Der lecha patriot. (Allentaun, Pa.) 1848-1859, December 25, 1851, Page 2, Image 2

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    Äecha Patriot.
Allentann, Dec. TS.
Unsere Auswahl für »»»«.
Für Präsident:
Maj.Gen.Winfield Scott.
Suprcmc-Court. >
Man wird sich noch wohl c 'inern, daß '
«or einiger Zeil zurück, eine die
Schul Direktoren von Lowhill Taunschip,
Lecha Cannty. betreffend. vor unserer Court ,
verhört wurde. Die Sache war, so nahe
Kir unS erinnern können, wie folgt:— '
JacobHartman und 5 andere Herren '
waren daselbst die erwählten Schul-Direk '
toren. und kamen wie es heißt ihre!, Pflich'
ten, als solche, bis zum Jahr 1848 nach.—
LziS dahin konnte ein Distrikt nach Belie.
den handeln, das heißt, derselbe konnte das
Gesetz annehmen aber verwerfen. In der '
Sitzung von 1848 und '49 passirte unsere
Gesetzgebung oder eine Akic, wonach das >
Handeln «ach Belieben eingestellt wurde, i
und ein jeder Distiikt die Akte annehmen >
mußte. Die Direktoren von jenem Taun- >
schip weigerten sich dies zu thun, und die -
Folge war. daß aus Ersuchen einiger dorti
gen Bürger, der Staat eine Klage gegen l
sie brachte. Die Sache kam demgemäß
hier vor die Court, und als Vertheidigung >
setzten die Direktoren aus, daß
1848 und' 49 unconflitulionell sei. Der !
Ausgang allhier war, daß sämmtliche Di
rektoren ihrer Aemter entsetzt wurden. Mit
dieser Entscheidung nicht zufrieden, wurde
die Sache vor daS Supreme Gericht ge
bracht. Letzte Woche nun kam die Sache
zu Philadelphia vor, und S. A. Bridges
Esq. erschien sürdie Direktoren, Als er seine
Rede geschlossen hatte, und R, E Wrigh t,
Esq., für die Klage seine Argumente begin
nen wollt«, bemerkte die Court, daß sie die
andere S«ite nicht hören würde; indem sie
dem Gesetz so wieder Entscheidung unserer
Court, unter demselben, beistimme. Und
somit ist nun diese so viel besprochene !
Sache endlich entschieden.
einigen Wochen schon ist ein
Theil unsere Nachbarstadt Easton mir Gas
beleuchtet worden und man ist daselbst sehr
wohl damit zufrieden. In dieser Hinsicht
haben wir hier in Allentann, durch den löb !
lichen Unternehmungsgeist unseres Nach-j
bar« und StadtmanneS, Dr. Danowsky. den >
Eastoner die Spitze geboten; indem eine
Abtheilung unserer Stadt einige Monate
früher mit GaS beleuchtet war. Der Dok-!
ter hat aber auf einem anderen Grundstück!
neue und mehr ausaed.eknje YN<>> !
,em werden, und die ihn dann in dcnj
Stand setzen werden, die ganze Stadt
mit Gas zu beleuchten. Es wäre zu wün
schen, daß ein jeder Grund-Eigner von Al
lentaun dann das Gas in sein Hause einfuh
ren würde, denn der Dokter verdient in der
That in diesem großen Unternehmen unter
stützt zu werden; indem ohne ihn diese Stadt
ohne Zweifel noch lange ohne eine Gasbe
leuchtung hatte bleiben müssen. Und daß
gedachte Verbesserung und Bequemlichkeit
Allentaun Ehre macht, und ein großes und
nützliches Werk ist—ein Werk, welches wenn
einmal vervollständigt, Niemand für den
dcppeltenPreiS, welches es einen jeden Ver
braucher kosten mag. nicht wieder entbehren
würde, wird durchaus Niemand bezweifeln'
oder bestreiten.
ZPZ'Alle die Gefangenen, angeklagt in
der Christiana Geschichte Antheil gehabt zu
haben, sind nach Lancaster Caunty gesandt
worden, und werden dort für solche Indikt
ments verhört werden, als die Grand Jury
sie schuldig finden mag. Samuel Wil
liams allein ist zurückgehalten worden und
soll in der Vereinigten Staaten Distrikt
Court für „Misdemeaner" (aber nicht für
Hocbverrath) verhört werden. Er st.ht
angeklagt, das Sk!»venfluchtlingsgefetz ob.
struktirt zu haben, dadurch daß er in jener
Nachbarschaft bekannt gemacht habe, daß
man darauf aus sei, die dorlgeivesenen
Sklaven zu verhaften.
Freiboten Committee zu Wa
schington hat beschlossen, nachdemdiebeiden
großen politischen Parteien des Landes ihre
Ernennungen für President und Vice P>e
gemacht haben, eine Fieefvil Convention in
Pillsburg zu halten und ihre eigenen Can
didaten für jene Stellen z» ernennen. Man
will wissen daß sie entweder John A. Dir.
Joshua R. Giddings oder John P, Hale
als Candidas für President und CasuusM.
Clay für Vice- President ernennen werden.
