Der lecha patriot. (Allentaun, Pa.) 1848-1859, August 29, 1850, Page 3, Image 3

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    Unterhaltung und Belehrung.
John Mills, der Mormone,
Als die Mormonen sich im Jahre 18.13, in Mis
souri nicdcrließen, war ein junger Enlhusiast, mit
Namens John Mills, ciner ihrer bcgablestcn und be
liebtesten Predigcr. Wo immerhin eine Versamm.
lung, bei der er predigen sollte, berufen wurde, da er
schienen zahlreiche Schaarcn der Hciligcn, so groß
war der Ruf feines Namens unter ihnen.
Um diese Zeit halte sich eine zahlreiche, gcwalt
thätige Bande von Lynchers zur Vertreibung oder
Vertilgung der Mormonen gcbildet, deren Haupt
Colone! Türk war. einer der gefährlichsten, verzwei
felst?» Menschen, die Missouri oder vielleicht ein Land
der Erde noch je hervorgebracht hat. Mchrere Mor
monen waren gctheert und gefedert, mehrere mit lan
gen knotigen Hickones geschlagen worden, bis sie vor
Schmerz»» und Blulveilust beinahe den Geist ausga
ben, andere wurden mit Gewalt um ihr ganzes Ver
mögen, und in einem einzigen Tage an den Bettel
ftab gebracht, während wieder andere ein besseres
Lovs traf, indem sie wie wilde Thiere auf den Prai
rien erbaimungSlos gehetzt, und dann niedergeschos
sen wurden. Endlich sollte die Reihe auch an den
Prediger Mills kommen, den Türk unter allen Mor
monen am wüthendsten haßte, und Letzterer bot alle
seine Anhänger auf, um Jagd auf ihn zu machen.
Cs war eine ungewöhnliche kalte Nache in der
Mitte, des Winters 1833, der Himmel war unbe
wölkt, der Vollmond schien im hellsten Glänze hercb,
aber die Eide lag kalt »nd traniig da im freundlichen
Lichte, wie ein weites Grab ; eine dichte Schneedecke
umhüllte Wald und Prairie und der Nordwind heul
te einen schauerlichen Klagegesang über sie hin. Es j
war eine Nacht, in der Niemand, selbst einem Diebe
oder Mörder, ein obdach in einem Winkel seines
HauseS versagen möchte, und in welcher Jeder, der
eine Heimath hatte, sich gerne behaglich am Feuer
seines eigenen Herdes wärmte.
Allein trotz der grimmigen Kälte, trotz des heulen- -
den Windes, hatten eine Anzahl Menschen ihre Woh
nungen veilassen, und sich in einem großem Block-
Hause, ungefähr dreihundert Uards vom Missouri
flusse, der damals von cincm Ufer zum andern zuge
froren war, versammelt, um daselbst Gottesdienst zu '
halten. Niemand wird wohl erst fragen welcher /
Sekte sie angehörten. Kein Fanatiker eines ältern >
Glaubens würde sich in einer solchen Nacht hinaus- >
gewagt haben, um eine Kirche zu besuchen ; sie muß
ten Zeloten ciner neuen Ueberzeugung sein, eine neue
Idee mußte in ihnen aufgetaucht sein, mußte ihr
Herz Erwärmt, ihre Einbildungskraft erhitzt haben,
mit der Gluth des Märlyrerthums, sonst würden sie
den warmen Herd nicht vertauscht haben mit der ei
sigen Kalte dieser Nacht. Es waren Mormonen,-
Die Versammlung bestand aus Männern und Frauen,! >
beinahe Ü" gleicher Anzahl, und die meisten der Erste-
ren führten eine Büchse mit sich, die sie selbst dann
nicht aus der Hand gaben, wenn sie zum Gebet nie !
derknieten. So groß und drohend war die Gefahr,
in der sie beständig schwebten, oder zu schweben
wähnten, daß sie selbst ihren Gottesdienst nicht un
bewaffnet verrichteten.
Der Prediger Mills war so eben am erschütternd,
sten Abschnitte seiner ergreifenden Rede angelangt,
und schilderte mit einem seltenen Feuer der Bered-i
samkeit, und mit den glühensten Farben die Verfolg
ungen und Leiden, welche noch alle großen Reforma
toren des Menschengeschlechts seil der Entstehung
derselben bis zur gegenwärligen Zeit zu erdulden hat '
ten. Nie war noch er selbst so bewegt gewesen, nie
noch ha»te er seine Zuhörer zu solcher Begeisterung
hingerissen. Seine blauen Augen glänzten wie seu
rige Meteore, seine Stimme scholl wie eine Posaune,
seine Rede ergoß sich über die Häupter der Andächti
gen, gewallig wie der 'Nordsturm, der über den First
des Bethauses dahinsuhr.
