Der lecha patriot. (Allentaun, Pa.) 1848-1859, November 20, 1851, Page 2, Image 2

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    »ccfta Patriot.
Attentat,»», Nov. T», 5555».
Unsere Auswahl fiir
Für Präsident:
Maj.Gm.Wüisicld Scott.
Die neulichen BLahlen
Die nculich in den verschiedenen Staaten
«bgehalrcnen Wahlen scheinen mehrstenS
günstig für unscre Gegner ausgefallen zu
sein. Sie haben sich im ersten Augenblick
auch gar sehr darüber gefreut—lautes Froh'
locken und Jubeliren war an der Tagesoid
nung. Sobald aber der erste Taumel vor
über war, so daß sie ei» wenig um sich blicken
konnten, entstand in ihnen ein ganz anderes
Gefühl; dcnn sie sahen und sehen immer
deutlicher, daß diese Freuds keineswegs un
getrübt ist, sondern daß ticfcs, kränkendes
Leid die unausbleibliche Folge ihres unehr
lichen Sicgcs sein wird —und daß sich dieser
Wechsel der Dinge schon bei der Presidenten
wähl in 1852 einstellen wird. Der HarriS
burg „Keystone," indem er von dcm Ausgang
der Wahl in Pcnnsyloanicn spricht, sing!
jetzt schon ein Angstlicd, worin cr zu vc> stehen
gibt, daß, da feine Partei die ganze Kalho
lische Stärke hatte und ncbendem noch un
getreue und verrälherische Whigs sich zu ihr
gesellten, es erwartet war, daß Biglcr's
Mehrheit weit größer werden sollte. Er
versichert die Getreuen seiner Partei, daß die
Mehr heil im Vergleich mit der gegebenen
Slimmc nur sehr gci ing sei,—weist aus Phi
ladclphia hi» und sagt, daß !» dcr Stadl
und dcm Eaunty 7LOV Bürger nicht gestimmt
habcn, wclche Zahl allein beinahe hinläng
lich gewesen wäre, das Resultat zu ändern.
Er bittet für eine feste Vereinigung scincr
Partei.und gibt zu verstehen,daß andernfalls
cine Niedcrlage für sie die Folge sein müsse.!
Daß aber cine folchc scste Vereinigung der
Lokofokoparlei nie stattfinden kann, ist cine!
ausgcmachtc Sache; indem die verschicdcnen !
Faklionen jctzt schon einander ziemlich scharf j
in den Haaren sind. Nebendem wurden
Anhänger jener Partei auch bei lctzlcr Wahl!
vcrsichcrl, die Tariffrage habe durchaus
nichls mit der Gouvernörsfragc zu lhun,— >
während die Whigs bchaupletcn sie habe,
und daß man Biglcr's Erwäblung als einen
Freihandclssicg veikünden würde. Und was
ist geschehen? Hal man nicht nach dem
Ausgang uuserer Wahl in viclc» Gegenden
dcr Union ausposaunt, daß Pennsylvanien
sich für freien Handel e>klärt hade?
Was wird aber nun die Folge fein? Wiid .
man den Berks Eaunticr» auch weiß mache»
können, die Presidentcnsragc habe nichts mit >
der Tarissfragc zu lhun, so dag sie ihic 4800
Mehrheit wiedergeben? DicS sollte man
doch ni.-lit
Geschrei für „Polk, Dallas und dcn Taiiff!
von 1842" betrogen—indem sie demselben
nachher scincn heilsamen Tariff vernichtete!
—und cs wird schwer halten dies wieder be
zwecken ,u können. Dies ist abcr nicht diel
einzige Frage die jener Partei zu ihrer Ver l
cinigung in allen Staaten im Wcgc steht.
Die Ursache daß sie bei den letzten Wahlen I
scheinbar so glücklich war. ist die: In eurem
Staat schrie sie für „Dcmokralie und die
Union"—in einem andern für „Demokratie
und die Eompromißmaßrcgcln"—i» cincm
andern für „Demokratie und Secession"—
in einem andern für „Dcmokralie und eine
Widerrufung des Sklavenflüchtling-Gesetz
eS"—in einem andcui nur für „Demokra
tie," um die Abolilionisten- und Freesoiler-
Stimmen zu gewinnen. Ferner wurde ge
schrieen, „Freihandel!" „Ein hcschützcntcr
Tariff!" ~Eine Modisi;irung deS jetzigen
TariffS!" und der Himmel wciß was sonst
noch. Daß nun alle diese Faklionen unscrcr
Gegner auf eine Plalform vereinigt werden
können, stckl doch sicbcr nicht zu crwartcn
lind daher ist es, daß die Editoren deS „Key
flonc" und andere Herren jctzt schon Bauch
grimmen haben und sich so wenig über daS
Resultat der letzten Wahl frcucn könne».
