Der lecha patriot. (Allentaun, Pa.) 1848-1859, July 11, 1850, Page 2, Image 2

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    Der Lech,! Patriot.
Slllentan», Juli RR, RBSO
Demokratische Whig Ernennungen.
Canal-Commissioner:
Joshua Dnngan, von Bucks Caunty.
General-Auditor:
Henry W. Snyder, von Union Caunty.
General Landmesser:
Joseph Hendersvn, von Waschington Co.
tion, ernannte der Präsident derselben, Hr. Daniel M. Sinvser,
die folgenden Herren zu einer Staats-Commillee für das folgende
lah, -
He n r >'M. F u sie r. von Luzerne, Vorsitzer—R. Rundel
Smith, Jos. R. Flanigan, Stadt Philadelphia, S. McMenanw I
F. K. Morton, C. T. Jones, Caunw Philadelphia, Wm. H.W
Sliuqlnff, Montgomerv, Samuel B. Thomas, Ehester, Samuel
Well, Berks, John S. Brown, Bucks, Natlianiel Ellmaker, ?an
laster, T- Taylor Worth, Lebanon, Wm. I. Robifon, Dauphin,
Alexander E- Brown, Norlhampton, W. M. Presto», Wanne,
William Baker, Franklin, Themas E. Cochran, Uork, William
M. Watts, Cumberlaiid, Henri? Johnson, encominq, Jas. Clark,
Hunlingdon, Charles B. Boreman, Columbia, S. D. Phelps,
Wyoming, George Creß. Tioga, Edwin C.. Wilson, Venango, D.
A. Finnen, Crawfcrd. John Allison, Beaver, C. O. Loomis, Alle
qhenv, Daniel McCurdi', do,, John Bausman, Waschington,
<!lure, MisUn, John C. Reville, Schuvlkill, Francis Jordan, Bed
f-rd.
Unglückliches SreigniK.
Wir haben l tzte Weche vernachläßigt zu ineldcn, daß sich auf der
Plantasche des Herrn E h a r l e S W i t t in a n, in Ober-Sau
con, Secha Caunt», vorletzte Woche ein Unglück zutrug, welches ei
ne ansehnliche Geldsumme überreichtes und nebenbei sich ncch erbot
die Unkosten eines Ar,les j» bestreiten. Alles Mögliche ist an dem
»ngliictlichen bisher gethan worden er soll sich anch auf der Bes-
Feier deS 4ten Juli.
Allentaun.—Unsere diesjährige «nabhängigkeitt-Feicr ging
hier in Allentaun recht schön und glücklich von statten. Schon am
frühen Morgen verkündeten Kanonendonner und Glockengeläute
daß ein großer Tag angebrochen sei. Während dem Vormittag
versammelten sich die „vehigh Feneibles," Eapt. Uocger, welche
»iit einer F.riigkeit, die dcn alten Soldaten Ehre machen würde,
von Allentaun an der Spitze, durch die Straßen des Städtchens
und nach dem Wald oberhalb demselben, woselbst man sich ebensalls
nach der Unabhäiigigkeils-Erklärung, zu einer herrlich
land und die Unabhängigkeit vom „König Alkohol" gefeiert zu ha
Bethlehem.— ln unserer Nachbarstadt Bethlehem stN der
Tag ebenfalls auf eine würdige Weise begangen worden sein. Eine
Militär-Compagnie von Easton war mit der Bethlehem Compag
nie ausgerückt und machten eine schöne Erscheinung. Die Ein
zelnheiten über die Tagesfeier sind un« nicht bekannt—doch weis
»>,»> ja, daß „was Bethlehem thut ist wohlgethan."
Große Fischfänge.
Das Easton „Whig und Journal" berichtet, daß in der vorletz
ten Woche sieben Herren von jener Stadt nach der Tobvhanna
gingen um zu fischen. Sie waren völlig für die Expedition aus
geriistet und campirten fiir fünf Tage lang, während welcher Zeit
si- ».403 Forellen, einige prächtige Hechte und andere Fische an
gelten. Einige der Forellen wogen von bis!i Pfund.
