Der lecha patriot. (Allentaun, Pa.) 1848-1859, January 16, 1851, Page 1, Image 1

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    Der Lecha Patriot.
Bedingungen: .
Sub srriptio n—Ein Thaler des Jahrs.
Dekanntmachilngcn werden z» dcn billigsten
Wohnhaus und Stadtlotten
zu verlehnen.
Das pockige backsteiuerneWohn-
sammt der Lotte zwischen
Lutherischen Kirche und der Allentaun
Akademie ist vom l sten nächste» April an zu verleb
nen. Die Lotte enthält »2 Fuß Front und 23«
Fuß Tiefe. DaS Wohnhaus hat 28 Fuß Front und
35 Fuß ITiefe, mit 2 Stuben, Küche und Gang auf
der ersten, 3 Stuben auf der zweiten und einem gulen
Speicher auf der dritten Flur. Eine Hydrant be
findet sich vor der Hausthüre und ein Främstall aus
der Lotte.
Auch ist die Lotte hinter der Lutherischen Kirche,
an die obige stoßend, mitzuvcrlebnen—welche beide
Lotten sich in gutem Zustande befinden
Besitz und ein gutes Recht kann bis den lsten
nächsten April gegeben werden.
William ATaddern,
Januar 9, 1851. ng3m
Ein schätzbarer Stohrstand
zu verlehnen.
Der Unterschriebene bietet den
M:M,schätzbarcn Stohrstand ljetzt Hit-
Slohr) in Nordwheithall Taunfchip,
Lecha Caunty. vom lsten April 1851. zu verlehnen
an. Derselbe liegt in einer guten Gegend und ge
nießt immer eine sehr ausgedehnte Kundschaft. Ein
gutes Recht wird für eine billige Neiile gegeben-
Für das Nähere wende man sich an
Elias Stettler.
Januar 0, nq3m
Öeffentliche Vcndu.
Samstags den IBten Januar nächstens, um 10
Uhr Vormittags, soll am Stohr des verstorbenen
Durs Ruby, letzthin von Waschington Taunfchip
Lecha Caunin, ein Afsoitment
Trocken-Waaren, Harte-Waa-
KMMren von allen Sorten, Eiden-
Glas Waaren, Qniens-
Waaren, eine Auswahl Grozereien/ u. s
w., n. s. w., n. s. W-/
<uif öffentlicher Bendu verkauft werten.
Die Bedingungen und Aufwartung v> n
David Rndn,
Israel Study,
Veer-r
Adniinigraioren. !
N, B—N ehmt Obackt, denn a>n des
obenbesagien Tages, »vcidcn wieder allerlei Stehr
girier für Junge und Alle Leute öffentlich auf Auc
-sion verkauft wenden.
Jan. 9.
Haus und Lotte
Durck privat Handel zu verkaufen
Der Unterschriebene wünscht durch Puvalhandel
»u verkaufen:
Cine tzirnndlottc,
gelegen auf der Ostftiie der Allen Straße, einige
Thüren unterhalb der Wohnung des Dr. Charles
L. Marlin, mir darauf befindlichem
2stockten backsteinernen Wohn-
a u s, einer Piazza, n. s. w.
!>>>»«?«? Das Ganze ist in vorzüglichem Zuilande,
Wegen dem Näbenr wende man sich an
William H. Wetherhold.
Allentaun, Januar 2, 1851. ng3m
Eine schatzbare Lotte
auf öffentlicher Vendu zu verkaufeu.
Samstaqs den lBren Januar 1851, soll auf drm
Platze selbst
Cine schätzbare (Hrnndlpttc
auf öfstntlichcr Vendu verkauft werden.-Dieselbe
äst gelegen lheils in der Statt Allcittau», und lh.üs
in Norlhamplon Taunftl ip; grenzend an Lotten
-von William Sink, der Norlhampton Wassergesell
schaft, John I, Krause und Nathan Drescher; ent
haltend ungefähr 2'/, Acker. Daraus ist errichtet
Ein Främ Wohnhaus, Främstall mir einem
ein »stückiges steinernes
elc. Ein vorlrefflicher Obstgar
ten, i»ll allen Sorten Obstbäumen, als Aepfel,
Pfirsiche, Pflaumen. Kirschen, etc.. ist auf der Lotte
Auch befindet sich ein Kalkofen und ein guier Kalk
steinbruch darauf, sowie eine Springe am Hause und
«ine andere am Kalkofen. Das ganze ii! in gutem
Zustande und der Aufmerksamkeit von Kauflustigen
B-—-Wenn es Käufern belieben sollte, so kann
das Eigenthum in Lotten verkauft weiden.
das Eigenthum am obigen Tage nicht
verkauft werden, so soll eS an demselben Tag- an
ten Meistbietenden öffentlich verlehm werden.
