Lecha Patriot. Alleutauu, Jnui 7, RB4SS. Die Neuigkeiten von» Auslande. Obfchon nur eine Woche später, sind die mil der Niagara erhaltenen Berichte von der alten Welt doch von großer Wichtigkeit. Die Sache deS Republikanismus hat in Frankreich einen bedeutungsvollen und glor reichen Triumph bewirkt, in der Thatsache, daß die am I3ten Mai stattgcsundcncn, und zwar nach dem GrundsZtze desal lge meinen Stimmrechts gehaltenen Wahlen ohne eine einzigeSlörung der guten Ordnung abgelaufen sind. Die Römer scheinen enlschloßen zu sein, die Verbindung zwischen Kirche und Staat auszulösen. Die Volksstimmung in dieser Hinsicht zeigt sich ganz deutlich. Die Einmischung Rußlands in die Strei tigkeiten zwischen Oestreich und Ungarn steht jetzt außer allem Zweifel. Eine Truppen macht von 12V,0(10 Mann ist bereits aus ihrem Wege nach Ungarn in Gallizien ein masckirl, und dem Resultate ihres ersten Zusammentreffens mil den Ungarn wird wit gespannter Erwartung entgegengesehen. Das Tt. Louis Feuer.—Diebe. Bei dem neulichen Feuer zu St. Louis zwangen manche Karreneigner. diejenigen, deren Eigenthum Gefahr lief eingeäschert zu werden, ihnen 2V bis 25 Thaler für eine einzige Karrenladung, die sie weg und in Sicderheil brachten, zu bezahlen. Auch wur den in manchen Fällen 2 bis 3 Thaler für einen Armvoll Güter wegzubringen bezahlt. Dies waren wirklich hohe Preiße, und ob es recht oder unrecht war, deßwegen mag ein Jeder zu seinem eigenen Schluß kommen. Am Tage nach dem Feuer wurden 70 Per sonen verhaftet, auk die Anklage bei dem Feuer Güter gestohlen zu haben. Da die Zahl so groß war, so begab sich der Recor der nach dem Gefängniß um dieselbe zu ver hören. Dieselben vertheidigten sich alle da mit, daß sie sagten: „Die Güter Habendort gelegen, und wir dachten es sei nicht unrecht dieselben mitzunehmen." Schändlich! höchst schändlich! Unter den Ruinen eines Hauses daselbst wurde ebenfalls ein todler Körper einer Mannsperson gesunden, der alle seine Taschen wohl mit Sackmessern und andern rverthvollen Artikeln gefüllt hatte. Es wild allgemein geglaubt, daß als er dainit be. schäftigl war, den Unglücklichen daS Ihrige zu rauben, die Mauer einfiel, und ihn mit seiner Beute unter die Ruinen begrub.— Wirklich ein schrecklicher Augenblick, um in die Ewigkeit geschleudert zu werden. DeS alten Zaekö Krug. Folgende vortreffliche Teniperenz > Anek dote erzählt der Editor des Grand River Eagle Auf der Brücke über den Grandriver be gegneten wir gestern einem alten, aber noch starken und gefunden Manne mit 11 Söh nen, 7 Töchtern, 37 Enkel und seiner Frau —die einzige die er je hatte,mit Pferden, Karren, Wagen, Ochsen, Kühen, Kälbern, Schafen und Hausgeräth von sehr alter »hümlichcm Aussehen, unter welchem Wie gen, Spinnräder, Häfen, Kessel, Fruchtresse, und fast Alles was eine Gesellschaft von 57 Blutsverwandten zu einer Ansiedlung nölhig haben mag, zu sehen waren. Nach dem wir den Zug angehalten und mehre An fragen gemacht hatten, frugen wir auch den alten Mann, was für einen Gebrauch er mit einem Krug ohne Boden machen könne, welcher an einem sichern Ort bei anderem Hausgeräth lag, und erhielten folgende Ant wort: „Das will ich dir sagen, mein Herr. Ich bin ein Mann ziemlich bei Jahren—habe bisher immer das Land anderer Leute ge baut und jedes Jahr genug dafür bezahlt— gebrauchte während der ganzen Zeit einen Krug mit einem Boden darin, und wurde krank durch das Ernähren anderer Leute mir meiner Hände Arbeit —sandle deswegen sie den meiner Buben nach Mexiko um für et was Land zu fechten-und nachdem sie un. ter General Taylor gefochten hatten, kamen sie alle gesund und zeitlich genug zurück um für ihn zu stimmen —und nun sind wir auf dem Weg um daS Land in Besitz zu nehmen, welches sie verdient haben, wo wir dann, will's Gott, ohne Renk wohnen können.