Der lecha patriot. (Allentaun, Pa.) 1848-1859, September 13, 1849, Page 2, Image 2

Below is the OCR text representation for this newspapers page. It is also available as plain text as well as XML.

    Allentaun, Sept. RA,
Demokratische Whig-Erncniiuilg.
Für <sanal-<sonnnissioner:
H e t! r y M. F tt l l e r,
von Luzerne Caunty.
sind einigen von unsern Freun
den, uud besonders einem Herrn in Nor
thampton und einem andern in Northum,
berland Caunty, ungchcuchelten Dank schul
dig, für ihre Bemühungen neue Subfclibeii>
ten für den „ Patrio l" zu sammeln. —
Die schöne Anzahl die sie uns einsandten,
hat uns nicht nur wenig Freude verursacht.
Nur e i n solch guter Freund in einem j e
den Taunschip dieser und der angränzen
den Caunties, würden unsere Liste bald über
3000 Namen angeschwollen haben.
Der Republikaner.
Wie es sich aus den, hiesigen Republikaner ergibt, so
niuß unsere Gegenpartei nun selbst klar einsehen, daö sie
letzten Eaunw Versammlung einen ungewöhnlich gerben,
ja beinah unverbesserlichen Zehler gemacht hat, indem fie
darin unsern beliebien Präsiteniei, Taylor—ten Mann,
dessen glänzende Thaten die Blätter der Geschichte noch
zieren werden, wann selche elenden und belasten
Tröpfe, wie der oder tie Schreiber jener Beschlusse,
schon längst vergessen sind auf eine so unniänulichc,
unchristliche und liigenhasre Weise herabzuwürdigen
suchten! denn wir sehen i» genannieni Blatt von letzter
Woche, daß ein qa n z anderer Schreiber seine Erschei
nung gemacht hat, um dieselben weiß zu wasche,-. O
wie viel besser wäre es doch für jene Partei gewesen,
wen» sie vorsichtiger und mit mehr Rechtlichkeit umge
gangen wäre und hätte sich diese Vergehu»g nie'zu
Schulden kommen lassen-, dann hätte sie jetzt keine Ursa
che, ihre That zu bereuen und Furcht auszustehen, ihrer
Partei geschadet zu Hal en. -Damit daß wir sagen, ei»
anderer Schreiber habe sich im Republikaner einge
schlichen, beabsichtige» wir aber durchaus nicht den Her
ausgeber zu verkleinern, tenn Herrn Wilson achten wir
als Mann und Nachbar und denken weil mehr von ihm,
als ren diesem elenden Scribbler, der nicht einmal Muth
g--nug besitz', sich erkennen zu geben, und sich sonnt hinter
Jemand versteckt halten niuli, um seine Bosheit auszu
führen. Wir versichern aber denselben, daß wir ihn
ganz genau kennen, indem schon tie erste Zeile, sewohl
wie ter ganze Srvl und Inhalt tes erste» Artikels zei
gen, wessen Protukt es ist und weil wir ihn so genau
kennen, so wissen wir auch, daß sein ganzes Moli-.'
Bosheit ist, indem mit unseri» Wissen Niemand eine
größere, ohne alle Ursach entstandene Feintschaft gegen
die Whigpartei und gegen uns hegk,als dieser Tcnbd»
ler.—Doch näher zur Sache :
Der Artikel an und siir sich selbst ist nur sehr schwach
haben schon in früheren Aussätzen denselben ge-
Absicht des Schreibers gewesen, keine Si-lbe wiirte als
Antwort geftlgt sein. 'Daß die Lokofcko-Parrei unbe
ständig handelte, behaupteten wir,—eS ist auch nech nie
bestritten werde«. Den» ist dies nicht Ilnbestäntig!
lange geglaubt wird, er sei ein guter Lokosoko, und
dann, sobald sie finden daß er es nicht ist, ihn nicht nur
zu radeln, sondern auf die gemeinste Weise zu beschimp
fen? lind warum? Ei gerade darum, weil er
nicht« Unrechtes gethan hat! Schiine Beständigkeit
dies, nicht wahr, lieber Leser? Daß ei» öffentlicher
Beamter blos ein Diener des Volks ist, und das Vclk
es wünscht, darin geben wir ihm recht, glauben aber
nicht daß er den Gedanke» selbst aus seinen, Hirnkasten
herausgelockt, sondern daß er denselben von uns ausge
derlmal ausgedrückt haben. ES ist aber keineswegs
jenen Beschlüssen in Bezug auf Ge». Ta-'lor geschah;
einzige Ungereimtheil in» Stande find aufziijeichiie».
Und wären alle Bürger mir dein nämlichen Gefühl
beseelt, wie der Schreiber jener Verhandlungen und
der des hier besprochenen Artikels, wahrlich, unsere
Republik könnte nicht bestehen.
' Die Beschlüsse und cbige Sache weiter zu besprechen,
ist überflüssig ; indem das Publikum dieselben noch
Erhalten kann, und dasselbe schon längst entschieden hat,
daß <ie die s^ntuMc,^^
zu geben und die gute Meinung des Volks wieder zu
rückzugewinnen. Doch das Vclk ist diese Anstreiche
reien geivahr worden—und dazu sind sie auch im Druck
und können nicht mehr ausgewaschen werden.