Die „Carbon Gazette" berichtet, daß am vorletzten Dienstag ei
ne Partie von Mauch Chunk sich nach der Lecha unterhalb Weiß,
port verfügte, wcfclbst sie ihr« Netze warfen und beim ersten Zug
eintausend n»d sechzehn hervorbrachten. Sie thaten riech fünf Zü
ge und die ganze Anzahl der gefangenen Fische belief sich zn drei-
Wielitig für alle Handwerker, Fabrikanten nnd Arbeiter
ist die Nachricht, daß an, -Ken Juli das Dampfschiff Waschingten
,nit «ner unermeßlichen Ladung von fr anzösi schon und
deutsche n W a a r e n in Reuvork angekonnne» ist. Der
briltischdemokratische Tarifs uk» 18 lv sängt immer kräftiger an
Neueö Postamt.— ln Heresord Taunschip, Berks Eaun
ist durch den General Postmeister ein neues Postamt errichtet
und Abraha i» B. B ech tel zum Postmeister ernannt wor
den. Es erhielt den Namen Clavton nnd liegt an der Pcstroute
von Allentaun nach der Perkiomen Brücke.
Rost im Waize».— Wie wir vernehmen, ist seit einigen
Tagen in mehreren TheSen von Lecha Eaunt? der sogenannte Rest
bemerkbar, nnd man fürchtet, daß ders.-lbe der Ernte sehr nachihci
lig sein wird. Das nämliche ist auch i» Berks Caunty der Füll.
Die Berichte vorn Auslande sind so mager als je.—
<Sa«z Europa scheint zu schlafen.
Für »ss?.—Die „Schiwlkill-Haven Map" hat die Namen
folgender Hcrren als Candida,en sür Präsident und Viee-Präsi
>,enl i» t>s2 anzöge», nämlich :
, Ziii- Präiid^it—Gen. Winficld Scelt, von Neu-Jerse,'.
Wice-Präildeiil—Wm. F. J?h»st»n, ve» Pennsi'lv.'niei,.
„Deinokratistke" Lügenhaftigkeit.
lst diese »eberschiist zu hart, lieber Loser ? Wer so g'aube» sollte,
l.se diese» Artikel durch und sage uns dann, wie wir uns besser
ausdrücken können. Der folgende Beschluß der neulich zu
WiUiamSport gelittenen demrkraiischcn Convention zeigt eine Ge
ringschätzung der Wahrheit, wie man sie kam» von einer Rette
des verwerfensten Gesindels erwarten sollte —viel weniger von ei
ner Convention, in der ein Er-Gouvernör, ein Er-Vercinigten
Staaten Senator, ein Canal-Eommißioner, ein General Landmes
ser, und andere Herren von h o h e »> A n s e h e n und großein
Einfluß schwärmten. Wenn nur einzelnc Individuen sich solcher
grundsatzleser Rede bedienen, so ist es nicht so viel zu verwundern -,
aber w« die Führer und Repräsentanten einer Partei, in Staats-
Eoy.vention versammelt, es fiir nöthig finden, zur Erreichung ihrer
Absichten solche schändliche Unwahrheiten nnd Leidrehungen auf
zustellen, da muß es in der That traurig aussehen, und es ist höchst
nothwendig, daß das ehrliche Volk von Zeit zu Zeit seine Ausmerk
samkeit darauf werfe. —Der Beschluß auf den wir hier Bezug ha
w.-isen und heilsamen Maßregeln der vorinaliqcn Demokratischen
Administratio» des betrauerte» Schunk umkehrt nnd überwirft,
und dem Staat ein verhaßtes Si'stein von inkorporirten und nii
verantwortlichen Monopolen aufheftet, wie auch die Velogewalt
für Pariheizwecke anwendet; dies zeigt unverkennbar, daß unser
großer und guter Staat wieder zu seiner Demokralischen Politik,
den, einzig wahren Beschützungs-Grundsatz der Constitution und
der Velksfreihei, zurückkehren sollte."
