Der lecha patriot. (Allentaun, Pa.) 1848-1859, February 27, 1851, Page 2, Image 2

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    Der Lecha Patriot.
Unsere Auswahl für RS»?.
Für Präsident:
Maj.Gen. Winficld Scott.
Ht^Verlegung.
Den Buchstohr und die Druckerei de« "Lech»
Patrioten," sowie das Allentaun Postamt, find.«
man nun «ine Thüre oberhalb dem S!euV»rk Siohr, in
auf'« Beste für die Bedienung de« Publikum« eingerich
tet sind.
Alle Arten Deutsche und Englische Bücher und
Schreibmaterialien» sowie BUnk«, Deed«, u. s.
sprechen.
Euth, Aoung und Trexler.
Ein Lehrjunge znr Erlernung des
Druckergeschästs
wird in dieser Druckerei angenommen, wenn er sich fo-
ZtF'Hrn. Laury. unserm Represen
kanten in der Gesetzgebung, wiederholten
Dank für Zusendung von Dokumenten.
Court ist am letzten Freitag, als
alle Rechtfälle auf der Liste abgemacht wa
ren, aufgebrochen. Unter den Entscheidun
gen finden wir keine von allgemeinem Jn>
tcresse.
Betrübtes Unglück in einer Erzgrube.
Am letzten Donnerstag trug sich in Süd
wheilhall Taunschip, Lecha Caunty, ein
trauriges Unglück zu. Es waren nämlich
die Herren Edward Bortz, Daniel
Biehl und George Allender in der
Erzgrube des Hrn. Phaon Albrecht mit
Erzgraben beschäftigt, als mit Cinemmal
über ihnen eine große Masse Grund sich
ablößte und auf sie herabfiel, wodurch die
zwei erstgenannten Herren ganz und letzterer
zum Theil überschüttet wurden. Man machte
sogleich alle möglichen Anstrengungen um
sie hcrouszugraben, und es gelang Hrn. Al
lender nur unbedeutend beschädigt hei auszu
bringen. Es dauerte aber etwa eine halbe
Stunde bis die zwei Andern befreit werden
konnten wo sich die traurige Thatsache
herausstellte, daß Hrn. Bichl eine Atfcl
eingedrückt und derselbe anderwärts schwer
beschädigt war. Man hat jedoch Hoffnung
für sein Auskommen. Das Betrübendste
des Unglücks ist aber noch zu erzählen, näm
lich daß, als man Hrn. Bortz herauszog,
sein letzter Lebensfunke bereits entflohen war
und er das Zeitliche mit dem Ewigen ver
wechselt hatte. Hr. Bortz war ein vielge
liebter junger Mann, im 26sten Lebensjahre,
und Jeder der ihn kannte, betiauert fein
frühes Hinscheiden. Am letzten Sonntag
wurden dessen Ueberreste unter Begleitung
eineS sehr zahlreichen Leichengefolges zur
Ruhe gebracht, bei welcher Gelegenheit der
Ehrw. Hr. Schindel eine zweckmäßige Rede
hielt.
Von« Congrest
Nicht viel NeueS von diesem Körper, das
°von Interesse ist. Das Beste mag vielleicht
sein, daß die Sitzung desselben bis nächsten
Dienstag zu Ende geht. Bis dahin finden
«vir vielleicht Zeit um mehr zu sagen.
Senat. Hr. Douglas berichtete über
die Bill, den Territorien Oregon und Mine
sola Ländereien zu Schul - Einrichtungen zu
überweisen. Die Bill wurde passirt.
Hiu s—Herr Johnson von Tennessee
bot ein Amendment zur Constitution für die
Wahl des Präsidenten und der Senatoren
durch daS Volk an, welches überwiesen wur>
de. Fünfzehn Prival-Bills wurden passirt.
Pennsylvanische Gesetzgebung.
Sehr viele Lokalfachen von andern Ge
genden kamen vor. Das Hauptsächlichste
war folgendes:
Senat. —Ein Beschluß, die Senatoren
und Repräsentanten im Congresse >u instrni
ren, für eine Bill zu stimmen, durch welche
den Lfsiciren und Soldaten aus dem Kriege
von 1812 nochßounty Ländereien bewilligt
weiden, wurde aufgenommen und passirt.
Bittschriften für daS vielbesprochene Frei
danken System liefen sehr viele ein.
Trauriger Vorfall.
Zu Uniontaun, Pa., durchschnitt sich Hr.
