Der lecha patriot. (Allentaun, Pa.) 1848-1859, March 08, 1849, Page 2, Image 2

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    Aerha Patriot.
Ällentatttt, März
Ernennung durch den Gen Postmeister.
Ma r i a H o r nb eck, ist letzte Woche als
Postmeisterin von dieser Stadt ernannt wor
den, an die Stelle des E. R. Nruhard, der
resignirte.
Eine neue Division.
An? vorletzten Mittwoch Abend wurde in
dieser Stadt eine neue Abtheilung der
MäHigkeilssöhne eröffnet, unter dem Namen -
JordanDivision, No, 380, Söhne der
Mäßigkeit, deS Staats Pennsylvanien. Am
nämlichen Abend wurden auch bereits 27
neue Glieder in dieselbe ausgenommen, so
daß sie schon etwa 70 Mitglieder zählt.
Vom Goldlande
erhält man täglich allerlei Berichte, obgleich
von keiner Wichtigkeit. Emigranten von
allen Sorten und Farben kommen täglich
und zahlreich an.—Advokaten, Prediger,
Frauenzimmer in Mannskleidern. Räuber, >
Aristokraten und Auswürflinge des civilisir
ten Lebens, alle eilen nach der Goldregion.
Alle— sagt ein Correspondent-sind erfüllt
mit der unsinnigen' Hoffnung. Goldklum
pen dafelbst zu finden wie Mühlsteine; aber
einige Tage sind hinreichend, um sie besser
zu belehren. Zu einer einzigen Person, die
so glücklich ist eine Maße zu finden die ihn
lebenslänglich.bereichert, kommen ein Du
tzend, die kaum ihr Leben zu erhalten ver
mögen. Wegen dem großen Mangel an
Lebensmittel fallen häufig Räubereien vor,
die sich hauptsächlich auf Nahrung und Klei
dung beschränken. Manche Tage muß man
200 Thaler für ein Barrel Flauer bezahlen,
während eS einige Tage vorher blos 15
Thaler kostete. Mordthaten ereignen sich
von Zeit zu Zeit.
Ntuankommende werden oftmals auf die
schändlichste Weise geschwindelt. So neh
men zum Beispiel Unbekannte, welche Gü
ter zumNerkaushaben, ofrmalsgroße Quan
titäten glänzendes Erz als Bezahlung an,
unter dem Glauben es sei Gold, das aber
zu ihrem Leidwesen am Ende nichts als
Kupfer- und Eisenerz ist. Das Nämliche
geschieht mit falschem Silbererz. Die Be
richte sind übrigens so unterschiedlich und
vermischt, daß sich ein Jeder den Stand der
Dinge beinahe so gut selbst einbilden kann,
als wie derselbe zu beschreiben ist. Alle Be
richte zusammen genommen, zeigen, daß es
sehr viel Gold daselbst hat, daß es aber noch
mehr falsches hat, und daß ein mancher
Goldjäger mehr gewonnen haben würde,
beides in Hinsicht des Reichthums und Glü
ckes, wenn er daheim bei feinem Geschäft
geblieben wäre.
Ein gefährlicher Artikel.
Ein Correspondent der "Saturday Even,
mg Post" warnt das Publikum vor dem
Gebrauch eines Fluidums zum Platiren von
Thürknöpsen, deutschsilbernen Löffel und
andern Artikeln von gemeinen Metallen, mit
reinem Silber, wie der Verkäufer vorgibt.
DaS Fluidum besteht aus in Salpetersäure
ausgelöstem Merkur und verfälscht mit Was
ser, wie sich nach gehöriger Prüfung heraus
stellt. Große Gefahr kann aus dem unvor
sichtigen Gebrauch dieses Fluidums ent
stehen. Personen die mit den Bestandthei
len desselben unbekannt sind, haben ohne
Zweifel schon vor diesem versucht, deutsch
silberne Löffel mit demselben zu platiren.
Sobald als solci e Löffel in heißen Thee oder
Kaffee gethan werden, geht der Merkur von
denselben los und wird durch das Fluidum
ausgelöst. Und mit den schädlichen Folgen,
wenn Merkur in den Magen gelangt, wer
den wohl Alle bekannt sein.
Ein neues Wunder für Gläubig,.
Der Editor des 'Freeman's Journal.' ein
katholisches Blatt, veröffentlicht einen Brief
von einem Correfpondenten zu Rom, in
welchem eS heißt, daß daselbst während dem
Gebet für den Pabst ein Stück des Kreuz
Holzes, woran der Erlöser gekreuzigt wurde,
ausgestellt worden sei, wie auch das berühmte
„Suarium" (ein Schweißluch, mit welchem,
wie behauptet wird, der Schweiß von Sei
nein Angesicht gewischt wurde), welches noch
einen kaum merklichen Abdruck der Gesicht
sbildung des Heilandes tragen soll. Wäh.
rend dieser Ausstellung nun, sagt der Cor
respondent, sei das „Suarium" einer Ver
wandlung Untergängen und habe bald mit
einem sanften Lichte geschienen, in dessen
Mitte sich deS Heilandes Gesicht der ganzen
Versammlung klar und deutlich zeigte!
Da« Journal verspricht noch fernere Auszüge
desselben Briefes.
