Der lecha patriot. (Allentaun, Pa.) 1848-1859, February 15, 1849, Page 2, Image 2

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    Attenkam», Febr. IS, RB4SV
befindet sich in dieser Zeitung ei>
ne öffentliche Vendu. welche von,, Joseph
Rick" unterschrieben ist. - DieS rst u»iichtig.
indem eS Joseph Ricker heißen sollte.
Es ist nur zu oft dcr Fall daß wir
mit Postgcld gctart wcrdcn, wclchesdieEin
srndcr selbst bezahlen solltet.
Kc?' Es vergeht selten ein Tag. an dem
wir nicht einen oder mehrere neue Subscri- i
Kenten eihalten. Wir sagen den Unterschiei- j
bern, so wie dcnjcnigcn, dic suchcn unscrc
Hirculalioiis'Zahl zu vcrgrößern, herzlichen
Dank, und versprechen zugleich den „Patri
in Zukunft so intereßant und lehrreich
al» möglich zu machen.
Schändliche Gewaltthat.—Nach
PottSviller Zeitungen ist vor einigen Tagen
in jener Gegend ein Pann, NamenS John
Davis, des AbendS, auf eine gewaltsame
Weise angegriffen, und um 31 Thaler, und
seines Rockes und seiner Weste beraubt, und
darauf in eine 29 Fuß tirfeKohlengrubege.
stürzt worden. Er ist durch den Fall bedeu
tend beschädigt worden. Einen der Thäter
hat man seitdem eingesangen. Das Geld
aber und die Kleidungsstücke hatte man bis
her noch nicht wieder erhallen.
69 auS 79 Whig- und Natw Mitglieder
der Pennsylvanischeis Staatsgesetzgebung,
haben ein Empsehlungs.Schreiben an Gen.
Taylor unterschrieben, zu Gunsten der Er
nennung des Josiah Randall, von Philadel
phia, als ein Cabinet Beamter.
DaS »v.vvv Thaler Gefecht.
Trotz aller Wachsamkeit der Polizei, ist
eS doch den großen Preissechter Thomas
H yer und VänkySullivan, nach
dem man ihnen von Ort zu Ort gefolgt war, j
gelungen am Bten Februar zu Rocks Point,
auf dcm östlichen User von Maryland, un
gefähr 19 Meilen von Insel eine Ge-!
legenheit zu bekommen, ihre Stärke oder
Geschicklichkeit zu zeigen.—Sie fochten, waö
von ihnen 16 Rounds genannt werden, wel
ches etwa 29 Minuten dauerte.—Hyer wur
de in der ersten Round niedergeschlagen, und
erhielt ein blaues Auge, und Sullivan for
derte daS erste Blut.—ln dcn zwei nächsten
RoundS brachte Sullivan Hycr zu dcn
Strickcn. und als cr da hicng. licß cr cs ihn !
so zicmlich wohl fühlen.—Hyer kam aber
mit vollem Muthe zur 4ten Round heran,
und von da hinauf bis zur I4ten Round,
wurde daS Gefecht mit vieler Sorgfalt von
beiden Seiten betrieben, und gleichfalls bei
nahe mit gleichem Erfolg.—Bei der Isten
Round wurde Sullivan mit großer Heftig
keit niedergeschlagen, wobei er hart auf den
hintern Theil des Kopfes gefallen fein soll,
auch soll er dadurch sich an einem Arm be
deutend beschädigt haben. —Ein anderer Be
uchter will abcr habcn daß dcr Arm abge
schlagen—auch daß ihm ein Auge getödtet
wurde. —Bei der I6ten Round gieng ein
heftiges grabbeln IoS, wobei Hyer den Sul
livan erwischte, ihn zu sich zog, seinen Kopf
unter seinen Arm brachte, und ihn dann
fort jüchtigtc bis Sullivans Freunde ihn
wegnahmen.
Bei einer früheren Round soll sich Sull
ivan um einem Streich auszuweichen zu bü
ckcn gesucht, aber nicht ganz genug gebückt
haben- und Hyer soll ihm ein Stück von
seinem Scalp abgcschlagen habcn. und man
hegte zuerst Furcht daß sein Hirnschädel da
durch zerschmettert worden sei.
Personen die gegenwärtig waren, berich
ten daß Hyer. nachdem es vorüber war,
nicht viel beschädigt gewesen sei - daß abcr
Sullivan aussah als wie der Block eines
Kutscher».— Er mußte von dem Grund ge
tragen werden und wurde sogleich nach dcm
Hospital in Baltimore genommen, allwo er
nach dcn lctztcn Bcnchtcn in gefährlichem
Zustande lag Hycr bcgab sich nach Che
fapeake City und von danach Delaware Ci
ty, allwo er übernachtete, und am nächsten
Tage reifet« er nach Philadelphia.
T, O. Donnell, Sullivan'S Unterrichtet
und George Thompson, HycrS Secundant.
find verhaftet wordcn, und da sie die gefor
derte Bürgschaft von 5999 Thaler nicht lci
Ken konnten, sind sie zu Baltimore in daS
Gefängniß gesteckt wordcn.
Und so endigte sich dieses hündische Ge
fecht.—Mag eS aber auch daS letzte sein,
welche» wir verpflichtet sind anzuzeigen.
