Der lecha patriot. (Allentaun, Pa.) 1848-1859, December 12, 1850, Page 2, Image 2

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    Der Lecha Patriot.
Allentann, December tT, RBSV.
Nnsere Auswahl für
Für Präsident:
Maj. Gen. Winficld Scott.
vergesse nicht die erste Seite,» lesen.
Maj. Gen Winsield Scott.
Unsere Leser werden ersehen, daß wir heute den
Namen deS großen Helden und Staatsmannes Gen.
Winsield Scott, als unsere nächste Auswahl für
Präsident dieser Republik an die Mastspitze unserer
Zeitung gesetzt haben. Indem wir dies thun, sind
wir überzeugt, daß es mit der Gesinnung und dem
Willen unserer Leser übereinstimmt—auch ist dies in
Uebereinstimmung mit den Verhandlungen einer am
vorletzten Dienstag im hiesigen Courthause gehalle'
nen Aolks-Versammlung. wobei Bürger aller Par
teien zugegen waren, aus deren Gesichtszügen sich
deutlich ersehen ließ, daß Scott bei dem Volke
überhaupt sehr hoch steht. Kein Mann, unter ge
genwärtigen Umständen, könnte für dieses Amt vor
geschlagen werden, der mehr schicklicher wäre, als
Gen. Scott. Er besitzt im ganzen Verstante des
Worts die Tugenden, welche der unsterbliche Jes
fei son zu einem Amte als nothwendig erachtete:
das heißt, er ist fähig, ehrlich, und der Con
stitution getreu; und überall wo er persönlich
bekannt ist, wird ?r für feine Talente und Aufrich
tigkeit hoch geschätzt und geehrt, besonders in den
nördlichen Staaten der Union, wo er eine allgemeine
Popularität besitzt. Nicht nur allein besitzt er alle
diese gewünschten Eigenschaften, sondern wenn man
einen Blick über sein militärisches Leben wirft, so
muß man zudem Schluß kommen: Wenn jetzt noch
cin Mann in den Vereinigten Staaten lebt, der zu
der Präsidentenstelle berechtigt ist, so ist es der Lieb
ling des Volks, MajorGtneral Winsield Scotts
Seine Thaten bei Chippewa, Lundys Lane, Vera
Cruz. Cerro Goido, Contreras. Churubusco und
Meriko, über die wir heute nicht sprechen können, wel
ches aber später geschehen wird, sind unzubestreitende
Zeugniße von seiner Vaterlandsliebe, seiner Treue
und seiner Tapferkeit; und sollte er zum Präsidenten
-rwählt werden,—woran wir nicht zweifeln können,
nachdem das gutdenkende Volkdieser Republik einen
Wasching ton, einen Ja ckson. einen Harrison
und einen Taylor, hauptsächlich für ihre dem Va
terland im Schlachtfeld? geleisteten Dienste, zu jener
Stelle berufen hat, so werden die Vereinigten
Staaten einen Präsidenten haben, der in Wahrheit
der Präsident des Volks ist und für deren Jntressen
und Wohlfahrt jederzeit besorgt sein wird.
Wir gedenken den Namen des Helden Scott an
der Mastspitze unserer Zeitung zu halten, bis derselbe
entweder durch die Volksstimmc als Präsident erwählt
oder verworfen ist, welches letztere wir aber kaum für
möglich halten, weil wir bestimmt wissen daß er die
Auswahl der vier größten Staaten der Union ist.—
Untersucht daher, Ihr Stimmgeber, seine Ansprüche
gehöiig. und Ihr werdet Euch bald mit uns über
zeugt haben, daß Gen. Scott in jetziger Zeit gerade
der rechte Mann sür die Präsidentenstelle ist.
Lech« Caunty Court.
Die Court nahm am vorlctzlen Montag Morgen um 10 Uhr
ihren Ansang. Gegenwärtig Präsidenirichter Jones und Gehittfk
richter Ruhe und Haas. Die Fälle, welche verhandelt wurden.
Geo. Kemmerer gegen Chas. und Wm, Edelman.
—Dies war eine Alage wegen »cbertretunq und zur C> Haltung
von Schadenersatz. Kläger brachte vor, die Verklagten hätten ei
nen Damm in der kleinen Lecha errichtet und jwar so hoch, daß das
Wasser angeschwollen uud über sei» Land geflossen sei. Filr den
Schaden nun. den dieses Wasser angerichtet haben soll, wurde diese
Der Staat gegen Rüben Fegely. Versicherung
zur Haltung de« Friedens, auf Eid von Thomas C. Krämer
Die Court craniinitte Hrn. Krämer in diesem Fall und verur
therlte. nach gehöriger Unlersuchung. Hrn. Fegelv j» einer Biirq
lchast von 1»v Zhaler zur Friedenbhallung für ei» Jahr und zur
Bezahlung der Unkesten.