Zur nämlichen Zeit
sollen auch folgende Artikel veikauft werden: - Ein
1 Gäulswagen mit Body. Heuleitern, '"»e. Em
gäulsgeschirr. 2 Steinschlegel, 2 Hessen, 2 rill.,
Pick und Grubhacken. ein Kohlcnofen. 3 Klafter
Hol»; eine Quanlikät Board. Klappboaid, Scanl
lina und Planken; 15,00 Backsteine, eine Glatlbuchfe,
3 eiserne Kessel. Fässer und Ständer, und sonst
allerlei Haus und Küchengeralhe. Ebenfalls: ti
Schweine und eine Quantität Heu. .
Die Bedingungen am Verkauftage und Auswar
'""2 Mcmasses Neuhard.
December 19. .
Treichlersville Postamt.
Folgende Briefe sind im ietzien Viertel im obigen
Postamt liegen geblieben:—Labar und Jones, Sa
lomen Hottenstein. John Peter, George Coffin, Miß
Julian, Beyer, Friedrich Miller, Nalhan Peler.
Charles Mn>er, John Lewis, John Nies, 2.
John Treichler. P. M.
Januar Y. - nq3m
A l l e n t a n n, Lecha gedruckt und herassgegeben von Gnth, Aonng unv Trex ler.
Nachricht an Tax-Kollektoren.!
Da noch ein großer Theil der Staats und Caunty !
s Taxen nicht eingesammelt ist, so geben die Unter.
!zeichneten hierdurch Nachiicht, daß alle Collektoren.
den vollen Belauf ihrer Duplikate nicht bis zum
j Ende der nächsten Februar Couit aufgefeltelt haben,
!ihre in der Prothonalors > Amtstube aufgereihten
! Bonds als Liens gegen sich und ihre Bürgen finden
j werden. Nach der obengenannten Zeit werden (5
S Prozent Jntressen zu dem Belauf der unbezahlten
j Taxen gerechnet werden.
Benjamin Breinig,
Samuel Kraus«,
Vrrhö r-L i st e
Februar Termin
Erste Woche, Februar .'! 1851.
Samuel Daniel und Thomas Daniel gegen Jo
j feph Daniel.
! Daniel Weiß gegen Godfrcy Rolh.
i David Slem und Andere gegen John Wagner.
William Walp gegen Stephan Balliet.
! Anna Bright g'eqen A, P, Mcßride.
Haberacker und Nütz gegen JohnG. Goundie und
Andere.
Franklin Hillcbeitcl gegen Samuel Hartman und
Andere.
John L, Twells gegen William Frey.
David und Daniel Moritz gegen Charles Moritz
Lewis K, Höllenstein gegen Daniel Defchler.
Zweite Woche, Februar IV, 1851.
Die vereinigten Brüder gegen John Blank und
Andere.
Jsaac Hackman gegen Joseph Lazarus und Neu-
ben Grasiv.
! Joseph Marsteller gegen Nathan Grim.
Jacob Zimmerman Peter Huffman.
! Edward Kern und Andere gegen Peter Sieger.
Stephen Leb gegen Abraham Neuhard.
George Miller sen. und Co. gegen Nathan Ger- >
man.
Amos Bacher gegen die Waschington Bencsicial
Society.
Joseph Romig gegen Daniel Lower.
Stephen Werly gegen Jonas Seiberling.
Daniel Neiig gegen Thomas Weiß.
Jeffe Weaver gegen William Kuntzman.
John Kemerer gegen James M. Wilson und j
Jodn Wagner.
Thomas Newhard gegen Abraham Newhard.
'.'talyan Himer/ Prori) !
9. ngbCi
Alle Diejenigen, die »och schuldig sind in den!
Büchern des Hrn. El i a sK u h ns, in Lowhill Taun !
scdip, Lecha Caunl», sei es für was es immer will,!
.werten benachiichligt, daü dieselben am 2lsten De !
cember an den Unterschriebenen, in Neu Tripvly,!