Später—T homaS Hyer ver
hafte t, —Am Donnerstag erhielt dcr dc.
putirte Anwald von Philadclphia cinc Bit
te von dcm Staats Anwald von Maryland,
daß er Thomas Hycr vcihaften möge, wel
cheS sogleich geschah. Als er in der May
orS-Amtsstube ankam, wurde ihm die An
klage vorgelesen, und gefragt ob er der näm
liche Man» wäre, der in gemeintem Gefecht
beiheiligt gewesen, wodurch daS Leben von
James Sullivan gesähidet worden sei, wel
cheS er mit "Ja" beantwortete. Hr. Reed
drang darauf ihn in daS Gefängniß zu se
tzen. welchem sich Herr Haselhorst, scin Ad
vocat, widersetzte, indem er idm gesagt habe,
daß er kein Wort der Wahiheit verneinen
sollte, und daß er willig sei sich den Gese
tzen von Maryland zu untrrwersen. Er
sagte ferner, daß Hyer von Stadt zu Statt
vo» Sullivan verfolgt worden fei- »er sei
von Sullivan bklcidig», und selbst sein häuS
licher Frieden gestört worden—und habc da
her nur in Selbstvertheidigung gehandelt.
Die Court übergab den Grsaugene» hierauf
dein Aufseher deS Gefängnißes, aber nicht
al« ein Convict, um ihn den Autboritätrn
»on Maryland zu übergebe», falls sie An.
Spruch sür ihn machen sollten.
V-wky Sullivan soll nicht so schwer be
schädigt sein als man zuerst glaubte. Er
soll scheu am Frcitag durch Philadclphia
nach Neu Dork gcrciKk scin.
Da« Taubstummen Institut.
Wir habcn den jährlichen Bericht des
"Pennlylvanischen Instituts sür die Taub
stummen" e halten, welcher vor einigen Ta
gen unserer Gesetzgebung überreicht wurde,
und geben unten unsern Lesern folgenden
intcrrssantcn Auszug daraus:
DaS Institut befindet sich in Philadel
phia, -und dasselbe ist durch ein anderes
Jahr, zur Zusriedenheit dcr Aufseher und
des Publikums geleitet worden. Die Du
rcktorcn sagen daß sie während dem letzten
Jahr eine ungewöhnlich große Zahl Stum
me. ausgk»tomm«n haben, das heißt, solche
die ihr Gehör verloren haben, nachdem sie
reden, und in manchen Fallen lesen konn
ten—Die Anzahl aller zusammen, die auf
genommen wurde während dcm Jahr 1848.
war 28, währcnd 17 das Institut vcrlicßen
und zwei starben.—Am Älsten Januar blie
ben noch 63 Knaben und 58 Mädchen im
Haufe —zusammen 121.—Aon der ganzen
Anzahl Zöglinge in dem Institut, wurden
unterhalten von Pennsylvanien 87 ; Neu
Jersey 7 ; Maryland 19; Delaware 3 ;
und von ihren Freunden 14.—Diejenigen
die von Pennsylvanien unterhalten werden
sind von den folgenden Cauntics :
Allcghcny, s?Juniata, 1
Armstrong, I Lancaster, 4
Beaoer, 2 Lcbanon, I
Bcdsord, ILecha, 2
Berks, 5 Luzerne, l
Biadsord, 2 Lycoming, I
BuckS, 2 Mercer, I
Butler, I z Montgomery, 2
Cambria, 1 Northumbcrland, 2
Ccntre, I Perry, 1
Ehester, 3 Philadelphia, 23
Clarion, 2 Scbuylkill, 2
Clinton, 1 Sullivan, I
Crawsord, I Vcnango, 1
Dauphin, 3 Wafchington, I
Delaware, I Westmoreland, I
Crie, 2 York, v
Fayette, —
Jefferson, 1 Zusammen, 87
Aon den 28 Zöglingen die während dem
Jahr aufgenommen wurden, waren II taub
geboren; 1 wurde taub von den Folgen ei
ner starken Vcrkältung; 1 durch die Blat
ter» ; 1 durch Beängstigung; 2 durch die
Nülheln; 2 durch ein Fieber; 1 durch das
Typhus Fieber; 1 durch das Scbarlach-
Fieber; 1 durch eine Kops-Krankheit; und
1 durch einen Schlag von einem Pferd.
Dies ist eine der besten und erhabensten
unserer Institutionen, und ist in jeder Hin
sicht der liberalen Unterstützung unserer Bür
ger würdig.
Nationalschuld der europäischen Na
tionen.
Nachstehende Tabelle giebt in dcr ersten
Zahlenreihe die Nationalschuld, in dcr zwci
tcn die Bevölkerung und in der-dritten den
Antheil der Nationalschuld, dcr auf jeden
Einwohner fallen wüide:
England S4.ansm»(l.<>oo
Frankreich 1,-200,000,000 35.000,000 !!«
Holland StXl.cwo.ooa J,5V0.»00 260
Bremen 3,000.00(1
Himburg 7,000,000
Dänemark 03,000,000 2.200,000 45
Griechenland 44.000.000 1,000.000 44
Portugal 142.000.000 3.800.»00 »8
Spanien 41Z7.0tX1.000 13,(X10.000 35
Oestreich SBNMV.OOO 37,000,000 31
Belgien 120,000.000 4.500,000 30
PäMichc Staaten 07.000.000 3,000,000 23
Neapel 126.tX10.0tX1
Preußen ISO.tXXI.ONO 15,000/100 10
Rußland „.Polen V 45.000.000 00,000,000 9
Bayern 15,000,000
Siciticn 70,000.000 8,000,000 v
Belgien 200,000,000
8,429.000M>0 213.0V0.t100
Nicht mitgezählt 1.L71000.000 37.000,000
«.sammt 10,000,000.000 250,000,000 40
Die Nationalschuld der bedeutendsten Län
der Europa'S beliefe sich demnach auf
19 999 Millionen; ihre Einwohnerzahl auf
250 Millionen, so daß auf jeden Einwohner
ein durchschnittlicher Antheil von 849 fällt.