NF'Jm Hause der Repräsentanten zu
Waschington ist vor einigen Tagen ein Vor
schlag gemacht worden, um ein jedes Mit
glied auf Kosten der Vereinigten Staaten
mit 45 Thaler werth Zeitnugen während
der Sitzung zu versehen. Ein Anhang
wurde angeboten die Summe auf S3t) her
abzusetzen. Beide Vorschläge sind aber mit
It)9 gegen 87 Stimmen verloren gegangen,
Also hat dieser Zweig der Regierung entschied
den daß 8 Thaler des Tages genug sei. und -
daß wer Zeitungen lesen will, auch selbst da
für bezahlen mag.—Recht so! !
W^^lltah.—Gouvernör Young, von
Utah, sagt man, habeSVWeiber. Er mach»
unlängst «ine Spazierfaht durch die Stadl,
seines Wohnorts, in einem langen Fahrzeug!
mit 1K derselben, wovon 14 derselben jede!
ein Säugling «n idrer Brust hatte. Diese'
Aussage ist durch die Zurückkunsl des Ober
"chterSund Sekretärs bestätigt. Was eine
Znt muß der Gouvernör haben, um alle
diese Weiber einander aus den Haaren mit
die Kleinen still ;u halten. Was ist doch da?
Betragen oder der Gebrauch der verschiedenen l
dics.r Welt so veischic I
den und sonderbar!
Unsere Pflicht gegen unS selbst
In jedem Zeitalter und in allen Länder,
war das erste große Gesetz für die Regierung
deS Volks nothwendiger Weife Selbst
Erhaltung. In der That heilige Schrif'
ten drücken sich dahin auS, daß derjenige der
seine eigene Angehörigen und Güter nicht
beschützt, schlimmer sei als ein Ungläubiger,
So allgemein dieser Grundsatz auch nun zu
gegeben wird, so ist es doch wirklich wunder
voll, daß unsere Gegenpartei denselben so
oft übersieht, wenn es sich um die Regier
ung des Landes handelt. Und ist der Grund
satz in einer Hinsicht recht, so darf er
auch in der andern nicht verworfen wer-
den. Die Bürger beschützen ihre Heima
ihen vor dcm verdorbenen und mitlernäcbt
lichen Räuber. Schlösser werden angeschafft
nnd BoltS und Riegel vorgeschoben. Auch
in Krankheit wird alles gethan um die Sei
nigen zu beschützen. Jeder der ein Selbst
respekt hat, sorgt für seine Familie. Die
Mehrzahl bemüht sich auch ihre ganze Le
benSzeit, ihren Familien etwas zu hinterlas
sen—und Viele denen dieses nicht gelingen
will, nehmen ihre letzte Zuflucht zu dem Mit
tel ibre Leben zu versichern, um somit im
Stande zu sein, den Ihrigen Hinterlaßenen
doch etwas weniges verabgeben zu können
Unv so weit ein jeder kann, beschützt er sich
selbst ebenfalls gegen unlöbliche Cvmpetition
in Geschäften, u, s. w.
Dieses alles ist so nothwendig, daß auch
nicmand cin Wort als Argument dagegen
zu sagen haben wird. Trotz dem aber muß
man erstaunen wenn man das Betragen
unsere Gegncr in dcr Bereinigten Staaten
Regierung beobachtet—ja derjenigen die
sich Volks Representantcn heißen, und auch
sein sollten. Diese treten den oben ange
führten Grundsatz mit Fußen, und geben
noch ihren Einfluß oste gerade zu sür das
Gegeniheil. Ja sie vergessen dieses Natur
gesetz. und anstatt ihre eigene Kindcr zu be
schützen, nehmen sie tie entgegengesetzte Sei
te und beschützen die Subjecte eines fremden
Landes —der alten Welt. Es ist schon so
Vlcles über diesen Gegenstand geschrieben,
gedruckt und gesp,ochen worden, —nämlich
über „Frei ha » de l„" daß man befürchtet
daß alle Argumente dagegen möchten frucht
los fein—selbst wenn sie auch noch so über
zcugcnd und unumstößlich seien. Mag
aber dcm sein wie es will, so ist und bleibt
es ewige Wahrheit, daß unsere Gegner bis
her ganz widernatürlich gehandelt haben,
und daß nebcnbti durch dies« ihre Hand
! lungen die Vereinigten Staaten schon viel
an Interessen gelitten haben und immer
noch leiden. Jeder Tag bringt Euch dic
Neuigkeit daß in unscrn großen Städten
diese oder jene Werkstätte auch geschlossen,
oder daß ein andcrcr Euerer Mitbürger in
Geschäften b aukcrott geivorden ist —und
! dieser Zustand dcr Dinge wird sich auch frü
her odcr spätcr i» einem gewisse» Maaße über
j das ganze Land ziehen. Dies kann nicht ver
! hehlt werden. Ihr seht es ; Ihr fühlt es.
! Die Lage des Volks dcr Ver. Staate» in Be
zug auf diese Sache ist in der That eine son
derbare. Dasselbe produzil t jährlich und ver
! .. eh ,»»,>'vv«rrn zwer
lmal und dreimal den Belauf. Run,
j wo ist der Nutzen eine Sache wie diese »u
! argumentire» ? Gesetzt Jemand verdient 2V
Thaler den Monat und es tostet ihn 4K
j Thaler um zu leben, —wie lange würde es
ihn nehmen gänzlich bankerott zu wcrdcn.