Lecha Caunty. übei schrieben wurden, woselbst allei
! solche Schuldner aufgefordert sind, bis am 22 und!
Januar sich einzufinden, Abrechnung zu lhnn.
Nach dieser Zeit werden die Bücher einem Friedens- -
Dichter übergeben werden.
Samuel Camp.
I Januar 2 1851. nglim
N a ch r i cl) t
hiermit gegeben, daß der Unterschriebene als
E r e eii t o r von der Hinteilassenschafr des oerstor
> ve>un Friedrich S ch o r l, letzlhin v»n der Sladl
Allenlaun, LechaCo., ernannl worden ist.— Solche, die z
an befagle Hinkerlassenschast schuldig sind, weiden
ersucht innerhalb (i Wochen anzurufen und
i bezahlen —Und Solche, die noch rechtmäßige An
ftnderungen an gedachte Hinterlassenschaft zu machen
!?abe», sind ersucht solche binnen besagtem Zeilraum
unfehlbar auch einzuhäntiaen.
Beujanii» I. Hagcnbuch, ?l«ertaun. !
!Dec, 12. ngtim!
Allditor'^Anzcige.
In dem Waiseiigericlit von Lecha t>'anntv,
In der Sache der Rechnung von John Schmeyer,
Adin'or von der Hinterlassenschaft der veistorbenen
Baibara Pannebecker, letzlhin von Niedlrmacungie, i
Und nun. Dec, <5, IK5tl ernannte die Court auf
Ersuchen, David Schall El'g,, James Weiler und
Sal. Fogel, Esg , aIS Audiiors, um besagte Rech'!
nung überzusehen, übcrzuselleln, Verlbeilung nach!
den Gesetzen des Landes zu machen, und dem näch
stcn festgcsctzlen Waisengciichl Bericht zu erstatten.
Aus den Urkunden.
Bezeugte— l. D- Lawall, Schr.
Obengenannte Audiloren. werden sich
zu dem Endzweck ihrer Bestimmung, am
Freilag den Januar 1851, um U> Uhr Vor
mittags, am Gasthause von Jacob Fischer, in
Trcrlcrstaun. Lecha Caunty. versammeln, allwo
sich alle Jnlercssirle einsinde» können, wenn sie es
für nothwendig erachten.
Januar 9. ngüm
Oeffeutliche Nachricht.
Gideon Vcnh gegen Gottfried Peter.
In der Court von Common Pleas für Lecha
Caunty,—Scvlember Termin, lBstl, No. 22,
Decb. 5, IBSV. auf Vorschlag von Hrn. StileS,!
ernannte die Court Jacob Dillinger zum Com
missioner, um Berlheilung des Ertrags des Schcriffs i
an und unter die Creditoren und gesetzmäßig dazu
berechtigten Personen zu machen
Aus den Urkunden,
LMKUA Bezeugis.
Nathan Miller/ Proth.
Der unterschriebene Commissioner wird
zum Endzweck seiner Bestimmung gegenwärlig sein,
SamstagS den 25sten Januar, um 1(1 Uhr Vormit
tags, in seiner Amtsstube, in der Stadt Allentaun.
Lecha Caunty, wann und woselbst sich alle interes
stite Personen einsinken können.
Jacob Dillinger.
> Januar nq?m
Donnerstag, den A«. Jannar, RBSA.
Der Winter.
Der Winter ist ein geschickler^Rann;
Weiß streicht er Dächer und Felder an:
De^^^
l n«ch wein kin Zimmernmn
Er laut die Brücken der nach.
Deckt ganze Flüsse mit einem Dach.
Ei» guter Schreiner. daS ist er auch ;
Wo Nieniimd pflanze! und Niemand gießt,
Läßl über Nack» er die Blumen Üiih'n,
lind stellt sie Morgens aus Fenster hin.
Du fragst, von wen, er das Mcs lern'?
Zlch. pflanzt Er dem schon so Vieles ei«.
Was wird Er mir, seinem Kind, verleit)'» l
Der Branntwein, ein Dieb und ein Gift.
(Aus Ollo's Lesebuch für Sonntag-'schulen.)
