Der lecha patriot. (Allentaun, Pa.) 1848-1859, June 26, 1851, Page 3, Image 3

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    65-xolgender Aufsaß, der etwa« Licht über die Ab-
ficht.» vieler unserer heutigen Reformatoren und Will
vervesscrer, besonders der sogenannten „rothen Nepubli-!
kancr" und „Eo!i»»unisten." verbreitet, ist einem Wech-
Matt entnommen und sollte von Allen mit Aufmerksam-^
Unsere Zeit.
Jede Zeit, und so auch dic, woiin wir lc
ben, hal ihre Lichlfcile und ihre Schalle»
seile. Die erste veikcuncn, ist undankbar,
die zweite verheimlichen. ve»de»blich. In
dieser Ueberzeugung glauben wir uuscrn
christlichen Lcscrn (andere sctzcn wir nicht
voraus) einen wahren Dienst zu erweisen,
wcnn wir sie im Folgenden mit dcn Grund
sähen und Bestrebungen jener hier und in
Europa weitvcrbrcitelen Parlci näher bc,
kannt machen, die untcr dem Namen der
rolhen Republikaner, Social Demokralen
oder Kommunisten auf nichlS Geringeres
ausgeht, als auf dcu ladikalcn Umslurz dcr
Hcsammlen sililichrcligiösen Giuudlage dcr
christlichen Slaalen überhaupl, um aus ihren
Trümmern eine ncue Oidnung der Dinge
zu erbauen. Vorläufig ist ihnen indeß das
Erbauen Nebensache, der Umsturz dieHaupl
sache. Der„Zuschaucr am Polomak" lheil
te vor einige Zeil cincn Bricf cincs fcinc> j
Korrcfpondcnlen aus Ohio mil, der über
diesen Gcgenstand so wichtige Aufklärungen
enthält, daß dcr Herausgcber jener schatzens
werthcn Zeitung, H, Friedr. Schmidt in
Waschington. uns entschuldigen wird, wenn
wir eincn Brief von so allgemeinem, obwohl
schmerzlichem, Interesse auch in unser Blatt
ausnehincn. Dcr Briefsteller sagt:
Die dculschc polnische Presse ist zum gro°
Ben Theil in den Händen von Feinden des
Christenthums, und es ist wirklich Zeit, daß
diejenigen, die sich des Namens cincs Chri
sten nichl schämen, die, abgesehen von allcn
kirchlichen Spallungen. das Christenthum
als dcn cinzig wahren Wcg aneikcnncn um
Fricden. Ruhe und Scligkcil zu crlangcn.
ihre Stimmen erheben und förmlich Protest
einlegen gegen diese Organe (?) der dcut
schen Bevölkerung in dcn Ver. Staaten,
Dieselben mögcn die Gesinnungen cincs an
sehnlichen Theiles der Deutschen in Neu
Nork. Philadelphia, Ballimore, Cincinnali,
Louisville, St. Louis und in einigen andern
größern Stadien der Union repräsenliren,
vorzüglich den Theil, dcr seit lö-t8 cingc
wandcrt ist; aber die große Mehihcit der
' Deutschen in jenen Städten, besonders die
auf dem Lande wohnenden, und die bilden
die Hauptmasse der deutschen Bevölkerung
in den Ver. Staaten, sind keincSwcgs mil
dem Tollhäusler Wesen dcr rothen Repub
likaner einverstanden und würden große Au
gen machen, wenn man sie fragen würde, ob
sie in den Ansichten der Socialisten ihre eig
nen wiederfänden? Diese rothen Republ!
kancr sollten nicht vergessen, daß sie sich
höchst lächerlich machen, wenn sie die alten,
in der amerikanischen Musterrepublik gebil
deten Deutschen über das wahre Wesen der
Demokratie schulmeistern wollen, Der A
merikaner steckt nichl in ciner republikani
schen Zwangjäcke, findet nicht Demvkralie in
ungekämmten Haaren, großem Ba>te, zer
iumpften Kleidern, ungewaschenen Händen
und uufläthigcn, rohen Redensarten; son-
-vr-tt, e. v.vvegt ach srmich, anständig, gebil,
det, wie Einer, dcr suhlt, daß die Freiheit'
sein Element ist. Mit Hochachtung redet
er von Religion ; mir Ehrfurcht von seinem
Gott. Er weiß, denn die Geschichte seines
Vaterlandes hat es ihm gesagt, daß gerade
der tiefe religiöse Sinn, von dem die Revo
lutionsväler durchdrungen waren, und der
sie in jenen gefahrvollen Zeiten auf höhere
Hülfe hoffen ließ, es war, der sie vor den
Gräueln bewahrte, womit die französische
Revolution befleck» ist, und die amcnkanische
Revolution zu einem so herrlichen E> folge
führte. Wären die Glieder des Frankfuiter
Parlaments von dcms-lbcn sronimcn und
dock» festen Sinn belebt gewesen, wie die
Vätcr der amcrikanischcn Resolution, hätte
der religiöse Sinn im dculfchcn Volke ge
herrscht, der die Ameiikaner bcscelte, so wur
de ein anderes Resultat sich herausgestellt
haben. Waschington, Franklin, Adams,
Palrik Henry, welche Charaktere voll wür
de und Ernst und höhcrem Gollveitrauen!