Die Whigs im Gegentheil haben alle
Ursache gutes Muths zu sein, dcnn sie stchcn
auf einem ganz andern Fuße. Sic habcn
die breite Plalform der Eonstitulion, dcr
Union, dcr Compromißmaßrcgeln und cincs
beschützenden TaiiffS adoptirt, und diese
Plalform wird und muß uns zum Siege
führen. Die Whigs haben noch in allen
Staaten hinlänglichesZeugniß gegeben, daß
sie für die ganze, glorreiche, ungelrciinle
Union sind. Hingcgen findet man, wenn
man auf die Resultate der Wahlen in Gcor
gien, Mississippi. Ohio, u. s. w., hinblickt,
daß unsere Gegner dies nichl sind. Es bleibl
ihncn also kein anderer Weg übiig, als tcn
Versuch zu macbcn, das Volk wieder zu
humbuggcn. Daß jedoch dies soweit ge
schen kann, um ihncn zum Sieg zu vcrhclfen.
läßt sich bei cincm ausgcklärlen Volke doch
wahrlich nicht crwarlcu; und daher ist cs
eine ausgemachte Sache, daß die Whigs den
nächsten Presidenten lcicht erwähle» können,
wenn nur sie vcrcinigt dcn Kampf antreten
nnd unermütct bis zum Wahllage foilar
heilen; dcnn. wir wiederholen cS, mil cinci
solchen Plalform sind wir vcrcinigt nicht zu
überwinden.
HlA'Ein ganzer Schwärm Eanal
Eommissioners (Zandidalen sind bereits schon
durch unsere Gegner für die nächste Wahl
vorgeschlagen worden. Sie sind in der
That schlsiük an der Arbeit. AbcrdeiAmlS-
Hunger ist eben sehr qioß bei den Lledert
jener Partei—weit größer als der Wunsch
für daS Wohlergehen unseres gelieblen Va
terlandes.
HarriSburg „Keystone," einr
slcife Lokofokozeilung. gibt zu verstehen, das
Buchanan den Staat P>»lisnlva»ic» fü>
President nicht tragen könne. Er hat null!
als halb recht Ader er kann auch durcl
keinen andern Lokofoko getragen werden.
Die Propliezeihungen unserer
Gegner nicht bestätigt durch
Thatsachen
Warum uuscrGetraidcmarkt so nieder ist.
Als unser c Gcgner in IB4U die jetzige Ta
riffaktc paßirlen, versprachen sie daß die
Wiikungen derselben oder daS Resultat,
höchst günstig für die Bauern des Landes
fein sollten—daß dieser Taiiff ihncn cincn
neuen Markt gcbcn würde, welcher mehr
profiilich sci, und worauf man sich eher vcr
laßc» könne als dcn Daheim Markt, dcn sie
untcr dcm Whig > Tariff von 1842 gehabt
hätten. Dcr Sccrctär der Schatzkammer
unter President Polk, Robert I. Walkcr,
wollte die schönsten Nksullale im Voraus se
hcn, und versprach dcnf Volk die aller glor
reichsten Jntcrcssen.
Sind aber dieseProphezeihungen auch wahr
gcwordcn? Laßt uns sehen. Hr. Walkcr.
auf dessen dringendes Verlangen der Tariss
von 184<j paßirt wurde, sagt daß wenn die
Akle angenommen werden wurde, unsereAus
silhrcn aus dcm Lande in 1848, 1849 und
185 V, wie folgt sein würden:
In 1848 S22Z 898.350 00
~ IB4U :!2!),95!19:Z:i 00
„ ISN 488.145.05« 00
Letal in drei lahren KI,UII,:jU:>,M9 00
Diese Prophezeiungen geschahen durch
Walker. Wären dieselben wahr geworden,
so würde unser Land Ursache gehabt haben
zu frohlocken, über dieses Gesetzmachen unse
rer Gegner. Aber was waren die Ausfuh
ren durch diese lahie?
In 1848 waren sie K 132.932.121 00
„ 1849 „ „ 132.<i«>0.955 00
1850 „ ~ 134.900.205 00
Tclal Ausfuhren i» drei Jahren H4V0,499,341 00
Also li Hundert und 4l> Millionen Tha
ler wenig er. als Herr Walker wissen woll
le. Ein ziemlich großer U»lerschied, nicht
wahr? Seine Berechnungen überstiegen die
Wirklichktit um KW.VW.22?> in I84K;
Hw7.2!):! tNZ in l»4!1; und --Ns:j 544.7N1
in I85l1! ! Auf solche Weise kann es zuge
hen—ja auf solche Weise kann ein Land
durch einen unfähigen Beamten in Unglück
gebracht werden. Aber, die Whigs sehen
es nicht nur allein dag dieser Lokofoko Ta !
riff von 184 k niemals für unser Land paßt.!
Ein Theil der Lieders unserer Gegenpartei
weiß dieS auch —aber die große Zahl ihrer
Nachfolger darf dies nicht wissen. Warum
ist eS aber, daß diese LiederS allesamml lieber!
des LandeS Wohl aufopfern, als daß ihre
Partei Schaden leiden sollte? Die Ursache !
ist leicht zu errathen. Esistdiese: Siewol !
len die Aemter, und ihre Nachfolger müßen
dadurch ihnen dazu helfen, ohne daß sie selbst
etwas dafür eihallen ncin, sie erhalten!
durchaus nichls, und stimme» sich noch da
durch ihre eigene Interessen und ihren ei
gene» Markl weg, —ja, stimmen also gegen,
sich selbst, so wie gegen das Wohl ihres lie >
ben VaierlandeS. Dieser Tarifs vo» IB4<> >
hat also die Erwartungen seiner Freunde
nicht eifülll! Diel'erist der Tariffzu welchem
Bigler durch Beschlüsse geplälschl war, und
unscre Gegenpartei will es daß daS Volk
von Penusylvanien dciiselhen gut heißen soll I
vbseho» die Glieder derselben wissen daß j
er unpäßlich ist. Aber bei
?)cun waS hat das Volk dadurch gewon- j
neu, daß es diese Herren, die.ihm seinen heil
samen Tariff von 1842 zerstört, und den!
