Der lecha patriot. (Allentaun, Pa.) 1848-1859, January 26, 1853, Page 2, Image 2

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    Neeha Patriot.
Allentauu, Jan. SV, RBSZS.
Die Riegelbahn-Versammlnnst.
In einer andern Spalte unserer Zeitung
wird man einen Ruf finden zur Abhaltung
einer Versammlung im hiesigen Courthause
zu Gunsten von Slockunterschreibung durch
das Caunty für die beabsichtigte Riegelbahn
von Philadelphia hierher, und wir hoffen
der Versammlung wird ~von Dan bis gen
Berseba" —von einem Ende des Caunties
bis zum Andern beigewohnt. Bedenket die
große Wichtigkeit de» Unternehmens für unS
Alle, und laßt uns Eure Hülfe entgegen
kommen. Jetzt ist die Zeit zum Handein
was wir jetzt verschlafen, verschlafen wir
vielleicht auf immer.
Von.Harriüburg.
Die Verhandlungen unserer Staatsge
setzgebung waren letzte Woche für unsere Ge
gend von weniger Bedeutung, da meistens
Lokalgegen stände verhandelt wurden, die für
die Gemeinheit uninteressant sind.
Im Senat hat Hr. Fvrsyih eine Bitt
fchrift eingereicht, für die Autorität zur Er.
Richtung einer Riegelbahn noch den Crane
Eisenwerken. von Ma
cungie,) Hr. Frey eine Bittschrift für Er.
Richtung eines neuen Caunty's unter dem
Namen Anthracit?. Ebenfalls eine, für
die Jncorporung der Bnks und Lecha Ei
senbahn Campagnie.
Im Haus verlas Hr. Skinner von Phil-
eine Bill, welche Vorkehrungen
trifft für die Errichtung eines Wohnhauses
für den Gouvernör, auf den öffentlichen
Gründen des Staats.
Am Samstag war das Haus wieder
nicht in Sitzung.
Bericht des Schatzsekretärs der Ver. Tt.
Der vor uns liegende Bericht des Schatz
sekretärs Corwin ist ein wohlgeschncbenes
Dokument und enthält einige Thatsachen,
die wir hier auszüglich geben wollen :
Die Bilanz in der Schatzkammer am I.
Juli 1K52 war 14,632 135 Thaler. Die
öffentliche Schuld am 20. November 1851
war 62 560,395 Thl., ohne die Verwilli
gung von 10 Millionen zahlbar an Texas;
und am 1. Jan. 1853 war sie 65,131 692
Thl., außer 5 Millionen zahlbar an Texas
Die Einfuhr von Eisen in dieses Land
in dem Jahr 1845 war 102,723
nen, während die Einfuhr des mit Juni
1852 endigenden JahreS 435,149 Tonnen
betrug.
Der jährliche Werth der Ackerbau-, Min
eral' und Manufaktur»Erzeugnisse dieses
Landes wird auf 3,000 000,000 (drei Bil
lionen) Thaler geschätzt. Der ganze Be
lauf, der von diesen Produkten nach dem
Auslande verschifft wird, beträgt 140,000,.
000 Thaler.
In Bezug auf die Verzehrung der von
unsern Bauern gezogenen Brodstoffe sagt
der Sekretär, daß der kleine Staat Massa
chusetts allein mehr verzehre, als die ganze
Verschiffung nach Europa beträgt. Dies
sollte jedem Bauer deutlich machen, wie viel
mehr der Heimmarkt zu seinem Nutzen ge
reicht, als der ausländische. Massachusetts
ist ein Fabrikstaat.
Auch entscheidet dieser Bericht noch eine
Frage, über welche bei den letzten Wahlen
viel gestritten wurde. Unsere Gegenzeitun
gen machten nämlich ihren Lesern weiß,daß
die Regierung deS Presidenten Fillmore
jährlich die enorme Summe von über 6V
Millionen Thaler koste, was ein unerhörter
Belauf sei, und zeige wie verschwenderisch
die Whigs haushielten, u. s. w. Nu» er
gibt sich dann aus dem offiziellen Bericht
des SchatzsekretärS, daß die wirklichen
Kosten der Regierung für das letzte Finanz
jahr gerade 30,434,692 Thl. 69 Cents be
trugen—also die Hälfte was sie vorgaben.
Hier sieht der Leser, wie weit man ihren
Vorstellungen bei Wahlen Glauben schenken
darf. Wahrlich, man mag die Sache an
sehen wie man will, so ist die letzte Whig
National Administration eineder besten ge
wesen, die unser Land noch halte. Wirzwei
fein sehr, ob die eintretende ihr nach vier
Jahren zur Seite gestellt werden kann.
NniversaliSinnS.
Die Universalisten-Gemeinde in Easton
hat durch ihren Prediger Gallager in
de» öffentliche Blätterrn eine Aufforderung
an die verschiedenen orthodoxen Prediger
jeneS Orts, Gray. Bomberger, etc, ergehen
lassen, und ihnen die Univcrsalistenkirche zum
Zweck angeboten, ihre Beweise zu liefern,
warum der Glaube der Univcrsalistcn nichl
recht und biblisch sei. Der Glaube der Uni
vcrsalisten ist nämlich, daß einmal alle
Menschen selig werden ».somit keine ewig«
Verdammniß sei. Ob die orthodoxen Pre
diger sich der Aufforderung fügen werden
wird man bald hören. Sie sind jedenfalls
völlig competent dazu.