Taylor's Eabinet.
Es freut uns unfern Lesern melden zu
können, daß Gen. Taylor in Formirung
seine» CabinetS, nach unserer Ansicht, eine
sehr gute Auswahl traf, wie man auch nicht
ander« erwarten konnte. ES besteht aus
solgenden würdigen Männern, die nebenbei
gesagt auch alle gute Whigs sind :
John M. Clayton, Staats Secretär.
John Davis, Schatz.Secretär.
Geo. W. Erawford, Kriegs-Secretär.
Wm. B. Preston, Nävy Secretär.
Thomas Ewing, General Postmeister.
Reverdv Johnson. Attorney General.
Wm. M. Meredith, Secretär deS Heim-
DepaitementS.
. Kür, e.-Der Brief deS Achtb. John
M. Clayton, worin er auf fein Amt als
Senator von Delaware resignirt, ist ein
wahres Muster von Kürze. Er lautet wie
folgt -
An den Senat und das HauS der Repre»
semanten, ,c. Hiermit resignire ich auf
mein Amt aIS Senator der Ver. Staaten.
Feb. 23, 1849. lohnM.C l ay t on.
Die Gesetzgebung von Neu York hat be
schlossen dem Major Bliß eine goldene
Medaille überreichen zu lassen.
Brief von Panama.
Folgendes sind AuSzüge eines Brieses
welcher empfangen wurde von der Familie
deS Hrn. Edward T- BalturS, von Phila
delphia, der am 23sten December 1848 die
Stadt Neu - Vork für Califvtnien verlaßen
hat. —Der Brief ist datirt,
Panama, Neu Grenada, Jan. 17,1849.
Wir befinden uns hier sehr bequem, und
warten aus die Ankunft eines Dämpfers für
San Francisco, welcher noch nicht angelangt
ist-
In meinem letzten Briefe habe ich eine
Beschreibung bis nach Chagras gegeben, und
will jetzt ein kurzer Bericht v»n unserer Rei
se (meine Gesellschaft besteht aus 7 Perso
nen) von Chagras nach diesem Orte verab
folgen laßen. Am 3ten Januar verließen
wir unser Dampschiff in kleinen Fahrzeugen,
und erreichten glücklich die samöse City Cha
gres, welche hinter einem steilen Hügel ge
legen, auf welchem sich »ine Festung befin
det, die aber durch die Zeit beinahe in Wer
fall gerathen ist. ES befinden sich ungefehr
üv Häuser hier, sind von Schilfrohr erbaut,
mir Laub bedeckt, undvonNegern bewohnt;
es befindet sich kcine einzige weiße Person
im ganzen Orte; der Boden ist nieder und
sumpfig. Die Männer, Weiber und Kin
der sind von Kleidung entblößt, und viele
sind in einem gänzlichen Zustand der Nackt
heit. Für unser Mittagsmahl, welches auS
Zwiebclsuppe, Hühner, Reis,und schlechtem
Fleisch bestand, mußten wir ein Thaler und
fünfzig Cents per Kopf bezahlen.
Von hier traten wir unsere lange Reise
in Canoes an; diese sind nur groß genug
um hinein kriechen zu können—man muß
sich sodann flach hinlegen um dieselben vom
Umwerfen zu halten. Ein jeder von uns
hatte eine Canoe in welchen wir den Cha
gras Fluß hinauf fuhren, um wenn möglich,
die Stadt Cruces zu finden, während wel
cher Zeit der Regen in Strömen herabfiel.
Um Mitternacht machten wir Hall und be
fanden uns an einem Ort genannt Gatoon.
Die Einwohner fanden wir harmlos, ob
gleich sie wie Wilde aussahen. Wir mach
ten unsern Weg—nicht nach einem Verei
nigten Staaten Hotel, weder einem Astor
Haus —sondern nach einer schmutzigen ein
stöckigen Hütte wie jene zu Chagras. Wir
fanden dieselbe gefüllt mit Neger Bookman
ner von allen Klaßen, die auch alle wußten
wie man Geld macht. Hier übcrnachlelen
wir, und tralen am nächsten Morgen, nach
dem ein jeder zwei Thaler für ein mißerabe
les Frühstück bezahlt hatte, unsere Reise nach
Cruces an. Am sten Januar verließen wir
unsere Canoes und erreichten die lang er
sehnte Stadt Cruces, welche schlechter scheint
als Chagras, und ist ebenfalls von Negern
bewohnt. Kaum angelangt wurde uns an
gezeigt daß die Cholera graßire, daß unsere
Landsleutc in großer Bestürzung seien, daß
einige starben und andere amSterben wären.
Am folgenden Morgen sahe ich eine herz
brechende Scene. Es war der Leichenzug
von Capt. Elliott. Zahlmeister in der Ar
mee, auf seinem Wege von Neu Orleans
nach California, mit 180,000 Thaler um die
Truppen abzubezahlen. Er starb an der
Cholera; er war in einem Jndia Rubber
Tuch eingehüllt. Einer nach dem andern
fiel ein Opfer dieser schrecklichen Krankheit,
und der Gedanke, ob ichjemals wieder jene,
die ich zurück gelaßen habe, sehen werde,
war stets auf meinem Gemüth.