Es gibt einen Dieb, der All», die freundlich mil i,
ihm thun und eine nähere Bekanntschaft mil ihm j
pflegen, nicht blos um das sauer Erworbene betrügt,
sondern auch ihr Blut und Leben vergiftet; der nicht >
blos der gefährlichste Feind ihres Wohlstandes, fon -
dern auch ihrer Gesundheit und Seligkeit ist; und >
dieser Dieb ist der Bran n tw ein. ,
Wer täglich einzig nur für fünf Cents Branntwein
trinkt, gibt für dieses Gift monatlich anderthalb Tha- >
ler. in einem Jahre achuehn, und in zehn Jahren i
hundert unv achtzehn »
Aber der genannte Dieb fügt seinen Freunden noch j
giößern Schaden zu, als jener Verlust an baarem
Geldeist. Je besser Jemand der Branntwein
schmeckt, je weniger schmeckt ihm die Arbeit, und .
wird manche schöne Stunde beim Glase
die nützlicher hälte verwendet werden können. Da-! !
her gebt mit dem Gelde auch Zeit, und zugleich Muri- i
terkeit und Lust zur Arbeit verloren. Zwar macht!
der Branntwein im ersten Augenblick mnnter und
rüstig, wie die Fieberhitze den Kranken aufregt, daß -
er lebendiger und stärker wiid, als zwei Gesunde.!
Aber bald legt sich der Mulh; eS folgt eine große!
Ermattung und mit dieser Trägheit, Neigung zum
Müßiggange, Vernachläßigung der Arbeit. Träg
heit aber schleicht so langsam, daß Armuth sie bald >
einholt.
In allem Branntwein ist Gist. Der Brannt !
wein besteht hauptsächlich aus Wassertheilen und >
vielem Weingeist oder Spiritus. Dieser Weingeist
ist daS Giltartige, der berauschende Theil
des Branntweins, welcher, rein genossen, unfehlbar
den Tod herbeiführt. Er brennt, wenn man ihn
anzündet, in blauen Flammen, Ohne ihn würdeder
Branntwein so »renig wie Wasser betrunken machen ;
aber er wirkt in folgender Weise: Sobald der
Branntwein getrunken ist, fa»gen ihn die inneren
Gefäße auf und führen ihn ins Blut, Große Auf
regung ist davon die Felge. Die berauschenden
Theile durchdringen Lungen »nd Muskel», Gehirn
und Nerven. Der Puls schlägt nun kräftiger, das
Blut läuft schneller. Daher jenes angenehme Ge
fühl, jenes augenblickliche Vergnügen, welches den
Trinker reizt, immer mehr U"d mehr zu trinken
Weil aber der Branntwein keine näbrenden Theile
enthält, so kann jene fieberhafte Aufregung des Kör.
perS denselben nicht stäiken, sondern es folgt darauf
steis cine doppelte Abspannung und Ermattung.
Dieses ist augenscheinlich, sobald der Trinker es bis
! zur völligen Trunkenheit kommen läßt. Aber auch
mäßig genossen hat der BrMntwein dieselbe Wir
kung, nur in kleinerem Maaße. Er mehrt nie die
Kräfte, sondern verzehrt sie!
Die Folgen deS täglichen und übermäßigen Ge>
nusses sind vorerst viele Krankheiten. Dahin gehö-!
Ren Magenkrämpfe. Wassersucht, Engbrüstigkeit.
Husten und Schleimschrvindsricht. Manchen scheint
freilich diese schlimme Gewobnheit nichts anzuhaben.
Man hält sie kaum für Trunkenbolde. Aber inner
lich sind sie zerfressen, Milz, Leber und Magen sind
wurmstichig. Sie verdauen schlecht; auch das We
nigste niä't ordentlich. Man hat bei manchen Trin
kern den Magen so klein wie cine Faust gesunden,
bei andern war er durchlöchert. Manche Zechbrüder
widerstehen zwar mit eiserner Gesundheit allen Übeln
Folgen ihres Lasters ; mancher Säuser wird alt und
mancher starke Trinker sucht seines Gleichen bei
Arbeit. Aber gleichwie die Nässe jedem Holze scha
det, obgleich das Eichenholz der Fäulniß länger rvk
-Versteht, als das Weidenholz: ebenso schadet auch
daS Gift des Branntweins denen, welche Gott mit
einem besonder? festen und kräftigen Körper bedacht
hat. Zeigte sich aber auch die eine oder die andere
Krankheit nicht als unmittelbare Folge, so wird doch
durch den Genuß deS Branntweins di« Empfang
lichkeit für Krankheiten überhaupt aufs Aeußerste -
gesteigert. Namentlich hat man das furchtbare Ue> j
beider Cholera unter diejenigen zu rechnen, welche j
vernehmlich Bra»nlwcinlriiikern schneU lebenSge.!
fährlich werden.
