Der lecha patriot. (Allentaun, Pa.) 1848-1859, May 17, 1849, Page 2, Image 2

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    Lecha Patriot.
Attenkam», Mai R 7, RB4N.
Wasser-Compagnie Wahl.
Bei der am letzten Montag gehaltenen
Norlhampton Wasser - Compagnie Wahl,
wurden folgende Herren als Aufseher für
das laufende Jahr erwählt, nämlich: —M.
D> Eberhard, Jesse Grim, Benj. Ludwig,
John Eckert und Nathan Eberhard.
Ernennungen durch den President.
W. I. P. W h i t e, als Postmeister von
Philadelphia.
W. O. Lewis, als Hafen Collektor
von Philadelphia.
A. E. N o b e r t s, von Laneaffer Co.,
als Marschall für den östlichen Distrikt von
Pennfylvanien.
Ernennungen durch de» General Postmei
ster.
I a m e s A. R i c e, Esq., als Postmei
ster von der Stadt Bethlehem, an die Stel
le des Herrn Tombler, der abgesetzt wurde.
Dies ist eine vortreffliche Ernennung, und
Bethlehem kann sich glücklich schätzen einen
solchen Beamten bekommen zu haben. Hr.
Rice bediente das nämliche Amt schon frü
her mit völliger Zufriedenheit Aller die Ge
schäfte mit ihm hatten.
B. F> Arnd t, Esq., als Postmeister
von Easton, an die Stelle des Hrn. Herster,
der ebenfalls abgefetzt wurde. —Auch dies ist
eine gute Ernennung; indem ein Jeder ger
ne und willig zugibt, daß Herr Arndt ein
pünktlicher Beamte sein wird.
Feuer.
In der letzten Mittwoch Nacht, den Neri
Mai, hatte Herr Aaron Gaumer,
von Nieder - Macungie Taunschip, dieser
Caunly, das Unglück feine Scheuer durch
Feuer zu verlieren. Als man die Flammen
entdeckte, hatten dieselben schon so weit um
sich gegriffen, daß weder an eine Rettung
des Gebäudes, noch des Inhalts zu denken
war, —und schauderhaft zu melden, 4 gute
Pferde und 13 Stück Hornvieh, worunter
sich 10 vortreffliche Milchkühe befanden,
sind durch dieses verheerende Element ver
zehrt worden. Auch Dreschmaschine, Pfer
degeschirr, und kurz Alles was der Bauer
gewöhnlich in der Scheuer hält und aufbe
wahrt, wurden ein Raub der Flammen. —
Der Verlust des Herrn Gaumer, der ein
fleißiger und respektabler Mann ist, wird
nicht weniger als 2000 Thaler sein. Glück
lickerweise sür ihn war aber, (wie wir be
richtet sind) die Scheuer, so wie der Vieh-
Stock in der Sinking Spring Vcrsicherungs-
Gesellschaft gegen Feuer versichert—aber ne
ben diesem hat dennoch Herr Gaumer einen
zu schweren, mit vielen nicht angenehmen
Umständen verbundenen Verlust zu ertra
gen.—Wie das Feuer entstand ist bis jetzt
»och in einen dichten Schleier gehüllt.
N o »i Kalifornien.
Bon Californien laufen immer noch bei
nahe jede Woche neue Berichte, Gerüchte,
und Erdichtungen ein, und Pflichtgemäß
müßen wir unfern Lesern etwas davon er
zählen, welches damit geschieht, daß wir an
den uns scheinbar übertriebenen Erzählun
gen vorüber paßiren, und nur dasjenige wie
dergeben, was uns wahrscheinlich scheint.
Die letzten Berichte von dorther haben es
daß neulich daselbst an dem Strand ein
HauS etwa 00 Fuß in der Front, für 5000
Thaler jährlich verrenket worden fei, und
daß 10.000 Thaler für eine Lotte von 137
Fuß in der Front verweigert worden seien.
Im Februar waren Lebensmittel immernoch
sehr hoch im Preis, aber die Aussichten wa
ren, daß sie bald sinken würden. Zwei
Männer waren soeben von den Minen mit
47 Pfund Gold zurückgekehrt, welches sie
in 5 Tagen gefunden halten. Stiefel ver
kauften an 815 bis 820 das Paar; Schuhe
an 10 bis 15 Thaler; Ueberrücke an 50 bis
70 Thaler; Hüte an I» bis 10 Thaler ;
Pickärte an 8 bis 1t) Thaler; Hosen an 1(1
bis 20 Thaler, ic. Unter denjenigen die zu
letzt dort ankamen waren viele Männer mit
ihren Familien, und überhaupt soll die Ein
Wanderung sehr stark sein.
