Der lecha patriot. (Allentaun, Pa.) 1848-1859, September 20, 1849, Page 2, Image 2

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    Äecha HDatriot.
Attenkam», Sept.
Demokratische Whig-Ernennnng.
Für <sanal-Co,nmissioner:
Hel! ryM. F ttlle V/
Wahlen.—Die de
mokratischen Whigs dieses Caunlys sollten
die Dclegalenwahle», die ani nächste» Sam
stag in de» verschiedene» TaunschipS gehal
ten werden, nicht vergeßcn, und denselben in
guter Anzahl beiwohne». Dieselbe sind von
nicht geringer Wichtigkeit, und wird densel
be» zahlreich beigewohnt und die Sache des
Landeswohls dabei besprochen, und dazu
gesehen, daß gule Männer als Delegale»
erwählt werde», so kann es nicht fehlen daß
dann ein Ticket, zusammengesetzt von unfern
besten Männern, die Folge sein muß. Ver
säumt dieselbe daher nicht.
von Lecha Caunly, die Zeit
ist herbeigekommen wo ihr bereits gut orga
nislit scin solltet! Ist scbon etwas in dieser
Sache gethan worden ? Wenn nicht, so las
set dies ohneAufschub geschehe». Die näcb
ste Wahl ist sicher eine wichtige, und es wild
wieder von uns WhigS gesoidert des La»
des Wohl, wie wir dies imnier bisher ge
than haben, zu bewache». Auf daher, er
wacht aus Eurem Schlummer; den» in der
Ausübung seiner Pflicht gegen sein Vater
land darf Niemand nachgeben. Auf! auf!
die Hand ans Werk! Folgt Ihr nun die
sem unser» wohlgemeinten Rath, so wild
und muß das nächste Wahlresultat ein gü»
stiges sein.
ckommt es daß die Thalsache
daß bei der nächsten Wahl darüber gestimmt
werden soll, ob in Zukunft die Richter durch
das Volk gewählt werden oder nicht, nicht
mehr besprochen wiid ? Die Sache ist eine
höchst wichtige. Laßt die Stimmgeber wohl
darüber nachdenke» ehe sie ihre Slimmen
deswegen abgeben. Wir für unsern Theil
sühlen zu Gunsten der Sache, indem wir
immer dafür gehen, dem Volk direkt mehr
und mehr seine eigenen Angelegenheiten in
die Hand zu gebe». Das Volk, wenn es
nicht durch verdorbene Parteilieders betro
gen wird, irrt sich nur selten, —auf der an
dern Seite aber, durch Ernennung, wird der
Gouvernör nur zu oft durch falsche Freunde
hintergangeu. Stimmgeber, denkt dann da
rüber kühl nach, und handelt sodann nach
Euerem eigene» Gutachten.
Früchte der Whig-Ziege.
Seit der Erwählung eines Whig-Gou
vernörS und Schatzmeisters, sind nicht nur
die öffentlichen Werke in gutem Zustande
erhalten, sondern eS sind über eine Million
Thalerdazu verwendet worden alte Schul
den, die unsere Gegner gemacht hatte», zu
bezahlen. Der Credit des Staats ist wie
der völlig hergestellt, dadurch daß die Jnte>
resse» auf unsere öffentliche Schuld in har
tem Gelde bezahlt worden sind. Etwa Lvll,
VW Thaler sind als sinkender Fond, für die
endliche Abbezahlung der öffenllichen Schuld
hinterlegt worden, und es befinden sich »e
ben allem diesem »och Vllv Thaler in
der Schatzkammer. Diese Thatsachen spre
chen in der That Vieles! Tarbezahler, kennt
Ihr nun Eure Pflichte» gegen Euch selbst,
und gegen den Staat? Muntern uns diM
Früchte der glorreichen Siege nicht auf, den
Standpunkt, den wir angetreten haben, in
Zukunft zu behaupten ?
Der Republikaner.
»vir nur w-niq Weit- darauf auweud n wollen.
unsere Caunw Vcrsammliuiq eine »liß-rabcle Affaire
q-weson fei, sagt er er durch „anwesend- Fijdera
lhei gehören, nnd die wie schon gesaql, st-hr „ d e
i»> G - sich l" gewesen sein seilen, verstanden haben.
Er fagl auch der Berichterstatter sei „ »ich! auf dein
Grund gewesen" (so. demnach schwel'!- er in der Suft !)
