Der lecha patriot. (Allentaun, Pa.) 1848-1859, May 08, 1851, Page 2, Image 2

Below is the OCR text representation for this newspapers page. It is also available as plain text as well as XML.

    Der Jecha Patriot.
Allentaun, Mai 8,
Unsere SluSwahl für
:
Maj.Gen.Winfield Scott.
vorder Feucr-llomnuNei für las Feuer,
Dcxartement. K 2t> tX>
von Charles Eckert, Wasserstock-Dividende, 262 M
Unser« E»urt.
jugeben.
Sarrisburg Bank ausgee.e>en zu > abcn,—Sie wurken
nicht« bleibt also übrig.als da» Richter Jones ihncn die
Länge ihrer Gefangenschaft hat.—Bei der
ginge». >
A. Turner und <j>o's Thierfcha»,
in Verbindung mil kincr Kunstreiter Gesell
tchaft, wird nächsten Montag in unserer
Stadt eintreffen. Die Bekanntmachung in
einer andern Spalls, welche man lesen soll,
»nacht zwar kein so großes „Gekrisch" wie
dies gewöhnlich der Fall ist, aber das „Schoh" i
ist deswegen vielleicht doch nicht schlechter,,
indem ja immer die leersten Fässer den
größten Lärm machen. Wer einen übn
1!ig" fühlt, wird , of"co u rse"' hi»gehm.'
Selbstmord.
Am letzten Sonntag begieng Hr. Tho
enaS Scknerr von Süd.Wheilhall Taun
'schip, dieser Caunty. dadurch Selbstmord,
daß er sich mit einem Nasirmesser solche Ein
schnitte am Halse beibrachte, die ihm ein
Todtbluten verursachten, —Der Unglück,
liche hinterläßt eine Familie, und war etwa
Z 5 Jahren alt.—Was ihn zu dieser raschen
That bewogen haben mag, haben wir niclt
in Erfahrung bringen können.
Einbruch und Diebstahl.
Vorige Woche brach ei» Schuike, oder
»nehreie, in das Rauchhaus des Hl«. Tbv
-,nas Faust, am Lecha Caunty?limcn Hause,
und stahlen ihm daraus 12 oder II Scl
ken, zum Werlhe von etwa 40 Thäler,—
Bauern besonders sollten daber vorsichl'g
sein und ihre Rauä häuser und Keller wohl
verwahren, bis diese Schicken, die doch ein
mal an den ~letzen" Speck ge>alhen weiden,
gefangen sind.
(Eingesandt.)
Ein Wort über Sklaverei
Ein Sklave ist ein Mensch, welcher einem andern
gänzlich unterweisen ist. Er wild nach Wilitühr seines
Meisters l-ehaiid.lt, n»d hol keine Freiheit, keine» eige
nen Willen, seilst sein Seib und Leben ist nicht sein, son
dern seinem Meist.r. Kurz, er ist all.r Mens.henrcch'e
ieiaubt, und wird wie einigcr ÄiNkel g.kausi und per
Dii.'ch Laiidesgefexe wird die Sklaverei in Bestand
geh lie» ; de»» ohne Gesetze k.inn keine Sklaverei bestelln.
Kein einziger Sklave kann in Knechtschaft geholten wei-
Arnkeitsniänner Englands! Fe», Sidne?, Schmitt,
Sharp und Wilbersoree. ltnerniüdet wirkten diese brave
Männer, um das Parlanient zu bewegen, de» Neger-
Handel innerhalb Englands Gebiet aufzuheben; bis es
ihnen gelang, den Sklavenhandel abgeschass! zu sehen. —
Den Quäkern zedieret hauxisächlich der Ruhm. daß
tiefer Schandfleck christlicher Nalienen von England
hinweg gewaschen wurde. Gesetze. die eine ungcrechle
Sache unterstützen, müssen der Natur gemäß auch unge
recht fein. Unsere Südstaat.-n-Ges.tze in BejnganfStla
ven und Sklaverei find so img recht, und il,re Ztucübung
so ?,-rn»nft!os. «I» die der itmischkolhclischcn Inguisi
tion.
Zluierikanifhe Sklaverei wird beinahe eder ganz so
Utt zu werden. Wirklich gab eS sehen eiliche Fälle, dak
Neg r lebendig verbrannt wurden. Man denke sich
der schamlosen Ungerechtigkeit l Das Ges.tz. welches den
Sklavenhalter über das ?eben seines Sllaveu erhebt, und
»m als Herr und Meister desselben erklärt, ist die Haupt
Quelle, von welcher die unzähligen, schander- und grau
cnhastc Mißhandlungen der unglücklichen Sklaven her
kommen. Beweis hievon lieser» uns viele Thatsachen.