Die Seufzer und Thränen der Männer und der
Angstschrei der Francn bewiesen, welche despotische
Gewalt er mit seiner Beredsamkeit übcr die Zuhörcr
ausübte.
Plötzlich untcrbrach ihn der rasch aufeinandersol.
gende Knall dreier Büchsen, nnd unmittelbar darauf
stürzten drei Männer, die draußen Wache gehalten
hatten, zur Thür herein und riefen in Todesangst
aus : Der Mob! Der Mob ! Rettet Euch vor Col-
onel Türk s Bande!"
Niemand vermag die Scene von Angst und Ver- i
wirrung zu beschreiben, welche diese Nachricht her.
vorrief. Mehrere Männer sprangen aus den Fen- i
stern und flohen, als würden sie von einer Legion
Teufel verfolgt, die Frauen schrien lant auf, als sä
hen sie ihre letzte Stunde unaufhaltsam hcranahen,
und cinc plötzliche Belänbung schien unfähig zu
machen, auf Flucht zu denken oder Widerstand zu
versuchen. Sic hatlcn aber auch kurze Zeit, um sich
auf letzteren vorzubereiten.
In wenigen Augenblicken Halle der Mob. mehrere
Hunderte an der Zahl, das Gebäude umringt, und
die Mündungen von fünfzig gespannten Flinten und
Pistolen blickten drohend zu den Fenstern und zur
Thüre herein. Allein nicht ein Finger erhob sich zur
Verlheidiguug die Angst schien die Mormonen in
Stein vcrwandclt zu habcn. Die "Heiligen der
letzten Tage," waren damals noch nicht durch so vie
le Verfolgungen zu Veleranen abgehärtet, und die
später so berühmt gewordene "Mormonen Legion"
eristirte damals blos in der Einbildungskraft ihres
Propheten.
Jetzt stürmten die Lnnchers zur Thüre herein, an
ihrer Spitzc dcr aUgefücklete. riesige Colone! Türk,
und begannen mit den eisernen Ladstöcken ihrer Büch
sen wülhend und schonungslos, ohne irgend cinc
Rücksicht auf Alter und Geschlecht, auf die vor Furcht,
halbtodten Mormonen loszuhauen. Das Geschrei
und die vergeblichen Rufe um Gnade und Hülse,
tibertäubten das Heulen des Sturmes, dcr noch im
mer fvrltobte. Endlich schrie Colone! Türk seiuen
Leuten zu!
"Schafft die Weiber hinaus, haltet die Männer
fest und bringt Hickoryruthcn und Thccr und Fedcrn
hcrcin!"
Und die bctrunkene Bande jubellc vor Lust und
dccilte sich, die viehischen Befchlc ihrcs Anführers zu
vollziehen.
Bis zu diesem Augenblicke war Mills, mit dcr
Bibel ihres Propheten in dcr Hund, auf seinem
Platze stchcn geblieben, ohne sich zu rühren; sein
Aeußeres zeugte jedoch von einem surchlbaren Kampfe,
der in ihm vorging; sein Gesicht war leichenblaß,
seine Lippen krampshast geschlossen, seine Fäuste
waren geballt und seine Augen schössen tödiliches
Feuer. Plötzlich sprang er mit cincin Satzc nach
dem nächsten Fenster, und trotz zwanzig Armen, die
sich nach ihm auKstreckten, um ih nzu fassen, ent
kam er glücklich aus dem Hause.
"Jagt ihm nach —schießt ihn nieder—faßt ihn.
lebendig oder todt!" fckrie Türk in der heftigsten
Wuth und crmahnle feine Leute durch fein eigenes
Beispiel zur Verfolgung, indem er wie rasend zur
Thüre hinaus stürmte.
Mills floh geraden Wegs auf den Strom zu, und
seine sast wunderbare Behendigkeit, verschaffte ihm
bald einen bedcutcndcn Vorsprung vor seinen Ver
folgern. dcr Lctztcrcn feuerten ihre Büch
sen nach ihm ab, aber ohne Erfolg. Als er den
Strom erreicht Halle, bückte er sich einige Augenblicke
nieder, und schnallte in Eile sich ein Paar Schlitt
schuhe an die Füße, die er, längst auf einen Ueber
fall gefaßt, feit dem Zufrieren des Stromes immer
bei sich trug ; dann bctrat cr das Eis und flog mit
dcr Schnelligkeit des Windes auf dcm zugcfrornen
Strom dahin.
