Der lecha patriot. (Allentaun, Pa.) 1848-1859, August 30, 1849, Page 2, Image 2

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    Acrlia Matriot.
Allfntmm, Ätigust
Demokratische Whig-Ernennung.
Aiir Eanal-lSon,missioner:
Hel?r y M. F!t lle r,
von Luzerne Caunty.
Der „Patriot" bis zur Wahl
nur >.? Cents!
Da wieder eine für unfern Staat sehr
wichtige Wahl herannaht, wo es für jeden
Freimann, der seine Stimme zum Besten
seines Landes einzugeben gedenkt, unum
gänglich nothwendig ist, mit beiden Seiten
einer Frage, oder mit dem Standpunkt bei
der politischen Parteien betannt zu sein, so
haben wir unS entschlossen zu diesem Zweck
den „Patriot," worin die Politik auf eine
ehrNche und gewißenhafte Weise besprochen
wird, von jetzt an bis zur Wahl für den ge
ringen Preis von fünfzehn Cents an al
le Solche zu senden, die uns ihre Namen
unverzüglich einschicken. Freunde! es Hilst
uns Nichts, wenn wir nach einem errunge
nen Siege uns wieder einschläfern und über,
rimpeln laßen—wir müßen mit Patriot!
scher Vaterlandsliebe und republikanischer
Begeisterung frisch anS Welk gehen und der
guten Sache weiter helfen. Daher schickt
uns Eure und Eurer Nachbarn Namen.
Der Republikaner.
Auf den Artikel im letzten Republikaner
wäre es zwar nicht nöthig EtwaS zu erwie
dern, indem derselbe zu schwach und unüber
legt ist, um einer Erwiderung zu bedürfen ;
weil wir aber nicht gern eine Antwort schul
dige bktiben, so wollen wir sie so kurz und
gelinde aIS möglich folgen laßcn. Der
<ikN handelt überhaupt nur von den wüsten
Dingern, den „Föderalist! n," und von
der „demokratischen Partei," und läßt die
miserablen Weschlüße, über die wir einige
Bemerkungen machten, gänzlich unverthei
djgt; worüber wir uns jedoch auch garnicht
wandern—denn wer wollte unter einer auf
geklärten Gemeinheit der Schutzredner sol
cher Schimpf Befchlüße sein? Jndemsclben
ersteht auch wieder ein Jeder, daß das gute
alte Sprichwort, „Beständigkeit ist eine Per
le" doch sehr wahr ist. Zuerst dient Herr
Wilson aIS ein Committce Mann, wodurch
er die Beschlüsse eines böshcrzigcn Schrei
bers gut hieß, welche President Taylor,
den braven alten Soldaten und getreuen
Anhänger an unsere Constitution, Gouvcr.
nör Jvhnston, den LieblingS-Gouvernör die
ses großen Staates, und die Whig-Partei
überhaupt auf eine sehr unverständige,
schimpfliche und schändliche Weise—eine
Weise, die in der That Gleichen sucht
--beleidigten und beschimpften;
und dann, sobald dies dem Publikum er
zäHlt wird, dreht er sich um, und sagt, diese
Erzählung seige schi in p st, und müße uns
mehr Schaden als Nutzen bringen. Wahr,
lich schöne Beständigkeit!—warum war er
dann uicht bange daß jene beschimpfen
denßeschlüße ihrer Partei schaden möch
«ert ? Wir stimmen ja gerne mit ihm über
eil», daß daSSchimpsen einer Partei
mehr Schaden als Nutzen bringt—wir wa
»cn eS aber nicht, sondern eswarder Schrei
ber jener Beschlüsse, dic Herr Wilson gut
hieß, der schimpfte, und daher, und wcil
wir strenge gegen solche Schimpfereien
sind, stellten wir einige derselben an den
Pranger, und zwar auch darum, um unsern
Lesern zu gleicher Zeit zu zeigen, wie gemein
der Schreiber jener
Wirklich, Freund Republikaner-Mann, wir
sehen und sagen eS nur sehr ungern, indem
Eie übrigens so ein recht guter Nachbar
find, daß Eie diesmal wieder einen Fehler
begangen haben, der Sie sehr sest in die E»
ge getrieben hat. Es ist dies aber nicht ge
radezu Ihre eigene Schuld—sondern die
Schuld deS boshaften Schreibers der
schlüße, der unfern braven Presidenten, wel
cher unS so manche blut-ge Schlacht ge-!
so herzlos beleidigen und beschimpfen
konnte.—Aber weiter nichts für ungut,!
Nachbar.
Lobeuswerth.
