Der lecha patriot. (Allentaun, Pa.) 1848-1859, August 23, 1849, Page 3, Image 3

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    Lecha
?lUentaun, den August >»«».
Vrnennnug dnrch den Gen. Postnicister.
Charles Schäffer, Esg., zum Post-
Meister zu Klccknersville, Norlhamplon Co.,
an die Stelle des Daniel Kieckner, der ab
gesetzt wurde.
Ertrunken.
Am vorletzten Dienstag fiel eine Frauun
fern Catasauqua. Lecha Caunty. von einem
Boot in den Canal—und da dies nicht zeit
lich bemerkt wurde, ertrank sie ehe sie her
ausgebracht werden konnte. Ihren Namen
haben wir nicht erfahren. Dieselbe soll aber
bei Brunswick, NcU'Jersey. gewohnt haben.
Sie war etwa 36 Jahre alt.
Ertran k.—Am Ivlen Dieses siel ein
Wöstmann, Namens P a t r i ck H a n d
-ler, von einem Canalbovt, in den Lecha
Fluß, nahe den Allentaun Eisenwerken.-
Sein Körper wurde eine kurze Zeit nachher
aus dem Wasser gezogen, aber sein Leben
war verloschen. Derselbe ist nach Easto»
genommen worden, allwo seine Familie
wohnhaft ist. Tavlor
Tavlor ist am Samstag
in Pittsburg eingetroffen, wo er, wie über
alt. mit dem größten Jubel und uiibcschrcib
licksten ElNhusiasmus empfangen wurde.
Er befand sich wobl, obschon ziemlich ermü
det vom Reisen.
Montag Abend wuide in Phi
ladelphia abermals eine große und enlhufi
astifcdt Versammlung ohne Parlheiunler
schied gehalten, um mit der Republik
Ungarn in ihrem FieihcilSkampse zu fym
pathiren.
KcK'Spaterc Benchle von Europa fa
gen, daß nicht General Bem den Ban von
Croatien besiegt habe, sondern Gen. Gayon.
ein eirifcher Offizier in der uugansche» A>-
mee.
ganze Anzahl der Todesfälle
dnrch Cholera in Neuyork seit ihrem Begin.
ne bis zum I3ten dieses Monats war 413 t).
In 1832 beliesen sich die Todesfälle bis zu
der nämlichen Zeit zu 345«.
ZcK"Jm Staut Indiana sollen sich ge
genwärtig nicht weniger als 2tlU VW —ei
nige sagen 25VM0—Deutsche befinden, von
welchen ein Drillhcil Kalholische sind.
Blies in der Neuyorker Tu
dune von Panama sagt daß IWtl Einge
borne seit dem Ausbruch der Cholera da
selbst gestorben seien.
ZtK'Ein Käs wurde zu Peterboraugh
ausgestellt, welcher 1,474 Pfund wog und
13 Fuß im Umfang maß. Man verbrauch
te dazu 20 Orthöfte Milch, welche zu einer
Melkzeit von 737 Kühen erhalten wurde.
St. LouiS soll wenigstens WW
Bürger seit dem Erscheinen der Cholera da
selbst verloren haben, wovon wenigstens die
Hälfte Eltern gewesen sein sollen.
von Florida laße»
schließen, daß die nculichen Berichte von
Indianer Unruhen daselbst übertrieben wa
ren.
HrF"Jn Cincinnati und St. Louis kom
men nur noch wenige Cholerasälle vor. In
Cincinnati in zwei Tagen 18, und in St
Louis in einer Woche nur 12.
In 1835», also 13 Jahre zurück, waren
nicht mehr als SNOV Weiße zwischen dem
See Michigan und dem Slillen Meer wohn
hast. Jetzt sind es bald eine Million.
HkK'Eine Anzahl Frey-Coinpanien ge
denken am 25»sten nächsten September, zu
Gratztaun, Dauphin Caunly, ein großes
militärisches Lager zu hallen. Der Befehl
darüber ist dem Gen. W. H. Keim von
Reading angeboten worden.
(Eingcsundl.)
Herren Drucker: —Sie haben eS ja
gänzlich vernacbläßiget ihren Lesern zu fa
gen, daß der große George W. Föring. der
nach Waschington gicng um ein Postamt
für Coopersburg zu holen, nachdem er die
Regierung unter dem alten „3 a ck" belei
digt hatte, mit einem ..Floh im Ohr"
heimgeschickt worden ist. Dies ist so. und
konnte auch nicht anders erwartet werden —
denn solche „Einfaltspinsel" gelten in Wa
schington nur wenig, und haben somit nicht
den geringsten Einfluß. Das Postamt ist
daher immer noch an seinem rechten Ort in
Centre Valley. Welch eine Unternehmung
war dieS.-Ha '. Ha !Ha '.