Was uns selbst anbetrifft, so werden wir auf unserer
bisher verfolgte» Bahn fortfahren, das Gute zu loben
und das Böse zu tadeln, einerlei was solche Herren, die
nicht einmal ihre eigenen Meister, sondern Sklave» des
der Mißgunst sind, angetrieben sei»
Föderalismus Niisere Gegenpartei.
«zenpanei anfängt ten Krebsgang zu gehen, tan» begin
nen sie hastig FöteraliSmus! Foderlisten! und dergl.'i
«inen -ziemlich langen, aber überaus schwachen Artikel
in Bezug auf tie Whigs und „Föderalismus" gegeben-
Daß eine Pariei unter dem Ramcn Föderalisten
gleich und gleich „nler die jetzigen große» Parteien ver
theilt sein mögen. So war der Schreiber >enes Artikels,
den wir sehr wohl von seiner Jugend auf kennen, zu sii
"->>> Unglück früher mit einem starken Gefühl für tie
Höderalpartei beseelt grweseu—und meint er wirklich wie
er sag», daß noch eme föderalistische Partei iu Eristeuz
sei und ein Jeder hingehört wo er einstens hingebörtel
hat er ja die Lokofoko-Pa> tei, und vielleicht mit Rechts
zu der föderalistischen Partei gemacht. Doch machen wir
diese Bemerkung nur um zu zeigen, wie unbedacht kiese,
Scribbler sein Werk begonnen hat. Und leugnet ter
Schreiber, tie
Parleinamen; sondern sie sucht zu allen Zeiten die
wahren Jntresscn des Landcs zu befördern,
weiche ilir weit näher am Herzen liege», als irgend ei»
Varteinan'e, »»d während sie somit das Recht imler
ftützt, ist et ihr taS ganze Jabr hindurch einerlei wie sie
ren rl?ren Gegner» genannt wird. Dies ist aber »ich,
der Fall mitten Leitern unserer Gegner-diese arbeiten
mir für den Parte, na men, ohne sich i», («erinastcu
»»du greßen In»e„e„ des Landes zu belümmerii
sieht aber die Sache ganz anterS aus. Tenn ta wird
zum Beispiel ei» Mann in Ernennung gebracht und
dann Demokratie! geschrien bis er erwählt ist —
dieser gehl dann, hantelt gegen tie I,Messen des Volks
und hilft vielleicht ungerechte Gesetze passiren. Sobald
nun die Folgen verspürt werden, wird tie Schuld auf
die Whigs oder „Föteralisteu" gesattelt, der Mann aber
Wiederaus taS Ticket gesetzt >i»o Demokratie! ge
schrieen, bis er nochmals erwählt ist. Ast tieS nun nicht
verabscheuungSwürtig? Geziemt sich ein solches Betra
gen für Freiliiänner ? Ist dies rein« Demckraiie?
Ja, schöne in der That—eine Demokratie,!
Werth in Erfahrung zu bringe».—Scdöne Demokratie
ties!—nicht wahr? Schöne Freiheit!— Die nämliche
Partei hat uns eins der beste» Tarissgesetze geraubt, tas
je in Eristenz war. I» diese», Staat, und selbst in die
sem Caunln, hat fie sich vor ei »er Wahl wiederholt
gegen de» Widerruf des gemeinten Tarisss ausgesprochen
—damals rief fie: Sammelt Euch unler unsere Zahn«,
Demokraten! und passirte Beschlüsse zu Gunsten des
Tariffs vcn nun hat dieselbe Partei sich wieder
wieder: Demokraten sammelt Euch unter tie Zahne der
Demokratie! Schöne Beständigkeit dies, in der That!
Wen» nun ein Partei »ame vermögend ist, nach sol
dan» ferner die Meinung von den demo
kratischen Bürgern dieses Staats aufgeben, welche wir
bisher nährten. Durch de» Widerruf dieses Tariffs
habe» fie Tausende» von Arbeitern ilir Brod geraubt,
wünschen aber nun dadurch ihre Stimmen wieder zu
wir tie Sache ta hingestellt sein lasse» —aber wir werden
nie aufhören, ihnen ihre Pflichten vorzustellen. Die
nämlich« Partei hat auch während de,» mexikanischen
Krieg Santa Anna einen Paß nach Meriko gegeben, der
die Wirkung hatte, Tausenden amerikanischer Bürger
tas Leben zu kosten, llnd so könnte» wir fortfahren bis
unser Blatt voll wäre, Sünden auszuzählen nnd zu zei
gen welche Heuchler unsere Gegner find. Und denket
nur, Leser, dieses und noch viel Anderes, ist Alkes unter
den, wohlklingenden Namen „Deinokratie"geschehen !
Es wäre in der Z hat kein Wiuiter, wenn nicht «ine
einzige Stimme in tiesem guten allen Tariff-Staat, au
ßer denen der LieterS, siir die Lokosoko-Partei fiele.