— Und jener alle Krug, nun, den du dort siehst, der soll all den Branntwein und anderes » Liquor einhalten, das in meiner ganzen Fa milie gebraucht wird; denn der alle Gene ral Taylor hal meinem John gesagt, daß dies die beste Sorte Krüge sei um Liquor darin zu halten, und wenn er ihn wäre so würde er es allen Liquor-Krügen daheim machen, grade so wie sie es den Mexikanern machten—ihnen die Macht nehmen um uns zu tödren—Guv bei !' L'ch, der Whiskey ! Ein Kerl inMaiyland, der schon dreimal für das Stehlen eines und immer des näni- lieben SchnapsfäßcheiiS eingesperrt war, wurde kürzlich wieder wegen Einbruchs in einer Braniitewcinbremieiei festgef.tzl. Das Goldland. Die „sieben Städte von Eibola." Einem Bericht deS Major Emory, dem Historicnschreibcr von Gen. Kearney's Gi la Expidjlion, an den Congreß, ist ein An hang beigefügt, in welchem eine Correspon denz zwischen Albert Gallalin und dem An führer der Engineere vorkommt, in Bezug auf gewiße Stämme und Städte, welche in nerhalb den unerforschten Regionen nördlich des Gila und westlich der neumexikanischen Gebirgskette existiren sollen, und die in den hundert Jahren nach der Zeil des Cortes ein Gegenstand von vielem vergeblichen Suchen und Forschen waren. Die alten Spanier suchten in dieser Region die „sieben Städte von Cibola," welche in indianischen Tradi tionen als sehr wichtig und reich geschildert wurden—das Land wo Gold im Ueberfluß und die raren und köstlichen Juwelen ge funden werden sollen, welche von den Azte ken so viel getragen und so hoch geschätzt wurden. Major Emory berichtet auf die Anfragen von Hrn. Gallatin, daß er bei seiner Reise durch das Gilathal genug er fahren habe um die Meinung zu bestärken, daß interessante Stämme und Städte —oder Ueberbleibfel derselben —in dem gemeinten unerforschten Lande existiren, aber daß alle Versuche zur Untersuchung durch die Nava je Krieger vereitelt worden seien und auch wahrscheinlich ferner vereitelt werden wür den, außer mit hinreichenden Mitteln und nach gehöriger Vorbereitung unternommen. Allem Anschein nach wird eS jedoch nicht mehr sehr lange dauern, bis auch dieses jetzt noch gänzlich unbekannte Land vor den Augen des amerikanischen Forschers ent schleiert ist. Mehr Gold. Lieut. Beale, ein Geschäftsträger der Ver einigten Staaten, ist letzte Woche von San Francisco zuNeuyork angelangt, welche Reise er in 4V Tagen machte, und hat einen Gold klumpen mitgebracht der 8 Pfund wiegt.— Ncbendem hat er seine Sackuhr rauh mit Gold beschlagen lassen, so daß sie, abschon nicht schön, doch eine der werthrollsten Uhren in Existenz ist. Er versichert daß er einen Goldklumpen gesehen habe, der 25 Pfund wiegt. Auch sagt er daß die Gerüchte von dem Goldlande keineswegs übertrieben seien, und daß alle dortigen Einwohner schnell reich werden müßten. Immer ärger! Es sollen neulich in Californien zwei reichhaltige Silberminen.und zwei Quecksil ber Lager entdeckt worden sein, welche Letz tere an Werth alle andere in der ganzen Welt übertreffen sollen. Diamanten findet man auch dort nicht wenige, wenigstens so geht die Sage, und ein Herr hat daselbst ei nen gesunden, von der Grüße eineS Hühner eis, welchen er nicht willens ist unter 000 zu verkaufen.—Ein ziemlich schönes Sümmchen. San Francisco sollen sich nur 50 Frauenzimmer befinden, wovon 20 Ame rikaner sind. Dies ist wirklich eine sehr klei ne Zahl, wenn man bedenkt daß die Bevöl kerung daselbst Tausende zählt. Eine Schiff ladung Damen dahin würden daselbst, so sagt man von dorther, eine sehr.große Freu de verursachen —und alle würden ihr Glück gesunden haben. Wegweiser. Die Ausstellung von neuen oder Eifri schung alter unlesbarer Hand- oder Finger boards durch die Wegmeistcr wird oftmals, zur großen Unbequemlichkeit des Publikums, vernachlässigt. Nachstehende Abschnitte ei ner Akte der Staatsgrsetzgebung vom I3ten Juni 1830, in Bezug aus Straßen, :c., vei ordnet darüber folgendes : Abschnitt 01.