Vergleichet damit einen Mirabeau, Robes
picre, Marat, Danlon, Sl, Just; odcr dic>
Heroen der rolhcn Republikaner dcr Gegen !
wart und wer darf sich wundern über den
verschiedenartigen Ausgang? Und sollten
wir deutschen Amerikaner es zugeben, daß
diese Neueingewandcrten, die sich dcr dcul
sckcn polnischen Presse bemächtigt haben,
und nun durch dieselbe ihre irreligiösen An
sichten auszubcrciten suchen, vor unsern
amerikanischen Mitbürger ungcrügt darstel
len düisen. als ob in ihren Zeitschriften die
Ansichten der Deutschen Amerikas sich aus
sprächen?
Zu Genf ist ein Manifest dcr deulschen
Demokraten erfchicncn, worin es hcißt:
„Die lunischlacht ist dcr Geburtstag dcr ro
then, unsrer Republik. Der Februarkampf
hat nur deßhalb welthistorische Bedeutung,
weil er die Junirevolution möglich gemacht
hat. .. Es gilt von jetzt an cincn Vernich
tungskamps dcr cigncn odcr dcr cnlgcgenge
setzten Parlci; erst nach vollständiger Unier
»vühluug und Zertrümmerung aller jetzigen
gesellschaftlichen Zustände können wir die
Grundsätze unfrerPartci verwirklichen...
Die Religion, welche aus der Erziehung ver
drängt werden muß, soll aus dem Gemüthe
dcs Mcuschc» schwinden.. . Die Revolution
vernichtet überhaupt die Religion, indem sie
die Hoffnung auf den Himmcl durch die
Freiheit und Wohlfahrt Aller auf Erden
liberflüssig macht.—Wir berücksichtigen deß.
halb die religiösen Kämpfe und Bestrebun
gen, die Bildung freicr Gemeinden und dgl,
nur insofern, wie unter religiöser Freiheit
die Freiheit von aller Religion verstanden
wird. Wir wollen nickt die Frcihcit des
Glaubens, sondern die Nothwendigkeit des
Unglaubens. In dieser, wie in jcdcr andern
Beziehung suchen wir vollständig mit dcr
ganzen Vergangenheit zu brccl'cn. Wir
wollcn auf dcn faulen Stamm kein neues
Rcis pfropfen; wirwollcn in k, iuer Bezieh -
ung die Reform, sondern überall dic Revo
julion."
Heinzen. gegenwärtig Herausgcber ciner
bemokralischen Zeitung in Ncu Uork (dcr
Deutschen Schnellpost.) soll obiges Manifest
pej/aßt haben. Er dringt aus Blut, auf cin
Meer von Blut, nennt Menschlichkeit einen
Wahnsinn und sieht im ~Knallsilber" eines
dcr kräftigsten Mittel für daS Wohl der
Menschen. Heinzen schlägt vor, durch un
teritdifche Kammern von Knallsilber ganze
Städte mit Il)t1 MW Menschen in die Luft
zu sprengen, und auch sonst noch ~eineMill
lion Barbaren" unter die Erde zu bringen.
N.ff sagt in seinen „Beiträgen zur Bau
ernpolitik" : Man muß die Hunde todt
schlagen, die Feinde der edlen Menschheit
verfolgen, durch steigende Einkommens, und
Erbschaftssteuern, bis zu st) vom Itlt) die
größeren Vermögen beschneiden, unter einem
fürchterlichen Schwüre Kugeln gießen, und
sich Register machen von denen, welche zum
Gedeihrn dcr sozialen Republik stciben mül
scn; die sürstenschmeichleiischen, hundisch
demüthigen Gebetbücher verbrennen, und
annehmen die Religion dcr Tapferkeit und
deS FreiheitstolzeS. Die Alten haben ihrem
Götzengotte Menschen geopfert, wir müssen
dem Gott der Freiheit Menschen opfern.
