Der lecha patriot. (Allentaun, Pa.) 1848-1859, January 23, 1851, Page 1, Image 1

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    Dcr Patriot.
B-dingungen:
Gubscription—Ein Thaler des JahrS.
Bekanntmachungen werden »u den billigsten
Preisen eingerückt.
Proklamation.
Vintemal der Achtbare I. Pringle Jon»
H)r«fidenl-Richter in den verschiedenen Courten vo
Eommon PleaS vom dritten Gerichts Bezirk, besteh
end auS den CauntieS Berks, Nortbampton un
Lecha,im Staat Pennfylvanien. in Kraft seines Amte
Presidentrichter verschiedener Courten von Oyer un
Äerminrr und allgemeiner Gefängniß - Erledigung
in besagten Launiies; und Peter HaaS un
John F. Ruhe, Esqrs., Gehülfs - Richter de
Eourten von Oyer und Terminer und allgemeine
Gefängniß-Erledigung für die Richtung von Haupt
und andern Verbrechen in erfagtem Lechs Caunty
ihren Befehl an mich gerichtet haben, worin sie ein
Court von Oyer und Terminer und vierteljährige
Sitzung von Common Pleas anberaumen, welch
gehalten werden soll in der Stadt Allentaun, fü
daS Caunty Lecba, auf den
Isten Montag im Monat Februar,
1851, welches der 3re Tag des besagten Monat«
ist, und welche eine Woche dauern wird.
So wird hiermit Nachricht gegeben, an alle Frie
densrickter und Constabel innerhalb des besagter
Cauntys von Lecha, daß sie dann und daselbst sich
in eigener Person mit ihren Rolls, Records, Jnqui
silionen und Eraminationen einzufinden haben, um
ihren Pflichten vor erfagter Court abzuwarten.
Desgleichen werden auch alle diejenigen, welch«
gegen Gefangene in dem Gefängniß des Cauntys
Lecha als Kläger oder Zeugen aufzutreten haben,
benachrichtiget, baß sie sich alldort un tdaselbst ein.
zufinden haben, um dieselben zu profequiren, wie
es ihnen Recht dünken mag.
Gegeben unter meiner Hand, in der Stadt Allen
taun, diesen Itilen Tag Januar, im Jahr unsers
Herrn 1851.
Gott erkalte die Republik.
Joseph F. Neuhard, Schreist.
Januar !6, IBSV. nqbC
Vevhö r-L i st e
Februar Termin
Samuel Daniel und Thomas Daniel gegen Jo
sepb Daniel.
Daniel Weiß gegen Godsrey Roth.
David Slem und Andere gegen John Wagner.
William Walp gegen Stephan Balliet.
Anna Bright geqen A. P, Mcßride.
Haberacker und Ritz gegen John G. Goundie und
Andere.
Franklin Hillebcitcl gegen Samuel Hartman und
Andere.
John L. Twells gegen William Frey,
zzavid uno Daniel Mvr>y gegen uicoriy. !
Lewis K Hvttenstein gegen Daniel Deschler.
Die vereiniglen Brüder gegen John Blank und
Andere
Jsaac Hackman gegen Joseph Lazarus und Reu
ben Grafiy.
Joseph Marsteller gegen Nathan Gnm,
Jacob Zimmern,an gegen Peter Hessinan.
Edward Kern und Andere gegen Peter Sieger.
Stephen Leb gegen Abraham Neubard.
George Miller sen. und Co. gegen Nathan Ger
man . ,
AmoS Bacher gegen die Waschmgton Benesicial
Society.
Joseph Romig gegen Daniel Lower.
Stephen Wcrly gegen Jonas Seiberling.
Daniel Rerig gegen Thomas Weiß.
Jesse Weaoer gegen William Kuntzman.
John Kemerer gegen James M. Wilson und
John Wagner.
Thomas Newhard geqen Abraham Newbard.
Nathan Miller, Proth
Januar 9. nqbC
Ein herrlicher Geschäftsstand
im Herzen von Allentaun
zu verlchnen.