Die alte föderalistische Pariei ist, wie Jeder weiß, schon
längst aufgelöst —so auch die antcrn in jenem Artikel
benaniten—uud tie jetzige Wbjgparrei ist von de» best-
Geftzt aber es wäre so wie jener Schreiber sagt—wem
hatte dieser NamenSwechsel geschadet? Niemand. Aber
nicht so mit den angesühiien Vergehimge» unserer Geg
ner, die unter dem Deckmantel der Demokrati« ausge
führt wurden, und einige noch sogar zum Vortheil von
Großbririanien, gegen niisere armen hartschaffigen Ar
beiter. Trotz allen tiejen unverzeihlichen Handlungen
haben aber doch diese Herren so harte Gesichter, daß fi«
sich nicht schäme», die Whigs ins Gesicht hinein Föde
ralist.» zu schimpfe» und sich selbst Demokraten zu nen-
Schulde» komme» lassen, üiiser Wort dafür, sie könnt«
nicht bestehe», den» die Glieder derselben würden es
nicht tulteu. Dies ist aber auch gut, denn keine Re
publik kann bestehen, wenn jede Partei um jeden Pi eiS
und mit Anwendung jeden Nüttels, recht oder unrecht,
zu herrschen such«.
In Bezug auf den Schreiber des Artikels wollen wir
nur noch bemerke», das, derselbe von de» Whigs, die er
bileidigt, und klein, lächerlich und verächtlich zu machen
wünscht, großentlieits sein Brod erhält, und ihnen da
her, sich thu» läßt, besonders zu schmeicheln ge-
Zeilen durch Humbuggerei angezogenen Unlerstützer ab,
Whigpartei ist. Doch, „es ist nichts so
das nicht endlich kommt zur Sonnen," und wen» dieser
Scribbler nicht selbst ins Licht tretet, wofür er sich,wen»
seine Sache eine gerechte ist, nicht zu scheuen braucht, so
kann er versichert sein, daß die Whigs ihren Beleitiger
gegen seinen Willen zu rechter Zeil kenne» sollen.
Lokosoko Beständigkeit—Der Nordzweig
Ca,ml.
Lokosokoismus ist von jeher für seine bei
spiellose Unbeständigkeit berühmt—nickt im
Nain e n, aber in der That. Er ist ei
n e Sache zu einer Zeit und an einem Ort,
und eine andere zu einer andern Zeit und
an einem andern Ort, gerade wie eS die
Umstände für das Wohl der Partei erfor
dern. So war zum Beispiel in 1844 Polk
ein Tariffmann in Pcnnsylvanien
uud ein A n t i-T a r i ss m a n n in Ten
nessee, „'Polk, Dallas und der Tariff von
1842 !" stand in großen Buchstaben auf
den Lokosoko Bannern in diesem Staat:
„Polk, Dallas und Frcihand el !" war
der Parteiruf im Süden. Das nämliche
doppelte Spiel soll auch nun wieder in Be
zug auf den Nordzweig Canal getrieben wer
den. In den nördlichen Caunties geben sie
vor die besondern Freunde desselben zu sein,
uud beschuldigen die Whigs als seien sie da
gegen ; während sie hier in Lecha ganz ein
anderes Lied singen, wie jener Beschluß un>
ter den berühmten Schimpf Beschlüßen ih>
rer Ictztgchaltenen Caunty - Versammlung
beweißt, welcher sagt:
„—daß wir die häusigste Ursache haben,
„die Handlungsweise der gegenwärtigen
„Staalsregierung zu verachten, für deren
„Versuch durch tie Errichtung des Nord
„zweig (Zanals unsere Staatsschuld zu crhö
„hen," etc.
Zeigt nun dieses nicht die größte Unbe
ständigkeit und niederträchtigste Heuchelei
von der Welt? Schlagen sie sick nickt hier
mit wieder selbst auf's Maul ? —Was die
Vermehrung der Staatsschuld anbelangt,
so gibt ihnen eine Harrisbnrger Zeitung sol
genden Trost „ Die Lokosokos von Lecha
brauchen nicht vor einer Vermehrung der
Staatsschuld bange zu sein, so lange die
Whigs in Gewalt sind. Dasselbe wäre nur
zu furchten, wenn tie Lokos die Macht je
wieder in Hände bekommen sollten. So
lange die Whigs das Gouvernement führen,
wird die Staatsschuld jährlich abnehmen."
Auf obigein scbon seit 211 Jahren begönne
nen. aber »och nicht vollendeten Canal, ha
ben die Lokofokos zwei und eine h a l»
beMillion Thaler verwendet, wel
che Summe bisher werlhlos in demselben
steckte; jetzt aber wiid der Canal vollendet,
ohne die Staatsschuld im Geringsten zu ver
mehren oder das Volk zu taxiren, und dann
wird derselbe auch anfangen Zinsen zu tra
gen.
.l »«U Tuch.Webestühlen. die
in 184l> in Massachusetts im Gange waren,!
sind nur noch 3UO in Operation. Haben!
also auch elwas vom 1846 er Tariff ersah
ren. Ein prächtiger Taiiff dieS—er wiist!
die Arbeiter bei Hunderten aus Beschaff
tigiing!
AV'Deutsche leset!
Schutz der tiiländischrn Fabriten und In
dustrie — Inländische Verbesserungen
Äossutk, der gro/le ungarische Staats
mann, ihr wärmster Vertheidiger.
