Der lecha patriot. (Allentaun, Pa.) 1848-1859, June 17, 1852, Page 2, Image 2

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    Ncclia Patriot.
Allentaun, Juni S 7, RBST.
Unsere Auswahl für
Für Präsident:
Maj.Gcti.Winficld Scott.
Whig StaatS-Ernennung.
Für Canal-Commissioner:
Jacob Hoffmai»,
Ganz ohne Leben seelenlos
war die von unsern Gegnern am Samstag
Abend im Courlhause gehaltene Versamm
lung zur Ralisizirung oder Gnlhcißung der
Ernennung von Gen. Pieree als Candidat
für President. DaS Courthaus war Höch
siens nur halb angefüllt, und jede Art von
Begeisterung und Enlhusiasmus mangellc.
Unsere Gegner haben augenscheinlich einen
großen Fehler begangen, dadurch daß sie
General Caß und ihre übrigen ausgezeichne
len Männer sämmtlich über Board waise»
und eine» Mann ausstellte», der den, Volk
dieses Landes fast durchgängig ganz und gar
unbekannt ist. Kein Wunder war die Rede
des Lawyer Stiles bei obiger Gelegenheit so
schwach und gehaltlos, wenn ma» bedenk!
daß alles, was von Pierce's Thaten und
Verdiensten um daS Vaterland gesagt wer
den kann, in zehn Minuten gesag, ist. Doch,
weil wir glauben, daß die „Demokratie"
ohnehin schlecht genug fühlt über diese»
Fehlschlag. so wolle» wir uns aller weitere!'.
Bemerkungen darüber enthalten.
Eine wichtige Woche
in der politischen Welt ist die gegenwärtige.
Gestern versammelte sich nämlich die Natio
nal Whig Canvenlion für die Aufnahme
von Candidaten für President und Viee-
President. Whigs und Demokraten erwar
len die Ernennung mit der größten Span
nung. Es wird geglaubt daß man schon
am ersten Tage eine Organisation bewert
sielligen und am zweiten oder dritten Tage
sich aus die Candidaten vereinigen wird.-
Sei die Auswahl Scott, Fillmore oder
Webster —die Whigs können mil Enihusias
mus unter seiner Fahne streilen.denn nebst
der wichligen Thalsache daß nur durch sie
die heilsamen Grundsätze der Whigpartei
ausgefühit werden können, sind sie auch alle
drei tüchtige und geprüfte M änner.
Nächsten Samstag (Juni 19) versammelt
si» auch die Whig Staatsconvenlion in
Philadelphia, um einen Candidat sür Rich
ter der Supreme Court zu ernennen, um die
Stelle, welche durch den Tod des Richter
Couller vakant wurde, wieder auszufüllen.
Ein sonderbares Geschick
hatte am letzten Sonntag Pferd
des Dr. Tilghma» Marlin in dieser Stadt.
Dasselbe war an eine Bordsenz beim Stalle
angebunden, als es durch andere Pferde
scheu gemacht wurde, das Bord, an welchem
cs angebunden war, losriß und mit demsel-'
den die Slraße hinunleranntc, bis vor Edel
nian und Hanse's Stohr, wo cs aus Scheel
heit nahe an einem Anbindepsosten an die
.Curbsteine lief, wobei sich der Halfterriemen
mit dem noch daran befindlichen Slück
Board um den Pfosten herumfchlang, wo
durch das im schnellen Lauf begriffene Pferd
dermaßen kopfüber hingestürzt wurde, daß
«s das Genick brach und ein oder mehrere
«Slutgefäßezersprang, was seinen augenblick-
lichen Tod verursachte.
Gin großer Aal
«urde vor einigen Tagen von unserm Freund
Jesse Remmel, von Ost'Allentaun, ge
fangen. Derselbe maß in der Länge 3
Fuß SZoll, im Umfang 7'/- Zoll und wog
7 Pfund. —Das war was man ~ccmmonly„!
heißt „ein Rauf er.''
Schon anSgedrückt.
Die Philadelphia "Sun" sag!:—"H enry
Clay neigt sich allmählig gleich der im
Strahlenglanze unlergehenden Sonne, in-
Dem sie langsam hinter den westlichen'Ber-j
gen hinabsinkt, erwartet man bald nichts
mehr von ihm zu sehen und zu hören.—
Aber das Gedächtniß der Guten lebt fort im
Munde der Nachwelt. Die Vergegenwär
tigung der großen Schaar christlicher Pat
rioten. welche in dem großen Drama des
Lebens eine so glänzende und heroifcheßol
le spielten, ist nächst der Himmelsgabe
Offenbarung, unseres Landes reichster
Schatz."
Todesstrafe in Michigan.
In Michigan hat man bekanntlich die
Todesstrafe abgeschafft. Die letzte Grand
Jury von Wayne Caunty hat jedoch dar
über berichtet, daß Verbrechen furchtbar im!
Zunehmen sind, und die Ursache glaubt sie
in der Aushebung der Todesstrafe zu erken
nen. In der Stadt Detroit werden eine
Menge Mordthaten verübt, und nichts als
das Bewußtsein de, Sicherheit vor der ge
sürcktetßcn aller Strafen, dem Tode, wird
als Ursache dieses verdorbenen gesellschaft
lichen Zustandes betrachtet.