Die Amerika,lifclie Bibel-Gesellschaft.
Diese Gesellschaft feierte letzte Woche ih>
ren 33sten Jahrstag in der Stadt Neu
Uork, bei welcher Gelegenheit die Herren
Snodgraß, Dyer, E. S. Porter, Adams,
Eor, Durbin, Baeon, Poor und Bradish
Reden hielten. Aus einem Bericht der da
bei verlesen wurde, ergibt es sich, daß die
Ausgaben der Gesellschaft im letzten Jahr
Vch zn 8252,134 52. und die Einnahmen
zu 5252,214 84 beliefen. Die Bilanz in
der Schatzkammer daher ist 880 32.
Die Gesellschaft ließ in dem letzten Jahr
205,307 Bibeln und 359,410 Testamente,
in verschiedenen Sprachen drucken. Wäh
rend dem ganzen Zeitraum daß die Gesell«
schaft in Existenz ist (33 Jahre) publizirle
dieselbe 2,510,610 Bibeln und 3,831»,53 U
Total 0,347.140. In der >
That eine sehr schöne Anzahl.
In der Stadt Lancaster hat man im Vor
schlag, eine neue, und zwar die dritte Baum
wolUn Manufaktur zu errieten.
Die Bootlente—Die Manch Chuiik Com
pagnie.
Schon am vorletzten Freitag, wie den
Meisten unserer Leser bekannt fein wird,
sind die Bootleute, welche Kohlen auf dem
! Lecha Canal, der Delaware Abiheilung des
I Pennsylvanifchen Canals, und durch den
Morris Canal, von den Lecha Minen, auf
jdcn Markt liefern, für höhern Lohn auSge
i standen. Sie haben ihren Sammelplatz bei
Easton, Norlhampton Caunly, allwo für
eine Strecke von etwa 4 Meilen eine dickte
Linie von Böten gebildet ist, welche Linie
mit Denjenigen die aufden Dämmen liegen,
nicht weniger als 8(1(1 Fahrzeuge zählen
soll. Die Mauch Chunk Compagnie be
zahlt den Boolleuten, wenn wir recht be
lichtet sind, 3 Cents per Tonne weniger, um
dieselbe auf den Philadelphia Markt zu
bringen, als letztes Jahr —undalsEnlschul-
j digung für dies, sagen die Agenten, daß die
Lebensmittel jetzt weit wohlfeiler seien, als
dies dazumal der Fall war; Und die Boot
leute hingegen verlangen 1(1 Cents per Ton
ne mehr, und sind, wie es scheint dabei fest
j entschlossen, nicht nachzulaßcn, und sonst
Niemand feine Boote für die Compagnie
gehen zu laßen, bis sie diese Summe erhal
! ten. —Viele von ihnen sollen unter diesem
! Entschluß nach Haufe gegangen fein-aber
auch noch viele befinden sich daselbst, die
letzte Woche, etwa KW an Zahl, eine Pro
zeßion durch die Straßen der Stadt Easton
veranstalteten. Am letzten Montag rückten
dieselben abermals aus, etwa 4vll Mann
stark; elwa 2(10 zu Fuß und etwa 2(1(1 zu
Pferd und auf Eseln. In dieser letzten Pro
! zeßion wurden allerlei Banners getragen,
-welche sich alle dahin ausdrückten, daß sie
keinesfalls wieder an die Arbeit gehen wer
den, bis sie ihren Zweck erreicht haben. —
! Daß aber diese Sache soweit gebracht wer
den wird, daß es nothwendig werden sollte,
das Militär herauszurufen, wie man all
hier wißcn wollte, glauben wir nicht, denn
so weit wir vernehmen können, sind noch
keine merkliche Gewaltthaten verübt wor
den, und wir können auch noch keine Gefahr
sehen, daß solche sich bald einstellen werden,
i Jedoch ist dieser Zustand der Dinge höchst
!zu bedauern, denn nicht nur eine Parthei
leidet dadurch Schaden, sondern die Boot
sleute sowohl wie die Compagnie haben da
bei großen Verlust. Wir Hessen aber daß
bevor wenigen Tagen diese Sache zur Zu
friedenheit Aller beseitigt werden kann.