Einlauft ein Tl'.ux seinem Meister, so wird solches in
schriebe» als kennbar an Schußmerkmälern durch Kugeln
und Schrot in Schultern, Hüften, Aernicn, Beine» u.
s. f. Andere an verschiedenen Buchstaben, die durch glü
hende Eisen auf die Wangen, Hals und andere Körper
cin eder beide Ohren abgeschnitten sind, in Eisen gefesselt,
und lie Rucke» auserortenllich zerfleischt mit der Gei
sel u. s. 112. —Erfahrung hat mich schen längst gelehrt, daß
den Todtschlag eines Neger gehängt werden" war die
Antwort. Ein anderer Fall. Eines Abends sahe ich
einen Mann mit weißem Gesicht, schwarzem und strackem
Stichwunden in seinem Blnle liegen. Er wurde jedoch
wieder hergestellt. Der Mann, welcher ihm die Stich-
Neger s.i—dieses enischied alles. Neben dem, ist das
landcs Ziefe hinein verseßt zu werten. Auf kiese Art
ungeheuere Schulten häufe» sich solche Sklavenhalter,
Treibcr.Aäufcr und Verkäufer, auf den Tag des Zo>ns,
und des gerechten Gerichts Geltes!
Manche mögen tiefe Beschreibung, als einseitig und
übertrieben betrachten; aber jeder Sachverständige wird
wissen, daß Tha sachen das Gegentheil le veisen. Hier
wird verfelg'. Daß es Fälle gieb«, wo Sklaven gel,nd
und ordenilich behandelt werden, wird niemand verleug
nen', aber dabei bleibt es doch inmier so, daß ihnen ihre
Freiheit beraubt ist. Auf der andern Seite giebt es
aber auch wieder Fälle, wo sie so barbarisch und sata
nisch behandelt werden, daß man keine Lust hat eine
Schilderung zu geben. Daher ist die Mitlelflraße immer
die richtigste.
. In gewissen Hinsichten müssen s lbst unsere freie Staa:
ten durch des jetztbestebendc Sklaveng.lex, genannt: . Die
Compromiß Bill" von l8.">0, der Sklaverei behülflich
fein. Kraft tiefes Gesetzes ist jde Person, die wissen!-!
l lich eine Gefangennehmung eines Sklaven verhindert, oder j
ihn v.'isteelt, oder ihn sucht nach der Gesangeiinehmung zu !
. befreien, oder ihm auf einige Weise behilflich ist »111 zu !
entrinnen, ausgesetzt lOA> Thaler Strafgeld zu zahlen,!
! und 6 Monat Gefängnisstrafe zu erkulte». Beseit die-!
fem wird solcher Person noch ein tausend Thaler als
, Zchaten-Srsatz auferlegt siir jeden Sklaven, welcher sei-!
neu>>(!igner aufobigeOrt aus Gewalt kommt. Demzu-!
! folge werden viele läiigstgefUichietcn Sklaven, in unseren!
srcien Staaten aufges.M, gefangen genommen, und
! manche wieder zurück unter die barbarische Herrschaft
der Menschenschinder versetzt.
Wie ungern Bürger eines freien Sla itS solches auch
es zu erdulden." Daß 'dich« Gesetz dc»i"Gesetz Gottes
! entgegen steht, ist der Clmstenwelt längst bekannt. Es
j heißt S B. Mose 23. 15. IS: Du sollst dem Knecht!
nicht seine»! Herr» überantworten, der von ihm zu dir >
sich entwandt hat. Er soll bei dir bleiben an dem
Orte, den er erwählet in deiner Thore einem, ihm zu
gule; und scNst ihn nicht schinden." Auch PetruS sagt^
Fülle vergebens für ihre lieben Kinder emver —^oit!