Brittischen von IB4ti eingesetzt haben? Sie!
habe» unsere Manufakturen dadurch gekrüp
pelt. Sie waren die Ursache daß große
Quantitäten brittisches Eisen impolirt wur
den, uud soniil ist es geschehen daß unsere
eigene Erzgruben nicht mit Fleiß bearbeite!
I werden konnten, wie dies hätte der Fall sein
! sollten. Auch die Eisen Elablisements leiten
darunter srhr bedenklich, und viele sind ein
'gestellt worden. Diese Herre» haben un
! sein Daheim Markt zerstört, woraufverschie
! dene Zweige linheimische» Fleißes beruhen.
! Sie haben unsere Fruchtpreise zu einem sol
chen Punkt heruntergebiacht, für welche!
Preise der Bauer die Gelraide nicht ziehen
kann, und haben somit ausländische Ma
nufakturen gestärkt, und haben ausländische
Monarchen und Potentaten bereicheit. Un
sere Bauern haben für alles dieses keine»
ausländischen Markt erhallen, wie ihnen
versprochen war. Die Fruchtpreise sind
nicht höhergeworden wie sie versichert wur
den. Haitgeld ist auch nicht mehr
„p len ty" geworden, wie einem Jeden ins
Ohr geflüstert wurde. Auch eihielt der Ar
beiler keinen höhern Taglohn, wie Je
der unserer Gegner wissen wollte, daß cs der
Fall werden müße.
Es ist nur ein Wunder, daß cs noch Men
schen gibt, die das allergeringste Zutrauen!
i» Lokosoko Versprechungen, Berechnungen
und Prophezrihungen haben. Sie. wie wir
alle wissen, betrachten dieselbe als nicht bin
dend. Sie übertreten dieselbe zu irgend einer
Zeit wen» es ihr Vorhaben fordert, und
trotz all' diesem haben sie Harle Gesichter
genug, um ehrliche und rechlliche Männer
zu fragen, für ihre (Kandidaten zu stimmen.
Keine Seite de> Geschichte ist schwärzer, als
das Betrag?!! unscre, Gegner in Bezug auf
die Tariss-Frage, und ganz besonders auf
den Tariss von 1842. Im ersten Platze
haben sieb unsere Gegcnlietcrs geplälschl
den Tariff von 1842 unverändert zu lassen.
Sie brachen aber ihr Versprechen und zerstör
tcn denselben. AIS sie dies thaten verspra
chen sie dem Lande Wohlergehen. Dieses
Wohlergehen hat sich aber noch nickt einge
stellt. An dessen Slalt hat sich Schaden
durch ihren IB4U Tariff eingestellt. Sie
fragen nun diese nämliche Männer die sie.
betrogen, denen sie Schaden zugezogen, und
cie sie insullüt habe», i» ih-er Feindschaft
gegen Ameiikanische Arbeit bei ihnen zu ste
hen. Werden sie cs thun? "Mslrn sie cs
lhun? Laßl die Zukunft antworten.
Anbau dcS Java-Kaffees.
AuS ciner Milton (Nordcarolina) Zei
tung ersehen wir, dag daselbst ein gewisser
Or.John T. Garland de» Versuch gemacht
bat, Java Kaffee zu ziehen, welcher gut ge
lunge» sein soil. Derselbe sol! dem impor.
lirie» an Güle nicht nachstehen. Die
Zlräucbe. woraus dieser Kaffee gewachsen ist
>nd eist zwei Jahre alt und sollen reichlich
frucht bringen. Sie sind ciner Bohne
entsprungen, welche der Doklor auf die
nördliche Seile seines Hauses pflanzte.
Zigeuner.
Dieses Volk, räihselhast in seincm Ur
sprung. unzugänglich für jede Cullur, un
empfänglich für jede Religion, hat nach4<lv
jähriger Rast wieder dcn Wandcrstab crgrif'
fen, um sich aus dcm Bcrcich der modernen
curopäischcn Gefctzgcbung zu flüchtcn und
cinc ncue Heimath zu suchen. Die Zigeuner,
ausgebracht durch die Reorganisalion Un
garn's, schwärmen in dcr östreichischen Mo
»archie umher und suchen einen Ausweg »ach
irgend cincm andcrn Land. Afrika ist daS
Ziel, das sie zu erreichen suchen. Gewohnt,
gleich allen Höhlenbewohnern, den kargen
Bedarf zum Leben ohne große Anstrengung
zu crwcrbcn, sahen sie sich streng bewacht.
und dies brachte sie in eine unerhörte Aus-
regunq und zu dem Entschlüsse, ihre bisher!
gen Hüttcn zu vcrlassen und ihre alte Hei
! malh, aus der sie vor vielen Jahrhunderten
! von ciner u»beka»nterMachl vertriebe» wur
ldcn, wieder auszusuchen. ES ist wirklich
merkwürdig, dieses Volk jctzt im Triebe sei
ncr Wanderung zu sehen Wie cinge
! schlosscns Wild sucht es aus den Grenzgehe
gen Europa's zu enlkommen, und dies mit
einer Ausdauer, die an den Wanderungs-
Instinkt der Zugvögel ennnert. Sie reden
von nichls, als von dcr neuen Heimath, wo
cs keine Grcnzcn, keine Pässe und keine
Gcn»d'armen giebt. Sie stammten aus Ae
gvplen, sie müßlcn wiedcr dorlhin.sagc» sic.
