Der lecha patriot. (Allentaun, Pa.) 1848-1859, March 09, 1853, Page 2, Image 2

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    Lccha Patriot.
ÄUlelttnuUf Pa.
Mittwoch. März ?>. 18SÄ.
. . !
Vendu von JohnHoffman, in
Südwheithall, soll auf Mittwochs de» 23. März
stattfinde», und nicht auf de» 18ten, wie bisher an
gezeigt war. Siehe die jetzige Anzeige.
General-Landmesser.— Capt. Jacob
D. Boas, ehedem von diesen» Cauntv, wird in
Easton, so wie in dem „HarriSburg StaatS-Jour
nal" als eine schickliche Person für das Amt eines
Landmesser^Generals bei nächster Wahl anempfoh
len. Auch erscheint in unserer heutigen Nummer
eine Mittheilung zu seinen Gunsten. Herr Boas
ist ein sehr populärer Mann, ist den Amtspflichten
gewachsen, und sollte er aufgenommen und erwählt
werden, so ist dieses Amt sicher getreuen Händen
anvertraut. Wir hoffen daß die am 24sten März
zu haltende Convention ihn ernennen, und das
Volk nachher die Ernennung ratifizirm mag, wel
ches jedenfalls geschehen muß, wenn man zu beiden
Zeiten seinen eigene» Interessen, so wie de» Inte
resse» des Staats, getreu bleiben will.
Nichard Krodhead.
Dieser Herr, Senator der Ver. Staa
ten von Pennsylvanien, scheint bei seiner
Partei etwaö in Ungnade gefallen zu sein ;
indem bei ihrer lebten Convention zu Har
riSburg ein Beschluß angeboten wurde, sei
ne Laufbahn billigend, welcher hitzigen
Widerstand fand, und eine beissende De
batte hervor rief. Hr. Reeder, von Nor
tkampton, war besonders sehr strenge auf
iyn. Seine Freunde wehrten sich tapfer,
allein nur 71 Mitglieder aus den 133 wa
ren willig für den Beschluß zu stimmen.
Diese Stimme kann von Senator Brod
head und seinen Freunden nicht anders als
eine Beleidigung betrachtet werden. Mit
der Streitsache haben wir jedoch nichts zu
thun, doch sind wir es unsern Lesern schul
dig. ihnen die Vorfälle und TageSneuig
keiten im Allgemeinen vorzulegen.
Arn. Winsteld Kcott.
Unlängst ist in dem Senat der Ver.
Staaten eine Bill paßirt. dem Gen. Scott
den Titel Lieutenant General beizulegen,
für die großen Dienste die er seinein Ba
terlande geleistet hat. Die Bill gieng
nach dem Hause und wurde dorr von un
sern Gegnern auf eine beissende Weise an
gefallen, auf den Grund hin, daß eö eine
Nobilität etablire. Einige seiner politi
schen Gegner gingen in ihrem Neide noch
etwas weiter und erklärten, daß der mit
Ruhm und Narben bedeckte alte General,
der unsere Schlachten focht, als diese Con
greßglieder vielleicht an ihrer Mütter Brü
ste lagen, nicht zu dieser Ehre berechtigt
sei. Seitdem ist jene Bill in dem Hause
liegen geblieben, mit dem Gedanke daß die
selbe nie wieder aufgerufen werden soll.
DieS sagt genug für den Patriotismus
unserer Gegner im Congreß. Es muß
aber doch hier bemerkt werden, daß die Con
greßglieder zu Waschington in Hinsicht
der Dankbarkeit weit hinter ihren Consti
tuenten sind.
Der Gedanke, daß ein solcher Titel eine
Nobilität gründe, ist höchst lächerlich, da
doch der nämliche Titel dem Gen. Wasch
ington, am 2. Juli 1798, durch John Ad
ams gegeben wurde, welche Ernennung am
I. Juli 1798 durch den Senat der Ver.
Staaten gut geheißen und von Wasching
ton dankbar angenommen wurde. Was
waren doch die Rechtlichkeits-Gcfühlc da
mals so verschieden von denen wie sie nun
von einem Theil unserer Gegner gehegt
werden.
~<L i n freie» Land."
Bei der letzten Convention unserer
Gegner zu Harrisburg wurde ein Beschluß
paßirt, die Gesetzgebung bittend, die Ge
halte der Supreme Richter zu erhöhen. —
Was sagen die Taxbezahler hierzu? Sind
unsere Gerichts- und Regierungs-Ausga
ben noch nicht hoch genug? Wollen sie im
mer noch schwerere Taren bezahlen ? Ver
steht uns aber recht, wir haben nur gefragt
ob die Taxbezahler, die zu unserer Gegen
partei gehören, diesem Beschluß günstig
sind; wenn so, so werden sie damit I a sa
gen, daß sie so ganz kühl bei nächster
Wahl für die Kandidaten stimmen werden,
die jene Convention aufgenommen hat. —
„Ein freies Land" aber—ein Jeder stim
me wie er will. Ja, ein Jeder hat ein vol
les Recht sich seineigen Geldaus der
Tasche zu stimmen. Dies ist nur schon zu
oft in diesem Cauntn und geschehen
—eö geschah aber vielleicht in allen Fallen
den WhigS zum Trotz. ES ist aber doch
wirklich schlechter Spaß, jemand zu trotzen,
und selbst theuer dafür zu bezahlen. Wir
sagen dieS jedoch keinesfalls hier aus ei
nem bösen Gefühl gegen die Sohandeln
den. Nein, durchaus nicht. Es ist ja „ein
freies Land." Wir sagen es nur weil es
Wahrheit —weil es unsere Pflicht ist —und
weil wir uns keine Vorwürfe gemacht ha
ben wollen, unsere Pflicht vernachläßigt
zu haben. Unsere Pflicht ist also erfüllt
—keine Vorwürfe sind uns deswegen zu
machen—„es ist ein freies Land" —ein
Jeder stimme wie er will —ja, stimme sich
das Geld auS der Tasche, oder lasse eö
„drin." ....