Die Nationalschuld unserer Republik be
lauft sich auf 89 Millionen; ihre Bevölke
rung auf 23 Millionen; folglich beträgt der
Antheil jeder Person an unserer National
schuld blos 3'/i Thaler, und dies nach einem
zwei Jahre langen Kriege.—(NYHerald.)
Ein Trauerspiel in Cincinnati.
In dcr Stadt Cincinnati, Ohio, ereignete
sich vor einigen Togen folgendes Tauer
spiel :—Bor welchen Jahren zurück heira
thetc Eapt. I 0 h n H 0 w a r d, die Toch
ter eines ArzteS von Canada. —Sie lebten
wie e§ schien eine Zeitlang friedlich mit ein
ander. aber nachher fielen Geschichten vor,
welche anznsühren nicht nothwendig sind,
und sie kamen überein sich zu trennen. —
Die Frau nahm die zwei Kinder mit sich. —
Nicht lange nachher, nahm er ihr die Kin
der, nach dem Gesetz wicdcr wcg und übcr
gab sie der Aufsicht eines Freundes in Ken
lucky.—Zur nämlichen Zeit machte er einen
Anspruch für Ehescheidung.—Frau Howard
hatte ein sehr heißes Temperament, und hat
te oft betheuert, daß sie sich rächen werde—
und dcr Himmel weis, sie hat eS gethan !
Capt. Howard verheirathete sich wieder
und zwar zu einer Dame welche hoch in
Ansehen stand, und lebte glücklich.—Aber
cineS Abends nun in letzter Woche begab
sich die ersteFran Howards nach dcm Board
nngbauS ihrcs früheren Galten, und frug
>die Dame deS Hauses nach Frau Howard.
Die Dame sagte sie wollte sie rufen. Sie
that dies, und als beide zusammen traten,
stieß sie der jungen Gatten deS Herrn How
ard ein Meßer in die Seite dcS HalscS. wo
> durch die Pulsader abgeschnitten wurde, und
gieng sodann davon.—Frau Howard tau
melte und siel, und rief auS: "O MrS. Wolf
ich bin getödtet!" und rerfchied in wenigen
Augenblicken. Herr Howard wurde so
gleich gerufen, deßen Gefühle sich eher den
ken als beschreiben laßen, denn er siel so
gleich in eineAit Wahnsinn.
Man stellte sogleich Nachsuchungen an
sür die Möidcrin, ober sie konnte nirgends
wo gefunden weiden.—Sie begegnete aber
seinem Herren auf der Straße, dcr noch nichts
von dem Vorgefallenen wußte, z» dem sie
sagte, indem sie ihm daS bluiige Meßer
zeigt,: "Ich habe eS gethan !IG habe sie
grtödt/t!"—Sie wurde noch am nämlichen
Äbcnd in das Gefängniß gesetzt.
Brief von Mexico-(Zalifornia.
In ÄZaschington Zcilungcn wird ein Brief
von Senor LoriiS La Rosa, deS Mexikani
, schen Gesandten daselbst publizirt, in wel
chem cr sagt, daß allc Einwanderer, dercn
Nation mit Mexico in Flieden sind, unbc
i lästigt durch jcnes Land paßiren können.
!wenn sie die gehörigen Päße habcn. —Er
! sagt daß sie das Recht habcn Wasscn zu ih
!rcr Sclbstveitheidigung zu tragen, glaubt
aber daß unter den jetzigen außergewöhnli
chen Umständen, doch das tragen derselben
Anstoß finden möchte, wenigstens in einigen
Staaten. —Er empfiehlt Unterwürfigkeit zu
den Gesetzen und Gebräuchen dcs Landes.
Partheien, sagt cr, könnten nicht durch
Mexico nach California rcißen, außer sie
seien unter gewißen Lieders organisirt, oder,
ohne daß sie nach militärischer Ordnung or
ganisirt seien.
Er sagt daß dic bcste Route nach Cali
fornia, von hier nach Vera Cruz sei—von
da nach der Stadl Mexico, durch die Staa
ten Queretare, Jalisco, nach Guadalajaras,
und von da nach San Blas.
DaS westliche TtaatS-Gesängnist.
Wir haben den letzten Bericht dieses In
stituts, an die Staats - Gesetzgebung, vor
uns. und es ergibt sich daraus daß dasselbe
unter der Leitung guter Aufseher sein muß.