Jetzt laßt uns diesen Beschluß zergliedern und ihn durch die Ge
schichte prüfen. Er sag,—
No. I.—„ Die Staate-Administration ha,
frühere V erp sl i ch t»n ge n nicht geachtet.
Eine jede Svlbe hierv.'n ist sa'sch. Welche von Gouvernör John
ston e,ei»ach,en Verpflichtungen sind nicht gehalten worden? Er
hat sich verpflichtet, de» .Gilten Pfad der Demokratie" zu wandeln
—und dies hat er gethan. Der Credit und die Ehre des Staats
wurde mit fester und ruhiger Würde behauptet, beides gegen die
hatte sich verpflichte! dieselbe anzuwenden in allen Fällen von zu
schneller oder unbedachlsamer Legislation und offenbarer »ebertre
lungder Constilulion. Und vortrefflich hat er sich dieser Pflichl
en,ledig,. Er hat den „Brawlev-Belrug" mit seinem Veto be
te des Volks ; und so klar war seine Beweisführung, daß die Ehr
lichen unter seinen Gegnern selbst vor dein Schluße der Sitzung zu
gaben, jene Bill sei so grob in ihren Zügen—so empörend in ihrem
Wenn diese „demokratische" Convention diese Ankla ge
das Lolk seine Beamten wählen soll ? Steht Ihr auf dieser „Plat
inen Betrügereien" werden Euch nicht schützen. Seid Ihr dage
gen, dem Velk die Wahlen zu überlaßen? lind ist dies die wahre
llrsache, warum dieser Satz in diesen Beschluß kam—nnd warum
Zhr Euch weigertet, irgend einen Beschluß zu Gunsten der Wabl
der Richler durch« Volk zu paßiren ? Das Velk wünsch, dieses zu
wiß-n.
unsern Leser» überlasen. Corporalionen und unveranlwortliche
Monopolien in ihrer schlimmsten Fori» sind durch die Verdorben
heit der demokratischen Partei entstanden und großgewachsen. Einc
jede Gesetzgebung war fruchtbar i» deren Hervorbringung ; und
die letzte Sitzung hat sich durch Quantität und D ualität notorisch
gcniacht. Der Hohepriester der Demokratie, der Editor des Kev,
stone, ha, selbst in seine», Journal eingestanden, daß die demokrati
sche Partei für alles fchlcchle Gesetzgeben während der letzten Sitz
zulegen.
No. 5—„G enverniirJ« hnston hatdieVete
gervalt für P a r t e i z w eck e angewendet."
Auch zeig, das Haus Journal, daß ein gewißer „deinokralischer"
Gouvernör ein Gesetz vetote und selbst in seiner Letobolschast damit
pro hl, e, daß es für Parteizwecke geschehen sei. Kann dies
So wolle» wir nun diese» Bündel von II n w a h r
Heike», der in diesem einzigen Beschluß zusainmcngefaßr ist. lie
gen laße». Tiinungcl-er. er lieg, offen vor Euch ; belrachtet ihn
und sehe,, welche Sünden im Namen der Demelratie begangen
Teltsam.—Auf.ine». Zweige eines Apf.lbaumcs in Med:
ford, Maine, sotten sich drei große w e i ße Rosen befinden. !!>->
sprünglich waren es fünf, und das Sonderbcuste ist. daß sie alle!
ans einem SpröMg ven diesjährigem Wnchse gewachsen sind. I
y !Z ? ? ? Y ?
Telegraphische Nachrichten
fiir den „vecha Patriot."
Von Wasch ing ton.
Präsident Taylor gefährlich krank!
Lust fiir ihn schr wohlthätig, aber seine vielen AmtSpstichten bin
tcn ihn bis zur Vertagung des Congreffes an seinen Posten.
Waschinflton» Juli 8, 185 U »hr dieß,» Nachmittag
waren die Snmptoinc des Presidenten etwas besser, obscho» iminer
noch gefährlich.
? Nhr. — Die Krankheit des Präsidenten hat eine Typhus
sen könne.