"Hat denn Nicmand cin Paar Schlittschuhe bei
sich ?" schrie Col. Türk mit einem gräßlichen Fluche
und schlug sich bei dem Gedanken, daß ihm sein Todl>
seind cnlkommcn könnte mit der Faust vor die Stirne.
' Hier ist cin Paar." antwortete Einer auS der
Bande, "aber mir müßt Ihr nicht zumuihen, daß
ich sie in einer solchen Nacht auf dem Eise versuchen
soll.
"Schnell her damit—gebt mir sie!" rief Türk im
Tone brennender Ungeduld aus. Mit diesem Wor
ten riß der Colone! jenem die Schlittschuhe aus der
Hand, band sie an seinen Füßen fest und fuhr, mit
einem abermaligen Fluch schwörend, er wolle den
Scalp des Predigers zurückbringen oder diesem sei
nen eigenen lassen, aus dcr Eisdecke hinaus auf die
gefährliche Jagd. Kein Muth läßt sich mit Her
Verwegenheit vergleichen, welche die Rachsucht und
Blutgier einflößt!
In dcr Zwischcnzcit hatte sich Mills dem entge
gengesetzten Ufer genähcrt, bcmerkte aber zu seinem
größten Erstaunen, daß auch dieses von Bewaffne
ten besetzt war. Er wußte in einem Augenblick spä
ter, was dies zu bedeuten habe. Colonel Türk hat.
te, um das Entkommen dcr verfolgten Mormonen
zu verhüten, jenseits des Flusses eine Wache zurück
gelassen.— Errichtete nun ohne Zögern seinen Lauf
stromabwärts, und gleich darauf schössen sämmtliche
Bewaffnete ihre Büchsen auf ihn ab. deren Kugeln
ihn jedoch der großen Entfernung wegen nicht er
reichten. Sie rasselten, ohne ihn zu verletzen, über
die Spiegelfläche des Eises dahin.
"Diesmal gedenke ich diesen Teufeln noch zu ent
rinnen," sagte er zu sich selbst, und lief nun aus al
len Kräften. So flog er einige Zeit fort, als er
plötzlich bemerkte, daß ihn Jemand auf dcm Eise
verfolge. Da ließ er in seiner Eile nach und drehte
sich herum, um seinen Verfolger zu Gesicht zu bckom
mcn. Dcr letztere war indessen noch viel zu weit zu
rück, als daß er ihn hätte crkcnnen können, und der
Mormone betete nun laut, gleichfalls vom Wahn
sinn dcr Rachc crgrisscn: Gebe Gott, daß es Colo
ncl Türkist, und ich will gcrn sterben!
Immer näher kam der Vcrsolgcr heranbrausend
wie cinc Lawine. Das Rasseln seiner Eisenschuhe
übertönte das Heulen und Toben des Nordsturms,
seine hohe Gestalt, von den schimmernden Strahlen
dcs Vollmondcs übcrleuchtct, wurde immer deut
lichcr, die Umrisse immer schärfer, und bald war cr
so nahe, daß ihn das scharfe Auge dcs Mormonen
nicht mehr verkennen konnte. Der junge Prediger
halte feine Annäherung mit dcr größten Spannung
erwartet. Als er aber nun den Erzfeind seiner
Glaubensgenossen erkannte, da brach er in ein Ge
lächter aus, das über den erstarrten Strom hin
schallte, und mit der Freude eines höllischen Dämons
sah cr, wie jencr sein Messer aus der Scheide riß.
Auch Mills zog nun das seine und fuhr, rasch wie
dcr Blitz, zur Seile, um einen Zusammenstoß mit
dcm heranfliegenden Gegner zu vermeiden, der Bei
de zu Boden werfen und einen längeren Kampf un
möglich machen mußte.
Nun begann ein Kampf, dcr an Ausdauer, Vcr
wcgcrrheit und Gcfcbicklichkcit schwerlich jemals sci
ncs Gleichen gehabt hat. Ein Gegner übertraf den
andern an Schnelligkeit, Schlauheit und Gewandt
heit und lange suchten sie vcrgcbcns. sich gcgcnscilig
irgend einen Vortheil abzugewinnen. Beide be
schrieben die mannigfaltigsten Figuren auf dem Eise,
Krcisc, Ellipsen, Winkel, Quadrate und Parallelo
gramme bedeckten die glatte Oberfläche nach allen
Richtungen; aber ciner zeigte sich als ein cbcn so
vollendeter Schlittschuhläufer als dcr andcre, und kei
ner konnte den andern auf einer Blöße ertappen,
oder sonst einen Vortheil erringen. Zu wiederhol
tenmalen kamen sie sich auf Sloßweite nahe, und
dann kreuzten sich ihre Messer, wie zwei Blitzc, aber
keiner erhielt cine lödtliche Wunde.