Gerechtigkeit.
Nntzen der Cholera.
„ES hat Alles seine gute Seile," sagt ein
oltrS, aber wahres Sprichwort, und selbst
die schreckliche Cholera mackt von dieser Re
gel keine Ausnahme. Sie hat unseren
Druckerteusel in Angst gejagt, daß dieser alle
Ecken in der Druckerei rein ausfegt, sie reinigt
die Straßen, macht die Leute mäßig, bringt
den Preis der Kartoffeln herunter, läßt den
Salat in Saamen fchiessen. Pickels erhallen
Zeit zum Sauer werden. Bohnen werden
«ingemackt, Kaltbrenner verdienen Geld,
macht die Hochmüthigen demüthig, lernt
manchen Leichtsinnigen an den Tod denken,
giebt dem Drucker Stoff für feine Zeitung,
bereichert die Doktoren, und Schreiner und
Todtengräber haben die Hände voll zn lhun.
—Der Himml behüte uns indeß vor folck
einer .guten Seile'.'-(Morgenst.)
In alle deinem Tbun mit der Welt, laß
AvflichNgkeit deine Richtschnur sei».
Ankunft des Dampfschiffes
7 Tage später von Cn^opa.
Glorreiche Neuigkeiten!
Glänzende Tieg« derNngavn über die Rus
se» ; Abschxeidunq ihres NüekzugS »ach
de» Karpathen; Verbindung uuter de»
Feldherren Görge», Dembinski «. Nein;
wahrscheinliche Eninakmc der Festung
Tomeswar dnrch die Ungar«:
Türken znr Abhaltung der Russe» a»die
Grenze geschickt; Wirkung der englischen De
monstration in Wien; Aendernng des östreichischen
Ministeriums und Hinneigung zum Friede»
Ralicnalgarde» in Paris, in der Hoffnung, daß
Gerückte vcn Aaisergeliisten Deutschland ganz ver
' schollen!
„Die Hibernia" hat eine unerwartet gute
Fahrt von Liverpool gemacht: sie verließ
jene Stadt am 4. Angust, und traf am 14.
August früh Morgens in Boston ein.
NttHavtt
Folgendes ist die allgemeine Beine, kung
britliscker Blätter über den Stand der Kriegs
angclegcnheiten:
~Die Ungarn sind nock immer siegreich,
Abermals haben sie den Feind geschlagen
und dnrch glückliche Manövers in Nachtheil
gebracht.—die Oestreichs der Gefahr der
Umzingelung ausgesetzt, und die Russen von
ihrer Operationsbasis abgeschnitten. Die
drei großen ungarischen Feldheiren
Deinbiiicki und Bem) stehen mit einander
in Verbindung, und können sich jeden Au
genblick die Hände reichen. Ihre betreffen
den Stellungen sind durch die Beschaffen
heil des Landes gesickert, und sie können je
den Augenblick ans ihren natürlichen Fest
ungen hervorbrechen, wann sich eine Gele
genheit darbietet, über den Feind herzufallen
Die ganze Bevölkerung dient ihnen mit
Herz und Hand, bringt ihnen Nahrung.
Pferde und Knndsckaft von den Vewegun
gen des FeindeS." (Was will man mehr
verlangen?)
Görgey wandte sich nach feinem Siege
bei Waitzen nicht gegen fon
dern maifckirte am 10. Juli auf dem Neog>
rader Wege nördlich vom Matra Gebirge,
nach Balassa Gnarmath am Jpoly Flusse.
Längs diesem zog er auf der breiten guten
Straße gegen Lofoncz und von do>t nack
Nima Szombalh im Sajothale; bon da
über Rosenau nach Jaßo auf dem nächsten
Wege »ach Kafchau, um die dortigen Russi
schen Magazine auszuheben. Sein Plan
glückte ihm auf das Vollkommenste.
Zwischen Jaßo und Kaschau traf er auf
ein staikes Russisches Corps, und gewann
einen vollständigen Sieg über dasselbe. Die
russische Besatzung in Kaschau war über
das plötzliche E> scheinen der ungarischen Ar
mee wie vom Donner gerührt, ließ alle Ge
danken an Gegenwehr fahren, und die Mag
naren zogen am 22. Juli ohne Widerstand
ein. Kafckau ist in strategischer Hinsicht
ein höchst wichtiger Punkt. Deßhalb wurde
die Stadt von PaSkewilsck befestigt, und zum
Haupldepot der Lieferungen für die russische
Armee aus Polen und Galizien gemacht.
Von Kaschau eilte Görgey nack der Theiß,
über welche er bei Tokay und Tarzal setzen
wollte, um das über jenem Flnsse stehende
russische Corps zu vernichten. Dieses wurde
für unrettbar verloren gehalten. Görgey
halte sich einciseits den Weg nach Galizien
geöffnet, und andreiseits mitDembinSki cine
Verbindung hergestellt.