Dcr Prosit aus dic Arbeit der Gefangenen
bezahlte die Kosten dcr Unterhaltung dersel
ben, und daher hatten die verschiedenen
Caunties weiter nichts für deren Unterhalt
zu bezahlen. —Die Inspektoren ziehen den
Pennfylvanifchcn Gebrauch, Verbrccher zu
bcstrafen und zu rcformircn allen andern
vor, von dcncn sie je gehört haben. —In
diesem Institute befinden sich nun lIS Ver
brecher—ll4 männlichen und 1 weiblichen
Geschlechts. —Die ganze Anzahl Gefange
nen seit der Eröffnung desselben. Juni I,
1826, bis hieher, war 1286.—Davon wa
ren 1949 weiße männlichen Geschlechts und
78 Farbige—uiid 37 weiblichen Geschlechts.
Währcnd dem letzten Jahr wurden 25 Ver
brecher eihalten und 48 hattcn ihre Zeit aus
gcdicnt.—Von den 55 erhaltenen konnten 9
nicht lesen und 35 waren unverheiralhet. —
43 davon bekennen, daß sie Unmäßigkcitda
hin gebracht habe.
Mäßigkeit in lowa.
Vor zwei Jahren ist in dcm Staat lo
wa ein Gesetz paßirt, wonach die Frage dcr
Lciscnz . Vergebung sür den Verkauf von
starkem Getränk dem Volk übergeben wur
de. Die Folge war. daß nur Erlaubniß'
scheine in zwci Caunties erlaubt wurden;
aber das Gcsctz hat doch scincn Zweck ver
fehlt, indem cs an Personen fehlte, die wil
lig waren, diejenigen bei der Court anzuge
ben, die ohne Erlaubnißscheine verkauften.
Die Sache wurde nun wieder, durch cine
späte Akte der Gesetzgebung dahin abgeän
dert, daß das Board der Caunty Commiß
ioners der verschiedenen Caunties die Er
laubnißscheine ertheilt; Und daß derjenige,
der dem Gesetz zuwider handelt, und ohne
Leisenz verkauft, nicht nur allein cineStrafe
bezahlen, sondern auch einer Gefangenschaft
in dem Caunty Gefängniß untergehen muß.
Man glaubt daß dieses Gcsctz nun dcn dort
gewünschten Erfolg haben wird.
Ehester Cauntyßank —Wir erse
hen aus Philadelphia Zeitungen, daß durch
die Wachsamkeit und das unermüdetc Be
streben deS deputirten Anwaldes, Wm. B,
R e e d, noch 21.999 Thaler der Summe
die dem Presidenten jcnes Instituts cntwcn
dct, erhalten woiden sind. —Es sind nun
nur noch einige tausend Thaler, die nicht
wieder erhalten wurden —Obige Summe
ist von dcm "Alten Duke" und dem "Tabak
Jäck," dic vor cinigcn Tagen für die Bege
hung dieses Raubes auf 3 Jahre nach dem
Zuchthaus vcrurtheill worden sind, erlangt
wordcn.
Ein Herr John Soule, vom Staat Ncu-
Hampschire, ist vor einigen Tagen, als er
nach seinen Fallen sah, von zwei Catamounts
zcrrißcn worden. Er halte nicht auf sie gc
schoßen, sondern hat wie es scheint die Flucht
zu nehmen gesucht und ist über einen Block
gefallen, wo ihn dann diese Thiere ergriffen
und tödteten.
Wo war Ophir?
Dies ist eine Frage, die gegenwärtig von
Vielen gemacht wird, und Manche glauben,
wie unsere Leser schon aus einem Artikel in
unserer letzten Nummer ersehen haben, daß
daS neue amerikanische Goldland, Calisor
nien, das alte Ophir sei. wo die Schiffe Sa>
lomons daS Golv zum Tempelbau holten;
dieweil bisher noch kein Land gefunden wurde,
wo Gold in solcher Menge vorhanden und
das zugleich so weit von Palästina entfernt
ist, dag eS drei Jahre zu einer Hin- und
Herreise erfordert hatte. Da aber auch wir.
sowohl aIS Andere, diese Frage unbeantwor
tet lassen müssen, so verweisen wir unsere
Leser zu eigenem Nachdenken auf folgende
Stellen in der Bibel:
K Könige V, SS. Und Salomen machte auch
Schiff»' zu (LzcenGcber, die bei Slcth lieg», um Ufer de«
(sap. IN, —Denn das Meerschiff de« König«.
Elfenbein, Ass.n und Pfauen.
? Chronik«! », I». — Ilnd Hurain*» sandte ihm
Schiffe durch seine Knechte, die te« Meere« kundig iva
tsap. v, «I. —Denn die Schiff« de« König« fuh
ren auf t«»> Meer mit den Knechten Huram«, und ka
men in drei Jahren einmal, und brachten Geld, Silber,
Elfenbein, Affe» und Pfauen,
Wa« für eine Goldregion war eine Drei
jahrS Reise von Palästina? Hatte ein un
tcrnehmender Tyrischer ColumbuS Calisor
nien 3999 Jahre zurück entdeckt ? Wer kann
daS beantworten? Wer kann mit Gewiß
heil Nein sagen ?
Eo NAee ß> —Vo» nun bis zum 4tcn
März sinv es nun nur noch einige wenige
Wochen, und noch alle wichtige Bills besin
den sich vor dem Congrcß, mit nur sehr wc
nig Hoffnung daß dieselbe, oder auch nur
eine Mehrzahl paßiren werden. Wohl
den dieselben nun wegen Mangel an Zeit
aufgeschoben werden,—obsckon Zeit genug
vorhanden war, dieselbe bisher alle zu Yas
siren,—indem nun die Debatte in Bezug
auf die Mexikanische Protocol Geschichte
wenigstens eine Woche aufnehmen wird.