Die Eisenbahn nach dem stillen Meere.
Die Hauptfrage in dem Ver. Staater
Senate war bisher die Erbauung einer Ei
senbahn über das amerikanische Territoriun
bis zum stillen Meere. Die Debatte zeig
te, daß in Bezug auf die Nothwendigkeit
sichere und schnelle Eommunionsmiitel mi
jener fernen Gegend herbeizuschaffen, nu>
wenige Meinungsverschiedenheit existirte
aber der Conflict in Betreff deS Anfangs
Punktes und de-- Bahnhofes der Bahn u»!
ob das Unternehmen der Regierung ode
Privaten übertraget werden sollte, schein
sehr wenig zu versprechen, daß ein effective,
Plan in gegenwärtiger Sitzung festgefetz
wird.
IcK'Jnnkrhälb 4 Meilen von Milton, i>
diesem Staat, wohnt ein Mann, welche
jetzt 101 Jahre alt ist, und, wie eine Zei
tung von Milton sagt, jetzt noch so viel ar
beiten kann, als irgend zwei seiner Sühne
Sein Haar ist noch nicht weiß und er schein
noch viele Jahren leben zu können.
Census-Statistiken.
Wir hätten unsern Lesern schon längst
daS Hauptsächlichste aus dem interessanten
Berichte des CensuS-Supenntcndenlen mit
getheilt, wenn es unS zur Zeit, als der Be
licht ausging, nicht an Raum gefehlt hätte.
Die Botschaft des Presidenten, des Gouver
nörS, und andere Staatsdvkumente, haben
es bisher verdrängt. Der Censusbeiickt ist
ohne alle Widersprache eines der schätzbar
sten Dokumente das erschienen ist und die
darin enthaltene Maße von wissenswerthen
Dingen ist einer sorgfältigen Aufbewahrung
werth. Als Anfang entnehmen wir dem
Bericht
». Die Bevölkerung der Ver. Staaten.
!
Tctalc
s
Maine ! 34.012 11. 458 > 583.1«!)
N. .hamxschire 42.636 13.571 j 317.076
Vermont 48.830 32.831 i 314,120
Massachnselt« 134.820 100.909 994,514
Rhode Island 21.658 23.111 147,545
Connecticut 39,883! 37,462 370,792
Neu York 288,100 651,801 3,097,358
Neudeise» > 45.012! 58.364 4-9,326
P.nnsvlvanien i 169.947 294.871 2.311.7»«
Delaware ! 11,617 .5,211 89.243
Maryland ! 38.322 j 53,288 492 666
DM.ronCol. ! 17.9-9 4 967 48.000
Virqinien ! 52 972 22.394 g >8.771
N. Carolina 21.502! 2.524 580.491
S. Carolina ! 12.653 8.662 283.152
Georqie» ! 115,413 5.907 524.499
Florida I 24.757 2,757 48,135
Alabama 182,490 ! 7,638 428.779
Mississippi 150.229 ! 4.958 296.648
Louisiana 60,447 66,413 272.954
T.raS 87,893 16.774 154.448
A-kansaS ! 97.1W! 1.62 S 162.797
T.nncssee ! 170,571 5,740 763,154
Kentucky ! 139.117 ! 29.1--9 771424
Ohio ! 538,124 218,512 1.980.461
Michigan ! 200.943 54,852 397,654
Indiana ! 390.313 54.426 998.416
Illinois ! 393.313 110.593 851.471
Missouri ! 24N.222 - 72.474 594.622
lowa 120.240 21.232 192.214
Wisconsin 134.897 106.695 305.391
Colifornien 63,008 22,358 92,597
Minncsola i 2.673! 2.048 6.077
Oregon ! 8.817 1.159 13,294
lllah 7.974 1.990 11.354
Meriko ! 840 2.063 «1,547
i Tetal >4,112/13! i 2.510.8551 1!>,9Z0,874
Von den obigen 2 219,823 im Auslande
geboren sind aus
Irland 981,7191Vr!t. Am ka, 147,790
Deutschland 70550
England 278,675j Wales 20 868
Frankreich 54,069j Andere Länder 93 022
Ein anderer interessanter Zweig der Un>
tersnchung istder, welcher die Ueberstedelung
unserer Mitbürger aus eimm Staate in den
andern nachweiset. Aus den ausgestellten
Tabellen gehet hervor, daß von den 17,.
736,792 freien Bewohnern der Ver. Staa
ten 4,116,192 gewandert sind und sich aus
erhalb ihrer Geburts-Staaten niedergelassen
haben. 350,000 Eingeborene Birginiens,
also 26pCt. der Bevölkerung, haben Hei
mathen außer ihren Gränzen gesucht. Süd
Carolina hat 163,355 seiner Bürger, d. h>
36pCt. seiner Bevölkerung, nack allen Rich
tungen sortgesandt. Nord Carolina hat
261,575 freie Bewohner, d. h, 31pCt. durch
Auswanderung verloren. Unter den nörd
lichen Staaken haben Vermont und Con
necticut am mcisten zur Besiedelung anderer
Theile des Landes beigetragen. Diese Wan
derlust wird aber alsbald aufhören, wenn die
fruchtbaren Ebenen des Westens besiedelt
sein werden und nicht mehr Leute von ge
ringen Mitteln verleiten, ihre Heimath zu
verlassen, um in denselben bequemere und
einträglichere Wohnstätten aufzuschlagen.—
Unsere Bevölkerung wird dann mehr sta
tionär werden und mehr Anhänglichkeit an
die Heimath ihrer Kindheit bezeigen,
s. Verhältnisse der Sterblichkeit.