Dies ist die einzige Frage die in tiese, Sache
verwickelt, und ist auch beantwortet sobald
sie gerichtet ist. Jeder gibt zu, daß wir im
Einzelnen beschützt werden sollten, Zusam
men aber als cin Land, darin differircn wir,
wenn wir an die Sliinmkaste» gehen, oder
sind Hinte,gangen oder betrogen worden.
Und somit wandert unser gutes Land den
breitcn Bankcrvtt Weg hinuntcr. Aber
warum geschieht ties? Gerate weil unsere
l Gegenpartei durch ihre Stimmen sagt, daß
es so sein soll. Wir rufen von Jahr zu
Jahr für Beschützung, abcr wir eihalten
keine. Was bleibt uns also zu thun übrig ?
Wir antworten, wenn unsere Lokosoko Geg
ner entschlossen sind unser Land bankerotl
zu machen, so laßt uns. die wir immer für
Bcschützung gestritten, forlfahren so zu ihun.
in der Ueberzeugung, daß wir somit unse
rem Lande getreu sind. Können wir dieS
nicht bezwecken, so laßt uns suchen die In
tercssen unseres durch Blut erkauften Va
terlandes auf eine andere Weife zu beför
dern. Ja laßt uns dann uns entschließen
kein anderes als Amerikanisches Tuch zu kra
gen. Laßt uns unsere Weiber und Töchter
bewegen in der nämlichen guten Sache zu
embaikiren. Sagt ihncn nur des Landes
Wohl erfordere dies, und williglich werden
sie dem Wunsche folgen. Nicht wie die
größte Zahl unserer Gegner, kann man das
schöne Geschlecht bewegen etwas zuthun
welches ihrem Vaterlande Schaden bringe.
Wenn kein Amerikanischer Seide erhalten
werden kann, so werden sie sich willig zei
gen ohne denselben zu lhun. Somit wer
den unsere Landleute dann schen das man
enlschlossen ist sie zu beschützen, und bald
weiden sie Seiden produziren der dem Aus
ländischen in keiner Hinsicht nachsteht. Laßt
es einmal bekannt werden, daß Ihr enischlos
sen seid in dieser Hinsicht so zu bandeln, wie
Ihr in Bezug auf Eure eigene F -.milie han
delt —nämlich einander zu beschützen, und
die Zeit mag nicht mehr seine sein, wenn
wir unabhängig von der Regierung sein
werden, wenn auch sie in den Händen unse
rer Gegner uns verweigert was von Natur
aus uns gehört, und zu dem wir von
rechtswegcn berechtigt sind. Laßt einmal
cin solcher Entschluß dem Britischen Manu
faklurist zu Ohrcn kommcn. nämlich daß
tcrAmcrikaner lieber seine eigene Güter pro
duzirt. und er wi»d bald einen andern
! Markt suchcn.
Wir rufen dahcr allen wahren ?lmerika7
ner zu, daß. sollte Euch die Gesetzgebung
verweigern zu beschützen, beschützt Euch
selbst. Bring, obigen Grundsatz in No
tiz. beginnt tenlelben praktisch auszuführen,
und ehe lange werdet Ihr fein was Ihr jetzl >
sein solltet—aber wirklich „ichi seid—ein
unabhängiges Volk.
Zersetztes Jahr verbrauchte das gute!
Volk dieser Vereinigten Staaten 3 6<i8,14l !
Tbaler wenh Tbee und 12 515,17 t) Thaler !
Kaffee. EineschöiieSumine—Nicht wahr?!j
Von California.
15Tage späiereNcuigtcilen mildem Dampf-
schiff „Daniel Webster." > <
»,«««,ovo Thaler in Wold! ! >
Das Dampfschiff Daniel Webster ist am >
19len December zu Neuyork. von S«.n Ju- '
an De Necaragua bei dem Wege von
vana angelangt, und hat 15 Tage spätere
Neuigkeiten mitgebracht.
Es hat 3ll<l Passagiere nach Neuyork ge !
bracht—auch hat das Schiff 78 Thaler j
Gold als Fracht mitgebracht und
Thaler befand sich in den Händen der Pas
sagiere. Nebendem hatte es noch 12t) Pas
sagiere in Charleston und Neu Orleans ge
laßen, die ebenfalls 2t)l1,vl)t) Thaler bci sich
hatten.
Das Dampfschiff „Gold lägcr" war zu
Panama angelangt. Gleichfalls der „Nor
therner," welcher 6W Passagiere u. KI 7VV,-
VW in Gold trug. (In der That schöne
Sümmchen. Wenn nur nicht durch den
l Taiiff von 1846 alle dicsc klingende Münze
l sich nach dem Auslande ziehen müßte )
Man spricht immer noch viel davon Cali
' sornia zu vertheilen, und manche wollen
' Sklaverei in den südlichen Theil eingeführt!
sehen. ,
> Die Erpedilion nach den Sandwich
> sein ist für jetzl ausgegeben, und die Brigg
i „Freemont" für 15,»»0 Thaler verkauf,
> Die Commifsioncrs um Privat Land A
n' sprüchezu beseitigen, hielten am BDcccmber
' eine Sitzung in San Franzisco.
Ein Indianer Aufstand hat stattgefunden,
> wobei 8 Indianer getödtet, und eine Anzahl
5 Indianer verwundet worden sind.
Die Minen sollen so ergiebig als je sein !
Große Anstalten für den Landbau sind!
gemacht worden auf das nächste Jahr, und
' man hofft auf eine günstigere Erndte als
> diese Jahrszeit.