So ruft der Sklavenhalter, der lln ncnfch, der Barbar—
der entsetzliche Tyrann.—llnaufhal sam werden j tzt
wisseuheit austbiit.in wichen, alle llebelihaten der Men
schen bezeichnet sind—welch fürchte, lich schwarz Register
werden solche schamlose Menschenungehener alkdann ta
I'IBNO. warW!,oll; in 1?l0 l.lgl M«! in 1820
! 1.M.N64 in ISM 2.009.1131; 1810 2,-1«7,355;
! in ISSS ungefähr 3 Millionen und von 70 bis 00 tau
fend. Die bestimin'e Zahl habe ich noch nicht e> ni'lteln
! i der lese» noch schreiben. Das Weit des Lebens, welches
der glitte Va'er aller Menfchen allen zur Richischnur
! giebt, v»> alle llug für tie Ewigkeit zu machen und
welches d>e große Lieb, Gones offenbart,—das Heil in
- Sklaven vorgcl.sen zu werden, woraus ich etliche Aus»
' ziige folgen lasse. Er „Es gefällt dem allmächti
' gen Gett.Eiich hier Skl. ven zu mache», und Euch nichts
! der sind nicht Euer eigen, sie sind u»ter der Willkühr
derer, zu denen ihr gebärt."-Er sagt ferner sie hätten
kein Recht, sich Meister zu erwählen; sondern müßten
' ihnen so gelreu t jenen, eis ob eS für Gott selbst wäre,
j „Denn" (sagt er) „sie sind Geltes Oberaufseher, und
! wann Zbr f.hlerba't gegcn sie seid, so wird Gott Euch
>! hart und sireng züchiigen," und zwar mit einer ärgeren
! Sklaverei in der Holle. Hiiifichllirh derZüchtigiing drückt
! er sich aus wie folgt: „Wenn Nr geziichriget werdet, so
l, habt Jvs verdient oder nicht verdient. Ob Ihr« nun
! wiiklich v.rdicnt, oder nicht verdient habt, so ist es Eure
! Pflicht, und der allniLchlige Sctt sortert es von Euch,
- alles geduldig zu ertragen."—„Gebt acht, daß Ihr
bört. noch die Männer die Euch hierein gebracht haben ;
sondern es ist der Wille Keiles, welcher Euch durch seine
Vorsehung zu Dienern (Sklaven) gemacht hat. Kein
Zweifel, Er hat gcwubr, doli dieses Schicksal dai Beste
für Euch ist in dieser Welt; und Euch eine Hülse
sein wird, für den Himmel, wenn Ihr nur Eure Pflichl
darinnen lhut. Einige llnzufliedenh.it weit Ihr nicht
frei, reich und ang sehn seid wie Ihr andere seh«, ist
ein Murren und Fehlerfinden, gegen und mit Gott selbst,
ist schon zu vernehmen, swie irrig und schriftividrig
selcher Ilnterrlchi ist; denn diese« ist ein jämmerlich elen
des Evangelium in der That. Daß aber manchmal
ihr mündlicher Unterricht etwas besser ist als oben ange
führter, läßt sich freilich erwarten, jedoch ist immer das
gewiß, dass ihncn nicht gesagt darf werden, daß ihnen
Freiheit und Menschenrechte von, Schürfer zuerkannt
sind.—Keine Freiheit in dieser Beziehung in eincin
Sklaverei ist also ein groks Uebel -ein Nationalübel
unseres Landes. Das zum Erstaunen entstellte moralische
liefern uus hinläng! cd Bcweis, diese traurige Wahrheit
anzucrkcnncn. Der Fluch dieses Uebels hat uns schon
zum Theil betroffen, und nniß 112, «her oder später nech
schwereraufiins kommen.wenn nichtEinhaltgetban wird.
Sache wcihen. Sie können sehr viel thun, gervinnea
So wie der Schreiber des Obigen Arti
kels, verabscheuen auch wir die Sklaverei
von ganier Seele >,nd betrachten sie als ein
Schandfleck nnferer Union, Sie ist ein Fluch
für unser Land, und könnte, wenn die Bür
ger beides der nördlichen und südlichen
Staaken nicht mit äußerster Vorficht und
Mäßigung bei der Besprechung deiselhen zu
We,k gehen, noch zu den übelsten Folgen
führen. Die Sklaverei ist ein von unsern
Voifahren auf uns vererbtes Institut, be-
gründet und verwoben in und mil der Con
stitution unseres Landes, das sich jetzt von
uns Nachkommen nicht mit einem einzigen
Ruck entfernen läßt. Unsere Union besteht
bekanntlich aus einem Bund von vielen
Staaten, von denen ein jeder eine eigene Re. j
gierung hat, und seine innern oder lokalen
Angelegenheiten ordnet und leitet wie er will
Eine solche Lokalangelegenheit ist nun
auch tie Sklaverei. Sobald die Einwohner
eines Staaies willig werden, dieselbe abzu
schaffen, steht es in ihrer Macht so zu thun,
und weder die Bundes Regierung noch irgend
ein andererSlaai hat das Recht sich darein zu
mischen. So langeaber ein StaakdieSklave
rei beizubehalten wiinsä'k, kann es ihm weder
durchdie andernStaaten noch durchdießun
des Regierung verweh't we> den; denn wie ge
sagt, die Bundes Regierung hat mit den in
nern Angelegenheiten eines einzelnen Staa
ten inchis zu thun, sondern nur mit solchen
Sachen, die sich auf die ganze Union bezie
hen, als Krieg und Frieden, Bündnisse, Han
del, u, f. w.