Der Staat gegen David C Mosser, lesse Brei
mg. Daniel Eisenhard, John Foringer. David Dengler und Wil
liam Knerr. Gewaltsame Besitznahme, auf Eid von Nathan
Whitely. Diese Klage entsprang einem Streit wegen einem Stück
Land, welches von Nathan Whit.ly und lesse Breinig zugleich
beansprucht wurde. Hr. Breinig machte den Gersuch. Löcher zur
Nathan Rex gegen Geo. Lauchner, Geo. Snyder,
Jonas 810 ß. ete.—Dies war eine Klage zur Erhallung von Scha
denersatz für das Wegnehmen von Klägers Getraide. Lauchner
hatte ein Sliick Land gekaust, auf de», sich der Verkäufer ein Theil
tes Gelraides aukbehielt. Dieser Sand verkauf!.- nun Lanchneran
Nathan Rer, und da her erwähnle Ausbekall nichl gehörig in den
Dich eingeschrieben war, so weigerte sich Rer da« Gctraide aufzu
geben—worauf die Verklagte» des Nachts dasselbe hinweg fuhren,
„nd für diese Handlung wurde die Klage gebracht.— Berdikl, SS
Thaler und IS Cents für den Kläger.
Benj. S. Levan gegen C. Heinitz, H. Heinitz, etc.
—Enre Klag« filr Schadenersatz von den Verklagten. Verklagte
verkaufte» dem Kläger ein Stück Land, waren aber nicht im Stande
«in gute« Besitzrecht zu geben. Nachher wurde das Land »erkauft
und brachte IAX) Thaler mehr als beim Verkauf an den Kläger,
für welchen Belauf dieser die Klage brachte. Verdikt für die
Verklagten.
Kiese Fällc'nahmen die ganze Woche auf. AmSamslagAbend
wurde die Jury enllassen. Am Montag Morgen versammelte sich
die Court abermals und vernähn, die Argmuenle, worauf sich die
selbe vertagte.
Fanatismus.-Ein angesehner jüdischer Kauf.
mann, Judah Sebay. auS der in der Nähe von Mo
gador liegenden Stadt Alig, wurde von seinen Fein
den fälschlich angeklagt den mohamedanischen Glau»
ben gelästert zu haben. Das Urtheil deS marocca
nischen Richters war, daß er entweder ein Musel.
mann werden oder unter Martern sterben müsse.
Judah Sebay wählte den Märtyrertod. Sogleich
wurde er an einen Scheiterhaufen gebunden, dessen
Flammen ihn langsam verzehrten. Der Unglückliche
zählt« erst 24 Jahre. Abraham Sebay, ein in Lon
don als Kaufmann etablirter Bruder des Geopfer
ten halte dem Redakteur deS „TimeS" das Ergebniß
mitgetheilt.
Die Bundes-Regierung.
Dir gegenwärtige National-Administrativ».
Unsere gegenwärtige fähige und patriotische National-Admini
. ilratio» besteht aus folgenden Haupt-Beamten :
! Präsident —Millard von N.iüAoik.
l (Die Vice-Präsidenl.iistelle ist vakant.
Staatssekretär— r-niet Webster, vo» Massachusetts.
Lelmtzsrkrctär—Thomas Corwin, von Ohio.
Kriegosekretär— Charles M. Conrad, von Louisiana.
> Nävvsekretär— William A. Graham. von Nord-Carolina.
Sekretär de«i Innern— A. H. H. Stuart, von Virginien.
Vieneral-Postmrister— Nathan K, Hall, von Neu-Dork.
General-Anwalt —John I. Critienden, von Kenluck».
Der -t R sie Congrcfi Zweite Sitzung.
Der Congreß war schon am vorletzten Montag
soweit organisirt, daß die Botschaft des Präsidenten
angenommen und gelesen werden konnte, weiter ge.
schab aber nichts. Am Dienstage wurden in beiden
Häusern die stehenden Committcen ernannt und im
Senat kündigte Hr. Benton an. daß er nächstens
verschiedene BillS für innere Verbesserungen ein'ci
chen wurde. Ain Mittwoch wurde in beiden Häu
sern der Tod deS Achtb. Chester Butler, früher Re
presentant des Ilten Distiikts von Pennsylvanien
verkündigt und nach Passirung der gewöhnlichen
Trauerbeschlüsse vertagte man sich. A.„
stag wählten beide Häuser respeklive ihren Kaplan
!und nach Verrichtung einiger unbedeutenden Ge
schäfte vertagten sie sich bis Montags.
VH-Die Botschaft de« Präsidenten bekamen uns.re k.scr Kreits
vorige Woche zu lesen. Beifolgend erhalten sie nun auch das We
sentlichste aus einigen der Berichte der Departements-Häupter.