Thomas Rankin. ein angesehener und höchst
geschätzter Bürger, vor etlichen Tagen in ei
nein Anfalle von Geistesverwirrung mit ei
nein Rasiennrsser die Kehle, so daß er den
Tag nachher, aller ärztlichen Bemühung
unerachlet, an der Wunde starb. Eine sei
ner Töchter, welche krank im Bette lag und
ihren Valer die unselige That begehen sah,
ist seit dem gestorben.
Der Etadtralh ven Philadelphia hat be
schlössen, für S 1 500090 ( 30.000) Stocks
der Lennsylrama'Eistiibzdn zu nehm!»
Die Taubstummen-Anstalt.
Die Direktoren des Taubstummen Jnsti
tutS haben der Gesetzgebung den Jahresbe
ri»t über dasselbe vorgelegt, welcher ein er.
treuliches Bild von dessen Zustande und Aus
lichten gibt. Die im Jahre 1839 erweiter
ten Gebäude umfassen 96 Fuß an derßroad
Straße und sind 235 Fuß tief, und zur Auf
nähme von 150 Zöglingen eingerichtet. Sie
umschlicssen einen offenen Raum, der in ei
nen Blumengarten ausgelegt ist. DaS Etab
lissement ist in allen einzelnen Theilen paß
lich eingerichtet. ES befinden sich gegen
wärtig in dem Institute 121 Zöglinge, wel
che unentgeltlich unterhalten werden, und
13 welche durch ihre Freunde unterhalten
weiden, also im Manzen 134 Taubstummen,
von diesen sind 72 männlichen und 62 weib
lichen Geschlechts. Im Jahre 1859 wurden
44Zöglinge ausgenommen, 14enllassen,»nd
3 sind gestorben. AuS der besagten Zahl
von 134 werden 92 von Pennsylvanien un
terhalten, wovon 23 aus Philadelphia sind,
7 von Uork, 5 von Lecha, 4 von Berks, 2
von Bucks. 3 von Montgomery, 2 von
Schuylkill, 1 von Caibon, u. s. w. Von
den 44 während dem Jahr aufgenommenen
Zöglingen sind 29 taub geboren, 10 verlo
ren das Gehör durch daS Scharlachfieber
im Aller von 1 bisSJahren, 1 durch Typhus
sieber im 2len Jahre, I durch Ohrenenlzün
dung in siebenmonallichem Alter, 1 duick
Husten im 3ten Jahre, I durch die Rötheln
im sten Jahre und 1 durch Krankheit im
9ten Jahre. M
Die Irren-Anstalt.
Der Bericht von Dr. TbomaS S. Kirk
b'ide, Hauptarzt am Pennsylvanifchcn Jr
renhospital giebt eine höchst interessante Ge
schichte desselben für das verflossene Jahr,
1859 Zur Zeit deS vorjährigen BeiichtS
waren 221 Patienten in dem Institut. Wäh
rend dem letzte» Jahr wurden 297 ausgenom
men, 215 wurden entlassen oder sind gestor
ben, und am Ende des Jahrs waren 213 un
ter Behandlung. Die ganze Anzahl im
Hospital für 185 V war 428. Die höchste
Anzahl zu einer Zeit 235, die niederste 202.
Von den entlassenen Patienten sind 196 ge
heilt worden, 2t) um Vieles verbessert, 41
etwas verbessert, 21 blieben sjck gleich und
27 starben.
Seit der Eröffnung des Hospitals bis
zum Schluße des letzten Jahres sind 1896
Patienten aufgenommen worden, 1593 ent
lassen oder gestochen, und 213 verblieben in
demselben. Aus der ganzen Zahl waren
> 192 mehr männliche als weibliche Personen,
woraus der Schluß zu ziehen wäre, daß das
männliche Geschlecht dem Wahnsinn mehr
ausgesetzt sei, als das weibliche.
Folgende Tabelle zeigt die verschiedenen '
Alter, in welchen sich der Wahnsinn bei 1896
Patienten zuerst bemerklichlmachte: —
Zwischen den Jakren von 12 und 20. 183
2» und 25. »56
25 und AI. 340 !
!!<> und !!5, 251
35»n»4N. 191 l
4V und 45. 16L
45 und 50. 111
50 und 55, «2 l
55 und t!V, 51
eau»d6s. öi
«5 und 7U, s
Die KrankheilSform. für welche 1806 Pa.
niaBB9. Melancbolia 427. 258.
Dementia 221, Delirium 11.
Eine schreckliche Mordscene.