S ch reckl ich! —Einen Mann. Namens
Lockhart, hat am vorletzten Sonntag in
Lancaster ein schreckliches Er
und mehrere andere Personen waren von
Columbia zu einer VergnügungS - Parthie
abgefahren, aIS er plötzlich an der Blue
Rock Road von dem Sulkey. in welchem er
fuhr, herabgerissen, in dem Hintertheile dcr
Gabel mit dem Fuße, den Kopf zur Erde
herochhängend. hangen blieb. In dieser
schrecklichen Lage wurde der unglückliche
Verstorbene fast zwei Meilen weit fortge.
schleppt, biS der Kopf fast vom Rumpfe ge
rrennt und die Kleider vom Körper gerissen
waren. - !
ein Mann täglich 6' 4 Cents
für Branntwein ausgibt, so belauft daS
jährlich zu 22 Thaler und 81 Cent?.
Eorrefpondenz ans Waschingto«
Folgende Correspondenz kam elwaS zu
spät für letzle Woche. DaS von der
kritischen Convention Gesagte haben wir
auch von ander» zuverlässigen Büesschrei
bern ans Waschington erfahren daß näm
liche eine schändliche Säuferei bei der Con
venrion herrschte. Wir wollen hoffen, daß
wir solche Schandnachrichten nicht von der
j Whig-Convenlio» hören müssen.
Maschinqten, (D. C.) Juni 7, 1852.
Ein Besuch in der demokratische» Con
vention.—Die civilen Fähigkeiten deS
General Scott.
AnS bloser Neugierde stattete ich in Ge
- sellschast einiger Freunde der demokratischen
Convention letzte Woche einen Besuch ab.
Dort angekommen, fand ich nicht wenig
Schwierigkeit einen Sitz zu bekommen, da
alles zürn Ersticken voll war. Als ich den
untern Theil der Halle betrat, konnte ich eS
kaum für möglich halten, daß ich am rechten
, Ort fei,—das Ganze sah mehr wie ein groß
! artiger „G r o g-S ch a p" aus, als eine Con
vention von Delegaten um einen Candida
! ten sür das höchste Amt in der Gabe eines
freien Volks zu ernenne». Hier und dort
! standen Gruppen von Männern welche tran
ken, lachten, hurrahten, u. f. w. Bald kam
auch ei» Herr zu mir herangeeilt, (den ich
z gleich als eine» gewisse» Congießnian» er-
kannte, der aber zu belrunken wai um »»ich
gleich zu ei kennen,) packle mich ziemlich u»
ceremvnieU am Arm und sagte: „Komm,
komm, willst Du nichts auf den Erfolg der
Ernennung trinken?" „Nein." sagte ich.
! , ich bekenne mich nickt zur „Whiskey-Par
tei."—worauf er mich verließ und ich eilte
aus diesem Thciledcr „Handlungen der Cow
! vention." —Die Convenlio» halte die große
Güte de» Liquor frei zu liefern, so daß
Jedermann sich auch „ohne Geld" betrinke»
und für die E>»c»nuna jauchze» konnte.—
Das sonderbar Resultat der Cottvenlioii
haben Sie schon vernommen —ich will mich
dahec nicht damit befassen. Laßt die Whigs
j nun General Scott als Candidat aufstellen,
und es wird sich abermals zeigen, daß er
j nicht umsonst de» Namen Winsield (oder
Gewinne Feld) tiägt.
Es ist ein allgemein gebrauchler Kniff der
Feinde Scott's, von ihm einfach als von ei
nem militärische» Manne zusprechen, als ob
er sich allein durch seine Kriegslhate» aus
gezeichnet habe. Hierdurch geschieht ihm
aber großes Unrecht. Obschon ein Soldat
im strengsten Si»»e deS Werls, vielleicht der
' größte Feldherr unserer Zeit, ist General
Scott doch nicht blos Soldat. Jeder
man» sollte es im Gedächtniß behalte» daß!
jer als professioneller Mann begann, nach j
! dem er eine solche scholastische und legale!
Erziehung genossen halte, die ihn zu den;
höchsten bürgerlichen Auszeichnungen besä
higte. Kaum hatte er jedoch seine Laufbahn >
als Recktsgelehrter begannen, als der Krieg
mit.Großbritanien ausbrach und Scott, fei
nen patriotischen Gefühlen folgend, sich der
Armee anschloß. Und was er in jenem Kn'e
i ge als Soldat leistete, wie er sich hinauf
schwang an die höchste Spitze der Arme und
des Ruhmes, braucht wahllich hier nicht be
schriebe» zu werden—ein jeder Schulknabe
. weiß von ihm zu erzählen.
Laßt uns hier nur so kurz als möglich se
hen, ob sich Scott nicht auch in civilen Eigen j
sHasten ausgezeichnet hat. Man gehe in
seinen Gedanken einige Jahre zurück und,
erwäge die Grenzstieiligkeilen des Staats
Maine mit Großbritanien, und dann sage
man. wer da die Hauptperson war, durch
welche die endliche friedliche Beilegung jener!
verwickelten Streitfrage bewirkt wurde.—
War es nicht General Scott? —Dann blicke
man hin auf die Aufregung welche vor eini
gen Jahren durch die McLeod Angelegenheit
ander Canadaer Grenze eristirte. welche Ge-'
schichte uns abermals an den Rand eines!