lind hätte die Nachricht von sonst Jemand erhalten.—
Weist er aber nicht, daß man von „Hörensagen"
gerne die Unwahrheit spricht.—Daß ee andern Leuten
weit eher glaubt als dem Patriot, dagegen haben wir
nichts einzuwenden,—er kann darin thun wie er will—
jedoch auch den „M üde n" ist gewiß nicht imnier zu
trauen. Dag die Versammlung beinahe in einem
Fauflkmupf aufbrach, ist—ein mächtiger „Schnitzer,"
und nach diesem wäre es auch kein Wunder wenn w i r
sagte», wir glaubten lieber andern Leuten, die nicht
„in ii de" sind, als dem Revublikaner. Daß wir die
Männer die unser- Gegen-Caunw Versonnnlun.-, bilde
ten. beschimpft haben, können wir nicht geradezu einge
stehen nur den, Schreiber der Verhandlungen haben
wir das .. Ohr gezo » s t," und dieser hat es auch
andern Mit. lieber der Versamni
ne andern und beßer für sie passenden " a "in
waren. Aber genug gesagt. Nur möchten wir noch
schließlich den Republikaner bitten, wenn er wieder sol
che Artikel liefert, denselben doch auch etwas Argument
beizufügen, und nicht alles ein Dutzend Mal iiberznsa
gen, welches ihn, schon öfters unwidersprechüek wieder
t.gt worden ist. Ties wünschen wir ohne Spaß und
in, ivahren Ernste. Wir wünschen eS nicht g rate we
gen unserer Nachl-arschaft, wo .in Jeder den andern
'entfernt wohnenden Publik»,» ;"i»dem daff.liv>eten
könnte, daß hier ei» sehr unwissendes Volk wohnen
müße, wenn es alle selche Schwachheiten, Humbuagerei
»n und Schimpfereien verdauen könne. In der'That
die Preßt, welche ve>mögend ist sehr Vieles für die
Moral. Sittlichkeit und das Wohlergehen
oller Bürger zu bezwecken, kann in unrechten öän
den auch ebensoviel Unheil anrichten.—Kenn» Nachbar
halte ab, von selche» verächilichen Dinaen, und laße uns
alle unsre Zeit daraus verwenden, für die luterepen
imd die Wohlfahrt Aller zu aibeite». Dies ist hche,
unsere Pflicht, und geschieht auch nach beslemVerinögen
durch uns—und sobald du deine bisherige Saufwh» än
tt»ef^l,l—ein Gefühl der Rechtlichkeit in »»serer Mitte
sich erheben sehen, welches einen Jeden der liebt was
recht ist, wahre Freude in seiner Brnst verursachen müß
te und das entfernt- Publikum wird dann ganz anders
Nachbar keimn, und befolge un
>n? ""hr M Ehre, als dich
? » K'ndereien zu befaß-»,- .„nd wir versichern
noch' wir wißen bis j x>
wahrem Erliste re
Sie»-v-keuunen hätte. ' ' ' »>sach. zm
Carbon Caunty
Die Whigs von Carbon Eaunty haben
bei einer Versammlung beschloßen kein Ti
cket i» Ernennung zu bringen, und nur frei
willige Candidate» für die zu besetzenden
Stellen zu stimmen. Es haben sich somit
nun' Candidaten für die verschiedenen Aem
ter gemeldet, und eS gewährt unsinnige
Freude unsern Lesern kund zu thun, daß
James Anthony, Gfq.
von Parryville, als Eandidat für ein Repre
fentant der Staats Gesetzgebung ausgetre
ten ist. Denjenigen die Hrn. Anthony nicht
persönlich können, möchten wir blos sagen,
daß er einer der erste» Männer Carbon
Caunlys ist. Er ist ein guter Geschäfts-
Mann, besitzt gute Talente, und was noch
mehr ist, er kennt die Bedürfniß? des Ar
beiters. Allen Freunden Amerikanischer In,
teressen gegen britiisches Wohl in Lecha Co..
möchten wir ernstlich anrathen. ihn für ge
dachte Stelle zu unterstützen ; indem er ein
strenger beschützender Tarissmann ist. Ar
beiter im Allgemeinen, eihebt Euch für ihn!
er ist Euer wahrer Freund; denn nur de r
kann Euer Freund sein, der dafür geht Euch
zu beschützen. Derjenige der das Gegen
theil thut, geht für brillische Arbeiter.
Wir vernehme» auch daß unser alter
Freund C h a r l e s S n y d e r, Esq , als
Candida! für Scheriff aufgetreten ist. Dies
freut uns ebenfalls sehr, —indem er früher
jenes Amt bediente, und ein herrlicher Be
amte war. Ohne Zweifel wird er wieder
erwählt werden, denn wir fühlen überzeugt
daß das Volk in jenem Caunly seine Jnle
resse» kennt, u»d auch willig ist für dieselben
zu gehen.
Auch ist Hr. Painter, der jetzige Sche
riff, als Candidat für Prolhonotar im Fel
de, und man glaubt daß auch er gute Aus
sichten habe erwählt zu werden.
B erk SEau » ty.
Folgendes sind die Ernennungen der
Whigs und Lokofokos von Berks :
Whigs. Lokofokos.
Senator:
Jacob Hoffman H. A. Mühlenberg,
Assembly:
Henry S. Kupp, Daniel Zeiby,
I. Van Reed, Wm. Schaffner,
Geo. Regan, Aler. S. Feather,
Abm. Beidler. I. C. Evans.
Timon Drum wieder.
Dieser Herr, den unsere Gegner gewöhn
lich den ~a rrn e n alten Simo n" hießen,
und von dem die Lokos deswegen ein so er.
bärmliches Zettergeschrei verführten, weil er
durch die neue Administration seines Amtes
entsetzt wurde, ist neulich in Westmoreland
Caunty vor die Delegalen-Convenlion un
serer Gegner, als Eandidat für Piothono
tar gebracht worden ;—Und wie viel Stim
men denkt Ihr, liebe Leser, daß er erhielt ?