In Belleville. AnkansaS, ereignete sich
jüngst eine schreckliche Mordscene. Ein ge
wisser Beard sollte wegen eines Kapilalver !
biechens arretirt werden und der Sheriff be
gab sich mit drei Männern, unter denen ein
Deuischer Namens Rane, zußcaid, um den
VerhaflSbefehl zu vollziehen. Beard über
gab sich nach einiger Gegenwehr. Es war
ein kalter Morgen, der Sheriff ging deshalb
in die Küche, um sich zu warmen, und ließ
den Gefangenen unter der Aufsicht seiner
Begle!k>r. Rane überredete die beiden Mit
wächler. sich ebenfalls zu wärmen. Diese
i folqten und halten kaum das Zimmer ver
lassen, als Rane zu dem Gefangenen ging.
! ihm die innigste Freundschaft versicherte und
ihn zur Flucht überredete. Beard kkh die
günstige Möglichkeit, >iß sein Gew.hr von
der Wand und entlief. Nicht zwanzig
Schritte war er gelaufen, als Rane„Halt!"
rief, sein Gewehr auf Bread abfeuerte und
diesen am Halse verwundete. Als Rane
bemerkte, daß er Beard nicht getödtet hatte,
suchle er das Weite. Beard feuerte beide
Läufe s.'!n?s Gewehrs auf ihn ab, fehlte aber
und Rane entkam. Diese schändliche That
verbreitete sich bald im ganzen Caunty und
überall wurde auf die Verhaftung Rane's
gedrungen. Ein Arrestbefehl wurde gezcn
ihn erlassen und derConstable I. McOueen
mit zwei Bürgern. I. Wolverton und P.
Harres, beauftragt, den Flüchtling zu suchen.
Man vermuthete dielen beieinem gefährlichen
Menschen NamenS Brock, der dem Gerüchte
nach Rane zur Ermordung Beard's gekauft
haben sollte. Brock's Logcabin war leer
> und verschlossen, als derCvnstable und seine
! Gehilfen dort ankamen. Sie begaben sich
deshalb mehre Meilen weiter zu dem Log
! cabin der Schwiegermutter des Brock's wo
j sie diesen und Rane fanden- Kaum waren
! sie in das Eabin getreten. alsßrock ausrief:
! „schieß auf die Hunde!" Rane feuerte so
gleich, schoß Wolverton durch die Brust
und verwundete Harris gefährlich, obwohl
Bride vorher erklärten, sie wollten freiwillig
zurückgehen. Der Constable McQueen ent
rann mir Brock und Rane. Harris lag
hilflos die Nacht über in seinem' Blute,
wurde am anderen Morgen gesunden und
kann na/g der Ansicht des Wundarztes viel
leicht geiettet werden. Was McQueen be
wegt bat. mit den beiden Schurken unter
einer Decke zu spielen, weiß man nicht. ES
wurden diese nach allen Richtungen hin ver
folgt aber ihr Aufenthalt nicht entdeckt.
Ein neues Mammuth-Hotel.
In Neu Kork beabsichtigt eine Gesellschaft
in der Oberstadt ein neueS großes Hotel zu
erri bten, welches d> rch u 'geheuern Umfang
und Schönheit Alles übertreffen soll, was
bisher in dieser Stadt eristirt. Die Lage
deS für 165.099 Thaler acquirirten Platzes
ist die beste und hofft man der Bau mit 250.»
!9V9 Ths't? zu vollend,!,.
Rede,
Abend de« 22ffen Februar ISSI, im Kreise einer ge
miilhlichen Gesellschaft, in der Behausung von John
G. Schimpf, zur? Eriiinening der GcbuN«taq«feier
George Washington welche mit Beifall
aufgenommen und auf vielseitige« Verlangen dem
Druck übergeben wurde.
Meine Herren und Freunde!
Zellen verschwinden. Jahre vergehen, und die Men
sche» vergehen mit. Auf fast allen Gräbern der Hinge
schiedenen rubel da« Vergessen, da« stumm den Finger
an die Lippen drückt und da« Andenken und die Erinne
rung an sie so schnell welk werden laßt. «Nur Wenigen
wird da« Glück zu Theil, im Andenken der Nachwelt
fortzuleben, und da, süße »ewußisein aiii in« Grab zu
erbau! zu haben. In der Thai e« ist ein seliene«, große«
und Leistungen, ungewöhnliche Gaben und Talente,
nothwendige Erfordernisse-, jedoch nur dem wird da«
schöne, bcneidcntwerthe Loo« gesichert, von de« Ruhme«
Kränzen auch bei der Nachwelt geschmückt zv werden,
dem Wohle der Menschheit gewidmet war.