Der Unicrschricbcne bietet seinen Vorzug'
Gcschäftsstand, gelegen in der Hamil-
Siraße. gerade gcgenüber der Oddfel
lows «alle, in Allentaun, vom Isten nächsten April
»u versehn, n an. DaS Gebäude ili ein E>l Haus,
enthalt eine g.oße Siohrstube unten, zwei große
Stuben oben und zwei geräumige Keller, wclcbcs
olles zusammen zu verlchnen ist. ES ist dies clner
der betten Platze in der ganzen Stadt, um S-ohr
oder irgend andere Geschäfte zu betreiben. Das
Nähere erfährt man bei .
Daniel Keipcr.
Januar lti "gbv
Ein schätzbarer Stohrstand
zn verlehnen.
. , Der Unterschriebene bietet den
MM.schatzbaren Stohrstand lietzt H>t-
Stvhr) in Nordwheilhall
vom Isten April 1851, zu verlehnen
an. Derselbe liegt in einer und ge^
meßt immer eine sehr ausgedehnte Kundschaft. Ein
quteS Rech« wird für eine billige Rente gegeben.
Januar 9. nq3n?
Line Lotte mit Wohnung
zum Privat Verkauf.
Die Unterschriebene wünscht durch Privat Handel
zu A Gru„d-Lotte
mit einem halben Acker Land, gelegen in Macungi,
Lecka »aun.y, eine Viertel ober,
halb Breinigsville. an der Straße die von AUenlaur
nach Kuhla«» führt.
Darauf ist errichtet, em zwei
WM stockiges steinern Wohnhaus mi>
angebauter Kurve, und allerlei erforderlich
Nebeszebäude. Allerlei Obstbäume befinden sich au
der b/s»gltn Lotte. Daß Nähere erfrag, man be
der UiUttschriebcnco, di, auf d,r Lott, wohn».
Rachael Trexler.
Januar
Allentann, Lecha Caunty, gedruckt und herausgegeben von G nth, Aonng und Trexler.
Wood s Patent verbesserte selbstfütternd«
Schindel-Maschine.
Der Unterschriebene wird am Samstag den Isttn
nächsten Februar, mit seiner Maschine, in Schnecks
ville, Lecha Caunty, Schindeln und Faßdauben
schneiden, wann und woselbst gesehen werden kann,
wie dieselbe operirt. Am nämlichen Tag wird auch
daS Patentrecht für in Lecha Caunty
zum Verkauf angeboten.
Unterschriebener hat schon eine große Quantität
Schindeln und Faßdauben mit/dieser Maschine ge>
schnitten und dieselbe somit hinlänglich erprobt. Sie
hat einen großen Vortheil über Sägmaschinen, indem
durch eines Pferdes Gewalt 20W Schindeln in einer
Stunde aus weniger als einem Klafter Holz ge
schnitten werden können. Dampf- oder Wassergewalt
kann mit gleichen Vortheilen angewendet werden.
Die Bedingungen für das Patentrecht sind sehr
mäßig und annehmbar.
Daniel Schneck.
j Schnecksville. Jan. Ik. 1851. nqZm
Ocffentliche Vendn.
Samstags de» Isten Februar, um Iv Uhr Vor
mittags, soll am Hause des Unterschriebenen, in Low
Hill Taunschip, Lecha Caunty, folgendes bewegliche
Eigenthum öffentlich verkauft wc!den:
Drei Pferde, 6 Stück Rindvieh, worunter sich
Kühe mit Kälber befinden. Pfcrdegeschur, ein drei
GäulSwagen mit Body, ein I GäulSwagen, Pflüge.
Eggen, eine Dreschmaschine und Pfcrdeqewalr, eine
große Verschiedenheit neues Gäulsgefchirr, als ein
unv zweispännig Geschirr, Sattel, u.f. w., und noch
Bauern und Hausgeräthschaften zu weitläustig zu
melden.
Die Bedingungen und Aufwartung von
Nathan Wetherhold.
Januar 16.
wird hiermit gegeben, daß die Unterzeichneten als Ad
ministraloren von der Hinterlassenschaft des verstor
benen Joel Krauß, letzthin von der Stadt
Allentaun, Lecha Co., angestellt worden sind. — Alle
Solche, die daher nock an besagte Hinterlassenschasi
schuldig sind, werden hiermit gebetn, innerhalb 3
Monaten anzurufen und abzubezahlen; und Sol
che,dienochrecdtmäßige Forderungen an besagte Hin
terlassenschaft zu machen haben, belieben dieselbe
innerhalb besagter Zeit auch einzubringen, damil
Alles in Richtigkeit gebracht werden kann.