Von De m binski, dessen Verbindung
mit Görgey und Bem aufs Neue bestätigt
wird, belichten die spätesten, in Liverpool
über Wien, Köln und Paus eingelaufenen
Nachrichten einen Sieg überdaSHauptcorps
der Russen unter Paekewilscb bei Eilan.
Demnach war nach der Schlackt von Wai
tzen die Lage der Russen so mißlich gewor
den, daß PaSkewitsch mit seiner ganzen Ar
mee den Rückzug antreten mußte.
Der telegraphische Benckt äußert sick
darüber folgendermaßen : „Es ergiebt sick.
daß die T>Uppen von Dembinski und Pas
kewiUck bei Eilau zum Treffen kamen, wel
cbes mit der Niederlage der Russen endete.
Paskewilfch ist von seiner OperationSlinie
abgeschnitten, und Bem. Görgey und Dem
bin Ski stehen in Verbindung. Haynan's
Lage wird aIS höchst gefährlich geschildert."
Dembinski operirle mit 50,000 Mann
zwischen Ezegled und Szolnok; sein rechter
Flügel stand bei Jaß Bercny. In dieser
Stellung bedrohte er die Stellung der Oest>
reicher im Süden und die Russen im Nor
den.
Wenn sich die späteste Nachricht von dem
Siege Dembinski's über Paskewiiscb bei
Erlau bestätigt, so muß er sich auS seinen
oben angedeuteten Stellungen weiter nörd
lich gezogen haben, und war bei Erlau wahr
scheinlich von einem Theile dcrGörgcy'fchc»
Truppen unterstützt.
Demnach ist nicht allein der Rückzug der
Russen abgeschnitten, sondern die Ungarn
haben sich zwischen die Russen und Oestrei
cher, die in Pesth standen, in die Mitte ge
schoben, und demnach ist Haynaus Lage sehr
gefährlich.
Die vollständige Niederlage der Russen in
der bereits gemeldeten Schlacht bei Waitzen
vom 15. bis 17. Juli wird durch neuere
Briefe vom Kriegsschauplatz wiederholt be
stätigt ; es heißt in einem solchen : ..Der
Angriff der Ungarn auf die Heercsablheil
ung von Paskewilfch war furchtbar, und
die Russe» winden niedergeworfen und durch
brochen durch de» schrecklichen Angiiss der
Magyaren, die »uit beispielloser Tapfe,keit,
>a VciwegcnhtN ft-chlen." tzin and>cr Blies
schildert den Rückzug der Russen nach Düna
Keszi als eine wilde Flucht vor den ungar
ischen Husaren, und meldet, daß die Russen
von gänzlicher Vernichtung nur durch die
Ankunft des östreichischen Generals Rain
berg gerettet wurden. In Wien gestand
man zu, daß der Sieg der Ungarn bei Win
tzen vollkommen war.
Aus Krakau wird unter dem 23. Juli ge
meldet, daß mehre?lissiscke Truppen welche
im Begriff standen, aus obiger Stadt nach
Ungarn abzugehn, Gegenbefehl erhalten ha
ben. Zwanzig Eifcnbahnwägcn voll ver
wundeter Russen waren in Krakau ange
kommen.
Die schlimmen Nachrichten aus Ungarn
scheinen jenen Gegenbefehl hervorgerufen zu
haben—oder schlimme Nachrichten aus Po
len nnd Rußland ?
Die bereits vom vorigen Steamer gebrach
ten günstigen Nachrichten aus dem Süden
bestätigen sich ebenfalls:
..Die wichtige Festung war Temes soll
sich an die Magyaren ergeben haben. Der
Ban JeUachick war in voller Fluckt nach
dem Süden. Bem meldete seinen Sieg an
Kossuth mitden Worten: „Bemßan bum"
—ein herrliches Sicgesgeläute!
In einer andern Depesche sagt er: „Un
ser Land braucht nur noch zwei Generäle
zu besiegen-Julius und Augustus."
Die magyarischen Generäle (vor Allen
ohne Zweifel Perczel, dessen Namen die öst
reichischen Lügenblättcr eben so sehr ver
dächligt und verläumdet haben, wie den gro
ßen Görgey) sind Herren des ganzen Sü'
dens von Eßek. der Hanplfestung Slavon
iens, an der Drau bis zur äußersten südöst
lichen Stadt Ungarns, Orfgva, in der Nähe
des eisernen Thores. Sie standen demnack
in ungehinderter Verbindung mit Belgrad
und den türkischen Provinzen Bosnien und
Serbien.