! In und um die Stadt Easton herrschte
am Montag der allgemeine Glaube, daß
sobald der Delaware Canal, der etwa fünf
Meilen unterhalb Easton einen Bruch erlit
ten hatte, und in wenigen Tagen wieder
fahrbar werden wird, ausgebessert sei, die
Compagnie einwilligen wird, den Bootleu
len die verlangten Forderungen zukommen
zu laßen. Thut sie das, so ist dann die
i Sache auf Einmal abgemacht. Sicher ist
!es, daß eine Parthei nachgeben muß, und
betrachtet man die Sache in dem wahren
Lichte, so muß man die Par
thei die nachgibt mehr
diejenige die
Daß auch eine Parthei nrrt allein recht hat
läßt sich auch nicht begleichen
Gclegcnheilen ist es Fall, daß
jede Parthei in t
—aber auch in manchen Stücken unrechk
hat.
Die neue Administration.
Die neue Administration unter General
Taylor, hat nun etwas mehr als zwei Mo
nate regiert, und auch diese ganzen zwei
Monate hindurch wurde dieselbe nicht nur
wenig durch die Loco Foco Preße geschimpft.
Dies ist aber gerade wie wir es erwartet
haben, und wie es ein jeder Beobachter ih
res Betragens erwarten mußte. Was kann
aber ein solches Betragen genannter Preßen
! hervorrufen? Erstlich, und zwar vor der
Wahl, halten sie ihm sehr viel Uebels nach
zureden, und bolen alles in ihrer Macht auf,
um ihn zu besiegen—und nun, so wie er ei
nen ihrer Freunde aus dem Amte jagt, so
erheben sie ein unaufhörliches Zcltergcfchrci.
Nun, wer würde anders handeln, als Pre
sident Taylor bisher, in Bezug auf die Ab
setzung der alten Aemterhalter, gethan hat ?
Niemand,-in der That Niemand. Aber
auch sie sclbst glauben nicht, daß dies so
ungerecht fei-jedoch denken sie, es müßeder
Versuch gemacht werden, die Meinung der
bcßcrgesinnten aber weniger belesenen ihrer
, Parlhei gegen die Administration zu vergif
len. Sie wünschen dieselbe bei dem Volke
unpopulär zu machen,—ja ihre Herzen wün
schen Taylors Popularität niederzubrechen,
einerlei ob mit Recht oder mit Unrecht. Und
dieses haben die nämlichen Herren, schon als
er noch die Armee in Mexico commandirte
versucht, und auch wirklich die ganze Zeil
her nicht davon abgelaßen. Aber was hat
alles dieses bisher ihnen geholfen ? Nichts,
wird sie auch nichts nutzen, denn die
Ungerechtigkeit muß der Gerechtigkeit den
Weg räumen, und Gen. Taylor wird am
Ende seiner Dienstzeit einer der populärsten
Presidenten sein, der je war, trotz allem
Widerstreben gemeinter gedingten und ge
kauften Preßen.
Mordthaten in tsinci»nati.
In der Nacht des 29sten April wurden
zwei abscheuliche Mordthaten in Cincinnati
begangen, die eine an einem Mann, Na.
mens Harris, dem durch einen gewißen M'<
Cabe der Leib aufgeschnitten wurde; die an-
derc an einem Kinde, durch seinen eigenen
Vater, cin Farbiger, NamcnZ Glisson. !
Hnmbng—Humbnggcreien.
Mit tiefer innerer Verwunderung und
Verachtung, haben wir dock schon oft mit
angehört, wie sich unsere Gegner bemühen
ihre Freunde die nur ganz wenig von den
Begebenheiten dieses Landes lesen, zu Hum
buggen.—Würden diese nämliche Versuche
von Seiten der WhigS geschehen, unser
Wort dafür, schon lange würde keine Whig-
Pailhei mehr in Existenz sein. So sagen
sie »un zum Beispiel, wenn etwas davon
gesagt wird, daß jetzt die Getraide Preise
niedrig sind : „ Ja daran ist President Tay.
lor, oder seine Administration schuld." —
Das nämliche sagen sie wenn jemand keine
Arbeit hat; wenn seine Geschäfte den Krebs
gang gehen; und wir glauben sogar sie wür
den sich nicht schämen President Taylor die
Schuld zu geben, wenn jemand ein Bein
brechen würde. Nun, ein solches Betragen
ist tadelnswürdig im höchsten Grade, und
kein wahrer Freund seines Vaterlandes kann
und darf sich eines solchen Vergehens schul
dig machen; —Denn ein solcher Patriot
heißt nur das gut was gut ist—aber tadelt
auch nicht, und verdreht nicht, was recht ist.