» Nhr Zlbends.— Die Aerzte berichten, daß der Präsident
besser, aber ncch nicht ausser Gefahr ist.
W !
Tod des Präsidenten General Zacha
rias Taylor!
rcgung verursachen, und eine allg. nicine Trauer Über dasselbe ver
breiten. Es ist jedoch unsere Pflicht als Menschen und Christen
uns vor de», Willen einer allweisen Vorsehung zu beugen, denn
Schreckliches Feuer in Philadelphia!
SUtt Häuser in Asche!
welche/furchtbare Verheerungen anrichtete.
telegraphische Nachricht von dorther hatte es, daß bis zu 7 »hr am
Dienstag Abend 2A> Häuser in Asche lagen.—Das Feuer hatte
sich bis zur Jlen Straße ausgedehnt, und wiiihete noch innner fort
in einem solchen Grade, daß man keinen Schluß fassen konnte, wann
Berichte melden, daß
»«<» Hänser niedergebrannt «» Menschenleben
verloren—niid im» Personen verwundet wurden.
Dem Feuer ist jedoch endlich Einhalt g.-ihan worden.
Raub und Arretirunq.
Hr. S. S. KeNoni. ein Biirger Mauch Chunks, reiste am vor
letzten Sonntag in einem Wagen zwischen Hazleion und Wilkesdar
noch mehr Räubereien vorgefallen und eine förmliche Diebsbande
scheint sich daselbst aufzuhalten.
Kossuth gedenkt, wie die Tribune von Graf Deinbinski er
Flüchtlingen, welche neulich zu Scullmiiiplon ankamen, sollen aus
ihrem Wege hieher sein—die übrigen erhielten Beschäftigung in
Oswego soll am I7ten lind IBten Juli
eine Convention gehalten werden, um folgende Din
ge in Erwägung zu ziehen :
1. Wer ist ein Christ und worin bestehen die Be
weise eines christlichen Charakters.
2. Die Uebel des Scktenwesens und die Hilfs
mittel dagegen.
Pfirsich e.—Die Psirsichhändlcr in Neu Jer
sey sollen sehr verlegen sein wegen der Aussicht einer
ungewöhnlich ergiebigen Pfirsich Erndte. Sie sind
im Begriff Dörrhäuser zu errichten, um durch Dür
ren einen Theil des Ueberflusses aufzubewahren.
Vom Blitz ersch l agen,—-Miß Cynlhia Gra
ham, in Buttler Caunty, wurde vorletzten Donner
stag Abend in einem Zimmer, in welchem sich außer
ihr noch 14 Personen befanden, vom Blitze erfchla
gen.
Hölle. —In Neu Orleans fuhren zwei Geistliche,
Namens Klapp und Tirichel.in den Zeitungen einen
Streit über das Woit "Hölle." Klapp behauptet,
daß dieses Wort, in dem Sinne eines Platzes de,
ewigen Bestrafung nicht in dem alten Testamente
vorkomme, und er fordert Twichcl, der behauptet, es
komme 32 Mal vor, auf. ihm den Vers und das
Kapitel zu nennen, rro eS in diesen Sinne vorkomme
Kossuth und Blum.—ln Berlin fangen die
Namen Blum und Kossuth an, beliebte Boinamen
zu werden ; es find neuerdings mehre Kinder auf«
den cinm rdcr andern Namen getauft worden. >
Der Congresi.
Sieben Monate der gegenwärtigen Congreß
sitzung sind verflossen, der Winter, der Frühling sind
vorübergegangen und auch der Sommer fließt bald
dahin, auch der vierte Juli ist spurlos verschwunden,
ohne den Congreß an seine Pflichten ermahnt zu ha
ben. Die dunkeln Schatten, die.finstern Wolken
und die schwarze Nacht hängen noch ebenso entmuthi
gend und unglückschwanger über dem Kapitole, als
vor sechs Monaten, erfüllen jedes Patrioten Herz
noch immer mit eben der Betrübniß und eben dem
Kummer, wie die letzten sechs Monate hindurch.
