Der lecha patriot. (Allentaun, Pa.) 1848-1859, February 20, 1851, Page 2, Image 2

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    Der Lech« Patriot.
Allentaun, Febr. Stt,
Unsere Auswahl fiir
Für Präsident:
Maj.Gen. Winficld Scott.
Verlegung.
Das Publikum wird hierdurch in Kennt,
niß gesetzt, daß von heute an
Der Buehstohr i .
und des ,Lecha Patrioten»' sowie
Die Druckerei'
Da« Allentown Postamt,
einige Thüren weiter die Hamiltonstraße
hinauf verlegt wurden, und zwar in das
große Gebäude des Hrn. Newhard. nächste
Thüre zum New Ai>'k Slohr. woselbst wir
künftighin, wie früher, bereit fein werden,
unsere Gönner auf die hestmöglichste Weise
zu bedienen.
zes»um uns in den Stand zu setzen,
obige Verlegung vorzunehmen, mußten wir
die Zeitung diese Woche etwa? vor der Zeit
abdiuckeu.
Verhandlungen der Court.
Die Court nahm bekannilich am Montag den Sten
Februar ihren Anfang. Alle Richter waren gegenwär
tig;—aber da Präsidentrichter Jones sich ein heftiges
Kalt zugezogen hatte, so daß er kaun, von der Jury ge
hört werden konnte, so wurden zwar alte bereiiliegenden
Sriminalfälle abgemacht, aber die Vornahme der Cirrl
fälle durch das Vertagen der Court br° zur nächsten
Woche verschoben. Folgende Geschäfte wurden gethan
Der Staat gegen George Bär und Jsaae Eisenhard.
Klage wegen ..Ruisanee." auf Eid von Penjamin Jar
rett. —Dies war eine Klagsache gegen die bcnamten Weg
meister fiir das Nichl-Offenhalten der Straßen den! Gc
seK gemäß.—Ausspruch: Schuldig.
Die Grand-Jury fand eine Anzahl »on Bills, und
unter andern eine „True-Bill" gegen Thomas Simpson
un» Samuel Ward fiir das Ausgeben falscher Noten.
Die Bills gegen George B. Kern fiir Angriff und
Schlägerei, und gegen Sliza und George Rudolph für
..Incest," wurden durch die Grand.Jury ignorirt und
die Kläger zur Bezahlung der Kosten verurtheilt.
William Alerander alias William Zuzzle mußte 200
Thaler ..Bail" geben fiir gutes Betragen für ein Jahr,
«eil er einem Frauenzimmer mit einer Hundsxeilsche an
den Kopf schlug.
David Fatzinger wurde zu dreijähriger Einsperrung
venirtheilt für Diebstahl.
Edward Kern und Andere gegen Daniel Kern und
welche Peter Sieger fiir ein Bond gegeben Ibatte. Es
wurde bewiesen daß in der Aufzählung der Interessen
ein Fehler sei—auch wurde zur Vertheidigung aufge
stellt. daß Kläger nicht tie gehörigen Personer, filr die
Erlangung der Forderung seien. —Verdikt fiir die Klä
ger für K 1778 23.
Der übrige Theil der Woche wurde mit dem Verhör
der Argumentenliste aufgenommin. wovon nur wenige
verschoben werden mußten, und zwar wegen Krankheit
Hieraus vertagt- sich die Court bis nächsten Montag,
indem sie der Jury die Versicherung gab, daß all e
Fälle auf der Civil-Liste vor dem Aufbruch der Court
verhLrt werden sollten.—Letzte Woche wurde nun Fcl-
Saniuel Mar», fiir den Nutzen von David Stem,
Joseph Line und Charles Biers, gegen George Weimer,
lesie M. Line. Peter Wcnner und Andere. — Beschlag
nahme und Ercculion. John Wagner bekannte Judg
ment für 525.
Der Staat, für den Nutzen von William Walp. gcgcn
Stephen Balliet.—Eine Appelliruug für die Erlangung
von Schadenersatz für „Nuisanee" durch das Versperren
einer Strafe mit dem Aufbau einer Wherfte auf der
selben.—Verdikt für den Kläger für KIO Schadenersatz
Anna Brigh« gegen A. P. M-Bride. Friedrich Klett
und Saloman Gangewer.—Vorgebliche Slrciifrage we
gen der Umstoßung eines Judgments. Verdikt für die
Klägerin und das Judgment bestäiigt.
Frank.in Hildebeilel. für den Nutzen von O. und I.
Säger, gegen Samuel Hartman und Andere.—Diese
Klage war gegen den Eonstabler gebracht für den Ver
kauf von Klägers GUern.—Verklagte gaben Betrug vor
«hne genügende Beweise.—Verdilt für den Kläger für
«S5O . ,
S. Twells, Assignie von Walter C. Livingston und
Frau, gegen William Fry,-Der Verklagt« bediente sich
des LimiialionS-Gesetzes, und der Kläger nahm eine
..Nen-Suit."
David Moritz und Andere gegen Charles Moritz.--»
Klag« wegen «in«r Schuld. Verklagter benutzte das
fgr den Kläger für K 2553 13.