Einigt junge Männer in dieser Stadt, die
ihre Freude am Guten haben, stifteten diesen
Sommer mehre Eonnlagsschulcn in der
Umgegend von Allentaun, welche sich alle in
einem sehr blühenden Zustande befinden und
nicht verfehlen können mehr oder weniger
gute Früchte zu bringen. Eine derselben, in
Südwheithall, unwcit der Wohnung des
Hrn. Henry Schaad, machte am Sonntag
einen Ausflug nach einem nahen Wald, wo
selbst sich viele Leute eingefunden hatten, um
daS Examen der Kinder sowie eine zweckmä
ßige Rede des Ehrw. Hrn. Dubs anzuhören.
—Wie könnte man den Sonntag schicklicher
zubringen als durch solche Zusammcnkünslc
mit den Kinder» in der sieien und schönen
GotlcZnatur!
VH-«M t.tzi.n Eamstag hi.ll.n ti« Löhue der
MäsUgkeit >« »mseiui Ei» au»!
»m Zlli.ul»un,fon!>< iKlitder v«n Eüdlvheill'all et». Theil!
«.ilinxn. Sie rcrs.ninullcn fichin terKirch« »nd gin-
gm dann in Prcz.ssion durch da? EMtchc». weiaufi
durch mehie tM'lc R.dn.k «»ch-rcrixiid« Vorlltq« >
Kalle» wurden. Lie Theilml.-nicr gim,c» s.hr xch Kdm t
am-euiander.
Kossuth.
Man möchte fast sagen, sein physischer
Theil habe keine eigne Existenz mehr; der
Mann ist nichts als geistige Energie, denn
wäre es nicht so, die hinfällige, kränkliche
Hülle würde sich Trotz aller Weisheit der
Aerzte schon längst ausgelößt haben. Aber
er ist vielleicht das einzige lebende Wesen,
dessen mächtiger Wille allein durch eigne
Kraft hinreichend ist, das »Räderwerk der
physischen Natur fortwährend im Gange
zu hallen. Er wi l l uicht krank sein, und
er ist eS nicht. So groß auch seine körper
lichen Gebrechen und Leiden sind, so ist er
dennoch stark und ausdauernd. Seine gsi
stigen Hülfsquellen, fein Wille, sein Enthu
siasmus, geben ihm die Krast eines Riesen,
obschon seine physische Stärke nicht mehr
als die eines sechsjährigen Knaben ist. Dem
Tode, der ihm' in so vielen verschiedenen
Krankheiten droht, bietet er Trotz; sein Geist
erhält den Körper bei Leben:
Pause in seiner Th.lliMt—den ganzen Tag und f.ist
dic ganz« Nacht opf.rl sich dieser mächtige Geist der Sa
che seines gedrilcklen und kämpfenden Vaterland«?.—
Gestern Morgen, nach dem Frühstück, eil
! te ich nach Kossuth's Haus, woselbst gerade
drei Couriere mit Depeschen angelangt wa
ren, und Kossuth saß an seinem gewöhnli
chen Platze, mit einer Feder in der rechten
Hand und den soeben erhaltenen Depe
schen in der linken. Ich kam fgst zu spät,
indem eS bereits ein Viertel über 5 Uhr war,
und ein anderer Sekretär hatte zwei Depe
schen für mich bereiten müßen, die schon vor
5 abgeschickt wurden. Als ich eintrat, war
er auf verschiedene Weise beschäftigt; seine
Hand schrieb, sein Mund diktirte, sein Auge
übersah-und las die offenen Depeschen, und
sein hoher Verstand folgte ordnend dem
Ganzen.
Er sah blaßer und leidender als gewöhn
lich. Bei seiner Seite stand ein Gläschen
Medizin, wovon er von Zeit zu Zeit etwas
einnahm, gleich als ob es das Mittel zur
Erhallung seiner physischen Existenz wäre.
Und in der That, obgleich ich oft schon von
früh Morgens bis spät in die Nacht bei sei
ner Seite gearbeitet habe, noch nie sah ich
ihn während der Zeit etwaS anderes zu sich
nehmen, als jene Mixtur; und obgleich er
manchmal Speise genießt, so versichere ich,
daß es so wenig ist, daß es kaum hinreichend
wäre um ein junges Kind vom Hungertod?
zu retten.
Als die Uhr 12 geschlagen hatte, wurde
Kossuth durch das Geräusch der sich aus der
Nebenstube entfernenden Abschreiber aussei
ncmNachsinncngeweckt.und als wir ihm auf
. feine Frage antworteten, daß es schon über
i 12 sei, wurde er unruhig und eine Wolke
j überzog sein« Stirne. AIS wir ihm seine
z andere Frage: „ Ist noch kein Expreße von
Pesth angelangt ?" mit „Nein" beantwortet
hatten, fing er für eine Weile an dic Stube
auf- und abzugehen, und sagte dann, als
wolle er uns alle Gedanken an Schlaf neh
men : ~ES ist noch Arbeil vorhanden."