Erörterungen, Vernünstgründe und Vorstellungen
haben ihr Bestes gethan. Die ersten Männer der
Nation, Clay, Caß, Webster und andere haben alle
ihre Kräfte angestrengt, ritterlich gegen die Einwen
düngen gekämpft und gute Schlachten gefochten, un
bekümmert um den nordischen DemagogiSmuS einer
Seits und ein beständiges Feuer gegen die südliche
Nullifikation anderer Seits unterhaltend. Selbst
der sonst unermüdliche, zähe Henry Clay verzagt und
kommt beinahe in den Trancheen um, so bitter und
entschlossen ist die Opposition, der er beständig be
gegnet.
Am ersten Juli begann ein neues Fiskaljahr und
da noch keine Appropriationsbill von der Committee
einberichtet ist und der Vorsitzer der Committee, ein
südliches Glied, Hr. Baily von Virginien, auch keine
Miene macht, die Approprialionsbill einzuberichten,
so darf vom l. Juli an kein Geld aus der Schatz
kammer der Ver. Staaten gezogen werden, mithin
muß die ganze Staatsmafchinc ins Stocken gerathen.
Sunnwtaun (Montgoinew Co.) Juli 1,1850.
Gewitter und Sturm. —Am letzten Freitag
Abend zwischen 7 und 8 Uhr zog eines der schwersten
Gewitter über Sumnytaun und Umgegend, das man
je hier erlebt hatte. Die heftigsten Blitzstrahlen und
fürchterlichsten Donnerschläge dauerten einige Zeit
unablässig fort und der Regen schoß in Strömen
herab, begleitet von so starkem Wind, daß die Frucht
in den meisten Feldern fast gänzlich darnieder ge
schmettert wurde. In Friedrich Taunfcbip wurde
großer Schaden durch den Sturm angerichtet: Hrn.
Jonas Wagner wurden eine große Anzahl Obst-und
Waldbäume darnieder gerissen. Verschiedene schätz
bare Obstbäume auf dem Eigenthum des Hrn Jfaae
Rahn wurden entwurzelt. Ein Theil des Dache?
auf dem Wohnhaus und der Scheuer des Hrn. Mich
ael Drehs wurde heruntergerissen. Das Scheuer
dach bei Hrn. Michael Hertzel's Wohnung wurde
gleichfalls theilweife heruntergerissen. Vai. Kratz's
Wagenhaus wurde zertrümmert ; vier Wägen, wo
von zwei leichte Dearborn waren, wurden durch den
Einsturz theilweife zerschmettert—zwei Wägen ge
hörten dem Lehnsmann Hrn. James Kerr. Hr.
Daniel Hiltebeitel, je., soll auch bedeutenden Scha
den erlitten haben, so wie verschiedene Andere, deren
Namen wir nicht erfahren haben. Der Sturm ging
nur über einen schmalen Strich, wie weit er aber
fortwüthete. haben wir nicht erfahren. In vielen
Feldern ist die Frucht, welche dieses Jahr so sehr ver
sprechend war, dem Boden beinahe gleich gemacht.
Nur mit der größten Mühe wird man im Stande
sein, sie abzumachen.
Unglück am «ten Juli.
Als eine Abtheilung der Neadinger Artilleristen
am 4ten Juli frühe Morgens eine National Salve
aus ihrem meßingnen Sechspfünder feuerte, ereigne
te sick durch das zu frühe Losgehen der Kanone ein
Unglück, das einem fleißigen jungen Mann. Namens
Benneville Angstadtdie Hand, vielleicht auch
den Arm kosten mag. Er wollte die Patrone eben
mit dem Ladstock hinuntcrstoßen, als dieselbe los
gieng. Der Ladstock zerfetzte ihm die Hand und
Krm auf eine schreckliche Art, auch wurde er stark im
Gesicht verbrannt. Wie man unS berichtete, waren
die Wunden des Hrn. Angstadt stark am Beßerwer
den. —Adler.)
Die <shvlera.