Die Kälte wurde immer grimmiger, dcr wüthende
Sturm hcultc immcr schaucrlichcr, während die bei
dcn Gcgncr in unzähligcn Wendungen den Strom
Ummer weiter hinab fuhren, wo die Eisdecke dünner
wurde und immcr lauter unter ihrcn Füßcn zu kra
chcn bcgann.
Endlich faßte dcr Mormone dcn Entschluß, dcm
Streite cin Ende zu machen und seinen Feind ?u
vernichten, sollte er auch sclbst mit ihm zu Grundc
gehen müssen. Er beschloß, bei der nächsten Bewe
gung nicht mehr anszuweichen, wie cr bisher gethan
Geschwindigkeit seines Laufes zu erhöhen, und fuhr
dann in gerader Linie auf Türk los.
Dieser kam ihm eben so rasch entgegen,—eine Se
kunde später prallten sie aneinander wie zwei seind
liehe Kometen, und stürzten, sich gegenseitig umklam
mernd. zusammen. Im Augenblicke ihres Falles
borst das Eis unter ihrer Wucht mit betäubendem
Krachen, und das von seinen Banden befreite Was.
ser riß sie wallend und zischend in den tiefen Stru
del hinab, der dcn Verfolger wie den Verfolgten als
willkommene Opfer verschlang.
Stöhnend unter seiner Last rollte dcr Strom un
aufhaltsam wcitcr zur fernen See; die Sterne fchie
nen mild und freundlich herab auf die winterliche
Erde, so schön wie am Tage ihrer Erschaffung, nur
dcr cisige Nord stürmte heftiger denn zuvor, und heul
te feinen schauerlichsten Klaggesang dahin über das
eisige Grab der beiden Kämpfer, die jctzt fricdfertig
! umschlungen auf dcm ticfcn Grunde des Stromes
> ruhten.
Der T b a u.
! Gieft Balsnmtrorfen auf's Gel'iisch,
Erquickt die Wi.se, ?l» nnd Flur,
tlnd stärkt bie schlafende Natur.—
Das tliut der Zkcur in stiller Nacht,
Wenn Alles schläft und nichts »rckr wacht ;
Der Engend gleich die milv und zut,
ein Weitzenkorn jährlich 5»l) Körner
gibt, so beträgt die Erndtc im zweiten Jahre 25W,
im dritten 125,v»(>, im sechsten 15, ti2s Millionen
und im zwölftcn Jahrc 244,14 N li2!;M>l,(>M,tlW,-
IIXtN Körner. Nun hält ein Maller ungefähr 2t),-
,! 478,2-tt» Körner, daher die zwölfjährige Erndtc von
> cincm Wcitzcnkorn 21,922 953.4!>7.92UMa11erau5!
! macht. Nach dieser Rechnung könnte ein Weihen
? Korn nach drei Jahren mehr als 320 Personen auf
jkine Mahlzeit speisen.
(Eingesandt.)
Herren Drucker :—Wollen sie die Gute ha
ben dem Wunsch vieler meiner Nachbarn zu will
fahren, und
Hrn Israel WeSeo
von Nieder Macungie. als Kandidat für das Amt
eines Armendirektors, bei der nächsten Wahl anzu
empfehlen. Herr WeSco würde in der That einer
der rechten Beamten machen, und da er alle gc
wünschte Kenntnisse für jene Stelle hat, und noch
nebenbei ganz nahe dem Armenhause wohnt, so wä
re seine Erwählung eine sehr passende. Unser
Wunsch geht daher dahin, daß Herr W e s c o sich
sogleich für besagte Stelle sr e« will i g melden
möge.
L>ber- und Nnter-Macnngie.
litt X(» X^ 1 filr den Monat Svxteinber ist,
für September ist ebenfalls be
,ier»»qe» sind sehr liilbsch. "Die Fannlien-Partie" und
"Die Rose." Das Buch enthält nebst diesen mehrere Holjstiche von
einem anc>enew»en Eharakter, und die literarische» Beiträge ge
filr September nimmt jedoch
«rationell des Zlrtikels "Die goldene Zukunft," auf Oreqo? und
Calisornien Bezug habend. Der literarische Inhalt dieses Maga
zin's wird nicht leicht iil-ertroffen.