Unter der Zahl derer, die sich den größten Anspruch
auf da« Andenken und den Ruhm bei der Mit- und
Mens», Held und Staatsmann «»«gezeichnete Manie
George Wa«hing ton. Da« Leben diese« Manne«
fiel in jene ewig denkwürdige Zeil de« Befreiungskrieges,
scheiden?», festen Charakter unsere« gefeierten Hilden die
l höchste Achtung, der etwa« Höhere« kannte, al« die Gunst .
und da« Lächeln der Fürsten und Großen der Welt
glücklich und erhaben rvandette er durch die goldenen >
sie so manche« Opfer fess.lt.
Geiste wirken; beseeli von den heiligsten Ideen, dem
glühendsten Eifer für da« Wohl der Menschheil und
unser.« gemeinsamen Vaierlande«, sc', e« unser eifrigste«
erfülle jene Liebe zur wahren Freiheit, die den «rundzuq
! seine« erhabenen Charakter« bildete, »n« bchele jener
Muih, jene unwandelbare Treue, die ihr» eigen war ;
sammenwirkunq. So wird die Erinnerung an ihn
doppelt heilbringend sein, sein Gedächiniß wird nicht
, allein v«n un« gefeiert, sondern sein Geist, sein« Ideen
Und freudig soll des ihcuren Helden Ruhni
Erklingen in der Freiheil Heiligrhui».
Aufforderung.
„Unrichtigen und Krüppelhafren" de« im Lecha
Patrioten Sie. 46 erschienenen Rtihsel«, bi« jeh, nicht
erschienen, liai man sich von vielen Seiten der Aernm
lichkeit betraten. ,
Sollte ledere Vermuthung sich bestätigen, so wird Hr.
Dr. Miller gebeten, solche« bekannt zu machen, um, wenn
»«noch Zeit ist, jenen kranken Bemerkungen ei
ne» literarischen-Arzt—! zu ihren, Auftomwcn zu
j senden.
fthr besorgter Zreund und Mirglied eine«
Wehlihätigkeite-Verein«.
Ho l l iba y S bürg. 17. Febr. Gestern
ermordete ein Mann NamenS Pecht bei
Blair« Schmelzofen seine Tochter mit einem
Beile und bevor noch der Mord entdeckt war
crsältfkk er sich fe'bsiim Säg« Müh'en Deiche
Politische Windstille.
Europas letzt« KritgSstürm« schweig«»—
drr letzt« Hoffnungsstern deutscher Freiheil
ist mit Schleswig.Holsttin gefallen-es ist
ruhig geworden auf dem ganzen europäi
schen Continente, ruhig, schauerlich ruhig!
Der forschende Blick entdeckt nichts mehr
von all den errungenen Trophäen der küh
nen Revolutionen, welche das letzte Jahr»
zehnd charakterisiren —nichts aIS Kerker,
Tod, Elend, Verzweiflung! Von der Ti
der bis an die Newa, von »er Nordsee bis
anS mittelländische Meer ist jede lebensfrifche
Regung unter den Völkern unteidrückt-der
Franzose, wie der Ungar, der Römer, wieder
Deutsche, alhmet dieselbe schwüle Luft, wan
delt in denselben gemessenen Schranken und
—flucht seinen Unterdrückern. Ja, cS ist
den Fürsten gelungen, in ihren Grenzen, nach
ihren Begriffen, auszufegen, Ruhe und Stille
zu schaffen untcr ihren Unterthanen, waS
alle Europäer jetzt im vollen Sinne
des Wortes sind: aber diese schauerliche
Stille muß selbst den Fürsten unheimlicher
sein, als die Zeit der Revolution ; denn ein
Volk, als noch spricht und offen handelt und
verhandelt, verdient Vertrauen, wer aberge
zwungen schweigt und die Faust vorGrimm
über seine Unterdrücker in der Tasche ballt,
der ist in Versuchung, zum Meuchelmörder
zu weiden!
Auch in unserm Lantze herrscht so eben po
litische Windstille; allenfallsige Parteifra
gen weiden mit lobenswerther Mäßigung
verhandelt; kein Krieg mit dem Ausland.
F>iede im Inner», der Abolitionistcneifer ge>
gen die SclavenauSlieferungs-Akte im Er
löschen —denkt man zu dieser Zeit in Penn
sylvanien an die Ernennung von Gouver
nörS-Candidaten für die nächste Wahl und
in den Ver. Staaten an die Auslesung von
paffenden Männern, um sie der nächsten Na
tional Convention zur Nomination für die
Präsldenten-Eandidatur vorzuschlagen.