Hierauf verließen wir für Panama, muß
ten aber zu Fuße reifen, indem unsere Pfer
de. die in diesem Lande nicht größer sind als
ein großer Hund, nicht alles auf einmal tra
genkonnten. Auf einer Seite meines PferdeS
hatte ich meinen Hafersack gefüllt mit Crä
ckerS und Fleisch, und auf der andern ein
Jndia Rubber Sack mit Wasser gefüllt.-
Der Weg war nur ein Fußpfad und sehr ge
fährlich zu bereisen, indem derselbe haupt
sächlich aus Sumpf und Dreck besteht.—
Nach einer mühsamen Reife und kärglichen
Lebensart, und die meiste Zeit kein Stück
trockenes Kleid am Leibe hallen, erreichten
wir in einigen Tagen die alle Cily Pana
ma, und diese ist eine bequemere Stadt als
wir angetroffen, seitdem wir unser Dampf
boot verlaßen haben.
Es befinden sich zwei Hotels in Panama,
daS "Französische" und "Amerikanische.—
Wir nahmen Logik am Letztern. Ein jun.
Ger Herr wurde soeben hier beerdigt der an
der Cholera starb. Des Abends unterhielte
ich mich in einem Gespräch mit einem Herrn
Olmsted. der mit uns als Passagier aus dem
Dampfschiffe hieher kam. Er bemerkte daß
er sehr unwohl fühle, und Medizin nehmen
wollte. Des Morgens erkundigte ich mich
nach ihm, da ich fand daß er des Nachts mit
der Cholera befallen und gestorben sei.—
Zehn wenigstens, die ihre Heimathen in gu
ter Gesundheit verließen, lebten niemals jen
seits Panama zu kommen. Panama war
eine schöne Cily, ist aber beinahe in Vermo
derung übergangen, und von nichts hört
man darin, weder Tag noch Nacht, als das
beständige Geländer Katholischen Kirchen
glocken.
Ich habe ein Lieutenant der Armee gese
hen, der im October Calisornien verlaßen,
und Depeschen liach Washington trägt.—
Er sagt daß noch nicht alles von Calisorni
en erzählt wurde; daß viele ein unabhängi
ges Vermögen machten; daß ein Klumpen
Gold gesehen wurde der neun Pfund wog,
und ich bezweifle deßen Wahrheit nicht. —
Wir sind alle frohen Mulhes, und werden
in kurzer Zeit nach unserem Bestimmungs
ort abreisen. Uebrigen gute Gesundheit.
Edw. T. Ba ttu rS.
Kri tisch eOp eration. —DaS "Mi
nerS Journal" erzählt von einer kritischen
Operation welche Dr. G. W. Knobel von
Potlsville. an einem Kinde in Palteison,
SchuylkiU Caunty, vollzog. Das Kind
hatte eine Nadel verschluckt und fühlte hef>
lige Schmerzen in den Eingeweiden. Eine
Operation war hier unmöglich ohne daS
Leben des KindeS zu gefährden, und ein an
dereS Mittel wurde probirt.—Man strich
die Oberfläche deS LeibeS so lange bis die
Nadel in die Gegend des Nabels gebracht
wurde, und alsdann ohne Schmerzen glück
lich herausgezogen werden konnte, welche»
unter dem Einflüsse von Ether geschah.—
Das Kind soll sich ganz wohl befindet».
Der Pabst in den Ver. Staaten
Eine Anzahl Katholiken in Neu Uork,
sagt der Readinger Adler, hat den Papst ein
geladen unser Land als einen Zufluchtsort
zu besuchen. Dieses Anerbieten hat den
starken Unwillen des Freeman's Journal
von jener Stadl. eineS katholischen Blattes
und Organ des Bischof HugheS, aufgereizt,
und veranlaßt sich in folgender sonderbaren
und übermüthigen Sprache darüber zu äus
sern :
"Die Verbannung Seiner Hei
ligkei t.—ln dem gefühlvollen Hirten
brief von Bischof Maginn, befindet sich eine
Anspielung auf den Zufluchtsort, den Sei
ne Heiligkeit in der Republik der Vereinig
ten Staaten finden möchte. AIS eine poli
tische Voraussetzung mag dieS ganz gut
klingen; allein als ein Vorschlag durch
dringt es unser Blut mit Grausen. Nein !
