Der lecha patriot. (Allentaun, Pa.) 1848-1859, January 25, 1849, Page 3, Image 3

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    Lech« Patriot.
Bon Harrisburg.
Zu Anfang der letzten Woche wurden in
dem Senat viele Bittschriften für eine Ver
willigung eingereicht, um die angefangene
Arbeit an dem Nord Zweig Canal zu vollen'
den. Am nämlichen Tag übergab der
Sprecher eine Communieation von dem
Gouveraör, in welcher er diesem Körper an
zeigte, daß er Townsend Haines, von
Chrsier Caunty, als Staats-Secretär ange
stellt habe. Auch überreichte Herr Boas
wieder eine Bittschrift für eine Vertheilung
der Stadt Allcntaun.
HauS.—lm Hause bot Herr Schwartz
wälder einen Beschluß an. die Gcrichts-
Committee instruirend, eine Bill einzubrin
gen, die für die Erwählung der Richter der
Supriem Court, den Distrikt Courten, und
Courten von Common Pleas, durch das
Volk Vorkehrung, treffe, —welcher nachdem
viele Zusätze angeboten gewesen, und man
eine ziemliche Zeitlang darüberdebattirt hat
te, angenommen wurde. Ein Beschluß pas
sirte sodann auch, wonach das Haus in Zu.
kunft seine Sitzungen um 1v Uhr beginnen
wird.
Seuat. —Am folgenden Tage überreichte
Herr Overficld eine Bittschrift, in Bezug
auf die Errichtung einer Brücke, über den
Lecha Fluß, in Carbon Caunty. Auch ist
ein Beschluß in diesem Körper paßirt, wel
cher der Wittwe Schunk die Bezahlung für
den Rest dcs Termins, wofür Gouv. Schunk
erwählt war, aber nicht ausdienen konnte,
zusagt. Eine Botschaft wurde sodann von
dem Gouvernör erhalten, worin er kund that,
daß er Al eran de r L. R ußel, von Bed
ford Caunty, als dcputirlcr Staats Sccre
tär ernannt habe.
Senat, —Am nächsten Tage übergab
Herr Boas eine Bittschrift, unterzeichnet
von Advocaten von Northampton Caunty,
bittend für eine Erhöhung dcr Salaricn von
dcn Richtcrn des Staats.—Gleichfalls zwei
für cine Bank in Allenlaun.
Bon Waschington.
Im Haufe dcr Rcprefcntantcn zu Wasch
ington wurde zu Anfang lctztcr Woche die
Civil und Diplomatische ApproprialionS-
Bill aufgenommen, wo Herr Schenk von
Ohio folgenden Anhang zu dcrfclbcn offerir
te, „daß eincm jeden Mitglied dcs Congrc
ßcs in Zukunft, in jcdcr Sitzung 2VW Tha
ler Lohn, und It> Cents die Mcilc erlaubt
scin soll, anstatt dcr jctzigcn Bezahlung und
der jetzigen Meilcngclder." Angenommen.
Am folgenden Tage übcrrcichtcHr. Freed
ley 3 Bittschriften, von Montgomery Co.,
Pcnnfylvanicn, bittend daß das Tariffgcsctz
sogleich verändert werden möchte, so daß da
durch die Manufakturen, Mcining- und Ak
kerbau-Interessen beschützt werden würden.
Dcr nämliche Herr übergab eine andere
Bittschrift, von Bürger von Clarion Caun
ty unterzeichnet, ebenfalls für cine Verände
rung dcr Tarifs . Gesetze und für cine Be>
schützung dcs Einhcimifcbcn Fleißes, gegen
fremde Einfuhr bittend. Herr Strohin über-
gab auch eine Bittschrift, von Lancaster
Caunty, biltend gleichfalls für eine Verän
derung dcr Tarifs Gesetzen.
Wahl dcr Tchuldirekroren.
Eine der Hauptursacken, warum manche
Freischulen nicht bcßer sind, ist wohl diese:
daß Leute nicht vorsichtig genug sind, in der
Wahl von Schuldircktoren. Zu oft werden
Männer erwählt, die entweder dcn rcchtcn
Willcn oder die erforderlichen Fähigkeiien
nicht haben, um die Pflichten dieses Amtes
zu erfüllen. Die Schuldircktoren sollten
Männer von Kenntnißen und Erfahrung
sein, und selbst ctwas vom Schulhaltcn ver
stehen. Wer ans Ruder vom Schiffe ge
stellt wiid, sollte wissen wie man segeln und
fahren muß ; wer die Erziehung dcr Jugend
beaufsiäHgen, urtheilen und leiien soll, muß
selber Erziehung genossen haben.