Krieges mit England gebracht halte, und
dann sage man. wer dadurch feine geschickte
! Leitung das Land von den schrecklichen Fol
gen eines Krieges rettete. War eS nicht
, General Scott?—Man begebe sich in seinen
Gedanken zurück in jene gefährliche Zeit.
I als die Fackel derZwietracdt im Süden ent
brannte und der schrecklichste aller Kriege,
ein Bürgerkrieg auszubrechen drohte, und
sliHe wer da durch seine klugen Maßregeln
und weises Verhalten vor allen Andern zur i
Erhallung des innerlichen Friedens amj
Meiste» beitrug. War es nicht General
Scott ?—Man untersuche scineHandlungs
weise während den Unterhandlungen die aus
dem Black Hawk Kriege entsprangen, und
werfe dann noch einen Blick auf die sehr e»
folgreiche und befriedigende Weise, wie er
sich seiner Pflichten als Civil - Gouvernör
von Meriko enlledigte, nachdem er jenes
Reich durch die ruhmreichsten Siege erobert
hatte, die in der Geschichte verzeichnet stehen, >
—und man wird sich überzeugen müssen.!
daß Gen. Scott sich nicht nur als einer der!
größten Feldherren im Kriege, sondern auch
als einer der umsichligsten und weisesten!
Männer in Friedenszeit erwiesen hat. dessen!
Verdienste von einem dankbaren Vol
ke verkannt werden dürfen. G.
Neberspanntheit.
Unsere Leser werden wahrscheinlich auch
schon davon wissen, sagt die Resormirle
Kirchenzeitung, daß die Baptisten gesonnen
sind, eine veränderte Ausgabe der englischen
Uebersetzung der herauszugeben, in
welcher sie beabsichtigen, die eigenthümliche»
Ansichten der Baptister? schärfer auszudrü
cken. So soll z. B das Wort „T a u fen"
mit „U n t e r t a u ch e n" «immorswn) ausge
drückt werden. Da wird ».an dann die
Stelle Mal. 28, 19 so lesen müssen: ~Ge
het hin und lehret alle Völker und tauchet
sie unter, etc." Ein Correspondent des
„New Uork Observer" von letzter Woche
l erichlet. daß eine neue Auflage einer alten
Uebersetzung deS Neuen Testaments in der
armenischen Sprache von den Baptisten
herausgegeben worden sei, in welcher man
sogar in jener und ähnlichen Stellen ein
Wort gebraucht, das im gewöhnliche»
Sprachgebrauche „ertrinken" bedeutet,
so daß man jene Stelle, deutsch übersetzt,
zu lesen hätte: „Gehet hin und lehret alle
Völker, und ertränket sie."
Es kann nicht ausbleiben, daß daS Wort
Gölte» in den Händen solcher Leute zum
Spotte wird.
Mysteriöse Spuren in» Schnee.
Gewiße geheimnißvolle Spuren, welche
»ergangenen Winter in den Staaten Massa
ckuscltS und Rhode-Eiland im Schnee ent
deckt wurden, haben in jenen Gegenden
große Aufmerksamkeit erregt. Zeitungen
von Boston und Providence beschreiben die
selben wie folgt:
Sie wurden zuerst gesehen am Morgen
deS 2<isten letzten November, im östlichen
Theil von Foxboro, und am Morgen deS
29sten Februar, nachdem NacbtS siischer
Schnee gefallen war, in Manssield. Man
sah die Spuren meistens in der Nähe von
Scheuern, Schweineställen, etc., und diesel
den hatten große Aehnlichkeiten mit der
Spur eineS KalbeS oder jungen Füllen. —
Man verfolgte dieselben über Felder und
Steinmauern, welche gar kein Hinderniß ge
wesen zu fein schienen. In einem Fall führ
te die Spur nach einer Thürtreppe, aber
keine wurde gefunden, die wieder davon
führte, woraus man schloß, das Thier müsse
Flügel haben. Dieselben wurden gesehen
in Newton, Stoughton, Medivey, Belling
l Hain, Franklin, Bridgwater, Dighton, Berk
ley, und andern Plätzen in Massachusetts,
sowie in Coventiy, Kent uud andern Caun
j lies in Connecticut. Man sah dieselbe beim
Butler Hospital am Christag Morgen. Sie
correspondirte in allen Hinsichten mit der
Spur eines Füllen, nur müßte das Thier
! fähig fein, durch Oeffnungen zu pafsiren,
! wo kaum eine große Katze hindurch könnte,
>es müßte Flügel habe» und von solche»'.
Gewicht sein, um den Fuß so ti.f >". cm Bo
!den zu drücken, als der H-.s c'.nes beschlaqe
! nen Pferdes. E'.ußrirf von Ohio berichtet
einer ähnlich.n Geschichte, doch haben
! n",r noch nichiS davon in den Znlunge» ge
sehen. —Das Providenc Journal meint, da
j die Spur keine Klauen zeige, so könne sie
! auch nicht wohl vom Teufel herrühren.