In Folge der für die Ungarn günstigen
Nachrichten haben die Türken eine Armee
von 80.000 Mann an die ungarische Grenze
geschickt, um alle flüchtigen Oestreichs und
Russen zu entwaffnen, und ferner jeden Ein
fall der Russen von türkischem Gebiet in Un
garn gewaltsam zu verhindern. Weitere
feindselige Demonstrationen der Türken ge
gen die Russen dürften nach den neuesten
glänzenden Siegen Görgey's und Dembins
ki's als nicht unwahrscheinlich in Aussicht
stehen.
Es bestätigt sich, daß sich General Hay
na« nach Süden gewandt hat, um das
Kricgsglück des aufs Haupt geschlagenen
Ban Jelachich wieder zu bessern.
Aus Siebenbürgen lauten die Nachrich-
tcn noch immer wiedersprechend.
Aus Ungarn, 20. Juli. Durch die für
die Ungarn glückliche Schlacht bei Waitzen
haben die Heeiführer Ungarns erreicht, was!
sie wollten. Görgey und Dembinski haben
sich hinter dem Rücken Paskiewilsch's ver
einigt. Die Schlacht, die Görgey bei Wai-!
tzen lieferte, war seitdem Einmärsche der
Russen die blutigste. In Pesth, wohin
Verwundeten bis zum 19. foitivährend ge
bracht wurden, sind alle öffentlichen Gebäude!
milVerwundeten überfüllt; es liegen bereits
da 3400. Die Russen haben über 0000 an
Todten und Verwundeten verloren. Der
Kampf dauerte 2 Tage ; am ersten wurde
bis spät in die Nacht gekämpft, 120 Kano ,
nen spielten en fronte. Tags darauf
die Nachhut Görgey's furchtbaren Wider- >
stand geleistet; es warvom 17. auf den 18.
in der Nachl selbst Straßenkampf in Wai >
tzen. Nun ist die östreichisch-russische Ar
mee im Mittelpunkte Ungarns ven der un
garischen umgeben. Klapka behauptet Acs,
Görgey und Dembinski stehen mit 90 000!
Mann von Jpvlysagk bis Tokay ; Vescey!
und Guyon sdas3, ungarische Armcecorps)
jenseits der Theiß bei Szolnok.
Nack diesen Berichten steht die gänzlicke
Vernichtung oder Vertreibung der Russen'
und Oestreicker auf ungarischem Boden in
naher Aussicht.
bestreich.
Die niederschlagenden Nackricklen
Ungarn und die Volksdemonstration und
Parlamcntsdebatten in England sind für
das östreichische Ministerium 'Schwarzen
berg. das abgefeimteste Seilenstück der Met
lernich'schen Zeilen, ein Donnerschlag gewe
sen. Alle Lügen und Umtriebe jenes morali
schen Scheusals vermochten den reinen Hel j
den der ungarischen Revolution nichts zu
schaden, vielmehr ist es selbst von der Schande
seiner Thaten bedeckt, mit dem Fluche der i
östreichischen Völker beladen, unter dem
Hohne der Welt zm Grunde gegangen ! i
Wer seine Nachfolger sein werden, mel >
det der Telegraph nicht; allein es
das Wiener Eabiuet denke bereits an
den. —In seiner Bestürzung hat es ein Ver-'
bot erlassen gegen den Ankauf fremder!
Staalspapiere, Aktien ic.; es fürchtet, daß!
die Kapitalisten die östreichischen Staats !
papiere verkaufen, und ihre Kapitalien im j
Ausland anlegen werden ; es will die
fuhr von Geld in das Ausland verhüten,
wahrscheinlich um eine Zwangsanleihe zu
machen, da freiwillige Anleihen im In - und
Auslande unmöglich geworden sind.(. Gute
Nach,!)
Rußland
Nach einer polnischen Zeitung soll in Ruß
land eine republikanische Verschwörung ent
deckt worden sein. ES heißt, zahlreiche Ver
haftungen wurden vorgenommen : im Gan
zen 280 Personen. Die Sache soll von ei
nem Sekretär des Grasen Orlcff verrathen
worden fein; demnach schienen Glieder jener
einflußreichen Familie, die schon in mancher
Verschwörungen eine Rolle gespielt hat, auch
in der angeblichen neuen Bewegung verwick
elt zu sein. Es wurden Beamte «nit ge
heimen Vcrhaftsbcfchlcn nach Moskau und
andein Städten geschielt, um Glieder der
Verschwörung zu verhafte», welche die Ab
! slcht halte, das herrschende Kaiserhaus zu
stürzen und eine Republik zu gründen.—
> Bis jetzt kann man über die Wahrheit oder
l Unwahrheit jener Nachricht noch keine Muth
maßung aufstellen.
Italien.