.
Eigenthum von großem Weith, Und weil
es öfters geschieht, daß ihnen ihre Sklaven
entlaufen, so ist ihnen schon durch die Con
stitution das Recht zue,kannt. dieselben Zu
rückzufordern, wenn sie in andern Staaten
gefunden werden. Um diese Bestimmung
der Constitution auszuführen, und zu glei
cher Zeit den für die Union so drohenden und
unhcilfchwangern Sklavereistreit zu schlich
ten, wu,den die von unserm größten Staats
manne Henry Clay entwoiftnen, und von
solchen Männern wie Webster, Caß, Foote,
elc. bevorwoiteten Compromiß Maßregeln,
in denen auch das Sklavenflüchtlings - Ge
fetz enthalten ist, durch den letzten Congreß
passirt. Diese Maßregeln retteten unsere
Union vor den Schrecken der Trennung und
des Bürgerkriegs; und so lange nun ta?
Volk nüet l>rn bleibt und sich in eine fanati
sche Agitation der Sklavenf,age nicht einläj-!.,
so lange, aber auch n u r so lange, kann tie
ser F,i,de im Staatenbund bestehen. Wird
! diese, F>iede aber zerstört und es kommt zur
Auflösung der Union, dann mag wohl auch
stimmen; denn anstatt besser zusein, wäre
seine Lage dann unendlich schlimmer, seine
Fesseln wären enger gezogen, »nd alle Aus
j sichten zn einer a'.lmahligen Emancipation,
die in rubigen Zeiten unaufhaltsam vor sich
geben muß, wären auf einmal vernichtet.
Ein Jeder der dieses recht überlegt, wird
! leicht zu dem Schlüsse kommen, daß Pflicht
»nd Weisbeil einem jeden Bürger gebieten,
! tie Landeeg,fetze zu achten und helfen auf
recht z» hallen; denn obfcson der Gedanke
an die Zuittckliefervng eines entflohenen
! Sklaven in die Sklaverei unsere besseren G«'
j suhle empört, so müssen wir uns doch immer
erinnern, daß durch ungesetzlichen Widerstand
da« Ueb.l nur vergrößert wiid Was den
Piändent und unsere übiigen Regierungs
! beamten aiibetiifft, so sind sieeben so gebun
den die Gesetze auszuführen, als wir
> verpflichtet sind denselben zu gehorchen ; denn
ein feierlicher Eid bindet sie an die Constilu
! lion.
Laßt uns daher dem Wrltenlenker dank
bar sein, daß er uns Männer im Congreß
! erweckte, die durch ihr rühmliches Verhalten
! und durch ihre weisen Rathschläge unser
! Unionsfchiff aus dem gefährlichen Strudel
liffen, in welchem eS so unfehlbar zertrüm
mert worden wäre. Sie haben gethan was
menschliche Weisheit zu lhun veimochle;
aber die Sklaverei besteht nun einmal hier,
! und was durch unsere Vorfahren geschehen
! ist, können wir nicht mehr ungeschehen ma
! cben. Wir wollen indeß Alle hoffen, daß
die Zeit nahe fei, wo auch diefeS Uebel vor
besseren Gefühle der Menschen weichen
> muß. i
Ein» alte Bibel.
Unter der Hinterlassenschaft des neulich!
in West Earl Taunschip. Lancaster Caunty,
verstorbenen David Gross befindet sich »ine
deulsche Bibel, gedrucktem Jahr 1581 von j
Christoph Froschauer zu Zürich, in der j
Schweiz. Dieselbe ifl in großem Format
gedruckt »nd befindet sich noch in gutem le
serlichen Zustande. Es dürften nur wenige
Bibel» von tiefem Alter z» finden sein.
I n l A n v.
Northampton Eauntp.
Court. —Am vorletzten Dienstag fing
man folgende Klagfachen zu verhandeln an:
Der Slaat gegen Eharles McEassron. Sicherheit für
Jede Par-
Eid von Aaron Unanqst. Verklagter mußte für 1 Jahr
Bürgschaft für gute Aufführung geben.
Staat gegen Charles Eole Klagsache wegen unge
dlihrllcher Äussübrung—wird nächsten Termin fongeseht.
Staat gegcn John Donald. Anklage wegen Einbruch.
Schuldig gefunden.
Staat gegen Du Bois. Diebstahl. Schuldig.
Staat gegen CharleeHärtz. Angriff und Schlägerei.
All ignorier.