—Die Wcgmeister sol len in ihren betreffenden Taunschips an al len öffentlichen Straßen, wo sich dieselben durchkreuzen (im Fall keine Bäume bequem zur Hand sind) Pfosten aufstellen lassen, die mit gut daran befestigten Hand- oder Fingerboards versehen sind, worauf in gro ßer und deutlicher Schrift zu lesen ist. wo hin solche Straßen führen, nebst dem Namen der Sladt, Ort oder Platz und Entfernung in Meilen wohin sie leiten. Abschnitt 62.—Sollte ein Wegmei ster, nach Verlauf von zehn Tagen, wo ihm j solche Anzeige gemacht wurde, sich weigern oder vernachlässigen, so besagte Handboards ! auszustellen oder wieder erfrischen zu lassen, so soll derselbe einer Geldstrafe, die Summe von zehn Thalern nicht übersteigend, unter worfen fein. Der t)9ste Abschnitt unterwirft irgend ei ne Person, welche muthwilliger Weise einen so an einer öffentlichen Straße errichteten Pfosten oder Handboard beschädigt oder zer stört, einer Geldstrafe von nicht über fünf zehn noch weniger als fünf Thaler. Der 75ste Abschnitt erkennt einiger Person, welche Klage dagegen einbringt, die Hälft» der so erlangten Geldstrafe zu. —(Neut.) Nen-QrleanS—Die Fluth. Die Nachrichten von der Ueberschwemmung der Sladt New-Orleans lauten im mer bedenklicher und betrübender. Unter dem 25. Maimeldet der Telegraph. daß das Wasser in den letzten 12 Stunden um 4 Zoll gestiegen und daß die Philippe Straße ganz ungangbar war. In der 0. Ward sind alle Brücken fortgerissen woiden. Die Cholera war in der Nähe des Damm bruches von Neuem ausgebrochen, und hatte mehre Leute weggeraff'. Beiichlevom3o. Mai lauten noch schlim mer : alle Arbeiten zur Verstopfung deS großen Bruches waren vergeblich, und die halbe Stadl stand unter Was ser. Die Einwohner ließen ihre Häuser und Geschäfte im Stich. Texas. Furchtbare Mordthaten und Verwüstun gen durch die Indianer. Die neuesten Nachrichten aus jenem Grenz staate, welche aus BMvnsville am Rio Grande bis zum 10. Mai reichen, lauten in mehrfacher Beziehung höchst betrübend. Die "Flag" von >enem Datum meldet, daß am 9. Mai die Bewohner von Browns ville in große Bestürzung gcriethen, weil zahlreiche Banden von Indianern den Ort Palo Alto angegriffen, und dort wie in der Umgegend Räubereien und scheußliche Gewaltthaten verübt hatten. Der Postwagen zwischen Point Isabel und Palo Alto wurde angehalten, und Hr. Bangs, der Eigenthümer, und ein Passagier gefangen genommen. Auch ein Zug von Frachtwägen mit werth vollen Waaren wuide in derselben Gegend weggenommen. " Solche Bürger von Brownsville, welche im Stande waren, sich Pferde zu vuschaffen. begaben sich alsbald nach dem Schauplatz der Gewaltthaten, allein ihre Anzahl war zu schwach, um mehrzu lhun.als dieAnsicd lungen zu beschützen. Major Taylor, wel cher dort befehligt, hielt es für ungerathen. angriffsweise zu verfahren, zumal da sich die Indianer zurückzogen. Der Befehlshaber von Fort Brown ent sandte ebenfalls einige 30 Mann Infanterie in Wägen, was Alles war, das er von feiner Garnison entbehren konnte. Allein ihr Fort schrill war zu langsam, um gegen einen so listigen und wohlberittenen Feind wie die Indianer etwas ausrichten zu können. Lei der hatte man in Fort Brown keine Pferde, um die Leute beritten zu machen. Ehe sich die Indianer zurückzogen, begin gen sie schauderhafte Grausamkeiten ; nur folgende werden in der "Flag" als Beispiele gemeldet: Ein Hr. Zamora, ein angesehener Bür ger, welcher gemäß dem Friedensvertrag Bürger der Ver. St. werden wollte, wurde nebst einem Sohne gelödtet; ein andrer Sohn wurde schwer verwundet, und seine 14jährige Tochter in Gefangenschaft ge schleppt. Aus dem Rancho (Farm) Santiago wur den 2 