' Der Bericht des Schatzsekretärs, des Sekretärs tes Innern, etc.,
Bericht deS Kriegs-Sekretärs
Wenn jede Compagnie vollzählig ist, so beträgt
unsere Armee 12 326 Offiziere und Gemeine, Alle
mitzusamme«. Selten ist jedoch eine Compagnie
ganz vollzählig; und überzählig darf sie in keinem
Falle sein. Todesfälle, Abschiede, Desertionen, die!
hauptsächlich bei den an den Grenzen
Truppen vorkommen, halten die Compagnien meist
unter ihrer äußersten gesetzmäßigen Zahl. Die
Truppen weiden in den alten Staaten angeworben,
und bis sie an ihre Bestimmnngsplätze kommen, ver
gehl eine lange Zeit; Krankheiten machen gleichfalls
Viele dienstunfähig und so beträgt die Zahl 'verdienst
tauglichen Leute meist dreißig bis vierzig Prozent
weniger, als die gesetzliche Organisation zählt. . !>
Von besagten 12,326 Leuten befinden sich 7,796
in Teras, Neu-Mexico, California und Oregon. Der
Rest von 4.530 aber steht in den Ver. Staaten und
den Territorien. Beider jetzigen Ausdehnung der j
Ver. Staaten und den langen Gränzen, welchen ge
gen die Indianer Schutz gewährt werden muß, ist die
jetzige Militärmacht unzulänglich gewoiden.
Texas und Neu Meriko bedürfen des ganz beson
deren Schutzes wider die Jndianerstämme.
Um den Schutz der Truppen für die Ansiedelungen
wirksamer zu machen, wurden dieselben in kleine De.
tachemenls vertheilt und die Grenze entlang statio
nirt; da jedoch diese Gränze sich Hunderte von Mei
len hindehnt, stehen diese Posten nothwendig weit
von einander entfernt und bei der äußersten Wach
famkeit und Thätigkeit Seitens der kommandirenden
Offiziere läßt sich nicht verhindern, daß einzelne In !
dianerhörden die Linie durchbrechen und die innern
Ansiedelungen verheeren.
Die einzige Waffengattung, welche diesem Stand
der Dinge ein Ende machen kann, ist die Cavallerie.
da die dortigen Indianer beritten sind. Es ist we
niger feindschaftliche Gesinung als Lust zur Plün
derung, waS sie zu Feindseligkeiten gegen die Weißen
treibt. Die Straflosigkeit, mit der sie ihre Einfälle
verüben, hat sie kühn, und alle Straßen sind durch
sie unsicher gemacht und ohne Militäreskorte nicht zu
pasiren; Fußvolk kann ihnen wenig anhaben, aber
eine leichte und schnelle Reiterei könnte sie verfolgen
und züchtigen oder ihnen wenigstens den Raub ab
nehmen, auch würden dann ihre Unternehmungen
gefährlicher für sie. Manche dieser Stämme haben
einige Fortschritte in Civilisation gemacht, sie besitzen
feste Wohnungen und beträchtliches Eigenthum.
Wenn man sie dahin verfolgt und tüchtig brand
schatzt. dann werden sie bald einsehen, daß es für
sie das Vernünftigste ist, das Eigenthum der Wei
Ben zu achten. Ein oder mehrere weitere Regi
menter Kavallerie werden darum nöthig.
Der Transport von Lebensmitteln ist auf verschie
denen Militärposten in Teras und Neu-Meriko sehr
kostspieielig. Obwohl dieses Land alle Arten Er
zeugnisse hervorbringen könnte, so wird es doch nicht
anders werden, so lange die Ansiedelungen den Feind
seligkeiten der Indianer ausgesetzt sind.
Es käme auf einen Versuch an, ob man nicht ne
benbei aus den Einwohnern eine Miliz formiren
könnte; dies wäre jedoch nur ein temporäres Hülfs
mittel. Seitdem in Florida General-Major Twiggs
mit den Häuptlingen der Seminolen eine zusammen
kunft (im Jahre I8ü9) veranstaltete, hat sich dieser
kleine Rest von Indianern aller Feindseligkeiten ge
gen die Weißen enthalten und da auch ferner keine
Angriffe zu befürchten sind, so konnte ein Theil der
Truppen aus Florida zurückgezogen werden. Eini-1
ge Compagnien aber sind zur Vorsicht dort gelassen
worden. Obwohl die Indianer in Florida nicht!
über IW Mann zählen, so sind sie doch eine fortwäh
rende Quelle des Schreckens für die Weißen und
wird sich dieS nicht ändern, bis sie gänzlich ausge
rottet sind. Es werden jedoch keine Anstrengungen
gespart, diese Wilden zum Auswandern nach dem
Westen und Anschluß an einen der dortigen großen
Körper ihrer Nation zu bewegen.
Der Kriegs Sekretär empfiehlt außerdem die Er
richtung eineSJnvalidenHauseS für untaugliche und
hülfsbedürftige Soldaten und weifet auf die darauf
bezüglichen Bemerkungen des Generals in Chef hin.
Die Ausgaben des Departements, welche in 1844
881.699 Thaler betrugen, haben sich in dem am 3V.
Juni abgelaufenen Finanz Jahre auf 4,295.298
Thaler belaufende, und sind sür daS lausende Finanz
jähr zu 3,915,953 Thaler angewiesen. DaS Kriegs-
Departement ist mit 172 Million Thaler im Rück
stände.
Bericht des Nävy-Sekretärs
Der ganze Bericht deS Navy Sekretärs füllt sechs
Spalten des Jntelligencers aus. Nachdem der Se
kretär die Dienste der verschiedenen Geschwader im
verflossenen Jahre hergezählt hat, berichtet derselbe:
Die Schiff« der Ver. Staaten bestehen auS 7 Linien-
Schiffen, I Razee, 12 Fregatten, 21 Kriegs-Scha.