Endlich, nachdem wir noch eine Stunde
erfolglos durchwacht hatten, sagte er zu uns:
„Laßt unS etwas Ruhe genießen, während
wir warten; wenn ich eurer Hülfe bedarf,
so will ich euch rufen." Wir überließen
uns nun dem Schlafe, aber unsere Ruhe
war von nicht langer Dauer. Zwischen 3
> und 4 Uhr langten dic erwarteten Depeschen
! an. Noch halb im Schlafe nahmen wir
unsere Plätz«, und Kossuth, der Wächter sei
»es Vaterlandes, diktirte unS wie zuvor.—
Um v Uhr Morgens erhielten wir Erlaub-
»iß wegzugehen, während er ins Bad ging.
aber mit dem Bedeuten bis 8 llhr wieder
da zu sein. Wir sind jung und staik, und
solche dann und wann vorfallende Nachtwa
chen schaden uns nichtS; aber nicht so mit
ihm. Wie lange wird dieser Held deS neun
zehnten Jahrhunderts—dieser Führer seines
Vaterlandes inmitten der eS umzingelnden
Feinde—wie lange wird dieser Geist mit
solch geringer physischer Kraft den fortwäh
rendcn Kampf zu unterhalten vermögen ?
Mein Freund, wenn jenseits des Ozeans, in
dem ficien und glücklichen Amerika, Män
ner sind, dic für unsere gute Sache fympa
thiren und unsern Bemühungen Erfolg
wünschen, so fordert ihre Gebete nicht soviel
für den Triumph der Magyaren aIS sür daS
Leben Kossuth'S, denn Ungarn kann nicht
bezwungen werden, so lange das Leben die
seS unbegreiflichen Wesens, dessen Name
Kossuth ist, erhalten wird, obschon Russen
Oestreich» bei Myriaden ins Land ein
dringen und Tausende von unsern Brüdern
aIS Opfer für die Freiheit fallen. Er ist
daS Ebenbild der Freiheit, Gleichheit und
Bruderliebe: er ist der einLefleischte Geist
der Gerechtigkeit; er ist der Waschington
von Ungarn, und daher EljenKossuth!
Freaner von der Neuorlean?
Picayune ist von den Goldmlnen znrückge
kehrt. Er will einen nur ganz wenig mit
Quarz vermischten Goldklumpen gesehen
haben, welcher fünfundzwanzig Pfund
weg
Defalcationen
Durch die neuen Administrationen unter
President Taylor und Gouvernör John
ston, ist schon Manches an das Tageslicht
gebracht worden, was ohne die Erhebung
derselben zu diesen Stellen vielleicht aus im
mer verschwiegen geblieben wäre. Zum
Beispiel, es vergeht kaum ein Tag an dem
man nicht hört, daß entweder in diesem oder
in jenem Postamt, oder in diese» oder jener
Stelle, nicht alles richtig zugegangen sei.—
Auch hört man oft und alsbald wieder, daß
dieser oder jener Beamte ein Defaulter, bis
zu einem großen Belauf sei.
Daher, Ihr Stimmgeber, ist es, daß un
fere Gegner so laut Winzeln, wenn einer
oder der andere dieser Defaultcrs aus dem
Amte getrieben wird. Bange sind sie, es
möchte dies dem Volke kund gethan werden,
ujid dann würde eS jener Parthei schaden —
ja daher das erbärmliche Jammern—und
auch daher der Versuch das Volk mit Vor
urtheil gegen diese beide Regierungen zu
erfüllen.
Alles was dic Stimmgeber zu thun ha
ben—ist, sich nicht durch diese Humbugge
reien irre führen zu laßen, und es wird sich
fernerhin noch mehr ausweisen, daß den
Ver. Staaten so wie diesem Staat viel Nu
tzen aus der Erwählung obiger Herreft', ge
worden ist, trotz dem daß unsere Gegner—
die sich nichts um das Gemeinwohl küm
mern.und nur für ihre Parthei besorgt sind,
dieS nicht zuzugebeii willens sind. Aber die
Zeit wird es lehren, daß was wir oben ge
sagt haben wahr ist, und wahr werden wird.
Verlaßt Euch darauf.
Unsere Gegner—lhre Vlectiouir - Mittel.
Unsere Gegner haben in der That ihr
Proseriplions'Geschrei bis in das Lächerlich
ste getrieben. Jede ihrer Zeitungen ist da.
von voll von einem Ende zum andern, und
das Steckenpferd ist folglich so sehr abge
nutzt, daß es nicht mehr viel länger geritten
werden kann. Doch all dieses kann nicht
deswegen geschehen, daß sie erwarteten, daß
alle Lokos in Aemter bleiben würden, oder
deswegen, daß sie die Herausgejagten be
dauern. O nein ! Es geschieht dies deswe
gen, um die O u t s so recht scharf in das
Joch zu treiben—sie zu bewegen alle Kräfte
anzuwenden, um ihre Parthei Organisation
auszuhalten. Dic „Union," ein Haupt-
Mundstück der Parthei, hat selbst die Be
merkung gemacht, daß ohnedem, daß Gen.