Unerfahrene Schuldircktoren können eher
dem gutcn Lchrer im Wcge stehen, als dcr
Schule nützlich scin. ES gibt Männcr dic
ehrlich und christlich sind, und cs immcr gut
meinen, aber doch nicht fähig sind, den
Schullehrern zu sagen, wie sie die Schule
hallen müßen.
Das Amt eines Schuldircktoren ist hoch
und wichtig; höher und wichtiger als viclc
meinen; daher sollten die Leute alle bei
wohnen, wenn die Wahl gehalten wird,
und von den besten Männern in ihrer Stadt
oder in ihrem Taunschip zu diesem Amle er
wählen. (Jugendfreund.
stimmen in unsern Gesinnun
gcn, in den Haupt-Ausdrücken, mit dem obi
gen Aufsatz vollkommen überein, und be
haupten noch in Zusatz, daß nur erst dann,
wenn die Bürger dcr verschiedenen Distriktc,
wie obengedacht, ein lebhaftes Jntereße in
den Schulen, so wie in dcr Erwählung dcr
Direktoren fühlen, die Schulen das Ziel,
wozu sie bestimmt sind, erreichen können.
Jedenfalls sollten die Bürger nur fähige und
erfahrne Männer als Direktoren erwählen,
von denen man dabei überzeugt fühlt, daß
fit neben ihren Fähigkeiten, auch willig siud
den Schulen die gehörige Aufmerksamkeit zu
schenken, und die Gelder des Volks, welche
so zusagen, immer sehr eng beisammen sind,
nur auf die allersparsamste Weise verausge
ben werden.
DaS Goldsieber scheint sich immer noch
mehr und mehr über das Land zu verbrei
ten, und Schiffe in großer Anzahl verlaßen
täglicb unsere Häsen für California. Das
Schiff Apollo, welches am vorletzten Dien
stag von Neuyork absegelte, nahm zwei
Drucker Pressen mit, und alle andere nöthige
Materialien für eine vollständige ZeitungS-
Druckerei. Zwei Sohne des M. U. Beach
und noch verschiedene andere Drucker, aus
der Neuyork Sun Office, waren ebenfalls
Paßagiere.
Wie viele Menschen haßen ihren Nachbar,
und dabei aus keiner andern Ursache, als die,
daß sie wißen, daß sie es selbst verdienen von
ihm gehaßt zu werden.
Die alten Zeiten—Etwas Rltcö.
Folgende interessante Korrespondenz fin
den wir in einer Trent»» Zeitung, die die
selbe einem Erlra entnahm, dcr in 1781 ge
druckt wurde:
"Durch Expreß."
"Trenton, Sclober 22, 1781.
"Diesen Nachmittag ist eine Erpreß von
Philadelphia hier durchpaßirt auf seinem
Wege östlich ; durch welchen hier folgender
Brief erhalten wurde. —Die darin enthal
tene Nachricht wird geglaubt, und ist in
Wahrheit groß und interessant."
"Philadelphia, O-tober 22, 1781.
"Mein Herr: Es freut mich Ihnen
melden zu können, daß Cornwallis
und seine ganze Armee, am Ilten dieses
Monats, gefangen genommen wurde. Die
Besonderheiten find mir noch nicht zur Hand
gekommen.
Dcr President des Congrcßcs hat soeben
eine Abschrift von dcm Briefe dcs Count
De Grosse, an dcn Gouvernör von Mary
land erhalten, der bei Wasser nach Annapo
liS gcfandt wurdc, so daß kcin Zweifel an
der Wahrheit ist. Dcr Count" hat fcine
Truppen an Board genommen, und ist
ausgegangen um Herrn Digby zu treffen —
Daß sie zusammen treffen mögen, ist das
herzliche Gebet von
Dem Ihrigen ».
Samuel Miles, Quarliermeifier.
An Col. Neilson."
"Wir versichern das Publikum mit un>
begränzter Freude, daß diesen Augenblick
aühier Depeschen erhalten worden sind,
welche eine Beschreibung von dcr uncondi
tioncllcn Ucbcrgabe von Lord Corn
wallis, an unsern großen und unüber
windlichen General Waschington, am 17ten
Octobcr, liefern."
HrA'Obige Vorfälle sind zwar nun et
was alt, aber sie werden niemals zu alt,
um sie wicdcr in unscre Gedächlniße zurück
zurufen.—O! wclchc Frcudc muß cine sol
che Neuigkeit dazumals verursacht haben !