Auch bei uns ist Ruhe—politische Stille;
aber wie heimlich ist diese Ruhe, diese Stille
im Vergleich zu jener Europa s? Hier die
freiwillige Unttrwerfung unter Gesetz und
Ordnung, die für alle güllig sind ; dort ver
haltener Grimm unter dem Druck unzuver.
lässiger Despoten; hier Vertrauen, dort
Furcht; hier Hoffnung, dort Verzweiflung.
—(Westp. Staatszeitung )
Enthüllung eines schändlichen
WahlbetrugS.
Eine schändliche Belrugsgeschichte, welche
! bc! der Wahl im Herbst in einigen Distrikten
!in Philadelphia von den Freunden von
Horn R. Kneaß, dem demokratischen Can
didaten für Distrikts Anwalt, verübt wurde,
ist neulich bei der Court, wo die Wahl des
Hrn. Kneaß vom rechtmäßig erwählten Be
amten (Hrn. B. Reed) bestritten wurde,
aufgedeckt worden, und hat die Gemeinheit
in daS tiefste Erstaunen gesetzt, und mag aIS
ein hübsches Seitenstück zu dem allbekann.
ten Wahlbetrug in dem Plaquemine Di
strikt, Staat Louisiana, in 1844, betrachtet
werden, wo damals 899 Summen mehr für
Hrn. Polk für Präsident sielen als wahlfä
hige Bürger im Distrikt wohnten. In Be
treff dieser neulichen Wahlbetrügerei „hellet
auS dem Zeugniß, daß im zweiten Ward.
Movamensing. beinahe 499! falsche Namen
der List der Stimmgeber als für Hrn. Knieß
stimmend, beigefügt wurden, und daß Hr.
Reed »och nebenbei 5V Stimmen mehr er
hielt als auf der Tally-Liste angegeben
waren. In einem andern Distrikt erhielt
Reed 89 Stimmen wie dem Zeug
niß ermittelt wurde, und doch wurden bloS
26 für ihn einbeiichtet. Es wurde erwiesen
daß Namen von Personen auf der Liste
standen die schon mehre Jahre todt waren,
und von Andern welche schon viele Jahre
den Ward und sogar den Staat verlassen
halten. Ein anderer, dessen Name auf der
Liste stand, hatte zur Zeit der Wahl Kost
und Logie im Caunty Gefängniß, wie dieses
von dem Gefangenwärter und von ihm selbst
bezeugt wurde. Wir fragen »inen Jeden,
ist dieses nicht eine schändliche Affaire und
eine der entehrendsten Handlungen die sich
eine Parihei zu schulden kann kommen las
sen. DaS heiligste Recht des Mirgers,—
daS Recht auf welchem das ganze Gebäude
unserer republikanischen Verfassung beruht,
wird von einer Bande elender, feiler Politi
ker vorsätzlich zur Errichtung ihrer schwar
zen Pläne mil Füßen getreten. ES ist jedoch
zu hoffen daß in diesem Fall sie nicht unge
straft bleiben werden.—(FreiheitS Presse )
California Profit und Verlust.
Zwei Californien Minen - Gesellschaften
verließen in 1849 Connecticut und langten
im September desselben JahreS in der Gold
region an. Neunzehn Mitglieder de»selben
staiben binnen Jahresfrist. Der Prosit und
Verlust der Gesellschaft wird folgender Ma
ße» berichtet: Eine Compagnie von 159
Mann ließ 2 ihrer Gesellschaft zu Rio Ja
neiro; zwölf andere starben binnen einem
Jahre nach ihrer Ankunft, 26 sind mil 33.
399 Thaler durchschnittlichen Verdienstes.
1299 Thaler für jeden, nach Hause gekehrt
und 77 blieb.» in Californien mit 95 499
Thaler durchschnittlich 1.239 Thaler für
jeden Mann. Kein Mitglied der Compag
nie erlangte über 5999 Thaler und 19 der
selben erndeten gar nichts.
Von der andern Compagnie von 85 Mit
gliedern starben? binnen Jahrsfrist. 18 kehr
ten mit 22.999 Thaler nach Hause zurück
und 50 blieben mit 38 499 Thaler; durch
schnittlicher Verdienst für Jeden 719 Thaler.
Keiner derselben Halle über 5999 Thaler
errungen und 19 kaum ihren Unterhalt be
stiilten.
Der durchschnittliche Verdienst beider Com
pagnien betrug auf den Mann 946 Thaler.
Man ziehe nun davon3s9 Thaler für Fahr
preiß und Ausrüstungskosten ab und wen!
Ger als 690 Thaler verblieben für eine Zeil
von 18 Monalen—wenig mehr aIS einen
Thaler per Tag —(Phil. Dem )
Ginführung der Todesstrafe.