George Wenner. für den Nutzen von Jsaae Hackman,
gegen Joseph Lazarus und Co.—Eine Appelirung vom
Friedensrichter. Jeseph Lazarus bekannte Judgment für
«IS 40
Joseph Romig gegen Daniel Lauer.—Verleumdung—
«eeklagter sagte, Kläger habe ihn, Riegel weggestohlen—
Berdikt filr den Kläger filr t> SentS und die Unkosten.
gea einer Versprechung«-Order. —Kläger nahm auf
Antrag der Eeurt ein»' „Nen-Suit."
He?* Vor einiger Zcit wurde eS gemeldet,
daß Henry Porter unv ein junger Mann,
Namens Etiler, mit Dr. Seiler in der Nähe
von Harrisburg in einen Streit gerathen
waren..während welchem der junge Pcrter
dem Doctor eine gefährliche Stichwunde ver
setzt habe. Bei der neulichen Court von
Dauphin Caunty wurde Porter für dieses
Bergehen des Angriffs und Thätlichkeit über,
führt und zu einer Geldstrafe von hundert
AhalerN und Bezahlung der Prozeßkosten
verurtheilt.
Die Gemein-Schulen des Staats.
Bericht des TuperintendentS.
Der Bericht des A. L. Russell. Staats
sekretär und Superintendent der Gemein-
Ichulen von Pennsylvanien, welcher neulich
der Gesetzgebung eingehändigt wurde, ist ein
gutgeschriebenes Dokument und macht dem
Verfasser Ehre. Nachdem derselbe die Ge
schichte der Gründung und des Fortschritts
des Gemeinschulen Systems besprochen, zeigt
er an waS bereits durch dasselbe bezweckt
wmde, und weiset dann auf die Hauptmän
gel desselben und auf die geeignetsten Mit
tel für deren Abschaffung hin. Das größte
Hinderniß für die wohlthätige Wirkung des
Systems scheint im Allgemeinen die Unfähig
keit der Lehrer zu sein. waS eine unausbleib
liche Folge des kurzen Offenseins der mehr
sten Schulen ist; denn die Lehrer können sich
nicht hinlänglich für ihren Beruf ausbilden
und denselben als Geschäft betreiben, außer
er gewährt ihnen hinreichende Vergütung
und stete Beschäftigung. Um diesem Man
gel abzuhelfen, wird die Anstellung eines
fähigen Superinlendenlen für jeden Congreß
distrikt empfohlen, dem die Errichtung und
Aufsichthabung eines Lehrer Seminars für
die Ausbildung tüchtiger Lehrer in allen
Zweigen der Gemeinschulen übertragen werde.
Diesen Seminarien möchten auch Muster
schulen angeschlossen werden, und der Super
intendent sollte die Aufsicht über alle Schu
len deS DistriklS führen. Vorlesungen hallen
über solche Gegenstände als mit den Schul
studien verbunden sind, u. f. w. Dieses,
glaubt man, würde wenig zu denKostenund
viel zur Verbesserung der Schulen beitragen.
Ebenfalls wird die Etablirung einer
Staatsanstalt für besondern Unterricht in
der Thevlie und Praris der Ackerbauschasl
empfohlen, deren anfängliche Kosten zu 250
lausend Tbaler angeschlagen weiden, —ein-
schließend 1000 Acker Land und alle nöthige
Gebäude, etc. Der Plan ist von hohem
Interesse und wird sehr gründlich und fähig
bevorworlet.
Aus folgender Tabelle ersieht man den
jetzigen äußern Zustand und Fortschritt des
Systems, für das am 1. Juni 1850 geendete
Schuljahr:
Ganze Anzahl Distrikte 1,387
Ganze Anzähl Schulen v,511>
Anzahl Lehrer
Durchscknittlicher Monatstohn der Lehrer KI 7
Durchschnittlicher Monattlohn der Lehrerinnen,Kl» 15
Anzahl männlicher Schüler 233,892
Anzahl weiblicher Schüler 19VM2
Anzahl Deulschlernenter lIMI
Durchschnittszahl Schiller in jeder Schule 40
Monatliche Ilnierrickiskostcn für jeden Schiller Kl 44
Belauf deS gelegten TareS K7t>8,422 07
Kosten des linierrichls L0!),377 45
Feuermatcrial und Zufälligkeiten K 3.329 14
Kesten der SchulhSuser, etc. 253,74 l 00
Aus folgendem Contrast wird der Fort
schritt des Systems in die Augen fallend:
Schul-Distriktc SV7 1.3N7
Annehmende Distrikt« 53ft I^B7
Anzahl Sckulen 762 K/.10
Anzahl Schiller 52H44 424.344
Auf nächsten Dienstag Abend (Februar
25) gedenkt die bekannte Jobst-Familie, von
Emaus, eine musikalische Unterhaltung in
AUentaun mit der Violine, Guitarre, Cello
und Campanolia oder Glocken zu geben,
welche aus Walzern, Märschen, Polkas. Na
tionalmelodien, Quartetts, etc. bestehen wird.
Nach früheren Leistungen zu urtheilen, wird
das Conzert nicht anders als vortrefflich aus
fallen. Programm ett. sindtt man auf den
Anschlagzetteln.