„ Wen» man nach den Lokofoko Zeitungen,
worin so ein mitleidiges Gefühl gegen ihn
ausgesprochen wurde, urtheilen darf, so muß
er alle Stimmen erhalten haben," —werdet
Ihr antworten. Dem ist aber nicht so. denn
er erhielt bei der letzten Abstimmung—Leser,
entsetze dich nicht —nur eineStimme
—ja nur eine einzige Stimme'.—
Warum habe» sie ihn dann nickt aufgenom
inen, wenn sie so sehr für ihn fühlen ?—O
Ihr Heuchler! Wie schön seid Ihr hierwie.
der in Euren Humbuqgereien gefangen wor
den. Kann das Volk im Allgemeinen Euck
bald kennen lernen. Die letzte Abstimmung
stand wie folgt:
A. Graham 2K
I. Fullwood 22
LcS"S imou Drum S
Eine Slimme aus 49 für den „armen
alle» Simon Drum" Ha! Hai ha!—Unse
re Gegner müßen sich sicher nun wieder ei
nen ander» .. Putz e m a »»" machen, um
ei» Theil der Unbelesene» wieder!» ihr Joch
zu treibe», die nicht schon zu oft hinein ge
humbugt waren. Gibt aber acht Bube»,
denn wen» ein Boge» zu oft gespannt wird,
dann muß er am Ende alle Kraft verlieren.
Wer sind die Whigs?
Wir sehen es angezeigt, (sagt eine Mis
sissippi Zeitung'» daß Senator Beuten in
einer nculicben Rede in Missouri die Gele
genheit ergriff, eine Beschreibung von der
Whig Partei zu geben. „Die Whigs, (sag
te er) sind Leute, und bezahlen Taxen, und
fechte» für ikr Vaterland."
Ob er es so beabsichtigte oder nicht, die
ses ist gerade der Begriff, welchen die demo
kratischen Anführer immer von den Whigs
gehegt haben. Taren zu bezahlen und für
ihr Vaterland zu fechten, ist ihre Pflicht ge
wesen ; die öffentlichen Aemter des Landes
unter sich zu vertheile», ist das besondere
Privilegium der ..Demokratie" gewesen.—
In dem Augenblick, da der ..Alte Zack" ins
Amt trat, und diese Lehre zu berichtigen und
der geächteten Partei, welche bisher blos
Taren bezahlt und Schlachten gefochten
hat, einen gleichen Theil von den Aemtern
zu geben suchte, fckne die demokratische Pre
sie „Verfolgung, Metzelei und Guillotine."
Das Geschrei hat aber bisher nicht viel Wir
kung gehabt.—(Volksfreund,)
Unterstützt cnch Selbst.
Es sollte das Ziel eines jeden Bürger s
sein, einheimische Manufakturen zu unter
stützen-daß beißt die Handwerker lind Ge
fchaftsleute, welche in einer Stadt mit uns
wohnen. vorzuziehen. Dies ist allein die
wahre Grundlage zum Gewinn, und wenn
man diesen Weg verläßt, so wird der lang,
same AnwachS einer Stadl kein Räthsel
mehr sein. Unsere eigenen Handwerker und
Geschäftsleute selbst, sollten zuerst den ein.
heimischen Schutz vertheidigen.—Die Fol.
gen eines solchen Schrittes würden heilbiin
gend für alle sein. SS ist wahr daß wir in
einigen Fällen für gewisse Artikel mehr be
zahlen müssen, als wofür sie auswärts er
halten werden können, aber selbst dadurch
weide» wir den guten Einfluß auf uns selbst
füblen : denn dadurch behalten wir das um
laufende Medium unter uns—bringen alle
Zweige z>>r Blüihe—gebe» unsereii'.igcnen
Handwerkern Beschäftigung anstatt aus>
wärtigen-vergrößern in allen Städten den!
Wohlstand und fühlen uns selbst von allen '
anderen unabhängig, —Vateilandswächter,'
Präsident Taylor'S neuliche Reise
ist bekannllicb durch heftige Krankheitsan
fälle, als er noch nicht weiter als dui>ch den
Staat Pennfylvanien gekommen war, un
terbrochen worden, welches, nebst wichtigen
Geschäften, seine augenblickliche Rückreise
nach Waschington nöthig machte. Scin
Vorhaben beim Antritt seiner Reise war,
daS Volk bei seiner Alltags Beschäftigung
zu besuchen, um sich somit praktisch mit sei
nen Bcdüisnissen, sowohl alSmitdenHülsS
quellen des Landes, bekannt zu machen. Er
verlangte keine pomphafte und großartige
Aufnahme, sondern sein Betragen überall
und an jedem Orte war im höchsten Sinne
des Worts republikanisch, und eiliem Prä
sidenten dieses freien und glücklichen Volkes
höchst angemessen. Seine Reise durch die
sen Staat glich einem wahren Triumphzug,
und überall wurde er mit dem lautsten Ju
bel empfangen. Während feiner Reise war
aber auch die Feder seiner Verläumder b«
sonders geschäftig, Falschheiten und Lügen
berichte über ihn in Umlauf zu fetzen, um
feine immer zunehmende Populärität beim
Volke einigermaßen zu hemmen. Aber o
eitles Unternehmen! das Volk ficht daß
alle diese Fabrizirungen eben so grundlos,
als deren Autoren charakterlos sind.