Sie wander» ohne Geld, ohne Pässe, nur
mit den, Zeichen ihrcr Acht auf der Slirne;
ihr einziger Wegweiser ist Aldobran am
nächtlichen Himmel und ihr einziger Schre
cken—die Gensd'armerie.
enlnchmen wir einer Wech
selzcitung, und fügen hier noch bei, daß sich
feit ungefähr einer Woche eine Abtheilung
Zigeuner—Männer, Weibcr und Kinder
an der Zahl etwa ü0 bis 4V. wie wir berich»
tet wurde», in Lecba Eaunty herumtreibt.
Sie kamen durch Macungie herangezogen
und hatten sich am letzten Sonntag in einem
Wald unweit George Schncider'S Gasthaus
in Südwheilhall gelagert. Von wannen
sie kommen und wohin sie wollen, haben wir
nicht erfahren ; wenn sie aber nach Egypten
wollen, sind sie sicherlich auf dcm „letzen"
Weg. ES wäre vielleicht geralhen, wenn
die Bauern ihre Keller, Rauchhäuser u. s. w.
gut verwahren würden; denn dieses Volk
will nalüilich auch leben, und nimmt, wie
wir verstehen, seine Lebensmittel öfters da,
wo eS dieselben „am bändigsten ' bekomme»
kann. Gerüchte laute», daß hin und wieder
Welschhühner und anderes Geflügel unsicht
bar wird, und sogar ein Rind soll einem
Manne weggeputzt und geschlachtet worden
sein.
Am letzten Mittwoch Abe»d, als soeben
die Operatoren Geschäfte einstellen wollten,
wurde die Baumwollen - Manufaktur des
Herrn Scott, in Spring Garden. Philadel
phia. in Flammen entdeckt. Die Operato
ren liefen natürlich alle für die Trrppen.
Da aber das Feuer unter der Treppe war,
so getrauten nicht alle dieselbe hinunter zu
gehen. Nur einige entrannen auf jene Wei
se. In wenigen Augenblicken stand das
Fenster gerettet. Einige sprangen zu den
Fenstern hinaus, und wurden sehr beschä
digt. Ein Mann sprang 4 Stock hiuunter
und blieb auf der Stelle todt. Die Scene
in der Nachbarschaft des Feuer war in der
That herzbrechend; indem die Freunde der
Arbeiter angekommen waren uud mit Ae»g>
sten für ihre Freunde nachfragten. ES sind
einige Personen in den Flammen umgekom
men. und im Ganzen haben 3 Personen da
durch ihr Leben verloren. Ein Mann, der
aus einem Fenster sprang, brach beide Aeime
und ein Bein. Es herrscht der Glaube,
das Feuer sei angelegt worden. Welche
Strafe würde ein solcher Bösewicht verdie
uen?
In Kentucky verklagte neulich eine junge
Dame ihren ungetreuen Liebhaber, für den
Bruch jeineS Eheversprechens. Sobald die
Jury ein Verdikt von HIO.OOO für sie ein
gebracht halte, erklärte sie, daß sie das Geld
keinesfalls nehmen werde, sondern nur die
Klage wegen ihrem Eharakicrgcfnflet habe.
Sie empfahl ihren Advocaten sich aus obi
ger Summe bezahlt zu machen, das Ucbiige
wolle sie ihm schenken. Nach einer kurzen
Unterredung sagten die Advocaten, sie wur
den mit -S5OO zufrieden fein. Den Rest
von 5!) 500 schenkte sie ihm, und begab sich
unter de»Wohlergchungswünsche» aller An
wesenden mit froher Mine hinweg—wie es
schien, unter dem Gedanken, mehr chiistlich
gehandelt zu haben, als er.
Bentelschiicider.
Die Harrisburg ~Union" berichtet, daß
jene Sladt während den eisten Tagen der
rüchliglrr englischer Bculelsä Neider und Die
be beunruhig! wurde. Der berühmte Jim
Williams, sonst Slappy I. Gibson und drey
oder vier ihier Confoilen kamen frühe an.
und Dr. Dailingion, President der Ehester
(zaunly Bank, war iki erstes Opfer; Heir
Furey.der Schatzmeister von (H.ntre Laim
lv.wuide ebenfall um eine große Summe in
Geld und Schul Schatzkammerschcinc be
raubt. Herrn Crafls Musikstohr wurde
um mehrere hundert Thaler beraubt, und
I mehrere andere Herren verloren ihre Ta
! schenbüchcr. die kleine Summen in Geld ein
! hielten. Einer von der Rolle, Namens Lo
vel, wurde in der Ticket Olfiice, als er in ei
> ncr Taschenberaubung begriffen war, aus der
Tkal erlappt. und befindet sich nun in dem
Hariisbura Gefängniß. Seine erste Frage
> an die Peifon, welche ihn veihaflele, war,
! wie viel Geld es erfordern winde, ihn frey
zu machen? Slappy und Gibson wurde»
von Herrn Peliiken, von Cenlre Caunly,
festgenommen, und wie wir ve> stehen, auf
ihr Ehrenwort freygelassen, auf die Be
dingung, daß sie Herrn Furcys Geld wieder
zurück geben sollten. Die saubern Böge!
brachen jedoch ihr Ehrenwon und gierigen
nachPhiladclphia, wo sie aber festgenommen i
worden srnd. Gioße Anstrengungen werden l
jetzt gemacht. Lovel auf Scdeinburgschaftl
auf freyen Fuß zu kriegen, damit er eines
Gelegenheit bekommen möge davon zu lau
scn.-(VolkSf) !