Taylor alle Locos aus den Aemter treiben
würde, ihre Organisation zu Nichts gehen
müße. Sie wißen daß wenn ihre Freunde
in Aemter gehalten werden, sie nicht auf de
ren Hülfe fernerhin rechnen dürfen. Daher
dann das ProferiplionS > Geschrei! Daher
dic Crocodill Thränen ? Daher die „bluti
ge Axt" und die ..schreckliche Guilotine." —
Welche Mittel unsere Gegner doch gebrau
che» müßen, um ihre Parthei zusammen zu
halten ! Ist eS nicht sonderbar ? Ist es nicht
lächerlich ? Ist es aber doch auch dabei-nicht
verächtlich ? Man denke nur: Sich so sehr
zu beklagen über daS was sie so gerne sehen.
Wann wird doch das Volk sich einmal in
Maße gegen diese „Humbuggers" setzen ?
Die „Aive Points" iu Neuyork.
Dic „Fivc PointS" in Neuyork sind all
gemein bekannt als einer der verdorbcnsten
und verpestetsten Plätze in der Union ; und
da er sozusagen im Herzen dieser großen
Stadt liegt, so ist eS mir zu verwundern,
daß er geduldet wiid. Es sind auch schon
seit mehren Jahren Versuche zu deßen Ent
fernung gemacht worden, aber immer ohne
Erfolg, indem die Eigner des Vermögens
es weit prosillichcr für sich finden, beim jetz
igen Zustand der Dinge, als dies durch ir
gend einen Wechsel der Fall sein würde.
Sie erhalten nämlich aus dicscn Gruben
des Elends ungeheure Renten; und da sast
jeder einzelne Bewohner eine kleine Sum
mc zu cntrichtcn hat, so kann sich der Leser
aus folgendem Bericht einer Neuyorker Zei
tung eine Idee von dem Belauf machen,
den die Eigenthümer solcherweise von den
an Leib und Seel verdorbenen Inwohnern
erhalten:
In einem einzigen Gebäude, genannt
Schornsteinfegcr-Halle, hinter No. 7. Little
Water St., befinden sich 2(1(1 farbige Per
fönen. An einem Ecke der Orange und
Croß Straßen wohnen i>s farbige und wei
ße Fcildirnen im untern Theil eines Hinter
gebäudes. An einem Platze, bekannt als
No. 32, befinden sich All Dirnen derselben
Klaße und von allen Farben. Zu No. 1(1
und I2Mullbcrry St. leben 800 Personen
auf zwei Lotten. No. 142, und 148
sind alle schlechte Häuser und enthalten je
des nahe l(1<1 Personen. Zu No. 85 Croß
St. wohne» 52 MannS- und 75 Weibsper
sonen, und 135 Kinder—zusammen also
2<i2 menschliche Wesen in einem Hause. —
Diese Thatsachen geben ein Iheilweises Bild
von dem allgemeinen Charakter dieses ver.
worscnen Platzes. Die Bewohner dcssel'
ben sind ohne Ausnahme der Auswurf der
Stadt und der wahre Abschaum alles
flaths und Lasters. Die Meisten gingen
aus mehr respektablen Theilen der Stadt
dahin, aIS sie zu tief gesunken waren, um
sonstwo zu leben. Wie ist es nur möglich
für eine christliche Stadt, einen solch abscheu.
lichen Lasterpsuhl in ihrer Mitte zu unter
halten ?!
Pfeide-Lcbcns-VersicherungS !
Gesellschaft ist neulich in Neuyork gebildet
worden. Man will wißen daß dieS ei» gu
teS Geschäft weide» wird.
Aemterhalter.
Der President der Vereinigten Staaten
hat auf eine direkte oder indirekte Weise et
wa 25(1.0(1(1 Stellen zu vergeben, oder Aem
ter zu besetzen.—Bon diesen, berechnet die
Waschington Union, ein Lokofoko Blatt,
sind bisher etwa 8(KX1 durch WhigS besetzt
worden. Wirklich eine sehr kleine Anzahl
aus dieser ungeheuern Menge. Wer kann
nun hier nicht sehen, daß 'daS Geschrei un
serer Gegner in Bezug auf die Absetzung
von Lokofoko Beamten alles Humbuggerei
ist ? Ist die Union recht in ihrer Rechnung,
so hat Gen. Taylor noch sehr vieles für die
Whig-Parthei zu thun, bis er ihr volle Ge>
rechligkeit hat widerfahren laßen.
Kentucky.