Gewährt nun schon die Aufzahlung der Körper-!
leiden, welche Folgen des häufigen
nusses sind, ein höchst trauriges Bild : so ist doch die
Scene noch bei weitem abschreckender, wenn man
das damit verbundene Berderbniß der Seele
Auge faßt. Schlägt man Ciiminalaktcn auf, so!
sieht man in einer Menge von Verbrechen den wi.!
dcrwärtigen Geist des Branntweins eine wichtiges
Rolle spielen; besucht man Gefängnisse, so verräth
sich in den starren, trüben Blicken so vieleröort Auf
bewahrter das Laster der Trunksucht; lintelsucht
man polizeilichen Unfug, so findet man auch hier
wieder denselben bösen Geist geschäftig.
Nicht minder Schreckliches predigen die Jrrenhau
fer aus ihren Registern, und stellen in ihren wahn>
finnigen, melancholischen und blödsinnigen Bewoh
nern lebendige Zeugen dazu auf. Unter 781 Wahn
sinnigen, die sich in den amerikanischen Irrenhäusern
befanden, waren 400 dem Trünke ergeben gewesen.
Ist aber der Branntwein ein so großer Dieb, wa>!
Rum verschließt man ihm nicht den Beutel und das!
Haus? Ist er für Körper und Geist ein so
liches Gift, waium meidet man ihn nicht? Weil!
er unentbehrlich ist, lautet von vielen Seiten die
Antwort. Unentbehrlich? Ja, wodurch soll der
Taglöhner, der armeHandrverker bei seiner schweren >
Arbeit sich stärken ? Man beachte statt aller Ant i
wort folgendes: Stärken heißt die geschwächten i
Kräfte ersetzen. Dies kann bei dem Körper nur!
durch Zuführung geeigneter Nahrung geschehen; da'
nun aber der Branntwein durchaus keine näbrenten
Theile enthalt, so kann er auch nicht stäiken. Die
von ihm bewirkte augenblickliche Aufregung der vor j
handenen Kräfte wird fälschlich für eine Stärkung l
derselben gehalten, ist aber in der Thal nur eine
Schwächung und Berzehrung der noch vorhandenen
Ist das künstliche Fieber vorüber, so muß, um die!
nachfolgende Ermattung zu verscheuchen, aufs Nette
getrunken werden. Doch seine Enlbehrlichkeit erweist
sich aus dem Umstände, daß es eine Zeit gab, in
welcher trotz der völligen Unbekanntschast mit diesem
Gelränke die Menschen lebten, schwere Arbeiten ver
froh waren ; und daß es auch jetzt eine Zeit giebt,
in welcher Millionen ehemalige mäßige und unmä
ßige Trinker, sowie viele Tausende ausgemachte!
Säufer, welche schon im Abgrunde des Verderbens
lagen, gesund, froh und glücklich leben und den Tag
segnen, an welchem sie den Entschluß faßten, sich von
der schimpfliche« Herrschaft einer Gewohnheit frei
zu machen, die sie nur zu lange tyrannisirt und be -
trogen hat.
Sieh' auf diel» selbst!
Willst du dein eigen Herz bewahren,
So laß das Sehn auf Andre fahren!
Wer viel von Andern spricht und richl't,
Der kenne» noch sich selber nicht.
' Wer stiel,lt Obst?—„Was nützt Ihr Pre
digen?" sagte ein Mann, der niemals eine Kirche
besuchte, zu einem Prediger, der eben an dem
vorübergi ig, wo er mit s.incm Schwiegersohn ar
beitete. "Was komml dabei GuteS heraus? War
um lehren Sie nicht diese Buben bessere Sitten, die
mir immer meinen Obstgarten bestehlen ?" Der Pre»
digee crwiderle! "Ich wollke ihnen wohl gern eine
Predigt über das Gebot hallen : Du sollst nicht steh. I
len! aber, die Wahrheit zu sagen, sie sind alle Jh -
nen und Ihrem Schwiegersohne gleich; sie kommen
nie in die Kirche, und geben mie deßhalb nie Gele
genheit dazu."— "Wahrhaftig," sagte der Andere,
"ich glaube, Sie haben Recht; es sind nicht eben die
zur Kirche gehn, die mir meine Aepfel stehlen."