Hernmziehende Indianer
Eine Bande herumziehender Indianer und
Halbbürtiger hat seit einigen Wochen ihr
! Lager bei dem Städtchen Eden, ungefehr
j drei Meile» nördöstlich von Lancaster, aus
! geschlagen. Sie scheinen gleich einem Hau
fen nomadischer Araber das Land zu durch
ziehen und maßen sich das Recht an, ihre
'Zelte in irgend einem Walde aufzuschlagen,
an welchen sie kommen mögen. Einem
! Bauer, welcher sich darüber beschwerte, daß
! sie auf seine eingezäunte Läiidcrcien einge
drungen und Bäume umgehauen hätten, ga
ben sie zur Antwort, die Indianer hätten
ein Recht sich Holz zu verschaffen, zu fischen
! und zu jagen, wo es ihnen beliebe.
! Viele Personen zeigten ein staikes Ver
langen diese vorgeblichen Ucberreste der Ur
bewohner unseres Landes, deren Geschleckt
i bald erloschen sein wird, zu sehen ; fanden
jsich aber in ihren Erwartungen getauscht.
! als sie ein solches Geschlecht von Mischlingen
! erblickten. Der einzige Indianer unter ihnen
ist eine alte Sqaw, die an einen Franzosen
! verheirathet ist. Er hält sie für eine Schön
heit, stellt sich vor den Eingang seinesZeltes
! »nd fordert den Besuchenden ein Fippenny-
bit ab. Die Kinder haben nur eine geringe
! Ähnlichkeit mit Indianern.
! Sie beschäftige» sich mit Korbmachen und
! Fifcten. schießen auck mit Bogen und Pfeil
! nach solchen Geldstücken als Besuchende als
! Zielscheibe aufstellen mögen, und stecken die
selben mit vielem Vergnügen ein, nachdem
es ihnen gelungen ist ,sie mit dem Pfeil z»
! treffen und zu Boden zu bringe».—(Volks
freund.)
Hiihncr - Spekulation.
Bei Boston werden jetzt einträgliche Ge
fchäfle gemacht durch die Hühner - Zucht.
So wird belichtet, daß Georg P. Burn
! ham, von Boston, neulich von einem sei
ner Correspondenten in Neu-OlleanS einen
- Wechsel für ein lausend Thaler empfing in
Bezahlung jür eine vorzügliche Partei von
„Cochin China," „Rothe Schanghai" und
„Weiße Schanghai" Hühnern, welche Hr.
Burnham von seiner imporlirten Hühner
zucht aus dem Dampfschiff Crescent City
nach Neu-Orleans gesandt hatte. Heir
Burnhams Verkäufe von großen Erempla
ren seiner imporlirten Chinesischen Hühnern!
betragen über 4l>t)V Thaler seit der im voii-
November zu Boston gehaltenen Hühner-j
! schau—also im Durchschnitt über 2l)t) Tha i
I ler die Woche. Er hat so hoch als 59 Tha !
ler für ein einziges Paar feiner „Cochin Chi
naS" empfangen.—(ib.)
Ei» finsterer Ort.
Hr. Hunt, ein wesleyanifcher Missionar
unter den Fejees, welche Kannibalen von
der schrecklichsten Sorte sind, schreibt daß in i
!süns Jahren, im Umkreis von 15 Meilen j
!von seiner Wohnung, fünfhundert Personen >
worden sind ! Einige essen das
! Mcnfchknflcifch roh und kauen es wie
! Tobak kaut. Manchmal essen sie ihre besten
! Freunde. Altgewordene Eltern werden von
l ihren Kindern getödtet; zu Zeilen
sie lebendig begraben oder den Haifische»!
zugeworfen. Weiber werden beim Tode'
ihrer Männer gelödtet. Wer sollte nicht!
angetrieben fühlen, etwas für die Mission!
zu thun, wenn er diese schrecklichen Berichte!
liest?
Eheliche Zärtlichkeit.
In Neu-Hampschjre hat neulich eine Frau
ihrem Gatten so schlagende Beweise von
Liebe gegeben, daß sie als elwaS Außerge
wöhnliches wieder erzählt zu werden ver
dienen. Der Herr Gemahl hatte sie übel
traklirt und sich dann ins Bett gelegt, um
sich von seinen Strapatzen zu erholen. Wäh
rend er nun mit dem Gefühle eines guten
Gewißens lief eingeschlafen war, nähete ihn
die Gemahlin leise und zärtlich in die wol
lene Bettdecke fest ein und drosch ihn dann
fürchterlich durch!
der am 19. Mai 1852, in der
SalemsKirche, OberMahantango. Schuyl
kill Caunly, Pa. gehaltenen Synode, welche
sich die alte, freye, unabhängige, hochdeulsche,
und evangelische, nsormirle, ehrwürdige Sy
node von Pennfylvanien und angrenzenden
Staaten nennt, meldete sich der Ehrw. A.
Hoffman von Neu > Hanover Taunschip.
Montgonery Caunty, um Ausnahme in den l
selben Körper, und wurde einstimmig ange- >
nommen. Bekanntlich hatte sich Hr. Hoff !
man selt mehreren Jahren von allen Syno l
den als unabhängig erklärt. jj
Ein verheerender Schlofienstnrm
Am vorletzten Donnerstag Nachmittag
passirte ein veiheerender Schlossensturm
quer über Montgomery Caunty, durch die
Taunschips von Norrilon. Whilpain, Gwy.
nedd und Horsham. Häuser und Scheu
nen wurden zertrümmert und das Getraide
auf den Feldern, die Gemüse in den Gärten
an vielen Stellen gänzlich zerstört. Eini
ge Gebäude wurden durch den Sturm nie
dergerissen nnd Vieh darin getödtet. In
dem backsteinern Wirthshause des Hrn. P.