Die offiziellen Wahlberichte zeigen, daß
die Lokos in der zu haltenden Staats.Con
vention zur Veränderung der Constitution
eine Mehrheit von 6 haben werden. Dieses
Resultat wurde durch die Sklavenfrage her
vorgebracht, indem sich die hervorragendsten
Whigs gegen die Sklaverei erklärt haben.
Teuuessee.
Es ist jetzt ausgemacht, daß die Stimme
«der Parteien in der Staalsgesetzgebung bei
! vereinter Abstimmung gleich sein wird. Im
Hause haben die Whigs eine Mehrheit von
drei.
Indiana.
Die Wahl in diesem Staat hatte, soweit
bekannt, folgendes Resultat: Staatssenat,
2l Whigs und2B Lokos—von einem Caunty
noch zu hören; Haus, 35 Whigs und 3(i
Lokos—von 29 noch zu hören.
lowa
Die Lokos in diesem Staat erwählten bei
j der neulichen Staatswahl ihr ganzes Tick
j et, und somit werden die zwei Congreßdi
! strikte gerade wieder wie voriges Jahr re
! prcsenlirt, nämlich durch zwei Lokosokos.
Minesvta.
Die erste Gesetzgebung dieses Territoriums
besteht aus einergleichen Anzahl Whigs und
Lokos, indem vereinigte Tickets ausgenom
men und erwählt wurden. Hr. Sibley
(Whig) wurde hhne Opposition als Dele
gat nach dem Conqrcß gewählt.
Philadelphia brach am Freitag ein
Gerüst in Front eines backsteiner
nen Hauses, woraus 4 Männer beschäftigt
waren, zusammen, wobei Drei gefährlich be
schädigt wurden—Einer am Kopfe, und, wie
man glaubt, innerlich—dem Andern wur
den die Rippen zerbrochen und ohne Zweifel
- auch der Rücken, und der Dritte wurde an>
!derweitig schwer beschädigt heimgefahren.
Der Vierte, ein Farbiger, siel auf den Kopf
' und zersplitterte seinen Schädel dermaßen,
j daß er wenige Stunden darauf starb.,
> Kessel einer Dampfmaschine in
! Pittsburg erplodirte am Mittwoch mit ei
nem furchtbaren Krachen und schleuderte
einen nahe dabeistehenden Mann, Namens
Kalenline, eine Strecke von KV Fuß. wo
durch ihm sein Körper schrecklich zerstückelt
wurde. Einem andern Manne wurde der
Schädel zersplittert. Der Kessel wurde 4(1(1
Fuß durch die Lust getragen, und nachdem
er durch mehre Schaps paßirt und große
Zerstörung von Eigenthum angerichtet hat
te, landete er im zweiten Stock eines Fräin
! Hauses.
! HLK'Nach einer Zeitung von JllinoS soll
eine Familie von il Personen in Mason Co.
! jenes Staats neulich von der Cholera bcsal
len worden und alle bis auf ein Kind ge
! starben sein. DaS Kind soll dann von den
weggenommen und das Haus
angezündet worden sein, welches mit allem
Inhalt, die todten Körper miteingeschlossen,
! verbrannte. —Die Wahrheit dieser Gcschich
! te wurde jedoch bezweifelt.
! ist eine sonderbare Thatsache,
daß die Telegraph Berichte von den Wah
len im Westen so überaus falsch, und alle
! auf demokratischer Seile waren. Der erste
! Bericht von Tenncsscc gab ihnen drei ge-
Yvonnen? Congrcßglieder, nachher hieß es
zwci, und jetzt stellt eS sich heraus, daß sie
leinen Einzigen gewonnen haben. So war
es auch in Bezug auf andere Staaten.
! wie jetzt die Berechnungen sind,
.werden die Whigs dennoch, vbschon unsere
Gegner deswegen um ihre Freunde aufzu.
!leben, ein so lautes lubeliren wegen dem
Ausgang der neulichen Wahlen verführen,
leine Mehiheit in dem nächsten Hause der
Rcpresentanten des Vereinigten Staaten
Congresses haben.
HL?'Ein kleines IljährigeS Mädchen
machte vorige Woche den Versuch. eine ga».
ze Familie in Pitlsburg zu vergiften, indem
es eine Mischung, welche zum Todten von
Ratten bestimmt war, in den Thee schüttete.
Es wollte die Familie tödten, um dann nach
seiner Heimath in Ohio gehen zu können.
Trockniß soll im westlichen
Theil unsers Staats herrschen. DasHolli
daysburg Register sagt, daß die Waßer
niedrig und viele Brunnen leer sind. Der
Welschkorn und Grundbcercn-Ertrag soll
in Folge davon an manchen Plätzen gänz
lich fehlschlagen.