lieber als daß jener unausführbare Unsinn
geschehen sollte—lieber als der geweihte Fuß
des Stellvertreters Christi ihn auf einen Bo
den tragen sollte, wo mehr als die Hälfte
der öffentlichen Blätter ihn beleidigen, und
mehr als die Hälfte der Uebrigen sich bestre
ben würde, politisches Capital auS ihm zu
machen lieber als er in ein Land kommen
sollte, wo mehr als die Hälfte der katholi
fchen Bevölkerung, der Höflichkeit unkundig,
die selbst das ärmste Bauernvolk eines ka
tholischen Landes auszeichnet, ihn mit dem
Kopfe angaffen oder sich in seiner Gegen,
wart mit den Beinen in der Luft, niederse
tzen würde—lieber wollen wir mit dem "Cer
cle Catholique" in Frankreich ausrufen
" Lieber wollen wir zu Dir gehen. Heiliger
Vater—unser Arm, unser Vermögen, unser
Leben steht Dir zu Diensten ;"—ja. wir lie-
ben Dich weit mehr, als wir unser Land
und unsere Heimath lieben; wir sind be
reit, auf einen Wink von Dir, je
ne Räuber aus dem Erbtheil des
Heiligen Petrus zu treiben, und
Deinen Thron im Vatican wie
der herzustellen! Aber Heiliger Vater,
betrübe unsere katholischen Herzen nicht da
mit. daß Du Dich in einem Lande blicken
läßest, das Deiner so unwürdig ist, und das
in der Lausbahn christlicher Sittenverbeße
rung zu wenig vorangeschritten ist, um zu
wißen wie eS Dich auf eine anständige Art
empfangen soll Solches ist die Sprache,
die wir an den Oberherrlichcn Pontiff rich
ten würden. Jedoch werden wir kcine Ge
legenheit bekommen so zu thun. Es hat zu
viele durch die Kirche gestrafte Nationen, die
miteinander wetteifern dem Papst Ehre zu
erweisen, als daß uns die Nothwendigkeit
auferlegt werden möchte ihm auf diesen U
fern zu begegnen."
Einer Reihe von Bemerkungen, welche die Reiwork
StaatSzeitung über dieses anmaßende Produkt vcn Bi
schof Hughes macht, entnehmen wir folgende Stellen :
So ungerecht der Bischof in feinen Ver
dächtigunqen der amerikanischen Preßeist—
ein so gefährlicher Geist leuchtet auS seinen
Belheurungen der Anhänglichkeit an die
weltliche Macht des Pabstes hervor. Er
will bereit fein sich an die Spitze eines hei
ligen Kreuzzuges zu stellen, um die Räuber
(so nennt er die italienischen Patrioten die
den Fluch fremder Zwingherrschast von dem
schönen Italien abwenden möchten!) aus
dem Erbtheil dcs heiligen Petrus zu treiben,
und den weltlichen Thron des Pabstes, den
er mehr liebt, als dieses freie Land, im Vat
tican wieder aufzurichten! Würdige Gesin
nungen eines amerikanischen Republikaners
—schöne Belehrung seiner Glaubensgcnos
sen über ihre Bürgerpflichten !
Wenn er fürdicAusrechthaltungdesgcist
lichen Ansehens feines Kirchen-Oberhauptes
unter feinen Glaubensanhängern Alles auf
zubieten bereit ist ; so ist die Sache zwischen
ihm und seinen Religionsgenoßen ; allein
wenn er sie auffordert, zur Wiederherstellung
der weltlichen Macht des Pabstes gegen ein
nach innerer und äußerer Unabhängigkeit
ringendes fremdes Volk die Waffen zu er
greifen ; dann müßen wir ihm nicht allein
einen Mangel an republikanischem Sinn
vorwerfen, sondern auch eine Verletzung sei
ner Bürgerpflichten, die ihm eine solche Ein-!
Mischung in die Angelegenheiten eines be
freundeten Landes strenge verbieten.
Der Bischof giebt durch feinen Aufruf zur
Wiederaufrichtung des weltlichen ThroneS
des den er mehr als die Pflichten
gegen dieses Land geliebt haben will, den
hiesigen Natives einen guten Vorwand zu
Angriffen gegen seine Religion, die so frei-!
heitsgefährliche Lehren aufstellt. Allein wir j
sind überzeugt, daß die Mehrheit der Käthe-!
liken unseres Landes einen gewaltigen Unter-
schied macht zwischen dem Pabste als well-
lichem Herrscher über einen Theil Italiens.!
und zwischen dem Pabste als anerkanntem
Oberhaupt der katholischen Christenheit i
und wir glauben deshalb, daß der Kreuzzug
den der Bischof von diesem Lande aus gegen
die Italiener predigt, gewaltig dünn aus
fallen dürfte.
Ein Lustdämpfer.
Hr. Robjohn in New Dork hat einen
neuen Luftdämpfer erfunden, welchen die
"Sun" folgendermaßen beschreibt - Der Mo- >
deldämpser war l I'/, Fuß lang und 23 Zoll
im Durchmesser und besaß einen Salon von
3 Fuß Länge und 4 Zoll Breite. Er be-!
steht auS zwei Theilen, dem obern, dem
Ballon, der in Form einer Cigarre erbaut
ist, und dem untern, dem Salon oder der
Gondel, sür die Cajüte, Brennmaterial und
die Dampfmaschine. Der Dämpfer besitzt
zwei Flügel in Form der Windmühlenflügel,
die auf ähnliche Weise in der Lust wirken,
wie die Räder des Dampfbootes im Wasser,
und die wie diese durch Dampf getrieben
werden. Gewicht deS LuftdämpferS wird
in der Atmosphäre durch die Gewalt des
WasserstossgaseS, womit der Ballon ausge
blasen ist, gestützt. AIS dieser Modell->
dämpser mit Gas gefüllt und in Bewegung
gesetzt wurde, flog er nach jeder Richtung,
wohin er durch daS Steuerruder gelenkt
wurde, um die Halle herum. Er legte SV
Fuß in ü Sekunden zurück. —(Nat. Dem.)