Gmrline Kraust, Altciitaiin,
Ä..e
oon Brobst und Krauß schuldig sind, haben inner
lz.,lb der besagten Zeit in der Eisengießerei bei der
Stadt Allentaün anzurufen und Richtigkeit zu machen
Januar Iv.
Thaler Belohnung!
Wurde verloren, durch den Unterfchriebenrn, in j
AUentaun, auf den Neu-Jahrs Tag. zwischen Bic.
ry's Stohihaus in Alleniaun und Lentz's Slobr in
Lowhlll, ein Taschenbuch mit 7U Tlialer in B >nk
noten, einer Note sür Thaler zahlbar bei Hrn
Joseph Weaoer in AUentaun. nebst noch andern
Papieren Da die Bezahlung obiger Note einge
stellt ist, sind die Papiere bloß zum Eigner von Werth.
Wer obiges Taschenbuch zurückbringt soll obige
Belohnung erhalten von
William Hlttel, inn.
Januar st.
Schneider , Gesellen.
4 Schneider Gesellen werden sogleich bei dem Un
tcrzeichneten inCatasauqua. Le»a Cauniy verlangt.
Keine andere als gute Arbeiter, die dabei nüchtern
sind, brauchen Anspruch machen. Dieselben können
auf lange Z.it Arbeit und guten Lohn rechnen, wen»
sie sich sogleich melden.
John S. Matchett.
Januar 9. nqüm
Anditors-Anzcige.
In dem Waisennericlit von Lecha <sa„nty
In der Sache der Rechnung von John Schmeyer.
Adnr'or von der Hinterlassenschaft der verstorbenen
Barbara Pannebecker. letzthin von Niedermacungie.
Und nun. Dec. 6, I85l) ernannte die Court auf
Ersuchen, David Schall Esq„ James W.iler und
Sal. Fogel. Esq.. als Auditors, um besagte Recd>
nung überzusehen, überzusetteln. Verlbeilung nach
den Gesetzen des Landes zu machen, und dem nach,
sten festgesetzten Waisengeiicbt Bericht zu erstatten.
Aus den Urkunden.
Bezeug,?— l. D. LatvaU, S»r.
Obengenannte Auditoren werden sich
dem Endzweck ihrer Bestimmung, ani
Freitag den 24sten Januar 1851. um I» Uhr Vor
mittags, am Gasthause von Jacob Fischer, ir
Trerlcrstaun, Lecha Caunty, versammeln, allwo
j sich alle Jnteressirte einfinden können, wenn sie ee
für nothwendig erachten.
Januar 9. nqlrr
Ocffentliche Nachricht.
Gideon Leny gegen Gottfried Peter.
! In der Court von Common Pleas für Leckc
Caunty.—Seviember Termin. 185 V, No. 22
l Decb. 5, 1850, auf Vorschlag von Hrn. Etiles
ernannte die Court Jacob Dillinger zum Com
.missioner, umNenheilung deS Ertrags desScheriffl
an und unter die Crediioren und gesetzmäßig daz>
berechtigten Personen zu machen
Aus den Urkunden.
Nathan Miller, Proth.
Der unterschriebene Eommissivner nürl
»um Endzweck seiner Bestimmung gegenwärtig sein
Samstags den Lüsten Januar, um I» Uhr Vorm.t
tags, in seiner Amtsstube, in der Stadl «Uentaun
Lccha Caunty. wann und woselbst sicb alle mteres
siite Perscnen cinsintrn können.
Jacob D'llmger.
Januar k>
Donnerstag, den Jannar, RBSR
Ein anderes wissenschaftliches Wunder!