Lrweckungen.
Die sogenannte „Evangelische Gemeinschaft"
hat in uuserm Nachbar-Caunty Northampton in
»euerer Zeit bedeutende Fortschritte gemacht. Die
Wediger Kröcker und Ely schrieben untern» 16ten
Fcb. 1853 von Bethlehem aus an ihre Zeitschrift,
den „Christlichen Botschafter," wie folgt: „Seit
letzten» Spätjahr hielten wir lO verlängerte Ver
sammlungcn, wobei sich, soweit wir wissen, 122
Seelen zum Herrn bekehrt, von »reichen 73 sich
schon unserer Gemeinschaft angeschlossen haben,
und viele der Uebrigen sich »och gedenken anzu
schließen. Die allerbeste Wirkung war hier in
Bethlehem, allwo sich in diesem Conferenzjahre
tiber 40 Seelen zu Gott bekehrten."
Auch hier in Allentau» werden schon seit meh
reren Wochen derartige Versammlungen gehalten
und eine gute Anzahl hat sich dabei jener Reli
gionSversafsung angeschlossen.
Sie ist von Harrisburg verschwunden! .Hallelujab!
Die TtaatS-Eonvcntion «userer Geyner.
Am Isten Marz fand die StaatS-Convention
unserer Gegner, um Candidaten für Canal-Com
mißioner, Auditor-General und Landmesser-Gmc
ral zu ernennen, zu HarriSburg statt. Bei der
teinporären Organisation gieng es etwas stürmisch
her. Es wurde» nämlich zwei Vorsitzer ernannt,
und beide von ihre» Freunden zu ihren Sitzen be
gleitet, und erst nach einem ziemlich wackeren
Sturme wurde es entschieden, daß Arnold Plumer,
von Venango, dm Vorsitz führe. Eine Commit
tee um Beamte» für die permanente Organisirung
der Convention einzuberichtm, wurde sodann er
nannt, welche Herrn William L. Hirst, von Phila
delphia, zum Presidenten auSerkor. Hieraus wur
de zur Ernennung eines Candidatm für Canal-
Conimißioner geschritten, und folgendes ist das
Resultat der Abstimmungen !
1. 2. 3. 4. 5. 6.
ThoS. Forsnth, Pbilad.3l 38 41 50 55 61
Henrv S. Mott, Pike, 22 33 33 36 40 46
W.S.Morrison. 22 25 30 31 22 0
Jonathan Feather 11 11 10 8 9 0
J.B. Donner, 8 8 6 0 0 0
Henry Nicholson, 0 0 0 0 0 3
Also ward Herr Forsyth als die auserwahlte
Person betrachtet und als Candidat für Canal-
Commißioner erklärt.
Ephraim Banks, der jetzige Auditor - General
des Staats, wurde hierauf einstimmig zum Candi
dat für jmeS Amt wieder ernannt.
Auch I. Porter Brawlev, der jetzige Landmes
ser-General, ist auf die ziveite Abstimmung wieder
als Candidat für jene Ste"e crnannt worden.—
Demnach ist jene Partei dem Grundsatz von „Ro
tätion" immer noch nicht glinstig.
Bei der letzte Woche zu Harrisburg von unseren
Gegner» gehaltene» StaatS-Convention, wurde
ein Beschluß angcnvmmc», in welchem Gouv. Big
ler und seine Administration sehr hoch gelobt und
gepriesen wird. Sollen wir nun mit der Conven
tion, deren Mitglieder, oder sogar mit unserer Ge
genpartei deswegen zanken. O nein ! Sie hatte
ein Recht dies zu thun, und unsere Absicht ist nur
unsere Leser von dem in Kenntniß zu setzen, was
geschehen ist, und es sind liebendem vielleicht Whigs
denen der Beschluß gefällt, die sich gerne zu unserer
Gegenpartei gesellen und für ihre aufgenommene
Staatsbeamten stimmen möchten. Daher war es
unsere Pflicht diese» Beschluß zu berühre». Aber
warum verdient Gouv. Bigler so vieles Lob? Ist
es darum weil unter seiner Administration unsere
Staatsschuld schon wieder über eine Million
Tbaler vcrmehrt wordc» ist? Dies ist der Fall
wenn Ziffern nicht trüge». Wir selbst sind aber
darüber gar nicht erstaunt —gerade ist es gegange»
wie wir erwarteten und so oft und wiederholentlich
vor feiner Wahl versicherten. Oder, ist der Lob-
Beschluß nur deswegen paßirt worden, weil Bigler
zu unsern- Gegenpartei gehört? Weil» so, so hatte
die Convention freilich dazu ein volles Recht, aber
es ist dabei doch iinmcr eine bittere Pille, denjeni
gen zu loben der etwas zu tief in die Taschen der
Taxbezahler greift. Sei es aber wie es will, un
sere Pflicht ist nun erfüllt, das Publikum kann
schon sehen ob Bigler Lob oder Tadel verdient,
und mit dem Stimme» in Zukunft mache es gera
de ein Jeder wie er es für gut befindet. Will er
sich so ein wenig huinbnggen laßen und mit jener
Partei gegen seine eigene Interessen fortstim
men, so ist es uns schon recht, und sieht er den Hin
tergang ein, und entschließt sich für feine eigene
Interesse» zu gehen und mit den demokratischen
Whigs zu stimmen, dann "auch g u t."
Lohn-Erhöhung.
Gute Zeiten für unsere Gegner sind an
gekommen.
Ter Vereinigten Staaten Senat hat die Ver
willigungS-Bill dahin abgeändert, daß dieselbe den
Lohn des Vicc-Presidcnten von 85,000 zu 88, Mg
teinente von 86,000 zu 88,000; die Salarim der
Gesandten nach Großbrittanic», Rußland, Frank
reich und Spanien, jeder von Bij,Wo zu 812,006
des Jahres. Den Gehalt des privat Secretärs
nach der Türkey, von 86,060 zu Blv,lM>. Den
der Clerks der verschiedenen Departcincnter von
SW», 81200 und SIBOO zu 82000 des Jahres.