Der Bischof von Pennsylvanien warnt
vor einem Betrüger, der im Lande herum-!
reiset und al« katholischer Priester, unter dem I
Namen « Rev. T. O'Conner," Gelder sam- j
melt, vsrgeblick zu dem Bau einer Kirche in>
EmmetSburg, Md., oder TbrnSburg, Pa. j
! Belehrende Unterhaltung.
Arbeit.
Arbeit macht das Lcbm süß,
Milde« alle Last,
Der nur hat Bckiimmernip,
Der die Arbeit haßt.
Kräfte gab uns die Natur
Zu Beruf und Pflicht;
Leere Müßiggänger nur
Arbeit ist der Menschen Tooi.
Ohne Milh' und ohne Fleiß
Wird kein Mensch auf Erden groß.
Keinen Staub in der Natur
Sieht man stille sieh'n.
Arbeit und Betriebsamkeit
Yeben Ehr' und Brod.
Müßiggang und Schläfrigkeit
Sind schon halber Tod.
lind zufned'nen Sinn;
Schafft im Körper rasches Blut,
Lohnet mir Gewinn.
Stets geschäftig sein!
Wohlgefällig iveih'n l
DaS ungewöhnliche Aerlangen nach Reich
thum durch einen Traum beseitigt.
Die folgende wahre Geschichte ist einer
schon seit einiger Zeit her gedruckten Schrift
entnommen, welche wir für diese Goldsu
, chenden Zeilen als sehrpaßend betrachten.
und dieselbe daher sür den Nutzen aller Sol
chen, die mit dem sogenannten „Goldsieber"
befallen, hier folgen laßen :
„Ich wohne auf einem steinigten Stück
Land, enthaltend etwa 100 Acker, im Taun-
fchip vonAbington, ungefähr lUMeilenvon
Philadelphia. Durch große Mühe die Bau-
erei zu culliviren, und dem Philatelphiaer
Markt pünktlich beizuwohnen, ist es mir ge
lungen, eine große Familie zu dem Alter zu
erziehen, da eS schicklich ist sie mit einem Le
bensunterhalt zu versehen. Zu dieser Zeit
, hatten sich ihre Ansprüche ausmich vermehrt;
meine Eintünstejedoch waren zu einem Still-
stände gekommen. In diesem Zustand der
5 hatte mein Gemüth sich in ein bestän
diges Verlangen nach Reichthum versunken,
! welches den Bedürfnißen meiner Familie
,! gleich kommen würde.
.! In einer gewißen Nacht, nachdem ich den
Abend in meiner Familie verbrachte, und
man das Gespräch über den großen Reich
thum von B — P—, G —. und andere rei.
che Bürger von Philadelphia führte, Halle
l ich den folgenden Traum, welchen ich bewo
' gen wurde, zu veröffenllichen.
Ich dachte daß alledie Steine aufpieinem
Lande plötzlich in Gold verwandelt wurden.
Die Freude die ich bei dieser Gelegenheit
fühlte, kann ich nicht beschreiben. Ich spa
! zirte über meine Felder mit Frohlocken, ge
' blendet mit der Pracht von den Reichthüm
ern, welche meinen Augen begegneten, wo ich
nur hinschaute. Ich ficng nun an auf Mit
tel zu sinnen, wodurch ich meinen so schnell
' erworbenen Reichthum gebrauchen sollte. —
' in der Einbildung erbaute ich mir ein Haus,
kaufte mir eine Kutsche, steuerte meine Kin>
der nach ihren Wünschen auS, unterhielt
die Bürger von Philadelphia, und wohnte
dem Theater und andern Vergnügungsplä
tzen bei.
Nachdem ich mich mit diesen Gedanken
befriedigt hatte, bestrebte ich mich einen Plan
! zu ergreifen, womit ich meine Reichthümer
j ja eine Masse zusammen schaffen, und sie an
i einen Ort bringen könnte. ES war nun bei-
nahe Sonnen-Untergang, und ich begann zu
fürchten, daß meine Nachbarn, während der
Nacht, meine Felder berauben möchten. Ich
sah sogleich die Unmöglichkeit ein, meinen
Schatz in einem Abend, oder zwei oder drei
i Tagen zusammen zu bringen. Ich gedachte
> eine große Anzahl Arbeiter für diesen End
! zweck zu beschäftigen. Aber wer, sagte ich,
j wird acht auf sie geben, daß sie mich nicht
! berauben ? Ich dachte eine Garde anzustel
j len; aber wer, sagte ich, wird mir die Treue
und Aufrichtigkeit dieser Garde zusichern ?
lch dachte Leute anzustellen, deren Taschen
! von ihren Kleidern erst abgeschnitten sein soll
ten. Aber, sagte ich, sie mögen doch im
Stande sein, mich zu berauben, indem sie
j Gold im Munde verstecken könnten, oder so
! gar einige kleine Stücke verschlucken, denn
! ich halte eine so große Furcht, so viel von
! diesem Gold, als ein Mann in seinem Mund
! verhehlen kann zu verlieren, als wenn esal
! les wäre, was ich in der Welt besitze.