Dieselbe auch nur einiger Maßen zu be
schreiben, vermag keine Fcdcr. —Auch wird
dcr Leser zugleich bei dcr Ucbcrsicht dcrsclbcn
bcmcrkcn, daß wir seit jcncr Zcit wcit vor
angcschriltcn sind. Die Ucbcrgabe des
Cornwallis fand am I7rcn Octobcr statt,
und crst am 22stcn ist dic Ncuigkcit in Phi
ladelphia und Trenton angelangt. —Wenn
zu jetziger Zeit so was wicdcr vorfallen
würde, so würdcn schon wcnigcAugcn
blicke hinreichend sein, die Thatsachen,
Tausende und abermals Tausende von Mei
len bekannt zu machen—nichts von Tagen
zu sagen.—Der Wechsel in dieser Hinsicht
allein, der seit jener Zeil stattgefunden hat,
ist in dcr Thal und in Wahrheit zum Er
staunen.
Von Mexico.
Col. Black, hat dem Herausgeber einer
Piltsburg Zeitung folgenden Auszug cincs
Briefes, welchen er vor wenigen Tagen von
dem Preußischen Gesandten, von Puebla, er
hielt, zum Einrücken übergeben. Derselbe
ist am Istcn December geschrieben worden,
und sagt:
„Seit lctztcr Nacht ist cin Gerücht in die.
ser Stadt im Umlauf, daß Gen. Mangel zu
Guadalagara cine Revolution zu Gunsten
von Santa Anna begonnen habe. Dic Au
lhoritäten zu Mazatlan wollen sich auch dcr
Regierung nicht unterwerfen, und nur vor
wenigen Nächten war selbst unsere Stadt in
einem Aufruhr, welcher aber doch bald wie
der unlerdrückl wurde. Dic Anführer sind
festgenommen, und werden nach dcn beste
henden Gesetzen verhört werden." - AuS
diesem ergibt cs sich, daß Mcrico immcr uoch
unruhig ist, und daß Santa Anna vielleicht
als dic Ursache angesehen werden darf.
Späte r.—Berichte von dcr Stadt Me>
xico sind eingegangen, die bis zum 28stcn
December gehen.
Die Regierung ist sehr ungcscltelt, und in
finanzieUcr Hinsicht schr gedrückt.
Die Indianer begicngen viele Räubereien
und Mordthaten. Große Banden Räuber
den Straßen entlang, bieten dcr Polizei
Trotz.
Dcr Congrcß sollte sich am Istcn Januar
versammeln, aber man befürchtete daß sich
kein Quorum Mitglieder einfinden würde.
IVO Thaler Strafe ist auf jedes nicht - bei
wohnende Mitglied festgesetzt.
In dem Canada Asyl für Wahnsinnigen
hat sich neulich eine schreckliche Begebenheit
zugetragen. In dcr Abwesenheit des Ober
aufsehers wurden zwei dcr Geisteskranken,
den Rcgcln zuwider, in dieselbe Zelle gc.
than. Als nachher die Zelle geöffnet wur
de, fand man einen derselben auf eine schreck,
liche Weise zerfleischt und beide Augen wa
ren ihm ausgebohrt.
Die Nachrichten von dem Kriegssitz des
Bürgerkriegs von Tranfylvanicn, sind zu
abscheulich um dieselbe zu glauben. Einer
dcr Anführer der Romanis wurde lebendig
abgezogen, und dann feine Zunge herausge
rißen.—Ein anderer wurde gekreuziget, fei.
ne Augen ausgestochen, und noch ehe er ver
schied, seine Äerme und Beine abgehauen.
Schrecklich!
Selbstm o r d.—ln Rechtster begieng
vor einigen Tagen ein 8-jähriger Knabe
Selbstmord. Er war Geisteskrank, und
sprach eine kurze Zeit vorher noch von einem
Mann dcr sich durch Erhenken seinem Leben
ein Ende gemacht hatte.
General James Schields, ist vor eini
gen Tagen als Senator der Vcrcinigttn
durch die Illinois Gesetzgebung erwählt
worden. Er ist verpflichtet gegen die wei
tere Ausdehnung der Sclaverei.
Es ist in unserer Gesetzgebung ein Vor
schlag gemacht worden, daß auch in Zukunft
Lcifcnz für den Kleinverkauf von Malz.Ge
tränke bezahlt werden sollte,undman glaubt
daß derselbe zum Gesetz werden wird.
Nach einem Gerückt, daß seinen Weg
nach einer Telegraph Station gefunden hat,
ist Gen. Laß wieder als Senator der Bcr.
Staaten für den Staat Michigan erwählt
worden.