Eine neue Erfindung,
Zu Kirdalka, in Schottland, ist es einem Manne
gelungen, sogar die Mäuse, diese sonst so lästigen
Thiere, auf eine nützliche Weise zu befchäfiigen. Er
hat eine Anzahl Mäuse so abgerichtet, daß er sie
jetzt beschäftigt vermittelst einer von ihm erfundenen !
Masel ine Baumwolle zu spinnen. Er hat dieselben
seit zwölf Monalen auf diese Art beschäftigt, und die
Arbeit wird von ihnen nach dem Grundsatz der Tritt-!
Mühle verrichtet. Die Maschine ist so eingerichtet,!
daß die Maus der menschlichen Gesellschaft für frü
here Vergebungen Genuglbuung macht, dadurch, i
daß sie täglich von 109 bis 129 Fäden spinnet, zwie l
net und haspelt; und um dieses zu vollbringen, muß
der kleine Fußgänger 10'/, Meilen laufen. Ein
Halbpennywerlh Hafermehl, zu 15 PenS das Peck,
dient einem dieser Trittmühle - Sträflingen auf 5
Wochen zur Nahrung- Eine Maus verdient 9 Pens
in fünf Wochen, welches 7 Schillinge und 5 Pens
des Jahrs ausmacht. Zieht man 6 Pens ab für
Kost und l Schilling für Maschinerie, so wird sich
ein jährlicher reiner Gewinn von 6 Schilling von
! jeder Maus ergeben. (Volksfreund.)
KcA'Wollen wir Kinder erziehen, so müssen wir
mit ihnen Kinder werden. Darum Christus, da Er
Menschen ziehen wollte, mußle Er selber Menich
. werden. —Lulher.
? Mens» geht mit dem Leben um,
> wie ein ungezogener Knabe mit seinem Spielzeug,
daS er erst verdirbt und dann wegwirft.
Jahrgang
Laufende 4«.
Verspätete Artikel.
Zeftcvson »nd Jackson.
Jefferson schrieb im Jahr 1816 an Benjamin»
Austin folgendes:
"Ilm in Bezuz auf unsere Bedürfnisse unabhttngig zu sei», mlls»
sen wir dieselben s.lbst se.briziren, —Wir müssen den Fabrikanten
an die Seite des Ackerbauers seyen. Die Erfahrung hak mich be
lehrt, daß Fabriken zu unserer Selbstständigkeit so sehr nelhweu
Jackson bemerkt in seinem Brief vom 2<i. April
1824 an Dr. Coleman :
So drückten sich die Väter dee Demokratie auS;
dies waren ihre Ansichten und Grundfätze über die
Nolhwciidjgktil des Aufblühens unserer einheimifcheni
Fabriken und Gewerbe, um dadurch einen
fchen und zuverläßigen Markt für unsere Landprv'
dukte zu bilden, und das Geld im Lande zu behal«
!ten. Anders wollen es unsere heuligen Demokra"
I len ; sie wollen Handel;" bei ihnen heißt eS:
/'Nieder mir den Fabriken—laßt uns Alle Kartoffeln
und Waizen baue» '."—und sie beweisen dadurch zu?
Genüge, wie verschieden die heutige Demokratie von
! Zefferson und Jackson ist,—mit welchem Rechte sicb
die jetzigen Whigs "ächte Schüler Jefferson's" he».
Z Ben, und wie viel eher der Name "Demokratie" ih--
i nen zukommt, als der Partei, welche sich denselben
aneignen will.—
Bund der LokofokoS »nd Abolktioniston,
In der Gesetzgebung von Ohio vereinigten sich dke
LokofokoS und Freefoilcrs »nd dadurch gelang ihnen
bei der Organiürung derselbe» die Beamten zu er
wählen. ES ist dieses ein charakteristischer Kniff der
Lokofoko Partei. In Neu ° Uork und Pennfylva.
nien erklärt sie sich stark für die Union, und stimmt
laur in die Anklagen ein gegen die ~fanatischen Abo
lilionisten," welche die „Angriffe' auf dcn Süden
ausmuniein. In Ohio und Massachusetts vereinigen
sie sich aber um die mil den Aemtein verbundene
Beute zu sichern.