Männer geiödlel, und l Frau mit 2 Kindern zu Gefangenen gemacht. Vom Rancho de los Indios wurde Mrs. Wilfcy, Frau von Capt. Wilsey, mit ih rem Bruder und ihrer Schwägerin gefangen fortgeführt. Die bejahrte Mutter der Mrs. Wilsey folgte ihren Kindern ein Stück We ges, trotz der Drohungen der Wilden ; und endlich ergriffen sie die Indianer, banden ihr die Hände, und durchbohrten sie mit Lan zen und Pfeilen; sie ließen sie für todt liegen ; doch erholte sich die unglückliche Mutter so weit, um die benachbarten An siedler in Bewegung zu setzen. Sie war furchtbar verstümmelt, und nach den letzten Nachrichten wahnsinnig geworden. Die Verwüstungen längs dem Rio Grande werden als furchtbar geschildert; 70 Wohn ungen von Landwirthen sind niedergebrannt worden. Die "Flag" sagt, Obiges sei nur eine schwache Andeutung der von den Wilven begangenen Gewallhaten. Die bürgerlichen Behörden von Browns ville wandlen sich an den mexikanisch en General Abalos, den Militärkommandanten von. Matamoras, um eine Hülfssendung von Dragonern. Er zeigte sich dazu bereit willig, und die mexikanische Kavallerie er schien auf dem mexikanischen User des Flus ses, allein der amerikanische Befehlshaber wollte die freilich entehrende Hülfe des Auslands nicht zulassen, gestattete aber da mit auf eine noch entehrendere und ver brecherifche Weise das fernere Molden und Rauben friedlicher Bürger von Seiten der Wilden. Die ganze amerikanische Bevölkerung im Rio Grande Tkale war in der größten Auf regung. . Eine Schaar Auswanderer unter Anfüh rung von Major Barry wurde 15(1 Meilen jenseits der Hacienda San Juan de Zendas von den Indianern angegriffen, und alle er mordet oder gefangen genommen, bis auf den Major uud etwa 5 andere Mitglieder. Die Cholera richtete furchtbares Ver derben in San Antonio an; es waren be reits beinahe st)tl Personen gestorben. Die Krankheit brach im Lager des 3. Jnsante. rieregiments aus, und theilte sich den Ein wohnern mit. Die Todten lagen unbegra ben und die Sterbenden unverpflegt unter freiem Himmel. Heldinnen in der Ungarischen Armee. Zeitungen von Deutschland berichten, daß die ungarischen Frauen mit gleichem Enthusi asmus für die Freiheit ihres Vaterlandes fechten, als die Männer. Unter hundert und vierzig gefangenen Ungarn, welche dem Gen. Simonifh in die Hände sielen, befan den sich neunzehn Frauen in Solbatenmoii tur und mit Musketen bewaffnet. Eine Gräfin von hohem Range hat auf eigene Kosten ein Regiment errichtet, dessen Com mandeur ihreSchrvester ist.—Kein Wunder, wenn die Oestreicher solchem Enthusiasmus weichen müssen. WaS doch die Lieb« thnt! Die Tochter eines N. U. Kaufmannes entfloh vor einigen Tagen mir ihres Vaters farbigem Commis, das Pärchen wurde je doch eingeholt, ehe der Squire den Bund befestigt hatte. Ebenso ging kürzlich eine allciliebstt. junge New Uorkerin mit einem alten, veiheiralheten Neger, der häßlich wie ein Pavian sein soll, durch. Die Nach spürungen von Seiten ihrer Verwandten halten bis jetzt kein Resultat. Verbreitung des Lichtes. Das Gaslicht—sagt der Readinger Beo. bachter—verbreitet sich mit bewundernS> werther Schnelligkeit in unserer Stadt, täg> lick sieht man Vorbereitungen die Röhren weiter auszudehnen und wenn die Sache so fortgeht, wird in wenigen Jahren das Mond licht bei uns ein überflüssiger Artikel sein. Schade daß sich das Gaslicht nickt so leicht durch alle dunkeln Ecken von Berks Caunty verbreiten läßt; es wäre vielleicht ein gutes Mittel den Lokofokoismus auszutreiben. Vom Auslande. Ankunft des Dampfschiffes 7 Tage spättrvon Ettwpa^ Die Wahlen in Frankreich—Die (Expedi tion nach Rom—ltalienische Affairen — Marsch der Ungarn gegen Wien—Die rnpische Armee Erwartete Schlacht Mischenden Ungarn nndßnßen—Tach bestaud in Deutschland. Der Steamer Niagara, welcher Liver