Auch wird die Ankunft des Gen. Taylor
Aufsehen erregen, so daß für einige Tage
nur sehr wenig gethan wird. Man will
auch nun wißen daß alle vorgeschlagene
Riegelbahnen durchfallen werden. In dcr
That dies war ein sehr magerer Congrcß,
und niemals sind die Bitten und das Ver
langen des Volkes weniger berücksichtigt
worden als gerade in dieser jetzigen Sitzung.
Wiederholentlich ist deiselbe gebeten worden,
die jetzigen Tariffgcsctzc abzuändern, aber
ohne Erfolg. Das Volk wird in Zukunft
diese Sache selbst in Hand nehmen, und
nur solche Mitglieder erwählen, die willig
sind ihre Wünsche auszuführen.
Güter siir California.
Eine Neuyork Zeitung enthält eine Liste
von Artikel, welche neulich nach California
genommen wurden, und unter anderen be
finden sich die folgende : 819 Barrel Rum,
691 Bärrel Brändy, 7 Päcke Bücher, 837
Goldwäscher, 47 Pflüge, 1 Bor musikalische
Instrumente, 254 Päckchen Medicin, 38
Boxcn Tabak-Pscifen, 3 Orhoftc 17 Ballcn
und 992 Päckc Tabak, 4 Cafes Regcnfchir
me, 21 Fränihäufcr und 64 Päckc Uhren.
Belehrende Unterhaltung.
Historische Skizze der Cholera.
Cholera ist bekannt untcr vcrfchicdcncn
Namen ; so wurden die Benennungen asia
tische, indianische, ansteckende, krampfhafte,
östliche oder orientalische, kalte und epidemi
sche Cholera, und viele andere, alle gebraucht
um eine und dieselbe Krankheit zu bezeich
nen. Die Eingcborncn Indiens nannten
sie Mordezym, ein Ausdruck, den der
gelehrte Dr. Good als eine Verfälschung
dcs arabischen Wortes M 0 rdekie oder
Mordechie betrachtet, welches "Todes
streich" bedeutet.
Es muß allgemein zugegeben werden, daß
eine dcr Cholcra glcichcnde Krankheit sich
beinahe in jcdcm Zcitaltcr und Wcltthcil
zcigtc; aber jene besondere Form dcs jetzt
untcr dcm Namen asiatische Cholera bekann
ten Krankhcitszustandcs ist augenscheinlich
neueren Ursprungs und zweifelsohne asiali
scher Geburt. Schon in 1762 herrschte sie
sehr ausgedehnt in Obcr-Hindostan und zer
störte die Leben von 39 999 Negern und
8,999 Weißen. In 1783 brach sie unter
den Pilgrimen aus, die sich sehr zahlreich
zu Ablulion (Abwaschung von Sünden) an
einem ihnen heiligen Platze an den Ufern
des Ganges verfammclt hattcn. von welchem
armen Volke sie in Zeit von acht Tagen über
8.999 tödtete. Die Krankheit beschränkte
sich jedoch nur auf die Pilgrime, welche der
Nachtluft sehr ausgesetzt waren, und erreichte
selbst nicht die nächsten Städte. So erschien
sie von Zeit zu Zeit in Indien, beides spo
radisch und epidemisch, bis zum Anfang der
Epidemie von 1817.
Die Epidemie, welcher der Name "Asia
tische Cholera" beigelegt wurde, machte, wie
allgemein zugegeben, ihre Erscheinung in
einer deutlichen und erkenntlichen Form am
I9ten August 1817, zu Jossore, ein kleines
Städtchen im Delta des Ganges, etwa IVO
Meilen nordöstlich von Calcutta. Der Di
strikt Brittisch Jndjen, genannt Jessore, ent !
hält viele Sümpfe, welche wohl geeignet
scheinen eine Krankheit zu erzeugen.
Bodcn jcnes Distiikts ist sehr fruchtbar und j
bringt große Quantitäten Reiß hervor;
weil zur Anfangszeit dcr Cholera eine reg
nerigte Jahrszcit cingetreten war und der!
Reiß dadurch beschädigt wurde, sowurdedie!
Krankheit dcm Esscn jenes Artikels zuge
schrieben.
Dic Epidcmie vcrbreitete sich von Jessore
in einer westlichen Richtung und erreichte!
Calcutta frühe im September, nachdem sie
in ihrem Laufe viele Städte heimgesucht
hatte, und erstreckte sich über die ganze ben !
galische Provinz. Sie nahm dann, dcm
Lause des Ganges folgend, eine nordwestliche
Richtung und erreichte endlich dic Himalaya j
Gebirge, wo ihr Lauf in jcncr Richtung fur i
cine Zeitlang aufgehalten wurde. Augen !
scheinlich Wasser. Richtungen vorziehend,!
schritt sie vom Ganges nach dem Nerbuddah
Flusse, und jenem Strome bis zu dcr Küstc!
des arabischcn MccrcS folgend, erreichte sie-
Bombay im September 1818, woselbst ihr!
159,999 Menschen zum Opfer fielen. Auf!
diese Art durchlief die Krankheit die ganze j
Breite von Hindostan, vom Bay von Ben !
gal bis zum arabischcn Meer, eine Entser-
nung von etwa 22 Grade (über
Meilen), in einem Zeitraum von
als einem Jahre seit ihrem Beginne.