Die ncue Administration und ihre Freunde wer
den gute Zeiten habe». Sie haben die Gewalt
und die Schatzkammer in ihren Händen, und sie
sind entschlossen Gebrauch davon zu »lachen. Ties
ist ein Anfang der Regierung, wie es am
Ende aussehen wird, kann noch kein menschliches
Auge entdecken.
Wird aber eine Mehrheit unserer Gegner eine
solche Lohnerhöhung billigen? Oder werden sie
durch ihre Stimmen zu erkennen geben, daß sie es
nicht billigen? Billigen sie es aber, so laß sie je
doch nachher auf immer von Whig Verschwendun
gen, von denen sie so sehr laut gesprochen haben,
aber nie im Stande waren aufzuzeichnen, stille
schweigen, dann und auch nur dann handeln sie
wie es sich für freie, unabhängige und wahrheits
liebende Bürger geziemt.
Die „Neuyork Tribune" ist der Meinung, daß
der Zuwachs von hartem Gelde in diesem Lande,
in den letzten zlvei Jahren, etwa 4 Prozent auf das
Jahr gewesen sei; und saß die Preiße von lie
gendem Eigenthum und vieler anderer Gegenstä»
de, während der nämlichen Zeit, weit über jenen
Zuwachs gestiegen seien, und befürchtet daher daß
eine gänzliche Umwälzung vor der Thüre sei. In
rn-That, wir müssen gestehen, daß es uns scheint,
sie könne recht haben.
Sinkin gFon d.—Die Commissäre, wel
chen die Verwaltung des Sinking Fonds übertra
gen ist, haben unserer Gesetzgebung berichtet, daß sie
in 1852 für 8202,411, in StaatSschuldscheinen
de» Betrag von 8211,110 eingelöset haben. Es
bleiben am Ende des Jahrs 829,456 in der Kas
se.
Obige Nachricht enthalten gegenwärtig unsere
Gegcnzcitungen. Wunder ob ihre Leser auch wis
sen, daß dieser„Sinking Fond," der so vortrefflich
wirkt, der nämliche ist, der unter der Verwaltung
des würdigen Gouvernör Johnston ins Leben ge
rufen wurde? und ob sie sich noch erinnern, wie
ihre Pressen damals denselben als „Humbug" er
klärte», ihm die Spottnamen „Sinkloch," „Stink
loch," u. s. w. beilegten und denselben aus jed
mögliche Weise zu verschreien suchten, ja nicht ein
mal willig waren, die von den CouunißionerS be
zeugte Abbczahlung an der Staatsschuld durch
denselben, ihren Lesern bekannt zu »lachen, sondern
die Thatsache sogar noch leugneten ? Dieser Sin
king Fond wird, so lauge er besteht, Erinnerungen
»'ecken, die nie zur Ehre unserer Gcgcnprcssen ge
reichen können.
SV-Ein Gerücht lautet, daß Graf PulzSky,
Kossuth's früherer Sekretär, der eben von England
angekommen ist, nach Washington gegangen sei,
um dem President gewisse wichtige und geheime
Nachrichten in Bezug aus die Operationen Ruß
lands gegen die Türkei und die Aussichten für ei
nen allgemeine» c»»ropäischcn Krieg zu hinterbrin
gen.
Die Amt«'<einsch»lng de» Presidenten Pierce.
Diese Feierlichkeit fand am 4tm März, so wie
durch die Constitution der Ver. Staaten verordnet
wird-, statt. Nichts AussergewöhnlicheS stellte sich
dabei ein, als daß vielleicht mehr Zuschauer gegen«
wärtig waren, als dies gewöhnlich der Fall ist. —
So groß war der Zusammenlauf daß die vorher
gehende Stacht gar viel keine Bette» erhMten konn
te», und also mit ihren Cärpet-BägS an de» Aer
»nen, stehend, sitzend odcr liegend ruhen inußten.
21 Freiwillige Compagnien und 16 Musikbandm
befanden sich in der Prozession. Gerade hinter
dem Militär in einer prächtigen Kutsche befanden
sich die President? Fillmore und Pierce. Beim Ca
pitol angelangt, wurde Pierce der Menge vorgestellt
und ihm sodann der AmtS-Eid durch R. B. Taney,
Ober-Richter der Vereinigten Staaten, abgenom
men, worauf President Pierce, dem Gebrauch ge
mäß, feine Einsetzung» Rede verlas, welches eine
halbe Stunde Zeit erforderte.
Wir habe» diese Woche weder Zeit noch Raum,
Bemerkungen der Länge nach in Bezug auf diese
Rede folgen zulassen, allein so viel sind wir frei z»
sagen, daß es keine solche Rede ist, wie wir eine er
wartet habe» —ja wie wir überzeugt fühlen daß das
Publikum überhaupt eine erwartete. Erwählt
durch eine so überwiegende Mehrheit, konnte man
nichts anders erwarten, als daß er seine Laufbahn,
die er zu befolgm gedenkt, unverhohlen und olme
Scheu niederlege» werde. Statt dessen ist die Re
de aber in beinahe allen Hinsichten zweideutig.—
In Hinsicht auswärtiger Angelegenheiten kann
man so mit genauer Noth schließen, daß er die
Lausbahn des Presidenten Fillmore befolgen wird.