Eine Wichtiste Bill
Herr Evans, brachte vor einigen Tagen
im Hause der Repräsentanten dieses Staats
eine für dic Tarbezahler sehr wichtige Bill
ein, bclittclt: „Eine Akte um einen sinken
dcn Fund hervorzubringen, und damit die
Staatsschuld zu bezahlen." Die Haupt'
Verordnungen darin sind wie folgt:
Erstens verordnet dieselbe nämlich, daß
das Miliz - Exerzieren abgeschafft, und daß
an dcsscn Statt jeder Milizfähige einen Tar
von 3t) Ccnts bczahlen soll. Dies glaubt
man würde dcm Fund jährlich Tha
ler beibringen.
Zweitens, daß der Staatstar prompt
einbezahlt werden soll, ohne dcn verschiede
nen Caunlies den Abzug, wk dies schon ei
nige Zeit her der Fall war. zu erlauben, —
daß abcr die Summe von 41,W0, anstatt
wie srühcr als Abzug zu bezahlen, dem Fund
beigelegt werden soll.
Drittens, daß dcr Staatstar'Collek
tor cine Zeit und Ort zur Einnahme dcs
Staatstares bestimmen soll, und daß dem
selben dann nur 2 Procent anstatts, wie bis
her erlaubt sein soll. —Auch in diesem letz
ten Verfahren könnten dcm Staat etwa
4VMI) Thaler erspart werden, die auch dem
Fund beigefügt werden sollen. —Es ergibt
sich also daß auf diese Weise dem Fund
jährlich an SISV,WV beigelegt werden könn
ten, welche Summe jedes Jahr sogleich in
dcm Ankauf von Staatsstock angewandt
werden soll. Die Anleihen sollen dann
vernichtet, aber die Jntereßen wieder zu dcm
Fund gethan werden. —Wie schon gesagt,
würde diese Vcrsahrungsweise etwa 15V,-
vvl) Thaler in dcn Fund bringen, und wä
ren cs auch nur 12(1,VW Thaler, so würde
er die Staatsschuld in etwa tiv Jahren be
zahlen, das heißt wcnn die jctzigcn Ncve
nuc Gcsctzcn beibehalten werden. —Dies ist
zwar cine lange Zeit —abcr unsere Schuld
ist bckanntlick 4v,vvl1,()l1l1 Thaler, und es
würde 50VMV Thaler jährlich für einen
Zeitraum von 8V Jahren erfordern, diesel
be geradezu, ohne einen sinkenden Fund, zu
bczahlen. —Wir werden später wieder aus
dieselbe zurückkommen.
Ford er w ä h l t.
Eine vereinigte Commiltee dcr Obio Ge.
fctzgcbung, hat einen Bericht eingereicht, daß
Ford (Whig) 3W Mehrheit habe, und da
her zum Gouvernör erwählt sei.
Später.— Gouv. Ford hat am letzten
Montag seinen Amtseid geleistet, und ist
folglich nun der Gouvernör von Ohio.
Henry Clay.— Die Whig-Mitglieder
dcr Kentucky Gesetzgebung, haben, in einem
Caucus, dcn Acbtb. Henry Clay. als Ver.
Staaten Senator Candidas ernannt. Ein
Brief wurde verlesen in welchem er sagt,
daß er im Fall ihn dic Gesetzgebung erwäh
le, nochmals dienen werde.—Diese Neuig
keit ist in dcr That eincm jeden wahren
Freund scineS Vaterlandes höchst willkom
men.
Gen. Taylor uud Heury Clay.
Am Isten Januar soll Henry Clay zu
Balon Rouge, bei Gen. Taylor eingetroffen
scin.—Man will nun wißen daß Clay mit
Taylor nach Waschington kommen wird.
(?liolera. —Die Cholera graßirt zwar
immer noch in dcn wcstlickcn Staaten, aber
dieselbe ist dock wir glauben überall, wir
sind sroh dies sagen zu können, am Abneh
men.
Dic Whig - Mitglieder von dcn Illinois
und lowa Gesetzgebungen, haben dem Gen.
Taylor Colone! B ä k er, als eine schickliche
Person für cin Mitglied von feinem Cabi
net ancmpfohlcn.
Am 2lcn Februar findet die Wahl, für
einen Senator, im 2vsten Senator-Distrikl
um die durch die Resignation des Gouvernör
Johnston vacant gewordene Stelle wieder
zu besetzen, statt.
Rudulphus Kent, von Philadelphia,
ehedem von diesem Caunty, ist letzte Woche
von Gouv. Johnston, zu einem seiner Aids,
mit dem Rang von Lieut. Colone! ernannt
worden. —Eine sehr gnte Ernennung.
In den Philadelphia Gas - Werken sind
vor einigen Tagen 4 Männer erstickt, wäh>
rcnd sie im Begriff waren etwas an densel
ben
Ungefähr 7 Wochen von dcr jctzigcn Si
tzung dcs Congrcßcs sind bereits verstoßen,
und was ist gethan worden ? Nichts.