Ein abschreckendes Bild.
Als wir am Samstag Nachmittag die
Hamiltonstraße heraufgingen, bot sich unfern
Augen eine Scene dar. deren Anblick uns mit
Bedauern und Wehmüthigkeit, vermischt mit
Ekel und Abscheu, erfüllte. Eine Menge
Neugieriger hatte sich nämlich vor einem
Gasthaus versammelt, in deren Mitte ein
entmenschtes Menschenwesen ein be
trunkenes Weib! auf dem Boden
hingestreckt lag. Sie wardieFührerin ihres
blinden ManneS, der durch eine Pulver-
Erplosion sein Augenlicht verlor, und beide
waren eben in der Stadt angekommen.—
die Frau, welche eine Flasche bei sich führte,
so betrunken, daß sie mehrere Male der
Länge »ach in den Straßenkoth taumelte.
Es war ein erbärmlicher Anblick. Dieselben
wurden nach dem Armenhaus genommen.
Ein Vorschlag.
Der bekannte Lustsckuffer von Lancaster,
Penn, hat dem Congreß ein Memoiicll vor
gelegt die Luft zu durchschiffen vermittelst
eines großen Ballons. Er bietet an, wenn
der Congreß ihn unterstützen Rill, in dem
Capitolium vonWafchington in einer Flieg
maschiene auszusteigen, welche im Stande
sei, 15 TonnenGcwicht ausser dem Erreich
eines Büchsenschusses zu tragen, und da zu
zeigen wie zerstörend schleudernde Gewehre
auf Verschanzungen oder Städte angewen
det werden mögen. Er schlägt vor, in St.
LouiS auszusteigen unv sein Luftschiff nach
Neu Vork zu lenken, da ein halbes Duzend
Passagiere und ein Sicherheilsboot aufzu
nehmen, und über das atlantische Meer zu
fliehen, um der großen Fair in London bei
zuwohnen. Er sagt es könne vollbracht
werden.
Wichtige Entscheidung.
In der Supreme Court wurde neulich in
Pennocks Appiel folgende wichtige Entschei
dung geleistet.
Nichter Gibfon entschied, daß der Ge
brauch, falsche Bieter anzustellen, um den
Preis von Eigenthum, welches durch einen
Befehl deS WaifengerichlS zum öffentlichen
Berkauf ausgestellt wird, aufzutreiben, ein
Betrug auf den wirklichen Käufer ist und
wird den Verkauf ungültig machen. Dem
zufolge wurde der Berkauf einer Lotte bei
Seite gesetzt.
HcF'Unttr den LokosokoS in Philadelphia
hat sich in der Convention, um Delegaten
nach der HarriSburg StaatS-Convenlion zu
ernennen, ein Zwiespalt ereignet. Die Fol
ge wird sein, daß zwei SettS Delegaten für
Zulassung in der Convention Anspruch ma
chen werden.
Vom Congreß
Senat. —Zahlreiche Petitionen wurden
vorgelegt und überwiesen. Hr. Cooper leg !
le zwölf Petitionen von Bürgern
vaniens um Modifikation deS Tarifs vor.
Hr. Slurgeon legte mehr« Petitionen von
Bürgern PennsylvanienS für Amendirung
der Patent Gesetze vor.
Die gestern eingetragene Bill, unter den!
verschiedenen Staaten zehn Millionen Acker
Landes nach MaaßgabedeS CensuSvon !BSV
zu vertheilen, jedoch so daß das Areal keines
einzigen Staates. 500,0V0 Acker überschrei !
ren soll, zu Gunsten der bedürftigen Stum
men, wurde aufgenommen und nach mehren >
Erörterungen pafsirt. Die Ländereien sollen!
den Staaten angewiesen werden, welche alle
Unkosten der Vermessungen und des Ver
kaufs tragen sollen. Die Einnahmen von
den Verkäufen sollen als ein bleibender un
antastbarer Fond in Stocks angelegt und!
dieZinfen sollen nur
verwendet werden, sei eS für die angemeßne
Unterhaltung der zukeilenden oder dtr nicht
zuheilenden. Die Bill, dem General-Ma- >
jor Scott den Rang eines Generallieutenants
zu verleihen wurde zur Eintragung beordert.
KZon der Gesetzgebung
ist nicht viel zu berichten. Das Meiste waS
verhandelt wurde, waren Lokalgegenstände,
Im Senat wurde ein Supplement zum
Akt wegen Tilgung der Staatsschuld bean
tragt. Es verlangt, daß jeder dem Assessor
de» Werth seines Besitzlhums unter Eid an
geben, und daß jeder Caunty Schatzmeister
alle Taren einsammeln soll. Man glaubt,
daß dieses Suvplemeut dem Staatsschätze
jährlich 500.000 Thaler einbringen würde.
Die Bill für Veröffentlichung der Colo
nial-Urkunden und anderer Papiere wur.
de pafsirt.
Mörderischer Angriff.