Aber was sind scinc Ansichten in Bezug auf Ein
heimische Angelegenheiten? Whigs von Aemter
abzusetzen und seine Freunde einzusetzen. Niemand
erwartet dies anders und somit haben wir dagegen
nichts einzuwenden. Das Flüchtlings - Sclavm
gesetz will er ausgeführt sehen. Die« ist eine con
stitutionelle Pflicht, und »veiliger kann und
darf er nicht thun. Aber was mehr dürfen wir er
warten ? Wen» man scinc Addresse durchsieht so
findet man daß er in Bezug auf eine» Tariff, Oef
fttttlicke Ländcreim,Geldumlauf,Finanzen, Dampf
schiff-Linie» »ach Europa und Asien, Lohnerhöhung
der Beamte», Einschränkung und Reform, Ausga
ben u. f. w., auch nicht ein einziges Wort sagt.
Nein, nicht ein Wörtchen wird in Bezug darauf ge
funden. Wahrscheinlich hat er gedacht: Wen»
ich viel verspreche, habe ich viel zu halten, —aber
das Bolk erwartete etwas ganz anderes. Im gan
zen genommen ist diese Addresse nur ein sehr ma
geres und mattes Staats-Docummt, im Vergleich
mit den» des letzten Presidenten Millard Fillmore.
Trotz dem daß der Zudrang bei der Einsetzung
sehr groß war, und die Dissipation nicht klein, so
hat sich doch glücklicher Weise kein bedenkliches Un
glück eingestellt. Well, die neue Regierung hat
also begonnen, und erst so, wie die Zeit verschwin
det, muß es sich herausstellen, ob dieser Wechsel s ü r
odcr gegendie Jnreressm der Vereinigte» Staa
ten —für dasG lück odcr das Unglück derselbe»
—geschehe» ist.
Da» neue <Li»l>inet.
Folgmde Personen werden das Eabinet dcS
Presidenten Pierce bilden, wenn der Senat die Er
nennung bestätigt -
Staats-Sekretär —William L. Marcy, von N.
Jork.
Schatz-Sckrctär—James Guthrie, v. Kentucky.
Kriegs-Sekretär—Jefterson Davis, von Mis
sissippi.
Navy-Sekretär—James C. Dobbin, von N.
Carolina.
Sekretär des Innern —Robert McClelland, von
Michigan.
Attorney-Gcneral—Caleb Cusching, von Mas
sachusettS.
Postmeister - General —JaincS Campbell, von
Pennsylvanien.
Herr Campbell war bekanntlich bei der letzten
Gouvernörswahl einer der demokratischen Candi
datm sör Supreine-Richter, wurdc aber geboten
und nachher von Gouv. Bigler zum Staats Attor
ney ernannt.
iiG"Anl Mittwoch ist dem President Pierce ei
ne Carriage mit Gcspann von Bürgern Bostons in
Waschington zum Geschcnk gemacht worden. Als
die Herren, die das Geschenk machten, das Pferde
geschirr bestelle» ließen, wünschten sie ein so vor
zügliches, als gemacht werden könne. Das Ge
schirr wurde gemacht und die Kosten dafür waren
81,837.61. Die Besteller weigerten sich aber
nun es an diesem Preis zu nehme» und boten
81400. Doch die Versertiger erklärten, daß das
Geschirr jeden Cent des geforderten Preises koste,
indem das Silber daran allein 81,100 werth sei.
Es wird wahrscheinlich ein Rcchtshaiidcl daraus
entstehen.
AM- Beinahe wäre, wie der Kntztauner
„Geist der Zeit" berichtet, jene Druckerei am vor
letzte» Samstag abgebrannt, indem zum Trocknen
ausgehängte Bogen auf dem Speicher durch das
Ofmrohr in Brand gesetzt wurden. Durch de»
aus dem Dach quellende» Rauch wurde» aber die
Nachbarn daraus aufmerksam gemacht und bald
Bcweis, daß die Vorsehung, welche keinen Sper
ling ulmöthigcrweise vom Dache falle» läßt, auch
sogar über die armen Druckcr wacht."
LM'Dcr letzte» PrcsidcntS-Ncccptio» des Presi
denten Fillmore, lvelche am vorletzten Freitag statt'
seine Gegner müssen zugeben, daß er einer der be
sten und populärste» President? war, de» die Ver.
Staate» je hatte».
SA"Ein 104 Jahr alter Mann, der in der amen
kanischcn Revolution mitgesochten hat, kam vor ei
dcr zurückzukehren beabsichtigte. Der Mann be
hauptete, daß er in seinem Lebe» nur einmal krank
gewesen sei.
L-S'Jonaö Welch von Missouri, prophczeihte
vor fünf Jahren, daß er am 3. März 1852 scinc
älteste Tochter und am 29. Oktober seine Frau
durch den Tod verlieren werde. Beides traf ein,
uud nun sagt er, daß er am 18. August 1854 als
cin Opscr der Cholera fallen werde. Er hat da
her feine zeitlichen und ewige» Dinge nach bestem
Wissen für das Ereigniß geordnet.
WS"„S trikeö" scheinen die Tagesordnung
zu sein. Auch die Arbeiter an der Lecha-Thal-
Eisenbahn unterhalb Mauch Chunk sind letzte Wo
che 100 Mann stark für höhen» Lohn ausgetreten;
sie forden» jetzt 81.
oV'Bartholomew MeyerS, ein achtbarer Bür
ger BuffaloS, wurdc in einer Groeery daselbst von
eincr Partie Rowdie« brutalisch ermordet. Bier
der Mörder sind arretirt.
Mayor der Stadt Waschington und
der Stadtrath in einen» Körper statteten dem Pre
sidenten Fillmore vor einigen Tagen einen und
zwar dm letzten Besuch ab, als Anerkennung sei
ner wichtigen Dienste die er seinen« Vaterlande ge
leistet hat. Der Mayor in seiner Rede drückte
sein Bedauem aus, daß sie nun bevor lange Pre
sident Fillmore aus ihrer Mitte verlieren müßten.