Jedoch nur fortgemacht ihr Herren, das
Volk sieht den Klauenfuß, und läßt sich
durchaus nickt so leicht Humbuggen wie ihr
glaubt. Es weiß daß President Taylor
erst etwas beßer als zwei Monate im Amt
ist —weiß daß er keine Gewalt hatte die
Preise der Getraide zu erhöhen oder zu er
niedrigen—so wenig als er Gewalt hatLou
is Philipp wieder als König von Frankreich
einzusetzen —oder die California Goldgru
ben nach dem Distrikt Columbia zu trans
portiren. Aber die wirkliche Wahrheit der
Sache ist die: Daß die Ursachen von den
jetzigen etwaigen engen Zeiten die Früchte
von President Polk's Administration sind.
Dies läßt sich sehr leicht beweisen, und die
Mehrzahl unserer denkenden Bürger weiß
daß wir hier gerade die Wahrheit, und in
der That nichts aIS die reine Wahrheit ge
sagt haben. Wirklich, eine Parthei, die nur
durck Humbuggen zusammen gehalten wer
den kann, wie dies mit unserer Gegenparthei
der Fall ist, muß sich in einer unangenehmen
Lage befinden, und muß über Kurz oder
Lang, wie der Nebel vor der Sonne ver
schwinden.
Sinnr eich.
Ein Herr Howard, früher Prostmeister
zu Shceboygan, Wisconsin, hat sich auf die
Reife nach Californien gemacht, mit einem
Wagen von feiner eigenen Construklion. —
Der Body des Wagens ist nämlich ein
Boot, das auf stählernen Springs sitzt, und
ist gänzlich mit Oeltuch überzogen, so daß
man recht angenehm darin wohnen kann. —
Die Räder, Achsen, etc., sind dann so ange
bracht, daß bei der Ankunft an einem Fluf
fe dieselben sogleich losgemacht und auf das
Boot gebracht werden können, worauf man
dann hinüber rudert, drüben diefelbigen wie
der befestigt und so per Wagen feine Reife
fortsetzt.
Sonderbarer Hciratl,s-?.,ersprcch»ings
brnehS-Reelitsfall.
In der Vcr. Staaten Circuit Court zu
Neuyork kam am vorigen Dienstag ein son
derbarer Fall von Verletzung eines Verspre
chens vor. Ein Herr Benjamin Wood und
Maria seine Frau machen nämlich Anspruch
auf K5V(1(1 Schadenersatz von einem Benj,
Hazzard, der, wie es scheint, vor fünf Jah
ren das Versprechen machte Su
therland (.die jetzige Frau von Benjamin
Wood) zu heiralhen, es aber aus einer oder
der andern Ursache nicht lhat.
Mutter m o r d.
Am 28sten vorigen Monats erschoß ein
Mann, Namens Newkirk, etwa 15 Meilen
von LouiSville (Ky>,) wohnhaft, seine eige
ne, an hundert Jahren alle Mutter. Nach
dem er die Thal begangen hatte, befahl er
einem kleinen, etwa zwölf Jahre allen Ne
gerknaben, die Flinte zu nehmen und ihn
damit todtzuschießen. Der Knabe schoß die
Flinte ab, fehlte ihn aber absichtlich, wes
wegen Newkirk denselben unbarmherzig
schlug und sich dann ciilfernle.
Gerüchte. Gerüchte melden, daß
ein gewißer Beamter unter Polks Regie
rung in Washington ein Defaulter bis zu
einem sehr großen Belauf sei. Das näm
liche ist der Fall mit einem Beamten in N,
Bork. Auch soll ein großer Betrug von ei
nem Beamten in dem Kriegs-Departement
entdeckt worden sein. —Mcbr hierüber spä
terhin.—Wild man fernerhin auch noch sa
gen, daß es nicht gut sei die Aemter zu wech
seln ?
Was ist Mäßigkeit?
Die neulich gehaltene Neuengland Me
lhodisten Conferenz erklärte, „daß wahre
Mäßigkeit eine gänzliche Enlhallfamkeit von
allen der Gesundheit schädlichen Dingen for
dere, und nur ein mäßiger Genuß von sol
chen Dingen, die derselben förderlich sind,
erlaube;" und deshalb beschloßen sie, den
gemeinen Gebrauch desTabaks aufzugeben.
Traurig.—Am Istcn April wurde die
Wohnung von Nickard Johnson, unweit
Hamilton, Boone Co., (Kent.) gänzlich
durck Feuer zerstört, wobei zwei Kinder in
den Flammen umkamen.
In der Stadl Neuyork fanden während
dem letzten Jahr 25>7V!1 Arretirungen statt,
und 3 53!) verlorene Kinder wurden wieder
zu ihren Eltern gekrackt.
Die Schuld der Stadt Neuorleans bc- -
laust sich auf eliva 7 Millionen Thäler'
Aufsuchung einer verlorenen Expedition.