Der Weinbau im südlichen Theil war
> reichhaltig ausgefallen.
t Das Wetter war während den letzten
Monaten sehr angenchrn—ähnlich dem In
dianer Sommer. Von der regnigtcnJahrs
g zeit wußte man noch nicbtS.
t Die Märkte,—Bci eincm Ueberblick
' über die Marktpreise finden wir, daß die
l- einzige Artikel die besonders in Nachfrage
stehen. Backsteine. Bauholz und Kleidungs
! stücke sind Uebrigens ist der Markt über-!
r fahren. Die einzigen Handwerker die ver
r langt werden sind Hausschreiner, welche 9
" bis IN Thaler dcn Tag erhalten.
Später.—Das Dampfschiff . Georgia"
" lies ebenfalls am Samstag zu Neuvork ein
j und harre 4W Passagiere mit 3 Millionen
Thaler Gold an Bord.
Sonderbare Rechtspflege.
Ein Neu Vorker Blatt berichtet einen
l Fall höchst origineller Rechtspflege. In
Natchez hatte ein Passagier eines Damps
i «pieiyause verloren. Der Capitän, den,
>. er seine Noth klagte, gierig zum Hausherrn
u! und reclamirte die Brieftasche. Er sagte:
t)!„Jch geb'Euch so viel Zeit, bis ich mein
g Schiff fertig habe, und wenn das Geld nicht
s! mit uns geht, so gehl dasHaus mit," Da
>, I mit entfernte cr sich. Einigc Minuten vor
« Abgang des Bootcs crfchicn cr wicdcr
dj in dcm Spielhause, begleitet von eincm
n > Haufen Dcckarbeiter, welche das dickste Ka
, beltau des DampfbootS niitbrachten. Die
fes ward um daS Haus und durch einige
r Fenster gezogen, und als Alles fertig war,
. forderte der Capitan die auf s
n ! neue. Statt aller Antwort erhielt er Flüche
r! Nun sprang er an Bord, rief den Maschini
«!sten zu, „langsam angehen zu lassen" und
ß das Boot sctzte sich in Bcwcgung. Da?
u ! Tau ficng an straff und straffer zu wcrdcn
n ! und das Haus bcgann zu knacken. In die
?!sem verhängliißvoUen Augenblicke kapitulir
- te das Spiclhaus und die Brieftasche mit
1 allen Banknoten ward zum Fenster hinaus
r geworfen.
Maj. Gen. Winsicld Teott.
s Dieser tapfere und große Held bat in
feinem Bericht über den Zustand der Armee
- der Vereinigten Staaten, an den Conqreß.
- in der Tbat wohlüberlegte und nothwendi
i ge Vorschläge gemacht-solche Vorschläge
die wie man wünscht die baldige Aufmerk
r famkeit des Congiesses auf slch ziehen wer
1 den. Schade daß es uns der Raum nichr
z erlaubt dcn Bericht hier folgen zu laßen,
, denn in der That er ist ein Meister Produkt
e welches dem Verfaßer zur höchsten Ehre ge
z reicht, und zugleich zeig» daß Gen. Scott alle
, Fähigkeiten für die wichtige Skellc eines
, Prcsidenlkn der Vereiniglen Staaten besitzt.
' Nnglück durcli Feuergewehr.
Herr Am o s H er r. von Safe Harbor.
, Lancaster Caunty, widerfuhr am3ostcn vor
, igen Monats, als cr üch in Gesellschaft sei
nes Brudcrs auf dcr Jagd befand, cin irau
, rigcs Unglück, welches feinen Tod zur Fol.
ge hatte. Es erhellet, daß als er längs der!
, Seite eines Hügels hingieng, er strauchelle
und niederfiel. Beim Fallen warf er seine
, Flinte von sich, wobei aber die Mnndung!
> derselben gegen ihn gekehrt war. Die Fiin
te tras gegen einen Stein, wodurch sie sich >
entlud, die Ladung drang ihm in eins
, Hände ein und de» Arm hinaus, bis an den I
Elbogen Die Wunde war sehr schmerz-!
lich; Entzündung stellte sich ein, und ter
Unglückliche starb am Abend vom Montag,!
dem ersten December —(Lolksf )
In Baltimore wurden einem Groccr,Na !
mens Enfor, «ine Summe Geldes, nebst sehr
wertbvollen Papieren, entwendet. Hr. En
sor halte sich ausgesprochen, daß dcr Dieb
dos Geld behalten solle, wenn er nur dib
Papiere wieder habe. Denselben Abend
wurden auch richlig die Papiere durch
Thür geschoben.
Cincinalli Zeitung sagt daß!
- ein dort wohnender Man» 3 Weiber und "
2 Kinder, in dem kurzen Zeitraum von 3 !
! Monaten verloren habe, und daß er Ursache
habe zu glauben tast er vor dcn Christagcn
sich abermals vcrhriratben werde. DieS i
geht über Pcnnsylvanicn.