Von Pittsburg wird belichtet, daß mehre Bootr
mit Cholerakranken am Bord auf dem Strome an
gelangt sind. —Der CincinnatierGefundheits Boaid
zeigt an. daß am Dienstage innerhalb 3K Stunden
2V Cholera Todesfälle angemeldet, über die H.ilfie
ver Fälle aber verschwiegen sind. Die Todesfälle
am Bord der Strom herauf kommenden Boote sol
len sehr zahlreich sein. In Nafhville Hot die Chv
lera nachgelassen, in Louisville und St. Louis ist die
selbe jedoch fortwährend im Zunehmen.
Später von (Kalifornien.
Das schöne Dampfschiff Philadelphia ist am
Sonntag Abend in Neu Aork angekommen, mit Nach
richten von San Francisco bis zürn lsten Juni und
2'/z Millionen Thaler werth Goldstaub. Die all
gemeinen Neuigkeiten von Californien besitzen wenig
Zntereße. Die Goldgräber machen fortwährend eine
große Ausbeute.
Ladies, leset dieses !
I Vor kurzer Zeit starb in einer englischen Stadt
lein Mädchen von Ii) Jahren plötzlich. Aerzte un
'ersuchten sie und fanden, daß ein großes Blutgefäß
gesprungen war, weil sie sich zu fest geschnürt hatte
um eine schlanke Taille zu erhalten.
tzrF'Jn der Nähe von Brunswick am obern Mis
fouri, starb vor einigen Tagen, eine Matrone von 74
Jahren, Namens Sebra, welche ein Testament ge
macht, und darin bestimmt hatte, daß nicht nur ihr,
lk Sclaven frei, sondern daß sie auch Erben ihres
Vermögens und Landes sein sollten. Jedoch wai
die Bedingung beigefügt, daß sie das Land nicht ver I
kaufen sondern selbst bebauen müßten. Es war dies?
eine edle Frau, welche gewiß im scgenrcichen Anden ß
ken der Ik freigewordenen Sclaven fortleben wird ll
denen sie neben ihrer Freiheit noch die Mittel anwies,
ein bei Arbeit sorgenfreies Leben zu führen.
Gerichte zu Danville, Vl., ereignete
sich ein mörderischer Vorfall. Als zwei der Falsch
münzerei schuldigbtfundenen Individuen die Senken,
verlesen wurde, (auf lv Jahre Zuchthaus lautend,)
sprang einer der Vcrurihcilten, Bristol Bill, auf den
Staatsanwaltzuund versetzte ihm mit einem Taschen,
messer einen so furchtbaren Stich in den Hals, daß
der Getroffene fogleich'nicdcrstürztc und jetzt mit weni
ger Hoffnung auf Wiederherstellung darniederliegt.
Unmenschlicher Urt hei l ssp ru ch. John
McNamee, der zu Charleston angeklagt und über
führt war, einen Sclaven gestohlen zu haben und
dcmf.lben behilflich gewesen zu scin. zu entfliehen, ist
zum Tode vcrurtheilt und soll am 13. Sept. gehängt
Vom Blitz erschlage n.—Während einem G.'
willcr, am 22sten verwichenen Juni, wurden dein
Hrn. Heinrich Schney. in Union Taunschiv, Liba
non Caunty. zwei vorzügliche Pferde im Weidefeld
durch dcn Blitz erschlagen.
Mord.—Am 24. Juni hat in Louisville, Ky ,
Wm. Keats seine Frau auf eine höchst barbarische
Weise umgebracht. Mit einer Art versetzte er ihr
fünf Hiebe, von dcnc» zwei ihren Kopf spalteten.