Die Prcfidentschaft.-Scott nnd Fillmvre.
Eine Detroit (Michigan) Zeitung, indem
sie von einer daselbst abgehaltenen Whig-
Convention spiicht, sagt: „Die ti Dele
gaten, zu der National Eonvcnlion c> nannt,
sind instruirt sürGcn. Scott als Eandidal
für President zu stimmen."
Die „Shippensburg News" ist für Gen.
Scott als PresidentS und I. R. Undcr
wood von Kentucky als Vice Prcsidcnts-
Canditat herausgekommen.
Dcr „Lewisburg Whig" hat sich für
Scott und lohnston als nächste Can
tidatcn für Prcsident und Vice President
erklärt. So auch dcr „Mcrccr Eaunly
Whig."
Der „Eolumbia (Tenncssec) Jntelligcn
cer" hatMillard Fillmorc als Eandi
tat für Prcsidcnt und I. C. Joncs für
Vice-Prcsidcnl aufgesteckt.
Die „Frankfoit (Kentucky) Eommon
weallh" spricht sich dahin aus, dag Gcn.
Scott dcr populärste Mann sei, ben die
i Whigs als Caudidat für President in das
Feld bringen könnten. Demnach muß
j Henry Clay zu Gunsten des Helden Scott
! fühlen, indcm obigcs Blatt fein Organ ist.
I» Virginien haben 23 Zeitungen die
> Fillinore-Flagge aufgezogen.
Flaiier-Packen.
So viel uns bekannt, ist unter Müllern
die Frage, ob fest oder los gepacktes Flauer
sich am besten aufbewahre» läßt, »och nichl
zur Genüge befchwichligt. Da durch das
Sauerwerden vonFlauer jährlich bedeuten
de Verluste voikommen, möchte nachstehen
des Erperimcnt, welches in Cincinnali ge
machl wurde, für Viele Interesse haben.
Hr. A. Armstrong, seit länger als zehn
Jahren Flauerinspeklor daselbst, sullke im
Mai 1841 ein Halbbärrcl lose mit Flauer
und stellte cS dann, ohne weiter besondere
Sorgfalt darauf zu verwenden, in feinem
Waarenhaufe auf. Er unleisuchte daS Flau
er zweimal deS Jahrs, fand aber keine Ver
änderung bis im fünfter; Jahr, wo es an
sieng etwas ranzig zu schmecken, und eist im
neunten Jahr wurde es sauer; am Ende deS
viei tcn JahrS war cS noch vollkommcn gut.
Eine Probe davon, welche kürzlich auf der
Erchange gezeigt wurde, hatte außer einem
etwas ranzigen und saure» Geschmack, nichts
besonderes und hatte das Aussehen wie fiiscb
gemahlen.
Obigem Erperimente nach zu schließen,
möchte also los gepacktes Flauer für länge
re Aufbewahrung tauglicher sein, als in der
gewöhnlich?» Weise durch Pressen gepacktes.
Wir erinnern uns, früher mehrmals Klagen
gehört zu haben, daß Flauer bereils im zwei
lcn Jahre sauer geworden. Obiges ist
daher eine Sache, wclche alleidingS die Auf
merksamkeit der Müller verdient.— (Neu
rralist.)
justizieller Census von Penusplvanie».—
K«5».
Der National Intelligenter enthält den
amtsmäßigen Ecnsusbericdt von Pennsylva
nien für I85t). dem wir folgende Interesse
besitzende Zahlen entnehmen:
Weiße Mannspersonen, 1,142.863
Weiße Weibspersonen, 1.1 Iö.LO»
Ganze weiße V.Mkerunz,
Zarbige Wcibtpersoncn,
Ganze farbige Bevölkerung,
Ganze Ncvijlkernnq dcS Tlaals. 2,-'111.786
Todesfälle während dem Jahr. 28,:i1-j
Manufaklur-Etabliseniente, die jährlich
Kö(I0 Werth und darüber produzircn, L2,V3li
Crnndbcereii-AnSiiiachiiiiflS-Maschiue.
Unter den Bauerngerälhschasten, welche
bei der Ausstellung zu Manchester gezeigt
wurden, befand sich auch eine Maschine um
Grundbeeren auszumachen. Dieselbe ist die
Erfindung eines Bauers von Neuhampshire.
Sie wird an einen Wagen befestigt, welcher
dann an das Ende einer Reihe gebracht und
über dieselbe hingefahren wird, wobei sie die
Grundbeeren dann ausmachen, von der Erde
fepariren und auf den Wagen laden soll. —
Was wiid das Nächste sein?
Wahns,»» nnd Mondsiiel>tin?eit.