In allen seinen Gesprächen und Reden
war die Sprache des Präsidenten einfach
und kurz, aber richtig und auf den Punkt.
Dieses wurde von vielen der prominentsten
Lokofokofuhrcrn eingestanden, und ein sol»
cher behauptete in Pittsburg, nachdem der
Präsident scine Rede beendigt hatte, daß es
eine der schönsten und herzlichsten Reden ge
wesen sei, die er je gehört habe.—Ueber den
Tanff, die Unterschatzkammer, innerliche
Verbeßerungen und auswärtige Angelegen
heiten der Regierung etc., sind die Ansichten
des Presidenten die nämlichen mit denen der
Whigpartei, und in Pittsburg sprach er sei
ne Meinung über diese Fragen auf eine
deutliche und umfassende Weise aus. In
Hinsicht des Tariffs ist er zu Gunsten einer
Modifizirung desjenigen von IB4K, aber
nickt für die gänzliche Wiederherstellung
desjenigen von 1842. Er will einen Ta
riff, nicht auf das Advaloremsystcm gebaut,
sondern der alle» unsern arbeitenden Klaßen
einen wirklichen Schutz vor ausländi
scher Arbeit gewährt. Er ist nicht dafür,
die gegenwärtige Unterschatzkammer blind
lings zu verweisen, sondern willdieselbe
unter neuen, ehrlichen und fähigen «eam.
len erprobt wissen; obfcbon er glaubt, daß
dieselbe bereits mehrer Modifizirungen be
nöthigt ist. Er ist zu Gunsten innerlicher
Verbeßerungen. In Bezug auf das Aus
land ist er allenfalls für die Äufrechthaltung
unserer Naiionalehre, aber hält die Politik
des Friedens für die beste und einzig segens
reiche. President Taylor zeigt überall und
in allen feinen Handlungen daß er der Pre
sident desganzen Volks in der That und
in der Wahiheit zu sein strebt, und nur das
Wohl des ganzen Vaterlandes und aller
seiner Bürger sucht.
Furchtbarer Mord in Philadelphia.
Am Samstag Abend wurde in Philadel,
phia ein junger Deutscher. Namens L o u>
i s R o d. 2l Jahre alt, durch ein eirisches
Frauenzimmer, Namens Charlotte-Lev
erin g. etwa M Jahre alt. ermordet. Bei
de waren in dem Mount Pleasant Refecto
ry (Speisezimmer) am Ecke der 9ten und
Lodge Alley, oberhalb der Chesnutstraße,
beschäftigt, woselbst der Verstorbene als
Koch diente und sie im Kückendepartement
angestellt war. Eine große Vertraulichkeit
halte eine Zeitlang zwischen ihnen bestan
den, aber in letzter Zeit bekamen sie öfters
Wortwechsel mitemander. Ein solcher er
eignete sich auch ani Samstag wieder mit
ihnen und als der Koch ihr eine» Tisch ab
zudecke» befahl, weigerte sie sich es zu lhu».
Nun fielen gewiße Gegenbeschuldigungen,
worauf das Frauenzimmer ein großes Vor
schncidemcsser, deße» Klinge 12 bis 13 Zoll
lang war, ergriff und ihn zu erstechen droh
te, wen» er seine Worte wiederhole. Der
Koch entblößte seine Brust und sordirte sie
daz» auf, und augenblicklich stieß sie das
Messer etwas unter dem Herze» in seinen
Körper, wcläes eine fürchterliche Wunde
verursachte. Hr. Debausre. einer der Ei
genlhümer des Hauses, hörte das Geräusch
und eilte nach der Küche, gerade als Rod
fiel, den er in seinen Armen auffing. Er
st»rh i» weniger als fünf Minuten, ohne
mehr im Stande zu sein etwas zu sprechen.
Das Frauenzimmer entfloh hierauf, wurde
aber von einem der Wärter in Lodge Alley
aufgefangen und zurückgebracht. Während
der großen Aufregung in, Hotel machte sie
jedoch ihre Flucht abermals nach der Stra
ße und gelang »ach der Wohnung des Ma.
vor Swift, den sie von ihrem Mord in
Kenntniß fetzte. Der Mayor glaubte sie
zuerst wahniinnig, schickte jedoch für einen
Beamte» und ließ sie festnehmen. Bei der
gehaltene» Leichenschau wurden mehrere
Zeugen abgehört, die so ziemlich das Obige
bezeugte».
Beinahe »och ein Mord.
Ein Schwarzer, Namens JameS Wird,
wurde am Samstag nach dem Hospital ge
bracht, indem ihm in der vorheiigen Nucbt
von seinem Weibe mehre bedeutende Schnit
te mit einem Rasiermesser beigebracht wur
den. Er kam nämlich am Freitag Abend
zwischen 9 und Iv Uhr nach Hause, mit ei
nein Federmesser in der Hand, welches seine
Frau haben wollte und daS er ihr aber nicht
gab. Dies rief mehre böse Worte zwischen
ihnen hervor, die zur Folge hatten, daß Bild
seine Frau schlug, worauf sie ein Rasiermes
ser ergriff und ihm bedeutende Schnitte über
dem linken Auge und im linke» Beine bei
brachte. DaS Mordgeschrei brachte nun
einige Nachbarn herbei, welche die Fechtet
den trennten.