Luppen, 4 Briggs, 2 Schoners, 5 Damps-Fregatten,
8 Dämpfern erster Klasse und 6 Dämpfern geringe
rer Klassen und 5 Store-Schiffen. Auf den Docks
und im Bau begriffen sind vier Linien-Schiffe und
zwei Fregatten.
Zu Vorstehenden muß noch eine Anzahl Schiffe
gezählt werden, welche Privat-Personen gehören,
aber auf Contrakte mit dem Gouvernement zum Post-
Transporte gebaut und verpflichtet sind, im Falle
der Noth dem Wer. Staaten Gouvernement gegen
Ersatz des Werthes abgetreten nnd in Kriegs schiffe
verwandelt zu werden. Diese sind: Vier Dampf
schiffe erster Klasse und ein Steamer erster Klasse.
Zur Reparatur der alten nnd zum Bau neuer Schiffe
zum Dienste der Ver, Staaten sind die Navy VardS
zu Porlsmouth, Charleston. Brooklyn, Philadelphia,
Washington, Norfolk, Penfacala und Memphis
etablirt.
Das Personal der Navy besteht aus K 8 Capi
tains, 97 Commanders.327 Lieutenants, tiS Schiffs-
Wundärzten. 8V Assistenz Wundärzten, 24 Kapla
nen, 12 Professoren der Methematik. l> Lehrmeistern
in der Beförderungs Linie. 4ti4 pafsirten und andern
Mitfchipmen, und 75t)11 Unteroffizieren. Matrosen.
Land-Truppen und Burschen. Die Fähigkeit des
Landes, diese Mannschaften nach belieben zu ver
mehren, kann leicht daraus abgenommen werden,
daß wir gegenwärtig eine Kauffahrtei Flotte von
3 Millionen Tonnen Gehalt, daher eine größere,
als irgend eine andere Nation in der Welt haben.
Nach der gewöhnlichen Annahme zu sechs Mann
aus jcdes Hundert Tonnen würde unsere Handels
Marine also lBo,vvv Seeleute beschäftigen. Bei
dieser Masse kühner Seeleute, aus denen wir leicht
unsere Kiiegsflotte rekrutiren könnten, bei den uner
j schöpflichtn Ressourcen unseres Landes für die Er
bauung und Ausrüstung von Schiffen besitzen wir
!die Elemente einer Seemacht, die noch niemals in
der Weltgeschichte übertreffen ist. Die einzige Ans
des Staatsmannes würde es nur sein, diese
Elemente in Gebrauch zu bringen.
Der Navy - Sekretär empfiehlt die Verringerung
der Zahl der Ossiciere nebst entsprechenden Modisi-
I kalionen der unlern Grade und trägt namentlich auf
einen bessern Unterricht für die letztern an.
Der Nävy - Sekretär empfiehlt, die Geschwader
im Stillen Meere zu verstärken, damit sie den höch
sten Grad der Wirksamkeit erhielten, um sowohl die
langen, spärlich bewohnten Küsten des Oceans, als
auch unsere Handels Marine und die Wallsischjäger
zu beschützen. Diese Geschwader sollen unter speciel
len Befehl eines Obersten Befehlshabers gestellt wer
den.—Er empfiehlt die baldige Ausiüstung der 4
Kriegs-Dampfschiffe, deren Bau durch die Congreß-
Akte vom 3. März angeordnet, und von denen der,
Saranac erst in See gegangen ist, spricht sich aber
gegen die Vermehrung der Zahl der Kriegsdampf
schiffe aus. Er schlägt, vor, diese vier Dampfschiffe
so zu vertheilen, daß der Saranac im atlantischen
Ocean kreuze, die Susquehannah dem ostindischen j
Geschwader zugetheilt und die beiden andern nach
den Küsten von Brasilien und deS stillen Meeres
gesandt werden. Dann empfiehlt er. daß die ver.
schieden«» Geschwader von Zeit zu Zeit an von den
Commandirenden zu bezeichnenden Stellen sich tref-!
fen. um Flotten Monöver zur Uebung auszuführen.
Der Navy Sekretär lenkt die Aufmerksamkeit des
Kongresses auf die Nothwendigkeit, das ganze Sy >
stem der Bestrafungen und Verbrechen einer Revi >
sion zu entwerfen und ertheilt den Rath, über diesen
Gegenstand von Flotten-Offizieren und Seeleuten
ein eibliches Gutachten einzuholen.
Der Voranschlag der Ausgaben desNavy-Depar
tements für das°am 3V, Juni 1852 abgelaufene Fi
nanzjahre beträgt s,Wv.t>2l Thaler. DicGcsammt
ausgäbe des Departements für daS am 30 Juni
1850 abgelaufene Finanzjahr hat 7,891,89 t Thaler
betragen.