-.Betrübter Borfall. — Heute vor
acht Tagen kam ein Mann dadurch äugen
blicklich zu Tode, daß er in König's Mine,
shnegefähr drei Meilen von Easton. siel,
Au derselbe Zeit fiel ein Anderer in dieselbe
Truft, gegen 9V Fuß tief, der aber wunder
barer Weife, mit nur geringer Verletzung,
mit dem Leben davon kam.
Easton Bank.—Wir vernehmen, daß
die Direktoren der Easton Bank beschloßen
haben, für die gegenwärtige Zeit keine Noten
länger als auf sechszig Tage zu discontiren.
Die Institution fähn bis jetzt foit ein aus
gedehntes Geschäft zu betreiben, und erfreut
sich des ausgezeichnesten Zutrauens des Pub
iikums; allein Vorsicht macht es diesen Be
amten zur Pflicht, während des nächsten
Jahres, ihre Geschäfte, in einem gewissen
Arode, zu verringern, um für eintretende
Umstände bereit zu fein. Der gegenwärtige
Hrribrief geht im Mai, 1852, zu Ende. —
(Dem.)
Easton, 29, April. CHS, H, Williams,
ein junger Mensch, wurde gestern in einem
ibel berüchtigten Hause verhaftet, weil er
der Dieb ist, welcher dem Hrn. Bowen von
Ohio im Merchant's Hotel zu Philadelphia
die »2 200 stahl. KI,KW fand man noch
bei ihm. Er bekannte sich selbst schuldig.
Der Wahlbetrug i>» Philadelphia.
Wm. B. Reed. der Wliia-Candidat siir
Distrikt-Attorney, als erwählt erklärt.
Am letzten Samstag gab Richter King
seine Entscheidung in Betreff der bestrittenen
Wahl des Distrikts Attorney für Philadel
phia Stadt und Caunty, und zwar zu Gun
sten von William B. Reed. den Whig Can
didaten, und gegen Horn R. Kneaß, den
demokratischen Candidaten. welcher das Amt
schon seit der Wahl bediente. Die Leser
ger Zeit zuiück diesen Wahlvetrug meldeten
Während der Untersuchung hat sich unter
Anderem herausgestellt,daß in zwei verhält
nißmäßig kleinen Distrikten vonMoyamm
sing und Südpenn mehr als genug
Stimmgeberu m dievorgebliche demo
kratischeMehrheit zu überwiegen
—in Zusatz zu den einberichteten, unter Eit
j bezeugten, daß sie für H>n, Reed stimmten!
Da nun die andere Pailei das Gegentheil
nicht beweisen konnte, so blieb der Court kein
anderer Weg übrig, als die obige Enischei
jdung zu machen. Dieser Sieg der Wahr
heit. des Rechts und der Gerechtigkeit wiid
von Allen, welche die Reinheit des Stimm
kastens gehörig zu schätzen wissen, mil Freu»
den begrüßt werden.
Zerstörender Regen stürm.
Am letzten Donnerstag hat auf unfern
nktlichen Seen sowohl aIS an der Küste
.Neu Englands ein heftiger Stuim gewüthet
wobei wieder viele Fahrzeuge zertrümmert
und ein manches Menschenleben zu Gmnde
ging—wie man aus folgenden telegraphi
schen Nachnchten ersieht:
Providence. 3. Mai.—ln der Don
nerstags Nacht ist der Schoner Minerva
von einem furchtbaren Windstoße in der
Nahe des Feuer Eilands Leuchtburms um
geschlagen und die ganze Mannschaft Itt an
der Zahl untergegangen.
Buffalo, Z, Mai.—Fünfzehn Schiffe
sind wahrend des furchlbaien SturmS ans
User getrieben. Eine große Anzahl niid
noch vermißt und man befürchtet, daß sie
gescheitelt und Alle am Bord umgekommen
Uind. Der Captain und 3 Matrosen des
! Schoners Lumberman sind untergesunken
ehe sie ans Ufer kamen.
Der Stuim war einer der furchtbarsten,
welche auf den Seen seit 1844 vorgekom
men sind. Der »ermfachte Schaden ist un
eimeßlich.
ZZerbreununa des DampfdootS ZVebster—
Großer Verlust an Menschenleben.
BickSburg, Mai 3.—DaS Dampfschiff
Webster auf dem Missippi, IVO Meilen
oberhalb Vicksburg, sing gestern Feuer und
verbrannte bis auf den Rand des Wassers
Von den IVO Passagieren konnten trotz allen
Anstrengungen nur etwa 6tl gerettet werden,
die übrigen 40 müssen umgekommen fein,
DaS Schauspiel war über alle Maßen
schrecklich.