Der ~Lancaster Volksfrcund" von Ilten
Dieses sagt: —I» der vorletzten Donner
stagsnacht kam ein Mann, Namens Casper
Schaurb, in die Wohnung der Wittwe
Einsich, in der Stadt Columbia, welche,
wie es heißt, er in einer unerlaubten und
schändlichen Absicht zu besuche» pflegte, aber
seit einigen Monaten hatte er sich entfernt,
Jn gemeldeter Nacht fand er sich wieder in
ihrer Wohnung ein, und zwar in betrunke
nem Zustande, und versuchte Gewalt an ih
rer Person auszuüben. Zwei ziemlich auf
gewachsene Söhne der Frau warfen den Un
menschen zum HauS hinaus, nachdem er ih
re Mutter miShandelt und einiges Hausge
rälh zerbrochen Halle. Bald daraus kehrte
er, mit einem Schlachtermesser bewaffnet,
zurück und suchle durch ein Fenster einzustei
gen. Die Söhne gingen hinaus, um ihm
Vorstellungen gegen sein Vorhoben zu ma
chen, und bei einem darauf erfolgenden Hand
gemenge stieß er dem jüngsten das Schlach
teimksser in die Seite und versetzte ihm eine
Wundt, welche man für tödtlich hält. —
Scdaurb wurde ergriffen und nach einer vor
läufigen Untersuchung vor einem Magistrat
in'S Lancaster Gefängniß geschickt.
Kossuth.
Man behauptet, daß Kossuth sich unmit
gewandt, ihr seine Absicht hier einzuwan
dem mitgetheilt und sie ersucht habe, mit dem
Dlvan über seine baldige Freilassung in Un
terhandlungen zu treten. Der Dr. Taylor
in Pennsylvanien soll diese Berichte selbst
erhallen haben und der Staatssekretär Web.
ster soll sie beantworten und den darin aus
gesprochenen Wunsch eines Mannks, dessen
glühende Freiheitsliebe und revolutionäre
Thätigkeit so sehr an den alten „Meister von
Ungarn" erinnert, verwirklichen wollen.
Wirlungen deS Schreckens.
Eine Frau, welche sich in andern Umstän
j den befand, fuhr im vorigen Jahre mit ihrem
Gatten in einer Chaife in einem Gehölze
> spazieren. Der Herr, welcher nicht recht
aufmerksam gewesen, gerielh mit dem Ver
decke der Chaise an einen Baum-Ast, durch
welchen das Verdeck abgerissen wurde. Der
I schwangern Frau hatte dieser Unfall einen
gewaltigen Schrecken eingejagt und die Fol
ge davon war, daß der kleine Weltbürger,
dem sie bald darauf das Dasein gab, statt!
der Haare eine dem Verdcckleder ähnliche
Kruste auf dem Kopfe halte. Neuerdings
ist die Kruste jedoch abgefallen und es sind
unter derselben hübsche Haare gewachsen.
Ein Kunstwerk.
AuS einem Pariser Atelier ist eine Uhr
mit zwölf Zifferblättern hervorge j
gangen.: das lerste zeigt die Stunden, das
zweite die Sonnenzeit, das drille die Tage
und Monate, das vierte die Sekunden, die
! acht übrigen geben die (in 24 Stunden ge
cheilte) Zeit in den Orten London, Algier.
St. Helena, Alexandrien, Neu-Uork, Peters
burg. Tahiti und Canton an. Die Uhr hat
14,000 Franks gekostet.
Ohio.
Die Reform'Convenlion von Ohio hat
mit 48 gegen 45 Stimmen folgende Clause!
zur neuen Staatsconstilution beschlossen :
„In diesem Staat soll sortan keine Lizenz
für den Umsatz von berauschenden Gelrän
ken ausgegeben werden; aber die General-
Assembly kann durch Gesetze gegen die dar
aus entspringenden Uebel sorgen."
ZpF'Hr. Ganatt wollte in einem Wagen
über die Columbia Eisenbahn, etwa 22Mei.
len von Philadelphia, fahren, und wurde
von einer Lokomolivt erreicht. Die Pferde
blieben auf der Stelle todt, der Wagen zer
trümmerte und Hr. Ganatt erlitt so schwere
Verletzungen, daß man an seiner Rettung
zweifelt. Eine junge Dame, die mit ihm
fuhr, ist ebenfalls schwer verwundet.
Unhöflich. —lm „LouiSville Demo,
krat" empfiehlt Jemand, Jtnny Lind und
Barnum bei ihrem Besucht dtS Westens im
Ohio unterzutauchen. Barnum wird offen
ein „Schwindler,, genannt und 'mit sonsti
gen keineswegs liebenswürdigtn Epilhettn
btzeichnen.
Kannvon Glück sagen! Charles
Witman, Ssq., von Orwigsburg, Schuyl
kill Caunty, hat vor einigen Tagen, wie es
heißt, in einer Virginien Lotterie, 8(1,OVO
Thaler gewonnen. Nicht so übel.
Au sl ändisch es.
Ankunft des Dämpfers Afrika.
DaS laugvermistte Dampfschiff.Atlantic'
ist sicher-Die Berichte sind unwichtig.