Mustereines Mayor s.—Letzte Woche starb
ein Mann in Auburn, Neu Bork, wie man verwuthe
te, an der Cholera. Der Schrecken war so groß, daß
keiner der Nachbarn den Leichnam in den Sarg le
gen wollte. Als dies der Mayor Conklin vernahm
ging er hin und that es selbst. Nachdem der Sarg
auf dem Karren, wollte der Treiber die Leiche nicht
zum Friedhofe fahren ; der musterhafte Mayor warf
den Treiber vom Sitze, stieg selbst auf, fuhr die Leiche
fort und begrub sie.—
Luftreise zu Pferd. —In Paris hat kürzlich
ein Mann Namens Poitevin zu Pferde eine Luft
fahrt gemacht. Das Pferd war mit Stricken unter
dem Ballon befestigt und wurde von diesem sammt
dem Reiter hoch in die Luft getragen. Man sah
Roß und Reiter in nordöstlicher Richtung schnell
durch die Wolken eilen, doch bat man noch nicht ge
hört, ob dieser moderne Pegasus wieder glücklich zur
Erde gekommen, oder es vorgezogen hat, bei Jupiter
im Olymp zu bleiben.
Die in Austin erscheinende „Teras State
Gazette," sagt, daß das Volk von Teras mit dem
grüßten Enthusiasmus den Beschluß der Gesetzge
bung und die Maßregeln des Gouvernörs Bell un
tcrstützcn wolle, und sich mit aller Kraft in dem Be
sitze feines Eigenthumes, des Santa Fe Territori'
ums, bewahren wolle.
N e uyor k, August 21.—1 m St. Charles Ho
tel hierselbst kamen gestern ein Mann und eine Frau
an und nahmen daselbst ein Zimmer. Heute Mor
gen wurden Beide mit abgeschnittenen Kehlen im
Bette gefunden. Die Sache ist in ein Geheimniß
gehüllt.
Boston, 19, August. —Eine aus fünf Personen
bestehende Fischfang-Partie, hatte das Unglück, daß
ihr Boot bei einem Windstöße umstürzte. Es könn
te Niemand gerettet werden.
Stadtmayor Barker in Pittsburg ließ
den katholischen Bischof O'Conner verhaften, weil
er einen Abzugsgraben aus dem dortigen Kloster
nicht hatte reinigen lassen. Der Bischof mußte 2t)
Thaler Strafe zahlen.
Fitchburg Eisenbahn - Compagnie in
Boston ist um N2<) Entschädigung verklag! worden,
weil sie einem Passagier einen Sitz anzuweisen ver
fehlte, nachdem er das Passagegeld bezahlt hatte.
Sonntag entwichen aus Prince George
Co. Md. gegen 49 Sklaven.
Verheir a t h e t:
Am 25sten August, durch Pfarrer S. K. Brobst, Herr A n
d r e a s R e i n b « l d, mit Miß Elisabeth Laude»-
schlage r, beide reu Ot-ersaucon.
(Durch Pfarrer German.)
Am IBten Dieses, Herr David Weaber von Allentaun. mit
Miß Polln Wagner von Emmis.
Gestorben:
An, letzten Montag, in Harrisburq, an eine», Fieber, die Ebe
qattin des Achlb. Jacob D. Boas, früher von Allentaun, etwa A 6
Jahr alt.
Am Wsten Dieses, in Plainfield Taunschip, Norlhamxton Co.,
Elisabetl, Sckmid, Ehegattin von P. F. B. Schnud, Es-1-, im Al
ter von 5(1 Jahr, 1 Monat und 12 Tag.
Schauer, im 7ten Monat.
(Eingesandt durch Pf rrer Breast.)
Am litten August, in Hannover, Maria Enihard, ungefähr 7K
Jahre alt.
Am 20sten August, William Henrv, Söhnlein von Jacob F. und
Elisabeth Bogh, 15 Tage alt.
ALK'Briefe im Allentaun Postamt am Dienstag
Abend.
MißE. Albright,Philipßeal.Eph.Brown,F. D.Busse.Feied.
Bol'len. 2. Jchn
Man' Ann Et mse, Susan glause, Mall>ew Deelin, Lidia Duth,
William Eckert, Frau Eckert, Daniel Eschelbach, Elisabeth Fertig,
Martin Frei', Thomas Faust oder die Armen-Direktoren, Solo
mon Frix, Samuel Fretz, Wm. Fegel, Sarah Griesemer, James
Glenn, T. O. Gintinger, David Gilbert, El arles Groman, Edw,
Hellman, John Höllenstein, Cenrad Hohl, James Harle,', N. P.