Der Friedensschluß zwischen Sardinien
und Oestreich war noch immer nicht zu
Stande gekommen, und eS hatte auch keine»
Anschein, daß dciselbe bald, wen» überhaupt
! jemals, zu Stande kommen würde. Außer
! der Entschädigungssumme, über deren Er-
Mäßigung man sich ganz und gar nicht
verständigen konnte, bestand die sardiniscke
Regierung auf einer vollen Amnestie für die
Lombarden, dicVcnetianer und dieEinwoh
»er von Parma und Piacenza. Diese letz
! tere Bedingung wies Oestreich auf das Ent
schiedenste zurück. Beide Theile habe» den
Entschluß erklärt, nickt nachgeben zu wollen,
und Sardinien hat die Unterstützung Frank
! Reichs verlangt.
Karl Albert, dessen Tod bereits schon ein
mal gemeldet, aber später widerrufen wurde,
! ist nach den Zeitungen am 28. Juli zum
zweiten Male gestorben. Möge er nicht
! wieder aufleben !
! Obwohl die Franzosen die weltliche Au
lorität des Papstes in Rom wiederhergestellt
! haben, waren sie noch nicht im Stande, das
Kirchenhaupt zur Rückkehr nach Rom zube
wegen. Gen. Oudinot begab sick zu dem
5 Ende sogar selbst nack Gaeta. allein schein
bar ohne Erfolg. Theils mag der Papst
" die Rückkehr nach Rom, so lange die ver'
, haßten sranzösischen Henkerskneckte daselbst
Hausen, nickt für gerathen ballen; theils
scheint er den östreickifcken und neapolitani
schen Rathschlägen mehr Gehör zu schenken.
AIS den französischen.
Nack der „Mailänder Zeitung', vom 22.
Juli sNB. dem Organ Radetzki's) war an
der neapolitanischen Grenze das Gerücht in
Umlauf, Garribaldi habe sich verkleidet nach
! Anrerika eingeschifft, und die Freifchaaren in
den toskanischen Apenninen benützten nur
seinen Namen, um unter den Feinden Schre
cken zu verbreiten. Aus jener schwarzgelben
Nachricht darf man schließen, daß Garn
baldi den Oestreichern bald einen Besuch in
Toskana oder der Romagna abstatten wird.
Frankreich
Louis Napoleon setzte seine Sckauspieler
, Rundreise dnrch den Süden von Frankreich
fort. Nach feiner Rückkehr, wollte er in
Paris über die ganze Seine Armee eine
z Revue abHallen ; ohne Zweifel wird ge-
höriges Geld gespendet, um zahlreiche Rufe:
,.Vive l'Empercur!" hervorzuzaubern. Das
Schauspiel ist aus den IS. August festge
setzt. 4 Tage nach der Entfernung der Legis
! lativ Versammlung, wann man die lästigen
! Republikaner los geworden ist.
Die Blätter klagen ihn noch immer an,
daß er nach der Kaiserkrone strebe.
Das „Liverpool Journal" giebt indeß
wenig Hoffnung für das Gelingen der kai-
serlichen Pläne; es bemerkt:
„Der Empfang, welcher den, Präsidenten
!in den Provinzen zu Theil wurde, rcchlfer
tigte nicht die Hoffnung, welche er. wie es
heißt, hegen soll, nämlich auf 1(1 Jahre wie
der erwählt zu werden. Wir schenken den
Nachrichten über Reaktion in Frankreich
keinen Glauben—weder der Restauration
der Orleanisten. noch der Bourbonen. Der
! Tag des Königspielens in Frankreich ist vor
! über, und Louis Napoleon ist nickt der
! Mann, um eine Dynastie zu gründen."
England.
Statt das hungernde Aolk Irlands zu
fütttr», stürzen sich die irischen Städte, die
mir dem Besuch der Königin beehrt werden
sollen, in große Ausgaben, zur Bezeugung
! ihrer Treue und Freude! O Humbug!—
Dänemark.
' Die dänische Blockade der Elbe sollte am
2V. August ausgehoben werten. Warum
! so spät ?
Ueber Deutschland meldet der Telegraph
kein Work.
Prensien.
i Der Belagerungszustand von Berlin
wurde am 28. Juli ausgehoben. '
Die „Kölnische Zeitung" meldet, Preußen
? habe den Oestreichern und Russen den Bei
, stand deF „herrlichen Kriegsheeres" gegen
die Ungarn angeboten.
Californicn.
Die von dem „Faleon" nach Neu Orle
ans gebrachten Postselleisen aus Calisorni»
en, welche zu Land nach Neuyork befördert
wurden, sind am 12. August angekommen.
Die californiscbe Zeitung, die „Atta Cal
ifornia" vom 2. Juli, enthalt über Einwan
derung, über die Goldwäschereien und über
die einberufene Convention interessante Ar
tikel, aus denen wir einige Auszüge mitlhei- >
len.