Neu York. 15 Febr. 9 Abends.—Das
Gampffchiff Africa hat so eben seine Docks!
zu Jersey City ohne wichtige Nachrichten
erreicht.
Das DampfschiffAtlantic ist sicher in Li
verpool eingelaufen. Am 9. Tage seiner
Fahrt zerbrach es seinen Schaft und fuhr
langsam unter Segel nach Liverpool zurück,
woselbst es am IS, Januar, einen Tag nach
der Abfahrt der Canada wieder anlangte.
Passagiere und Mannschaften sind sämmtlich
!in Sicherheit. Mehre der Passagiere sind
mit der Asric» angekommen. Das Dampf
schiff Atlantic hat bei den furchtbaren Stür
men, welche eS auszuhalten gehabt hat, sich
> bewährt. ES hatte schon IWO Meilen zu
rückgelegt, als der Schaft zerbrach. Die
! Neuigkeiten vom Conlinente sind von ge
ringem Interesse.
! Die Bewegung über die päbstlicken Er
> Nennungen in England haben fehr abgenom
! men. In der Schweiz sind mehre örtliche
I Ruhestörungen vorgefallen, die aber keine
! ernste Folgen gehabt haben.
Mannigfaltigkeiten.
PottSville, Febr. 13.
Tamaqua. John Dreisbach, einige
Meilen von hier wohnhaft, kam zu einem
traurigen Ende, während er mit einer mit
Bauholz beladenen Fuhre von SummitHill
zurückkehrte. Auf eine unerklärliche Weife
verwickelte er sich in eine Kelle am Wagen
und wurde eine Strecke von 3 bis 4 Meile»
bis zu seiner Wohnung geschleift. Als er
entdeckt wurde war der Lcbensfunke entflohen
und fein Körper auf eine schreckliche Weise
zerfleischt.
Unglück durch Schießgewehr.—
In Pinegrove Taunschip ereignete sich am
Samstag vor acht Tagen ein schmerzliches
Unglück. I. Jonathan Kanlner bemerkte
einen Flug Krähen in seiner Wiese und ging
mit seiner Büchse hinaus und fcuc'le nach
denselben. Die Kugel schlug gegen eine
Masse Eis und streifte ab in einer schiefen
Nichtnng. und lödtete Hrn, Adam Rvdebach.
einen ungefähr 400 Yards entfernt wohnen
den Nachbar, indem sie dem unglücklichen
Manne in ben Kopf fuhr und feinen äugen
blicklichen Tod herbei führte. Hr. Rode
dach stand vor der Thüre feiner Wohnung
als der Todes Bote ihn in die Ewigkeit
rief.—(Presse)
Neu Vor k.—Nach dem Jahresberichte
der Commissioners of Emigralion landeten
während des vorigen Jahrs in unserm Ha
fen232,768 Passagiere, davon waren 19 972
Bürger der Ver. Staaten und 212.70ö Ein
wanderer. Die Zahl der Letzter» war im
Verhältnisse zum Zahre 1840 um 7902 ge
ringer. Dieser Umstand wi>d der vermin
derten Einwanderung aus Deutschland zu-
Ver. Staaten Census zu Folge
hat Neu Vork 534 2:12 822 Kapital jn sei
nen Manufakturen stecken, die jahrlich «>05.-
218.308 produziren, und Philadelphia SÄ3,
000.000 Kapital mit einer Produktion von
öl Millionen Thaler.
ZcZ°Richter Sharkey (früher Präsident
der NashviUe-Convention) hat einen Brief
veröffentlicht, worin er erklärt, daß zwei
Drittheile des Volks von Mississippi jetzt
mit dem Compromiß zufrieden sind, wenn
das Gesetz wegen flüchtiger Sklaven in Kraft
gesetzt weiden kann.
Portland circulitt eine Bitt
fchrift, welche die Regierung ersuchtem Na
tional-Fahrzeug nach Californien zu schicken,
um diejenige» armen Abentheurer nach den
atlantischen Staaten zurück zu bringen, wel
che gein in die Heimalh zurückkehren möch
ten, dazu aber nicht die nöthigen Mittel be
sitzen.
ZtK"Oer Steinblock. den der Staat Ten
nessee zum Waschington Monument liefert,
wird die Inschrift tragen: ..Tennessee:
Die Föderalunion, sie muß erhalten wer
den."
KcF'Eiiie Whigversammlung in Hamil
ton. Builer Co.. Ohio, hat den Gen. Win
sield Scott zum Präsidenlschafts Candida
ten ernannt.
ZkK'Eine Rollmühle, zur Verfertigung
von Eisen für Minirzwecke und leichtes Nie
gelbahneiftN, soll im kommenden Sommer
in der Stadl Potlsville erbaut werden.
Van Buren, der vormali
ge Präsident, ist zum Delegaten des Staa
tes Neu York zur Welt' Ausstellung ernannt.
Webster und derbrit
tische Gesandte führen gegenwärtig ein« Cor
respvndenz über die Angelegenheiten Een
tralamerikai.
Harrisburg hat man ein Projekt
in Anregung gebracht, daselbst eine sreie
Brücke über den Susquehanna Fluß zu er
richten.