Etwa Barrel Brod auf den Tag,
soll seit dem Istcn Dcecmber bis hieher, für
California verlaßcn haben.
Raub- und Mord - Versuch.
Zu Ende letzter Woche waren in unserer
Stadt Uork, Pa., Gerüchte von dcr Ermor
dung cincs Mannes, und dcr schändlichen
Behandlung zweier Frauenzimmer im Um
lauf. Diese Nachricht war übertrieben, das
Wahre an der Sache ist wie folgt: Heute
voracht Tagen, Abends in dcr Dämmerung,
nährten sich zwei Männer dem Wohnhause
des Hrn. Samuel Hookcr, unweit dem
Wirthshaus zum Schild der blauen Kugel,
zwischen Hampstead und Rcisterstaun, und
sagten, daß sie Schaase zu kaufen wünschten.
Herr Hooker, welcher mit seiner Frau allein
war, antwortete, er habe keine zu verkaufen,
worauf einer dcr Schurken bemerkte, er wolle
entweder Schaase oder fcine Haut haben.
Beide machten nun einen mörderischen An.
griff auf den altcn Mann, dcr sich zwar
tapfer wchrte, allein endlich der Uebermacht
erlag, und, bedeckt mit Blut und Wunden,
zur Erde sank. Die Räuber begaben sich
nun in eine Obcrstubc, suchten nach Geld,
und fanden auch zum Belauf von HIVVV,
welches sie sicherten, sogleich die Flucht er
griffen, und in der Eile mehrere Geldstücker
aufdemßoden liegen liessen. Die geraubte
Summe war indessen nicht so groß, wie
man wcitcr untcn sehen wird. Blutspuren
waren eine bedeutende Strecke vom Hause
sichtbar, woraus man schloß, daß einer dcr
Räuber in dem Handgemenge verwundet
wurde. Am nächsten Morgen wurde in dcr
Nähe von Hookstaun cin Pscrd gesunden,
an dcsscn Mahne und, Leib man geronnenes
Blut bcmcrkte —ohne Zweifel hatten sie
dasselbe gestohlen, um ihre Flucht zu bewerk
stelligen.
Am letzten Frcytag kam cin Mann zu dem
Doctor Bäter, in Baltimore, dcm cin Theil
von seinem linken Daumen fehlte, und zwei
Finger schwer verletzt, um ärztliche Hülse zu
erlangen. Er gab vor die Verletzungen in
einer Schlagerey mit einer andern Person
erhalten zu haben. Dcr Polizcybcamte Hr.
Zell arretirte ihn am nächsten Morgen auf
Verdacht, da cs sich dann auswies, daß cs
Carl H. Watts, cin altcr Verbrecher, war.
Der Beschreibung nach, welche Hr. Hooker
von dcn Räubern gegeben hat, hegt man
keinen Zweifel, daß Watts einer davon ist.
Als Hr. Zell ihn verhaftete, sagte er, daß
er seine Hände durch einen Fall aus dem
Eis beschädigt habe. Man fand bei Watts
eine schöne goldene Lever Taschenuhr und
Kette; er wurde in's Gefängniß abgeführt.
Am letzten Samstag verhafteten die Herren
Potee, Graham und McKinley, auf eine
Benfch - Warrant, einen Mann, NamenS
James Campbell, auf die Anklage, an dcr
Beraubung des Hrn. Hooker belheiligt ge
wesen zu sein. Er wohnt nur Meilen
von Hrn. Hooker. Man will nickt be
haupten, wie wir glauben, daß er bei dem
Raub gegenwärtig war, allein cs wird ver
muthct, daß er darum wußte. Dic Court
beorderte ihn in'S Gefängniß, indem Bürg
schaft verweigert wurde, bis cine Untersu
chung Platz gcnommcn hat.
Hcrr Hookcr ist nicht so gcsährlich vcr.
lctzt, wie man anfangs glaubte. Die Stiche,
wclchc cr erhielt, berührten keine bcdcutcndc
Lcbcnslhcile; die Schläge auf dcm Kopf
waren die schlimmsten. Man glaubt, er
wird im Stande scin heute odcr Morgen
der Untersuchung beizuwohnen. Dic Dicbc
bckamcn nicht so viel Beute, als cs anfänglich
hieß. Ein kleines Säckchen, enthaltend einige
hundert Thaler in Gold, entgieng gänzlich
ihrcr Raubgier—(Han. Gaz.
Ungewöhnliche Operation.