Die Michigan Zeitungen dringen darauf,
daß die Todesstrafe im Staate Michigan
wieder eingeführt werde. Sie behaupten,
daß seit 1847, wo die TodrSstraf« abg«>
schafft wuide. mehr Mordthaten verübt wor
den feien, a'Z in zwt'f Jahren rorher.
Neger- Aufruhr.—Proklamation.
Am Isten Dieses wurde in Boston Schad
räch Wilkins, ein flüchtiger Neger, welcher
einem Zahlmeister in der Marine Namens
John Debree gehört, festgenommen und
einstweilen im Courtzimmer eingesperrt.—
Ein Haufe schwarzen PöbelS sprengte die
Thüren, schlug die Beamten nieder, und zog
mit dem Gefangenen von dannen. Einige
Verhaftungen der schwarzen Befreier sind
seitdem vorgenommen worden.
In Washington hat dieser Aufruhr der
Bxstoner Neger die Administration so ent
rüstet, daß Präsident Fillmore eine Prokla
mation erlaßen hat, worin er befiehlt, daß
Alle, die sich bei dergleichen Aufläufen be
«heiligt haben oder noch betheiligen werden,
festgenommen und über die Kohlen der Ge
setze gezogen werden sollen.—(G.d. Zeit.)
DiS Mormonen und die Sklaverei.
Die Mormonen möchten wohl im Be
treff ihrer Ansicht über Sklaverei den ganzen
Ver. Staaten ein Muster bilden.- Der .Fron
tier Guardian' sagt- Wir fühlen, daß eS
unsere Pflicht ist. unsern Standpunkt in Be
ziehung auf die Sklaverei zu desiniren. Im
Salzfeethale gibt es mehrere Männer auS
den südlichen Staaten, welche ihre Sklaven
mit sich gebracht haben. ES besteht in Utah
weder ein Gesetz, daS Sklaverei verbietet,
noch eineS, daS sie erlaubt. Ist der Sklave
geneigt, seinen Herrn zu verlassen, so eristirt
weder eine gesetzlichenoch moralische Gewalt,
die ihn daran hindern könnte. Will der
Sklave bei seinem Herrn bleiben, so hat Nie
mand daS Recht sich zwischen Herrn und
Sklaven zu legen.—Hier scheinen alle Skla
ven vollkommen mit ihrer Lage zufrieden zu
sein. Wenn ein Mann aus den südlichen
Staaten,derSklavenbesitzer ist, unsernGlau
ben aniummt. so sagt die Kirche zu ihm.
wenn deine Sklaven bei dir bleiben und mit
dir gehen wollen, stoße sie nicht von dir;
wenn sie aber dich verlassen wollen, oder
mögen nicht bei dir bleiben, so liegt es an
dir. sie zu verkaufen oder frei gehen zu las.
sen, wie dein Gewissen dir befiehlt. Die
Kirche nimmt in diesem Punkte .nicht die
Verantwortlichkeit auf sich, eine Anordnung
zu geben.—Die Gefetze des Landes erkennen
Sklaverei an, wir wollen den Gesetzen des
Landes nicht entgegen sein. Ist Sklaven
zu verkaufen eine Sünde, so laß die Sünde
denjenigen tragen, der sie verkauft, und nicht
die Kirche. Weisheit und Klugheit befeh
len uns diese Stellung, und wir glauben,
daß sie immer werde verstanden werden. —
(.Telegraph )
Practisch! In Neu Jork sollen jetzt
sämmtliche Wachtthürme für Feuersgefahr
durch eine Telegraphenlinie verbunden und
damit die Wächter befähigt werden, stets das
richtige Alaimzeicheu mit der größten Schnel
ligkeit zu geben.
In der Nähe von Macon in Georgia,
ist kürzlich das Haus der Mrs. Swinden
niedergebrannt und sie und ihre vier Kinder
sind in den Flammen umgekommen. Man
glaubt, daß sie in einem Anfalle von Wahn
sinne ihre Kinder ermordet und demnächst
das Haus in Brand gesteckt habe.
Ein gelehrter Jndianerprossessor, George
Copway. als Indianerhäuptling unter dem
Namen Kah. ge gah > bowh bekannt, hält
jetzt, nachdem er vom Friedenscongresse zu
Frankfurt zurückgekehrt, in Ncuyork Vorle
sungen über den religiösen Glauben, die
Poesie und die Beredsamkeit der noidamerü
konischen Indianer.