<?ine wunderbare Geschichte oder tc. —
Wahrend an verschiedenen Plätzen, in Rochester
und dessen Nachbarschaft ein geheimnißvolleS Klop
fen, zu Stratford in Connecticut und in andern Neu«
England Staaten, noch viel merkwürdigere unbegreif
lichere Dinge gehört und gesehen werden, welche Al.
leS inErstaunen setzen, bringt ein englisches Wechsel
blatt eine merkwürdige, sehr befremdende Geschichte
aus der Nachbarschaft von Paris, in Frankreich :
An der Barriere d'Eufe nämlich wohnt ein Mann,
der Pierimond heißt, und sich für dcn Nachfolger I«.
fu Christi ausgibt. Er ist ungefähr 45 bis 4« Jahr»
alt, von einfachen, anfprncdloscn Manieren und
schlichter Sprache. Er heilt Kranke durch bloße Bt>
rührung. schreibt sich aber die Wunderkraft die er
ausübt, nicht selbst zu. sondern gibt blos die wieder.
Holle Bcrsichcrung. daß ihm der Erlöser im Traume
erschienen sei, und ihm befohlen habe, auszugehen
und der Welt die Wahrheit des Evangeliums zu ver.
künden. Er ist kurzer Statur und hat viel Ausdruck
in seinen Gesichtszügen. Scin Haar ist gescheivelt
und hängt an beiden Schläfen herunter.
Es wäre weiter nichts Merkwürdiges an der Per.
fon dieses Mannes, wäre es nicht für die Wundmahle
an Händen und Füßen, und sür die tiefe Narbe in
seiner Seite, aus welcher der ganzen Charwochegroße
Tropfen Blutes geflossen sein sollen. Die ihn ge
sehen haben, sagen aus. daß dies keine Täuschung sei.
Die Hände und Füße seien gänzlich durchbohrt, und
die Wunde in seiner Seite sei zwei Zoll lang und
sehr tief. Sie sagen ferner, daß sie stundenlang daS
Blut aus diesen Wunden, während der Charwoche
tropfenweise hervorquellen gesehen, und daß Pieri
mond währenddessen erschöpft und todesähnlich auf
dem Bette gelegen habe. Nach Sonnenuntergang
sei er wieder zu sich gekommen, habe Erfrischung ge
nommen und alsdann die ganze Nacht im Gebete zu«
Igebracl-t. Seine Kleidung besteht aus einem wei»
Ißen leinenen Kittel, der bis an die Knie reicht, und
ZHosen von demselben Stoffe. Auf feinem Kopfe
mrägt er einen weißen leinenen Turban nach Art der
Aalten Israeliten. Die einzige Berzierung, welche er
an feinen Kleidern trägt, besteht in einen goldenen
Häkchen, womit er eine Art Gürtel um seine Lenden
desestigt.
Die Polizei ist. wie der Bericht sagt, sehr thätig
gewesen, und hat die strengsten Untersuchungen ge
!,alten in Bezug auf die Geschichte und Abkunft die
ses Manne?, allein sie konnte bisher nichts ausfiiiden,
was ihr Gelegenheit gegeben hätte ihn zu verhaften.
llllrS was man weiß, ist daß er kürzlich von Greno»
ble kam. wo er ein sehr religiöses Leben geführt hat«
te, von einer alten Bäuerin erzogen worden war, die
bis zu ihrem letzten Augenblicke aussagte, sie habe
»ihn eines Morgens unter einer H'cke in der Nähe
ihres Hauses gefunden. Man hat noch nicht die
leißeste Svur entdeckt, wer feine Eltern waren,
.'lerzte von großer Berühmtheit haben ihn besucht, al
lein noch kein Einziger war im Stande das Geheim
niß seines Fastens und Blutens zu enthüllen. Dr.
C., ein berühmter Anatom, war zwei Stunden lang
bei ihm in seiner Stube, und verließ ihn verzweifelnd
und veidrießlich mit der Bemerkung : "Die Gauke
lei wird zu gut gespielt, als daß man dahinter kom
men könnte!"
So läßt uns unsere Ausklärung im Dunkel—so
viel weiß unser Wissen —so viel kannunsereKunst im
Jahrhunderte deS Forlschrilles.—(Lib. Bcob.)