Meine Angst wurde jetzt größer; aber es
war nur der Anfang meiner Unruhe. Meine
Aussichten reichten weiter als der Zeitraum
den ich eben beschrieben habe. Ich dachte an
! die Art von Gebäuden, in welche ich meine
Schätze verbergen sollte. Ich fand durch
i Berechnung, daß sie nicht in einem Hause
von geringerer Größe alSdiedeutsch-lutheri
sche Kirche in Philadelphia, ausgehoben
werden könnten, und daß ein solches Gebäu
de in nicht weniger als zweiJahren errichtet
i werden kann, Während diesem bildete ich
mir ein, ich sähe mein Gold dem Raub auS.
gesetzt, nicht nur allein von meinen Nach,
barn, sondern von taufenden anderer Leute,
welche unfehlbar hören mußten von der Ge
legenheit. die meine Felder darboten, um ein
Schlaraffenleben zu erwerben, durch einen
! nächtlichen Streifzug zu ihnen.
In diesem Zustande wurde meine Seele
durch unbeschreibliche Angst zerrißen. Ich
seufzte und jammerte so heftig, daß ich mei
! ne Frau weckte, welche bei meiner Seite lag.
i Sie war sehr beängstigt, und da sie vermu-
thete ich sei sehr krank, weckte sie mich. Nie !
hatte eine Person eine Rettung vom Ersäu. ;
fen oder Feuersbrunst mit mehr Freude em- ,
pfangen, als ich meine Befreiung von der ,
Verwirrung, in die mein Traum mich ge. j
stürzt hatte empsieng. Ich weinte einige z
Minuten, »he ich im Stande war, die wah. .
re Ursache meiner Verlegenheit meiner Frau ,
zu «zählen. ,
Ich stand sogleich nach Tagesanbruch auf, >
und besuchte meine Felder mit mehr Ber> !
gnügen als ich je zuvor in meinem Leben gr
than hatte. Ich ergriffeinen glatten Stein,
auf welchen ich oft getreten hatte, preßt« ihn
an meinen Busen, und dankte dem Himmel
daß er nicht Gold sei. Seitdem ich diesen
Traum gehabt habe, begehrte ich keinem
Menschen sein Reichthum, und war deßwe
gen völlig zufrieden und dankbar.
Ein Ding muß ich nicht versäumen zu
melden, daß in meinem Verlangen nach gro
Bem Reichthum ehe ich diesen Traum ge
habt hatte, dachte ick einen Theil davon zu
verwenden um Kirchen zu bauen, Frei
schulen zu errichten, und den Nothleidenden
zu Helsen : ober in meinem Traum dachte
ich nicht an Kirchen, Schulen, noch einen
einzigen armen Mann, Frau oder Kind, auf
der Erde.
März
- ist der dritte Monat des Jahrs nach unserer
Zeitrechnung, aber bei den Römern war er
der erste, und wurde Martius genannt, von
dem Kriegsgotte MarS, weil er der Vater
ihres ersten Prinzen war. Dieser Monat
stand unter der Beschützung von Minerva.
Obgleich der März im Allgemeinen rauh
ist, so zeigt er sich doch so wohlthätig und
nützlich als irgend ein Monat des Jahrs,
durch seine Sturmwinde, welche die über
flüssigen Feuchtigkeiten des Winters austrock
nen und unsere Pscide durch die grünenden
Wiesen trocken und brauchbar herstellen.
Widder.
Das erste Zeichen im Zodiakus wurde von
- den Alten Widder genannt, weil man ihn
für den Vater der Scdaafheerden hielt, wel
r che ihnen beides Nahrung und Kleidung
5 gewährten; und weil Jupiter, der Sage
> nach, die Gestalt eines Widpers angenom
men haben soll, als er in Schrecken gerieth
durch den Anblick des Ungeheuers Typhon.
' Dieses Sternbild enthält ük Sterne, und
wird leicht erkannt durch zwei derselben, die
k sehr glänzend sind und sich im Haupte des
Bildes befinden, gehörend zur zweiten und
dritten Größe.
Nützliches für Alle.
Bauern-Arbeit im März.
Halte den lebenden Stock in gutem Zu
stände; füttere regelmäßig; sehe darnach,
daß gehörige Wärme, Lust und Reinlichkeit
stattfinde.
Habe regelmäßige Aufmerksamkeit auf
Milchkühe und junge Kälber; sorge dak die
erstem sauber ausgemolken und die letztern
regelmäßig gefüttert werden.
Milchkühe, welche wehe Zitzen haben,
sollte man dieselben jedesmal vor dem Mel
ken mit sriscbem Wasser waschen, weiches
eine baldige Kur bewirkt.
Bessere Bauerei Geräthe aus und bereite
sie vor zum Gebrauch; Farbe schützt sie vor
dem Wetter.
Untersuche Keller und halte sie rein und
gesund—lese faulende Aepfel aus, ic.
Pfropfe Kirschen- und Pflaumenbäume;
schlage Psirsichsteine auf und pflanze sie;
pflanze Kiischensteine; zerstöre Raupender;
bessere Fensen auf, u. f. w.
Vicnen und Bienenkörbe.