So ost auch die demokrarischeWhigpartci
—sagt die westliche Staatszeiturg—das Sy
stem der inländische» Verbesseruijgen und des
Schutzzolles zur Hebung der einheimischen
Fabriken als nothwendig und unerläßlich
zum Wohl und Fortschritt der ganzen ame
rikaiiischen Nation bevorwortete, mit den
triftigsten Gründen und klarstenßeweissüh
rungen unterstützte: so oft haben die Zei
tungen und Stumpredner dee Lokosoko
Partei dagegen gearbeitet und die Lokosoko
Regierung, statt eines Schutzzolles, das
Zreihandelssystem verfolgt, den Zoll herab
gesetzt, mit ausländischen Waaren daS Land
überfluthet, das Geld ins Ausland wandern
lassen, unsere Fabriken und Manufakturen,
selbst unsere gemeinsten Handwerke gedrückt,
ihrer Beschäftigung beraubt, den Arbeiter zu
Müßiggang und in Noth zu Verbrechen
gezwungen, die einheimische Aufzehrung der
amerikanischen Produkte durch gezwungene
Sparsamkeit verringert, die Preise der Pro
dukte und Stoffe also nothwendig herabge
drückt und so durch alle Schichten der Ge
sellschaft Elend und Noth erzeugt und dabei
immer noch Liebe und Freundschaft zum
Volk, zum Arbeiter, zur Moral geheuchelt,
den Menschenfreund und superklugenStaats
ökonomm gespielt und die Jnsignien der
Volksthümlichkeit und Vaterlandsliebe an's
Aushängeschild geklebt!!! O der weisen und
edlen Renommisten, die sich nicht blos durch
den Erfolg ihrer Thaten, sondern auch durch
ihre eigenen Worte einmal über's andere
Mal auf den Mund schlagen!
Grade jetzt empfinden wir wieder die Seg
nungen des niedrigen Zolles I Europa, durch
seine Revolutionen überall erschüttert und
mit allen Furien des Krieges bedroht, konnte
sich im verflossenen nnd auch in diesem Jahre
keine brssere Gelegenheit wünschen, seine
Fabrikate gegen Feuer, Raub und Plünder
ung zu schützen, aIS Amerika, dessen ..derno
krarisches" (?) Freihandelsystem die Einfuhr
fremder Waaren so sehr erleichtert und
schlimmer, als Neu Orleans von den Fluthen
des Mississippi, sind wir dadurch von aus
ländischen Waaren überschwemmt! Ist es
zu verwundern, wenn unsere Geschäfte »ach
und nach unter solchen Umständen in's
Stocken gerathen müssen? Wenn wir trotz
aller Fruchtbarkeit deS Bodens und des
Klima's, trotz allem Reichthum an Miner
alicn. Salz unv sonstigen Artikeln, dennoch
schlechte und schlechtere Zeilen bekommen ?
Und so klar die Quelle dieses Uebels auf der
Hand liegt, so begreiflich es den Dümmsten
unter den Dummen sein muß : so unver
schämt bleiben immer noch die Locosoco
Führer und werfen die Schulddicser Leiden,
welche sie nur allein anrichten, auf die ächt
demokratische Whigpartei!
Wir fordern namentlich dieses Mal alle
unsere deutschen LandSleute. ÄZHigs und
Demokraken, ernstlich und feierlich auf, sich
nicht blindlings an den geraubten uud ge
schändeten Namen zu hängen, den sich die
Locofoco-Partei mit Unrecht angemaßt und
den sie oft genug entehrt hat, fondrrn über
die Zweckmässigkeit und Gerechtigkeit der in>
nern Verwaltungsmaßregeln, wie vernünf
tige Menschen, ernstlich und reiflich nachzu
denken, wie es dem Bürger einer volksthüm
lichen Republik ziemk uud frommt.
Ganz besonders aber verweisen wir auf
den Abschnitt auS Kossuth's Lebens Skizzen
ferste Seite unserer 'Nummer) von 1844 bis
1847, woraus hervorgeht, daß dieser demo
kratische. dieser klare Kopf, dieses fühlende
Herz auf's Haar dieselben Grundsatze der in
nern Verwaltung für sein Vaterland Un
garn. dem Ausland gegenüber, hegte, ver
lheidigte und mit dem glänzendsten Erfolg
durchsetzte, wie die demokratische Whigpar
tei sie sür die innere Verwaltung bean
sprucht und befolgen will, aber stets mit der
Opposition der LocofocoS. Leset diesen Ab
schnitt und leset ihn wieder; vergleicht ihn
mit den Grundsätzen der Whigpartei und
denen der sogenannten Demokraten—sehet
auf die wunderbaren guten Folgen ihrer An
Wendung in und für Ungarn; und wenn
ihr Euch dann noch von Frcihandelssystemcn
vorsaseln. Euch von dem oft entweihten
Namen Demokratie blenden lasset, wo
statt ihrer Aristokratie herrscht und Blöd
sinn—dann, dann ist nichts gewisser, als
daß ihr nicht denkt und kindisch nachleiert,
was man Euch vorleiert, daß Ihr also von
amerikanischer Staatsverwaltung'und ameri
kanischen Interessen nichls versteht! Noch
mals hört Kossulh. den ächten, patriotischen
Demokraten, den Washington Ungarns!—
Lernt bei ihm, wenn Ihr bei uns nichts
lernen wollt, und Ihr werdet dann gestehen
müssen, daß das System des Schutzzolles
ebenso demokratisch ist, als das Wilmots
Proviso und daß wir zu dem Namen „de
mokraliscbe Whigs"—das schönsteNechtvon
der Welt haben, weil bei unserer Partei al
lein äckte. gesunde demokratische Grundsätze
gelten!
Qrgantsirt (?ucl,!