In Bezug auf die Sterblichkeit in den
Ver. Staaten ist eine Reihe von Tabellen
mitgetheilt, deren Resultat in folgender Ta
belle zusammengestellt ist: JiZlirlickc
JiZlirlickc Verhältniß
Prozent. der Lebende«,
Ntu-England Staaten 1.5 S 1 zu K 4
Miniere Staaten (mit Ohle) 138 Izu 72
Central Sklaven Staaten 1.39 1 zu 73
Südliche KWen-Staaten 1,37 1 zu 73
Nordwestliche Staaten 1,24 1 zu 811
Vereinigte Staaten Total 1,38 Izu 73
Ein Tclcgrapl» »ich dem stillen Meere.
Dem Congreß ist ein« Denkschrift vorge
legt. in welcher um die Bewilligung von
1,50(1,VW Acker Land gebeten wird, welche
an einer Telegraphlinie belegen sein sollen.
Die Memonalisten schlagen vor, diese Tele
graphlinie zwischen St. LouiS und San
Francisco zu bauen und über Salt Lake Ci
ty zuleiten; sie erbieten sich, als Entschadi
gung, für die Landbewilligung dem Gou
vernement aus ewige Zeilen das Recht ein
zuräumen, über die Linie unentgeltlich alle
offiziellen Depeschen und Mittheilungen mit
einem Vorzuge über alle andern zu beför.
dern. Die Wichtigkeit der Maßregel, sagen
sie, ist zu groß, um nach dem Werthe eini
ger wenigen Acker werlblosen Landes be
messen zu werden.
Der Plan ist prächtig, aber das Geschenk,
welches die Memonalisten vom Gouverne,
mcnt veilangen, ist es noch mehr. Die Aus
dehnung und Dehnbarkeit der Ideen der
Memonalisten mag nach der Thatsache er
messen werden, daß sie eine und eine halbe
Millionen Acker Landes, „einige werthlose
Acker" nenneki.
Mexiko.
Aus diesem Lande der Unruhen und Zer
würfniße sind fast alle Nachrichten von re
volutionärer Natur. Alle Staaten bis auf
drei haben sich den Nevolutionisten ange
schlössen. Was durch diejetzige Revolution
bezweckt werden soll und wird, wißen wir
wahrlich nicht, wahrscheinlich aber nichts
weiter, als einige ehrgeizige Absichten der
Anführer.—Unglückliches Land.
Barren Hill, Montgomery Co.,
verbuchte am vorletzten Dienstag ein junger
Mann, Namens John Leit, sich selbst zu
entleiben, indem er sich mit einem Messer
einen schrecklichen Schnitt im Halse bei
brachte. Er lebte noch bis Donnerstags,
woraus dcr Tod folgte.
Briefe aus Mexico.
Um unsere Lesern eine Idee von den Zu
ständen der nördlicher Staaten MexikoS zu
geben, theilen wir ihnen folgende Briefe
mit. welche von einem der Eommissioners zur
Feststellung der mexikanichen Grenze geschrie
ben wurden.
November 20,1852. !
Ich war der Meinung an Sie zu schrei-
ben aus den Städten Guajuquilla oder Eo
siquirachie, aber zweifelte sehr ob Sie die
fremden Namen entziffern könnten, und ver-!
schob es deshalb bis wir einen besser aus-
sprechenden Ort erlangt hätten.
Ich schrieb das letztemal aus Ehihuahua,
einige Tagen nach unserer Ankunft. Wir'
dort eine Woche aufgehalten um die
Wagen zu flicken, die Thiere zu beschlagen,!
und andere zu kaufen um jene zu ersetzen die i
uns von den Indianern gestohlen worden '
waren. Wir haben desgleichen sechs Man - i
ner engagirt als eine Wache, in Zusatz von j
zehn Soldaten mit welchen uns der militä- l
rische Commandant des Staats vorher ver- Z
sehen hatte; also verließen wir Ehihuahua
mit ziemlicher Stärke am I sten November, i
Als wir bloS drei bis vier Tagereisen vor- >
wärts gedrungen, kamen wir in das Städt-
cken Saucillo. worin die Camancke Jndia !
ner blos eine Stunde nachher sich befanden,
vieles Vieh und Pferde wegtrieben und eine
Person lödtelen.
Diese Indianer machten zu derselben Zeit!
auch einen Angriff auf einen Zuge vor uns, !
und nahmen ihm fünfzehn Maullkiere weg,
weswegen er wieder nach Saucillo zurück
kehrte. Dieses verursachte Beängstigung!
unter uns, zumal da es bekannt war daß
wir mit Indianern umringt waren. Es
war dabei nicht rathsam hier zu blieben, und !
setzten demgemäß unsere Reise am nächsten
Morgen fort, beständig ein wachsames Auge
nach jeder Richtung haltend, und paßirtcn
keinen Hohlweg oder Gebüsch ohne erst vor
her allesauskundschaftelzu haben, um zu er- !
fahren ob sich da keine Wilden versteckt hiel- !
ten und auf uns lauerten. Wir sahen aber!
keine, und gingen voran bis nach Santa
Rosalia, wo wir hörten daß gedachte Ban j
de unsern Weg in der vorhergehenden Nacht l
übcrkreuzten und wahrscheinlich irgendwo!
im Versteck lagen und uns auf dem Haupt. !
wege erwarteten. Dies bewog den Eomnris
fär unsere Route zu ändern und einige!