Ein Deutscher Namens ,von dieser
Borough, wurde vor etlichen Wochen einer
schmerzlichen Operation an seiner Nase un
terworfen, um cine gewisse Ungestalt ver
bessert zu haben, welche in einem schweren
knorpelichen Geschwulst bestand, welches scin
Gcsicht sehr verstellte. Dic Operation wurde
von unserm Nachbar Dr. C. C. Field, ver
richtet durch einen Einschnitt von dcr Wur
zcl zu dcm Spitzcn der Nase, und Lösung
dcr Bedeckung, so daß dcr Knorbcl dicscs
Organs gänzlich von dcr Haut entblößt
war. Der dicke Knorbcl wurde alsdann
mit starken Messern, Mciscl und Feilen hin
weggeschast, dic Nase in cin Muster gestellt,
die dcm Gcsichte anpaßt, der Ueberzng der
zurückgelcgt war, wurde wicdcr darüber ge
zogen, und mit seinen Stichen und hänge
Pflaster zusammen gemacht. Es blutete
sehr stark, und schmerzte nicht wenig, aber
er wurde durch ersteres nicht geschwächt, und
durch letzteres nicht abgeschreckt, sondern er
trug das ganze mit deutschem Heldenmulh.
Nachdem die Nase in Ordnung war, be
trachtete er dieselbe genau, und war schr gut
damit zusriedcn, abcr sie schien ihm noch zu
lange, und nicht abgeschreckt durch was er
durchgemacht, war er entschlossen die über
flüßige Länge noch abgenommen zu haben,
welches auch gethan wurde, zu seinem vollen
Vergnügen und Zufriedenheit. Die Theile
haben sich wicdcr schön vereinigt und giebt
was er so sehnlich wünschte, und wofür e> so
viel litt, eine schöne Nase. Kein Unterschied
was dic Operation war, die Wahrheit ist,
er unterwarf sich derselben um seiner Liebsten
Willen, welche sich ihm verweigerte, wenn
er sich nickt unterwerfen wollte feine Nase
nach ihrem Geschmack umändern zn lassen!
(Easton Dem.)
Berheirathet:
(Durch den Ehrw. Hrn. DubS.)
Am letzten Donnerstag, Herr Peter S. Weimer,
mit Miß Ataria jrrämer, beide von dieser Stadt.
Am Ilten Januar. Herr Jonathan Änauß,
ven Allenlaun, mit Miß Fianna Tchaad, von N.
Wheithall.
Am Listen v. M., durch de» Ehrw. Herrn William
Romig» beide von Macungie, Lecha Caunty.
Herr Araiieis Seliwartz, mir Miß Angelina
<?g»rr» beide von Ober-Milford.
Durch den Ehnv. Herrn Hosseditz, Herr Joh»
Zerfasi, mit Miß Mary Ltosslet, beide von
Plainfield.
Durch I. W. Richard, am !Zte» d. M.,
He. Gottlieb Witma», mit Miß <sath.Whit
sell, alle von der Stadt Bethlehem.
Durch denselben, am 1 lten d. M.. Herr Tinioil
Nolf, von Williams Taunschip, mit Mi>i Elisa Äa
na», von Forts Taunschip, alle von Norihamplon Co.
Starb:
Nestern Morgen, in Obcr-Marungie Taunschip, Le
cha Caunw, Herr George Steininger, sc»., ein
vielgeliebter und sehr geachteter Bürger, in einen. Aller
von ungefähr IZJ Jahre».
Am verletzten Monlag in der Stadt C>Pen.Katha
rina, Ehegattin des Philip H. MatteS, Lsg., ungefähr
kt Jahre alt.
(Eingesandt durch den Ekrw. Herrn Kerum».)
Am letzlen Mittwcch in Oberniilford Taunschip, die
Ehegattin deS ver vielen Jahren perstorbenen Ehristian
Henninger, in einen» Aller von etwa 5,7 Jahren.
(Eingesandt durch den Ehnv. Herrn Dubs.l
An> löten Januar, in Süd-Wheithall, am Sticlflusi,
Kassian», Tochter von Cl)arles und Ab.lonica Resch,
im 3ren Lebensjahre.
wen, Sohn von Owen und Susunna Knerr, im 2ten
Ani 13l.» Dieses, in Süd-Wheithall, am Stickflup,
lamrö A. 1., Sohn von Jonas und Anna Caroli
na Diehl, ini I2ten Monat.
Am 18ten Dieses, in Siid-Wheithall, ani Durchfall
und Brand, Thomas P. G., Sohn von Peter und
Dianna Butz, 2Ä Tage alt. -
Am Igten Dieses, in Heidelberg, am Brusifieber.