Lady Franklin, die Gallin des schon vor
ein paar Jahren nach den nördlichen Polar
gegenden abgegangenen und für verloren ge
haltenen Sir I, Franklin hat den Präsident
Taylor um Mitwirkung zur Aufsuchung
jenes kühnen Forschers angesprochen, und
er hat die Hülfe unserer Regierung bereit
willig zugesagt. Wir freuen uns dessen
aufrichtig, denn die Entdeckungen im Gebiete
der Wissenschaft sind das Gemeingut der
ganzen Menschheit, und wer sich für dieselbe
opfert, verdient eben so wohl Anerkennung,
wie der Edle, der für Freikeit und Bater
land Hab und Gut, Leib und Leben auf das
Spiel fetzt.
Wir erfahren seitdem von Washington
aus, daß unsre Regierung zwei Kriegsschiffe
abschicken wird, um die verlorene Expedition
, in dem nördlichen Eismeere auszusuchen.
Ein Schiff sollüstlich um dasKap Labrador
' und durch die Davis Straße gehen—und
" das andere westlich durch die Behrings
> Straße.—<Stzg,)
Ein neue und schändliche Art von Skla
venhandel haben die Bewohner von Uuca
' tan begonnen, seit die amerikanischen Frei
willigen ihr Land verließen. Sie verkaufen
die indianif. Kriegsgefangenen nacb Euba
in löjähriges sogennantes LehrlingSsystem
und erhallen «25 für den Kopf. Eubani
fche Fahrzeuge kommen nach Sisal. um die
Kriegsgefangenen fortzunehmen. Die Au
j catanesen gedenken sich auf diese Weise ihrer
!! gefährlichen Nachbarn, die durch den Ver.
kauf zugleich erportirt werden, zu entledigen ;
es kann jedoch nicht fehlen, daß die seefahren
den Mächte, die zur Unterdrückung des Skla
venhandels verpflichtet sind, dem Unwesen
bald ein Ziel stecken werden.
Wisconsin.—Die Stadt Milwaukie
zählt gegenwärtig IL, WO Einwohner. —
Aor fünfzehn Jahren war der Platz und
die ganze Gegend umher noch eine Wildniß.
Der Herausgeber der "Eincinnati Gazette '
sagt, daß er im Heibst 1835, mit Ili An
deren, die an Bord eines mit Holz beladenen
Schoners dahin kamen, in dem eisten Hause
schlief. Es war ein Främgebäude und noch
nicht beendigt. Salomen Junean, der Grün
der der Stadl und später ihr erster Mayor
und Postmeister, war der einzige weiße An
säßige in der ganzen Gegend. Er giebt
ihm das Zeugniß eines gastfreundlichen
Mannes.
In Nichmond, Na., entstand am 9. Mai
eine große Aufregung, weil ein Agent der
Abolilivnisten Namens A. S. Smith zwei
Neger in eine Kiste gepackt, und zur Be
förderung auf der Eisenbahn nach Philadel
phia abgegeben hatte. Smilh war bereits
abgereist, als man den Inhalt der Kiste ent
deckte, allein vermittelst des magnetischen
Telegraphen beweikstelligte man seine Ner
Haftung in FrederickSburgh und seine Zurück
sendung nach Nichmond, wo er bald vor
Gericht gestellt werden soll.
John Price erschoß einen berüchtigten
Glücksspiel« Namens George EampbeÜ in
Baltimore am 2. Mai früh Morgens. Sir
hatten die ganze Nackt hindurch gespielt
und getrunken, und plötzlich schleuderte Price
ein Whiskeyglas in das Gesicht Eampbells,
zog ein Neoolverpistol und feuerte 2 Kugeln
auf ihn ab, von denen eine ihm ins Herz
drang. Eampbell starb in wenigen Minu
ten; er hinterläßt eine Frau und mehre
Kinder. Price wurde verhaftet. Es heißt,
er habe schon früher zwei Mordthaten be
gangen'.
Lieutenant Heinrich Easper, welcher
Oberst Doniphan's Erpedition in dem mexi
canischen Krieg begleitete, begieng Selbst
mord in St. Louis, Missouri, am 25sten!
April, indem er sich eine Kugel durch den!
Kopf schoß, nachdem er sich auf einem Feldes
ausgestreckt niedergelegt hakte. Geldverle I
gcnheit war die Ursache dieses traurigen j
Schrittes.