LSe-Der Er-Bereinigten Staaten Senator D a
niel Sturgeon, der Pennsylvanien eine lan
gl Reihe von Jahren in gedachtem Körper mit
Stillschweigen representirte, befindet sich
ebenfalls in Waschington, und sucht das Amt des
Schatzmeisters der Ver. Staaten. Er muß doch
einen unersättlichen AmtShunger haben.
WS'Unsere „schmärte" Gesetzgebung hat sich am
Dienstag der letzten Woche bis zum letzten Montag
(also vier Tage) vertagt, um nach Waschington
gehen und sonst Herumludern zu können. Es ist
dies aber auch „demokratisch" und deshalb
wird das gute Volk gern dafür bezahlen—ganz
natürlich!
SG"Man schätzt daß bei der Einsetzung des
Presidenten Pierce wenigstens 30,000 Personen
gegenwärtig waren. Wie viele Aemterjäger da
runter waren, wird nicht gemeldet. Jemand bei
unserer Seite meint, Alle gegenwärtig gewesene
Stimmgeber seien willig Aemter zu bedienen.
»N'Ein Waschington Eorrespondent macht die
Bemerkung, daß seit der Gründung unserer Regie
rung niemals ein Haus der Reprcsentanten bestan
den hat, welches sich so sorglos um das öffentliche
Wohl erwiesen hat, als das letzte. Dieses ist ein
hübsches Eompliment, und nicht ganz unverdient.
«S'Der Editor des „Harrisburg Telegraph"
versichert, daß er durch schlechte Subscribentm
820,000 Subseriptions-Geld verloren habe. Ein
Unterschreiber, dessen Zeitung schon 14 Jahre nicht
mehr geschickt wurde, hat neulich angerufen und ab
bezahlt.
Personen klagen über die Gold-Tha
ler, daß sie zu klein seien und so leicht verloren
gehe». Wir würden nun allen Solchen den Rath
geben, die kleine» Dinger sorgfältig in einen Brief
zu befestigen und uns zuzusenden für ein Jahr Sub
seription aus den „Lecha Patriot."
Pi«rc<> hat Trubel einen Kutscher
zu finden. Hr. Mitschell, von Portland, den er
vor einiger Zeit ernannte, hat abgelehnt; das »am
liche hat auch ein Hr.Gear, von Massachusetts, ge
than, der nachher ernannt wurde. Ursache: Zu
niederer Lohn.
»A-Jn London gibt es bekanntlich sehr dicke
Nebel. Neulich sollen nun bei einem soichen zwei
Männer unversehens in den Canal spaziert und er
trunken sein. Ob sie vielleicht auch benebelt
wäre», sagt der Bericht nicht.
VH"E!n Schreiber in einer Neuyorker Zeitung
schlägt roe, daß die Körper von Verstorbenen in
Zukunft verbrannt werden, anstatt begraben. Dies
ist der Gebrauch unter asiatischen Völkern, —aber
hier wird der Vorschlag wenig Anklang finden.
VK-Ei» Brief von Florence sagt, daß ein Riese
in jener Stadt sei, der seinen Körper für wissen
schaftliche Zwecke an die Akademie der Wissenschaf
ten verkauft habe, wofür er 50 Cents per Tag er
halt bis er stirbt.
LV"Bei dem Dinner, welches Gen. Pierce in
dem „Weißen Hause" zu Waschington gegeben
wnrde, saß President Fillmore oben am Tische, und
Gen. Pierce an seiner rechten nnd Gen. Scott an
seiner linke» Seite.
Ss?°Geriichte von einer neuen Erpeditiou für
einen Einfall ans Euba sind wieder im Umlauf. —
Dieselbe soll sich in NeuorleanS organisircn, be
reits 1500 Mann zählen und von einem ungari
schen Oberst befehligt werden.
SM'Dic Krankheit des Vice Presidenten King
hat sich wieder verschlimmert, und man sagt daß
er alle Hoffnung ausgegeben habe wieder so weit
genesen zu können um seinen Amtspflichten nachzu
kommen.
«S"Bitten sind an unsere Staats-Gesetzge
bung ergangen, das Canal board abzuschaffen und
einen Comptroller anzustellen, welcher die Aufsicht
über die öffentlichen Werke haben soll.
Benton ist sehr unzufrieden daß
Cufching zu einem Cabinet-Beamtm ausgewählt
wurde, und nennt ihn mit verschiedenen bösen Na
men, und mehr als alles, einen Tylermann !
CharleSton, Südcarolina, wurde letzte
Woche eine Familie von Sklaven, bestehend aus
Mann, Frau und Kind, für 83705 auf Auktion
verkauft.
wilde Pferd, ohne Haar, ist von ei
nen» Cincinnaticr für 84,006 gekauft worden. Er
gedettkt dasselbe bei der Neuyorker Weltsair auszu
stellen.
hat im Vorschlag, eine Drahtbrücke
über den Potomac zu baue», die Spanne 1066
Fuß lang, welche vermögend wäre 500 Tonnen zu
tragen und die etwa 8270,000 kosten würde.
e-H-Jn verschiedenen Theilen Kentuckys ist die
Cholera unter den Schweinen erschienen, und es
heißt, daß eine einzige Firma 600 in zehn Tagen
verlor.
KK-Eine Bill befindet sich vor unserer Gesetzge
bung u»i das alte MilitzGesetz wieder aufzuleben.
Passirt dieselbe so stellen sich natürlich die alte»
Batallions wieder ein.
WK-Um'erm geschätzte» College» von der PottS
ville „FreiyeitS-Presse" Dank für feine schmeichel
hafte Erwähnung unseres Blattes.
LW-Gesegnet ist eine Frau, deren Mann ein höl
zernes Bein hat, denn sie braucht nur einen Strumpf
zu stricke».
48,257,511 Gallonen MolasseS
wurden im letzten Jahre in den Ver. Staaten ver
braucht.
SM-Der Märzist angekommen wie ein Löwe
—wir hoffen er geht aus lvie ein Lamm.
»K-Der Delaware Canal soll erst bis den er
sten Mai zur Schiffahrt bereit sein.