Während die Lokosoko Zeitungen stets bemüht sind,
den Eindruck zu verbreiten, daß die Whigs in den
nördlichen Slaaten gemeinschaftliche Sache mit den
Abolilionisten machten, haben die neulich gehaltenen
Wablen uiuviderleqlich ,dak wo immer
könn.en,'^
haben ; unv dieser Ursache hauptsächlich ist ihr außer
ordentlicher Erfolg in mehreren der freien Staaten
zuzuschreiben. Sie verbanden sich offenbar mit ein
ander in Massachusetts, Vermont, Neu Bork, Ohio
und sonstwo; »nd trotz dem haben ihre Organe die
Frechheit sich den Südländern als ihre besondern
Freunde anzllrühmen, und sich als die Palrioten dar
zustellen, welche sich allein übertriebenen Maaßre
geln widersetzen. Das Volk wird jedoch diesen
trug einsehen lernen, und der Tag der Rechenschaft
.wird ehelang herbeikommen. (Volkssreund.)
Ei» Taris-Argument.
Die südlichen Demokraten haben immer in früh/»
ren Zeile» behauptet, daß irgend eine Taxe, die auf
! fremde Eiirfuhr gelegt wird, eine Taxe ist, di« der
>Co»sument bezahlt. Gouvernör Floyd und andcre
bcrübmle Demokraten des Südens »lachen gegen
wärtig den Vorschlag, eine Taxe von ll) Procent auf
die Produkte der nördlich Staaten zu legen, als eine
VergdtungSmaasregel gegen jene Staaten wegen
ihreS Treubruchs in Bezug auf das Gesetz für fluch
lige Sklaven. Aber wenn das alte Argument noch
Stich hält, so fällt ja die Tare auf das südliche, und
nicht auf daS nördliche Volk, und bewährt mithin
das alte Sprüchwort: „Beiß' die Nase ab, damit
sich das Gesicht ärgert"
Berichte über den in Neu«
Vork aufgenommencn Census sind aus 19 Wards
eingegangen und weisen cine Bevölkerung von 51?,,
84i> Personen nach, in 1845 war die Bevölkerung
371,22!), mithin hat die Bevölkerung von Neu York
in den letzten fünf Jahren !4tj,(s2<i zugenommen.
Z 79() betrug die Bevölkerung nur 33,131 Seelen.
Bmk wird dicsemnach jetzt wohl rücksichllich der
Bevölkerung die achte Stadt in der Welt sein. Ihr
! vorausgehen Pecking angeblich 3 Millionen, London
Z mil 2 3W,I)W, Paris mil 1,v35W1), Madras mil
BI7MU, Constancknopel mil 58t),Wi1, St. PeterS
bürg mit 55t),(!V1) und Calcutta mil 850,ÜW Ein
! wohner.
Während deS Jahres daS mit dem letzten 30, Juni
Endete, winde» in die Ver. St für 187.217,571
Tbaler Gitter importirt, mit Einschluß von 4,628.-
792 Thaler Specie.—Der einheimisch« Werth der
Erportalionen war 136,94(5 912 Thaler, mil Ein-
Schluß vo» 7,046,679 Thaier Specie.
! In demselben Jahre betrugen die Goldimporta-
aus Californien 9,081,256.
j KtV'ln der Convenlion von Ohio entspann sich
! über die Frage, ob Kirchcncigenlbum von BesteurunA
i s,ei sein, soll oder nicht, eine hitzige Debatte. ES
! >vird lebhast darauf gedrungen, alles Eigenlhum,
! mil Einschluß von Ba'nkstocks unv Kirchcngutglcich-
mäßig zu dcsteuer».
j ZrA'Die SlaalSconvention von Georgien, welche
kürzlich in Milledgeville zufammenlrat, vertagte sich,
sie mit 237 gegen 19 Slimmen eine Ad
!dresse und Beschlusse gcnchmigt hatte, worin An?
hänglichkeit und Treue gegen die Union allSgespr»,
' ZcZ'ln Misnsstppi sind Secession. Nullifikation.
DiSunion und ähnliche Dinge nicht so beliebt, als «s
nach dcn bisheiigen Berichten und den Verhandlun
gen der Staatsgesetzgebung scheinen möchte. Di«
Bevölkerung von TiShemingo Caunty z, B, erklärt
sich bis auf dcn letzten Mann gegen die Absichten der
"südlichen Ultraisten und würde sich von Mississippi
lossagen, wenn dieser Staat di« Secession beschließen
sollte,