Erst wenn das Blut von tausend Menschcn.
opfcrn zum Himmel gestiegen ist, wiid
Freiheit und Liebe wieder auf Erden einkeh
Der Buchhändler Hof, von Mannheim,
rief bei der Todtenfeier Blum'S in Zürich
1849: „Der große leitcnde Gcdanke dcr
badischen Nevolulion ist gewesen: Es giebt
keinen Göll! Gott liegt im Menschcn, um
ein Paradies aufErdcn zu schaffen. Dorlu,
Heilig, Trützfchlcr sind mit der Ucberzeu.
qung gestorben: Wir gehen in ein Nichts,
j aber wir haben für die Freiheit gekämpft.
! Blut. Rache! es muß ein größerer Strom
Blut fließen aus dem Herzen der Reaktion,
als der Rheiustrom,"
Man glaube jedoch nicht, daß dies blos
i die Ansichten von einzelnen Männern sind,
und daß das Volk in Deutschland dieselben
mit Abscheu und Eckel verweise. Deutsch
land. daS Vaterland der Reformation, ist
! in seinen höherN Ständen schon längst dem
christlichen Glauben eisremdct und in der
neuesten Zeit tritt es immer mehr hcrvor.
daß die Konsequenzen des Rationalismus
!zum gänzlichen krassen Atheismus führen
und »un in dcr Masse des Volkes gähren.
Wie tief der religiöse Verfall ist. mag eine
! au« dem wirklichen Leben gegriffene Scene
in einer deutschen Herberge in Genf schil
idern: „ES ist Sonnabend vor Ostern
Die Nacht wiid zuchtlos durckschwärmt:
es läßt sich das auch nicht vor Männern
i gen. Am Morgen wird, wie es heißt, Her
bergsgottcSdienst gehalten ; ein Geselle wiid
zum Prediger gemacht, die andern sammeln
sich Beichtende, bekennen prahlend ihr lie
derliches Leben, und geben ihren Bcichtpfen
nig. Davon wird Branntwein gekauft,—
Wie nun die Handlung des heiligen Abend
mahls im Gottcshause unter Einsegung des
j Sakraments mit den einfach großen Ein
setzuiigsworten des Erlösers und in seinem
Namen gespendet wird, so geschieht es in
der Herberge unter surchlbarem Hohne, und
wird wiedei Holl, bis der Branntwein aus ist/
Zwei Richtungen sind bemerkbar, die das
selbe Ziel erstreben; die eine will geradezu
gar keine Religion, und sagt das offen her
aus; die andere benutzt die Bibel und daS
Chrissenlhum, um dies zu zerstören.
Die erste Richtung sagt: ES hat eine Re
volution begonnen, die allen Religionen ein
Ende machen muß. DaS physische Elend
ist die Quelle aller Religion; darum kön
nen die AjolkSsreunde nichts Besseres thun
als an dcr Auflösung dcr alten Welt, die
noch auf der Religion mit begründet ist, zu
cn bellen. Im Namen der Religion predi
gen die Männer deS RückfchiittS dem Volke
Unterwerfung und knechtischen Gehorsam
' und das ist der Bestimmung des Menschen
entgegen. Die Religion hemmt den Fort
! schrill, dcr nur auf illegalem Wege erreich!
wiid. Das Christcnlhum, die allgemein ge
wordene Religion, ist ein irregeleileler Be'
friedigungsveisnch des menschlichen Glück
j stligk.irslriebes in einer Welt, die nur in der
! Einbildung beruht. Die neue Philosophie
(Feuerbach, Rüge) hat den alten Adam.
das Christenthum und den Auloiitälsglau-
ben ganz und gar antiquirl sals verallet ab
gcschaflt,) Wo diese Philosophie in unser
Fleisch und Blut übergegangen ist, da ver
stcht man die neue Revolution, welche die
! neue Ricbtung unleugbar heraufbeschwören
wird. Unsere Zeit, gereifter als die christ
liche, bedarf eine andere Leitung durch sich
selbst. Soll geholfen werden, so bedarf es
also dcr des Elni
stenthums aus dcm Volksbewußlsein, Der
! Mensch allein ist unter Gott, unser Richter,
außer dein Menschen kein Heil!