Wahl in Maine.
AuS diesem harten Lokofoko Staat lauten
die Beiichie sehr günstig für die Whigs, in
dem dieselben eine reine Mehrheit in den
Senat erwählt und 4 Glieder im Haus ge
wonnen haben. Berichte von 133 Tauns
zeigen, daß keine Wahl für Gouvernür vom
Volk gemacht wurde, indem keiner der Ca»-
didaten eine Mehrheit aller Stimmen er
hielt. Er ist also durch die Gesetzgebung zu
Californien.
Der Steamer „Empire Eity", welcher
Chagres am I. Sept. verließ, und am 18.
Sept. im Hafen von New-York eintraf, hat
Nachrichten aus San Frankisco bis zum 2.
August gebracht.
Der Steamer „California" fuhr nämlich
an jenem Tage von dort ab, und erreichte
Panama am 23, August. Er brachtelvv.vvv
Thaler werth Golderz aus San Francisco.
Davon hat die „Empire City" über 4VV,-
vvv Thaler weilh nach New Bork gebracht.
Außerdem befinden sich mehr als 2VVMV
Thaler in den Händen von Passagieren.
Die Steamers konnten zu I2V bis ISV
Thaler monatlich Matrosen genug bekom
men; auch war die Zufuhr von Kohlen in
San Francisco reichlich.
In der Goldgegend wurden täglich neue
Entdeckungen von Plaeers gemacht, und die
Ausbeute war gut, seitdem daS Wasser in
den Flüssen gefallen war.
Gegen Missethäter wurde strenge Justiz
geübt.
Man wollte die Ausländer fortjagen.
Santa Fee.
Aus Santa Fee sind Nachrichten bis zum
11. August, am 12. September in St.
Louis eingetroffen.
Die Apache Indianer wurden bei Los
Vegos gefchlagesi. Dagegen soll sich Col.
Washington in schlimmer Lage befunden
haben, indem er von üv.vvv (?) Indianern
umringt war.
Major Chevalier, der tapfere teranifche
Ranger, bestand am 17. Juli einen Kampf
mit den Camanches, welche 4V Todte. 2VV
Gefangene und SVV Maulthicre verloren.
Die Texaner büßten nur Einen Mann ein.
Eine Nngchrnre Schlange.
D-r Easton Dcniokrat von letzter Woch- sagt:—
~Wir sind benachrichtiget, daß die guten
Bürger von Williams Taunschip Northamp
ton Co., sehr aufgeregt sind, wegen einer
fürchte, lichen Schlange, welche ihr Quar.
Tier i» ihrer Nachbarschaft aufgeschlagen, die
an Gestalt und Länge alles übertrifft was
noch je in dieser Gegend gesehen wurde.
Diese Schlange wurde schon von zehen ver
schiedene» Personen in einem Zeitraum von
fünfzehn Jahren gesehen, ist also ein alter
Kunde und sehr groß gewachsen. Wir er
fahren von einem respektablen Bauer, dessen
Wort für Wahrheit nicht bezweifelt werden
kann, daß er vor etlichen Wochen pflügte,
und als er einen Schatten suchte um sein
mitgenommenes Trinkwaßer hinein zu setzen,
gieng er nach einem Ecke des Feldes welches
mit Steinen und Hecken angefüllt war.
Als er auf zehen Fuß nahe kam sah er die
Schlange am fortkriechen, der Kopf war
schon in den Hecken, und der Körper, in ei
nem Ringe aufgehäuft, füllte eine» Flecken
von nicht weniger als zwölf Fuß im Um.
fange. Ein gewißerHerr der sie etlichemal
zuvor zum Theil gesehen, nahm seine Flinte
eineS Tages um sie auszusuchen und dieselbe
zu schießen im Fall er sie antreffen würde.
Als er um ein Ecke kam sah er sie plötzlich,
aber war so erstaunt und beängstigt, daß er
es vergaß, daß er ein Gewehr hatte ! Die
ser Mann, sowohl wie alle andere die sie ge
sehen. bezeuge», daß dieselbe wenigstens 15
Fuß lang und so dick als ein Mannsbein ist.
Wir sind überzeigt, daß diese Angabe von
Vielen bezweifelt wird, aber eS kann bei ei
ner Anzahl respektablen Bürgern von Wil
liams Taunschip unterstützt werden, auf
deren Wort man sicher bauen kann."
Das Ver. Tt. Patentamt.
Während der Woche endigend am 31. Au
gust wuiden zwölfPalente'aus dem Patent
amt erlassen, namentlich für Verbesserungen
an Pflügen, bewegliche Decken für Feuerge.
wehre, Maschinen um Stiesel und Schuhe
zu nageln, Klappen für drehende Mafchienen,
Signal Laternen, Mafchienen »m Carpets
auszuklopfen und zu bürsten. Aepfeln fchä'
len, durchschneiden und Griebse herauszu
schneiden, Einrichtung zum Wasserfiltriren.
Bienenkörbe. VerfakrungSart um Metall
zu Härte», und Verbesserung den Gang deS
Geschirrs in der Pferdekraft gleich zu ma
che».- (Baue, nfreund.)