Tagsreisen vom Wege abzugehen nach der
Stadt Guajuquilla, wo die Landschaft kahl
war, und ohne Hohlwege und Gesträuche!
wo sich Feinde hätten verstecken können.
Zu Guajuquilla mußten wir einige Tage!
wegen Ausbesserungen unserer Fahrzeugen
zubringen; seitdem aber war unsere Reises
ohne Unterbrechung oder Verzögerung.— !
Diese Ortschaft liegt etwa ein hundert Mei
len nördlich von der City Durango, und!
ungefähr dieselbe Entfernung westlich von
Parraö. Von hier aus gehen wir östlich i
nach Parras, dann nack Saliillo, Monte- !
rey, und Camargo, am Rio Grande. Wir,
wurden von den Beamten in Ehihuahua
bewogen diesen Umkreis zu machen, um ei
ner ausgedehnten Region auszuweichen wo I
der ganze Stamm der Camanchen sich wäh' i
rend dem Winter aufhält, und unsicher ist >
durchzureisen ohne eine starke Macht bei sich
zu haben. Das Wetter war lieblich seit z
dem wir El Paso am Bten Oktober verlies j
sen—nicht ein Tropfen Regen ist während
der Zeit gefallen. Die Tage sind allgemein !
warm, doch nicht drückend —die Nächte stets
kalt.
ParraS, Staat Coahuila» Mexico.
November 28, 1522,
Gestern Abend langten wir hier an in
guter Gesundheit, zwar erwas ermüdet, in
dem wir keine Ruhe genossen seitdem wir
Ehihuahua verließen, eine Strecke von über
fünf hundert Meilen. In den letzten hun
dert Meilen gieng der Weg über Hügel und
Bergen, wo einige Wagen niederbrachen
und daher uns kurze Zeit aufhalten mußten !
um dieselben wieder auszuflicken. Dann j
gehen wir nach Saltillo, Monterey und Ca -
margo, und gedenken letzteren Ort in acht-!
zehn oder zwanzig Tagen zu treffen.
Wir haben, wie man sagt, den gefährlich
sten Theil der Route zurückgelegt, und da !
viele Partien kürzlich angegriffen wurden, !
und das ganze Land von di.-sen Räubern!
Und Mördern beunruhigt wird, waren wir!
genöthigt eine zusätzliche Wache von vierzehn
bewaffneter Männer anzustellen. Wir zeig
ten dann eine starke Macht und begegneten
keinem Widerstand. Am Brunnen, wo wir
die Nackt campirten ehe wir hier eintrafen,
waren die Eamanchen blos zwei Tage vor
her, und zerstückelten da viele Esel und an !
dere Thiere. Westlich von hier sind die
Thäler wo die Indianer durchpaßiren in ih !
ren Streifzügen in Mexico, und beinahe je
den Tag kann man mehre sehen. Um eine
Idee von den Mordthaten zu geben hak mich
ein Herr berichtet, daß von zwanzig bis
dreißig Personen monatlich gctödtct werden,
und zwar in einem Umkreise von i! 0 bis 80
Meilen westlich von hier, und die Zahl der
Esel, Pferde, und andere Thiere, die gesteh
len werden, sich zu einigen Tausenden be
trägt. Was das sonderbarste ist, ist daß
keine Mittel ergriffen werden um diesem Ue
beistand Schranken zu setzen, oder die Indi
aner zu verfolgen. Es befinden sich keine
Soldaten in diesem Landestbeile, und dem
Volk fehlt Muth und Geist unter sich selbst
eine Verfolgung anzustellen. Es sitzt
ruhig und läßt sich willkührlich berauben
und sein Volk ermorden. Viele glauben
die Ver. Staaten müßten ihnen den Verlust
ihrer Pferde vergüten, weil wir die Einwil
ligung gegeben die Indianer aus Mexico
zu halten. Wir sagten ihnen daß dies nicht
der Fall wäre; aber daß wir hingegen alles
aufbieten wollten ihnen beizustehen und zu
helfen, wenn sie auch etwas für ihre eigene
Sicherheit und Selbstvertheidigung thun
würden. Parras enthält 5 000 oder 6 000
Einwohner, Saltillo von 10,000 bis 12,-
000. und es hat Ortschaften von 2,000 bis
3,000 ; dennach können alle diese zusammen
keine hundert Mann zusammen bringen um
ihr Leben und Eigenthum zu bewachen und
zu beschützen. Die Folgedavonist daß das
Land seiner Entvölkerung entgegen geht.