! Die Bevölkerung Californiens stellte am
30. Juni d. I. (ohne die Indianer) etwa
i folgendes Verhältniß der Slammesver-
wandlfchaft heraus :
Amerikaner . . 10 000
Californier . . i), 000
j Merikaner .. . 0,5,00
- Chilianer . . 2 5»0
Andre Nationen . . 2,500
Zusammen 30.000
j Wenn man berechnet, daß bis Ende Oc
! tober noch etwa 2->,OUO Amerikaner und
5,000 von andern Nationen einwandern
' werden, so stellt sich alsdann die Bevölke
! rung Californiens, ohne die Indianer, zu
(jtl.ooo heraus, nämlich :
Amerikaner . . 35,000
Californier . . 0.000
Andere Nationen . . 10.000
Zusammen 00,000
Von den am 30sten Juni vorhandenen
3VMO Einwohnern sollen sich etwa die
! Hälfte (mit Einschluß der Weiber und Kin
j der) mit verschiedenen Geschäften befaßt
nnd die andere Hälfte Gold gegraben ha
! ben.
! Am Fealher oder Juba-Flusse soll die
Hitze sehr bedeutend gewesen sein, nämlich
05 Grad im Schalten.
Am San Joaquin sollen die Goldgräber
> im Monat Juni täglich durchschnittlich 25
! Thaler gewonnen haben ; manche Glücks
kinder beuteten an manche» Tagen 2 bis
300 Thaler aus. Der Redakteur des oben
genannten Blattes hatte eine Probe von
! amalgainitten Goide und Platina gesehen,
! die man am Stanislaus Flusse gesunden
! hatte.
Er äußert schließlich seine Ansicht dahin,
i daß das Goldsuchen noch immer ein so ein-
lräglicheS Geschäft sei, wie im vorigen lah
ie nach der listen Entdeckung des Goldes.
Cholera Berichte
Neue Falle. Todesfälle.
Aug. 14.—Philadelphia, 15 3
Ncuyoik, 109 3!»
Boston, 17
Aug. 15.—Philadelphia, 12 3
Neuyork, VI 31
Boston, 17
Buffalo. 40 lii
Aug 16.—Philadelphia, 3 2
» Neuyork, 02 39
Boston, 18
Buffalo, 4t» 17
'Aug. 17. —Philadelphia, 5 1
Neunork, 80 41
Buffalo. 22 13
Aug. 18. —Philadelphia, 4 1
! Neuyork, 07 42
Buffalo, 30 14
Boston, 20
Aug. 19.—Philadelphia, 0 9
— Neuyork, 55? 20
Aug. 20.—Neuyork. 59 23
Alban», II 15
Boston, 30
In Philadelphia werden keine Cholera.
, falle mehr durch das Gesundheitsboard be
richtet.
Sonderbare Prophezeihnng.
Englische Zeitungen unseres Landes mel
den, daß Lorenz» Dow, eceenlrischenAnden
kenS, Im Besitz eines Deutschen Werkes über
die Prvphezeibungen gewesen sei, welches er
sehr hoch schätzte und öfters Stellen aus dem
selben anführte. Unter andern merkwürdi
gen Sagen des ZZerfaßers dcsinden sich auch
folgende:—
»Ick wollte kein König fein, in 1848,"
! ..Ick wollte kein Todtengräber fein, in
I84!>."
I .„Ich wollte kein Soldat sein, in 1850."
„Ick wollte irgend einer dieser sein, in
1851." '
Das erwähnte Werk wurde vor ungefehr
200 Jahren geschrieben, und besitzt für die
Neugierigen allerdings Jntereße. Wie un
! gewiß war die Besitzart, mit welcher Könige
in 1848 ihre Kronen trugen! Wer würde
die Stelle eines Todtengräbers in 1849 be
gehren. der nickt gänzlich von geldsüclnigen
Beweggründen beherrscht wird! Es ist mehr
i als wahischeinlich, daß die Krieger der Erde
eine große Menschenmenge in 1850 liefern
werden, um ein weites stilles Giab zu füllen!
Und in 1851 können wir wenigstens hoffen
für die lieblichen Verbothen, welche ..Fliede
auf Erden und den Menfcken Wohlgefallen"
verheißen werden.—(Volksf.)
lur It i-> will,
! OH-I'lie tlunrtvrlx os tlie !>leel,o>list
Xuxunt 26. 'l'lin livv. V. <)lt>>l, ot
>nx.
Vcrheirathet:
(Durch den Ehrw. Hrn. DubS.)
! Am ISten Dieses. Hcrr David Hauser. niit Miß
Carolina Kern, beide von Siidwheilhall.
> Am nämlichen Tag. Herr Eli Arantz, mit Miß Hen-
rietta Kern, beide von Nordwheithall.