Hall. John Hartins, Man? Hill, H. R. Henninq, Franzis Heini
bach, Joseph Hoover, Mari' Houser, Marv Hcllitas, Samuel Horn,
Jos. Haitman, 2, Job» I. Jairett, Charles Jacebi', Paiil Keck,
Adam K ons, Ckarles Klein, 2, Andrew Kloß, Eliza Keck, 2, Kit-
N' Ann Koch, ZhonmS King, Ante,»' KrauP, George Kohler, Jsa
belta Keiper, Stepben Üntz. W. W. Morgan, Neil M'r'aughlin,
Paul Müller, Eniily O. M'Kee, Carolina Mill, R. Me,>-r, Wm.
Mertz, C. P. Morton, Michael Messer, Nathan Mink, Jacob
Nagel, Nace und Steckel, Silas H< Ncwhard, F. W. Phele, Eli
as Roth, 2, Jacob Rübe, Ann Reinsmith, Daniel Roth, Daniel
Ritter, John Reinbold, William Ritter, Peter Steinberger, Su
sanna Sni'der, John Sensenian, P. Sirausi, D. Schwartz, Sam
uel Shollep, Ada,» Smitb, sen., Lewis Snvder. Zolin Smith,
William Slautler, John Short. John Smith, Henrv Smitl,. Ja
cob Smith, I. Schmidt, T. I, Schmwer, Maria Swander, A
mos Soliida,,, Elisabeth Smith, 2, Owen Seip, Ich» Seiden
spinner, Jacob Saeger, Mar« Shugart, Henry Stattler, Sebold
Seltzer, N. H. Trerter, I. I Urchurch. Henrv John Wor-
Die Märkte.
Marktpreise in Allentaun, am Mittwoch.
Butter (Pfund) .... 12'
tlnfchlin. 8^
Zi achs 22
Schinkenfleisch !I
Seitengiickc 0
Ztepf.t-Whiskw (Gal.). 20
Reqqen-Whiske,'.... 28
Hickory-Holz (Klafter) . 4 50
Eichen-Holz !i 50
Steinkohle» (Tonne) . . 3 00
Gvps 4 50
Flauer (Bärrel) .... K 5 00
Waizen (Büschel). ... I 05
Roggen 00
Wclschkorn tio
!is
Salz ... . ! 40
Eier (Dutzend). .... 10 l
Kaston Marktpreise.
Flauer, 5 50—Waizen, 1 15—Roggen, <Zs—Welschkorn,Vs—^
saamen, tili—Butter, It—Eier. I» Schlveinefleisch, A
Whiekei?, 25—Hickowholz, 4 50—Eichenholz, 3 s<l—Gvxs, 3 50.
Philadelphiner Marktbericht.
Samstag, August 24, 185(1.
Alauer »nd Mehl.—Der Vorrath von Flauer »iuimt noch
immer länasai» zu. VUtli) Barrcl zur Verschiffung wurden an
P 5,37 für frischgemahler, und 5,12 bis 5,25 für aller Stock per
Barrel verkauft, »nd 5,75 per Barrel fiirErtra, gemacht a«S
Roqgemnehl brachte 2,87. Welschkornmehl 2,!)7
Getraide.—Der Mact war während verflossener Woche gut
mit Weize» vcrscl'c». Reeher brachte iKl.lt» bis I.lti, und weis,!
ser Kl,lti bis 1,21, eiliiger alter 1,23. Kein Verkauf für Rog
gen. Welschkorn bracht« t>s Cents. Hafer 30 bis 32.
Nieh - Markt.
Setzte Woche wurden in Philadelphia 1880 Schlachtochsen, 341>.
Kühe mit Kälber, 650 Schweine und 10U0 Schaafe und Läm
mer zum Veikauf angeboten.
Die PreiHe.—Schlachtochfen waren immer noch in Nach-
frage an !K5,75 bis 7,00 per Hundert Pfund —ungefähr 400.
Stück sind nach Neui'ork getrieben worden. Milchkühe brachten
KIB bis 30, Springers Hl 2 bis 2ö und trockene Kühe von ti bis
14 Tbaler. Schweine brachten P 5 s>o bis 5,75 das Hundert. —!
Die Preise für Schaafe waren »ach der O-lialität, nämlich von
PILS bis 1,50 das Stück.
Aufgeschobene Whig
Lamtty-Versammlung.
Zufolge eines Beschlusses der neulich gehaltenen
Whig Caunly Neisammlung, liegt es uns ob, eine
abeimalige Versammlung zu berufen, zu halten auf
Dienstags den T 4. September,
um Iv Uhr Vormittags, am Gasthause von Jesse
Miller, in Süd-Wheilhall, um sich vollends für die
kommende Okloberwahl vorzubereiten. Es erfordert
nur eine allgemeine Thätigkeit auf Seiten der Whigs
um den Sieg zu erringen; laßt uns daher Jeder
feine Pflicht thun.