Jede Stadt die wir besucht haben ist am
abnehmen, und viele schöne Vermögen find
gänzlich verlassen. Sogar Chihuahua, die
grüßte City im nördlichen Mexico, ist zu der
Hälfte herabgesunken, und viele andere Or
te die einmal 2.000 bis 3,000 Einwohner
zählten, haben jetzt keine fünfhundert. Zwi
fchen El Paso und diesem Orte kömmt dem
Reifenden nichts von Interesse vor. Mehr
als dreiviertel des Landes ist nicht besser als
eine Wiese, und zur Cultur gar nickt geeig
net. Daher richtete das Volk seine Aus-!
merksamkeit mehr auf Viehzucht als den!
Landbau ; da indessen aber die Indianer ih
nen das Vieh wegnahmen, befindet es sick
in übler Lage. Ein ärmeres Land und
Volk existirt nicht; und ich weide dankbar!
sein wenn ich wieder aus demselben bin, und
wünsche diesen Theil nie wieder zu sehen. I
Montercy, Staat New Leon, Mexico.
December! l< 18S2. '
Wir sind jetzt so weit gegen den Rio
Grand hervorgerückt, daß wir nur noch sechs
oder sieben Tagsreise davon entfernt find. -
Bon Parras, wo ich das letztemal geschrie-
den, war unsere Reise durch Anfiedlungen,
unv folglich mehr angenehmer als vorher.!
Aber auch hier waren wir von Indianers
umzängelt, und zu Saltillo, eine große Eil»
vou 12 0(10 bis 14,000 Einwohner, näher« j
ten sie sich binnen drei Meilen und eimor
deten einige Personen; doch wurde keine
Verfolgung veranstaltet und sie giengen
ruhig ihren Weg fort.
Zu Parras und Saliillo mußten wir hal'!
ten und unsere Wage» flicken die alle Tage!
zusammenbrechen. Es finden sich nur we-!
nige unv öfters gar keine Handwerker in
den Städten, und falls es sich trifft daß sie
mit einer Feierlichkeit begriffen sind, arbei
tet Niemand, indem es ihnen die Priester
nicht erlauben. Dieser Fall hat sich oft zu- j
getroffen. Mehr als ein Drittheil des gan>
zen Jahres widmen die Mexikaner den Fei> !
erlagen und andern Sckmausereien, und
nichts treibt sie zur Arbeit gleichviel wie arm
sie sind, oder wie viel ihre Familien dadurch
leiden.
In Parras und Saltillo fanden wir
nige Auslander und Amerikaner, welche uns
gut aufnahmen. Saltillo und Monterey
waren in Besitz der amerikanischen Trup
pen unter Gen, Taylor, oberes befinden sich
keine halb Dutzend mehr von ihnen in die !
sen Städten. Monterey ist ein Geschäfts
platz, ein solcher als ich in keinem andern
Theil von Mexiko gesehen habe.
Wir sind jetzt, und waren seit einer Wo
che in der Region wo Gen. Taylor und sei-!
ne Armee so viele Lorbeeren
Wir lagerten eine Nacht zu Cncantarda,
Gen. Taylor sein Lager hatte, und Santa!
Anna mit 25,000 Mann seine Erscheinung
machte. Dies war sechs Meilen von Bue-
na Vista's Schlachtfeld?. Wir marfchirten
direkt über den Flecken wo Scherman und
Bragg's berühmte Balten) gewesen,
solch schreckhafte Zerstörung in der Schlacht,
anrichtete. Wir verweilten wenige Stun-!
den auf dem Schlachlfeldc. wo sich ein Je
der von uns mit einigen Reliquien versah,
und sodann unsere Reise nach Camargo
fortsetzten.
Hanptereignisse deö lahrcS i
Zur leichteren Erinnerung theilen wir!
folgende Uebersicht der wichtigsten Ereignis !
se des verflossenen Jahres in allen Theilen,
der Erde, nach der Zeitfolge mit.
Januar I. Louis Napoleon als Präsi !
denk von Frankreich mit diktatorischer Ge-
walt auf 111 Jahre eingesetzt. Kossulh in >
Waschington.
3. Der Dämpfer Amozon beinahe nieder- l
gebrannt.
FebruarS. Mißlungener Mordversuch
des Priesters Merino auf die Königin Jsa
Hella II von Spanien.
19. Großer Ausbruch eines Vulkans auf
Hawaii, Sandwich Inseln.
M ä r z 22. Jeremiah Morrow, erster
j Repräsentant von Ohio im Congreß, und!
> Staatsgouvernör stirbt.
AprilS. Martaban in Birmah von
den Engländern gestürmt.
14. Rangun von denselben cingenom
men.
Mai 19. Bassein in Birmah wird vbn,
den Engländern eingenommeu.
Junik. Große Feucrsbrunst in Mon-!
! treal, Canada, und in Bosna Serai, Tür
! kei.
18. Feucrsbrunst in Sonora, California, j
29. Tod Henry Clay'S in Waschington.!
Juliü. Mehr als 20 Menschen ver
unglückt auf Staten Island durch den Ein !
stürz einer Brücke.
9. Großes Feuer in Montreal.
14. Kossuth geht mit dem Dämpfer Af- >
, rik.i von Neu Nork nach England.
! 28. Der Dampfer Henry Clay verbrennt
auf dem Hudson, und über 7ti Menschen j
! kommen um.
I Augu st 8. Robert Rantoul, Congreß
Mitglied von Massachusetts, stirbt in Wa
schington.
i 2V. Ausbruch des Berges Aetna.
September 14. Tod des Herzogs
von Wellington.