Mann in Wayne Co., Nord-
Carolina, Namens Price, ermordete neulich
zwei seiner kleinen Kinder, indem er das ei
ne erschoß und dem andern mit einem Sto
cke den Schädel einschlug.
B. Weiler wiid von einigen
LokoS in Ohio als nächster GvuvcinöiS-
Candida! voigeschla>zen.
Schrecklicher Mord!
In Waynesville, Warrcn Connty. Ohio,
ermordete eine Fran Gordon in einer» An
falle von Eifersucht, ihr eignes il Monaie
altes Kind, brachte ihrem Manne, während
derselbe schlief, mit einem Rasirmesser eine
tiefe Schnittwunde in den Hals bei, und
versuchte sich dann selbst den Hals abzu-!
schneiden! Zugleich war es ihre Absicht, ihre
ältern Kinder von ihrem ersten Manne, zu
ermorden; die Kinder weigerten sich aber
in daS Hans zu kommen und so wurde
ihr höllischer Plan vereitelt. Die Mörderin
befindet sich in den Händen eines Gerichts-!
dienerS.
Seitdem Obiges geschrieben, hören wir,
daß Frau Gordon abermals einen Versuch
machte, ihren Mann aus der Welt zu schas
sen. Sie bestürmte ihn nämlich plötzlich:
mit Liebkosungen »nd suchte ihn zu bewegen,
ihr Bett zu »heilen. Seine Freunde hielten
ihn jedoch ob und bei näherer Untersuchung
fand man einen Dolch im Bette der Mörd- i
erin. Das Ehepaar ist 2Jahre vcrheirathel.
lebte einig und glücklich, bis in der letzten
Zeit sich >encs grünäugigeUngeheuer, dic Ei- j
fcrfucht, der Frau bemächtigte und sie zu der
wahnsinnigen That antrieb.—Der Mann
soll durchaus keinen Grund dazu gegeben
haben, und alleS was sie zur Begründung
ihrer Beschuldigung vorbringen konnte, war:
daß ein paar kleine Mädchen, von denen
das älteste 12 Jahre zählte, öfters in die
Küferwerkstätte ihres Mannes gekommen
waren, umdoitSpäne zu holen.—(Westb.)
Doylestauu. A»g- 21.
Ertrunken.—Ein Mann Namens I.
Fcelcy, ertrank letzten Sonnlag Nachmittag
im Canal, eine kleine Strecke unweit Nee
lys Mühle, indem er von einem Canal 800
ie siel. Sein Körper wurde Morgens da
rauf aufgefunden und eine Coroneis Jury
darüber gehalten. Seine Familie soll in
Nockamixvn wohnen, wohin fiinc Ueberrestc
genommen wurden.
Niederträchtig. Wir vernehmen
aus glaubwürdiger Quelle, daß letzte Wo
che in Hilltaun, Bncks Carintn. ein Schi» kl
einem andern Manne seine Frau verplau
dert hat, und mit derselben durchgegangen
ist, sowie mit etwa 25 Thaler seines Gel
des.—Wir vernchnien jedoch daß die Frau
wieder zu ihrem Manne zurückgekehri ist.
Der zweite nüchterne Gedanke ist
lieh der beste. Möge der Fehltritt der Frau
ihr eine Warnung sein, um bis ans Ende
mit ihrem Manne in Flieden leben.
Eingesteckt.—Ein Neger vom Buck
ingham Berg, Namens Samuel Zeiner,
wurde letzte Woche ins Gefängniß
steckt, weil er seine Ehehälfte mißhandelte.
Ein Vater und Tochter, in New Britain,
Bucks Caunty, wohnhaft, wurden letzte
Woche ins Gefängniß gesteckt. Da die gan
ze Geschichte vor die Conrt kommt, so be
trachten wir es nicht mehr als billig über
den schrecklichen, uume ischlichen, in der Ge
schichte unseres Cauntys unbekannten Vor
rall zu schweigen. Sobald die Jury und
Richter ihr Urtheil gegeben, so werden wir
unseren Lesein einen ausführlichen Bericht
erstatten. Leser, denket euch, es ist Blut
schände ! Ein Vater soll an seiner eigenen
Tochter Blutschande begangen haben !
(Erp.
M e I, r Clsen!
Die Kosten der Riegel auf der
land Vällev Eisenbahn, sagt der Cbanibers
bürg „Whig" betragen sich zu2s(l (10(1 Tha
ler. Die Riegel kommen vom
Auslande! Diese Summe wenn hier
für Arbeit an Eisenwerken vertheilt, würde
Vielen aushelfen. Ist das Volk zufrieden,
daß ausländisches Eisen den Vorzug haben
soll, während unsere Werke still stellen und
dic Arbeiter geschäftslos sind ? Wenn nicht,
dann sollen sie ihie wahren Gesinnungen
bei der nächsten Wahl duich die Ausrecht-
Haltung der jetzigen National- und Staats-
Regierungen, an den Tag legen, in der Un
terstützuug voll nur solchen Männern fUr
Aemter von denen sie gewiß wissen, daß si>
aufrichtige Freunde derselben sind. Dieses !
ist den wahren Zustand der Sache kurz und;
bündig erklärt, und nur durch ein solches an !
haltendes Veisahren kann es möglich sei» !
fremder Einfuhr endlich vorzubenqen, und
eine Schutzpolilik wieder einzuführen.