S.Gehrhard zu Centre Square, sollen die
Schloßen etwa 499 Fensterscheiben zeifchla
gen haben. Eine Hälsle der Scheuer auf
dem früher als Büschs Wirthsstand bekann
ten Eigenthum, an der Schippacher Straße
stehend, wurde weggerissen. In Horsham
Taunschip wurde eine große Scheuerniede
rgerissen nnd Küke und Pferde darin gelöd»
»et. Die Schlossenhatten die Größe von
ausgcschalte'N Wallnüssen und zerschlugen
eine Menge Fensterscheiben. Sie waren
nicht rund, sondern von länglicher Form, von
2Zoll Länge und l'/z Zoll Breite. Bei
Eaaleville sollen Schlossen gefalle» sein die
lOZoll rund maßen; also 3'/z Zoll Durch
messer.
Belohnung der Redlichkeit.
Das Cincmnalli Volksblatt vom 23. M.ul
erzählt: Am Freitag ließ ein
tleman, der sich in dcrß-.lbierstube bey dem
Broadway Hotel ho.'.ie Yassiren lassen, et
w". 1999Thr.1er Banknoten aufdeni Stuhle
liegen und ging weiter. Ein Barbier-Ge
hülfe fand das Geld und nahm es in Ver
, Wahrung. Bald nachher kehrte der Mann
zurück um sein Geld zu sucken. Der ehr«
licke Junge gab es ihm zurück und erhielt
zum Lohn—l 9 Cents, wofür er noch dem
alten Knicker den Rock auszubürsten halte.
Furchtbare Landseuche in Maine.
Nach dem Bericht des Belfast (Maine)
Journal, hat das Brantewein-Gefetz in je
neu, Staat einen höchst nacktheiligen Ein
fluß auf die öffentliche Gesundheit gehabt.
Aus den Büchern des Agenten, welcher in
jener Stadt angestellt ist geistige Getränke
für medizinische Zwecke zu verkaufen, berech
net jene Zeitung, daß es vier und zwanzig
lausend krankhafte Personen in jener unmit
telbaren Nachbarschaft giebt.
Einträglicher Landba».
Es wiid in einer Zeitung gemeldet, daß
Hr. Robert W. Lewis, ohnweit Charlottes
ville, Virginien, voriges Jahr ein Srück
Land, welches weniger aIS einen Acker ent
hält und auf welches er fünfzig Ladungen
Dünger gethan hatte, mit sechs Büschel
Mercer Kartoffel» bepflanzte, wovon er
einen Ertrag von über drei hundert Büschel
. sehr vorzügliche Kartoffeln erhält. Vor ei
! »igen Wochen velkausie er einen Theil der
selben zu einem Thaler das Büschel.
! Die Pest. —Man vernimmt, daß man
in New Orleans große Besorgniß vor der
5 Annäherung einer neuen Krankheit hegt,
! welche die Pest genannt wird, und die ge
genwärlig aus mehreren der westindischen
lnseln Helschen soll. Eine Krankheit, der
! man denselben Namen beilegt, hat sich schon
an verschiedenen Orten des Westens gezeigt;
! dieselbe hat Ähnlichkeit milder Cholera, ist
! aber bei Weitem gefährlicher. Ob es diefel
! be Krankheil ist, welche man in der allen Well
! mit dem Namen Pest kennt, konnte bis jetzt
! nicht bestimmt werden.
innefota Te rr itor i u m soll
! ungefähr viermal so groß sein als der Staat
Ohio. Seine Länge ist sechs hundert und
fünf nnd siebenzig Meilen von Nordwesten
i nach Südosten. Der Mittelpunkt des Ter
riloriums ist ungefähr zwölf hundert Mei
len in einer geraden Linie von dem Atlanli
! fchen und dem Stillen Meere, ein taufend
! Meilen von dem Golf von Meriko, und drei
hundert Meilen von der Hudson'S Bay.
j vorletzten Freitag begaben sich
! sechs junge Männer aus der Nachbarschaft
l des Montgomery Armenhauses mit einem
Boot auf den Black Rock Damm im
Schuylkillfluß um zu fischen. AIS sie nach
Hause wollten, beschlossen drei derselben von
einem Eiland nach dem Ufer zu fchwim
j m c n, aber traurig zu melden, einer von ih
! nen, Namens Charles Gaiber, fand bei die
! fem Wagestück feinen Tod, während ein an
derer nur mit Muhe gerettet wurde.
HkF'Am vorletzten Donnerstag waren
vier Kinder deS Thomas Finney, 4 Meilen
oberhalb Halifar, in Dauphin Caunty, auf
dem Felde, als ein Gewitter kam. Um
sich gegen den Regen zu schützen, begaben
sie sich unter einen Baum, und traurig zu
! melden, der Blitz schlug in denselben und
tödtete zwei von ihnen, Samuel und James,
! augenblicklich. . !