September,
der neunte Monat unseres Jahrs, erhielt sei'
nen Namen aus den Wörtern Septem,
siebe», und imber, ei» Schauer—weil die
regnigte Jahrszeit gewöhnlich mit diesem
Monat ihren Anfang nahm. Er war ur
sprünglich im römische» Ealcnder der siebente
Monat, wie sein Name zeigt, und wurde
erst unter der Regierung Numa Pompilius
der neunte. Diesen Monat glaubte man
unter der Beschützung vd» Vulkan, und der
selbe erhielt zu verschiedenen Zeiten von den
Kaiser» und Senatoren von Rom auch ver
schiedene andere Namen.-Unsere sächsischen
Vorfahren nannten ihn Gerstmonat.
weil in dieser Jahrszeit die Gerste zur Reife
kam. wovon sie das gute und gesunde Ge
tränk, ehemals A e l. jetzt aber B i e r ge
nannt, bereiteten, welches eine Eifindung der
Deutschen war und durch sie in allgemeinen
Gebrauch kam. Während diesem Monat
ist die Sonne in den Zeichen der Jungfrau
und Wage.
Der Monat September ist oft ein sehr
angenehmer; aber bei seiner Ankunft sehen
wir daß daS offene Gesicht der Natur Kreits
einem merklichen Wechsel Untergängen ist;
ein Schleier zieht sich über die allreizende
Schönheit des Sommers, die Jugend des
Jahres ist dahin und mir ihr die meisten
seiner angenehmen Genüsse. Die Bäume
des Wäldes verlieren ihre majestätische
Pracht und Farbe, und von den Blumen des
Gartens wird bald die letzte verschwunden
sein.— Aber welch herrlicher Anblick imObst
garten ! An den Mauern der Gebäude und
auf Spalieren die herrliche Traube; in an
dern Theilen des GaitenS die dem mensch,
lichen Gaumen fast unübertrefflichen Pfir.
siche und Nektarinen, und dann die prächti
gen Aepfel mit ihren rosigen Wangen, die!
gleich lachenden Kindern zwischen denßlät- !
kern und Zweigen Hinduich gegeneinander
blinken—Alle laden uns an die rejchbedeckte
Tafel und sagen : Wer würdig ist, der ge
nieße ! Mensch, an dir liegt die Schuld, daß
die Welt, anstatt ein P a r a d i e s zu sein,
ein Dornen und Distelfeld ist! So spricht
die Natur, und so spricht auch Gott.
Vom Ausland.
7 Tage später von Vnropa.
Fortwährendes Dunkel über die Ereig
nisse in Ungarn : Äomorn kalt siet, ;
Sieg der Nngarn bei Raab ! Uebergabr
niehrer Führer; Flucht von Ben, «nd
Kuno« ; Auslieferung der ungariscken
Gefangenen nebst Görgrn an die Oest
reicher : Merürl,te überKossutt,—Gefecht
in LekleSwig-Holstein—Russische Note
über Nngarn an das französische Kabi
net; Heiratl, VonisNapoleon'S—angeb
licher Eintritt Frankreichs i» die heili
ge Allianz— Kapitulation von Venedig;
-iwistigkeiten zwischen dem Papst und
! Frankreich.
Die „Europa," welche am 1. Sept. von
Liverpool abfuhr, traf nach eineretwaS mehr
als 9 tägigen Fahrt, am Abend des 1V
Sept. in Halifar ein. Die von derselben
gebrachten Nachrichte» bestätige» de» Fall
Görge y's, während sie über die Unitriebe
der Diplomatie, die dazu geführt zu haben
scheinen, kein weiteres Licht verbreiten.
Ungarn
Die Nachrichten aus Wien, über den
Stand des Krieges in Ungarn, welche bis
' zum 26. Aug. reichen, sind nach der „Liver
i pool Times" noch immer so blind, und vol'
! ler Widersprüche, wie jemals.
! Die ..Wiener Zeitung" vom 24. August
! veröffentlichte eine sogenannte E>klärunq der
Art, wie Gen. Görgry'sUebergabezu Stande
I kam. Die „Times" bemeiktdarüber: „Das
Dokument enthält indessen so wenig Neu
es. daß man es nicht für passend hält, das
selbe wieder zu geben; denn wälnend es
das Publikum von allen bereits bekannten
Unständen sorgfältig in Kenmniß setzt, ver
meidet es mit gleicher Sorgfalt, über jene
Umstände der Sache Licht zu verbreiten, wel
che noch immer dem ausgedehntesten Zweifel
und Verdachte offen stehen."
Die „London News" stellt über die Ur
fachen und Folgen des Falles von Ungarn
folgende Betrachtungen an:
„Auf dem ganzen Continent herrscht die
allgemeine Ueberzeugung, daß sich der un
garischeGeneral mit seiner Armee dem Mar
schall Paskewilsch nur unter dem. von dem
russische» Feldherr» geleistete» Versprechen
ergab, daß sein Herr, der Ezar. die Unab
lhängigkeit Ungarns gewähilcisten würde
! Sollte dieses die Auflösung des Räthsels
>sein —und eS ist eine sehr natürliche als
'dann wird diese Macht zu jener, entweder
> unmittelbar oder durch Einfluß ausgeübten.