Dcr Mensch ist Gott nothwendig, nicht Gott
dem Menschen. Es bleibt dabci, der Glau
i be an cincn lcbcndigcn, persönlichen Gott, ist
! der Grundstein der ganzen wurmstichigen
Gesellschaft, und so lange dcr Mensch nur
noch mit ciner Gcdankcnsascr am „Himmcl"
hängt, gibt es kein Heil aus Erden. Der
- Atheismus, die Gottlosigkeit, und wenn sie
Teufel bildet, macht die Wahrheit zum Bun
desgenossen, und läutert seineJüngerduich
sein Feuer.
Dies ist die erste Richtung! Die andere
j ist ebenso empörend ! Da wird Christus zu
cincm Apostel dcr Licbe gemacht, nach wcl
chcm cin zweiter Massias kommen werde,
größer denn der erste, es ist Rede von einem
Reiche Gottes, einer bessern hieniedigcn
Welt.—Christus gilt nur als dcr erste Demo
krat Judäa's, dcr Revolutionär der ganzen
Welt, dcr durch die Aristrokralie an'S Kreuz
geschlagen worden ist. Aus sein Sakramenl
wird auch gehalten, aber wie? Weilling
ruft: „Nicht mehr mit gefallenen Händen,
kopfhängend und kniend, wollen wir das
Abendmahl genießen, sondern an großen
Tafeln sitzend beim Osterlamm. bei Wein
und Biod, bei Milch, Kartoffeln. Fleisch
und Fisch, wollen wir es fröhlich zusammen,
Einer wie die Andere, genießen.—Aber die
Gekrcuzigrcn und Gepeinigten müssen vor
her auferstehen aus des Grabcsncxdt des
Bctrugs, dcr Täuschung, der Luge. Hal
loh! —heraus aus Eucrn finstern Löchern!
Auf, auf, auf, ihr Schläfer! Dreimal schon
hat dcr Hahn gekräht, wie oft wollt ihr noch
Euer Heil verleugnen? ' —,, Was man sonst
hicß Christen, heißt man jctztKommunisten.'^
In dcr praktischen Konsequenz (Folge
rung) treffen beide Richtungen zusammen.
Diese Freiheiishcldcn sagen, es sei nicht ge.!
nug, die vergclbten Blätter des Christen
lhums und deS Glaubens abzustreifen, son
dern man müsse daS Alte vernichten, um der
menschlichen Sittlichkeit, der Grundlage der
Zukunft, Platz zu machen. „Wcildas Chri
stenthnm noch in unserer Zcit spukt, wohnt
ihr kcine Frcihcit bci! das wirkliche F,ei
heilSbcstrcbcn beginnt crst mitdemAtheismus,
der Mensch muß crst wieder wild weiden,
damil cr clwas wcidc." —„Er sprenge dcn
Menageriekäsig, in dem man ihn als ein
Wunder der Zahmheit herumführt!' —~Mö
gen die Deutschen bald lernen, ihre Fäuste
zu brauchen." —„Volläre und Diderot wa
ren nicht auf unserer Höhe; wir machen
Riesenschritte auf der Bahn des AlhciSmuS
und des Umsturzes dcr Moral." ~Dcr Tag
wiid kommcn. wo man große Fcucr mit
Banknotcn, Wechseln, Testamenten, Steu
erlisten, Mieth und Pachtcontrakten unv
Scbuldverschreibungtn anzündcn wird."—
„Es muß nicht bloß der Glaube der Väter,
auch ihre Sitten müssen gestürzt wcrdcn." —
„Unsere eingcflcischlcn Sittcn sind dic feste
sten Stützen des heutigen Systems dcr Ty
rannci. Um diese Sitten zu verbcssern. müf
scn wir sie zerstörcn." —„Darum muß die
Thäligkcit der Klubbs sein: dic DcmoktOlie
mit alleii ihren Konsequenzen. nicht bloß
Angriff auf die bestehenden Justitule des
Staats und der Kirche, sondern Vernich
tung aller hcnschcndcn Bcgriffe von Reli
gion, Staat und Gesellschaft,—die Erfüllung
der Gcmüthcr mil Haß gegcn die bcstchcn
dcn Zustände, um sie für tie Rcvolulion
cmpfänglich zu machcn." „Wir sind nichl
im Slandc. die Welt mit dem roden Eisen
in der Faust zu erobcrn, wir müssen sie erst
moralisch todt machen, und dann zu Grabe
tragen." „Nieder mit den Aristokraten, nie
dcr mit den Pietisten, nieder mit Religion,
nieder mit dcncn, wclche Dienstbole hal
lcn!"