Ks"Pmnsvlvanische Kohlen werden in San
Francisco Zeitungen zum Verkauf angeboten.
«M-Cicero sagt, daß Niemand tanze, wenn er
ganz nüchtern sei. Hat Cicero recht ?
«iS"Egyptische Handwerker fangen Morgens um
5 Uhr an zu arbeite», aber sie arbeiten nie Abends.
New-OrleanS Zeitungen vom 25sten Febr. melden
die vom obern Rio Grande eingelaufene Entdeck
ung eincr sehr reichen Silbermine an dm Ufern
dieses Flusses, El Passo gegenüber. Die größte
Aufregung soll in jener Gegend herrschen. Von
allen Seiten strömen Menschen hinzu. Mehrere
Tonnen des werthvollen Erzes sollen schon gewonnen
seyn. Die Landschaft gehört zu dem Gebiet von
Ncu-Meriko, das »regen feinen Silberminen be
rühmt ist.
Auszug eine« Briefes,
Geschrieben von lohn M. W alt er, ehedem
von Obermilford, Lecha Caunty, an C. W. Wi e
and, Efq., vom nämlichen Taunfchip, datirt:
LcrreHauie, (Indiana,) Jan. 2S, 1553.
* * * Ich bin gegenwärtig nicht so
gesund als ich zu sein wünsche, indem ich an einer
Verkältuiig auf der einen Seite meines Hauptes
und in dem Ohr leide, lvelclvs ich mir auf dem
Wege von Lafayette bicher zuzog.
In Hinsicht des PferdegefchäfteS, denke ich wa
re es besser für Sie, wen- Sie sich nicht auf mich
verließen, indem ich dm Gedanken aufgegeben ha
be, dieses Frühjahr mit Pferden zu handeln, aus
der Ursache weil sie zu rar und theuer sind. Nach
allen Nachrichte» die ich von dem Osten einziehe»
kann, müßm dieselbe dort so wohlfeil sein als sie
hier sind. Maulesel sind ebenfalls rar und hoch
im Preiß. Solche wie Sie sie verlangen, können
hier nicht unter S3OO das Paar gekauft werden.
Anstatt in Pserden zu handeln werde ich in das
Marmor-Geschäst gehen. Ein gewisser Hr. Bar
ton allhier, hat mir 850 per Monat geboten, wenn
ich scinc Geschäfte, die er hier schon lange betreibt,
beaufsichtigen wollte. Und als ich dies ausschlug
nahm er mich als Gesellschafter an. Wir haben
einen der besten Schaps am Wabasch, und einer
von uns wird in» Frühjahr nach Osten kommen,
um noch mehr Stock zu unserer bereits sehr gro
ßen Auswahl einzulegen. Es ist noch zweifelhaft
welcher von uns nach Osten geht, aber Sie müßen
jedenfalls hieher kommen un» zu sehen wie wir an
kommen, und was für ein aussehender Ort Ter
re Haute ist.
Nun, sollte jene Akte dm Congreß paßiren, wel
che den alten Soldaten niehr Land verwilligt, so
wünsche ich wir könnten eine Übereinkunft treffen,
alle Warrants aufzukaufen die wir erhalten könn
te». Sie könnten dieselbe im Ost'» kaufe» und
sie zu mir sende», und ich könnte dieselbe sogleich
ail guten Profiten wieder ablasse». Sie verkau
ft» gewöhnlich an 81 per Acker.
AuS meinen» Schreiben und meine» Bewegun
gen werden Sie leicht ersehen daß ich meine Ge
danken sehr oft wechsele, und dann und wann den
ke ich mich sehr „fi ck e l." Jedoch wenn man he
denkt daß ich mich immer nur »ach einer gewisse»
Sache umsehe, so muß man dies willig übersehen.
Dabei ist es auch hier im Vergleich mit dem Osten
weit verschiede», indem allhier so viel mehr Gele
genheiten sind daß ein Mann gute Geschäfte »la
chen kann, und somit tbut ihm die Wahl wehe was
er beginnen soll —da doch ein Mann nur eincr Sa
che r e ch t auf einmal abwarten kann. Somit nun
ist ei» jeder beschäftigt das auszuwählen was ihm
am besten gefällt, und dasselbe auszufindm das ist
eben das Beschwerliche.
Die Zeiten sind bei lins sehr gut. Geld ist ganz
„p lent y," und alles sieht auf und eincr reichen
Zukunft entgegen. Ueber 100,000 Schweine wur
de» in dieser Jahreszeit allein in dieser Stadt ge
schlachtet und gepackt, für welche beinahe zwei Mil
lionen Thaler ausgelegt worden sind. Nebmden»
denke nur an die großen CropS Waizm und Welfch
korn uud an das Schlachtvieh, welches jährlich
hier verkauft wird, und die Unkosten sind sozusa
gen nur gering. Dies könnt Ihr Euch leicht vor
stellen, wen» Ihr bedenkt daß der Acker Land für
1.25 Cents gekauft werde» kau», u»d dasselbe ist
dabei so reich, daß es nicht einmal Verbesserung
ertragen kann.
Ricgelwege sind in allen Theilen des großen
Westens im Foltschreitm. Nächste Woche werde
ich von hier bei Wege von JndianopoliS nach La
fayette reißen. Ich verlasse hier des Morgens
und bis Abends bin ich in Lafayette. Es stehen
mir vier Gelegenheiten offen dahin zu reifen : eine
bei Canal, eine bei River, eine bei Postkutschen,
und eine bei Riegelweg.
Besucht mich alsbald; Ihr könnt ja in 3 Ta
gen von Neuyork nach Lafayette, bei Riegelweg,
reisen, und ich glaube nicht daß es viel länger von
Philadelphia über Pittsburg und Clevelaud, Ohio,
nehme» würde.
Der Ihrige, :e. I o h n M. W a l ter.