Merkwürdiges Phänomen.
Ein Freund, welcher selbst Augenzeuge
davon war, hat unS belichtet, daß auf de>
Sägmühle deS Hrn. S a m u e l F i tz. gren
zeiid an die Stadt Hannover, Jork Co.
schon ungefehr vier Monate ein etwa 7Fußj
langer, und in, Durchmesser 2/, Fuß dicker!
gelb Weide» Block liegt, welcher, ganz ge. !
trennt von aller mögliche» Feuchtigkeit (denn
er liegt auf de», Sägmühl Gestell), und der!
trocknende» Luft ausgesetzt, etwa 18 oder2o
wachsende Schößlinge von 3 bis 4 Fuß lang
hat. Diese Sprößlinge bilden eine Giuppe
etliche Fuß einwärts vom dünnern Ende
auf der unt>rn Seite. —lGaz.)
(sentral <tisenbal,n.
Eine Eisenbahn von Philadel bis Pitts-!
bürg ist jetzt beinahe beendigt. Ve>schiede
ne Gesellschaften sind organisirt und beinahe
Stock genug ve>kaust eine Eisenbahn von
Piltsburg durch Ohio, 7(1 Meilen westlich
von Cinciniiati, durch Indiana und JUi
»ois bis nach St. Louis zu eirichte». Die
ses wird ohne Zweifel innerhalb wenigen
Jahren die größte direkte Haupt Straße
von Philadelphia nach St. Lonis fein. —
Dessen Richtung von Pillsburg nach Mans
fitld wird direet westwärts und von da nach
St. Louis südwestlich.
Militärisches Lager.
Am Wstcn September soll auf dem Eigen
ihn», des Hin. Wrighk. unweil Biistol, in
Bucks Cauuty. ein Militärisches Lager der
2ie» Freiwilligen Biigade gehalten werden,
welches bis de» 24ste» dauern soll. Aus
gedehnte Anstalten werden getroffen um ei
ne großartige militätische Darstellung zu
machen.
Mexiko.
Herrcra soll beabsichtigen, die Präsident i
j schaft niederzulegen.
Die städtischen Wahlen in Mexiko sind!
zu Gunsten der in o » a r ch i s ch e n Paithei
ausgefallen.
Die Ci'vlera wüthete stark in Durango. !
Tausend Predigte«.
Der Ehrw. Thomas P. Hunt, der Mäs--
sigkcils-Redncr, bemerkte beiläufig, daß et
von April 1K27 bis April 1849, also iK
zweiundzwanzig Jahren, Zehn Tausend
Predigten und Reden hielt! Es giebt viel
leicht in der ganzen Welt keinen Redner,
der in dem nämlichen Zeitraum so oft vor
dem Publikum war.
Ein gewißer David Dunlap starb kürz
lich in Mißouri an der Cholera. Man
wußte daß er eine bedeutende Summe Gelde»
besaß, konnte aber weder in seinem Reisekof
fer noch in feinen Kleidern etwaS finden.
Erst nachdem er beerdigt war, erinnerte sied
Jemand, daß sich in dem Unterhemde deS
verstorbenen Taschen befinden, und daß man
ihm dies Unterhemde mit ins Grab gegeben
! habe. Unter dieser Vermuthung wurde da»
Grab geöffnet und man fand richtig 5>2,225
> in den erwähnten Taschen !
Sebstmor d.—Michael Garbrich, wel
cher eines Versuchs einen Stall niederzubren
nen überführt und zu sechsjähriger Gefan
genschaft in dem Ohio Zuchthaus verur
ikeill wurde, begieng am 2lsten vorigen
Monats Selbstmord aIS er im Gefängniß
! eingesperrt war. In einem hinterlassenen
Schreiben sagt er: „Ich will lieber sterben,
als in meinen abnehmenden Jahren im G«'
sängniß eingesperrt sein."
Samuel Henderson, wohnhast lkl
Philadelphia, erstickte am I3ten August beiin
Mittagessen, als ein starkes Stück Fleisch,
welches er zu verschlingen suchte, ihm in der
Kehle stecken blieb. Trotz den Bcmühun'
gen der Aerzte konntc das Fleisch nicht auS
j der Luftröhre entfernt werden, bevvr de»
! Unglückliche erstickte.