Dcr größcrc Thcil deS Obigen ist cincm
Wcrkchcn des Pfarrers Bauer von Zwelhen
entnommen, betitelt: „Unfcre Zcit und dic
innere Mission," und ich möchte nur noch
dies hinzufügen: Die lcilcndcn dculfchen
Zeitungen in Amerika sind in den Händen
von Männern, dic diese Ansichten lhcilcn
und sich als die Organe dcr dcutschen Be
völkerung darstcllen. Die alten demokrati
schen und Whig Blätter werden verschrien
als „Alte Hunkcr Blätter," die nicht mit dcr
Zcit fortgcschrittcn sind die. Gcgenwarl nichl
begriffen, und so schncll als möglich beseiligi
werden müssen. Die alle große demokrali
fche Partei müsse ebenfalls zcrfallcn und
dcn ncucn Soziale Demokralcn desFeld räu
men. die dann, durch Abschaffung der Reli
gion, der Moral, der Ehe. dcs Eigenthums,
der Familie, eine neue demokralifche Rcpub
lik grünten sollen, in welcher dcr Mensch
wahrhaft glücklich und srci Icbcn wird. Ist
das die Ansicht dcr deutschen Bcvölkcrung
in den Ver. Staaten? Wird dadurch nicht
dcr hart gewonnene gute Ruf dcr Deutschen
bei dcn Ämciikancrn gclästcrt? Sollen und
dürfen wir, Demokraten oder Whigs, von
Allen aber Christen jeder Konfession, hiezu
schweigen?"
So weit dcr Corrcspondcnt des Zuschau
crs, und wir fügen nur noch hinzu: Gcwiß
svllcn wir zu solchcn Dingen nicht nur nicht
schweigen, sondern wo, wie und wann wir
können, dagegcn auflrctcn und zeugen, da
mit wir nicht unler das Urtheil des Herrn
fallcn: „Wer Mich vcrlcugnct Vörden Men
schen, dcn will ich wieder verleugnen vor
ist. zweifelhaft fein, daß ~Christus nicht mit
Belial stimmt," und die Mahnung: „Gehet
aus von ihncn und sondert cucb ab!" ge°
winnt eine unabweisbare Gewalt.
(Ans dem Morgenstern.)
An dem was die Natur bcschcert.
Lacht lauler Gold, selbst aus dem Sialle.
Denn jede feiste Sadung Mist
Ein Blick aus Californien ist.
zu bcroiten, verfelbrt man felgendermaßen: Man zerdrückt
bei velliger Reife dic Aritckle, fiigt auf je 1W Pfund 1
bis 2Pfii»d Hefe zu und rührt die ganze Masse »»I hei
hindiirch im Faö und f.illl sie sodann in Flaschen ab
Diese üöonc iv.'rden bei ziin.hiiicndem Aller ausg zeich-,
nck.
Probates Mittel, im QmnibuS Naum zu
bekommen.
Eiiie Dame erschien Schlag und ruft
mit einer Silbcrstimmc: „Will nicht ciner
der Hcrrn die Gütc haben, sich auf die Au
ßenfeite zu bcgebcn?"—Ein dicht cingcwick
cllcr, krank ausfchcnder pockennarbiger Herr
in dcr Ecke entgcgnct: „Ich wüide es mit vie
lem Vergnügen thun, schöne Dame, aber
meine Gesundheit würde lcidcn, da ich so
cbcn aus dem Blatternhospital komme."
Dame mit der Silberstimme und sämmtliche
Passagire verschwinden plötzlich.
Lonogryph.
Es ist dies Wortes Wunderkraft
Es stillt und wecket Leidenschast,
DaS beweiset die Geschichte.
Der blutigsten K.-impfe mancherlei
Allentaun. ' S. Tt.
Auflösung deS Räthsels i» der vorigen
Nummer:
DerGed a n k e»
Das Gewitter »)
S» helf uns Gott. I'thilt uns Gott!-
Schau'? ?ind dort in der Wiege an,
Das schläft und kiiiumerl sich nicht dran,
Sic läuten, hd'rst du? drauf «lid drauf
Leis athmet's auf, dreht sich in Ruh'
Aus's andre Ohr. —Schlaf, Kind, schlaf zu! —
O, siehst den hellen Streifen da?
Horch, wie «Frasselt fern und nah?