H 6Ü2NÄZ S A6S 5»
Der LouiSville Anzeiger vom 22. Fcb. berich
tet mehrere Vergiftungsfälle, die sich dort am
Sanlstag und Sonntag ereignet haben. Eine
freie Negerfamilie wurde durch Arsenik, welcher
wahrscheinlich durch einen freien Neger in den
Theetopf geworfen war, vergiftet. Ein Knabe
starb gleich an den Folgen des Giftes, ein alter
Neger an» folgenden Tage, und die Mutter des
Knabe» befindet sich in sehr bedenklicher Lage.—
Der wahrscheinliche Thäter ist verhaftet. —Ein
Fuhrmann, Namens Badgly, hatte eine Blech
pfanne in welcher sich Mehl mit Arsenik verniischt
besaud, zur Vertilgung der Natten auf ein Schelf
in der Nähe eines RattenlochS gesetzt. Gleich
darauf blick das Mädchen, die den gefährlichen
Inhalt nicht kannte, daraus ein Brod für das
Mittagsessen, wovon die Frau und das Mädchen
aßen. Die Frau starb an» Sonntag Vormittage,
das Mädchen hoffen die Aerzte zu retten.
Am 18. Februar lieft» einige Knaben auf ei
nem Teiche bei Amhorst, Mass., Schlittschuh u»d
zündete» dabei ei» Feuer auf dem Eise an. Ein
Mädchen von sechs Jahren spielte bei dem Feuer,
als die Flammen ihre Kleider fingen. Ein andc
deres Mädchen versuchte die Flammen zu löschen,
und zündete bei dem Versuche auch ihre Kleider an,
worauf sie dann »ach dem Hause des Hm. Ha
stingS, des Vaters des ersteren Mädchens, eilte und
um Hülfe rief. Frau Hastings löschte zuerst die
Flamme an den Kleidern des andern Mädchens
und eilte dann zu ihrer eigenen Tochter, die sie er
schrecklicher Weise verbrannt fand. Das Mäd
chen litt bis am folgenden Morgen, wo es der Tod
erlöste.
Der „Eoneordia Intelligenter" (Va.) berichtet
eine» mtfetzlichm Mord. Ei» Händlerboot, wel
ches Ellcnwaarm, Lebensmittel und eine Niederlage
von Waffen führte und auf dem Flusse Tmsas
Handel trieb, ward von dein Eigenthümer, Herrn
William Park, und zwei anderen, einem Waffen
schmidt und einem Clerk, geschäftlich geleitet. Die
ses Boot ward von Mr. Chamberlain am 26.
Jan. aufgefangen, indem es dm Fluß hinab trieb.
Als man dasselbe an'S Ufer brachte, entdeckte man
die Körper des Herrn Park und des Waffenschmidts
in deren Betten. Die Köpft warm furchtbar ver
stümmelt. Mr. Park lebte »och, war aber unfähig
zu sprechen. Man hält den Clerk für dm Mör
der. Das Bett desselben war leer und er selbst
war nicht zu finden. Man vermuthet, daß der
Mord mit einem Schmiedehammer verübt ward,
welcher mit Blut besteckt war. Zwar will man
den Mann, dm man für dm Mörder hält, an»
Ufer gesehen habm, indeß ist man seiner noch nicht
habhaft geworden.
In der Stadt Delaware heilt ein Coroner Lei
chenschau über die Gebeine eines Frauenzimmers,
welche in einer Kiste gesunden wurden. Man fand
Spuren der Ermordung an diesen Resten eines
menschlichen Körpers, welche in Kalk gelegt waren,
wodurch das Fleisch bis auf einen Theil zerstört
worden war. »
Alt« un» nene Silbermünzeu.
Folgendes ist das Gewicht der alten Silber
mimzm und der neuen, durch das neuerliche Ge
setz vorgeschriebenen:
Dollar 412j Gran. Keine Verand.
Halber Dollar 206 t " 192 Gran.
Viertel Dollar 103 t " 96 Gran.
Dlme 41 t " 38.40.
Halbe Dime 20? " 19.20.
Nach der frühern Akte sollten die Silbermün
zen das gesetzliche Zahlungsmittel nach ihrem
nominellen Werthe für alle Summen sein. Nach
der neusten Akte sind die Silberinünzm das ge
setzliche Zahlungsmittel für Schuldenzahlungen bei
allen Summen, welche nicht über 85 betragen.
Dieses Gesetz tntt mit dem 1. Juni d. I. in
Wirksamkeit.
Aufgewachtes Gewisse n.—Vor einiger
Zeit wurden Herrn Hamacher, wohnhaft ohnweit
Mount Joy, in Laneaster Caunty, 8120 in Golv
und Silber gestohlen. Vorletzte Woche mipfimg
nun Herr Hamacher einen Brief ohne Unterschrift,
worin er benachrichtiget wurde, daß sein Geld an
einer gewissen Stelle aus seinem Laiide zu finden sey.
Er machte daher eine Untersuchung an deb bezeichne
ten Stelle und fand da sein Geld alles bis auf »10,
in einem Sack enthalten. Gcwissmsbiße oder viel
leicht auck Frucht vor Entdeckung und Strafe muß
dm Dieb bewogenhabmdie Offenbarung zumachen;
Arbeiter verlang t. —Die Herren Doug
herty, Lowman und Co. mache» in dm Harrisburg
Zeitungen bekannt, daß sie 1000 Arbeiter an der
SllSquebanna Eisenbahn, zwischen Bridgeport und
Sunbury, zu beschäftigen wünschen.
HarriSburg, 5. März. —Wir habm hier
die Nachricht von einen» furchtbaren Eifmbahn-
Unfalle, welcher oberhalb LewiStown sich an der
Pennsylvania Eisenbahn zugetragen hat. Ein
Emigranten- und ei» Frachtzug kamen mit einander
in Zusammenstoß und es ist dadurch große Zerstö
rung angerichtet. Niedrere Menschen sind dabei um»
Leben gekommen und mehrere Personen schlimmer
verletzt, die Zahl kann aber noch nicht angegtbm
werden.