Die stehende (?ommittec.
Frciwillige r
Schcriffs - Aandidat.
An die freien und unabliäliqiqeil Erwälcr
von Lecha Cannty.
Mitbürge r:—Aufgefordett durch eine gro
ße Anzahl meiner Freunde, bin ich bewogen
mich Euerer Erwägung als Candidat für das
S ch e r » ff s - A m t
bei der nächsten allgemeinen Wahl anzubieten. — j
Sollte ich das Glück haben erwählt zu werden, fo j
weide ich die Pflichten des besagten Amtes mit Treue,
Pünktlichkeit und auf eine unpanheiische Weise auS
führen.
Daniel I. Rhoads.
Süd-Wheithall, August 2t». nqbW
TTBTV Thnler Belohlttttig!
August, auf der River Straße zwischen Easton und
Scheimersvllle,
Cin TafLhettbneh mit tiVßßtt Thaler,
in Noten auf die Easton Bank—so nah als erinnert
werden kann von folgenden Denominationen: Ein
lausend in 1(1, Sechshundert in 5, und Dreihundert
in 2<l Thaler Noten. Die obige Belohnung wird
bezahlt bei Ueberlieferung des Geldes, oder im Ver
hältniß von einigem Theil davon, an
D E Wilson und t 5? »
Nachricht.
Eine allgemeine Beifammlung der Stockhalter
der Corporation, bekannt unter dem Namen: ~Bie
rys Brücken Gesellschaft," inkorporirt unter dem
Namen: „Der President, Verwalter und Gesell'
schast zur Errichtung einer Brücke über den Lecha!
Fluß, nahe Bierys Mühlen," wird gehalten werden
am ersten Montag im Monat September nächstens,
an der Ofsis der ~Lecha Cräne Eisen-Gesellschaft" in
Catasauqua, um 2 Uhr Nachmittags, zu welcher Zeit
und Ort die Verwalter ihre jährliche Rechnung un'
terzeichnen werden —desgleichen wird auch eine Wahl
für Beamlen der besagten Corporation für das lau
sende Jahr gehalten. >
Owen Rice, SchaHmeisicr. >
August 2». nq?m
Nachricht.
Da William Peter, (Bauer) und seine
Frau Maria, von Nord - Wbrithall Taunsckip,
Lecha Caunly, vermittelst einer freiwilligen Ueber
schreibung, datirt den 22sten August IBstl> all'ihr
Eigenthum, sowohl liegendes als persönliches und
vermischtes an den Unterzeichneten übertragen ha i
ben, und zwar zum Besten der Creditoren des be- '
sagten William Peter, ohne Rücksicht, so werden
hiermit Alle, welche noch aus irgend eine Art an be'
sagten Peter schuldig sind, aufgefordeit, ohne Ver
zug abzubezahlen—und solche, die noch rechtmäßige >
Forderungen an besagten Peter haben, werden eben.!
falls aufgefordert, ihre Rechnungen innerhalb sechs
Wochen wohlbestätigt einzuhändigen, an
Jonas Ringer, Assignie.
August 2K. ngkm
Schuhmacher werden verlangt.>
Drei gute Schuhmacher werden verlangt, die so>
gleich Arbeit und einen guten Lohn haben können,
wenn sie sich melden bei dem Unterschriebenen, in
Mahoning, nahe bei Lehighton.
Jonas A. Hort»
August 25. nqZm
C M. Rune,
Rechts-Anwalt-»i
AUeutaun, Lecha tsautitv. Pa.
Cine schöne Gelegenheit!
Eine vorzügliche „nd schickliche Lotte
Privat zu verkaufen.
Der Unterzeichnete macht hisrvurch bekannt daß
er seine
vortreffliche Lotte Land,
gelegen in Obermilsoid Taunsebip, Lecha Cauntp.
dicht bei Erdman's Gasthause, durch privat Han»
del zu verkaufen wünscht.
Dieselbe enthält 1<» Acker. Davon sind Acker
vortreffliches kastanien Holzland, und der Rest ist
gutes klares Land, in einem hohen Criltur-Z-ustande,
. und unter guten Fensen. Darauf ist errichtet
üuteö Block Wohnhans,
liiiiffM'"'' angebauten Küche. Främfcheuer,
Schweinestall, Welfchkorn»
Haus und großes Backhaus.—Auf dem Lande be.
findet sich auch ein guter junger Aepfelbaumgarten ;
ebenfalls befinden sich auf der Lotte von den bester,
Birnen-,Pfirsich- und Pflaumen-Bäumen. Gleich«
falls hat er Traubcnstücke angepflanzt, die i» ge-e
wünschten! Zustande sind. Es befindet sich auch ein
Brunnen mit dem besten Wasser, mit einer Pumpe
darin, vor der Hausthüre.