Di» Einwanderung nach TeraS über den
Sabinefluß beträgt im letzten Jahre 30 990
Mann. Gen. Houston behauptet in einem
öffentlichen Vortrage, daß sich die Zahl in
diesem Jahre verdoppeln weide.
Das beste Mittel Eier in jedem Klima
vor dem Verderben zu bewahren,
wie das Madison Banner sagt, darin sie!
frisch zu essen. Wir sind vollkommen damit
einverstanden.
Pitts bürg, 15. Febr. Während der
letzten Woche sind durch die Polizei Beam
ten zwölf Verhaftungen einer Bande vorge
nommen, deren Geschäft eS seit Monate ge
wesen ist, harmlose Bürger zu Boden zu
werfen und zu berauben.
Bedenkt's. —Im Sireben. Kenntnisse
und Fähigkeiten zu erwerben, thue, als lebest
du ewig; die Lauterkeit und Ruhe deS Ge
wissenS bewahre, als stüibest du schon mor-
Henry M. Johnson von Waterbury, Ct..
ist des MordeS im zweite» Grade, begangen
an Judfon Bronfon aus Eifersucht, schul
dig gesunden und zu lebenslänglicher Zucht
hausstrafe verurtheilt worden.
Baton Rouge, La., 17Febr. —Gestern
erplodirten die Kessel deS Dampfschiffes
Bride auf dem Redriver. Zwei Personen
wurden getödtet und fünf andere verwundet.
Mord —Hr. I. S. Penden, ein geach
teter Bürger von Südcarolina, ist kürzlich
von drei Brüdern, NamenS Massey, ermor
det worden.
I. Doherty. ein katholischer Prediger in
Springsield. Massachusetts, ist wegenSchän«
dung eines kleinen Mädchens verhaftet.
Ein Pankee > Weinhändler, annoncirte
neulich: Soeben Port -Wein erhalten, so
rein aIS die Thränen einer jungen Wittwe.
Ueber die Hälfte der Bevölkerung von
St. Louis besteht aus Eingewanderten.
Fredericke Bremer ist von Moblie nach
Havanna abgereist.
Der Staat lowa zählt nach dem letzten
Census 192,294 Einwohner.
wir Kinder erziehen, so müf
sen wir mit ihnen Kinder werden. Darum
Christus, da Er Menschen ziehen wollte,
mußte Er selber Mensch werden.—Luther.
Mensch geht mit dem Le
ben um, wie ein ungezogener Knabe mit sei
nem Spielzeug, das er erst verdirbt und
dann w-gwirft.
Di« Tanfe deS Schulmeisters.
Da drunten im sonnigen Theile von Il
linois. faßten die muthwilligen Mädchen in
einer sogenannten Bufchschule um die Christ?
Meßzeit den Entschluß, sich auch einmal »in
paar Feiertage zu veifchaffen. Sie verram
ö" diesem Zwecke die Thür« d«S
SchulhaufeS und ließen den gestrengen Hrn.
Schulmeister nicht eher herein, bis er ihnen
das Versprechen gegebcn halte, die ganz«
Woche von Weihnachten bis Neujahr keine
» halten, und ihnen «in Geschenk
von 2 Pfund Rosinen zu machen. Kaum
aber war dem treulosen Schulmonarchen di«
Thüre geöffnet worden aIS er auch sein
ihm abgezwungenes Versprechen für ungül
tig erklärte. Jetzt sielen die muthwilligen
Mädchen über ihn her, banden ihn. erdrück,
len ihnfast milKüssen,versicherten ihn.wie sehr
sie ihn lieben, schleppten ihn in ihren Armen
in einen, eine viertel Meile vom Schulhause
enlltgcnen, Bach und gaben ihm in dein
eisigen Wasser eine gehörige Taufe. Der
getaufte Schulmeister hat jetzt Klage gegei,
die Mädchen eingereicht, bezeugt aber, daK
sie durchaus keine Bosheit gegen ihn offen
barten, sondern ihn küßten und ihn unser
lieber Schulmeister titulirten. BloS die
Taufe hat ihm nicht gefallen wollen. Den
Ausspruch der Jury haben wir nicht herfah
ren.
Die Moral von der Geschichte ist: Wer
in den westlichen Hinterwäldern Schulmei
ster werden will, der sollte ein paar tüchtige
Fäuste mitbringen.
Ei» Knabe von einer Wölfin genährt.