Es ist zum lachen, zu jetziger Zeit die Lo
kosoko Zeitungen zu lesen, und zu verneh
men, mit welchem Ernst sie ihre Anhänger
auffordern a» die Arbeit zu gehen ; —und
für was wird ihnen dies angerathen ? Um
etwas großes zu bezwecken ? O nein ! Nur
uik zu bieten.—nur um die Parthei auf
zuhallen. einerlei wie es mit dem Gemein
wohl steht. Was wollen sie dann ausfüh
ren wenn sie den Sieg davon tragen ? Ja,
das weiß Niemand, und sie selbst nicht.—
Was würden aber die Whigs falls eines
Sieges thun ? Sie würden sich strenge be
mühen Sparsamkeit in jeder Hinsicht einzu
führen, und somit würden sie auch dann
wieder, wie sie dies immer waren, die wah.!
Ren Freunde der Interessen Aller sein.
Well, wir haben gegen diese Aufmunte
rung durchaus »iebtS einzuwenden, —undj
wollen nur unsere Freunde darauf aufmerk.!
sam machen, und ihnen ernstlich anrathen,!
gerade das wag sie ihren Freunden anra-j
then sür ihreParthei zu thun, für d i e
u n 112 r i g e z » t h u n, das heißt, wenn
die Mittel ehrlich sind, nnd dann kommt,
am 2ten Dienstag im Oetober alles recht. >
ZSF»Wo bleibt die Wefip. Staatszcitung,
Carbon (Zaunty.
Unsere Gegner in Carbon Caunty haben
letzte Woche folgenden Wahlzettel gebildet:
Assembly Robert Klotz.
Scheriff: —Jsaae Ripple.
P r o th o n otar:—Dennis Bowman.
Register und Recorder: Herr
Musselman.
Com mi Bion er:—John Horn.
Demnach sind Hie hiesigen Stimmgeber
nochmals aufgefordert für Hrn. Klotz, für
die Gesetzgebung zu stimmen, obschon wir
letzten Winter kaum auSgesunden haben daß
er dort war.
D e r W e st e n.
Im Westen dieses Staats scheint der
Wahlkampf ein heißer werden zu wollen —
und die Whigs daselbst fühlen überzeugt,
daß unsere gute Sache täglich Stärke ge
winnt. Die Zeitungen von dorther versi
chern uns, daß das Volk daselbst die große
Nothwendigkeit eines beschützenden Tariffs,
dem ähnlich von 1842, einsieht, und ent
schloßen fühlt den Tarifs unserer Gegenlie
ders, dem von 1846, den Todesstoß zu ge
ben. Will nun klein Lecha nicht seinen An
theil auch hierzu beitragen ? Thut es dies
nicht, so ist es sicher gegen sich selbst, und
für brittifche Interessen. Wir hoffen und
vertrauen daß es doch am Ende seinen Irr
thun, einsehen, und für die Ver. Staaten,
und gegen England gehen wird. Ja, Le
cha kann und sollte in dieser seiner Pflicht
doch nicht zurückstehen. Wollen sehen was
der Ausgang bei der nächsten Wahl sein
wird. Hoffentlich wird es sich in den An
sichten anderer beschützender Tariff.Cauntys
um vieles erheben.
HlF'Dic Zeit kommt schnell herbei, die
die Erwählung eines Canal-Commißioners
für diesen Staat bedingt, und jeder Stimm
fähige sollte einstweilen mit sich selbst zu
Rathe gehen, um am Wahltage mit der be
sten Selbstüberzeugung seine Stimme abge
ben zu können.
Auf das Zureden politischer Leithämmel
und erkaufter Parteipressen darf keiner hö
ren ; diese haben von jeher nur den eigenen
Zweck im Auge, und singen meistens dessen
Lied, wessen Brod sie essen. Eben diese
Menschensorte ist es, die durch Trug und
Aufhetzen seil Jahren her das Volk irre ge
leitet, und die jetzige Staatsschuld und der
Druck der Taren sind einige Spuren dieser
unglücklichen Verirrung.
Eine durchgreifende Reform in der Board
der Canal Commißioners wird von jedem
unbefangenen Bürger im Staat gewünscht.
Dort ist es, wo ungeheuere Geldsummen sür
den Staatsschatz eingehen, und wird dorr
den Herren nicht stark auf die Finger gese
hen, dann geht'S, wie's kann—wie es be
reits schon mehr gegangen ist. Tausende
von Thalern werden von dort aus zu heilo
sen Wahlzwecken ausgetrieben, und wenn
die Gegcnpressen dies auch hartnäckig leug
nen, so bleibt Wahrheit immer doch die alle
Wahrheit. Das Beste ist, das Volk wählt
bei nächstkommender Wahl einen Whig Ca
nal Commißioner; dadurch wird die Board
von Beamten beider Parteien besetzt, und
wird Eifersucht und Furcht den Einen für
den Andern aufpassen machen. Gehören
aber alle Canal Commißioners zur einer
und derselben Partei, dann findet der Eine
seinen Nutzen im Vortheile des Andern zum
bitteren Verluste eines betrogenen Volkes.
die Caunty.Commissioners
ein paar Tage zu viel anrechnen, wofür sie
einen lausigen Thaler und fünfzig Cents
per Tag erhalten, und dabei noch ihre Un
kosten zu bestreiten haben, und kein Meilgeld
empfangen, so knurren Drucker und Tarbe
zahler. Laßt uns einmal den Betrug im
Großen betrachten. Mit Recht sagt man,
„kleine Spitzbuben hängt man, und große
läßt man laufen." Was denken die Taxbe
zahler, wenn man ihnen sagt, daßMvrris
Longstreth, trotz dem, daß er nicht den
zehnten Theil der Tage seinen Amtspflichten
als Canal-Commissioner abwarten konnte,
er dennoch seinen vollen Jahrlohn,
drei Thaler per Tag, für jeden Tag zog?