Wright. ein neunjähriger
! Sohn von Jeremias C. Wright, von Cam
! Bridge, Maryland, starb in Folge eines Bi
! Bes von einer schwarzen Schlange, welchen
er ungefähr neun Tage ver feinem Tode er
! hallen hatte.
Weitzenfaat. welche durch die
! feil einigen Wochen bestehende günstige Wit
lerung ein versprechendes Ansehen gewonnen
hatte, soll, wie es jetzt heißt, in manchen !
Gegenden deS Staats durch die Fliegen lei
den.
Samuel Hicks. wohnhaft ohn.
weit Dovlestaun. Bucks Caunty. wurden!
während einem Hagelsturm am I7ten Mai
75 Hühner erschlagen.
Conlrakt sür die Erbauung der
Terre Haute und Alton (Illinois) Riegel
bahn ist eingegangen worden. Die Riegel
bahn wird sich eine Länge von 175 Meilen
ganz über den südlichen Theil von Illinois
erstrecken.
Easto n.19. Juni. Gestern wurde ein
kleines Boot, als eS den Canal bei Glendon
Furnace hinüberfahren wollte, von einem
6analboot umgeworfen und 5 Personen sind
ertrunken.—(Correfp.)
Tavernen und Bierhäufer. Die
Zahl derselben beträgt nach dem Public Led !
ger in der City Philadelphia 579 Tavernen
und 499 Bierhäusee, in den Distrikten 1759 .
Tavernen und 99V Bierhäuser, mithin im
Ganzen 2329 Tavernen und 1396 Bierhäu.
skr.
Bon Californien.
New-York. 12 Juni. DaS Dampf
schiff Illinois ist mit 5(10 Passagieren, der
Post auS Kalifornien bis zum 19 Mai und
beinahe 2 Millionen Thaler in Fracht und
in den Händen der Passagiere angelangt.
Die ganze Fahrt wurde in 25 Tagen zu !
rückgelegt.
Die Nachrichten auS den Minen sind fort- !
während vom erfreulichsten und befriedigend
sten Charakter.— Die Chinesen scheinen im
Allgemeinen in den Minen überall in bösen
Geruch gekommen zu sein und werden, wenn
das Gouvernement nicht irgend eine Maß
regel ergreift, die Fluth, mit der sie in un
ermeßlichen Horden daS Land überströmen,
zu verhindern, schleunig ausgettieben wer
den.
An AtchisenS Bar siel ein Gefecht zwi
schen einer Gesellschaft von 39 Amerikanern
und Europäern gegen 15V Chinesen vor. in
welchem die ersten Sieger waren und die
Chinesen von derßar vertiieben wurden.—
Von allen Theilen des ?snd?s laufen die
lockendsten Bericht- von neuen Gold > Ent
deckungen e>7. imd für künftiges Jahr ver
s?!'.cht inan sich eine ungewöhnlich reiche
Zrnle. Zu San Francisco sind am 15.
Mai 9 Gefangene aus dem Kerker ausge
brechen, ein verzweifelter Veisuch, den 12
andere machten, zu entfliehen, ist mißlungen
und einer der Verwegenen wurde dabei ge
tödtet. Aus den nördlichen Theilendes
Staates laufen furchtbare Berichte über die
! Kämpfe mit den Indianern und die Ver
! wüstungen ein, welche diese anrichten.
j Man sagt, daß eine andere Indianer Elpe
! dilion nach dem Plane des berüchtigten Un
ternehmens in Eldorado Caunly im We>ke
sei? Die Einfälle der Indianer werden so
häufig, daß durchaus einige Maßiegeln,
denselben auf einmal ein Ende zu machen,
vergriffen weiden müssen.
Elve religiöse Ceremonie.
Das ~Ausland" enthält, aus der Feder
eines Voluntärs auf einem bremer Kauf
fahrtheifchiffe, eine Erzählung über die Ver
brennung der Leiche des Dewa Argo, Ober
Priesters und Radschahs von Klonkonq auf
der Sunda-Insel Bali. Nach indischer
Sitte wurden seine sämmtlichen Frauen ihm
im Tode nachgeschickt, d. h. sie stürzten sich
j selbst in die Flammen, welche die Leiche ih
!res Herrn »nd Gebieters vermehrten. CS
i war am 17. August 1829. ~Wir hatten."