Warnung snr Ttörer von Neli !
ftions- Versammlungen
I» Harrisburg wurden vorletzte Woche
vier und zwanzig junge Männer von dem I
Achtb. A, O- Hiester. einem der Gehülfs >
richter von Dauphin Caunty, verhört wegen «
Störung einer Religions Versammlung,
und jeder von ihnen wurde zui Bezahlung
einer Geldstraf« von fünf Thalern und der
Prozeßkosten vernrihcilt. Nachdem er ih
nen die Geldstrafe auferlegt hatte, ertheilte
der Richter den Uebcrtretern noch eine sehr
zweckmäßige Lektion über die Unschicklichkeit
! und Gesetzwidrigkeit ihres Betragens. Er
! sagte, er sehe um sich herum Männer von
allen Theilen des Cauntys, und er wünsche,
daß wann sie nach Hause gehen, sie ihre»
Nachbarn sagen sollen, daß er nun entschie
den habe, daß das Hineinlaufen in eirrr Ver
sammlung. nachdem der Gottesdienst begon
nen bat, und das Hinauslaufen, ehe dersel
be geschlossen ist—zu wispern und zu lachen,
wahrend d.n Religionsübungen; auf den
Pavements herumzustehen und sich gestat
len laut zu reden, zu lachen und zu fluchen ;
den Gang nach der Thüre zu versperren;
den Mitgliedern der Gemeinde bci ihrem
Ein und Ausgang in die Kirche Tabacks
rauch in die Gesichter zu blasen ; alle Stör
ungen sind innerhalb dem Sinne des Ge
i setzes von 1847, und als solche strafbar. —
! Er sagte ferner, er biete dem ordnungslieben
j den und religiösgesinnten Theile der Bür
!ger, wohnhaft in irgend einem Theile von
! Dauphin Caunty. so lästig und unangenehm
l ihm die Untersuchung solcher Fälle auch im
! mer sein mag. seine Dienste für fünf künfti
ge Jahre, wenn er so lange in scincm Amte
s bleiben sollte, für den Zweck an. diesem
schandlichen und sittenverderbende» Betra
> ge» auf eine nachdrückliche Art ein Ende zu
machen.
Die Verfahrungsart des Richters Hiester
! wird ohne Zweifel die gewünschte Wirkung
haben, und es ist zu wünschen, daß sie in
andern Caunlies des Staats von unscrn
Gcrichtsbcamte» Nachahmung finden mö ,
ge —sVolksf.)
<?nde einer Vntfukrungs Heirath
Eine Cincinnati Zeitung erzählt, daß vor
! weniger als einem Jahr eine junge Dame
jener Stadt, deren Name es nicht nothwen
!dig ist zu melden, einen jungen Mann. Na
mens Harrington. wohnhaft in Vicksburg,
heirathete. und dieses that sie gegen dcn aus
drücklichen Willcn ihrer Eltern, welche ihre
Erlaubniß zur Vollziehung der Heirath in
> ihrer Wohnung versagten. Das Ehepaar
greisere unverzüglich nach Vicksburg ab, wo
selbst sie ihre Zeit für eine Weile recht ange
nehm zubrachten. Allein ungefehr vier
Monate nach ihrer Ankunft daselbst, wurde
lhre Wohnung von zwei Gerichlsbeamten
' besucht, in der Absicht, den Gatten auf eine
Anklage für Handschriflvcrfälschuirg zu vcr
haficn. Die Anklage wurde klar gegen ihn
bewiesen und er wurde in daS Zuchthaus
, verunbeilt. Das Unglück wirkte so hesiig
. ~uf das Gemülh der jungen Ehefrau, daß
- »e ihr Zimmer nie wieder lebendig verließ,
! Tagen konnle man einen Leichenwagen von
> dem Landungsplatz herauffahren sehen, wel
: cher einen Sarg einhielt, und in der ihm
> folgenden Kiuscke saßen ein Herr und eine
l vaine. der Vaker und die Muller der Un
, glücklichen Gallin des Fälschers.
Große Ratten Jagd in Paris,
l Wie die ..Neu ?)ork Tribune" mittheilt,
haben dic Rattenfänger von Paris kürzlich
im Hotel de Ville eine große Versammlung
gehalten, um sich über das beste Mittel zur
Vertilgung der anderlhalb Millionen Rat
ten zu bciaihen, welche jetzt Paris unter
miniren. Im vorigen Jahre wurden nicht
weniger als 1.143 3lltl Ratten gelödlet und
die Schwänze zum Andenken an die Jagd
in dem genannten Hotel aufbewahrt.
S c ot t, der greife Held.
Hai in feiner Eigenschaft als Oberbefehlsha
ber der Ver. Staaten Armee, Hrn. Kossuth
gleich bci scrncr Ankunft auf Staaten Is
land durch Obcrst Gardiner seinen und der
Armee herzlichen Willkomm auf Amerika's
treiein Boden entbiete» lassen. Kossuth. in
einer herzlichen Gegenrede, dankte für diesen
Beweis von Aufmerksamkeit von Seiten des
berühmten Feldherrn, dessen Thaten, —wie
er sagte,—bis nach Ungarn längst zu ihm
gedrungen feien.
Harrisburg Keystone, Lokofoko,
ist mit den Congreß - Gliedern funer Partei
nicht zufrieden, weil sie in ihrem Caucus
dic Cempromißmaßregeln verworfen haben
Die namlicbc Zeitung liebt es auch nicht
zu sehen daß scinc Partei - Freunde in
Berks, Schuylkill und Montgomery Caunty
l Tarifs-Versammlungen hallen.
vorletzic» Mittwoch sind dem
Gouv. Kossuth, durch Wm, Huntcr. Haupl
Schreiber des StaaiS Departements, die
Beschluße des Congresses. ihn nach dem Ca>
piiolium der Vereinigten Staaten bewill,
kommend, überbractt worden. Die Zeil
wann er dort eintreffen wird ist noch nichl
Philosoph behauptet daß wenn
man die Augen schließe, man viel schärfer
böre. Ein anderer Herr meint, dies müsse
die Ursache sein, warum so viele deS
während der Predigt, ihre Augen
geschlossen hallen.