Pepsin,
VcrdauungS-Flüssigkeit »der gastrischer Saft,
Ein groKeS Mittel für DySpepsta!
durch I. S. Heugh?«», 0, S!o. N^Siord
Die« ist wahrltck cin wunderhare« Mittel für llnverdauitchkeit,
iOnkperW? (Gelbsucht, Leberbeschwerden. !vcrstepfun>i und Debi
lität, Weis«, durch den natürlichen Agent, dcn
halber Zkeelcffel voll diescr Fltssigkc» mit Wasser vernilscht,
verdauleder liU filnf Pfu»d Sioastbeef la etwa zwei
Stunden außerhalb de». Mag« »us.
?ll«i ein Mittel fnr
n Pl,ilad,l»l>iä, ->!run°rk »nd
aurer dei-veraie «alle, und di. «uren waren nicht nur schnell und
,'ror.eS »crvdseS Gegenmittel, und von d?rer»>'unU<l>
l>«ine» Quaniit'N die in cincr .zünden Verdau»»« »»tbwen>
iVlectro-Magnetiscken Principien!
»?>? !» »utfernc» scheint Gleichviel
wi> >chl,»>ni sieieiumoae», es aide auaendliet>tcke Srleichicruna
ige DosiSent,ernt a»>- unan ieneiime» -'vmvtome, und ei
kreucht »urTiir eine kurze Zeit wiederholt werden, um die.e guten
'»r^edaner.a.tzu n.ach.u. Ne.nt.eit deS/!»utd
5s Törrers ,nd nn.erzugliche?iola.» ES"I d.>°nd.rS >'°r>.m>.ck
n xi,tl.-n von U.belke.te», Erbrechen, K. >?ck">>r,kn dcj
ilitk»rlcii'A, UnwolN'tin n »cli den» niederer, kalter
ses
mutw Ad!,Krün "schwache. ?:.ig»n« >u Wal,n,.»n.
r' >s! S inl» aler »er 8«,t.1. Eine Bottel de>»irlt osl
rcaueiuen Neri'enduna nach all nTheilendeö vandr? wird Dil
dc« P.vsn. >n der von Buldern g»,.ie
r,?,n »», Ztnw i umien um rsinvcrdu»»rrni ?>tldliol,Wass.r ?de>
?-«!u7. ui !!!°<en Dirsc -rulver en.»all>» dir »aml.cke
wie ti' Vortel«/ vder die dovveltt Quantität »nr den
und w.rdnvorr°,reidurck die -v.>üvc>>ck,et'.w nn nn>» e>
Zi>.!l'r
Vi>'.<cken Jede« V'>
lial«d,«ge,ckri.>>c»en?!a»»nkzu>!Vo» Ä« Hougliton, A.- D- a>
«einiger Eigentlmmer
«uctiliohr des ..Patrioten" z« haben.
«eniiteMongt 5,1550, -
Nachricht an Tax Lollcktorcn.
Da noch ein großer Theil de, Staats und Cauiity
Taren nicht eiiigesammelt ist. so geben die Unter !
leictneten hierdurch Nachiicht. daß aUc Eollcktoren,
ne den vollen Belauf ihrer Duplikate nicht bis ,um
Znde der nächsten Februa, Couit aufgesettclt Kaden,;
hre in der Pivihonalvrs Amtstube aufgereihten
Bonds als Liens gegen »ch und ihre Bürgen finden
veideu. Nacd der obengenannten Zeit werden v
Piozent Jniressen zu dem Belauf der unbezahlten
Taxen gerechnet werden. , , .
Benjamin Breinig.
Samuel Kraust,
Peter Engelman»
Cemi»ijficncrs. >
Tommislicncrs-Xmlstul'.', Allenlaun, lan.Ä, ISSI. nq3n>
Ein großes Scheibenschießen!
Samstags den Isten Februar soll am Gastbause
von Daniel Deibert. in Kraußville, Lecha Eo..
Ein fetter Ochs und
S fette Rinder
und Schrot her
,.i? i ausgefchossm werden, wozu alle
Schützen in der Nähe und Ferne eingeladen sind
beizuwohnen; indem dies besonders für Solche eme
heirliche Gelegenheit ist, die noch kein „Wmterbief'
haben. Die Schützen haben selbst zu bestimmen, wie
weit sie schießen wollen. Heidelberg.
Jona« Handwer?.