Ein etwaS ungewöhnlicher Prozeß wegen
eines gebrochenen Ehcverspreckens wurde
letzte Woche vor Richter Dunn in Washing
ton entschieden. AuS dem Zeugniß erwies
sich, daß ein Deutscher. Namens Hängauf,
Deutschland ein Liebesverhältniß mil
Maria Bauer anknüpfte und sie ihm das
Versprechen gab. ihn nach ihrem Eintreffen
in Amerika zu heiraihen. Er bezahlte ihr
Passag,geld im Betrage zu K 9 Gulden und
gab ihr am Ende der Seereise S Dollars,
Statt ihn nun zu heirs'hen, trat sie mit ei.
nem ande«n Dkulschen in den Ehestand. Die
Klage war gegen ihren jetzigen Gatten für
das seiner Frau vorgeschossene Geld anhän-
gig und wurde zu Gunsten des Klägers enk-
schiede».
Schreckliche Blutthat.
Ein Mann» Weib «nd Kind ermordet.
Philadelphia, Mai 5.
In Rorborough ist in der Nacht vom
Freiiag auf den Sonnabend ein furchtbares
Verbrechen begangen, dessen Opfer ein Deut
scher, Namens Bartle, dessen Frau Kalha
rine.und deren etwa I2Monate altes Kind,
geworden find. Der unglückliche Mann
befaß eine kleine Farm an der Ridge Road
und beschäftigte sich mit dem Milchhandel,
Vorgestern früh fanden einige Leute, »reiche
nach der Farm kamen, Hr. Bartle und des
fen Frau mit vollständig, wahrscheinlich mit
einer Art, eingeschlagenem Schädel, in der
Yaid, und das Kind im Hause selbst mil
zerschmelteitem Gehirn. Z vei andere Kin
der waren den Mördern entflohen, und wur
den in der Scheune versteckt gefunden. Ei>
nes dieser Kinder, ein Mädchen, erzählte,
nachdem es sich von dem Schrecken erholt
hatte, daß am Freitage Abend ein Mann,
Namens Robert, ein Deutscher oder Italie
ner, der früher bei Hr. Bartle beschäftigt
war, mit demselben über den ihm schuldigen
Lohn in Streit gerathen sei, worauf dieser
ihn forkgejagt habe. Nach den Andeutun
gen und Erzählungen des Kindes kann dar
über kein Zweifel sein, daß der Moid am
Sonnabend Morgen verübt ist. Der Eoro>
ner und der Polizei Marschall nebst mehre
ren seiner Leute find sofort nach dem Orie
wo das Verbrechen vollführt ist. gegangen,
und haben Maaßregeln zur Verhaftung des
Mörders oder der Mörder angeordnet. Ro
bert, gegen den diingenderVerdacht obwal'
tet, ist etwa I!) Jabre alt, 5 Fug 7 bis 8
Zoll groß, von dunklcrGcs'chtssa, be, schmäch
lig gebaut, geht ein wenig gebeugt, hat
schwarze Haare, ein grobes plattes Gesicht,
krägt schwarze Kleider, und spiicht gebrochen
englisch. Es sind auf dessen Verhaftung
200 Thaler Preis ausgesetzt,—(Demokrat )
Feue r.—Das Wohnhaus des Hrn, Jo
seph Huntzinger in Germanoille, Unter Ma
Hantango Taunschip, Schuylkill Eaunir,
brannte am4ten letzten Apiil fammtbeinahe
allem Hausrath bis auf den Grund nieder.
B^^e^^nane^?eiu
durch den Wind gegen das Gebäude welches
von Frähm erbaut und beinahe neu war hin
getrieben wmde,
HoneSdale, 28, April. Lkider stellt
sich das Unglück, welches uns befallen hat,
größer und schwerer vor, als wir selbst an
fänglich geglaubt haben. Der durch das
Feuer verursachte Verlust belauft sich an
5580,000, von denen nur etwas über H 50,-
000 versichert sein sollen.
Sonderbarer Todesfall, —Ein
kleines Mädchen von etwa 12Iahren Toch
ter des Hrn, H. Hohn von Mu?catine in
lowa starb vor einiger Zeit in Folge des
häufigen Seilspriugens. Sie war wenig
stens zweihundert und fechszehn Mal ohne
Aufhören über das Seil gesprungen.
Aus Untereanada wird gemeldet, daß sich
die Annerationsagitaiion wieder erhebt. In
der Siadt Huntington wurde eine Volks'
Versammlung gehalten, wo man offen für
den Anschluß an die nordamerikanischen
Freistaaten sprach.