Dic Nachricht, daß > I amerikanische Bür
ger zu Jalapa cingekerkert wären, mrv ver
gebens bei den, amerikanischen Minister un»
Hülse nachgesucht hätten, hat sich als unbe
gründet erwiesen. Mehrere Personen be
finden sich wohl zu Purbla rin Gefängnisse,
j aber dieselben machten sich, nach dem Be
richte des Generals Worth, der Dcserlation
und Räuberei schuldig, und erwarten nun
ihr Velhör.
Nach den spätesten Nachrichten im Jack
sonville News von, 1(». August, sind alle
Ansitdllingcn an der floridanischen India»
nergränze verlassen, und die Einwohner hal
ben sich in die Dörfer gefluchtet.
Eine neue Gattung von Schafen ist im
Staat Virginitn eingeführt worden, deren
! Fleisch und Wolle ganz vorzüglich sein soll.
Herr Ware, in Bernville, erhielt von einem
. Schaf 18'/» Pfund Wolle.
Nützliches für Alle.
Fische frisch zu halten.
Wenn man den weichen Tbeil von Brod
! in Brändy einweicht und dem Fisch, der aber
noch lebendig sein muß, unter die Kiefern
steckt und ihn dann mit ein wenig Brand?
besprengt. u»d in Stroh einpackt, so kam»
man ihn 1(1 bis 12 Tage lebend erhalten,
wie es sich ausweisen wird, wenn man ihn
nach Verlauf der benannien Zeit in frisches
Wasser legt, worin er nach etlichen Stunden
> von seinem betrunkene» Zustande wieder zn
l sich kommt.
Salz von Äartvfseln.
Nehme zwei gekochte Kartoffeln von mitt
ler Größe, zwei Eßlöffel voll gewöhnlichen
braunen Zucker, ein Peint kochendes Was-
I sei und rühre alles gut durcheinander. Zum
Gebrauch nehme auf rin halbes Peint von
diesem Gemisch eine Peint deißes Waßer.
ES wiid gesagt, daß dieser so ohne Mehl
geinacl te Satz, besser ist und sich länge»
! gut erhält als irgeud ein andcier im Ge
j brauch.
Der blaue Husten.
Folgendes Recept wurde aIS eine sichere
Kur gegen de» blauen Husten gebrauch» :
„Gleiche Theile Leinöl, Honig und Neu Eng
land Rum durcheinander geinifcht—gieb ei
nen Theelöffel voll jedes mal wrnn ter
Palienl hustet.
Der Humorist.
Eut getroffen.
I» Steeg, am Rbeine, lebte eiil alter, sichir
würdiger Pfarrer, Namens Schmitt. Dar
cr keine Familie hatte und gar weniA
branchte, hielt er sich ein Reitpferd. Dage
gen hatte Niemand etwas, als der Bürge?-
nieister der Stadt, der Stolz hieß und ein
Neitfack war. Eines Tages lag Stolz im'
Fenster, als der Pfarrer a» ihm vorüber ritt.
Wa»t! dachte er, d» willst einmal dem Pfäv»
rer eins anhängen, und sagt:
Wie kommt's Herr Pfarrer, daß Sie auß
eine», stattlichen Pferde reiten und unser
Herr Jesus ritt doch uur aus rincm Esel?
Das will ich Ihnen sagen, veisetzte lä
chelnd der Pfarrer ; seit man im Lande alle
Esel zu Bürgermeistern macht, kriegt man
keine mehr zu», Reile». Da hat der Bür
germeister schnell das Fenster zugemacht und
de» Pfarrer nachher in Ruhe gelaßen.
„Warum weinest Du ?" fragte eine Mut.
ter ihren Sohn, als er zu einer Party am
Tisch saß und heftig weinte.
„Ich kann dies Stück Kuchen nicht essen,
z Mutter."
„Well, wann Du eS jetzt nicht Essen kannst
steck eS in den Sack bis Du heim kommst."
„Das ist eS, Mutter. waS mir Leid thut»
meine Säck sind schon voll,"-und er weinte
fort.
Die „Jahreszeiten/' Hamburger neue
Modezeitung, brachte in ihrer letzten Num
mer folgendes interessante Wortspiel: In
Berlin sagte ein Tänzer zu seiner Dame;
„Eine flotte Deutsche ist mir lieber
als eine deutsche Flott e," worauf die
se Jenem entgegnete: „Und mir rin dä ni
schcrFreicr angenehmer als einfreier
Däne."
Ein Berliner Fiaker fragte einen andern;
..Warum läßt denn Dein Schimmel den
Kops so abscheulich hängen ?"—„lch w<z
nich," erhielt er zur Antwort, „>vat mit deS
Vigh is; aber seil der neuen Eisenbqhii
wiid er mir so nachdenklich."