2e»eca Matilda» Tochter von Elias und Maria
Nachricht,
wird biernnt gegeben, daß di« bisher unter dcr Firma
von Hersch und Kern, in 01-er Ma-ungie, t'echa
Eaunw, Handelsgesellschaft. bis dm Isten
Marz aufgelöst werden wird.iind tob rvn jener Zeitan,
die Geschäfte unter der neuen Finna von Hersch und
Klein foNbetrieben werden sollen. Älle diejenigen da
her, die noch an die alte Firnia schuldig sind, iverden
aufgefordert i» dieser Zwischenzeit an dem Stohr aiijii
rufe« und abzubezatile»,-und Diejenigen die noch, e»I-
Rechnungen bis dahin wohlbettatigt einzubringen.
V. Hersch und »irr».
Januar 25, —nqbA
Nachricht.
tags, an, Gasthause von W i ll i » m T. D c r r, in
der Stadt Allentaun.
Ani Dienstag, den liten Februar, »in tll Ilhr >?or-
WheilhaN, und
Am Montag, dcn 12len Februar, »m Iv Uhr Vor
mittags. am Gasthanse des Hrn. Wann c in a ch e r,
Joseph Stecke!, Brig. Insp.
Januar 23. ng'2in
Nun sehet hier!
Eiu «euer Grobsch'micd.
Der Unterzeichnete bittet um Erlaubniß,
seinen Freunden, so wie einem geehrten Pub
likum die Anzeigezumacken,daß erdieGrob
schmied Wcrkstätte, die siüherhin durck Jo
nas Kuntz geeignet war, und späterhin von
M. B. Powell betrieben wurde, gelegen auf
dcr wcstlicbcn Seite der Hamilton Straße
der Stadt Allenlaun, übernommen hat, und
allwo er immcr bereit gefunden werden wird,
Ansprechenden, denen cs beliebt ihn mit ih
rer Kundschaft zu beehren, abzuwarten.
An Kntschenttmchcr: !
Er beschlagt alle Arten Fuhrwerkes auf
dic beste Weise, »ach dcr neuesten Mod/ auf
dic kürzeste Anzeige und au dcn allcrawdrig
stcn Prcißen.
A n B a n l e n t e
Sckmicd-Arbeil für an Gebäude, von al'
lcn Benennungen, wird auf die allerschönstc
Weife, und auf die kürzeste Anzeige verrich.
tct. Kurz, es wird von ihm alle Art Grob
schmied Arbcit, mit Ausnahme dcs Pfeide-
Bcschlagens, an dcn niedrigsten Prcißen vcr
richtet.
Er ist dankbar für bereits gcnoßcne Auf
munterung, und wird sich fernerhin bestrc
bcn, durch gute, schöne und wohlfeile Arbeit,
die Zahl seiner Kunden zu vermehren.
Charles H. Deuhard.
Allcntaun, Januar 25, nqbv
Doktor S.Bright,
Zu Neu - Texas, N. Macungie,
Lecha Caunty, macht dcr allgemei
ncn Umgegend bekannt, daß er cin
frischer Verrath aller Arten Medi>
zincn in seincr Apotheke erhalten hat, wel
che er an Aerzte und andere, im Großen und
Kleinen, so wohlfeil als sie in PlHiadelphia
gekauft werden können, abfetzen wird. Auch
hat er besonders eine große Quantität tür
kischer Opium erhalten, welchen er sehr billig
verkauft.
Ferner zeigt er an, daß er seine Medizi
nische Praxis noch wie früher betreibt, und
bei Tag oder Nacht bereit ist, allen solchen
zu dienen, die ihn nöthigen mögen. Er
praktisirt in folgenden Fächern: Geburts
hülfe, Matena Medica, Chimical Medizin
kunst und Chirurgie.
Er ist dankbar für bisher genossenen Zu
spruch, und hofft durch pünktliche Bedienung
auf eine Fortdauer desselben.
Januar 25.
Allen taun Postamts
Folgendes ist cin Verzeichniß dcr Bricfen
welche am lctztcn Mittwoch im Allentaun
Postamt liegen geblieben sind :
George Acker, Henry Brobst, Solomon
Butz, Mr. Boas, (Druggist,) Neb. Beers,
Lewis Basse. William Davis, I. A. Erich.
Angelina Egner, Friedeiicb Eberhard, Abr.
Ganqewer, Anna Geh», George Good, W.
Hitlel, jun., Ann Johnson, Owen Kciper,
Maria Kemercr. August Kühn. Marlin Ke
mcrcr, Sarah Knauß, Polly Loutgries, R.
Levers, I. und I. S. Millcr, Paul Non.
cmacher, Henry Reichard, Henriclta Smith,
John Swartz, Charles Smith, Sensiman
und Allison, Sarah Tinna, Aaron Wen
»er, Samuel Wertz, An» Wyath, Esther
Bohe, Charles F. Döring, John Uost.