pool am 19ten Mai verließ, traf am Elsten Mai um 3 Uhr Morgens in Halisar ein. In Handelsgeschäften hatte ma» in Eng land keine Aussicht auf wesentliche Verbes serung. Die Preise der Brodfrüchte waren etwas gestiegen. Aus den englischen Fabrikdistiikten Hörle man allgemeine Klagen, daß man die Waa ren mit wenig oder keinem Gewinn verkau scn konnte. Der Krieg in Ungarn nimmt eine neue Gestalt an; derselbe dauert mit ungeschwäch tem Eiser fort und das Glück der Ungarn ist immer am Steigen. Sie sollen sich nur noch einige Tagesmärsche von Wien befin den, zu welchem Punkt auch die Russen so schnell als möglich vordringen. In Sizilien ist wieder eine Insurrektion ausgebrochen. Das Eomplott zeigt sich immer deutlicher in Deutschland,- daß sich die Fürsten zum Sturze der Liberalen verbunden haben. Irland ist ruhig und elend wie immer. Der Volksaufruhr in Canada hat im brit tischen Parlament einige unbedeutende Dis cußionen hcrvogeiufen, und das Gouverne ment hat sich enlschloßen, Lord Elgin zu unterstützen. Frankreich.—Die Wahlkg in Frank' reich am Bten Mai gingen ohne eine einzige Störung der quten Ordnung vorüber. Das Resultat derselben ist noch nicht genau be kannt, doch soll sich eine große Mehrheit zu Gunsten des Friedens und der Ordnung er klärt haben. Der Constitutioiiel berichtet die Erwählung von 453 Repräsentanten in 52 Departements, von welchen 289 gemäs sigtc Republikaner. 81 Demokraten oder So cialisten und 75 Freunde der Constitution sind. Italien. Die Oestreicher sielen im Norden in die päpstlichen Staaten ein und Marschall Winpain brecht mit Feuer und Schwei! allen Solchen die ihm Widerstand leisten. Im Süden waren die Neapolita ner im Wordringen, erlitten aber bei einem Angriff auf die Römer am slen eine Nie derlage, worauf sie ihre Waffen wegwarfen und flohen. Tags vorher sollen, nach ei nem Privatbericht, die Spanier zu Firme sino gelandet sein. Die französische Expedition zur Wieder einsetzung deS Papstes hatte den letzten Be richten zufolge ihren Einzug in Rom noch nicht bewirkt. Die Armee unter Gen. Ou dinott soll jedoch um viele taufend Truppen verstärkt worden sein, und jetzt aus ung.sähr 200,000 Mann bestehen. Da der Enthu siasmus der Römer aber so groß ist, glaubt man daß sie die Stadt zu behaupten im Stande sein werden. Ein Buef in der Times berichtet die La ndung eiiier.gegen die Stadt Rom bestimm tcn spanischen Macht zu Finimiso. Schreckliche Berichte über Ermordungen von Priestern sind erhalten, welche aus ih ren Schlupfwinkeln hervorgezogen, getödtet, ihre Körper in kleine Stücken zerhackt und dann in die Tiber geworfen winden. Alle Berichte stimmen darin überein. daß es mit der weltlichen Herrschaft des Papstes aus ist, und daß die vereinigten Mächten Europas kaum im Stande sein werden, sei ne Heiligkeit wieder auf den Thron des Va ticans zu setzen. Nachrichten per Telegraph wurden von General Oudinot erhalten, welche es wahr scheinlich machen, daß es den französischen Truppen gestattet wird, ohne Widerstand in die Stadt Rom zu marfchiren. Die Oestreicher hatten nach den letzten Berichten die Stadt Bologne noch nicht in Besitz ; doch war eine Uebergabe stündlich e, wartet. Die Bologncscn hatten sich tap fer gewehrt. Dieselben versprachen die An erkennung des Papstes unter der Bedingung, daß er alle Pnester vom Gouvernement aus schließe ; aber der östreichische Besehlhaber !gab ihnen zur Antwort, daß Unterthanen nicht erlaubt weiden dürfe ihren Souverä nen Bedingungen zu stellen. Zu Venedig ging Radetzki noch weiterals dies. Die Venetianer forderten ein Waf fenstillstand um die Vermittelung Frank reichs zu erhallen, an welches sie sich gewen det hatten. Doch sie erhielten zur Antwort, daß der Kaiser Herr sei und nie erlauben werde, daß eine fremde Macht sich in die Angelegenheiten