Totton ist von der Regierung
beauftragt, den Bau der beabsichtigten Fest
ungswerke auf den TortugaS zu leiten. Die
se Festungswerke werden der Ber. Staaten
Marine im mexikanischen Golf vor jeder
feindlichen Macht den genügendsten Schutz
liefern.
Der Marinesekretär soll angeordnet ha.
den, daß die nach London zur Welischau se
gelnde Fregatte St. Lawrence die irdischen
Uebcrrestt deS glorreichen Scehelden Paul
JoneS mit zurückbringe.
Baltimore» I ! Februar.
„Ohne hohe obrigkeitliche Er
laubn! B.—-15 männliche und 11 weibliche
Neger wurden in vorletzter Nacht arretirt
und gestern Morgen nach durch unsern civi
lisirten Strafcoder vorgeschriebener Tracht
Prügel wieder entlassen, weil sie, ohne hohe
obrigkeitliche Bewilligung" sich wie andere
Leute auf einem Balle amüsirt hatten.
Die deutsche Sprache.
Der „Deutsche Canadier" sagt, die deut,
scht Sprache wird in den dortigen deutschen
Taunschips immer mehr und mehr «rS den
Schulen verdrängt und an deren Stelle fast
durchgehendS nur Englisch gelehrt.— Er
spricht darüber sein Bedauern auS und seine
Bemerkungen mögen auch in hiesiger Gegend
anwendbar sein- Er führt die Worte eines!
deutschen Schriftstellers an, welcher sagt:
„Die Sprache ist jedes Volkes Heiligthum.
Sie betasten, sie ihm rauben, ihm eine frem
de aufzwingen, heißt: sein Leben an der
Wurzel angreifen. Jedes Volk der Erde em
xsindet solch' Wagniß als ein Verbrechen.
In dcrSprachelebtdasVolk; inderSprache
ist sein Geist verkörpert. Eine edle Sprache
ist seine größte That, ist das Gepräge, der
Ausdruck seines innersten Wesens." Und
wir, wir Deutsche sollten dieses Kleinod, das
uns Niemand zu rauben sucht, leichtsinnig
wegwerfen, und diese herrliche Sprache, der
an Kraft, Ausdruck und Sieichthum nur we.
nig andere gleich kommen, mit einer andern
! vertauschen wollen, die weit, weit hinter der
! unseligen zurücksteht? Wir Deutsche sollten
so verblendet sein, und auS freiem Willen
unsere Mutteifprache aus unfern Schulen
verbannen, während so Viele aus andern
Nationen sich weder Zcit noch Mühe reuen
lassen, sie zu erlernen? Sollte das Nation
algefühl wirklich so sehr in Uns erstorben sein,
daß wir das einzige Band, das die Erinner
ung an das alte Vaterland in uns erhält,
selbst freiwillig auflösen? Solltet ihr, deut
sehe Ellern. wünschen können, daß euere Kin
der euere Sprache vergeßen, und mit Allem
unbekannt bleiben, was in Kunst und Wis
senschast, in Erfindungen und Entdeckungen
tie deutsche Nation von ihrer frühesten Ent
wicklung an bis auf die Gegenwart Großes
und Gutes aufzuweisen hat? Wen» ihr das
wollt, dann seid auch gewiß, daß euere Kin -
der sich einst—aus Unkennlniß der großen
Thaten und der hochherzigen Bestrebungen
und Handlungen so vieler edlen Männer
deutschen Slammes, ihrer Abstammung
schämen und sich bemühen werden, dieselbe
zu verheimlichen. Bald werden eure Kin
der auch euch alsdann den Rücken zuwenden,
und euch und eure Nation mit Geringschätz
ung bchandeln.
! Schon jetzt giebt cs unter den Deutschen
j derglcichcn verblendete Menschen, die absichl
lich ihre Sprache zu verlerne» suchen, indem
sie nur Englisch sprechen, ausschließlich eng
lische Blätter und Bücher lesen, und auch
sorgfällig vermeiden, mit Deutschen in Be
rührung zu kommen. Es giebt Deutsche,
die sich in der That schämen, deutsch zu
sprechen und sich als Deutsche zu erkennen
zu geben, indem sie meinen, sie würden da
durch an Ansehen, an Achtung verlieren,
Schmach solchen Wicblen! Wo in aller
Welt hat denn der deutsche Name einen so
schlechlen Klang, daß man sich deßen zu
schämen brauch!? und ist unsere Mutler
spräche nicht ebenso ausdrucksvoll und aus
gebildet, als irgend eine andere? Oder ist
elwa das Volk selbst in seiner Gesammlheil
ver Verachluiig werlh? ist es faul, unwis
send oder irreligiös? sind wir noch halbe
Wilde, und stammt unsere Geschichte eist
von Heute? sind dem Deulschen Gewerbe.
Kunsi und Wissenschaft fremd? ist er etwa
Ilumpf gegen aue» Im -ri«
bloßer Alllagsmenfch. der nur an Befried!
gung seiner sinnlichen Bedürfnisse denkt?