Ist eine solche Verfahrungsweise demo
kralisch ? Bauern, wenn ihr einen Kontrakt
mit jemand abschließen würdet, drei hun
dert Tage in einem Jahre mit Pferde und
Wagen für tausend Thaler zu fahren, aber
durch Umstände verhindert würdet, so daß
ihr blos im Stande wäret 20 Tage zu mach
en, könnte es euch einfallen, dennoch An
spruch auf die tausend Thaler zu machen ?
Ebensowenig sollte Longstreth.-Dabei ist
er aber dennoch ein guter Demokrat!—(ib.
Lancaster» September 8.
Trauriges Niiglüek—fünf Personen er
trunken.
Der „Columbia Spy" vom vorigen
Samstag berichtet, daß im vorigen Diens
tag Nachmittag eine aus sechs Personen be
stehende Gesellschaft, nämlich, Herr Joseph
Manning und seine Frau, Herr Jackson
Peters und sein kleiner Sohn, Frau Rollins
und Miß Hughes, ungefehr vier Meilen
unterhalb Waschington, in diesem Co. sich
in einen Kahn auf den Susquehannafluß
begaben, in der Absicht auf einige der in dem
selben befindlichen Inseln hinüberzufahren,
um daselbst Holderbeeren zu sammeln. Als
sie aber in den Räst-Strom kamen, stieß der
Kahn unglücklicher Weise gegen einen Felsen,
schlug um und alle in demselben befindlichen
Personen fanden ein naßes Grab, ausgenom-i
men Joseph Manning. welchem es durch
große Anstrengung gelang das Ufer zu er.
reichen.
Die nämliche Zeitung berichtet, daß am
vorhergehenden Montag ein Mann, Na
mens HenryKarie, ertrank, als er im
Begriff war in einem Canal-Boot über den
Susquehannafluß zu gehen.
(Votksfteund.)
Hört den alten Neteranen.
Bei einer Festlichkeit am 4ten Juli, zu
Bridgeport, Connecticut, war auf dem Ge
rüste nie die Rede gehalten wurde, ein alter
Revolutionssoldat, Namens HammerSby.
welcher sagte er sei in seinem drei- und neun
zigsten Lebensjahr, sei nie einen Tag krank
gewesen, und habe während seinem ganzen
Leben kein Glas Wein oder Brändy getrun
ken. Er sagte er wäre vielleicht der älteste
gänzliche Enthaltsamkcits - Mann in den
Vereinigten Staaten.
Der Fall Ungarns,
von welchem wir heule die mit dem letzten
Dampfschiff überbrachten Berichte mitthei
len, muß für jeden freiheitsliebenden Bür
ger Amerikas eine Trauerbotschaft sein. Die
Nachricht ist um so schmerzlicher, da sie so
unerwartet ist. Dock wird sie auch von
Vielen bezweifelt. Man wendet ein, daß
da die Berichte nur aus rußischcn und öst
reichischen Quellen kommen, woher man be
kanntlich jedesmal dergleichen Lügenberichte
erhielt, dieselben zu keinem Glauben berechn
ligt seien. Doch wir müßen gestehen, un
sere Hoffnung für Ungarn ist schwach, denn
die Macht der Despoten ist zu groß—dock
der Tag der Vergeltung wird kommen, und
vielleicht ist er näher als wir glauben. Die
Berichte sind allerdings ungewöhnlich un»
völlständig und geben manche Ursache zum
Zweifel.
Die Verhandlungen der Court
enthalten so wenig Wissenswerthes, daß wir
es nicht nöthig erachten, etwas davon zu
melden.
Ertrank. —Am letzten Freitag ertrank
in dem Mauch Chunk Canal, unfern dieser
Stadt, ein junger Mann, Namens Angu
stus A. Gaßler. Er war 18 Jahr alt
und ledigen Standes.
Krankhafte Kartoffeln.
Man sollte sich dafür hüten, von Krank
heil angesteckte Kaitoffeln zu essen. Es wird
gemeldet, daß so hoch als zwanzig Personen
auf der Bauern eines Nrn. ReNnick, im
Staat Ohio, kürzlich gestorben sind, aus
keiner ander» Ursache, wie man glaubt, aus.
ser daß sie krankhafte Kartoffeln gegessen
hatten. Ein Herr Hunter, in der nämlichen
Nachbarschaft, verlor vor einigen Wochen
beinahe sein Leben in Folge davon, daß er
Kartoffeln aß, die wie man bei einer nach
herigen Untersuchung fand-, von Krankheit
angesteckt waren.
Gesetze in Connecticut gegen
den Verkauf von geistigen Getränken, legen
eine Strafe von It) Thaler auf die erste Ue
Vertretung, Ltl Thaler auf die zweite, und
so fort für jede fernere Übertretung doppelt
die vorherige Summe. Ein Mann ist jetzt
45 maliger Übertretung angeklagt, und
wenn alle Fälle bewiesen werden, so ist er
(wie ein? englische Zeitung sagt) einer Stra
fe von Kl 14,49v,981) 54!j>!it><) unterworfen.