zwischen ihm und seinen rebellischen Unterthanen mische. Die rufiische Armee in Bewegung. Der Kaiser von Rußland erreichte St. Petersburg von Moskau am 4ten Mai. — Die Truppen sind auf ihrem Wege nach Ungarn zur Hülfe der Oestreicher, in Galli zien eingerückt. Ihre Macht besteht aus >2O (KM Mann mit 350 Kanonen und 25,- (100 Kavallciisten. General Bem soll bereit sein ibnen in Siebenbürgen einen warmen Empfang zu geben, und es wird heiße Arbeit geben, elx es vorüber ist. Deutsckland—Preußen hat dem Bei spiel Oestreichs gefolgt und seine Delegaten von Frankfurt zurückgezogen. Die übrigen Hauptmächte werden ohne Zweifel dasselbe thun. Der Großherzog von Baden fand es noth wendig aus seiner Hauptstadt zu fliehen. Zu Elbeiseld, Düsseldorf, Hagen, Afeli um, und in allen Marklstadtcn Rhcinprcus sens halten die Insurgenten Barrikaden er. richtet und die Constitution zu einem Vor wand für Tumulte gemacht. Zu Berlin ist ein Art Congreß zufam mengetreten, und Baron Gagcrn's Plan I für zwei deutsche Federal Staaten wurde! siisck belebt, wovon eine doppelte Confede ration die Grundlage sein soll. Oestreich willigt zu einer näheren Verbindung mit Deutschland, ein. Die deutschen Staaten und Oestreich sollen niemals Kiieg gegen einander führen. Sie sollen blos eine ver' thcidigende Allianz sormiren, und ein jedes Land mag nach Beliebeneinen auswärtigen Kiieg sichren, u. s. w. Dieser Plan hat die Aufmerksamkeit Europas auf sich gezogen, doch dessen Realisirung kommt auf die Ent fernung noch vieler Hinderniß- an. Belehrende Unterhaltung. Das Land der Sehnsnckt. Kennst du das Sand? wo die ?lqa?.'n l'liih'n. Durch stillen Wald die edlen Husche zieh'». Die Esche finster, hoch die Tanne rag», lind der Creole wilde Katzen jagt. Kennst du es wohl ? Kennst d» das ?and ? Das stille Meer bespült Die schönen llf.-r, die ein Zephir tulilt ; Auf fernen Berqeskuvren ql.üijt der Schnee, Möcht ich mit dir, du stolzer Dämpfer, jieh'u. Kennst du es wohl? I u n i. Dieser schöne Monat, der sechste unseres Jahres, in welchem die Sonne in das Zei che» des Krebses tiitt, erhielt, nach Einigen, seinen Namen von dem lateinischen Worte Zunius, während Andere behaupten, diese» Name sei ihm zu Ehren der Jugend von Rom gegeben woiden, in honorem Junio rem, —oder von Junius Brutus, welcher den Römerkönig ausstieß und die Regierung auf das Aolk legte. Die Römer glaubten diesen Monat unter der Beschützung Mer kurs. Unsere sächsischen Vorfahren, welche über Haupt schicklieiieie Namen für ihre Monate hatten, belegten diesen mit dem Namen W e i d m o n a l. weil die Waide, auf Ivel cher ihr Niel) ging, in diesem Monate sich im vollkommensten Zustande befand. Das Wetter im Juni mag im Allgemei nen als das angenehmste des ganzen Jahres angesehen werden ; die Luft ist gleichsam mit Gesundheit geschwängert, indem sie mil den köstlichen Wohlgerüchen von lausender lei Blumen erfüllt ist. welche sich zu diese, Jahrszeit in ihrer höchsten Blüthe befinden. Alle Theile des Pflanzenreiches sind in schnellem Wachsthum begriffen, die Bäume haben ihre vollkommenste Kleidung angezo gen, während die Gärten dem Bewundere, der Natur ein Schauspiel von Sommer schöiiheit darstellen, das in seiner Pracht die Augen in allen Richtungen fesselt und den Geruchssinn mit feinen belebenden Eigen schaflen erquickt. In diesem Monat findet die Heuernte und das Geschäft des Schaafe fcheerens statt. Der Krebs. Das erste der Sommerzeichen wurde Krebs genannt, weil bemerkt wurde daß die! Sonne, wenn sie sich in diesem Sternbilde befand, ihre größte nördliche Entfernung vom Equator erreicht hat und dann wieder eine zurückgehende Bewegung annimmt, welches die Alten unter dem Bilde eines KrebseS vorstellten, weil sich derselbe rück ! wärts fortbewegt.