Alleinherrschaft, welche Napoleon für Euro
ipa prophezeihte, einen sehr großen Schrill
> vollbracht haben."
! Der Brief, worin Görgey den General
Klapka, den Befehlshaber von Komorn
zur Uebergabe auffordert, fühlt für dieses
Verfahren keinen andern Grund an, als daß
er sich von der Hoffnungslosigkeit der Sache
der Ungarn überzeugt habe, und daß er sei
nem Vaterlande de» Fneden zu schenken
5 wünsche, als das einzige Mittel, um es von
gänzlichem Verderben zu rette».
Dennoch hielt General Klapka »ach
den spätesten Nachrichten noch immer Ko
im Besitz; und eine Nachlicht be
> hauptet, daß am 18, August zwischen Raab
und Komorn ein Gefecht stattfand, worin
die Magyaren siegten.
Nach dem „Wanderer" hat der östreichi
sche Kaiser in Bezug auf das übergebene
Corps Görgey's entschieden, daß es zum
Theil der kaiserlichen Armee einverleibt, und
zum Theil »ach Hause entlassen weiden soll;
die Offiziere werden vor ein Kiiegsgericht
gestellt. Gürgey soll nicht nach Wien, son
dern nach Olmütz oder einer böhmische»
Festung gebracht werde».
Hayna» meldet in seinem letzten Bul
letin, daß das ganze Banat und ganz Sie
benbürgen von den Insurgenten gesäubert
sei.
! Der Ban lelack i ch traf am 16. Aug,
zin Temesvar ein. Er meldete, er sei unter
wegs auf keinen Widerstand gestoßen, und
habe die Wege mit Waffen und Knegsvor
rathen, die von den geschlagenen Magyaren
weggeworfen worden waren, bedeckt gefun
den. .
Am 19. August ergab sich das Corps von
Becfaiy bei Boros Jenö, etwas »öidlick
von Vilagos, der russischen Armee. Diese
Truppen bestanden aus 7,W0 Mann In
fanterie, IVVV Man» Reiter. und hatte 4VOV
Gewehre und 2 Kanonen.
Bem und G u yon, von Luders um
ringt, entkamen der Gefa»gei»schast; ibr
Corps, LOW Mann stark, ergab sich mit 5V
Kanonen.—Desöffy ergab sich dem Gen.
Wallmoden gefangen.
! Seit der Kapitulation von Arad, waren
25,VVVMann mit I7KKanonen indieHä»,
de der Oestreicher Russcn gefallen.
! Gen. Paskiewitsch hat die Führer der
Empörer, die früheren Reichstags Deputie
ren, alle Gefangene und Kriegsvorrathe an
den östreichischen Befehlshaber ausgeliefert.
Eine Depesche von General Walmoden,
welche am IV. August in Temeswar eintraf,
meldete aus Lugos. daß der ungar. Führer
Leanzor, vom 9 Eorps. den General Simb- l
scherz der ihn velfolgte. Kapitulationsvor
schlage gemacht habe, worin er die Freilas>
sung der Offiziere auf Ehrenwort ausbe- l
dang, mit dein Versprechen, sich auf eine
Aufforderung zu stellen. Gen. Hapnau je j
doch verwarf diese Bedingungen, und for
derte Leazor auf, sich auf Gnade oder Un
gnade zu ergeben. Mittlerweile dauerte die j
Verfolgung ohne Unterlaß fort.
In Pesth ging am 21. August das Ge.
nicht, Koffuth fei an der Gränze der Wal
lachei gefangen genommen worden. Nach
andern Gerüchten war er in Lippa, unweit
Arad, gesehen woiden, und aus der Türkei
wird gemeldet, Bem und Kossuth s.ien in
Adnanopel ! angekommen, wo sie sich in ei^
nem englischen Schiff eingeschifft hätten.
(Letzteres ist offenbar ein Versehen de» ge
lehrten Telegraphen-Berichterstatters, «el
cher eine Stadt im Innern der Türkei zu ei
nem Seehasen macht. Das Geruch»
von der Gefangennahme KossuthS ist jeden
falls falsch, allein für eben so falsch balten
! wir die Nachricht von seiner Flucht in die
Türkei ; denn so lange noch eine Hoffnung
Ungarn übrig war, glauben wir, daß
Kossuth nicht an der Sache seines Vaterlan
des verzweifelte. Red. St. - Z).
Oestreicdische Nachrichten melden, imnr
habe einen Brief Kossuths gefunden, worin
er schon vor der Uebergabe GörgeyS geschrie»'
be» habe, daß die Sache der Magyaren un»
retibar verloren sei. (ES wcrdcn in Oest
reich jetzt eine Menge Briese KossuthS ver
öffentlicht. von denen ohne Zweifel ein gro
ßer Theil fabrizirt ist. Die Wahrheit über
die neuesten Ereignisse in Ungarn werden
wir erst dann erfahren, wenn Männer wie
Kossuth. Dembinski, Bem ic. ungehindert
Aufschlüsse darüber geben werden. Red.