Col. W. H. Sleeman meldet in einem an
seinen Bruder, Philip Steeman, Esq. von
Plymouth, addressirten Brief, datirt, „Hof
von Lucknow. Hindostan, Indien, den 3len
Oktober 1859." folgenden sonderbaren Um»
stand, welcher an die Geschichte derrömischen
Zwillingkbrüder Romulus und RemuS er
innert. Er sagt„lch muß Ihnen jetzt
von einem armen Knaben erzählen, welcher
in einer Wolfshöhle bei einer Wölfin und
drei jungen Wölfen gefunden wurde. Al»
einige meiner Soldaten in die Höhle gru
ben, liefen alle davon ; der Knabe lief auf
allen Nieren so schnell, daß er die jnngen
Wölfe hinter sich zurück ließ, und wurde mit
Schwierigkeit von einem berittenen Solda
ten eingeholt. Die Mutter der jungen Wölfe
halte den Knaben seinen Eltern vor»einigen
Jahren entführt und denselben mit ihren ei
genen Jungen in ihrer Höhle genährt."—
(Volksfreund )
Der Humorist.
Bezauberung eines BullS.
E« heißt, daß Bullen die Musik lieben, und daß man
sich ohne Gefahr durch ein F.ld wagen könne, in wel
chem ein Bull wiidet, wenn nran auf der Geig« ein lu
stige« Stück spiel». Ein Paar Eirische wurden letzte«
Frühjahr auf einer Bauerei in Westchester al« Arbeiier
ang.stelli, die sich, wenn sie an ihr Tag«werk gingen,
sehr durch einen Bull beunruhigt fand.», so daß sie »st,
mal« ihren Weg un, da« Feld herum nehmen mußten,
in w.lchenr da« Thier gehallt» wurde.
„Bei Zaber« !' sagte Pat eine« Morgen«, „ich hab'
einen Plan, Bester, wie wir den Bull überlisten und
da« Biest bezaubern. Ich gebe ihn, .Ganz Gwen, und
.Patrick« Tag de« Morgen«'. Wird ihm da« nicht
! Freu?« inachen?"
Pai war so gut wie sein Wer». Beide verfügten sich
zur Arbeit und erreichten da« erschreckliche Feld. Pha»
er sich hinter eine Steinsen« m->chle; Pai aber dcira»
ritterlich da« Feld. Der Bull fraß in der Entfernung;
dach als Pa» zu spielen anfing, heb da«Thier da«Haupt
tkend, »lil wildem Gebrüll, auf Pat zu.
I Umsonst strich Pat eine andere Melodie auf —e« war
von keinem Erfolg; der Bull war hinter ihm. nur eini
>ge Fuß ab, al« er au«riß. Er hatte die Flucht zu spät
ergriffen ; ei» gewaltiger Sioß de« erzürnten IT hin«
! schl.uderte ihn »Nile» in da« Zweigwerk eine«»pf.lbaum«
keßen dicke Acste ihn hoch in der Luft hielten, während
seine Fiddel an einem Nebcnzweige hing. Glücklicher»
! weise halte Pat, mit Ausnahme einiger Striemen, kei
nen bedeutenden Schaden gelitten.
Phali», erhob langsam s.in Haupt und schaute über
die Jen«: „Pat! Pat! hast Du den Bull bezaubert?"
„Nein ! bei Zaber« ! aber der Räskel hat mich be
zaubert und die Fidtel dazu!"
Ob jemals diese Melodien versucht ha», um den
schichte. —(Mechselblatt.)
Eben darum!
der nüchtern i«!"
Grund zum Beten.
„Die westphälifchen Bauern sind sehr
fromm" rühmte Jemand in einer Gesellschaft.
—„DaS ist natürlich," bemerkte ein anderer:
„sie beten, daß Gott die Pferd« ihrer Edelleute
erhalten möge."—„Wieso?"—Weil sonst
die Edelleute auf den Bauern reitm würdtn.
Im russischen Bade saßen zwei Kranke,
ein Ungar und ein Oestreich«?. Beide sollten
am schmerzhaft«» Fuße tüchtig mit Woll
tüchern gerieben werden; -der Oestreicher
schrie während der Operation vor Schmerz—
der Ungar sah phlegmatisch zu und lächelte."
—AIS die Badediener sich entfernt hatten,
sagte der Oestreich» zum Ungar mit Thrä.
nen im Auge: „Schavens, Herr, aber Sie
können Schmerz aushalten." „Ja," ant»
wertete dieser, „hob i Kronkenwärter er
wischt— hob ihm g'sunden Fuß »um Kroti
ren hing'holten."
Mutter, das Ende der Welt naht!
Weßwegen denkst Du so, mein Kind ?
Weil die Hosen, von welchen Du sagtest
sie würden ewig halten, «inrn großen Riß
bekommen haben.