Januar 16. nq3m
I. Mohr,
Rechtsanwalt,
Allentaun. Lecka (jaunty, Pa.
Office in »er löcherigen»Selinunq de« rcrlierbcncn Aitilb. I.W.
einiqe Thllrcii «berhaw dem S«urlhaui«. Er spricht du
deutsche Srractii.
Ltteber Sl. 1320. »qgM
C. B. Weaver,
Rechtsanwalt -Attornep at Z^aw.
Allentown, Le»a Caunty, Penns.
OMe »ei Richt.r Ruke, nächste Tbiire ,u Ruhe'« Talokii-nufak
»l>r, in der Hamilton Straß«.
' I->n y. ISSI. «<IU
N n i o n S - L t e d.
W->? glüht im Süden. scht's im Norden brennen l
Eins ist der Bund, des Volkes Hort.
Mord oder Süd,: !
Das'wollen wir nicht nziss.'n,
Wann leuchtend in der Welten Finsternisse»
Dies Sternbild auf am Himmel jieht.
C üd oder Nord,::
Ein Sturmwind risse schnell sie fort
Blick, t hinauf!::
Einheit gibt Kraft ! :!
Wagt ikr das Volk ju schwächen ?
Das Zuckerrohr im Süden blüht
Eins ist das Lar.d !:!
Wir stehen filr-s - i n « Vaterland.
Der Doktor und sein Patient.
Die beschwerlichsten Patienten, welche einem Arzt
vorkommen können, sind nervöse, hypochondrische
Leute, welche bei völlig gesundem Leibe sich einbilden
krank zu fein und sick manchmal die wundervollsten
Joeen in den Kopf setzen. Ein Arzt in England
erzählt sehr launig einen solchen Fall, der ihm wäh
rend seiner Praris aufstieß.
Bloomsburg Square r,arle. geyvrrr r»,
stus Braun. Er war ein Mann von unabhängigem
Vermögen, gutem Verstand und großer Herzens
gute. Er haue viele medizinische Bücher gelesen,
manchmal die Hospitäler besucht, sich dadurch den
Kopf überspannt und die sonve,barsten Ideen aufge
faßt, die ihn in einem Alter von vierzig Jahren, in
einen lächerlichen, obschon bedauernswürdigen Zu
stand vei setzten. Er war nicht verheiratbet. Dies
wurde mir von dem Freunde mitgetheilt, der mich
ihm als Arzt empfohlen hatte.
DaS rrstemal, wo ich ihn besuchte, fand ich ihn
aus einem Sofa liegen, die Stube war nicht sehr
helle und er stöhnte und gar jämmerlich.
Wie gehts, Hr. Biaun, was fehlt Ihnen?
Was mir fehlt.-waS mir fehlt? oh. Doktor.
Dokior oh! oh! oh!
Ick bedauere, Sie so unwohl zu finden. Wol
len Sie mick wohl mit Ihren Umständen bekannt
ma»eu?
Nack meh>maligem Geächze fing er an: Oh
ach! Doktor ich bin hin. ganz hin, guckt an mein
Bein-meinen Fuß wollt ick sagen; oh! ach! es ist
schrecklich!
! Ick untersuchte daS Bein und sand. daß der Fuß
wi? einem seidenen Sä »upstuck an einen Pfosten des
Sofas gebunden war.—Was soll das bedeuten?
fragte ick
Lb. Doktor, wie könnt Ihr so fragen?
Well. Hr. B>aun. dem Fuß mag fehlen was
will, so ist dai>Tuck zu fest. u»d ich muß es aufbinden,
Elender! wollt Ihr mich verdeiben! —fuhr er
Verderben? — fragte ich verwundert.
Ja. verderben; denn Ihr mußt wissen, daß ich
zu leicht bin.
—Zu leicht! wie soll ich das verstehen?
Doktor, Ihr wißt doch, warum ein Ballon
aufsteigt?
Ei, freilich.
Well, warum? .
Weil er leichter ist. als eine gleiche Masse Lust,
Well. Doktor, das ist gerade der Fall mit mir;
ich bin leichter, als eine gleiche Masse Luft, und wenn
ick nicht festgebunden wäre, würde ich durch die Lufi
fliegen, wie ein Ballon. Oh', oh! es ist schrecklich
daran zu denken.