Ein erfahrner Landbauer und Bienen
züchter in Ann Arundel Cauuly. Md., wel
cher alles, was ihm über Bienen und Bie
nenzucht Geschriebenes vorkam, gelesen und
darüber mit vielen Kosten und Zeitaufwand
Erpciimente gemacht halte, sagt, daß ihm
seine eigene Erfahrung zudem Schluß brach
te, daß, obwohl viel Theoretisches darüber
geschrieben, die egenilichcn Gewohnheiten
dieser Insekten doch nur wenig berücksichtigt
wurden. —Ihre Fortpflanzung in Schwär
men oder Familien ist durch die Natur ver
ordnet. Ehe diese Familien in Harmonie
und Frieden mit einanderleben können,muH
ein gegenseitiges Verständniß zwischen ih
ren Obeihäuptern stattfinden und jeder Ver
such zwei Schwarme, ohne dieses Verjiänd
niß, in einem Korb verweilen zu machen, ist
nutzlos.
Nachdem ich mit verschiedenen patentir
ten Körben die Probe gemacht hatte, nahm
ich einen der gewöhnlichen alten Bordkürbe.
wovon der obere Theil, groß genug um von
3V bis 40 Pfund Honig zu hallen, losge
trennt war. Dieser Theil oder Kappe, wie
ich ihn nennen will, ist vermittelst Haken
und Klammern, um ihn zu einiger Zeit ab
nehmen zu können, auf dem Korb befestigt.
Um die Rosen an ihrem Platz zu halten, ge
hen Querstangen durch den Korb, welcher
von gut zusammengefügten ungehobelten
Zollplanken gemacht werden kann und dann
gewcißell wird, um jeden Ritz zu verstopfen,
worin die Motte ihr Ei legen könnte. Wenn
die Bienen gehäuft sind, naqle ich unten,
für den Boden ein Slück Bord an, stelle
den Korb auf den bloßen Grasboden und
laße nur vier kleine Löcher offen, just groß
genug um eine Biene durchschlupfen zu las
sen. Am besten stell! man den Korb gegen
eine Garten- oder andere Fens, um ihn vor
dem Umfallen zu sichern und wo er beinahe
den ganzen Tag Sonnchat, denn im Schal
ten werden die Bienen faul. Unkraut laße
ich bei den Körben nicht aufkommen, aber
das GraS ungefähr 4 Zoll hoch wachsen,
obgleich die Bienen beinahe auf dem Bo
den auS dem Korb kommen. Dies thue ich
darum, damit die Motte, welche meistens
nur hohle Bäume, Speicher oder sonst er
höhte und trockene Plätze srequentirt und
nur in der Nacht ihre Zerstörungen verrich
tet, durch daS von Thau und Feuchtigkeit
benetzte Gras abgehalten wird, zu nahe dem !
Boden zu kommen.—Den kleinen Wald, l
Zeisig halte ich ebenfalls für einen guten >
Motienvertilgcr, indem sie dieselben in gro- >
Ber Menge wegfangen, um ihre jungen da' >
mit zu süttern; kleine Boren mit Löchern,
die man in den, den Köiben nahe stehenden .
Bäumen aufstellt, werden bald von diesen i
niedlichen kleinen Vögeln zum Aufenthalt I
gewählt werden.—Folgendes ist meine Wei- I
se den Honig zu nehmen : Um die Mittags- I
zeit (denn weniger Bienen sind dann im ,
Korb als zu irgend einer andern Zeit) tren
ne ich, Hände und Gesicht wohlverwahrt, »
mit einem recht langen Messer die Kvppe !
vom Korb, nehme sie in den Keller oder ein ! t
dunkleS Nebengebäude und stelle sie auf »«>
nen Tisch, lasse aber eine Zveffnung in d«»
Thüre oder Fenster, dann klopfe ich
leicht an die Seiten der Kappe, welche» die
Bienen schnell herau«treibt, die alSbald »er
Hellung in der Oeffnung zu und davon flkc«
gen. Wenn die Bienen alle fort sind, neh»
me ich den Honig heraus und setze die Kap'
pe wieder auf den Korb. Auf diese Weise
habe ich (bei zweimaligem Nehmen>vo>»
einem einzelnen Korb, in einer JahrSzeit,
62 Pfund reinen Honig bekommen; die
Bienen bestanden dabei ganz gut und brach
ten im darauffolgenden Frühjah» zwei
Schwärme. Ich wollte jedoch nur ein ein»
maliges Nehmen des HonigS empfehlen—
und das unmittelbar nach dem Schwärmen
im Frühling. Um Bienen auS einem Kord
in den andern zu treiben, verfahre ich auf
folgende Weife, welche mir niemal« miß»
glückte: nehmet ein Gefäß, einen Kessel z.
8., der groß genug ist, um den alten Korb
hinein zu stellen ; nehmet daS obere Lorl»
dann ab und setzet den neuen Korb darauf,
umwickelt beide Körbe da, wo sie zusammen
stoßen, mit einem Tuch, damit die Lienen
nicht durchschlüpfen können, und füllt dann
den Kcsscl nach und nack mit Wasser, bis
der alte Korb ganz unter Wasser steht; neh
met dann den neuen Korb mit allen Bienen,
darin weg und setzt ihn an denselben Platz»
wo zuvor der alle gestanden hat. Dieser
Weg ist dem deS RäuchernS weit vorzuzie
hen ; nickt ein Dutzend Bienen kommen da»
bei um. wenn ihr eS recht macht; auch ist
daS Wasser dem Honig im geringsten nicht
' nachtbeilig, weil alle Zellen mit Wachs
' überzogen sind. —Ich habe nun eine Be
schreibung meiner Körbe und der Art uns
1 Weise, wie ich den Honig nehme, gegeben 5
k ich will nicht behaupten, daß das auf den
' Boden stellen der Körbe ein unfehlbare»
Mittel gegen die Motte ist, allein ich halte
es doch für ein großes Verhütungsmittel.