—Dieses Sternbild enl hält 83 Sterne. Bethlehem, in Asien, und sein» Umhegend. Das alte Bethlehem existirl noch jetzt.! Klein und dürftig ist es allerdings ; auch zur Zeit, wo Christus geboren wurde.! war es eine der unbedeutendsten Ortschaften im jüdischen Lande. Nennt es doch schon M i ch a 5, l. „klein unter den lausenden in Juda." Gewiß würden Kriege, welche seitdem Palästina verheeilcn, die Seuchen, welche es entvölkerten, jenen kleinen Flecken von der Erde vertilgt haben, wie so viele andere Städte von größerer Wichtigkeit i» jenen Gegenden verschwunden sind; doch der Weith, welchen fromme Sehnsucht auf Al les legte, was an die irdische Laufbahn des göttlichen Lehrers erinnerte, hatte die Folge! daß auch keiner der Orte, wo er wandelte und lehrte, geboren ward und starb, ganz und gar verichwand. Freilich möchte vonz zehn Angaben, die dem leichtgläubigen Pil ' ger des Morgenlandes mitgetheilt werden.; nicht eine vollkommen wahr fein; indes' scn ist doch selbst der Gebildetste und Aus geklärteste geneigt, mindestens hier und da eine und die andere Spur gelten zu lassen. und thut es der Phantasie wohl, die Stadt zu sehen. Wo Christ»« starb, wo er b e q r a b e n ward. Wo er, vom Tod' erst.-hcnd. s.tt'st den Tod bezwang.! so ist es ihr wohl nicht minder anqen.hm.l die Stätte zu schauen, die ihn als Hülfloses Kind in der Krippe, statt einer Wiege, barg. Versetzen wir uns im Geiste also einen An genblick nach dem kleinen Bethlehem. — Ei ne große Kirche, von der Kaiserin Helen erbaut, steht jetzt über dem Stalle, wo einst Maua ihre Zuflucht fand, zu dem man drei zehn Stufen hinab steigen muß. Indessen noch jetzt werden im Morgcnlande häufig die Ställe u n ter der Oberfläche der Eide angelegt, und so ist deshalb nicht zu sürch- ' tcn, daß frommer Aberglaube hier den Pil gern einen falschen Ort angebe. Zur Zeit, als Helena jene Kirche darüber erbauen / ließ, möchte die Sage doch wohl dm Vi» genau bezeichnet haben, und seitdem hat »» nicht verändert werden können, als in sofern er jetzt mehr einer Grotte, als einem Stalle gleicht. Dies Letztere ist indessen leicht er klärlich, weil er aus einem Felsen gehauen ist, und die FranziScaner, zu deren Kloster' die genannte Kirche gehört, eine Menge Vei> zierungen anbrachten, welche die ursprüng' liche Gestalt derselben veränderten. Auf dem Punkte, wo der Heiland selbst geboren sein soll, steht ein kostbarer Altar mit immer brennenden Lampen und ihm gegenüber ein anderer Altar, angeblich an dem Orte, wo die Weisen aus dem Morgenlande der Ma > ria und ihrem Kinde huldigten. Selbst der Stern, der sie na» Bethlehem geleitet ha ben soll, ist durch einen Marmorstern auf dem Boden angedeutet, dessen Lage gerade dem Punkte entspricht, an welchem er nach der Meinung des Volks am Himmel stand. Um ihn läuft ein silberner Strahlenkranz mit der Umschrift in lateinischer Sprache: ! ..Hier wurde Jesus Christus von der Jung frau Maria geboren." Ungefähr eine Viertelstunde von Bethle ! hem wird im Thale auch noch das Feld ge ! zeigt, wo den Hirten durch Engel daS fröh liebe Ereigniß von Christi Geburt soll ver kündigt worden sein. Zwei schöne alte Bäu, nie stehen in der Mitte der von Blumen be deckten Ebene und „die Stelle ist so freund lich und anmuthig. sagt I. Carne in seinem Leben u. Sitten des Morgenlandes, und si« paßt so gut zu jener großen Begenheit, daß man ungern daran zweifelt.'' Jedoch, so viel auch Mancher von unS darum gäbe, wenn er an diesen, durch solch« Erinnerungengiheiligten Orten einig, Stun den weilen konnte, so gleichgültig sind die dort wohnenden Christen und namentlich die Mönche des Franziscanerklosters selbst da- gegen. Ohne alle Theilnahme erzählen und zeigen sie, was hier Merkwürdiges ist, und von Allem sprechen sie lieber, als von den ! Orten, die den herkommenden Pilgern so theuer sind. Auch