Es ist sehr incikwürdig daß diesen Krank
heiten vorzugsweise die farbige Bevölkerung
in unsern freien Staaten ausgesetzt ist. In
Maine fand sich nach dcrZählung von 1840
Ein Wahnsinniger oder Mondsüchtiger schon
unter vierzehn Farbigen, aber erst unter 950
Weißen, während in Louisiana unter 4ÜIO
Farbigen und unter 287 A Weißen Ein sol
cher Kranker war. Dies ist das ausfallendste
Beispiel, aber ähnliche Verhältnisse zeigen
sich auch in allen andern Staaten.
t?csel>äftignnge» in den Aer. Staaten.
Folgendes ist die Zahl der in den Ver.
Staaten sich durch die verschiedenen Haupt
beschäfligungen des Lebens ernährenden
Personen:
Durch innere Schiffahrt, 1A.075
~ Schiffahrt auf dem Ocean, 5»<i.022
„ gelernte Professionen, tis> 25,5
„ Handel, 1 l i>L7
„ Manufakturen, 291.74!)
„ Ackerbau, J.71V.051
Die E n lhalt 112 a m ke its sa ch e be
ginnt mehr und mehr eine Sache der bür
gerlichen Gesetzqcburg zu werden. In
Michigan und Ohio werden keine Lizenzen
mehr eiiheilt, in lowa und Maineist der
ganze Handel mit berauschenden Getränken
verboten; in den gesetzgebenden Veisamm
liingen von New Hampshire, Vermont,
Massachusetts, Connecticut, Illinois und
Indiana ist der Gegenstand wenigstens in
ei nstc Erwägung gezogen und hat mehr oder
weniger beschränkende Beschlüsse veranlaßt.
t^ekononiie—Wenn ein Mann jähr,
lick I» bis 15 Thaler werth Tabak raucht
und kaut, und laßt seine Zeitung. die blos
einen Thaler des JahrS kostet, auslhun. weil
er nicht „afforden" kann dieselbe zu halten
wiid von Manchem Oekononiie genannt.
ihr im Unglück seid,
Verschwciqk'S, dies ist mein Rath;
Der Mensch ist gut und leiht
Dem—der nichts nölhig hak.
Sprecher des Hauses.
Der hiesige „Ziffern-Dem o krat"
schlägt William L i l ly, von diesem Di
strikt, als nächster Sprecher deS Hauses der
Nepresenlanlen zu Hanishurg, vor. Ha!
ha! ha! Das wüide aber ein Sprecher
Macken, wie noch keiner jene» Sluhl ein
nahm. Ei, ei! was Gedanken!
Hollo! Noch schlimmer! —„Die
Doylslaun Erpreß" schlägt auch Thomas
Roß von dies.m Distiikl als Sprecher des
Hauses der Representanlen zu Waschington
vor! Könne» diese Zeiluuge» im Einste
sein, solche Herren als Sprecher vorzuschla
gen. Oder geschieht es nur, uin sie ei»
wenig zu kitzeln? Wir hoffen das Letzlere.
Roß und Lilly als Sprecher! Ei schäml
Euch doch!
Die Snprcme - Eourt Nichter.
Am I4tcn November veisammelien sich
die neucrwähltenßichlcr der Suprem Eourt
zu Harrisburg, uud entschieden durch das
Loos, wie lange ei» jeder vo» ih»c» dienen
soll. Jeremiak S. Black zog!Z Jahre und
ist daher für diese» Termin Haupt Richter.
Ellis Lewis zog li Jahre, und folgt Richter
Black als Hauptrichter im Amt. I. B
Gibso» zog Jahre; Walter H. Lowrie
12 Jahre, und Richard Coulter 15 Jahre.
Die erste W.ihl. um die Stelle welche mit
der Dienstzeit des Herrn Black vacant wild.
>zu füllen, findet also von letzler Wahl über
Jahre statt, und wird für den vollen Zeil -
von 15 Jahren gefüllt, u. s. rv.
Die erste Sitzung dirser neuen Richter-
beginnt den ersten Monlag im Decem
ber zu Philadelphia.
Nur drei Gouvernöre.
Unter dieser Uederschrifl erzählen vieleLo
ko'Blälter ihren Lesern, daß die Whigs jetzt
nur drci Gouvernöre in der Union haben,
nämlich: vo» NeuM'rk. Vermont undTen
nrssee. mit der ironischen Bemelkung daß
sie Neu V«>rk und Tenn,ssee demnächst dem
okralisiren und den Whigs nur Vermont als
Saamen lassen würde»—Nur langsam, ihr
Herren, das Uebel ist nicht so groß wie ihr
euch einbildel. Die Whigs hahcn einen
Gouveinör iu Floiita. sie haben in Wiseon
sin einen erwählt und weide» nächstens in
Massachusetts noch einen wählen, was das
halbe Dntzend voll machl, oder zwei mehr
als sie im Frühjahr hallen, als Harri
son im darauffolgenden Heihste, mir einer
große» Mehihcit, als President erwählt
wurde. So wi ds wieder kommen. Guter
Saame dringt in der Regel reichliche Früch
te. —(.Lib. Beob)
Die Demoklaiisch-Sozialistischen
Blätter in Frankreich lind mit der Rede des
Paiiioten Kossutk zu Southauipton gar
nicht zufrieden. Sie finden sich getäuscht,
!und dies um so mehr, da sie erwartet hallen,
l daß Kossuih sich der Europäisch Demokrali
! schei Commiltec anschließen werde, und daß
. sie dann in Zukunft im Stande seien, alle
i ikre Orders in den Namen von Kossulh.