Hernach würd' Alles besser noch.
lind sieh, das Kind schläft immer fort,
Was fragt dies nach deut Hagel dort?
Es denkt: „Vom Weinen wird'S nicht gehen.
„Mein Theil bleibt noch im Felde stehn."
'S ist wahr, sein Theil hat's, Gott sci Dank,
Und er macht auch s.in Sprüchlein wahr
Vom Schutz der Engel in Gefahr.
Wo blieb das Wetter denn so schnell?
Da scheint die Sonne klar und hell!
Grüß Gott! und kommst Du auch zu spät..».
..Was?" sagt sie, „spät? Woher zu spät?
~Es steht noch mancher Halm im Feld,
„Am Bau,» noch mancher Apfel hält." —
Der Tausend! 'sKind ist aufgewacht.
Das bot einmal 'neu Scdlaf gemacht!
Der Schcliii hat gar Gefallen dran.
Gehl rührt ihm doch sein Süppchen an!
*) Wir enlnehiuen dieses Gedicht der in New-Mrk
erscheinenden „Hummel." Dasselbe ist eine Probe
der llebertragungen von Hebel's geinüthliche» allemani
schen Gedichten in'« Hochdeutsche, von R. Reinik. dem
es g.liinge» ist, eine ausgezeichnete Bearbeitung sammt
lichr Hebel'scken Gedichte in der hochdeutsch.» Sprach,
zu liefern. Eine Prachtausgabe davon mit sehr schönen
Illustrationen ist kürzlich bei Wiegaud in Leipzig crschie-
Wa» ist salsclirr Schein oder wahrer
Verdienst?
Wahre Verdienste von ehrbaren Menschen
werden oft zurückgestellt und unterdrückt von
Andern, die mehr Unverschämlheik, und ei
nen qrößern Theil falschen Scl ein besitzen
So lange solche Menschen, die einen trughas
ten und falschen Schein annehmen, mehr von
der Welt erhoben und geehrt werden als
che die si-b bemühen durch ihre eigene Werke
—durch einen rechtschaffenen aber demülhi
!gen Lebenswandel voranzuschreiken—darf
man nichts anderes erwarten, als daß die
meisten Menschen sich bemühen werden ein
ander zu übertreffen in Fa l sch h eil, aber
nicht in Recblschaffenheil und wahren Ver
diensten. Was sind aber wahre Verdienste
an einem Menschen? Wi> sagen: einMensch,
! welcher in einer armen Hütte geboren wur
de, und durch seine eigene Anstrengungen—
!durch einen redlichen und tugendhaften Le
! benswandel, sicd selbst aus dem Staube em
porschwinget, durch alle Hinderniß?, die ihm
die Armuth entgegen gestellt, zu einem Stand,
in welchem er sich selbst und seinem Näch
sten mit Rath und Thal Nutzen biinqet. und
ein brauchbares Glied der Gesellschaft giebt,
—ein solcher Mensch verdient mehr Ehre und
Achtung als ein König oder Prinz, welcher
nur auf dem Stand stehen bleibet, auf wel
chemer zufälligerweise geboren wuide Wo
her verdient ein Prinz oder stolzer Baron
Ehre, welcher als ein solcher geboren wurde
und da stehen bleibet wo ihn der Zufall hin
that—ohne, daß er selbst eine großmüthige
Handlung vorzeigen kann—ohne daß seine
eigene Geschicklichkeit das Geringste zu seiner
Erhebung beigetragen hat. Er verdient nickt
mehr geehit und geachtet zu weiden, als ein
Mensch der in Armuth und im Staube gebo
ren wurde und in Armuth und im Staube
stehen bleibet—beide sind wo dcr Zufall sie
hin brachte und einer verdient nicht m.hre Ach
tung als der andere. Ein Mensch der sich
durch einen redlichen und tadellosen Lebens
wandel, durch seine eigene Geschicklichkeit, aus
einem gelingen Grade zu einer nützlichen und
würdigen Stufe in dcr Gesellschaft empor
schiringet, verdient mehr Achtung und Zu
trauen von der Welt, als ein steifer und über
müthiger Schmarotzer, welcher (wie man
oft glaubet) auf einer hohen Stufe stehet,
die er in zehn Ewigkeilen nicht durch seine
eigene Verdienste erreicht hätte, wenn er nickt
durch Zufall, oder durch feine Großväter, wie
ein Schubkarren dahin gestoßen worden wäre.