Die Grandjnry der LZer. Staaten Circuiteourt i»
Neu-OrleanS hat Gen. Lopez und 15 Andere in An
klagestand versetzt. Die 15 Andern sind folgende:
John A Quitman, Gonvernör von Mississippi;
Richler Eolesworih. P. Smith vom Supremegericht
des Staates Mississippi; John Henderson, früher
>Ler. Staaten Senator von Mississippi; I. L. O'-
Sullivan, früher Editor des „Democratic Review"
und Sohn eines früheren Ner. St. G>sandten in
Spanien ; John F. Picket, früher Eonsul auf Türks
Eiland; Theo. O'Hara. früher Major in der Ver.
St. Armee; E. N, Wheate, Peter Smilh. A. Gon,
s»lez, Thomas T, Hawkins. W. H. Bell, N. I.
Bunch, L. I. Sigur, Mitglieder des Senats von
Louisiana, unv D Augustien. Brigadiergeneral und
Eommandeur der Legion.
Die erste Untersuchung vor dem Ver. St. Com
»rissär führte zu keinem Zwecke, die zweite vor der
Grantjury war eifolgreicher, weil die Angeschuldig«
ten ihren Ajerthcitigungsplan änderten und es selbst
Iwünschten, daß die Grandjury Jndictmcnls gegen
ne finden möchte.
Die Bürgschaft des General Lopez beträgt 3vva
Thaler.
Narr von Marseille" ist der Name ei
nes kürzlich dort erbauten Schiffs von ganz neuer,
eigenlhümlicber Einrichtung, die ind.ffen noch ein
Geheimniß ist. Das Fahrzeug zeigt keine Segel,
keine Nuder, keine Räder, keine Schraube, überhaupt,
so viel man sieht, durchaus nichts, woraus man auf
die es bewegende Kraft schließen könnte, und hat
dennoch, zum Eistaunen aller Zuschauer, eine voll»
kommen gelungene Probefahrt von einer halben
Stunde in Angesicht der Stadt gemacht, wobei eS
noch eine Barke hinter sich Herzog. Der Erfinder
der räthselhaflen Maschine ist der geschickte Mechani
ker Leautier.
der bekannten, von freien NeAeri,
bewohnten westindischen Insel, begegnen die Prote
stanten keinem Hinderniß von Seiten der Regierunz
im Predigen, Hausbesuchem oder Bibelvcriheilen.
Zm Gegentheil, der Kaiser hat die freisinnigsten An
sichten. Als er aufgefordert wurde, die Ausbreitung
des Protestantismus zu erklärte er »Mschie
den. er werde das nickt IhunOcim Protestanten
wären die besten seiner Unlerlhanen.
Ankausvon E u b a.—Nach der Tribune sollet»
Unterhandlungen für den Ankauf Cuba's durch un
l'cr Gouvcrncmcnt dem Abschlüsse nahe sein. De»
Mobile Tribune widersetzt sich dieser Acquisition, in
dcm er befürchtet, daß die Neu England Einwan
derung aus der Insel eine Eolonie von Eonnectdcut
oder Massachusetts oder eines ähnlichen StaatS
machen werde.—Wahifcheinlich ist das Gerücht gänz.
lich unbegründet.
HcF'Es wird behauptet, daß der Congreß stetS
seine Geschäfte in 75 Tagen vollenden würde, wenn
eS gesetzlich bestimmt wäre, daß die Eongreßglieder
für die ersten 75 Tage ihrer Sitzung täglich Tha>
ler, für alle folgenden Tage täglich nur 3 Thaler
erhallen sollten. Die Sache klingt sehr wahrschein
lich und der Bei such sollte gemacht werden, —leider
sinv es aber die Eongreßglieder selbst, welche das
dazu nöthige Gesetz zn erlassen haben.
Odd Fcllows Logen von Pennsylvanien
haben zu dcm Waschington Monumcnte 415 Tha
ler beigetragen uüd die Offiziere und Cadetten von
Westpvint in teiselben Zeit 278 Thaler.
M erik o, —Am 30. April wurde in Neu-Leon
>in hefiiges Eidbeben empfunden. Die Stadt
inen, Laguna, wurde von einer
l ruiist heimgesucht. 47 Häuser sind in Asche gclegt.