Er empfiehlt zweckmäßigere Einrichtungen bei
Verabreichung der Provisionen, eine Vermehrung
derGesundheits'Beamten unddaß diejenigen,welche,
zum Dienste unbrauchbar geworden, daraus entfernt
und pensionirt und durch andere ersetzt werden, sowie
endlich eine Vermehrung der Seeleute und Matrosen
und dagegen eine Verminderung der Land Truppen
an den Schiffen.
Bericht deS Weneral-Postmeisters
Die Zahl der Post-Routen belies sich am I. Juli
d. I. auf 5,599 und deren Länge auf 178.7L2 Mei
len ; die Zahl der Contraktoren für die Beförderung
Mk Posten war 47<Z9. Der Betrag der Beförder
ungs Kosten war 2.724,426 Thaler, durchschnittlich
etwa über 5 Cents für jede Meile. Verglichen ge
gen das voihergehende Jahr halten die Posten im
verwichnen Jahre 3 997.354 Meilen mehr zurückge
legt. Die Posten in Californien und Oregon haben
bis dahin noch nicht gehörig regulirt werden können.
Außer den inländischen Post Routen wurden noch
fünf ausländische Post Routen von einer Länge von
1,979 Meilen mit einem Kostenauswande von 264.'
sv(i Thaler unterhalten. Die Ausgaben für Post !
boten, Lokal und Routen Postagenten beliefen sich
auf 197,942 Thaler. Im Jahre 1849—59 wurden
9518 Postmeister angestellt, von diesen wurden 2699
zur Besetzung von durch Resignation vacant gewor'
denen Postämtern, 233 zur Besetzung von durch To»
dessälle erledigten, 1444 zur Besetzung von durch
Dienst Entlassungen erledigten Postanstalten und
1979 für neu errichtete Etablissements angestellt.
Die ganze Anzahl der Postämter in den Vereinig.,
ten Staaten ist 18,417. Im abgelaufenen Rech
nungs Jahre wurden 1979 neu eingerichtet und 399
aufgehoben.
Die Gesammt Einnahme des Post Institutes hat
vom I. Juli 1849 bis 1. Juli 1859 -55,4!>9914 86
betragen, zu dieser Summe kamen 299,969 Thaler
aus dem Staatsschatze, dagegen waren in Gemäßheit
der Convention an die brittische General Postverwal
tung 5147.913 38 Porto heraus zu zablen so daß
die Einnahme blieb 65 552,271 48
Die Ausgabe betrug 5.212.953 43
mithin Ueberschuß 349.918 95
Das Departement hat einen disponibel» Ueber
schuß von T 1.132945 in Händen. Durch den er
wetterten Umfang der Post-Routen ist natürlich auch
eine Vermehrung der Ausgaben herbeigeführt. Der
Voranschlag für die Ausgaben für das Finanzjahr
vom 1. Juli 1859 bis 39. Juni 1854 wird aus 6,-
919.899 99 angegeben.
Die Zunahme der Porto.Einnahme für das am
39. Juni 1847 abgelaufene Jahr war I I"'/i<>° pro
Cent —1848 nur 7"/, on —1849, 14^/,und die Zu»
nähme für das am 39. Juni 1859 abgelaufene Jahr
14'/» pro Cent. Die Porto Einnahme für gegen
wärtigeS Jahr wird nach Abzug der an England zu
vergütenden 145.999Tha1er auf 55,954.616 28 an
geschlagen, zu denen die Anweisungen deS Congres
ses zu 212,999 Thaler kommen, so daß die Gesammt-
Einnahme 6,166,616 Thaler betragen und nach Ab
zug der Ausgaben sich ein Ueberschuß von 5146,-
896 38 herausstellen würde.
Der General Postmeister empfiehlt die Herabsetze
ung des Inland Brief PortoS auf 3 CentS für vor
herbezahlle und auf 5 Cents für nichtfrankirte Briefe,
und 2 Cents, wenn zweijährige Erfahrung auswei
sen sollte, daß die Einnahmen um mehr als 5 pro!
Cent die Ausgaben übersteigen. Ebenso schlägt er
die Herabsetzung desPortos für alle einfachen Briefe
nach und von den Küsten deS stillen Meeres, Süd-
Amerika, den östlichen Kontinenten und ihren Inseln
auf 29 CentS und für alle andern über See gehen
den Briefe auf 19 Cents ohne Zuschlag von Inland
Porto vor, mit Ausnahme der Länder, mit welchen
schon Poflverträge bestehen. Er empfiehlt ein gleich-
mäßiges Porto für Zeitungen, welche von den Her
ausgebern den Subscribenten zugesandt werden, zu
1 Cent. DaS Porto für sonstige gedruckte Sachen
, soll für 2 Unzen und drunter auf 2 Cents und für
jede folgende Unze auf 1 Cent mehr festgesetzt werden
Eisenbahn - Bersaimnlnng.
- Zufolge einer Vertagung wurde eine Con-
Delegaten von Norlhampton,
Lewa. Berks, Schuylkill, Carbon, Columbia und
andern Caunties im nördöstlichen Pennsylvanien,
am Dienstag den 3ten December im Courlhause der
Stadt Allentaun gehalten.