O kto b e r 9. Einnahme der Stadt
Prome in Birmah durch die Engländer,
j 24. Daniel Webster stirbt in Marshsield,
November 2, Franklin Pierce zum
Präsidenten der Ver.Staaten erwählt.
2. Neun zehntheile der Stadt Sacra
mento in Californien niedergebrannt. Gro
Bes Freihandels-Banquet in Manchester.
8. Der französische Senat erklärt Louis
Napoleon zum Kaiser unter dem Titel Na
poleon 111.
i 26. Verderbliches Erdbeben in San Ja
go de Euba.
Deeemberl. Der legislative Kör
per erklärt die Mehrheit der Wolksstimme in
Frankreich für das Kaiserreich 7,547,718.
2. Proklamation des Kaiserreichs.
ZcZ"Dcr Gouvernör von Vermont hat
den Achtb. Samuel Phelps zum Senator
an die Stelle des verstorbenen Senators
Upham ernannt.
ZpF'Die Worte ..probiren" und,.ansan
gen" sind groß in ihren Resultaten. „Ich
kann nickt" hat nie etwas gethan. „Ich
will's versuchen" hat schon Wunder gethan.
Der Winter.
Folgende schönen Bemerkungen entlieh
men wir dem Buffalv Telegraphen:
Die traulichen langen Abende des Winters
sind bei uns noch lange nicht vorüber, denn
wohl können wir sagen, daß wir uns erst so
recht in der Mitte der kalten Jahreszeit be
finden. Und wer wollte darüber in Klagen
ausbrechen; Ist eS nicht schön, nach ei
nein Sommer voll Mühen und Leiden, wie
eS der verflossene gewesen, am eigenen wär
menden Herde zu sitzen und in behaglicher
Ruhe die Bequemlichkeiten des Lebens zu
genießen, die wir uns verschafft haben, die
weil die Erde noch grün und sruchtspendend
war? Eine Zeit, wie diese, liefert uns aber
etwas mehr noch als blofe Befriedigung der
körperlichen Bedürfnisse; sie ist auch die
Stunde für die Ausbildung unserer geistigen
Kräfte. Dazu benutzet die Stunden der
Muße, w«lcke dielangen Winterabende euck
liefern. Entschließt Euch, das Lächeln des
Lenzes mit dem Bewußtsein eines rxohl an
gewendeten Winters zu begrüßen,— eines
Winters, in welchen euere Kenntnisse sich
vermehrt haben, euer Geschmack vei bessert
und euere Urlheilskraft gestärkt worden ist.
Die Einlbeilung der Jahreszeiten ist eine
der ersten Schönheiten der gölllichen Welt
ordnung. Wie herrlich sind sie den physi
schen und geistigen Bedürfnissen des Men
sehen angepaßt? Der Himmel hat unfern
Pfad mit Gelegenheiten in Fülle ausgestattet,
uns alles erforderliche Gute zu erwerben, —
an uns ist es, sie zu benützen!
Der Schnee hat seinen Silbcrmantel über
Wald und Fluren gebreitet, kalte Lüfte weh
en allenthalben, —legt immerhin Holz an's
Feuer und laßt dessen lustiges Knittern Euer
Herz e>freuen und Euere Phantaste anspor
nen. Es liegt etwas Romantisches in einem
Holzfeuer, wenn es hübsch brennt,—es ent
faltet Bilder,wenn Euer Aug> sie nur zu sin
den versteht, und Poesie, wenn Euer Ohr sie
nur verstehen will. Es ist ergötzlich durch's
wohlverwahrte Fenster die tollen Capriolen
des Sturmwinds mit anzusehen, das Geheul
des witd dahersausenden Orkans anzuhören,
und zuzuschauen, wie die widerstrebenden
Schneeflocken ihren phantastischen Neigen
tanzen, und dann sich mit herausfordernder
Miene der wohlthuenden Wärme, dem melo
dischen Knistern des Kaminseuers zuwendend
sagen zu können: „Stürmeda d'raußen, wie
du willst, wir da innen sind geborgen!"
Der muß ein Stoikergervcsen sein, der zu
erst den traulichen Winter einen langweiligen
und lieblosen Gesellen genannt hat! Für
Manche mag immerhin seine jahrliche Rück
kehr trübe Gefühle erwecken; —jede Jähret
zeit ist ja der Jahrestag eines liefen Schmer
zes für ein oder das andere fühlende Herz,
und auch unter dem Schnee gibt es Gräber
Und doch muß dieselbe Stunde, welche uns
so herbe an unsern Verlust erinnert,zugleich
unsere Trösterin werden, denn der Schnee
wird schmelzen vor dem warmen Kusse des
wiederkehrenden Lenzes, und die Wanden u.
verödeten Flecke des Herzen werden sich un.
ter den Strahlen einer Freude, deren Kom
men so gewiß ist, als das Dasein Gottes, in
eben so viel fnichlbcladcne Gärten verwan
deln.
Laßt uns darum den Winter lieb hab?n,
denn er verleiht unfern Gefühlen eine höhere
Weihe,—laßt uns den Winter benützen, denn
seine Stunden sind gezählt,—laßt uns vom
Winter lernen, denn seine Lehren sind segens
reich.
Executive Begnadigungen.