Wer wollte dummdreist genug fein, dieß be
Häupten zu wollen ! Wer wollte nickt wis
fen, daß unsere Geschichte so glanzvoll an
Thaten und so reich an großen Männern ist.
als die irgend einer Nation, und daß wir
auch in Kunst und Wissenschaft, Erfindun
gen und Entdeckungen so Großes geleitet
haben, als Engländer, Franzosen und wer
sie immer sein mögen. Wahrlich, wir stehen
auch nicht in einer Beziehung vor ander»
Nationen zurück. Und vollends unsere Na
tionalliterätur? da haben wir Namen auf
zuweisen, die als Sterne erster Größe am
dichterischen Horizonte prangen und auf die
jede Nation stolz sein würde; und dennoch
gibt es deutsche Eltern, deren Kinder Jahr
aus Jahr ein kein deutsches Wort aus ihrem
Munde 'hören ; eS gibt genug Deutsche in
diesem Lande, die ihre Kinder, selbst wenn
dieselben auch ausschließlich nur mitDeut
schen veikehren können,in keine andern als
englische Schulen schicken wollen.
Zeichen nuserer Zeit.
Nach allen offiziellen Polizeiberichten der
größern Städte dieses Landes zu urtheilen,
ist die Zahl der Verbrecher in dem letzten
Jahre in einem Schrecken erregenden Grade
gestiegen. Man darf annehmen, daß unter
unfern 21 Millionen Einwohnern in einem
Monate mehr Mordthaten vorfallen, als un
ler der Bevölkerung von ganz Deutschland
in einem ganze» Jahre. In ähnlichem Ver
hältniß stehen beide Länder in Rücksicht der
übrigen Verbrechen zu einander. Wir ha
ben den Verbrecherlisten seit mehreren lah.
Ren besondere Aufmerksamkeit gewidmet, um
zu ermitteln, ob der deutschen Bevölkerung
nach Verhältniß ihrer Zahl in diesem Lande
ein gleicher, größerer oder kleinerer Antheil
der Verbrecher zukäme und sind dabei zu der
angenehmen Ueberzeugung gelangt, daß die
Deutschen an den größeren Verbrechen wem
ger Theil haben, als irgend eine andereNa
lion. Möge sich dieser Ruhm unter den
Deutschen immer mehr erhöhen und besesti
gen—dann kann ihnen die unbedingte Ach.
tung des bessern Theils unter ihren Mitbür
gern nicht fehlen. Es dünkt unS, als seien
die Deutschen in »euerer Zeit unter den
Amerikanevi wesentlich in Ansehen gestiegen.
Nur Geschicklichkeit und Sittlichkeit kann ein
solches Resultat herbeiführen.
Calisornie«.
! VubaCity. 18, Dezbr. —Nack den letz
ten Berichten von den Quellgewassern des
Federflusses lag der Schnee 12 bis 14 Fuß
!lief unv die Kalte war so grimmig, daß in
i einer einzigen Nacht von einer Gesellschaft,
die aus 19 Mann bestand, 18 erfroren;
deKglevdcn kll bis 7V Maulthiere. Der
Schnee siel so rasch, daß alles Gehölz be
deckt war und die Leute ihreCabins verbren
nen mußten, um nicht zu erfrieren. Aber
selbst dies rettete sie nicht. -Man weiß, daß
mehr als 200 Mann an der Nordgabel ge
blieben sind, um dort zu überwintern, und
man furchtet, daß sie sämmtlich umkamen.
Haus- und Landwirthschaft.
Sine Dünger-Grschichte.
Richter Hayes, einer der besten Landwirthe
im Staate Maine, erzählt ein interessantks
Gtschlchlchen über den Vortheil eineS sorg
fältigen Zusammenfchaffens und Benutzung
alles dessen, was sich in Dung verwände!»
läßt. Einer seiner Nachbarn, ein junger
Mann, kam in den Besitz einer verarmte,,
Bauerei, durch den Tod seines VaterS. Da
er UnletnehmungSgeist genug besaß, unv
sein väterliches Erbgut in besseren Stand zu
setzen wünschte, wendete er sich an Richter
Harzes um Rath in Betreff seiner Bauer«.
Dieser rieth ihm vor allen Dingen, alles zu»
sammenzuschaffcn, was seinen Dünger ver»
mehren könnte; die zweckmäßigsten Stoffe
in die Viehhöfe und Stallungen zu streuen,
und wenn er nicht bessere finden könne. Sand
und Kies oder irgend sonst etwas zu nehmen,
um die Flüssigkeit und flüchtigen Stoffe de«
Viehdunges aufzufangen. Da keine Schla
mmerde auf der Bauerei war, sing der junge
Mann gleich damit an. Graswaasen und
Grund' von den Wegseilen zu fahren. Die
Stallungen wurden täglich mit Gartenerde
bestreut, um den Urin aufzusaugen. AIS er
alle Wege entblöst hatte, griff er zu dem
Graswaasen auf den Feldern, und in weni»
gen Jahren halten feine Bauerei und fein
Viehstaud doppelten Werth; und da die
vermehrte Ergiebigkeit feiner Felder ihn in
den Stand setzte, wehr und besseren Dung,
mit leichterer Mühe zu machen, so ist seine
Bauerei jetzt in herrlichem Zustand. Er legt
jedes Jahr eine ansehnliche Summe feines
Erlöses zurück, und lebt froh und vergnügt
auf dem vormals armen Erbgute seiner
Familie.—(Amerikanischer Bauer.)