Die Convention wurde zur Ordnung gerufen durch
den Achtb. S. A. Bridges, welcher bei letzter Ver
! sammlung als Präsident ernannt wurde, und die
Herren C. A. Luckenbach und R. E. Wright als
Folgende Herren überreichten ihre Scheine und
nahmen ihre Sitze als Conoentionsglieder ein:
Norlhampton Caunw Robert McDowell, lesse Scheimcr.
Jacob Brunner, I. M. Porter. C. X. Luclenbach. I. T- Borheck,
Geo. H. Gkundie, Richard Brothead und And. H. Reeder.
Lecha Caunw.—S. A. Bridges, Sal. Foqel, Jacob Erdnian,
Henrv King, Jacob Dillinger. Christian Preß und R. E. Wright.
Berks Caunt»,—Daniel K. Hottenstein. Duniel Bieber. Chas.
I. Mint. David Höllenstein, William Heidenreich und Lewis K.
Schuvlkill Caunw.—Jacob Hunzinger, jr.. Chas. Freiten. I.
T. Werner, Daniel Joch, Israel Slerner, Jerennah Barr, D. H.
Gcvaiiir. C. B. Berlcletle, Jokn S. Bover, Peter Bowmcin, ?l.
Auf Vorschlag unterhielt I. M. Porter, Präsident
der Delaware, Lecha und Susquehanna Eisenbahn
Compagnie, die Convention in einer Rede, in wel
cher er eine kurze aber umfassende Darstellung von
dem Wirken der Compagnie seit deren Bildung gab.
Er zeigte an, daß eine Vermeßung durch Hrn. Childs,
derüber die vorgeschlagene Route gegangen, gemacht,
und daß das Resultat seiner Nachforschungen ver
öffentlicht worden sei. Sein Bericht war so günstig,
daß die Compagnie den Entschluß faßte. Bücher in
den Hauptstädten entlang der Linie zu öffnen, zu dem
Endzweck, Unteischriften zu dem Stock von den Bür
gern entlang der Linie zu erhalten. In Folge aber
von einem Mangel an Theilnahme, wie das Erperi
menl damals zeigte, wurde die ganze Sache hier ru
hen gelaßen. —Neulich aber fei die Aufmerksamkeit
von andern Capitalien auf diese Bahn gelenkt wor
den, unter deren Anweisungen Ingenieure aus ders.l
ben angestellt wurden, die soeben ihre Arbeiten vollen
det haben und nun im Begriff seien ihre Schätzun
gen vorzubereiten. Wenn das Resultat sich heraus
stellen sollte, daß die Unkosten nicht die Schätzung >
des Hrn. Childs übersteigen würden, so wäre kein
Zweifel, daß die Bahn errichtet werden würde.
Dem Hrn. Porter folgte Charles Fraily. Esq.
von SchuylkillEauntv, der auf eine höchst glückliche
Weise die absolute Nothwendigkeit zeigte, besagte
Bahn zu errichten—und auf das wohlthätige Reful
tat aufmerksam machte, welches unfehlbar daraus
erfolgen würde.
Die Verhandlungen einer Versammlung in Kutz
taun, gehalten am Montag, den 2ien Dieses, wur
den der Convention eingereicht und verlesen.
Auf Vorschlag wurde eine Committee von fünf
Personen ernannt, um Beschluß?, den Sinn dieser
Convention ausdrückend, abzufaßen.—worauf der
President folgende Herren ernannte :
Jaeob Dillinger, von Lecha; I. M. Porter, von
Norlhampton; S. D. Menidith von Schuylkill;
Stephen Balliet. von Carbon; und William Hei
denreich von Berks.
Nach kurzer Abwesenheit kebrte die Commiltee zu
rück und berichtete folgende Befchlüße die einmüth'g
! angenommen wurden :
Beschloß e n—Daß diese Convention mit Freu
de vernimmt, daß die Delaware, Lecha. Schuylkill
und Susquehanna Eisenbahn Campanie beabsichligt
eine gute und dauerhafte Eisenbahn zu errichten, von
Easton. an dem Delaware, das Lecha Thal hinauf
zu einem Punkt, wo es mit der Beaver Meadow Ei
senbahn zu Perryville oderMaucb-Chunk in Verbin
dung kommt, wie es mit den zwei Compagnien an
geordnet werden mag ; und von dem Lecha nörd
lich vom Blauen Berg zu dem Thale des kleinen
Schuylkills.
Beschloßen-Daß wir ernstlich den
des Lecha Thales anempfehlen, als einen Beweg
gründ zu einer frühen Vollendung der besagten
Bahn, zu dem Stock der besagten Compagnie zu un
terschreibcn, und daß die Landeigner entlang der
Route ersucht seien sobald die Lage entschieden fest- j
gesetzt ist, ihre Ansprüche für Wegrecht zu setteln und
zu ordnen, ehe mit der Construction der Bahn an
gefangen wird und in so sern es verträglich sein mag
mit dem Stock der Companie.