Man sollte Jedermann nur nach seinen ei
genen Werken beurtheilen —und die Werke
müßen beurtheilt werden, nach den Umstän
den unter welchen sie geschehen. Die Koni
gin Victoria, welche auf dem Throne Eng
lands sitzet, verdient nicht mehr peisönliche
Achtung als ein redliches Mädchen welches
seine eigene Strümpfe stricket oder mit dem
Milcheimer umgehet-denn es war Zufall,
—oder ihre Voraltern—wodurch sie auf den
hohen Stand kam—aber nicht durch ihre
eigene Verdienste. Ehre einen Menschen für
was er selbst ist, oder gethan hat, und nicht
für was Zufall oder andere Menschcn für
ihn gethan haben. Wir achten Peisoncn,
welche sich durch ihrecigene persönliche Han
dlung ehrbar machen, und in Wahrheit sind
was sie scheinen—solchen sollte man, wenn
sie auch nicht ganz so mächtig scheinen, die
Hand reichen im Vorzug von einem Edel
mann, welcbcr mil Prunk und Pracht daher
kommt, und vielleicht kaum eine einzige
lobenSwerihe Thal begangen hat Wenn
ein Mensch Kcnntnißc und Geschicklichkeil
hat, und in der That aufrichtig, redlich und
tugendhaft ist, mag nun dcr Zufall denselben
hingestellt habe», in welchen Stand er will
so verdient er wenigstens so veil Achtung als
ein Kaiser oder Millionär.—N, B, AolkSbl
Ein anderes wifsenschafllichcs Wunder!
Vcrheir a t h e t:
vr. Ja cob R e »> in el, niit Miß Sarah Rho»ds,
Sie wünschen RliickeS Blilhen
Die Mcirkte.
AUcntauner ÄZtarktprcise.
> Butter (Pfund) . . 12
! »nschlitt 8
! 22
I Schinkenfleisch ... II
! Seilenstiicte 8
! Aep.-Whiskev (Gal) 27
! Roggen-Whiskey. . 25
Hickor?-Holz(Klaft.) 4 5V
I Eichen-Holz 3 5V
Steinkohlen (Tonne) 3 vv
> WvpS 4 5V
Mauer (Barrel) H 5 vv i
Waizon (Büschel). 9V
Roggen 7V
Welschkern .... VV
Hafer, . ... ,
" 4'!
Eier (Dutzend). . Iv >
(?aston Marktpreise.
Fla-ier, 4 sll—Waizen, !)ö—Roggen, 73 —Welsch-
koru,ti2 —Hafer, 4^—Zlachssaameu, l I'-!—Kleesaa
i»en, 5 »o—Tinu-tbi-saainen, !i <>l>— Butler, 14
Eier. Il>—Schweinefleisch, 7 —WhiSkev, 22—Hictorv
holz, S W—Eichenholz, 4 VU—G?ps, 4 UV.
und Getraide-Preise.
??olgendes waren die Preise von Flaur, Waizen,
W.lschkoin und Hafer, an folgenden Plätzen, nach den
lctzlerhallenen Bericht.»:
Alauer. Waizen. Welschk. Hafer,
! Philadelphia, Kt 12 -Kl »» lil 44
Neu-Po>k. 4 1!» 1 »2 «Ä> 47
Bussalo. N. A-. S ->7 77 44 2V
Cleveland, Ohio. !i 6V 4 l 2^
Wiliiiingron, Delaw., 487 Ivv <>v 4V
Richmoiid, Virginien. 4 IS 1 V 2 <-4 44
Eincinna». Oluo, !> <v !!2 4V
St. Louis, Missouri. 3 81 8v öS !W
Rattimore, Marvland, 4 12 v?> 58 41
Alban»', Nerwork, 41v Ivt S 5» 44
Boston. Mass.. 4 37 <>2 47
Neu-Orleans, La,, S 75 8V 48 27
PiNi-burg, Pennf., !! 15 KV 34 36
Souisville, Kentucky, 37V 72 38 4V
Chicago, Illinois, 325 48 37 3V
' 4vv 72 4l 35
Feier des S. Juli
in Allcntown.
Die
Vision, Easton-, Iv. Gnädenl'iittcn Division, Manche!
El'nnk ; 11. PHLnir Division. Reading -. 12. Bi»e
Mounten Division, Hamburg; I!j, Olive Brauch Divi-
sein wird.
Die "Ällentown Brasi-Banve" wird dut-ch
ihre Musik das Zcst erhöhen, und die „Lecha FeucibleS"
Das Publikum ist achlungsvell zur ZZeiw?hnunz cin-
Die Anordnungs-Eomniittee.