Der wird ohne Zweifel „kaput" sein.
Frau Namens Nebecka Smitb,
wurde vor Kurzem der Ermordung ibres I
Monat alten Kindes überführt. Nachher
gestand sie. daß sie bereits sieben a n
dere getödtet habe. Bei alledem hatte
sie bisher den Nus einer unschädlichen, flei
ßigen und religiösen Person.
18l)7 war die totale Bevülke.
rung von Europa 182 Millionen Einwoh
ner, welche sich bis 1848 zu W2 MiNionen
vermehrte. Deutschland zählte in 1807 ei'
ne Seelenzahl von Millionen, welche bis
1848 die Zahl von 42 Millionen erreicht
hatte.
der chinesischen Geschichte heißt
es. daß während der Regierung des Königs
Ti sim Jahr 555 nach Cbristi) das Volk
„ mit hinuntcrhängenden Beinen zu sitzen
begann;" daS heißt in andern Worten, daß
damals die ersten Stühle gebraucht wurden.
AcK'Die Priester der griechischen Kirche,
um die für die rußische Armee angeworbe
nen Rekruten zu ermuthigen, versicherten
dieselben, daß sie, wenn in Ungarn getödtet,
am dritten Tage in Moskau wieder aufer
stehen würden!
KrZ"Zu Bangor, Maine, schlug bei ei
nem schrecklichen Donnersturm der Blitz in
ein Haus und tödlete ein junges Frauen,
zimmcr. Eine andere Dame des Hauses
starb vor Schreck.
HlF'Vom Jahr 1842 bis I84i» wurden
75 neue Eisenschmelzen errichtet; von 184<i
bis jetzt nur 3.—Will uns der Republikaner
berichten wie dieses kommt ?
Herrn Cheatham, von Giles
Caunty, Tenn., wurden vor einigen Wochen
8 Maulesel und 2 Pferde durch den Blitz
getödtet.
Neu - Orleans bieten sich nicht
weniger als IV7 Personen als Kandidaten
für das Coroner-Amt für jene Stadl an.—
Well, das will dock thun.
Welschkorn und die Gnmdbir
nen in Flork Caunty sollen in Folge großer
Trockniß nicht über einen halben Ertrag
liefern.
Ehrw. Dr. Ernst, Präsident
der Lutherischen Synode, starb am vorletz
ten Samstag zu Lebanon an der Cholera
Morbus.
Green von Neu-Jersey hat
neulich entschieden, daß kein Mann das
Recht habe, fein Weib körperlich zu züchti
gen.
Clay ist vorigen Dienstag zu
Kinderhook angelangt, um Hrn. Van Bu
ren einen Besuch abzustatten.
einer Berechnung sollen 10..
VW Sklaven in den südlichen Staaten an
der Cholera gestorben sein.
der Stadt Cincinnaii zerstörte
ein Feuer am letzten Donnerstag 14 Gebäu
de.
Nilfluß in Egyten empfängt in
einer Strecke von 1.22 t) Meilen keine zu
fließende Ström?.
TL?°Zu Louisville erhielt ein neues Boot
den Namen „Der griechische Sklave."
Busckel Waizen, welches t>2
Pfund wiegt, enthält 550 NOU Körner.
Kartoffelfaule hat ihre Eischei
nung in Rhode Eiland gemacht.
AlF'Er-President Polk soll ein Vermö
gen von 100,000 Thaler Hinterlagen haben.
Ein schwarzer Treiber einer Kutsche in
Texas hielt inne vor einem Brunnen, wo
die Damen, die in der Kutsche waren, zu
trinken wünschten. Als man ihn fragte
warum er anhalte, antwortete er, o ich will
meine Blumen wässern. Ein schöner Aus
druck.
Eine neue englische Zeitung hat soeberi
unter obigem Tilel ihre Erscheinung hier ir»
Allentaun gemacht, herausgegeben von den
Herren I. D. Gangwerk und E. Keiper.--
Dieselbe hat ein schönes Aussehen, einen
guten Inhalt, eignet sich in allen Hinsich.
ten für ein Familienblatt und vertheidigt
nebstdem die glorreichen Grundsätze der de
mokratischen Whigpartei. Die Zeitung ko
stet nur Hl 25 des Jahrs und verdient die
Unterstützung des englischlesenden Publi
kums in reichem Maße. Da das Heraus
geben einer neuen Zeitung ein schwieriges
Unternehmen ist, so wünschen wir unsern
ueuen College» gutes Glück und viele Ab
nehmer. Den Prospektus geben wir auK
Mangel an Raum erst nächste Woche.
Grofier Whigfieg in Vermont.
Vermont, ..der Stern der nie untergeht,"
hat seine Pflicht bei der neulichen Staats
wahl auf eine löbliche Weise gethan. Trotz
dem, daß sich die Lokosokos und Freiboden
leute vereinigt hatten, wie sie dies bei jeder
Gelegenheit thun, um die Whigs zu besie
gen, hat die demokratische Whigpartei den
noch einen glorreichen Sieg erfochten, indem
sie ihren Gouvernör und große Mehrheiten
in beide Zweige der Gesetzgebung erwähl
ten. Der Whiggewinn seit der vorigen
Wahl ist in 75 Tauns schon über drei
tausend! Selbst Montpelier, das Capi«
tolium des Staats, ist zum ersten Mal seit
18 Jahren sür die Whigs gegangen. Hur
rah für den sklavenfreien Staat Vermont!