Dungan, von Bucks Caun
ty. vor einigen Jakren der Whig Candida«!
sür Canal Commissioner. ist vor einigen Ta j
!gen. in seiner Wohnung in jenem Caunty.
in dem Alter von 47 Jahren gestorben.
> „Habt ihr je solch einen geschickten Jun.
gen gesehen wie mein Sohn?" sagte eine
alte Frau. ~Er hat eine ganze Niolin aus
seinem eigenen Kopf veifertigt, und
er hat »och Holz genug für eine
andere!" Ja well dann!
Schnee. —Zu Bussalo, Ncuyork, und
Umgcgcnd ist am Nilcn ticfcs Monats
cin ctiva zwei Fuß ticicr Schnee gefallen.
Kein Wunder daher daß letzte Woche so kalte!
Winde von jener Richtung unS besuchten.
In der ganzen Welt werden 3 <>94 Svra
chen gesprochen. 587 in Europa. 973 in!
Asicn, 276 in Afrika und 1264 in Amerika,!,
Dampfböte auf bem Paeisic
Veean.
Gegenwärtig unleihalten zchn Dampf
böte eine regelmäßige Verbindung zwischen
San Francisco und Stockton, DassUbe
gilt von San Francisco und Sakramcnto.
Die zwischen letzteren Stätten lausenden
Dampfböte sind größtentheils umsaugsre!
cher und legen die Fahrt von 12t) Meilen
in 7—B Stunden zurück. An Eleganz und
Bequemlichkeit stehen sämmtliche Böte allen !
andern Passagicrschiffen in der Welt um
nichts »ach. Von Sacramento auS gehcn
beständig zchn Dampfer nach
andern Platzen. Ein Jahr zurück gab es
in Oregon nur ein Dampfboot, die Colum !
bia, jetzt fmdet man ihrer elf von verfchie
dener Größe, die dcn Columbia und Willa
mette River befahren, uneingerechnet die
Pacific Dämpfer ~Sea Gull und Colum
bia," die zwischen Oregon und Calisornien
gehen. In wenigen Jahren werden wir
sehen, daß zwischen San Francisco und Au
stralien, China und Ost Indien Dampf
schissfahrte» unterhalten werden. Der gro
ße Ocean gibt unserem reiselustigen Publi
kum Gelegenheit, das Weite zu sehen. Der
Atlantic scheint fast schon zu klein für uns
und die europäischen Nationen, so laßt uns
dcn» den Pacisic für uns conserviren. fac
tisch üben die Vcr. Staaten schon jetzt tort
die Herrschaft. —
Ein demokratisch-nativistischeS
Blatt.
Der Boston Pilot, ein demokratisches
Blatt, giebt seinen Lesern eine schöne Lek !
tion mit Bezug aus die Einwanderungs Ge
setze. Er empfiehlt unter Andern, ein Frem- -
de» Gesetz, welches die Einwanderer 21
Jahre vom Stimmrecht ausschließe, die Wie
dereinführung des unter John Adams erlas !
j senen, aber unter Jesserson wieder ausgeho
> denen Fremdengesetzes, ,vo-
nach der Präsident zur Ausweisung verdach- i
iiger Fremde» ermächtigt ward, sobald sie!
! keine Bürgschaft für ihr gutes Verhalten
I stellen konnten, und wonach den Einwander >
erst nach 14jährigcm Aufenthalte das
> Bürgerrecht zu theil werden sollte.) Auch
gute Sorte!- (Republ.Som )
Wahlen in Canada.
! In Ober Canada sollen die Wahlen sür
!Mitgli>der des Proviuzial Parlaments im
! Laufe dieses Monats stattfinde», und aus
in dem „Deutschen Canadier" und dem
..Canadische» Bauernsreund" erscheinenden
! Verhandlungen von öffentlichen Versamm
I lungkn und den Aussätzen sür und gegen dic
! verschiedenen Kandidaten, ersehen wir, daß
dic Wahlen daselbst mit völlig so vielem Ei
s ser und eben so großer Bitterkeit betrieben
! weide», als es in de» Vereinigten Staaten
jzu geschehe» pflegt. Die zwei gegen einan
der streitenden Parteien werden die . Resor
!mers" und die ~Tory Partei" genannt
! Die Wahlen werden in den verschiedenen
CauntieS an vcrschiedcncn Tage» gehalten.
Der Wasscrbaiinr.
Strande befinden, welche fast unzugänglich
5 sind. Zum sür diese» Mannet 1,.n
mittlerer Höh» und haben gerade, lange, im
mergrüne Blätter. Man zählt sie unter die
Gattungen der Laurus Jndica. Ueber dcn
Wipfeln derselben sieht gewöhnlich einen
Rebelstreifen, der die Blatter in solchem
Grade mit Wasser tränkt, daß sie fast bestan
, dig tröpfeln. Das Wasser ist klar und
schön.