Ledru RoUi» und Mazzini ausgehen zu
«lasse». Wir sind darüber nicht getäuscht,
!de»n gerade dies bestärkt uns aufs Neue in
If" d"'d '
! gen die Religion in Buud zu treten, um den
i Völkern Freiheit zu verschaffen, wie dies im
Allgemeinen die Soziäl Demokraten Euro
! ropas für nothwendig zu hallen scheinen.
' soll W R. Palmer, vom
I Staat Neu'Voik, für die Ermordung fei
»eS BruderS hingerichtet werden. Das
i stärkste Zeugniß, das man gegen ihn Halle
! war das gedruckte Papier welches er aufdas
Pulver seines Gewehrs gestoßen Halle, wo
!mit er ihn erschoß. Es war ei» Stück des
Albany Journals, und correspondule mil
einem andern Stück, welches er gebraucht
sonderbar doch Mord zuweilen an den Tag
gebracht wird. Aber eine solche That kann
nicht verschwiegen bleiben.
weil Richter Eampbell
bei letzler Wahl geboten wurde, wird immer
noch von unsern Gegnern ein ziemlich bei
ßender Krieg'gesuhrt. Die Freunde Bucha
nans beschuldigen die Caßleute, dies gethan
zu haben, und im Gegentheil sagen die Eaß
freunde, die Buchanai-leute hätten es gethan
—Da dies ein Kiieg ist, mit dem wir nichts
zu thun haben, so wollen wir jetzt nichts
weiter davon sagen.
LameS Buch an an.—Um unsern Le
sern zu zeigen, wie sehr hungrig dieser 10
Eent Föderalist für die Presidenienstelle ist,
»vollen wir nur erwähnen, daß er den söge
nannten kleinen . Jubelfesten" (oder Saus-
FrolickS) nachzieht, Reden hält, und ernst
hast für jene Stelle clckschenirr. Dies siebt
wiiklich ganz klein für einen PresidentS-
Candidaten aus—aber wer hat auch je etwas
Großes von ihm gehört?
Die Trockiiisi.—ln manchen Gegen
den von Dauplii» Cariniy hat die lange
dauernde Trockniß große Unbequemlichkeit
verursacht. I» Middletau» soll der Was
sermangel sehr groß seyn. Biele Brunnen
sind erschöpft, und diejenigen, welche noch
Wasser haben, sind durch Kelten, Schloß
und Riegel gesichert worden, um alle unge
belene Gäste abzuhalten.
EineedleThat. Ein reicher Pflan
zer im Staate Milsisippi. H. Baldwin, gab
neulich allen seinen Sklaven, ungefähr 17t1
an der Zahl, die Freiheit, um sie nach der
Colonie Liberia in Afrika überzusiedeln, wo
zu er außerdem nach -512 WO aussetzte. Seit
sechs Jahren halte er einen eigenen Lehrer
für sie gehalten, um sie zuvor gehörig unter
richten zu lassen.
Mcincids g c st ä nd >, i ß in einem
Mordfall e.— Eine Neu Hampshire Zeit
ung sagt, daß derHauplzeuge gegen die bei
den Wcnlrvoilhs, welche in Manchestcr der
Ermordung von Parker angeklagt waren,
eingestanden hat, das! er Wl) für sein abge
legics (falsches) Zeugniß in der Sache er
hallen.
Tonne Heu. sagt ein südlickcr
Pflanzer, sei völlig hiiireichcnd um 7 Schafe
zu überwinlein, rvenn sie gehörig ver der
strengen Witterung beschützt seil».
Die Nache eines Fuchses.
Der Ehrw. Hr. Murray erzählt in ciucin
snner Werke folgendes:
Ei» aller achtungswerlhcr Mann ven
(Zauniy hat sehr oft folgende
Geschichte crzähll, die er mil cigcncn Äugcn
> gesehen. lii seiner Jugend wohnte er in
der Nahe des Hudsonflusses. Eines Tage«
ging er dahin um wilde Enten und Ganse
zu schicßen. Als er an den Fluß kam. sah
er <! Gänse, die aber zu wcit enlfernl waren
um sic schicßcn zu können. Er beschloß zu
! warten, bis sie näher anS Ufer kommen
würden. Als cr da saß,sah er einen FuchK
zan das User kommen. Derselbe stand eine
.Zeitlang nnd erblickte cbenfalls die Gänse.
! Er machte sich sogleich wieder in den Wald,
kam aber i» einer Geschwindigkeit mit einem
! Wisch Moos in seinem Munde an das User
' zurück. Er ließ sich sodann ganz still inS
! Wasser, tauchte unter, hielt das Moos über
sich aus dcm Wasser, um darunter verborgen
zu bleiben, und schwamm so auf die Gänse
iju und unlcr sie. Auf einmal wurde cine
! davon untcr das Wasser gezogen und bald
dcr FrrchS am Ufer mit der GanS
auf seincm Rücken. Er fand bald ein Loch,
welches durch das Umfallen cincs BaumcS
zin der Nähe einstanden war. Dieses Loch
putzte cr aus, legte die Gans hinein, deckte
sie sorgfältig mil Laub zu und verließ dann
tie Statte. AIS er fori war. ging der Jäger
dahin, nahm die Gans heraus, deckte das Loch
wieder zu, und einschloß sich zu warlcn bis
dcr Fuchs wieder kommen würde.