Schwärme von Lokusts oder Heuschrecken
haben ihre Erscheinung in Texas geinacht,
welche in einige/: Orlen den Boten ganz
bedecken und die Weizen- und Welschkorn-
Saal aufzehren. In andern Thülen des
Staats wurden das Welschkorn und die
Baumwolle durch den Schnillwurni schwer
beschädigt.
In Albany fand man vor einigen Tagen
Morgens, einen >ungen Mann in einem
Saustall, in Gesellschaft von fünf oder sechs
Grunze«» schlafend. In seinen Ärmen Hal
le er einen Branntwcinkrug, den er mit gro
ßer Inbrunst ans Herz drückte.—Geschmack,
fache !'
Auf dem Dampfboot Louisiana zersprang
am tj. Mai in der Nahe von Ashtabula,
Ohio, eine Dampfröhre, wodurch Z Feuer,
leute fast augenblicklich getödtet, und zwei
andre Arbeiter und ein Passagier stark ver
brüht wurden.
In New Orleans sind während der am
24. April abgelaufenen Woche, nach den
dorligen Zeitungen lUI Personen an de»
Cholera gestorben. Wahlscheinlich ist die
Zahl in der Wirklichkeit viel bedeutender
gewesen.
Das Schiff S. Robinson ist am 2. Mai
in Fair Häven von den Sandwich Inseln
angekommen, und hat VW Werth kali
fornischen Goldsand mitgebracht.
In Jndependtiice, Mo., waren nach den
letzten Berichten etwa 42t1(l Goldjäger, wel
che die Landroule wählen wollten, zufam
mcngeschaart.
In St. Louis starben in der letzten Woche
vor dem 2. Mai 4ti Personen an der Cholera,
und die Krankheil war im Zunehmen, ob
wohl das Wetter kalt war.
Am Abend des i>. Mai meldete der Sani
tätsrath von Cincinnali, daß in den zuletzt
vorhergegangenen 25 Stunden 24 Cholera
fälle vorgekommen feien.
Oekonomifch. Präsident Tavlor
schaffte das Amt eines Thürhüters im Wei
Ben Hause zu Washington ab.
Aus St. Louis werden unter dem Blen
Mai drei von Deutschen an Einem Tage
verübte Moitlhalen gemeldet.
Belehrende Unterhaltung.
Der Frühling
Wiederum rücket der üxxige Mai.
Alles erquickend, belebend herbei;
Wiederum schmücket er Fluren und Hann,
Ladet zu dankbarer Freude uns ein ;
Wieder erfüllet der labende Dust
Blühender Baum- und Pflanzen die Lust.
Nordwind, der strenge, gewaltige Herr.
Drehte dein nahende» Frühling gar sehr,
Helte den Schnee au» der Ferne herbei.
Jagte ihn über die Fluren wie Spreu ;
Heulte und tobte, als hält' er allein
Es zu gebieten, wenn Frühling soll sein.
Aber der friedliche, freundliche Mai
Sagte ihm: deine Zeit ist nun vorbei!
Packe dich hin in dein eisiges Nord ;
I ch will nun wieder Negcnte hier sein.
Ich will nun Alles, waS lebet, erfreu'».
Brausend, mit grausam, mit finsterem Blick,
Brüstete über sein Schneeclien sich stelz.
Die eS zur Stärkung der Quellen gebraucht.
Ueber begi ü>,lichte Aiesel hin rollt
Nun die crniunlerte Quelle, und zollt
Blicket er über das herrliche Grün
AlleS, waS Odem hat, lobe den Herrn !
Ihn, der das Weltall mit Liebe regiert!
Jb», der de» Wecks, l der Zeit. » uns qi.-l.».
Liti,/ Mai 2, t»ii.
Die Salzsäule—Lots Weib.
der biblischen Geschichte (I Mos. Ii), Ai) enlhalt, w.lche
»April 26, 1848. —Dies. Ii Morgen un
tersuä'ten wir die Hügeln von U?dom und
sahen uns mit nickt geringer Neugierde nach
der berühmten „Salzsäule" um, welche das
Bericht Gottes über Lots Weib bezeichnet.
Als wir um die Ufer des Meers Herumsegel
ten, gewählten wir eine ungeheure Säule,
rund, lhurmsörmig und gegen sudost stehend.
Dies, versicherten uns unsere Araber, sei die
Salzsäule, von welcker Lots Weib bei der
Zerstörung von Sotom eingeschlossen wurde.