Eine MrS. Cutler wollte in Albany über eine
Straße gerade vor einem daher kommenden Pferde
schreiten. Sie glitt aus, fiel, und das Pferd trat
sie mit einem Fuße gerade in'S Gesicht und zer
stampfte ihr dasselbe in einer fürchterlichen Weise.
In Livingston N. Z>. kam ein Fall de« aller
sinstersten Aberglaubens vor. Ein Mädchen von
l 5 oder 16 Jahren starb an der Schwindsucht. —
Um zu verhindern, daß nicht noch andere Glieder
der Familie an derselben sterbe» möchten, schnitten
ihre Angehörigen das Herz und die Leber aus der
Leiche und verbrannten dieselben.
AlterderStadtLibano n.—Der Li
banon Wahre Demokrat sagt, daß es dm 27.
May 1853 gerade 100 Jahr sein werden, seit
dem Georg Steitz das Land kaufte, auf welchem
die Stadt Libanon erbaut ist. Die Stadt wur
de daraus im Jahr 1756 ausgelegt und begiün
det.
Mildt h «tigk e'i N- Der kürzlich in Bo
ston verstorbene AmoS Lawrence bat während sei
ner Lebenszeit fünf hundert tausend Thaler zu
mildthätigen Zwecken iveggegebe». I» seiner Brief
tasche standen folgelide Worte eingeschrieben: "Was
hülfe es einem Menschen, >vmn er Vit ganze Welt
gewönne, und nähme an seiner Seele Schaden."
Ein Mechaniker in Rochester will einen „atmo
sphärischen Hammer" erfunden habm, ivelcher von
außerordentlicher Wirkung sein soll, und zwar so,
daß ein achtzölliger Cylinder mit der Macht voN
fünfhundert Pfund Gewicht aufschlägt.
Ein junger Mann NaincnS John Orr, war in
Cincinnati vor Kurzen» durch Unvorsichtigkeit ge
tödtet. Orr hämmerte an einen» geladene» Pisio l
herum, an dem etwas in Unordnung gekommen
war. Hierbei stand er der Mündung gegenüber.
Das Pistol ging IoS und die Kugel fuhr Orr in
die rechte Seite, so daß er eine halbe Tkunde da
rauf seinen Geist aufgab.
Man wendet jetzt Jndia Rubber zum Fur
nircn der MeubleS an, und zwar in jeder beliebi
ger Farbe. Diese Furnitlir'hat die Härte uud
den Glanz von Marmor und widersteht der Hitze
und Kälte besser, als irgend eine andere Furnitur.
Cineinn a t i, 2. Marz. Der PreiS-Cur
rent veröffentlicht heute dm Schluß-Berich» der Zahl
der im Söestrn eiiigesalzcnM Schweine, nach demselben
überschreitet die Anzahl die vom vorige» Jahre um
481,000.
Ein gewisser Samuel Cole in Washington
Caunty, Ohio, wurde von der Geistcrklopferci-
Manie angesteckt und wahnfinnig. Er geneth auf
die fire Idee, daß er wie einst Abraham dem Herr
scher des Weltalls ei» Opfer darbringe» müsse. —
Uin dieses Gebot zu erfülln», schnitt er sich vor eini
gen Tagn» mit einer Todesverachtung, die jener der
ersten christlichen Jahrhunderte nicht nachstünd, ei
nen Fuß ab, welche Operation ihm ganz schul ge
recht gelang. Seine Familie verfiel der Befürch
tung, daß noch andere feiner Glieder auf diese ZiZei
se gefordert werden möchten, und lies ihn deshalb
in'S Irrenhaus zu Columbus bringen.
Nach dem eben vollendeten Bericht des Herrn
Guthrie gibt es in der Ver. Staaten 1195
Dampfschiffe, von denen nur 347 mit Niederdruck
maschinm versehen sind. Der Tonnmgehal» die
ser Dampsboote insgesammt beträgt 431,503
Tonnen. St. Louis hat die größte Anzahl ron
Dampfschiffen, nämlich 126 ; New-Aork dm größ
ten Tonnengehalt, nämlich 64,447 Tonnen.—
Cincinnati hat 104, Pittsburg 101 Dämpfer.—.
Im Tonnengehalt folgt auf New-Zlork zunächst
San Francisco, dann New-Orleans und hierauf
Buffalo.
Tcmpcranceville, 26.Feb. —Gestern
brach hier ein Feuer aus, durch welches 10 Frame-
Wohnhäuser vernichtet sind, welche dem David
und Jamcs Woods gehörten. Sie warm durch
Arbeiter des EiseilhammerS bewohnt. Der Ver
lust wird auf V4OOO angefchlagm.
Vor vierzehn Tagen ging ein gewisser MeAn
dreivS in Madifon Caunty, Miss., zu einem Nach
bar, Namens Fowler und als er ihn im Schlafe
fand, rieth ihm eine anwesende Person, des Scher
zes wegen, ein Zündhütchen über FowlerS Kopse
abzudrücken, damit er erwache. Man nahm eine
kleine Flinte, versah sie mit einem Zündhütchen
und drückte ab. Das Gewehr war, was man
nicht geahnt hatte, geladen und Hr. Fowler wur
de ein plötzliches Opfer dieser Unversicht.
Wer sind die Wilden? Die letzte
hierher gelangte Nummer des „Oregonian" er
zählt ein Gefecht, das zwischen einer Partie In
dianer und einer Compagnie Soldaten unter Capi
tal» Bmjamin Wright am Tulisee stattfand. E»
heißt unter Andern» in jenem Blatte: das Ver.
Staaten «Soldaten in dem Gefechte 40 Indianer
tödtetm, ihnen die Skalps abnahmen und sie aH
Trophäen nach der Stadt brachten.