Im Senate von Pennfylvanien ist fol,
gende Bill eingebracht worden, deren Pas
sirung wohl ziemlich allgemein willkommen
sein würde:
"Daß eS die Pflicht des Gouvernörs fein
soll, wenn ereinen Verbrecher begnadigt, der
in irgend einem Zuchthaufe oder Gefängnis-
se dieser Republik verwahrt wird, oder ei
! nen der überbunden ist zum Verhör, für
Uebertretung der Gesetze, die Anzeige davon
i bekannt zu machen, sobald wiemöglich nach
her, einmal in der Woche, in wenigstens ei
ner Zeitung, welche in dem Cauiuy publi
j zirt wird, worin sich folcdes ZucdthauS oder
! Gefängniß befindet worin ein solcher Ver-
I brecher gefangen war, oder in welchem eine
so angeklagte Person wohnen mag. von den
! Gründen, wenn einige vorhanden sind.wel
che ihn veranlaßten eine solche Begnadigung
! zu bewilligen, nebst den Namen, wenn sol
che sind, von allen Personen die gebeten ha
ben solche Begnadigung zu bewilligen
Vorausgesetzt, wenn im gehörigen Eaunly
keine Zeiluug gedruckt wi.d. so soll die An
zeige, wie oben gesagt, in einer Zeitung ge
schchen, die im angrenzenden Cauniy ge
druckt wird."
Wenn diese Bill zum Gesetz wird, so wer»
den wir weniger von Mißbrauch der Be
gnadigungs Gewalt hören und nur solche
Personen begnadigt werden, die es wirklich
verdienen, denn Jeder wird sich scheuen sei
nen Namen unter eine Petition für cineun
würdige Person zu schreiben, wenn er weiß,
daß die Unterschriften später öffentlich be
kannt gemacht werden.
Neu York, 19. Jan. —Zu spater Stun
de in der Montags Nacht starb Frau Elise
Winneckc, Ehegattin eines deutschen Dok
tors Namens Heinrich A. Winnecke in ihrer
Wohnung <No. 89 Leonard Straße unter
verdächtigen Umstanden. Es ging nämlich
das Gerücht, ihr Mann habe geäußert, daß
sie sich vergiftet habe. Bald nachher ver
suchte Dr. Winnecke sich durch Laudanum
zu vergiften, wurde aber durch Hausbewoh
ner daran gehindert. Darauf verließ erdas
Haus unter der Betheuerung, er wolle zu
seiner Frau in den Himmel eilen und ver
schwand. Man hörte weiter nichts von
ihm, als bis gestern um I Uhr Mittags
Coroncr Gamble nach Tammany Hall ge
rufen wurde, wo Dr. Winnecke am Dienstag
Morgen todt im Bette gefunden war.
Guter Rath.—Frau Chisholm sagt,
die beste Zeit für junge Männer nach einer
Frau umzuschauen, ist Morgens. Ist eine
junge Läty zum Faulenzen, Scblampam
pen, Maulen und andern dergleichen Lie
benswürdigkeilen geneigt, so ist sie's sicher
vorm Frühstück. Es läßt sich im Allgc,
meinen annehmen, daß Frauenzimmer erst
um IU Uhr des Vormittags in gute Laune
kommen.
Der Atheismus im Kampf« mit
dem Christenthum.
Aus Eincinnatier Blätte.g ersehen wir.
das, dieser Tage eine öffentliche Disputation
zwischen dcm bekannten Atheisten Hassau
reck, Herausgeber deS berüchtigten „Hoch-
Wachter." und dem protestantischen Predi
ger, Hrn. Nast stailsindcn wird.
ES thut uns wirklich leid, derartige An
kündigungen zu sehen, denn aus solchen
Controversen ist, unseres Wissens, noch nie
etwas Gutes enlsproßen. Wenn es mög
lich ist, in die verdunkelte Seele eineS Athe
istcn einen Sirahl der Wahrheit zu senden,
so thue man es immerhin; eine öffentliche
Controverse aber über das Dasein eines
höchsten Wesens dürfte schwerlich die beab'
sichtigteWiikung haben. Der Alheist wirv
eben Atheist bleiben, und bliebe er eS auch
der Slimme seines Innern zum Trotz! Wir
bedauern den Mann, der sich selbst und daS
unermeßliche Weltall als eine zufällige An'
Häufung von Atomen, für das Spiel dunk
lcr, sich selbst unbewußter Naturkräfte an
sieht; vor seinem Verstände aber haben wir
noch um keines Cents Wer'h Respekt. ~Der
Thor sprach in seinem Herzen, es gibt kein
cn Gott." und ob noch Andere als Thoren
eben so sprechen, wollen wir hier nicht nach»
eisen.
So viel steht fest: ein Mensch, der sich
selbst für ein Vieh ansieht, ist auch sehr ge.
neigt dazu, viehisch zu handeln. Wenn er
in Abrede stellt, daß er einem höchsten We
sen für feine Handlungen verantwortlich sei.
so können wir keine Gründe sehen, die ihn
bestimmen könnten, redlich und edel zu sein.