Philadelphia, Dec. IS.
cb re ck lieh e s Ung t ü ck. Am
Mittwoch Abend um 5 Ukr spielten zwei
kleine Mädchen von 3 und 4 Jahren wäh
rend der kurzen Abwesenheit ihrer Großmut
ter im Zimmer mit dem Feuer, wodurch die
Kleider des ältesten in Brand gcriethen.
Aus ihr Geschrei eilte eine deutsche Frau.
Namens Röder, dazu und fand das Kind in
vollen Flammen und das Bett, worunter
das kleinste sich verkrochen halte, eben so
brennend, worauf sie die Großmull,r herbei
holte, welche in der Angst einen Kübel voll
Wasser über das Kind schüttete. Diesen
Morgen um 3 Uhr machte der Tod seinem
Leiten ein Ende. Der Name des Kindes j
war Braun und lebte mit seiner Großmut-i
ter in Coates Straße, n«he Fairmount.
Das jüngste kam unversehrt davon, (PDem.) -
ArF'Wahischeinlich der älteste Mann,
welcher bei der neulich in Massachusetts ge
halienen Wahl stimmle (sagt ter Spring j
sield Republikaner) war Philip Princeln.
von Northampton, der ll>s Jahre all ist, l
Er stimmte das Whig Ticket. Samuel j
Nollett. einer der wenigen noch Uederleben !
ben von der Schlacht bei Bunker Hill, ein
Einwohner von Worthington. war ebenfalls
einer der guten und treuen Männer, welche
das Wbig Ticket am löten November in den
Stimmkasten abgaben. Er ist 94 Jahre
alt. und fuhr von feiner Heimalh nach dem!
Stimmplatz in feinem Karch. mit einem Ge
spann von Ochsen. Mancher trage und!
gleichgültige Whig, der bei der lctzien Wahl
in Pcniisylvanicn zu Hause blieb, und da !
durch zum Sieg unserer politischen Gegner!
beikrug. muß sich durch das edle Beispiel!
der obcngenannkcn ehrwürdige» und palrio !
tefchen Whigs beschämt fühlen.
Den Erie Kanal bafahren 5V15 Bote,
! die. wollte Mansie in eine Reihe stellen, von !
Albany bis Uiica odcr 83 Meilen reichen!
! würden. Die Böte legen zufammcngenom
i men alljährlich clfMillioncn Meilen zurück!
und transpoililtn über drei Millionen
nen Güter, deren Werth sich im Jahre 182«!
auf 15ü Millionen Thaler belief.
Die birmanische B i b e l ü b er sc tz.!
un g. das Wcik des kürzlich verstorbene» j
Missionars Judson, soll so wohl gelungen!
sei», daß eine Zeitschrift in Calcutta
Hoffnung ausspricht, sie werde in drei Jahr ,
Hunderten den Birmanen dos sei», was Heu- j
tiges Tages dcn deutsche» Protestanten
Ucbcrsctzung Luthers ist.
Wohlfeiles Land, —ln Marren !
Caunin, Tenncssie. wurden neulich >
Acker Land zu 5 Cent der Acker auf Verstei '
gerung vcikiiust. j
ÄnstcÄiei'.
Vor dreißig lahren noch lewe in Ca»,,,
qa Cauntn des Staats Neu.Yo>t
Mann auf einer einsamen Bauerei.
lag abgesondert von allen menschlicht,»
Wohnungen, und der Besitzer hielt sich fern
von den Leuten. Jeder Anblick eines Men
schen war ihm verhaßt. Er war der Schre
cken der Knaben, und keiner wagte eS. an
dem Haufe des Sonderlings vorüber zu ge
hen, und lieber machten sie einen Umweg,
als daß sie an demselben vorüber gingen.
Niemand wußte eigentlich, woher dieser
l Schrecken kam. Nun erzählte man sich
i viele sonderbare Geschichten, die in der Ge»
! gend dieses Hauses vorgefallen sein sollten.
In einem Älter von beinahe 90 Jahren
wurde der sonderbare Bauer endlich krank,
und schickte zu seinem nächsten Nachbar, den
er um seinen Beistand ersuchen ließ, da er
keine Person in seinem Hause hatte. Die
sem eröffnete er endlich seine Geschichte: er
war in NeU'Hloik geboren, und hatte sich
kurz vor Anfang der Amerikanischen Revo
lution mit seiner Familie, bestehend in seiner
Frau und zwei Töchtern von 15 und 17
Jahren, auf dem Platze angesiedelt, wo sei»
ne Bauerei gegenwärtig stand. Der Krieg
brach aus, aber er brachte dieser Familie in
ihrer Einsamkeit kein Ungemach, und meh
rere J.ihre ging sein Weg spurlos an ihnen
vorüber. Plötzlich kam die Nachricht, daß
ein Haufen feindlicher Indianer in der Ge
gend herumschwärmten, und mit Mord,
Raub und Brand seinen Weg bezeichne.
Der Vater besprach sich mit seinen Nach
! Barn und sie beschlossen, einen Boten an den
der amerikanischen Trup.
i Pen, welche bei Albany standen, zu senden
! und Hülfe zu erbitten.
Er n urdk mit dieser Botschaft beauftragt
! und machte sich auf den Weg. mit dem Tro
! sie, daß dir Gefahr noch nicht so nahe sei.