'
! —Herr John Hemmers, niit Miß Barbara Hctt.l. —
Am 7ten August, Herr John Nußbictel. mit Miß Su
! sanna Rolhroek, alle von Sprinqfield, Buets Caunw.—
A>» 12t«n August, Herr Enos iluistead, init Miß Mar»
Ritter, beide von Nieder-Sau.on.
August, Herr Meorqe Reinbold, mit Miß
Starb:
Am I'iten Dieses, in Nieder - Macunqie, Johann
SMaub.ii» Alter von t 6 Jahr, 5 M. und 18T.—Bei
der Beerdigung predigte der Ehriv. Herr Brobst.
(Eingesandt durch den Etirw. Herrn DubS.)
im Iten Jahr^
Au> lü'cn, in ?owhill, a» der Ruhr. Peter J.< Sohn
von Stephen Kloß, im slen Jahr.
Salinda, Tochter von Atm» Bar. im!>!>n Jahr.
Am letzten Freitag, in Ost-Atlentaun, Marn Emnia,
susi, im!t!lst«n Jahre.
' Am Jten, a» der Waßersucht, Elisabeth Huber, im
, KBsten Lebensjahr«.
! Am -lten, an der Cholera, Emilina Horn, im Illten
Monat.
(Eingesandt durch den Ehrw. Herrn Gernian.)
> Am Ilten August, in Salzburg, Amanda Susanna,
An, letzten Mittwoch, in Salzburg Zaunschip, ki'dia,
! Ehegallln des Herrn Joel Keck, in ihren, »«sie» Jahre.
Luea«, Eap. S!t, Vers 4», tl, u. 4:>.
B^'Eine Feierlichkeit.
Die „Söhne der Mäßigkeit" von Emaus
und den benachbarten Divisionen. gedenken
sich auf nächsten Samstag, den 22. August,
in der Kirche daselbst zu versammeln, von
dadurch das Städtchen zu marschiren und'
dann wieder in die Kirche, woselbst geeignete
.Reden in Englisch und Deutsch gehalten
I worden sollen. Das Publikum wiid ach
tungsvoll eingeladen beizuwohnen, um zu
sehen und zu hören.
Die Anorduuugo-t!>oml»it<ec
August 23. nqlm
Marktpreise.
Artikel. > per > Allen. >
Flauer Bärrel sz > »4 7^
Weizen Büschel 1 ,», ! '
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Wehchkorn l _ A
zlachssaanien > I Z zg
Sittikthnsaamen ! 2 Z «X»
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«»»er ! Psund Ii» IS
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öier 5,,tz. I<»
Roggen-WhitHl' Ga,. «5 25
Acvfel-Whiktel' LS A»
vittorv.Holj Klafter 4 5N 4 7t»
Eichen-H01z...e 3 50 S 75
Steinkohlen Tonne 3 W 4 NN
Gips > SW 4«»
Pliiladelpkiaer Marktbericht.
Samstag, August 18, 1849.
Flauer und Mehl —Der Enirfavq von Flaue»
ist iiinner »och leicht, welches die Preise mi, I S«««
per Bärret erhöhte. Vo» bis KOtX» Varrel q«.
meine Brände alter Stoct wurden an 4F-I t-> 6 4
verlauft. Frischgemahlener brachte KS l-is 5/iS, und
Ertra per Barrel. Roggenuiehl ist rar; klein»
Verkäufe wurde» an 3,12 bi? gemacht. Welsch
korninehl ist wenig im Markt, und Preise Koben ft».
800 Bärrel Pennsvl'.'. wurden an K 3 bis it. 12 verkaust
—und Brandiiwine an !j,25> per Bäkrel.
Getraide.—Der Vorrath von Weijen vermehrt
sich. Die Nachfrage dafür ist gut. und die Preiste an.
lxiltend. 2N.AV Büchel ordinärer ivurden an HI/>4
bis l,lt> verkauft, gemiftkter Pl,I I bi« 1,12 und wei
lier I.IIj biS I.tti per Bnschei. Fiir Roggen ist kni»
Markt. Aiir Welschkorn >var die Nachfrage gut.—
Pennsi'w. («elbes br. chie ven bi« 65 Cent« »e'r Bü
schel. Haser von 26 bis A Cent« per Büschel,
« i e h . At a r k ».
Rindfleisch. Schlachtochjen waren ISttg in»
Markt. Die 'Verkäufe fanden statt an A 5 56 bi« 6Ky
das Hundert Pfund. 756 sind nach Neuyerk gener»,
Kiihe und Kälber waren 346 im Markt.—,
Verkäufe fanden statt an 6 bis 41 Zholer für troeken»
«iike, 12 bis 24 Zhaler für Springers, und lö bi» St»
FHaler für frische Kühe.
Schwein e wurden 696 offerirt. Berkäuf»
fanden statt an 4 !><> bis 5> (XI das Kundert Pfund.