Ein Mensch, der blos den Landcsgesetzen
und der öffentlichen Meinung Rechenschaft
schuldig zu sein glaubt würde ja ein Narr
fein, wenn er nicht alle Mittel zur Sättig»
unq seiner sinnlichen Begierden anwendete,
so lange es ohne Verstoß gegen Gesetz und
öffentliche Meinung geschehen kann. Wenn
ein Mann Gelegenheit hat. taufend Thaler
zu stehlen und sicher ist, daß Niemand es je
erfahren, daß ihn nie eine Strafe dafür er
eilen wird. was. möchten wir »rissen, könn
le ihn daran hindern?— Würde er nach sei
nem Glauben nicht ein Thor sein, wenn er
nicht für sich selbst sorgte, wo er es thun
kann, ohne sich der Gefahr einer Bestrafung
auszusetzen? Der von den Atheisten aus
gestellte Gemeinplatz, daß das dem Men
schen innewohnende edle Selbstgefühl durch
die Begehung eines Diebstahls oder einer
andern Sünde verletzt werde, ist an sich
selbst schon das naive Zugeständnis, daß eS
im Menschen etwas Edleres als er selbst ist,
gibt; was nicht der Fall sein könnte, wenn
er daS wirklich wäre, wofür der Atheist ihn
ausgibt.
Mit Bedauern müssen wir einräumen,
daß erst durch die neuere deutsche Emi
graiion der verwerfliche Atheismus sich hier
zu Lande, namentlich in unsern größeren
Städten, mehr oder weniger Bahn gebro.
chen hat. Viele seiner eisngsten Repräsen
tanten standen oder stehen noch an der Spitze
deulscher Journale, wie z. B. Hassaureck,
Heinzcn, Börnstcin, Noscnthal,—(zwei ehe
malige Juden)—Schlüte,Fröhlich,Scbmid i
(in St. Louis) der HaaS, Frainy und an
dere weniger bekannte atheistische Größen.
Diese massenhafte Jmportation deulscher
Alheisten, namentlich aber ihre Stellung zu
dein Publikum, ist für die Ver. Staaten in
Wahrheit ein großes Uebcl. und die Folgen
davon weiden nicht lange auf sich waiien
lassen. Ein Glück ist es, daß die trostlose
Lehre der Atheisten, ihrer eigenen Natur zr»
Folge, nie und nimmermehr dauernd den
menschlichen Geist zu fesseln vermaK.
(Buffalo Telegraph )
Wctterpropliezeihuua.
Die beiden letzt vergangenen Winter ver>
suchte ich es, ob meine in Deutschland ge
machten Erfahrungen über die Zahl der
Schneefälle, die man im Laufe des Winters
zu erwarten Habs, sich auch in Pennsylva
nien bestätigt fänden, und siehe da, ich fand
das nämliche. Ich piopbezeilieke für der»
voiigcn Winter 2ü«chnee und für den vor
hngehcnden Winter 15 Schnee, und alles
traf ein. Für den jetzigen Winter prophe»
zeihe ich 22 Schnee und sage dabei, daß ich
untrr Einem Schnee das verstehe, wenn eS
einmal weiß und dann wieder schwarz ge
worden ist.-Wenn es nun aufEinen Schnee
LUmal schneiet, che es wieder schwarz wird,
so gilt dies für Einen Schnee. Wir haben
noch manchen Schnee im jetzigen Winter zu
erwarten; es werden aber alle nur kurze
Uebergänge seyn. Wenn ihr wißen wollt,
worauf ni.ine Welterwcksheil beruht, so sollt
ihr es sogleich »«fahren. Die Sache ist die:
Ss viele Tage nach dem Neumond der erste
Schnee fällt, so viel mal gibt es den Winter
über Schnee. —Wenn die Sache nicht trifft,
so gebe ich einen Tuet—trifft sie aber, er
warte ich auf Pfingsten, wo doch wohl kein
Schnee mehr könimt, von allen Lesern ge
mietet zu werden.—(SkippackvilleNeu'st.
Das Neujahr im Süden.
Wie man im Süden das Neujahr feiert,
sehen unsere Leser aus folgender, dem Beo»
bachter am Ohio entnommenen Notiz. „Wer
unsere demokratisch republikanische Siltcnbt
wundern will, hatte am Neujahrstage die
geeignetste Gelegenheit dazu. Aufdem obern
Mittelmarkte wurden Menschen sowohl zum
Verkaufe als zur Miethe unter dem Ham»
mer versteigert. An der Ecke der vierten
Straße sahen wir ein nettes Frauenzimmer
vonetwa IL oder 17 Jahren aufdem Gerüste.
Der Auklionär, der sie möglichst hoch ver
mielhen wollte, rühmte ihre Schönheit; da
sagte sie schüchtern und weinend: Ich habt
noch einen Galten zu Hause. Wie zu er.
warten stand, brach ein Theil der umherste
henden Menge von republikanischen Christen
in höhnendes Gcl.üdter aus, und spottet«
»ach: O ein Gatte! sie und ein Gatte! '
Tempera« ce,— Der Gouvernör von
Michigan sagt in seiner Botschaft, daß das
Tempcrance Gesetz von vorigem Jahre den
Erwartungen seiner Fürsprecher nicht ent"
sprechen hat und nicht hat durchgesetzt wer
den können. In der Gesetzgebung von Jl>
linois ist eine Bill eingefühlt, durch welche
dies Gesetz des Verbots des Liquor Ver
kaufs widerrufen und den Caunty CourlS
verstattet werden soll, Licenien unter solcher
Bedingung und i» solcher Anzahl zu erthei
len, als sie für dienlich erachten mögen.