Beschloßen—Daß eine Committee von drei
Personen von jedem Caunty ernannt sei, um mildem
Bord der Verwalter der besagten Eisenbahn Com
pagnie in Unterredung zu treten, über den Gegen
stand von zusätzlichen Unterschreibern zu besagtem -
Stock, wie oben anempfohlen, zu bekommen —und
besagter Compagnie solche Hülse zu leisten als in
ihrer Macht liegt, um das Wegrecht entlang der Li !
nie der besagten Eisenbahn festzusetzen.
Dillinger. !
Cchuvlkill. —Die Herren Jaceb Huntzinger jr., I. T. Werner
und Richard Corder.
Asa Packer.
Norlhampton.—Die Herren I. T. Borheck, Andrew H. Ree
der. C. A. Luckenbach.
Beschlo ß en—Daß in der Meinung dieser Con
vention, die Errichtung besagter Eisenbahn unsern
Bauern und Müllern große Bequemlichkeiten ver
schaffen würde in der Fortbiingung ihrer Frucht und
Flauer nach dem Markte, so wie auch unsern Manu
fakturen in der Erhaltung ihrer Kohlenvorräthe und
in der Versendung ihres Eisens und anderer Erzeug
niße nach Neu Uork und Philadelphia zu allen
Jahrszeiten, sobald die Eisenbahnen von Easton nach
jenen Städten vollendet sein werden ; und indem die
Caunties von Norlhampton. Lecha und Carbon dann
innerhalb fünf oder sechs Stunden Entfernung von
jeder jener großen Städte gesetzt sein würden, so
würde es den Werth von Eigenthum entlang der
Linie besagter Eisenbahnen um vieles steigern.
Beschloßen—Daß die Errichtung von Eisen
bahnen immer daraus abzielen, die Hülssquellen deS
Landes zu entwickeln und Bequemlichkeiten verschaf
fen, um deßen Erzeugniße, ob mineralische, ackerbau
liche oder mechanische, nach dem Markte zu schaffen
—Und indem ein jeder Theil unseres Staates zu dem
besten Markte der erhallen werden kann, berechtigt
ist, so wird eS der nächsten Gesetzgebung anempfoh
len, ein allgemeines Eisenbahngesetz zu verlaßen,
welches irgend eine Person oder Personen bevoll I
mächtigt aus gerechten Bedingungen und Stipula
tionen, Eisenbahnen zu verbinden und zu errichten,
von irgendeinem gegebenen Punkte zu einem andern i
innerhalb dieses Staats. i
Beschloßen—Daß es den Commission,r», be»
> namt in der Akle, welche dieJnkorporirung VerHam
burg. Allentaun und Easton Eisenbahn Compagnie
aulhorisirt, anempfohlen wird, wieverum die Bücher
für die Unterschreibung von Stocks zu besagter Ei
senbahn zu öffnen, welche Bahn in einer Entfernung
von 39 Meilen die Reading Eisenbahn zu Hamburg
mit der Lecha Navigation und der vorgeschlagene»
Delaware, Lecha, Schuylkill und Susquehanna Ei«
senbahn zu Allentaun verbinden, und aufdiese Weise
einen andern Zugang von den Schuylkill Kohlen
gegenden nach Neu-York öffnen und den Bauern.
Eisenmeistern und Fabrikanten deS fruchtbaren Zhei»
les des Kittatinny Thales einen Ausweg nach de«
Neu York und Philadelphia Märkten Vorschauen
würde.
Beschloßen—Daß da» Jntreße von Allm, tn
dem Miniren von Kohlen in Schuylkill undCart>»n
Caunties begriffen, gesunde Competition in der Ver»
sendung derselben nach dem Markte erfoidert. unv
die Vollendung der vorgeschlagenen Eisenbahn nach
, den Schuylkill Kohlenseldern und daS untere Ende
. der Beaver-Meadow Bahn würde in einem hohen
Grade dazu beitragen, um eine solche Competitioi»
' hervorzubringen.
Beschloßen —Daß die Verhandlungen dieser
' Convention in allen in den Caunties Lecha. Nor
lhampton, Carbon, Schuylkill und Berks gedruckten
> Zeitungen bekanntgemacht werden sollen.
Worauf sie die Convention vertagte.
(Unterzeichnet von den Beamten.)
Mannigfaltigkeiten.
St. wird auf 1.875.999 Ballen geschätzt.
ZPS'Die Gesetzgebung von Mississippi hat eine
Bill passirt, worin der nächste November als die Zeit
zur Abhaltung einer Convention des Südens, wozu
die Delegaten im September gewählt werden sollen,
bezeichnet wird.
Ver. St. haben gegenwärtig 4 organi
sirte Territorien, die jedes durch einen Delegaten i«
Repräsentantenhaus« vertreten werden. Sie heißen:
Minnesota (Delegat Hr. H, H, Sibley); Neumeri
ko (Delegat Hr. Wm. Messeroy); Oregon (Dele
gat Hr. S. Tkurston) und Utah (Delegat Hr. Al>
mon W, Babbitt).