Keine umständliche Geschichte dcr Cholera
wurde geschrieben vor der Epidemie von
1817; aber seit jener Zeit wurde dieselbe in
ihrem Laufe über dic Haupttheilen dcr be
wohnten Erdc gcnau bcobachtet und aufge
zeichnet. Daß noch nie eine Epidemie wie
dic obcn angeführte stattfand, weder in alten
noch neuern Zeiten, mögen wir aus der
Thatsache schließen, daß keine solche aufge
zeichnet steht; denn hätte eineKrankheit von
so heftigem und tödtlichem Charakter zu
irgend einer Zeit stattgefunden seitdem medi
zinische Wissenschaft oder selbst Briefschrei
ben eristirt, so läßt sich nicht leicht denken
daß sie dem medizinischen oder allgemeinen
Geschichtschreiber entgangen wäre.
Unterdessen verbreitete sich die Krankheit
gegen Süden, dehnte .sich über die ganze
Coromandel'Küste aus und überlief dic In
sein Ccylon und Malacca. Von Ceylon
dehnte sie sich in 1819 bis zum 29stcnGrad
südlicher Breite auS. Und nun abermals
ihren Marsch von Malacca antretend, durch
lief sie daS gesunde Klima von Siam, fiel in
China ein und suchte Canton und andere
Plätze heim, erreichte jedoch Pekin nickt vor
1821. In 1820 erschien sie an der östlichen
Küste von Afrika, zu Zanguebar, —Hieraus
erficht man, daß sich die Krankhcit nach
allm Richtungen verbreitete, und sich nicht,
l wie öfters geglaubt wurde, auf einen westli
chen oder nordwestlichen Lauf beschränkte.
Zn 1818 breitete sie sich in drei Richtungen
auS —nördlich nach denHimalaya-Gebirgen.
südlich nach Ceylon und Mauritius, und
westlich nach der Küste des arabischcn MccrS.
Ihren nordwcstlichcn Lauf verfolgend,
erreichte die Epidemie die Ufer deS persischen
Gulss im Sommer von 1821, von wo sie
dcn Tigris und Euphratcs hinauf ging und
in dcmfclbcn Jahr noch zu Bagdad ankam.
Es ist bcmcrkcnswerth daß die Krankheit
dazumal nicht die arabischcn Wüstcn übcr
schritt, und daß Mclka, an der westlichen
Grenze jencs Landcs gclcgcn, bis zum Jahr
1831 vcrsckont blicb. Von Bagdad übcr
schritt sie die Wüste nach Aleppo, und in
1823 erreichte sie das User dcS kaspischcn
und dehnte sich bis zum mittelländischen
Meere aus. Zu dieser Zeit schien es als
wollte sie für eine Zeitlang einhalten, und
erstreckte sich nicht weiter aIS bis Astrakhan,
eine russische Stadt von 49,999 Einwohner,
gelegen an der Mündung dcs Volga am
kaspischen Meer.
Obschon die Epidemie ihren nordwcstlichcn
Gang eine Zeitlang cinstelltc, nachdcm sic
das Uscr dcs kaSpischcn MccrS zu Astrakhan
crrcicht hatte, setzte sie doch ihre Verheerun
gen in Indien fort, und endlich die Hima
layas überschreitend, welche sie in ihrem
Lauf für eine Zeitlang zu unterbrechen
schienen, drang sie in die chinesische Tartarci
ein und verwüstete viclc Städtc.
Nach cincm sechsjährigen Stillstand in
ihrem westlichen Marsch, erneuerte die Epi
demie ihre Wanderung in jener Richtung
und erschien ganz unerwartet im Jahr 1829
zu Orenboorg, einer russischen Stadt am
Uralflusse von 29.999 Einwohner. Zur
nämlichen Zeit zu Astrakhan wieder erschei.
nend, ging sie den Volga hinauf und beehrte
viele Städte und Provinzen mit ihrem un
freundlichen Besuch. Sie dehnte sich eben
falls über Cirkafsien nach dem Flusse Don
aus. den sie hinauspassirte und somit noch
in 1829 in Europa eindrang. Dcn Volga
hinausgehend, erreichte sie Moskau im Sep
tember 1839, und in 1831 auch St. Peters
burg; von wo sie der Küstc des baltischen
Meers entlang nach Preußen gelangte und
Berlin und andere Städte heimsuchte.
Dann solgte sie dem Laufe dcr Elbc nach
Hamburg, wo sie im Oktober 1831 ankam.
Zunächst zeigte sich die Krankhcit in Eng
land. Sie laust schnell von Hamburg nach
Sunderland, an der Mündung des Flusses
Weare, woselbst sie am 4ten November 1831
erschien. Edinburgh erreichte sie am 27sten
Januar 1832, und am I9ten folgendem
Februar nahm sie London ein. In Frank
reich und Irland eifchien sie im Marz dcs
nämlichcn Jahrs. Von Paus aus vcrbrci
tctc sic sich nach allen Gcgcndcn hin, jcdoch
mit vcrschicdcncn Gradcn von Schnclligkcit.
Nach Wcstcn vcrbrcitctc sic sich ctrva doppelt
so geschwind als nach Norden und Süden.
Von England setzte diese schreckhafte
Krankheit nach der neuen Welt übcr, und
crrcichtc Qucbck am Bten und Montreal am
19ten Juni 1832. Am 24sten Juni erschien
die Krankhcit ganz unerwartet in der Statt
Neuyork; und cs ist bcmcrkcnswcrth, daß
alle zwischcnlicgcnde Städte und Provin
zen, mit denen von New Brunswick und
Nova Scotia, sowie dcn Staatcn Mainc.