Präsident Taylor wieder in Waschingtoir.
General Taylor, der zu Eric sehr gesähr-.
lich krank gewesen, war nicht im Stande
seine beabsichtigte Reise zu vollenden, unv
ist daher in aller Eile nach Waschington
zurückgekehrt. Wir werden vielleicht näch
ste Woche etwas mehr über feine Reife, die
er auf eine wahrhaft republikanische Weise
zurücklegte, zu sagen haben.
HauS- und Landwirthschaft.
Mittel gegen die rothe Ruhr.
Ein Correspvndent der Plainfield Union
schreibt Folgendes : —„Etwa 45 Jahren zu
rück herrschte die rothe Ruhr im östlichen
Theile von Connecticut in einem erschrecken
den Grade. In einigen Familien starben
vier, i» andern drei, u. s. w. Sie erstreckte
sich über mehr als .'!<) Meilen. Da kam
einmal eine farbige Frau durch die Gegend
und empfahl Pfirsich- und Hollunder.Rin
de, von jeder einen gleichen Theil—die äus
sere Rinde wird abgeschabt und weggewor
fen und von der inneren kocht man einen
starken Thee, wovon der Patient trinkt bis
er genesen ist. Der Thee schadet nichts, man
mag davon trinken so viel man will. Wäh
rend jener Zeit wurde ich scdon zehnmal mir
der rothen Ruhr befallen und obigss Mit
tel kurirte mich jedesmal in weniger als 12!
Stunden." Gev. Wells.
Plainfield, Neu-Jersey, Sep. 1849.
Den Brand in, Weizen zu verhüte,?/
Unter allen diesfalls vorgeschlagenen Mit
teln kommt keines an Einsacbheir und Zu
verläßigkeit dem nacl folgenden bei :
Man nimmt kurz zuvor, wenn der Wek
zen gefäet werden soll, zu einriß halben Bü
schel ein halbes Peint oder etwas mehr rech»
ten guten Obst oder auch andern Essig,
schüttet den Weizen in ein Gefäß, gießt dann
den Essig darüber, und mischt mit beiden
Händen den Weizen wohl durch einander,
bis man siehet, daß alle Körner von den»
Essig angefeuchtet sind; alsdann thut man
den Weizen in einen Sack, und kann ihn
nun sogleich säen ; und so verfährt man mit
allem Weizen nach obiger Proportion, den
man säen will. Gesetzt aber, man hätte
eine Quantität Weizen auf diese Art zun»
Säen zubereitet, und es siele nun Regen
wetter ein, daß der Weizen nicht sogleich
könnte gesäet werden : so hat dies nichts zw
sagen, wenn auch gleich die Aussaal erst nach
8 oder 14 Tagen geschehen sollte: auch isk
der Weizen, der auf diese Art gebeizt, unv
nickt völlig zum Aussäen gebraucht wird,
hernach noch zu jedem sonstigen Gebrauch'
dienlich. — (Bauer» freund.
Saatweizen^
Es wild von erfahrenen Landwirlhen be
hauptet, daß Weizen, wenn man ihn eiir
Jahr lang aufbewahrt, dadurch wesentlich
für Saatrvnzen verbessert wird, und daß ev
dann eine Ernte ohne Scbmut liefert und
von der Hessischen Fliege unbeschädigt bleibt.
Richter Buel, ei» berühmter Bauer unweit
Albany, N. V.. sagte, „Ich bin fast zum
Glauben überführt, daß vor der Erntezeit
die Nisse der Fliegen in die Flaumcn der
Kerne gelegt werden, und daß dieselbe Wär
me. die den Samen wachsen macht, auch die
Fliege in der Erde ausbrütet. Ich bin ge
neigt der Hypothese günstig zu sein, daß der
Same des Schmuts und der Fliege in an
derthalb einem Jahre die Krall zum Aufl»-
ben verliert. Ich will nicht behaupten, daß
Saarweizen gekalkt ein so wirksames Schutz
mittel gegen die Fliegen ist wie gegen de»
Schmut; aber so viel kann ich sagen, daß
ich meinen Saatweizen jedesmal kalke, und
daß er niemals von Schmut oder Fliegen
beschädigt wird, während in meiner Nach
barschast viele Felder jährlich durch das eine
entblößt werden oder durch das andere we
sentlichen Schaden leiden."-(ib.
Weizen »einigen.
Zu erfahren wie man auf ein einfache
Methode Saatweizen reinigen könne, be
sonders um Hafer von Sommerweizen zu
sondein, wurde eine Lauge von Salz und
Wasser gemacht, die blos stark genug war
ein Ey so zu tragen, daß es ein wenig über
die Obeifläcbe stieg. In ein Gesäß, das
mit dieser Lauge angefüllt war, wurde»
mehrere Händevoll gut gewachsener Hafer
zu verschiedenen Zeiten geschüttet. Keins
davon sank alles schwamm avf der Ober
fläche. und wurde vermittelst eines Schaum,
löffels herab genommen. Auf diese Weise
kann man Hafer von Weizen sondern, indem
letzterer sinkt. Die Lauge schadet dem Wei.
zen nicht, und wen» man ihn nachher gleich
in seinen Kalk rollt, so ist die Ernte unschl
bar vor dem Schmut gesichert.—(ib.
Der Arme hat wenig- der Bettler nicht»
-der Reiche zu viel ; und Keiner genüg.