Bank Nachricht.
Thomas Jeager, lolm Wagner,
James F. Kline. Joseph Dielrick,
H. Schmirma», llhas. S. Massen.
Themas B. Weidner. Goo, Beisel.
ThoS. B. Wilson, A. A. Wagner.
Schcriffö-Vcrkättfe.
Wohnhaus. Främ Schap und Stall—^
von Charles Ritler.
Ali, näinlichen Tag und Ort.uiii 1 llhr Nachmittags
am Gastliause von Jsra.l Wesco, in Niedermacungie'
Ein Stilck Land ?o» II Acker mit Block Wobnhaus,
Scheper, etc,—Das Eigenthum von lel'ii Strauli.
Nachricht
Ä„ die Tax Collckioicn und Tax Bezahl
von Lecka Caunty,
??lir das lal,r z«5«.
Sinteiüai eine A»v>h> der Bürger von ?echc>'
Camiw. ein Verlangen ausgedriiclt haben, ihre Tarcr-'
wälircnd d.i» Monat Juli z-1 bezablen, un, sich dcii>
> P',ojent Abzug zuzusichern, wie durch tie verschiedenen'
Akten der Issembl-.i kieser RcMlrk vcrordnet ist, und'
Beschlösset —Das de rcsp.ktivc-Kollektoren der"
Zauntv, Sta ts und Tar.-n, auferlegt und assef-
Att.sl:—l, M. Line. Schreiber.
Allentaun, Juni 2ö, 18öl. »qin^
Lecha Aamtty Akadcinic
zu Ailcntmui.
Ein Agent des Inslit itS wird so bald als thunlich li^
Board von Trustcc?.
Zuni 26. »q
Nach richt
wird hierdurch gkgcbcn an alle Peisoncn,
dic noch schuldig sind an David Strauß
, von Lowkill Taunschip, Lecha Caun
! ty, für Artikel die sic auf feiner Vendu kauf
i len. daß sie innerhalb ti Woct cn anJ aeob'
!Z>err, inLowhill, abbezahlen sollen, indem'
die Vcndu Rechnung nach jcncr Zeit in die'
Hände eines F,icdcnSrichlerS zum Eiutrci
bcn gegcbcn werden soll.
David Straust.
Inn! M. «Ans
Gesell sch a fts-A uflösunq.
Nachricht wird hiermit gegcbcn, daß die'
seit cinigcr Zcit her, in der Stadt Allentaun,
! zwifchcn dcn Unterzeichneten bestandene Fir
ma, in dcn Mieths Stall'Gcschäflen, anr>
crsten Juni durch bcitciseiligc Einwilligung
ist aufgclöst wordcn, —Alle diejenige daher
welche noch an besagte Firma schuldig sind.-
sind ersucht sobald als möglich bei Tho
masHoffman, dcr dic Geschäfte sorrbe
treiben wird, anzuruscn und abzubezahlen.—-
Und alle diejenigen die noch rechtmäßig-
Forderungen haben, sind cbenfalls crsucbt
solche an obcngcnannlen Thomas Hoffmair
für Bezahlung cuizuhändigcn.
JaNieS Hosfnian»
Thomas Hofsinan.
Juni 12, ng^n'i«
Wöchentliche Bricsiiste.
John Albright, iks.i., Brader und Joung, l«eorge
Bloom, Jacob E. BeaS, Matl'cw Aeal, Philip
B^nne^^
na Guih, Franzis Hiibner, David Hu ff, Stephen puf
fert. ThomaS Heninger. John Hll tcn. Charlcs Hiltel,
Peter Jones, David VI. Ic-Ucs, Anton Niaiise L.
Oaniel Kraup, Charles Klein 2, Keiper, P.
Win. Millcr. Alfred M'Kee, Reuben Minnich. Wil
liam Massclt, Jodn Miller, William Nclon. Jacob
Newhard 2, P.ter Newbard, Samuel y,'oiinemachci>
John Ronneinacher, Abrabam V.eivl»>d, Almina M.
Nagel, Thomas Paul. Michael >! !>'?. Benj. Per»'.
John Rupp. örank Nider. S--i». RM,^Hen>.^»em-
Reinerd. Win. E. Reeve?. Jesse Re!i-,!iicl. ,S>eni ? Smith.
ZbouiaS Sni'der, Wi». tVeorge
Ma,ia E. Ho nbcck, P. M.