Massachusetts und Rhode Island, bis zu
dieser Zeit gänzlich von derselben befreit
blieben. Sie erreichte Philadelphia amsten
!Juli.
! In ihrem Laufc wcstlich ereignete sich der
erste Fall von asiatischer Cholera zu Cincin
nativermuthlich am39sten September 1832.
Die zwischen Cincinnati und dcm Eiic Scc
litHkndc» Gcgcndcn blicbcn zu dcr Zcit noch
unangcgriffen. Ziemlich gleichzeitig mit
Cincinnati erschien die Krankhcit zu Madi
son, Indiana; Louisvillc. Kcntucky, und
St. Louis, Missouri. - Zu Ende des Monats
Oktober erreichte sie Neuorleans, ließ aber
allc Plätze zwischen Louisvillc und jener
Stadt frei von ihrem Angriff. Die Krank
heit dehnte sich über die Vereinigten Staa
ten im Allgemeinen aus, verbreitete sich im
Sommer von 1832 über Mexiko und erschien
im folgenden Jahre zu Havana.
Betrachtet man jetzt den vo» der Cholera
verfolgten Lauf, so wird man ersehen, daß
sie einen großen Theil der alten und neuen
Welt besucht hat. 'Asien wurde nach allen
Richtungen hin überloffen und Europa von
einem Ende zum andern durchkreuzt. Nur
Afrika blieb beinahe gänzlich frei von der
Epidemie. Sie eischicn zwar zu Zangue
bar, an der östlichen Küstc von Asiika; aber
die westliche Küste, eine durch ihre große
Hitze und ausgedehnten Sümpfe besonders
ungesunde Region, entging ihr gänzlich;
und die durch den Niger, Gambia,- rc., gc
wäffcrtcn Rcgionen gaben nie Anlaß zu
einer Krankheit, welche oft cinc so bcsonderc
Vorlicbc für heiße KlimaS und SLasserge.
genden zeigte. Das Cap der guten Hoff
nung blieb ebenfalls verschont.
Auf dcm amciikanischcn Comment cr
streckte sich dic Krankheit von Canada bis
nach Yukatan, und besuchte fast jeden Platz
von Wichtigkeit zwischen diesen zwci Punk
tcn. Abcr auch aus dicsem Contincnt habcn
wir cine merkwürdige Ausnahme zu berich
ten. Süd-Amerika ward nicht übcrfallcn.
uncrachtct so vicle Theile jencs Landcs, be
sonders dcr Küste entlang und in dcr Nach,
barschast großer Flüsse, gleich der Delta des
Ganges, besonders geeignet scheinen möch
ten zur Hervorbringung heftiger Krank
heiten.
Von Amerika zurückkehrend, erneuerte die
Cholera ihre Zerstörungen in Europa und
besuchte Spanien, Frankitich, Rom, Sici
lien und Theile von Deutschland, und. wie
Einige behaupten, forderte ihr letztes Opfer
an dem Uscr dcr Thcmse.
Obschon dic Verheerungen der Cholera
manchmal für eine Zeitlang nachließen, so
bat sie doch seit 1817 nie ganz aufgehört,
sondern immcr in cincm Theile Indien»
existirt. Vor einigen Jahren aber erhiclt dic
Krankhcit wicdcr cincn ncucn Impuls und
»rschcint jetzt abcrmalS als cine wcitoerbrci
tele Epidcmic.
Dir Entstchung und dcn Fortschritt dcr
gcgcnwärtigcn Epidcmie ist noch nicht be
schrieben, und man ist daher mit der Zeil
und dem Ortc ihrer tistcn Erscheinung noch
nicht gcnau bckamrt. Man weiß jcdoch daß
währcnd dem Winter von 1845 bis '4L die
Krankheit in einem verhältnißmäßig unthä» .
tigen Stande verblieb, aber im solgesdeß
Frühjckhr plötzlich mit großer Heftigkeit »a
Kurrache, einer Stadt im Delta de» Inda»,
ausbrach. Seit jener Zeit ist sie langsam
vorangeschritten und hat sich im Oktober
1848 westlich über Rußland verbreitet.
DaS seitherige Voranschreiten der Cholera
haben wir unsern Lesern getreu mitgetheilt
und ihren abermaligen Besuch auf unserm
Continent und in unsern Hauptstädten ver
kündet.
Fasten—Fastnacht— Aschermittwoch.
Bei sehr niederdrückenden Seelenstimmun«
gen vcrgcht dic Eßlust von sclbst. und daher
war eS wohl natürlich, daß der Mangel ai»
Eßlust bei trauiigen Vcrhältnissen daz»
sührtc, durch Entsagung von Spcisen und
Getränken eine vorhandene Traurigkeit kund
zu geben. Auch finden wir schon frühe da»
Fasten als Zeichen der Traurigkeit oder al»
Buße zur Versöhnung der Gottheit eing«.
sührt. Moses bcsahl vcrschicdene Fasten.
In Egypten war eS vor den großen Götter»
festen gebräuchlich 1 bis6Wochen zu fasten.