Wir landeten, und nachdem sich ein Jedes
Probestücke, Einige vom Gipfel und Andere
vom Fuße der Säule, gesammelt, und Herr
Drake einen Abriß von derselben genommen
! halte, Massen wir dieselbe und fanden ihre
! Höhe Lll und ihren Umfang 4tl Fuß. Wir
können nicht glauben daß Lots Weib eine
Person von der ungeheuren Größe dieser
Säule war. Viele glauben die Größe von
Lots Weib müsse der Säule gleich gewesen
sein, von welcher die Bibel spricht; aber
Solche können dann doch schwerlich glauben
daß dies die Säule ist. Durch ikre vorher
gefaßte Meinung würden sie die Leute glau
ben machen, Lots Weib sei auf einmal in
! eine Säule von schönem und feinen weißen
! Salz verwandelt worden, etwa fünf Fuß
oder einige Zoll mehr in Höhe, und im Um
sang gleich einer Person miitclinäßiger Größe
des neunzehnten Jahrhunderts. Sei dies
wie es wolle, keine zwei Personen, die nie
diese Stelle besuchten, haben vielleicht eine
. und dieselbe Meinung über diese Sache.
Aber hier sind wir, bei dieser ungeheuren
Säule, und wir finden daß sie wirklich aus
solidem Nocksalz besteht —eine Masse von
Krystallislrung. Sie befindet sich in der
Gegend wo sie nach der Beschreibung der
Bibel sein muß, und ist allhier die einzige
ihrer Art. Die Araber dieses Distrikts er
klären sie als die Säule von Lots Weib—
die nämliche Salzsäule auf welche die Bibel
Bezug hat—und behaupten, die Tradition
fei von jedem folgenden Geschlechte den Kin
dern überliefert worden, so wie die Amerika
ner den folgenden Geschlechtern die Tradi
tion vom BunkerhiU Monument zu Boston
überliefern werden. Meine eigene Me!
nung von der Sache ist, daß Lots Weib,
gegen den ausdrücklichen Befehl Gottes,
welcher zu ihrer Rettung gegeben war. an
statt zu eilen, ihre Schrille verzögerte, und
während sie so zurückblieb, wurde sie durch
das herabkommende Fluidum ergriffen und
formirte also das Model oder Fundament
dieser außerordentlichen Wäre sie
durch eine gewöhnliche, natürliche Ursache
entstanden, so würde man berechtigt sein zu
glauben, daß noch andere von ähnlicher Be
schreibung gefunden werden könnten."
Weisl'. lv. 7. L»k. 17, ZI, N.
Handwerkers Frauen.
Ein guter Schriftsteller führt «ns dies«
Klasse des schönen Geschlechts folgenderma
ßen vor Augen :
..Dort erst sehen wir das Weib in seiner
Glorie; keine Puppe, mit Seide und Ju
welen behängt, der man heute huldigt und
die man morgen wieder bei Seite stellt;
kein Gebilde, das Sinnlichkeit oder Hoch
muth aus der ihm von der Natur angewie«
senen Stelle verdrängt haben; kein Ge
schöpf, das bewundert, aber nicht verehrt —
begehrt, aber nicht geachtet,—von Leiden
schaft, aber nicht von zarter Hingebung ge
leitet wird; —das dem Manne Schwach
heiten statt Beständigkeit zeigt und das die
Quelle, wie der Spieg.l der Eitelkeit ist; —
nein ! wir erblicken in ihr ein Weib, das an
den Mühen und Sorgen des Gatten war
men Antheil nimmt, das durch häuslichen
Fleiß seine Arbeit theilt und Heiterkeit um
sich her verbreitet ; das um seinetwillen an
ven bescheidenen Vergnügungen der Welt
zwar Theil nimmt, aber fein wahres Glück
nur in dem Manne seiner Liebe findet. Als
Mutter erblicken wir in ihr eine besorgte
und liebende Lehrerin ihrer Kinder, die sie
von der Geburt an gepflegt, sie zur Arbeit
wie zum Wohlthun anhält, als vernünftige
Wesen behandelt und vorbereitet, künftig
ebenfalls tüchtige Männer und Frauen zu
werden.—Die Töchter der Handwerker ma
chen die besten Gattinen in der Welt.
Nenyorker Geschichtsforscher-Verein.
In der Sitzung des historischen oder Ge
schichtsforscher-Vereins von New Dork am
I. Mai wurden interessante Dokumente über
dicNevolrilionsgeschichte, besonders über den
Verrath von Benedict Arnold überreicht.
Ferner ein interessanter Auszug aus dem
Bemerkungsbuche von Robert Fulton über
die ersten Dampfboote, welche auf demHud
fonflussc fuhren. Die jährlichen Unkosten
eines Dämpfers auf dem North River be
trugen damals 85000. und die durct schnilt
lichen Einnahmen einer Fahrt 8200 bis
8400. während der Jahre IKO9 und 1810.