In ungefähr ciner halben Stunde kam
dcr FuchS in Gesellschaft eines andern seine»
GcschlechtS, als Gast, zurück. Sie gingen
gcradc an den Ort. wo er vcrgrabcn
halte, scharrten die Eide hinweg, aber die
GanS konnte nichl gefunden werden. Sie
sahen hieraus einander eine Zeitlang an, und
auf einmal machte der zweite Fuchs einen
wülhenden Angriff auf ersteren, als ob er
sehr beleidigt worden wäre durch einen Trick
seines Freundes. Während dem Gefecht
eifchoß der Jägcr bcidc und damit war
riefe nicrkwüidigc und lehrrciche Geschichte
beendigt.
DaS Evangelium der rechte Weltverbes
serer.
Zu keiner Zeit hat es weniger an Welt
verdcssercrn gefehlt, als jetzt. Politische so
ziale und religiöse Heilmittel sind in den
letzten Jahrzehnden in Masse erfunden und
angewandt worden, um den kranken Körper
der menschlichen Gesellschaft zu heilen, und
nach alle den, ist er so krauk und elend wie
zuvor, und keine Heilung erfunden. Den-
gibt es ei» Heilmittel, aber auch nur
! EineS, jenen „Balsam von Gilead," den
! schon der alle Prophet im Sinne hat, wenn
er klagt, daß die Tochter seines Volks nicht
geheilt sey. (.Jerem. 8, 22.)
Wie weit ist daS bescheidene einfältige
Evangelium noch immer vor allen Verbes
serungsvorschlägen und Verbesserungsver
suchen unserer Zeit voraus. Wir wollen kein
Wort des Hohns oder der Verachtung Denen
in den Weg werfen, die ehrlich und aufrich
liq auf ihre Weise die Erhebuna der Nieder
suchen. sind die,,Errungenschas
gelium dagegen, wie viele stille, unblulige
Siege hat es schon erfochten, wie viele wuu»
de Herzen schon geheilt, wie manches Elend
schon gehoben oder doch erleichtert! Das E
vangeilum ist der rechte Weltverbesserer; sein
Losungswort ist von Anfang Verbrüderung
der Menschheit gewesen, wie eS heute das Ge
schrei der Eommunisten ist. die das heilige
Wort dem Evangelium abgelernt haben, aber
dafür mil ganz ander» Waffen streiten als
dieses.
Buchstäbliche Gleichheit unter den Men
fchen hervorzubringen ist an sich eine Un-
Möglichkeit. Hälle man auch alle Güler der
Eide nach Maaß und Gewicht völlig gleich
unter Alle vertheilt, immer nürden die ewig
uiiheilbaren Unterschiede des Geschlechts und
des Alters, der geistigen und körpeilichen Be
gabung zurückbleiben, und daraus immer
wieder aufs Neue die kaum aufgehobene Un
gleichheit in allen andern Verhältnissen ent>
stehn. Woille man doch einsehen, daß allcS
Bessern von außen wenig nützen kann, und
daß >ede wahre Umwandelung zum Guten,
bei ganzen Völkern nickt minder, als bei ein
zelnen Menschen, von innen heraus kommen
muß. Wo christlicher Sinn henscht, da ha
ben die äußer» Unlcifchiedc des Standes
oder des Vermögens wenig zu bedeuten,
denn sie können weder für den Einen Theil
drückend noch für den andern gefahrdrohend
weiden. Wo chustlicher Sinn fehlt, da wird
keine Republik und keine Gemeinschast der
Güler die Menschen glücklich machen.(Bot.)
Entferiiniig von der Sonne.
Wie viel Stunden ist wohl die Sonn«
von uns entfern! ? Man denke sich eine Ei
senbahn von der Eide bis zur Sonne. Sen»
dete man nun einen Säugling mit einem Er
preß Zuge ab, der unaufhörlich, ohne anzu
hallen, sich fortbewegte und solchergestalt
hundert englische Meilen in der Stunde zu
rücklegte, so winde der Säugling zum Kna
ben werden, der Knabe zum Manne heran
wachsen, der Mann ergrauen und sterben,
ohne die Sonne gesehen zu haben, denn sie
ist über ein hundert Jahre von uns entfernt.
Was aber ist dies im Vergleich zu der Ent
fernung deS Planeten Neptun?— Waren
Adam und Eva auf einer Eisenbahn dahin
abgereißt und legten stündlich sünzig Meilen
zuiück. so befanden sie sich immer noch auf
der Neise, denn der Neptun ist mehr als
sechs tausend Jahre vo», Mittelpunkte UN
seis Sonnensystems entfernt.
Newa rk. —Das Eigenthum, liegendes
und persönliches. in der Stadt Newark, Neu»
Jersey. ist an 51,1.072 40(1 assessirt. Das
Eigenlduni rvclches doiligen Bürger gehört
kann an OOO.OOl) nieteraesetzl weiden.
Z)>r Stadt Tarist über H7vl!l!l). Der
Launiy-Tar d 25, ('tili, von welchem Newark
-Sll.!)1t> 23 bezahlt.
Valcr, >'o» was lebt denn der
Druckcr?' „Warum. mcin Kind?"
.Ei, weil du gesagt hast, tu hättest ihn in 4
Jahrrn nicht bezahlt." — ~Frau, gicb dkm
Kcilci» Paar ' Ohikappcn