Censusberichte von Teras deuten an,
daß auf jedesmal 2 Weiße I Sklave kommt.
dem Alabamastrome ist der Kessel deS
Dampfschiffes Antoinette gesprungen, wobei vieke
Personen daS Leben verloren und 28 Andere verwun
det wurden. 28 Menschen werden veimißt. Die
Verwundeten sind nach Mobile gebracht
in Georgien gehaltene Wahl für Con
veniionsqlieder zeigt die Erwählung von I49Unioni
sten und 2-t Disunionisten.
Mann, Namens King. ist so eben aus
dem Zuciuhause von Ohio entlassen worden, worin
er bereits 6 Jahre unschuldig gesessen hatte. Der
eigentliche Thäter des Verbrechens, dessen wegen
King saß, legte aus dem Sterbebette das Bekennt
niß seiner Schuld ab.
Patienten des Neu Yorker Staatsirren
hauses in Utica geben unter dem Titel "Opal" eine
Zeitung heraus, die sie selbst schreiben, setzen und
drucken. Die erste Nummer enthält kaum so viel
verrücktes Zeug, als man oft in andern Blättern fin
det, deren Schreiber sich für geistrSgscund auSgebrn.
Werth des SklaveneigenthumS in den
Ver. Staaten wird auf Tausend Millionen Thaler
geschätzt. In aUtn SNavtnftaaten vermehren sich
nach Verhältniß der Zahl die Scdwarzen rascher at»
ldie Weißen. Die Zahl der freien Schwarzen in
den sudlichen Staaten übersteigt jene in den nöidli-
chen um ohngesähr SV,VW,
freie Bevölkerung Südearolinas brträgt
gegenwärtig 289.385 Seelen, die Sklavemahl 358,»
714. 1849 gab es in tiefem Staate 257.116 Freie und
298, l 15 Sklaven; demnact, erqiebt sich in den letzten
19 lahren ein Zuwachs von 23.268 Weißen unv
695!19 Sklaven.
weiße Bevökerung von Arkansas be
trägt letzt 152.918 Seelen, die Sklavenzahl 45.245,
j die freien Farbigen 636.
HLK'In Narogdochcs, Teras, entdeckte neukicd
ein junger Mann seinem Cousin, daß er mit einem
gewissen Madchen versprochen sei unv sich nächsten»
mit ihr verehelichen werde. Der Cousin, welcher
ebenfalls in das Mädchen verliebt war. eilte zu ihr
und drohte ihr. sie zu erschießen, wenn sie ihn nicht
i beirathe. Sie schlug seine Anträge auS und wenige
Tage nachher schoß er sie wirklich nieder, als sie eben
in eine Kirche trat.
ZtLK'Briese von der Insel Jamaica bis zum 2V.
z November geben schreckliche Schilderungen von den
Verheerungen der Cholera und dem raschen Umsich»
greisen dieser Seuche. Ueberall derrscht die größte
l Bestürzung. Es starben im Durchschnitt täglich
159 bis 299 Personen. Särge konnten nicht schnell
genug herbeigeschafft werden, um alle Gestorbenen
! damit zu versehen, weshalb man Löcher graben muß
te, worin man die Leichen eiligst warf.
- Augusta. Maine. 4. December. Das hiesige
Hospital für Geisteskranke wurde heute Morgen von
einem Feuer in Asche gelegt und wanglaubt. daß ven
den unglücklichen Inwohnern 2V in den Flammen
umkamen.
Honesdale, Pa.. 3 Dez, —Es geht hier eine
Billschrist an den Congreß herum, worin um Wider
ruf des Gesetzes wegen flüchtiger Sklaven nachge
sucht wird. Sie erhält zahlreiche Unterschriften.
LouiSv ille, den 3. Decemb.— Jacob White
zu Neu Albany stürzte in einen Kessel mit kochendem
Wasser, daß man an seinem Wiederaufkommen zwei
felt. —Im Schlachthaus? der Herren AmeS und Comp,
zersprang ein großer kupferner Kessel und tödtete
zwei Männer und riß einen Theil deS Gebäude»
nieder.—Der Postwagen von St. Louis stürzte zwi
schen CarlinviUe und Werden eine Bank herab, wo
durch der Wagenlenker getödtet und der Wagen in
Stücken zerschlag n wuide.
Traurig— Das Hamburger Schraubenschiff
"Helena Sloman." von Hamburg über Southamp
ton nach Neu York bestimmt, mit Passagieren und
einer werthvollen Ladung, ging am 28sten Novemd.
unweit Säbel Eilend zu Grunde, wobei neun Men
schen umkamen; die übrigen wurden durch da»
amerikanische Packetschiff Devonfhire gerettet.
Aberglauben.— Wie entsetzlich weit in man
chen Theilen von Frankreich die Bildung auf dem
Lande zurück ist, beweist ein schrecklicher Borfall in
d»n Pyrenäen, wo ein Mann eine alte Frau, die
«einer Meinung nach seiner Frau Krankheit angehen
hatte, lebendig in den glühend geheizten Lockofen
steckte, um sie als Her, zu verbrennen, weil die arme
Alte der Frau die Krankheit nicht abnehmen konnte,
oder, nach dem Glauben deS fanatischen Manne«
nicht abnehmen wollte.