erzählt der junge Bremer, „unsern Stand
punkl vor den TodeSgerüsten der Weiber
! genommen. Hier warteten wir einige Stun
! den. bis die Opferungen, die dem Leichname
! des Lewa Argo gebracht wurden, so wie die
> andern Prozessionen und Feierlichkeiten,
vorüber waren. Die übrigen RadschahS
der Insel, die verschiedenen Ober»und Un
terpriester, so wie die ganze Menschenmasse,
waren nach und nach herangekommen, in
dem das Volk die großen tragbaren Thür>
l me, in denen sich die Weiber des Dewa Ar
! go befanden, mit sich schleppten; dieselben
blieben während der ganzen Zeit des Op
serns in ihren Gerüsten, wo sie, auf den
zum Feuer hinführenden Brücken stehend,
mit der größten Ruhe sich ihre Haare zu
> recht machten, den Köiper einsalbten und
allerlei Anordnungen in Betreff der besseren
Schürung des Feuers gaben. Endlich
wurde der Leichnam des Nadschah angezün
det, und mildem ersten aussteigenden Rauch
wurden auch die verhängnißvollen Planken
hinausgeschoben. Eine von den Weibern
nach der andern gieng dann auf das äußere
Ende der Planke hinaus, verrichtete noch
ein kurzes Gebet und sprang, ohne sich zu
bedenken, in die Flammen, während eine
ihnen auf den Kopf gefetzte Taube, sobald
stein die Gluth kam, davonflog und nach
der religiösen Ansicht der Malayen ihre
Seele gen Himmel t>ug. Kein Scbrei ließ
sich hören, und in höchstens fünf Minuten
waren sieben menschliche Wesen, die wir
noch eben wohl und munter gesehen, deren
Stimmen wir gehört hatten Asche. Von
den vollen runden Gliedern, die sich eben
noch in die seltsamsten Bewegung ihrer re
ligiöfen Tänze geschmiegt halten, von den
langen, schwarzen, üppigen Haaren war
nichts mehr übrig. Die ganze Geschichte
gieng so schnell vor sich, und der augenblick
liche Eindruck wirkte so stark auf mich, daß
ich mich in einer Art Betäubung befand,
aus welcher mich erst der entsetzliche Geruch
erweckte, der zu uns herüberdrang; wir hat
ten nun genug gesehen. Die nachfolgenden
Ceremonien hatten nach einem solchen An
blicke ihr Interesse verloren. Wir ließen
den Leichnam des Radschah räuchern, wie
er wollte, und machten uns auf den Heim
weg nach der^
l. X. li. I. Zur Aufklärung der Popula
rität Louis Napoleons.
Bekanntlich eristirt unler der Sonne kein
bigotteres und abergläubigeres Volk, als die
große Masse der französischen Bauern und
die untere Klasse in den Städten. Die
Agenten und Emissäre L Napoleons haben
diese Volksstimmung geschickt, wenn auch
aus diabolische Weise auszubeuten gewußt
Sie haben dem unwissenden Volke weis ge
macht, daß der Kaiser der in der Bibel ver
heißne neue Messias, der irdische Heiland
gewesen, wie dies auch sein Titel: Imsierktur
Napoleon liex liuli-e mit seinen Anfangsbuch
staben: I. li. I. andeute und beweise. —
Aber die Pharisäer und Schriftgelchrlen
die heilige Allianz und England haben
auch ihn 1815 gekreuzigt und ins Grab von
St. Helena gelegt, er fei jedoch nach 33
Jahren als Louis Napoleon, die geheiligten
Adler zur Seite, auferstanden! —
Madagaskar.
Es ist ein Brief des V. St. Consuls z»
Zanzibar vom It). März angekommen, in
welchem gemeldet wird, daß die Eingebo
renen zu Mormitzan in Madagaskar im
December v. Jahres sich deS amerikanischen
SchonerS „Queen of the West" von Dar
mouth bemächtigt, und nachdem sie den
Capitain und die Mannschaft ermordet, das
Schiff verbrannt haben. Die französischen
Behörden haben 16 der belheiliglen Mord
brenner verhaftet und festgehalten, um die
Verfügung deS amerikanischen Gouverne
mentS abzuwarten. Die nähern Umstände
sind an den Staatssekretär Webster belichtet.
Ausland.
KLK'Die Berichte vom Ausland erman
geln alles Jntereßes. Das Wichtigste ist die
traurige Nachricht von der Verwüstung
welche die Hungersnoth in einigen Gegen«
den Deutschlands anrichtet. Die Weberei'
en und andere BeschäsligungSzweige liegen
darnieder und die Lebensmittel sind unge»
! wöhnlich theuer.
Scheintodt. —Zu Penthievre in der
Province (Frankreich) starb am letzten 13.
Januar die Ehefrau eines Fuhrmannes,
Namens Anderfet, im Alter von 29 Jahren,
am Starrkrampf. Da die Verstorbene
früher zu wiederholtenmalen stundenlang in
todtenähnlichem Zustande war. so ließ man
sie drei Tage lang in einem geheizten Zim
rner liegen, und brachte sie erst nach Verlauf
von 75 Stunden in eine anstoßend» Kam
mer, wo die Leiche auf Stroh neben der»
Sarg gebellet ward.
Der trauernde Gatte legte sich früh schla
> sen und versank, da er mehrere Nächte kein
Auge geschlossen hatte, bald in festen Schlum
mer. Plötzlich fühlte er sieb von einer eis
kalten Hand berührt und eine von Zähne
klappern begleitete Stimme flüsterte ihm zu:
! "Mich friert entsetzlich, Jean!"
Aus dem Tische brannte eine Nachtlampe
und bei deren malten Schimmer starrte er
mit unbeschreiblichem Entsetzen die vor sei
nem Bette stehende Gestalt im Leichenge
wände an. Es war seine auferstandene
Madelon. die sich neben ihn legte, den vor
Schreck halblodten Mann umarmte und in.
nerhalb weniger Augenblicke wiederum in
Erstarrung verfiel. AIS der Ueberraschle
endlich aus seinerßetäubung wieder zu sich
selbst kam. lag die Todte neben ihm. Er
stand sogleich auf und rief den Abbe Fabien
herbei.