Jetzt ging mir über Hrn. Braun'S Zustand ein
Licht auf. und ich wußte, wie ich mich zu verhalten
! Sind Sie auch ganz gewiß, daß es sich so mit
Ihnen verhalt? —fragte ich weiter.
> —So gewiß, als ich Euch vor mir sehe. Doktor;
man hat mir viel von Eurer Geschicklichkeit gesagt,
nun seht, ob Ihr mir Helsen könnt.
Bielleicht; wie wärS, wann ich da» Bein ein
! mal losbinden thäte? -
Ums Himmelswillen. nein ich würde durchs
Fenster fliegen wie ein Vogel.
Well, ich halte sie am Kragen, während ihre
Haushälterin das Tuch aufknüpft.
Ihr mögt» probiren, aber nicht lange, just um
Euck zu überzeugen.
Wahrend nun daS Tuch losgebunden wurde, hielt
jich ihn am Kragen fest. Er stieß dabei schwere
j Seufzer auS, und befahl mir, ja recht fest zu
Jetzt hob er langsam das Bein auf, und ich uev >v>
unvermerkt IoS.
— Seht Ihr, Doktor, wie das Bein geht.
' O ja, aber eS wird nicht weit kommen, denn
Si« sehen.daß ich keinen Hall mehr am Krage«, habe.
Jahrgang »».
Laufende 45.
Aber ich halte mich am Sosa fest, und mit allen,
Kräften, sonst wäre ich schon zum Fenster hinauS.
Zch denk, mein Zustand ist Euch nicht klar?
O ja, Hr. Braun, völlig klar. Ich wert»
Zhnen preponderative Pillen verschreiben.
WaS? rief er, indem er das Bein schnM
sinken lieA
Preponderative Pillen; sie sind meine eigene-
Erfindung, und weiden Ihnen in kurzer Zeit wiede«
Zhr v ölligeS Gewicht verschaffen.
Ihr seid mein Mann, Doktor! Ihr seid de»
einzige, der meinen Zustand versteht. AIS ich zuerst!
ansing so gläsern zu werden, fragte ich Abernathy
um Rath, und was denkt Ihr, daß der Narr sagtet
Da ich nur mit einem Kopfschütteln antwortete, sv
»uhr er fort:
Well, er rielh mir an, mich gleich einem
»csen mit allen Farben beschmieren zu lassen, damit
ich mit der Zeit als ein respektabler Mandarin it»
einer chinesischen Rumpelkammer Platz finden könnte.
Das war ein sonderbarer Rath.
Der Narr! und als ich mehr wissen wollt?»
>vieS er mir die Thüre. Oh! oh! eS ist erschrecklich.
Ich schickte ihm noch am nämlichen Abend einig?
völlig harmlose Pillen, mit Vorschrift, wie zu neh»
men, und wartete mit ziemlicher Ungeduld
richt von der Wirkung meiner gewichtigen Medizin»
Nach wenigen Tagen erhielt ich Botschaft, mich ei»
lends zu Hrn. B»aun zu verfügen, er sei stark an»
Sinken.
—Am sinken? fragte ich erstaunt.
Ja. Herr, er ist zu schwer; er sagt, Ihre Pil
len hätten ihn zu solchem Gewicht gebracht, daß ev
jetzt im Keller liegt, aus Furcht, er möchte durch der»
Stubenboden brechen.
Ich machte mich sogleich auf den Weg, und richtig
genug fand ich Hrn. AugustuS Braun der Länge
nach auf dem Rücken in der Milte des Kellers auL»
gestreckt.
Oh! oh! Doktor, kommt Ihr endlich?
WaS fehlt nun, Hr. Braun?
Oh, die Pillen. Doktor die preponderative»
Pillen sie sind zu stark — sie haben mich so schwer
gemacht, daß ich in den Keller fiüchlen mußte, un»
nicht durch den Floor zu brechen. Oh, oh! wie
schrecklich!.
Nicht möglich! —sagle ich, mit Mühe daS
Lachen verbeißend.