E. R. Ncuhard, P. M.
Januar 25. Im
ach richt.
Nachricht wird hiermit gegeben, daß alle
Forderungen die an die Hinterlaßenschaft
des letzthin verstorbenen Samuelßunk,
fällig sind, und an oder vor dem Istcn näch
sten Tag April nicht berichtigt werden, wer
den nach jener Zeit sogleich in obrigkeitliche
Hände übergehen.—lmperative Umständen
der Administratoren machen diesen Schritt
nothwendig.
LAN."u'k.! Adm'orö.
Januar 25», nq?m
Zlt verlohnen.
DaS von dem Ehrw. B, German früher
bewohnte backsteinerne Wohnhaus mit dcr
Gnmdlolte, gclegcn in dcr Stadl Allcntaun,
ist vom Istcn nächsten April an. auf 1 Jahr
zu verlehnen. —Das Nähere bei
Charles jleck, Agent.
Januar 25», nq>!m
Treichlcv
Peter Houghma», l«>eorae Brieker, Wil
liam Shaver.
John Trcichler, P. M.
<Ä l a ö.
150 Boren GlaS von allen Großen, zum
Verkauf bei
und I Täger.
Marktpreise.
Artikel. I Allen. I
> Darrel ,Osü» > K!> 25»
Weizen „... Muschel! t
Roggen '
Welschkorn 45
Hafer 23 AI-
Buchweizen s>l» KS
Mchsfaamen I 12» I> I?
?i»iotl»'saamen A tXI » !>»
Mundbeere» ! 4l> 4«»
Salz 43 > 4>
Rntter Psnnd »<» U»
»nschlitt 5t
Wachs 25 21»
Schmalz !> N
Schinkenfleisch ...! 7 II»
Seitenstücke....» <5
Werken-Gorn ! 8
Eier > Dntz. 18 II»
Roggen-Whi?kev ! Gal.
Aepfel-Whicken 18 Ä»
Hiekori'-Hotz Klafter 4 311 k IX»
Eichen-H01z...c !t 3» 4 IX»
Steinkohlen l -x „« , 4
GipS. ! S I«» ' 4 «H»
Uebersicht der Märkte.
Philadelphia. Jan. 20, 184?.
uud
K 3 23 bis 3 ?3.—»oggeniiielil ist nur »venig verkaufr
n'ordeii, welches M 12h brachte. Welschiormiieht bringt
,H 2 73 bis 2 87, siir Pe»nsicki>»ijtt>>i», «, welchei»
Preis I3M Barrel '.'.rkausl winden.
Getraide.—'«»ter rotlier Waizcn war in
kern ist rar, und dre Preise standhaft. —Südliche»
brachle lii» bis <>2 Cents, »nd Pennsulvanischct 03.
Hafer brachle !Z5 EentS.
Nieh-M a r k t.
Schlacht 0 chsen. Rindfleisch ist in starker
Nachfrage; 14l>l> Stück wurden im
Markt offerirt, wc?o» li3tl »ach S!em>«rk genommen
Thaler fitr frisch« Kühe. '
Schweine ivurden !2IX) «sser'irt. Verkauft
fanden statt a» I 3t> bis 3 73 daS hmiderl Pfund. —-
123 bis 4 l«> für Schaase, mid 130 bi« W sckc
RMW>
KMMLW «IlwlkN,
XLVVLI'äI'UI!!
KM tIi.VI.I t'V
NMt „>,<>«<» BUVBLINNISKB!
t'llll /VKN I.II'-
' ' '
Zu verlohnen.
Tpekulato reu sehet hier!
Die einstens sogenannle "Frcie Halle" in
Allenlaun, nun aber zu einem sehr geräumi
gen und bcqnemen S t o h r h a u s e, für
Getraidc u. s. w. auszufchüitrn, umgewan
delt, wird hierdurch zum Verrenken angebo
ten. —Das Nähere
In dieser Druckerei.
Januar 25. nqZm
Zu verlohnen.
Einer dcr schönsten, besten und geräumig
ste« Keller in Allentaun, schicklich sür einen
Futterstohr und irgend etwas, wozu Keller
gewöhnlich benutzt weiden, ist an billigen
Bedingung, » zu vcrlchncn. DaS Nähere
erfährt man
In dieser Druckerei.
Januar 25. nqZm
Zn vcrlchncn.
Eine geräumige Stube auf dem ersten
Boden, in dem abgebrannten Distrikt, schick
lich sür einen Schneider. Schumacher >c.. ist
an annebmdatt n Bedingungen zu
Näheres !
Ja dieser Druckerei.
Januar uqijm