! Mehr hierüber zu sagen hält man für überflüßig,
indem es Kauflustige dock erst besehen werden.
Man melde sich bei dem Eigenthümer der darauf
, wohnt.
August 251. nq4»»
Qeffentliche Vendn.
Es sollen auf öffentlicher Vendu verkauft werden»
Samstags den 28sten Tag September, an dem Hau-
se des Unterschriebenen, in ObermUford Taunfchip»
Lecha Caunty, folgende bewegliche Güter, als die
! Hinterlassenschaft des verstorbenen I o 112 h u a I ä
k e l, letzlhin von besagtem Ort r
Eine noch sehr gute Wollkartmafchirre mit mei»
stens noch beinahe neue Karten, ein Clavier oder
Spinet genannt, mit gutem Ton. eine Baßgeige»»!,
der besten Art, eiue große Sammlung v»n »ützlichet.
Lese- und andere Lehr Bücher, welche gemeiniglich
in hohen Schulen und College» gebrsucht werden»
von Deutscher, Englischer, Lateinischer, Griechischer
und Französischer Sprache, wie auch eise große
Verschiedenheit von mathematischen mid andere in
cm solch Fach gehörende Instrumente und Schreib»
Materialien, eine vortreffliche silberne Patent Lever
Sackuhr, cine große Verschiedenheit von Herren
Kleider-daher junge Herren welche feine und nact>
der jetzigen Mode gemachte Kleidungsstücke nöthig
haben, finden da eine Gelegenheit welche von jeder
Art zu bekommen, ein Neise- uud cin gemeiner Kof
fer, cine Lolt Schindeln, eine englische Grassense»
und sonst noch allerlei werlhvolle Kleinigkeiten jl»
weitläuftig alles zu melden.
Die Vendu wird Mittags um 1 llhr ihren An
fang nehmen, wo alsdann die Bedingungen bekannt
gemacht und Aufwartung gegeben werden wird von
AlithonyÄrauK,
Äzent fi« die Mutter des Verstorbenem.
August 25. nqZn»
- Lonvention.
Nachricht wird hiermit gegeben daß «ine Eisenbahn
Convention gehalten werden soll im Courthause i«,
der Stadt Allentaun, auf den 2ten Tag Oktober
nächstens, um It> Uhr Vormittags, um die Schicklich»
keit in Erwägung zu ziehen, eine Eisenbahb von den
Sckuylkill Kohlenlagern nach Neuyork zu erbauen»
und um solche Maßregeln zu ergreifen, als berechnet
sind eine möglichst schnelle Vollendung des Gegen
standes herbeizuführen. Und es wird anempfohlen»
Schuylkill Versammlungen berufen mochten, auf
solche Zeiten wie sie für schicklich erachten, um ihre
Delegaten, für jedes der befaglen Caunties, zu dieser
Convention zu erwählen.
Freunde innerlicher Verbesserungen.
obiger Bekanntmachung, wird eine
Niegelbahn Velfammlung stallsinden
Dienstags den itten September»
im Courthause in der Stadt Allentaun. Man er»
wartet eine zahlreiche B«iwohnung der Einwohner
Lecha Cauntys, indem diese Sache von unberechen
barem Nutzen für sie ist.
Allentaun, August 2kl. nqlin
Dr. Friedrich August Gunther s
Homöopatischer Thierarzt.
Ein Hülfsbuch für
Landwirthe, Pferdrbesitzer und Hausväter,
HercnisPqeben ren I. H., M. D.—Erste Amerikanisch« Zluf»
tage. Nach ter vierten europäischen.
HerauSqeber saqt in der Vorrede: —„Es erscheint hier
mit, meinem Wissen nacli, zum ersten Male ein liomöopatkischer
Nux'Obiges Buch, sammt zugehöriger Apotheke,
ist im Buchstohr des „Patriots" zu habcn.
Neue Readinger
Kalender f,r
sind beim Groß, Dutzend und Einzeln billig zu haben
im B u ch st o h r des P a t ri o ten.
dcm Buchstohr zum „Patrioten" ist zn
habcn:
Vollständige
Geschichte des Krieges mit Mexiko,
Ursache», Führung und Folgen desselben.
umfassend cine« qenaue» Bericht der verschiedenen M,lilär-Opera.
! tionen zu Sand und See, von deren Beginne bis jUi» Frieden»,
Vertrage. JNustrirtrt und erlauteturch Laut karten, Ecblacht»
Mne, Ansichten und Portraits.