Schaafe und Lämmer.—Es wnrden'l666 m
l 25 bis 4 t»t«, je nachdem die Qualität.
Ocffcntlichc Vcndu.
Samstags den Bten Tag August, um!Z
Uhr Mittags, soll am Wohnhause der ver
storbenen Wittwe M a r i a K » a u ß, so
wir des verstorb. Adam Krauß, in Weißen
burg Taunsckip, Lecha Launty. öffenllich
verkauft werden :
Ein Spazierwagen n»t Geschirr, «in«
Kuh, 4 Sckweine, eine Uhr mit Kasten, Z
Betten und Bettstellen, Drawer, Schrän
ke, Ofen mit Rohr, Tische, Stühle, Kisten
und eine Verschiedenheit Haus, und Kü
chengerälhe zu weitläuftig zu melden.
Credit und Aufwarlung am Verkaufst«»
ge von NathanKrauß,
John Weida,
EreeutorS de« letzten Willens und Testament? ven Ad»
August 2?. nqZm
Oeffcntliche Vcndu.
Samstags den Bten September, um l
Uhr Nachmittags, soll am Hause des ver»
storbenen Reuben Stecket, in Ost«
Allentaun. öffentlich verkauft werden :
Tische, Stühle, Hausuhr, Better, aller
lei Haus und Küchen > Geräthe, Patent-
Waage. Schlitten. 1 Eingäuls Bauernwa
gen, ein Lsihiger Rockaway, Spazierwagen.
Pferdegeschirr. Strohbank, wie auch ein gro»
Ber Aorralh Bauholz aller Arten.
Die Bedingungen am LerkaufStage und
Aufwartung von
I. T. Kleppinger, Adm'or.
August 2Ü. nqZm
Nachricht
wird hiermit gegeben, daß der Unterzeichne
te als Erecuror von der Hinterlassenschaft
des verstorbenen I 0 h n R e x, letzthin von
-Heidelberg Taunschip. Lecha Caunty, er
nannt worden ist. —Solche daher, die an
die besagte Hinkcrlassenschaft auf irgend ei
ne Art schuldig sind, werden gebeten inner
halb <i Wocken bei dem Executor anzuspre
chen und Richtigkeit zu machen ; Und Sol
che, die nock recktinäßige Ansprüche an ge.
dachte Hinterlassenschaft zu machen haben,
sind ersucht dieselbe binnen besagtem Zeit
räume auch einzuhändigen.
Jacob Rex, Ex'or.
August 23. nqkm
I ä l, it e.
Dr. Hand ö Office —nächste Thüre za
Säger's Eifenstohr.
Preise —Best« Zähne auf Gold-Platten H 2
auf Silber-Platten 1 kl)
auf Pivot« I 6l)
Ptugs von <?eld bv
Silbern« Plug« LS
17 Jahr« Praklik in Allentaun—Alle Operaliemi»
Allentaun, A»e»st 23. nqll
Ein Pferde-Wettrennen.
SamstagS den B>en September soll in
BreinigsviUe ein große? Pferde-Wettren
nen stattfinden, wozu all« Sportsmänner
mit ihren schnellen Pferd,» einaeloden sind.
Mehr« Strn»lt«bhab«r.
August 23. nq3>»»
Briefe im AUeutauu Postamt.
Mose« Allender, Daniel Brobst, sen., Eph.
Win. H. Berndt, Hiram Brobst, Daniel Slouß, Henry,'
Dannert, Reuben Deibert, Vverhard und
George Zink, John Fogewian, lame« AaßiMr» John .
G. Goundie, E.?. Giiikinger, Joshua Heiise, Hr., H«»,
v i»» Keiler" 3, SharleS Klein, <s«eli«a K«k.
Ann Knallst, Elisabeth Keller, Hemy Lek, (Tm'-or) Ri
chard R. LeverS, Reul>c» Litzent-eeger, Herr W.
W. Morgan, I»».. Carolina Moser, Peter W, Marks,
Man' Ann Newhard, ThomaS S.ewbard, (Lchmied.)
James Ronen. Marlin Ruter, Hir Reifl, Ehrry- Jer.
enii»h Schindel, (kkrw. Henri) SteHel. Adanr Smitk,
s.u., William Se«senl>>>ch, I G.Spiel!, LoSnm« Srott,
Ada», Slerner, Jonaik. Swartz, Ykarl.s Snntk. Ma
ria Spinner. Ellen Skaller, Isabel!« Seip, Mar.
~Are« Simlair, Nana, Scholl, James Suiilcp, Rebelka
Schwenk, Zraii B. Stahl', A. Treasiuier, Job«
Flol>ll. Zlieotvre EÜ-. Beni .imn Witei-ll
S«lal) E.bjabnh Nlia.il?, G' jl- Zeikler.