Aber es ist so. Ihr wißt, wie leicht ich war,
—daß Jlzr mich am Kragen halten mußtet, damit ich
nicht durchs Fenster flöge, und nun bin ich so schwer
geworden, daß ich fürchte durch die Erde zu brechen»
döchlst'iu Akfen°.'"" wr. lief oder wobia.
Wirklich? —Doktor. Ihr feid mein Mann,—
aber wie? Ol), oh! '
Sie müssen anli preponderative Pillen nehme»
' und eine sorgfältige Diät beobachten.
WaS soll ich essen?
! Schasfleisch; lassen Sie dieS meistens Ihre
Speise sein
Oh. Doktor. Ihr seid ein herrlicher Mann —
Ihr versteht Eure Kunst; ich hätte keinen besseren
Arzt finden können.
Ich empfahl mich und schickte ibm am nächsten
Morgen eine große Flasche mit Wasser, Wein, Zucker
und einigen bitteren Tropfen vermischt, und glaubte
nun meinen beschwerlichen Patienten bald los zusein
Aber ich hatte mich verrechnet. Just drei Tage
darauf wurde ich des Nachts durch ein heftiges Ge»
- klinget meiner Hausihürschelle auS dem Schlafe ge
! iveckt, so daß ich im ersten Moment glaubte, daS
! Haus brenne. Als ich den Kopf durch's Fenster
streckte und fragte, wer mick verlange, wurde mir gc»
antwortet: ein Bote von Hrn. Braun.
Well, was fehlt nun, ist er zu schwer oder zu
leicht? . ,
KeinS von beiden, Ueber Herr, aber er sagt, er
ist drauf und dran, vermerrymopusset zu werden.
Bermerry—was?
Vermerrymopuss.t. Doktor; er meint, eS gehe
eine Verwandlung mir ihm vor.
Ob. metamorphisirt. das wird's wohl sein.
Well, sagt ihm. ich würde gleich kommen.
Als ich an feinem Hause anlangte, war alles in
Konfusion, und im Parlor saß Hr. AugustuS Braun
im Schlafrocke wie verloren auf dem Sofa.
Doktor!—schrie er mir zu, Ihr habt mich
vollends hinqemacht.es ist auS mit mir—völlig auS ;
oh! Bah! Bah!
Ick Hesse nicbt, aber wo fehlts nun?
Ihr habt mich vollends hingemacht, Doktor,
sag ich. was habt Ihr gesagt, daß ich essen sollt«?
Schasfleisch
— Ja. und ich habe Schasfleisch gegessen—Schas
fleisch »um Frühstück. Schaffleisch zu Mittag und
Schasfleisch zum Supper und nun—
Ich konnte nicht Helsen, laut zu lachen.
Ihr lacht, Doktor, ihr lacht, und wißt nicht
das Unheil, das Ihr mir damit bereitet habt?
Nein, in der That nicht.
Bah! Bah! Bah! Doktor. Eure Vorschrift
thut Wirkung, ich bin drauf und dran, in ein Schaf
verwandelt zu werden,—Bah! Bah!
Ich wurde ärgerlich und sagte. Sie.sind ein
Narr. Hr. Braun!
Bah ! Bah war die Antwort.
Ich sag Ihne«. Hr. AugustuS Braun. «,e
sind ein Na?r-ein Hyp°».nder-S>. sind M der
Einbilduna alleS. alle« was S" zu fem wünschen--
Ihr Zustand ist nur eine sire Idee, er .».,t,rt nur .»
eigenen Gehirn.
versteht meinen Zustand mcht, Doktor—
-?l,r seid ein Narr—ein EinfaltSpinsel-einJgnora
muS -Bah! Bah! oh! oh! ich bin hin!
Ich mußte laut auflachen, welches Hrn. Braun
in noch größere Wuth versetzte.
Ihr seid ein Quack. Doktor, packt Such, und
laßt Euch nicht mehr in meinem Hause sehen.
So ärgerlich der Hypochondrische sich gegen mich
erzeigte, so halte ich doch noch für mehrere Jahr, mit
ihm zu schassen, ehe ich ihn von seinen firen Ideen
völlig wieder hergestellt und zu einem vernünftigen
Manne gemacht hatte.-^Neutr-lij!)