Ein merkwürdiges Geschenk wurde ge
macht, nämlich ein amerikanischer halber
Dollar, unter der Verwaltung von George
Washington geprägt, welcher auf der einen
Seile den Kopf Washingtons mit der In
schrift "G. Washington, der Erste, 1792"
fuhrt, und auf der andern Seite einen Adler
—ein Beweis von den Unrlrieben einer, ob
wohl nur kleinen Paithei, welche dem Vater
des Vaterlandes geme eine Königskrone
aufgefetzt Halle. AlsWashingtondieKunde
von jenem Gepräge erhielt, ließ erdas fernere
Ausgeben solcher Geldstücke verbieten, u»d
die Münzstempel vernichten, nachdem erst 0
Stücke geschlagen woiden waren.—(Slzg.)
Eine Welt in Brand.—Lieutenant
Mann). Oberausseher des Nalional Obfer
valoriums, in Wafchinglon, sagt in einer
neulich gehaltenen Address?:
"Es mag sein, daß jetzt, gerade zu dieser
Zeil, in dem Himmelsgewölbe über uns eine
Welt in Brand ist. Argus, ein wohl be
kannter Slern in der sudlichen Hemisphäre,
ist plötzlich mit seinem Flammenlicht hervor
getreten, und von einem Stein zweiter oder
driiter Grösse, leuchtet er jetzt mit demGlanj
eines Steins erster Grösse."
Nützliches für Alle.
Dr. Whitmire. im „N. West. Med. und
Surgical Journal" für Januar, empfiehlt
Tinklur ven Jotiirg als eine Kur für drn
Biß von gifiigen Schlangen für Menschen
und Vieh, welches er, wie er sagt, mit Er
folg angewandt hat gegen Biße von Ras
sel- kupferköpflgen und andern Schlangen.
Es macht dem Schwellen und Schmerz in
12 bis I<i Stunden ein Ende. Er beschmiert
den gebisienen Theil, so weit als das Ge
schwollene reicht, mit drei oder vier Ueber-
dieser Tinktur zweimal des Tags, und
erneuert die Anwendung wenn sich die Ge
schwulst ausbreitet, welches oft der Fall ist
bei der ersten Anwendung während die Wu
nde frisch ist.
Kuriöse Abweichung.
Im Ohio Eulrivalor liest man, daß eme
geringe Menge Alcohol oder sonst ein star
ker Geist unler oder neben den Bienenkvib
gestellt, die Slreitbienen veranlasse, äugen,
blicklich Frieden zu schließen und vom Kampfe
abzulassen. Fürwahr, das ist sonderbar i
Was die Menschen toll macht, besänftigt
die Bienen.—(Deut. Trib.)
Der Humorist.
ZeitungSlese».
Ein lustiger Kerl wurde von einer alten
Frau ersucht die Zeitung ;u nehmen und et
was vorzulesen. Er nahm dieselbe und las
wie folgt:
"Letzte Nacht, gestern Morgen, um i»nge
fähr zwei Uhr Nachmittags, vor Bräkfest,
kaufte ein hungriger Knabe, ungefähr vier
zig Jahre alt, ein SechSpens Eusteid für ein
Lewi, warf ihn durch eine Mauer 9 Fuß
dick, sprang über die Mauer und brach seinen
große» Zehen grad oberhalb dem Knie, und
fiel in einen trockenen Mühldamm und er
trank. Ungefähr fünfzig Jahre nachher, an
demselben Tage, hatte eine alte Katze neun
junge Welschhahnen—der Wind hat den
Uankce Doodel in eine Bratpfanne geblasen
—warf das alte Eirische Butterfaß herun
ter und tüdlete eine Ratte und ein todtes
Schwein in LongStaun, wo ein taubstum
mer Mann mit seiner Großmutter Peter,
französisch gesprochen hat.''
Die Frau hob beide Hände in die Höhe
und rief aus, "O Herjeh."
"Was hat David gesungen ?" fragte ein
Schullehrer einen Knaben. Dieser ant
wertete: "Baß." "Was?" erwiederte der
Lehrer, "Baß ?" "Nun ja," sagte der Knabe,
er sagt ja, "Aus der Tiefe rufe ich zu Dir. '
"Dummer Junge," fuhr der Lehrer nun aus,
"Deswegen hat er doch noch kein Baß ge.
sungcn, Psalmen hat er gesungen."
Ein V-'nkee lransponirte zwei Schweine
nach den Goldgruben Ealiforniens, welch«
den Grund aufwühlien. wobei er jeden Abend
6 bis 8 Unzen Gold sammelte.