Fast alle flüchtige Sklaven, die sich bis
her in Epiingfield. Mass., aushielten, sind
nach Canada gezogen, um vor allen weitern
Verfolgungen gesichert zu fein.
Auch a»S Maiyland lauicn die Berichte
über den Siand des Waizens und Roggens
sehr günstig.
Eine „christliche' und eine „politische, An
iisklaverei Convention sind ans den 28. und
29. Mai in Indianapolis, Ja., einberufen
Arb ei ter.—An der westlichen Division
der Pennsylvanifchen Eisenbahn weiden
mehrere tausende Arbeiter verlangt.
In Hanover Eaunty, V '., ist der Eigner
eines Sklaven, welchen derselbe zu Tode ge
prügelt, auf 5 Jahreins Zuchthaus,geschickt
worden.
Die Gesetzgebung von Kentucky hat 500
Thaler für die Errichtung eines Monuments
über dem Grabe Col. K. M, Johnsons an
gewiesen.
In Boston wurde letzten Dienstag eine
1000 Thäler Note verloren und der Verlust
in den Zeitungen bekannt gemacht, worauf
ein armer Jrländer, Namens Michael Bra
dy, dieselbe zurückbrachte. Er sagte, daß er
!si« im Eingange einer Bank gefunden habe
und erhiell 50 Thaler Belohnung für seine
Ehrlichkeit.
In Shreveport. La, hatte Miß Saun
derS den Wm, C, Shaw wegen Verläum
dung und Namensschändung verklagt. Die
Geschwornen sprachen ihr 12,000 Thaler
Entschädigung zu!
Bruder HimeS. dieser Jünger deS Unter
gangs Propheten Miller, bemüht stcb jetzt,
die Bewohner von Trcnlon zu seinen Lehren
zu bekehren.
In Virgin ien sind in Jefferfon Coun
ty an den Ost Ufern des Schenandoah
Stromes und am Fuße der blauen Gipfel
Berge sehr reiche Silber Minen entdeckt,
deren Erz in hohem Grade ergiebig ist.
Ausland.
Die Nachrichten, welche wir mit der„Nia
gara" von der alten Welk erhalten haben,
t agen kein besonderes Unlerscheivungszei»
chen,—es ist das alte Lied und die alte Me
lodie, wie es auch am fernen Horizonte wct.
terleuchlen, oder wie sich hier und dort auch
eine einzelne dräuende Wolke bilden mag.
—I» England liitldieJndustiie Ausstellung
deren baldige Eröffnung so sehr in den Vor
dergrund, daß die wichtigsten politischen
Thatsachen vergessen und zurückgesetzt wer
den. Die Eolonial Politik wurde im Un
teihause scharfgeladelt, namentlich boten der
Kaffernkiieg und der Streit in Guiana dazu
leine Veranlassung. Die Regierung gab
! nicht undeutlich zu verstehen, daß ein großer
! Theil der Eolonien ein nichtseinbringender.
' meist sogar ein sehr kostspieliger Ballast fei»
j den man gern über Bord werfen möge,
j Frankreich wird von den politischen Parteien
die nächste Präsidentenwahl und für die
! Verfassungsrcvision durchwühlt, es will den
! Bonapartisten und Legilimisten aber nicht
l gelingen, das lang gehänselte Volk der Pro
i vinzeii für sich zu gewinnen. Die drei Lilien
! u, die drei Farben gehen doi t täglich schneller
zu Grunde, die demokratisch republikanische
j Partei erstarkt und rokhist die Losung. Auf
! tie jetzigen Angelegenheiten hat tie Bildung
eines d.sinitiven Ministeriums, das beim er
ste» Debüt nur 42 Stimmen Mehrheit errang»
> keinen Einfluß geäußerk. Die droKeudeZu
kunfl verschling, jede Tagsbegebenheit. In
D ulschland gibl'sdes Kläglichen übergenug
und eine besondere deShalbige Hinweifung,
oder ein Breittrelen der Schandthaten ist
, überflüssig. Mit dem Osterfeste sollte auch
! der alte Bundestag wieder auferstehen- Of»
' sizielle Mittheilungen waren nicht gemacht.