5 Von dreißig Bienenkörben habe ich, feit ich
r sie auf den Boden stelle, nur einen einzigen
' durch die Motten verloren, wo ich dagegen,
> so lange ich von patentirten Schwingkörben
und Bienenhäusern Gebrauch machte, um
' sehr viele gekommen bin. Einiger Mann,
der einen Nagel treiben kann, kann auch ei
nen Bienenkorb, wie oben beschrieben, zu»
famincnzimmern und sich die süßen Früchte
seiner Bemühung verschaffen.
Um Honig in der größten Vollkommen»
' heil zu genießen, muß er in der ursprüngli»-
chen Reinheit gegessen werden.-Dies kann
geschehen, wenn man die Rosen in großen»
steinernen Krügen in einem kühlen und trock»
' enen Keller aufbewahrt, wo sie für fünf und
" mehr Jahre gut erhalten werden können.—
Nack Verlauf dieser Zeit bekommen sir da»
- Ansehen von canelisirtem Zucker und ibr Ge»
° schmack ist köstlich, indem sich in der Läng«
> der Zeit die Schärfe, welche dem neuen Ho
nig so eigenthümlich ist. gänzlich verliert.
' Zum Schlüsse wollte ich meinen Brüdern
k Bauern noch anralhen, einen Versuch mit
dieser Art Honig aus heißen Buchwaizen»
> Kucken zu machen, und wer damit, einer
Schale Kaffee und Beefsteak, kein Frühstück
, machen kann, der verdient nur schwarze»
! Bienenbrod zu essen oder, was noch schlim
! mer, ganz ohne Frühstück an die Arbeit zu
' gehen.—(Neutralist.
Angenehmer Gernch für Krankozimmer.
Einige Tropfen Oel von Sandelholz,wel
' cbes, obwohl- nicht!» allgemeinem Gebrauch,
leicht zu erhalten ist, wenn eS auf ein» heiße
Schaufel gktiöpfelt wrrd, verbreitet »inen
balfamarligen Geruch durch daS Kranken
zimmer, oder durch andere Gcmächer.
Glas- und Irdengeschirr z»
Heize Schellack ein wenig übe« kochen»
Wasser Hitze, und bestreiche jede Seite de»
zerbrochenen Gefässes nur dünn, und s»bald
es kalt ist, hat es scine ursprüngliche Stärkt
Der Humorist.
Neger-Philosophie.
"Cäsar," sagt» ein Reger zum andern,
"welcher von den Kometen denkst du daß an»
nolbwendigstea ist, die So«a' »dir der
Mond?"
"Well Clem, ich denk ich kann dir fell n»t
änsere, dann du neest daß ich netvielßuch
lerning hab,"
"Well Cäsar, ich glab daß der Mond in
dem Partickler am »oihwendigsten ist."
"Warum so, Nigger?"
"Weil uns der Mond in der Nacht scheint,
wann wir's Licht brauche; dieSonn'scheint
uns just am Tag, wann wir ten Licht noth
wendig hen."
"Wcll Clem.du bist der gelernt'ste Nigger
den ich noch g'sehne hab; ich denk du hast
aIS die Schulhäuser gefchwiept."
Tie haben beide recht.
AIS einst an einem schönen Sommerabend
drr Landammann Zürch»r zu T»uffen mit
einigen guten Freunden vor feinem Haufe
saß, hörte man plötzlich von zwei Weiber»,
die zankend vorbei liefen, ein lästerliche»
Geschrei. Sobald sie ten Landammann
erblickten, liefen si» zu ihm, und trug»n ihm
ihre Klagen g»g»neinander vor. Beid» such
ten einander zu überschreien. Beide über
häuften sich mit den schimpflichsten Titeln.
Ihre Zungen liefen schneller aIS Mühl- und
Spinnräder.
Einer der Anwesenden wollte sie zu einem
anständigern Betragen ermahnen; aber sie
hörten ihn nicht. — «Laßt sie doch!" sagte
Zürcher: „sie sagen sich nur einander die
Wahrheit."
„Hörst du'«, du Nickel! schrie da«ein»d»r
Weiber dem andern zu: Hörst du'«, du Die»
bin, du schlechtes Mensch, du verlumpte»,
meineidige«, ehrvergessenes Vieh, du dumme
Kuh, hörst du'S, daß ich die Wahrheit sag»?
Hab' ich nicht recht, Herr Landammann?"
~WaS! schrie die andere: Wa», du alte
Hexe, du wüste Bettel, du Landläuferia,
m i ch meint der Herr Landammann, i ch sage
dir die Wahrheit, daß du ein ungewaschen»»
Lästermaul bist, daß du keinen Strick »erth
bist. Hab' ich nicht recht, Herr Landam
mann?"
Ganz gelassen antwortete der Landam.
mann, nachdem er Stillschweigen geboten
hatte: ..Gebet euch doch nur einmal zufri».
den; ihr habt ja all» b»ide rechll"