werden sie dort wem i ger, wie wir, an alle die Wohlthaten den ken, die uns durch des Heilandes Geburt zu Theil winden. Doch das ist der Lauf der I Welt. Die Phantasie leiht allen Dingen ! einen Reitz, welchen die schale Wirklichkeit !so leicht abstreift. Sollte es deshalb den ! Orten, wo der Heiligste auf Eiden geboren war, lebte und starb, besser gehen ? (Vat. Zr. Nationale tü'haraktrrziige. Deutschland hat Uhren, Geistergeschichten und die Buchdruckeikunst hervorgebracht. ! Frankreich, Köche, Kapaunen und Compli meiite. Rußland, Kaiser und Hanf. Af ! rika, Elfenbein und Ebenholz—Schwarze. England, Roastbief, Puddings, Bier und Taxen. Die Vereinigten Staaten, Consti- lulionen und..Uänkie-Noschens." Nützliches für Alle. (Chinesischer Hanf. Die französische Agrikultur wurde durch einen sehr wichtigen Gegenstand bereichert. Diesir kostbare Artikel ist der chinesische Hanf, dessen Samen durch Hrn. M. Stier, ein Glied der französischen Gesandtschaft in China, nach Frankieich importiit und zu Marseille von W. Garnier Savatier gebaut und naturalisirt wurde. Dieser Hanf, des sen Fortpflanzung in Frankieich durchge reisten Samen gesichert ist. wächst zu einer Höhe von 24 —25 Fuß, der Stengel erzeugt gegen (i Pfund Samen, und gibt Bast ge nug für eine Uard feinen Lawn, von besserer Qualität und schöner als irgend früherer Artikel der französischen Fabrikalion. Die Cullur dieser Pflanze wird für den Süden von Frankreich um so einträglicher sein, alj jene Gegend zur Reise ihres Samens beson ders geeignet ist, und andere Länder damit versehen kann, wo zwar auch der Bast, aber kein Samen gewonnen werden kann. Eini ge Eremplare dieser Pflanze wuiden bei der Schau Ausstellung zu Moutpelier gezeig», welche von 20—22 Fuß Länge hatten. — (Sollte dieser Hanf nicht auch in Amerik» j gezogen und sein Samen zur Reife gebracht werden können ? Wer macht de» erst»»Ver j such ? Und wenn ihn Jemanv macht, wiid man uns gefälligst über- das Resullat Nach richt geben ?—(W. Penn. Slzg.) Ratte» wegzutreiben. Hr Charles Pierce, von Milton. zerstieß Potasche und streuete sie überall um ihr» Schlupflöcher, und rieb welche an die Seite der Bretter und untern Theile wo sie durch, i kriechen. In der folgenden Nacht hörte er ! ein Quieken unter ihnen, und dachte eS wär« die ächzende Eigenschaft der Potasche die ihnen in die Haare oder kahlen Füße gekom men wäre. Sie veischwanden.und er wurde seither nicht wieder von ihnen belästigt. Der Humorist. Starkes Wachsthum. Zwei Bauern im Westen suchten einan» der im Prahlen mit ihrem Welschkorn zn l übertreffen. Ein Dabeistehender, welcher eine Zeitlang schweigend zuschau,te, sagte ? I „Meine Herren, ich muß meine Story jetzt auch erzählen. Letzten Sommer als ich durch niein Welschkornscld gieng, nahm ich einen Stock wahr, welcher besonders gut zu wachsen schien. Begierig anszufinden ob dieser Stock nun mehr Welschkorn hervor bringe als die arideren, schlug ich rinen Sti cke! neben denselben in den Grund. Ich ha. be nicht mehr daran gedenkt bis ww das Welsckkorn basten wollten, da fand ich ei> nen Stock welcher wunderbar groß war; ich zahlte die Kolben welche daran waren und fa»d dreizehn .qroße und sechs kleine. Dann fiel es mir ein daß dieseS der Stock sein müßt- den ich gemerkt hatte. Ich such te nach dem Sticke! und sand daß sogar eit» Kolben »us dem Slickel gewachsen war. Ein betiunkencrEckensteher kam zu einen» Prediger und sagte: "Herr Pastor, ick wilt mir scheiden laßen !" "Warum denn ?" — "Ja. meine Frau trinkt zu viel Schnaps.'' —"Zu viel Schnaps?" sagte verwundert der Prediger, "und darüber beklagst Du Dich, der doch täglich betrunken ist?" "Eben da rum, ' antwoilct, der Eckensteher, "cenS muß doch in der Familie sciu, daS nückto« iS !"
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