! Italien gährt es immei feuiiger, selbst
ziemlich conservatioe Blätter in Piemont
eifern für eine nationale Erhebung, fordern
zum Ankauf von Waffen und zur Üebung mit
Schießgewehren auf und bemerken, daß für
Italien, so lange noch ein fremder Barbar
dort Hause und nicht bis über die Alpen zu
rückgeivorfen fei, Blei das einzige werlhvolle
Melall wäre. In der Lombardei wird noch
immer auf gul östreichisch fusilirt, im Kirchen
staaie heri schl fast völlige Anarchie mil Raub
und Mord und von Unteritalien hört mandaK
der treueste Kiichenfohn, der König von Nea
pel, binnen 22 Monaten 151 l Bürger habe
! erschießen und über II),00V in Gefängnisse
werfen lassen.—Poriugal hat endlich auch
feine Revolution erhalten. Der Herzog von
Saltanha entfalleledoit ein Rebellenbanner
und soll einen großen Theil der unzufiiedenen
Regicrungskruppen an sich gezogen haben.
Ob dieser Ausstand eine Freikeitstendenz
krägt, oder nur gegen ten Grafen von Tho
mar und die jetzigen Regie« ungsmänner
gerichtet ist. weiß man nicht. In Malfea
und St. Übes ist bereits Blut geflossen und
mehre königliche Beamten und Offiziere dort
ermüdet. —IN, Y Staatszeitung )
Furchtbare Pulver- Erplosion.
Am Z Apiil fli'g das Pulvermagazin in Te
meswar, Ungarn, mir furcttbarem Krachen
ii die Luft, wobei über 4V Menschen um-
Allerlei.
Ei» Betrüger.
Man hat uns ersucht, sagt der Sumny,
laun ~Bauernftcund," das Publikum vor
einem Landstreicher zu warnen, der herum
geht und Geld bettelt unter dem Vorwand,
ein Stück Land bezahlen zu wollen. Er
nennt sich Horst, trägt einen Bart und
sagt, er sei ein Mennoniltrn Prediger, manch
- mal ein Dunker, Er stellt sich sehr fromm
und ist ganz einfach gekleidet und gibt vor.
j von Lancaster Eauntp. manchmal von Ju
! mala Eauntp, zu kommen. Jedermann
l wird gewarnt, sich vor einem solchen Men>
i schen in Acht zu nehmen.
Barmn» übertroffen.
Hr. McElevey, rin Schneider in Eincin
nali. hat als Spekulaiions Genie den Sieg
über Barnum davon getragen. Vor dem
eisten Eonzerte Jenny Linds in Eincinnati
halte der Schlaukopf die Runde in Eincin
naii gemalt und überall erkläit, daß er das
eiste Preis Ticket zudem Conzerte kaufen
werde. Jedermann verlachte den pfiffigen
! Schneider, dieser machte aber mit allen Wet
ten, wettete mil tiisem um KZ mit jenem um
51», mil einem dritten um K2t) Auf diese
Weife halte er Wellen zum Betrage von
SItXIV cenlrahiil. daß er das Preis Ticket
kaufen »eide. Der schlaue Spekulant tiiel»
nun mir fremdem Gelde das Prämium auf
K) 75 und schob natürlich l'n.ticTasche.
Das Bankwesen i» de» Uer. Staaten.
Nach einem dem Staats Sekretär über
reichten Berichte über den Zustand des Bank,
wefens in der Union befinden sich gegen
wärtig 871 Banken mil einer Eirculation
von beinahe 125 Millionen Dollars in den
Vereinigten Staaten. Das Melall Geld
derselben belrägt eiwa4v Millionen Dollars.
In dem Jahre 185(1 hat sich die Cirkulation
um etwa 18 pro Cent (beiläufig 2Z Mil.
lionen) vermehrt, während der Kapital
Zuwachs aus? pro Cent angeschlagen wird.
Zeitungen iu der Welt.
ES erscheinen 10 Zeitungen in Oestreich,
14 in AsrWli, 14 in Spanien, 2vin Portugal,
in Asien, L 5 in Belgien, 85 in Denmark,
W in Rußland und Holland, AIX) in Preußen.
A2(l in den andern deutschen Staaken, svo in.
Groß Brittanien und Irland, und 1800 in
den Vereinigten Staaten.
Die am 30, Äp,i?im Siatehoufe zu Bo
ston gehaltene Wliigcoi'vention erregte un
! gewöhnlich große Theilnahme. Was selten
oorgekommen —fast jedes Tvwn des Staats
war vertreten. Ueberall sprach sich der Ent
schluß aus, den Staat in der nächsten Herbst«
wähl der Eoalmon wieder zu entreißen.
Das Ver. St, Geiicht in Philadelphia Hot
die Reading Eisenbahn verurlheilt, dem
Elias M Derby für die Verletzungen, welche
er durch eine Eoliision auf genannter Bahn
erlitt, SZOOV Entschädigung zuzahlen.
Tie Milizen von Philadelphia treffen
bereils»Vorbercitungen. um den nächsten 4.
Juli festlich zu begehen.