Die Wollzucht
Hr. Browne, (ein ehrwürdig aussehender
Mann mir schneeweißen Haaeen.) sagte, er
habe sich vor drei Jahren von seinen Ge
schäften als Advokat in Philadelphia zurück
gezogen. und da ihm der Müfsiggang zuwi
der gewesen, habe er sich vorgenommen, ir
gend eine wissenschaftliche Frage zum Ge»
genstand genauer Untersuchung zu machen,
und so sei er dann auf den Gedanken gekom»
men. die eigentliche Beschaffenheit der Haare
und Wolle zu untersuchen, zumal da er ge
funden, daß die gelehrtesten Schriftsteller
über den Gegenstand, diesen Unterschied niä l
genau zu machen wußten. Zuerst habe er
sich deshalb Microscope d. h Vergrößer
ungs Gläser aus Berlin sin Deutschland)
und aus London kommen lassen, und dann
die Haare von weißen Menschen, von In
dianern und von Negern genau untersucht,
und dabei entdeckt, daß die Haare der Ne
ger von einer ganz anderen Bildung seien,
als die der Weißen oder Rothen Menschen.
Scdann habe er die Haare oder Wolle der
Schafe untersucht, und zu seinem großen
SrNauurn lNldlSl,». .
Bei den feinsten Sächsischen und Spani
schen Merino Schafen fand er lauter wolli
geS Haar, und bei anderen Gattungen lau
ter reines Haar, ähnlich wie bei weißen Men»
j schen. Dieser Unterschied der Wolle oder
> Haare erwies sich bei genauerer Nachsor
! schung von höchster Wichtigkeit für Fabri
z kanten, indem die wahre Wolle sich am be
sten zu seinen Stoffen eignet, locker und dehn
bar ist, während die Haarrvolle sich nicht
dehnt und streckt, und also für Teppiche und
dergleichen, vorzuziehen ist. Hr. Browne
glaubte deshalb alle Schafzüchter darauf
aufmerksam machen zu müssen, daß dies«
beiden Gattungen von Schafen nicht ver
mischt würden, irie das in unserem Lande
nur zu häusig der Fall sei, weil dann die
i Wolle für beide Zwecke verfchleck tert würde,
i Er glaubte ferner in Folge seiner Untersu--
! chungen behaupten zu "dürfen, daß in de»»
Vereinigten Staaten eben so feineWollege«
j zogen werden könne, als in irgend einem an.
! deren Lande der Welt, und daß nur Sach
sen vielleich nicht zu übertreffen wäre.—Na
mentlich, meinte er, sei Pennsylvanien sehr
! für Wollzucht geeignet. Mit patriotischem
, Eifer rief er hier aus : „England hat so
lange schon unsere Baumwolle verbraucht;
waS sollte uns im Wege stehen, ihm auch un<
sere feine Wolle zu verkallfen ?"—ln Bezug
auf die Cultioirung der Haarwollt, sagte er.
habe unser Land keinen Mitbewerber; denn
in anderen Ländern sei man mit seiner Ent
deckung des Unterschiedes zwischen ihr und
der eigentlichen Wolle nicht bekannt. Schließ
lich erkläite es es noch als sein, Absicht,
Muster von Pennfnlvaniscder reiner Wolle
nach der Industrie-Ausstellung in England
zu schicken, in der festen Ueberzeugung, den
ersten Preis dafür zu gewinnen.
Schändliches Verbrechen.
Ealisornier Zeitungen erzählen, daß Capk.
Snow vom amerikanischen Schooner..Ju
piter" unlängst bei m Besuch einer der Mar
quesas Inseln fünf junge Eingeborne arr
Bord genommen und gewaltsam nach San
Francisco gebrgcht habe, wo sie gezwungen
wurden, sich lasterhaften Männ«,n zu erge»
ben. Sobald nähere Angabe übe» das Ber»
brechen des Capt. Snow bei den Behörden!
gemacht, wurde dieser milsammt feinem
Steuermanne verhaftet, die ZurückfendunA
der Mädchen nach Dominique, einer der
MarquesaS-Jnseln, verfügt und die Berhaf.
leten in Bürgschaft von 8000 Thaler Jeder
für ihr Erscheinen vor Gericht genommen.
AuS den Angaben erhellt, daß die fünfMäd«
chen Töchter angesehener Eingeborner, daß
eine sogar die Tochter eines Königs war und
als man sie am Bord zurückzuhalten suchte,
sie verschiedene Versuche machten, in'S Was,
ser zu springen und an'S User zu schwimmen.
Philadelphia. —Bei Hrn. Hähnle»
in der Et. John Straße über der Tamany
ist eine wunderbare Mißgeburt, ein Kalb
mit 6 Füßen. 2 Köpfen und 2 Schwänzen
und noch 2 Kälber über den Rücken liegend
zu sehen. ES ist diese« wirklich eine sehen«,
werthe Naturmerkwürdigkeit.