Ebenso in Rom und Griechenland bei Festen
oder großen Unglücksfällen. Kaiser August,
Vespasian, Sever, Julian. Mark Amel
hielten ihre- Fasttage strenge. Tamuro»,
König von Persien, bcsahl, aIS cine Hun
gersnoth in Persien entstand, den Reichen,
die sich zu Mittag und beim Untergang der
Sonne zu Tische setzten, sich mit einer Mahl
zeit zu begnügen und dcn Ertrag der andern
unter dir UnglücNichcn auszuthcilen. Die»
ist, sagen die Orientalen, dcr Ursprung der
Fasten in dcn mcisten Religionen. Doch ist
es. wahrscheinlicher daß daS Fasten im
Oriente ursprünglich aus Gesundheitsrück
sichten entstand, da in heißen Klimaten der
Nutzen der Mäßigkeit im Essen und Trinken
frühzeitig erkannt wurde. Im Norden fand
es von jeher wenig Eingang, und die alt
deutschen und skandinavischen Religionen
kannten es gar nicht.
128—139 nach Christi Geburt führte
Telospkorus das 49tagiqeFasten vor Ostern
ein. 496 verordnete Jnnoccnz l. daS Faste»
am Sonnabend. 1995 vero-tuete Urban
das Fasten vor Ostern.
Als im 6ten Jahrhundert daS Fasten von
Aschermittwoch an Mode wurde, suchte man
sich vor Beginn dcr Fastcn noch durch AuS>"
schwcisunqen jeder Art sim Essen, Trinken,
ic., woher wohl auch das jetzt noch bei un»
ziemlich allgemein gebräuchliche Backen der
sogenannten Fastnachskuchen rühren mag.)
zu entschädigen, und ahmte dabei die heidni
schen Bachanalien und namentlich die Ver
kleidungen derselben nach. Dies geschah in
der Fas t nacht, in welcher daS sogenannt»
Carneval (in deutsch: Fleisch leb wohl) m
katholischen Ländern heute noch gefeiert wird.
Auf Aschermittwoch wird in der
römisch-katholischen Kirche vom Piiester am
Altare jedem Hinzunahendcn cinAschcnkrcu,
auf die Stirne gcmacht. DicS soll an die
Vcrgänqlichkcit dcS menschlichen LcbcnS unv
an die Nothwendigkeit erinnern, die Welt
und ihre Lüste zu verleugnen.
Nützliches für
Ein ueueS Buch
Kurzgefaßtes Handbuch der Natnrqe»
schichte.— Enthatt.-nd wissenschaftliche und pepuv«
Dieses Werk, dessen Aeußeres seinem In
halte durchaus entspricht, indem e» auf gu
tem Papier vortrefflich gedruckt und elegant
eingebunden ist, ist durchaus zeitgemäß und
wird Taufenden auch willkommen sein.—
Denn einmal ist es das einzige derartige
Werk in deutscher Sprache in Amerika, und
dann enthält es bei bewunderungSwürdkAer
Kürze deS Schönen und Nützlichen soviel,
als 3mal größere Werke. Nicht allein wer
den darin die beiühmten Thiere ferner Welt
theile tfem Leser so vorgeführt, daß sie ihm
wie längst bekanntc Hausthicre vorkomme»,
sondern seine eigenen Hausthiere, ihre Krank
heiten, bewährten HrUmittel und ihre Ver
edlung werden so behandelt, daß kein Land
wirth dieses Buch ohne Nutzen lesen wird.
Auch ist das berühmte Goodmann'sche Mit'
tel gegen die HundSwuih da»in veröffent
licht, wodurch allein es schon verdient, vo»
Jedermann besessen zu weiden. Die viele»
herrlichen Abbildungen endlich von den ver
schiedensten Thieren können nicht verfehlen,
cs dcr Jugcnd ganz bcsoudcr» zu empfeh
len und sie zur Erlernung der deutschen
Sprache bcsondcrs aufzumuntcrn. Mch
rere Exemplare liegen zu Jedermann» Ein
sicht in dieser Druckerei bereit; der Prci»
für 1 Exemplar ist Sl 37'/-.
KcK-Besttllunqen auf daS obige nützlich«
Werk, werden m dieser Druckerei angenom
men.
Getreide lang vor dem Uerderbe« z» te»
wahren.
AusgedrofcheneS Getreide, welche» länger«
Zeit auf dem Boden im Haufe» liegt und
nicht sehr oft umgestochen r»ird, bekommt
leicht einen widiigen Geruch und unange
nehmen, selbst in das Brod übergehenden,
Geschmack.
Diesem Uebel kann dadurch abgeholfen
werden, daß man daS gedroschene Getreid«
nicht würfelt und reinigt, sondern mit der
Spreu aus dem Wurfhaufen auf dem Bo
den bringt.
Ist daS Getreide trocken eingebracht, 112»
halten sich dic Körner in der Spreu, selbst
ohne umgewandet zu werden, viele Jahr»,
ohne im Mindesten Schaden zu leiden. Auch
Mäuse und Ratten können, der Spreu we»
gen, den Körnern keinen Schaden thun.
Garben > Häcksel von trockenem Gctreidt
hält sich so Jahre lang.— (B. Fr.)
Sonderbare Thatsache.
Man hat entdeckt, daß daS Fleisch von
Vieh, welches in der Mitte der Nacht ge
schlachtet wird, sich viel länger gut erhält,
als wenn bei Tage geschlachtet. Dieser Um
stand beweißt, daß da» Fleisch am besten ist
zum Aufbewahren, wenn e» von Vieh ge
nommen wird zur Zeit da die Ausdünstung
am schwächsten und dit Temperatur desstlbea
am niedrigsten ist.