St.-Z)
Schleswig-Holstein
Zwischen den Dänen und SchleSwigern
ist ein hitziges Scharmützel vorgefallen, wel
chem durch preußische Soldaten ei» Ende
macht wurde.
dänische» und schleswig holsteinischen
Gefangenen sind endlich ausgewechselt wor.
den, und die Blockade der Häsen von
Holstein sollte am I.Sept. ausgehoben wer-
Frankreich
Während der Abwesenheit der LegiSlativ-
Versummlung hat der Paitheistreit geruht.
Es gehen noch immer Gerüchte von einer
Aenderung des Ministeriums, welchen die
..Liverpool Times" indessen keinen Glauben
schenkt.
Die rothe» Republikaner halten, wie eS
heißt, einen Congreß in Genf, wohin sich
Ledru Rollin durch Deutschland begeben ha
ben soll.
Am 29 August kam nach Paris die Kunde,
die Russen und Oestreicher seien gegen die
Schweiz marschilt. um die Bewegungen der
in Genf versammelten revolutionären Junta,
woran Ledru Rollin und Brichst einen be
deutenden Antheil nehmen sollen, genau zu
beobachten.
Der russische Gesandte in Paris hat in
einer formlichen Note der französischen Re
gierung die Versichkiung ertheilt, daß d/r
russische Kaiser nickt an Gebictsvergiößer
ung denke.sondein seine Armeen zurückrufen
weide, sobald die Ungarn ihre Waffen nie
dergelegt hätten.
In den Kreisen der Diplomatie soll der
Gedanke einer neuen „heiligen Allianz" wie
der aufgelebt sein, worin Frankreich ein her
vorragendes Mitglied sein soll.
Im „National" wild versichert, daß däS
Gerücht von der Heiralh des Präsidenten
der Republik mit der Tockter des König»
von Schweden wohl gegründet ist. Ma
dame Persigny, eine persönliche Freundin
oon Louis Napoleon, soll sich »ach Stock-
Holm begeben, um die nöthigen Einleitungen
zu trlffen. <Er möchte sich in die fürstlichen
Zaniilien einschmuggeln.)
Der französische Präsident hat in Pan'S
die Marquise von Douglas und die Tochter
der Großherzoginn von Baden empfangen.
(Eine würdige Beschäftigung für einen re
publikanischen Präsidenten!)
Die letzte Sitzung deS sogenannten Frie.
denScongresses wurde am 24. Aug. gehalten.
(Während die Despoten überall Schlachten
liefern, und wehrlose Gefangene in Menge
nieder metzeln, haben die Herren Friedens
männer Reden gehalten, worin sie jene De»,
poten auffordern, ihre Heere zu entlassen.
Eitles Beginnen. Die Heere sind ja de?
einzige Halt der Despoten, und diese wer
den sie gutwillig nicht fahren lassen, da sie
sonst der Gewalt ihrer erbitterten Völker
vrcisgegtbcn wären!)
Rußland.
Es werde» ausführliche Schilderungen
über de», schon früher gemeldete» Empfang
des französischen Gesandten Lamoriciere
dlirch den Kaiser von Rußland mitgetheilt.
Der Czar soll jenem General größere Ehre
erwiese» haben, als dem Kaiser von Oest
reich, bei feiner A»wescnhrit in Warschau.
Italien
Nach der „Mailänder Zeitung" vom 24.
August hat sich Venedig am 22, August auf
Gnade oder Ungnade ergeben, unter den von ,
dem Marschall Radetzki am 14. August vor»
' geschriebenen Bedingungen. Die östreichi
' schen Offiziere sollen ihren Verlust wahrend
der Belagerung, durch Kämpfe und Krank
' kei'ten zu 2V v(iv Mann angeschlagen haben.
' FeldmarschaU Radetzki wollte sich, wie
' es hieß, nach Gaeta zu dem Papste begeben,
ohne Zweifel, um mit ihm eine stärkere Un« '
' terdrückung de> Römer, als die französischen -
Truppen durchführten, zuwege zu bringen.
Eine Pariser Zeitungmelde». Garibaldi
sei entkommen und habe Dalmatien erreicht.
Monsignor Savelli hat in R o m die
Zügel der Staatsgewalt ergriffen. General /
Outinot sollte am 22. August mit IVVVV '
Mann Rom verlassen, und der Oberbefehl
über die zurückbleibenden Truppen an Gen,
Rostolan abtreten, der, wie es heißt, zwar
eben so despotisch, aber weniger ein Pfaffen- '
knecht sein soll, als der großmüthige (!) Er
oberer der ewigen Stadt.
Zwischen den französischen Diplomaten
und Pius XI sollen die Zwistigkeile» noch
lange nicht ausgeglichen sein. Der Papst
soll Alle, welche gegen ihn gekämpft haben,
nicht als seine Soldaten anerkennen wollen;
hingegen haben die Fianzofen Alle anerkannt,
welche in der Armee bleiben wollen.
Unter Iv Delegaten aus den Provinzen
befindet sich nur Ein Geistlicher. >
Die Lage des Landes war trotz der «A- '
gemeinen Unterwerfung höchst zerrüttet, und
wenig Aussicht auf Besserung.
England.
Die Cholera nahm in mehrrn Städten,
namentlich London und Liverpool, fort,
während zu.
Die „Europa" bringt 139 Passagiere,
darunter Herrn Bankroft, bisherigen Ge
sandten der Ver. Staaten in London, und
Herrn S. C«narp.