Em Arzt kam. Belebungsversuche wurden
angestellt, aber die Todte erwachte nicht
mehr. Der Fuhrmann ist seit dieser Zeit
wahnsinnig geworden, und nimmt man an
ihm, dem sonst lebensfrischen Manne, das
sogenannte Todtengesicht wahr, einen leich
enartigen Zug des Gesichtes, der durch daS
höchste Maß der Nerven - Erschütterung in
Folge von Schrecken und UeberraschunA
hervorgerufen wiid.
Bilder anö London.
Neue Särge.— In London hat man
in der neuesten Zeit eine eigenthümliche Art
Särge ausfindig gemacht, England ohne
große Kosten mit einer ansehnlichen Menge
von Särgen zu versorgen. London bezieht
° einen großen Theil siines Bedarfs an Obst,
Geflügel. Eiern und andern Lebensbedürf
nissen aus Holland. Belgium und Frankreich.
Seit Monaten haben nun die Londoner Ein»
käuffer ibren GeschäftsfreundenaufdemFest
land Weisung zukommen lassen, die Kiste
für jene Waaren nach einen qleichförmlichen
Muster arbeiten zu lassen. Sie müssen sieben
Ellen lang, eine gute Elle hoch, ebenso breit
und aus sieben Brettern gemacht sein! mit
andern Worten, diese Aepfel und Eierkäster,
werden in London schwarz angestrichen und
gleich Särge verkauft, die um mehrere hun
dert Prozente billiger zu stehen kommen als
die, welche ein Londoner Tischler macht.
Eine andere Sellsamkeit in London, von
der die meisten Londoner selbst nichts wissen
sind hunderte von unterirdischen Kuhställen
, und Milchereien, welche die Lust ringsum
her verpesten. Die Kühe stehen Jahr aus
Jahr ein in feuchten Gewölben, die durch
Gas spärliche Erleuchtung erhalten. Der
Genuß der von solchen Küken erhaltenen
Milch soll die. in London bekanntlich sehr
verbreitete, Auszehrung fördern. Ueber
dies wird diese Milch noch verfälscht durch
Mehl. Stärke. Bleizucker, Hammelhiin u.
dgl.; Pfeidehirn wird manchmal auch hin.
ein gequirlt, damit sie rechte fette Sahne ge
be. Dieser garstige Gebrauch ist au S Pa
ris nach London gekommen. Die Sache
ist übrigens nicht eifunden, sondern einen»
amtlichen Berichte der Gefundheitsbehörden
! entnommen.
Entdeckungen in Egypten.
Unweit des UferS des rorken MeereS be
findet sich eine Mine von Smaragden, die
der Pascha von Egypten früher von einem
Franzosen Namens M. Gailand bearbeiten
ließ und die seit der Regierung von Mch
med Ali nicht bearbeitet wurde.
, Eine Englische Compagnie erhielt auf ihr
Gesuch nun kürzlich die Erlaubniß die Ar
beit wieder aufnehmen zu dürfen, die nun
einen reichen Ertrag verspricht. Man ent
deckte dort in einiger Tiefe die Ruinen einer
Gallerie und nach einigen ferneren Nachgra
bungen fand man gleichfalls Werkzeuge,
Hausgerärhe, und einen Stein mit Hiero
glyphen Schrift. Diese Schrift bewies die
Richtigkeit der Aussagen des Hrn Gailand,
daß die Mine schon im frühen Alterhum
bearbeitet sei. und es geht aus derselben her
vor, daß die erste Bearbeitung unter der
Regierung des Königs SesostriS (im Jahre
Kiöl) v. Chr.) zurückgesühit werden kann.
Rothschild, daö Haupt Israels.
Nach einem Gerüchte aus Constaniinopel
wird durch den Pariser Correspondenten deS
Evangelisten folgende befremdliche Neuig
keit mitgetheilt: Syrien wird Herrn Roth
fchild gegen Zahlungen von 51)9 Millionen
Franken abgetreten. Es ist noch nicht be
kannt. ob er den Titel König oder Pascha
annimmt. Gewiß ist. daß er vorschlägt, den
Tempel Solomons aufzubauen. Es sollen
daselbst Kapellen für alle Religionen, eine
Linie Dampfschiffen zwischen Beyruth und
Marseille, eine Eisenbahn von Alerandria
nach Constantinopel etc. erbaut werden.—
Die neuen Staaten des Hrn. Rothschild ha
ben Ueberfluß anEisenerz, und Wäldern mit
trefflichem Baubolze etc. Hr. Rothschild
wiid dem Vernehmen nach einen Aufruf an
alle seine Glaubensgenossen erlassen, nac»
dem Lande ihrer Väter zurückzukehren und
die Zelte Abrahams und JacobS zu besitzen.
ALK"Vor einigen Wochen wurbezu Mews
in Frankreich, ein Mann zu harter Arbeitt,
strafe auf Lebenszeit verurlheilt, weil er eins
feiner Kinder gezwungen hatte Bilriol zu
verschlucken, welches seinen Tod verursachte.
HtK'Napolcon war 5 Fuß 7 Zoll hoch
und der Herzog von Wellington 5 Fuß BV,
Zoll. .