Er kam nach Albany und augenblicklich
i marschirte eine Compagnie Mili; nach der
! bedrohten Gegend. In der Nähe ange
langt, kamen ihnen schon Flüchtlinge cntge
!geii, die sich vor der Wuth der Indianer zu
retten suchten, und der bis in den Tod qe
ängstigte Vater rief den Offizier zur Eile
an, Trübe Ahnungen erfullien fein H«rz,
und ach! diese Ahnungen sollten nur zu
wahr in Erfüllung gehen. Nur eine kurze
Strecke Weges trennte ihn von seinen Theu
j ren, und ei» kleiner Wald verbarg noch daS
Haus seinen Blicken.—aber einedickeßauch-
wölke stieg von dem Platze empor, an dein
! das Haus stand. Den Truppen vorausei
j lend stürzte er sich auf eine Oeffnung deS
! Waldes, die die Aussicht auf das Haus frei
ließ, da erblickte er sein Wohnhaus als ei
gnen Haufen rauchender Trümmer. Ver
zweiflungsvoll dic Namen seines WeibeS
! und seiner Kinder ausrufend rannte er be
lünnungsloS zu ten brennenden Ruinen; da
> sah er zwei Leichnakm auf dem Boden lie
>gen—es war seine Frau und seine älteste
Tochter.—Beide trugen Spuren verübter
Gewaltthäligkeit an sich, und die Köpse der
selben waren mit Jndianerbeilen gespalten.
Der Mann stürzte Besinnungslos zu
l den< und der aränliche Anblick dieser Scene
erschütterte die indeß herbeigekommenen-
Soldaten bis zu Tkr.inen, Nachdem der
! begrub man die beiden Leichen il> dem ehe
malige» Garten, der aber jetzt eine Wüste
war, und machte sich zu gleich auf, um die
Indianer zu verfolgen, und die jüngere Toch.
ter aus ihren Händen zu erretten, weil mar»
! glaubte daß der Feind sie als Gefangene
mit sich geführt habe.
Des andern Tages kamen die als Bot
fchaftcr ausgeschickten Männer mit einem
gefangenen Indianer zurück, der durch Qua
len gezwungen den Aufenthalt der Bande
bezeichnete und zugleich gestand, daß die ge
j fangene Tochter noch am Leben fei. Durcv
!den gefangenen Indianer geführt, gelange»
! den Truppen auch wirklich, die Kannibalerr
; in ihrem Schlupfwinkel zu überraschen. —
! Der Vater, der feine Tochter von weitem
erblickte, stürzte auf dieselbe zu; und da»
Mädchen ihren Vater bemerkend, spranM
! vom Boden auf, eilte zu ihrem Vater und
fiel ihm in die Arme. Ein Indianer wollte
sie ihm wieder entreißen, aber im nämlichen
! Augenblicke traf ihn eine Kugel, daß er
j taumelnd zu Boden siel. Doch schneller
als es gedacht werden kann, erhob er mit der
letzten Kraft den Tomahawk, und in dem»
! selben Augenblick lag das Mädchen mit ge
! spalteten, Schädel, in dcn Armen ihres Va
ters. Die Indianer sielen größtentheils
! durch die Hände der wüthekrden Soldaten,
! und nur wenigen gelang eS, durch das Dick
j icht des Waldes zu entrinnen. Der arme
Vater begrub daS letzte feiner Theuren neben
! ihrer Mutter lind ihrer Schwester, baute sich
ein nolhdüiftiges Haus und lebte in tiefster
Schwermuih, abgeschieden und menschen
feindlich. bis ihn der Todt mit seinem Wet
be und seinen Kindern wieder vereinte.
Chinesische Preszfreihelt.
Von China liest'! man allerlei sonderbare
Dinge, die freilich nicht immer verbürgt sein
mögen, so wird in dcn . Travels in China"
erzahlt: In China besteht auch eine söge
nannte Prcßfreihcit, aber der Schriftsteller
! ist für das, was er s.,gt. verantwortlich.—
Wie? davon ein Beispiel: Im Jahre 1777'
i Halle ei» chinesischer SchriflsteUer in de»
! Vorrede zu s.inem Werke den Fehler begar».
gen, dcn Cosucius, dcn Vorfahren der kar
scilichcn Familie, bei feinem gemeinen Na
men zu nennen. Der Gerichtshof, bestehend
aus den Prinzen von Geblüt, dcn Ministern
und Mandarincn vom ersten Range, sprach
folgendes Urtheil: Man solle ihn in kleine
Stücke zerreißen; seine Güter confiscircn ;
alle seine Verwandten, die über 1K Jahre
alt sind, tödten; seine Weiber. Kebsweibcr
! und dic Kindcr untcr 16 Jahrcn vcrbanncn
und als Sklavcn verkaufen. Der damals
regierende Kaiser Kienlong. selbst ein Schrift
steller. gab, auf Appellation, das Dekret:
..Ich will barmherzig fein. Er soll nicht
in kleine Stücke zerhackt, sondern ihm blos
der Kopf abgeschlagen werden. Ich ver
zeihe seinen Verwandten. Was seine Kin
der anbetrifft, so soll man sie zur großen
Herbst Hiniichlung aufbewahren. Im Uc>
brigen bleibt es bei dem Spruche, So i>i
mein Wille! Man cbre ib»!'—Allerliebste
Prcßfreiheil—und koiscrlichc
lcjl!