Der Lecha Patriot und Northampton Demokrat. (Allentaun, Pa.) 1839-1848, May 01, 1848, Page 3, Image 3

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    Der Lech«» Patriot.
<snt!,ttllttuqc»
derAmandaßannoris, Weib und
Schulgenoßi» des Capital» Richard Ban
»oris, von der Murrell Mord-Bande.
(T ch l » ß.)
Schreckliche Strafe.
Die Drei entfernten sich und ließen ibn ge
bunden in der Hoble zurück. Ich war nun
allein mit ihm. Noch wußte er nichts von
meiner Gegenwart, und mit frcudeklopfcn-!
dem Herzen trat ich vor ihn.
" Und finde ich Dich endlich wieder ?" >
sprach ich.
Den Blick, den er mir zuwarf, werde ich
nie vergeßen. Es war ein Blick der Hoff
nung mit Furcht gepaart.
"Mein Gott; Amanda, und bist anch Du
eine G.'fangene hier ?" fragte er mit zit
ternder Stimme.
" Ich bin hier—sprach ich-aber nicht ge
fangen."
"O! dann kannst Du mich retten—aus
diesem furchtbaren Orte retten."
" Ich kann, Henry."
" O, der Himmel segne Dich für diese
Worte."
" Spare Deinen Segen, Freund."
" Was meinst D» damit ?" fragte er zit
ternd und bleich, den» er bemerkte ei» wil
des Feuer in meinen Augen.
" Und das fragst Du? Du, mein Ver
fübrer?"
"Ich will ja das Geschehene wieder gut
machen," erwiederte er.
" Tbor !" rief ich, indem mein Zorn siieg,
" sprichst Du von Gutmachen, nachdem Du
mir mein zeitliches »nd ewiges Verderben
bereitet bast? Du weißt nicht was D»
sprichst, Feigherziger. Denkst D», ich wür
de eine» Augenblick zögern, die Wonne der
Rache zn genießen ? Ich, die ich Jabre lang
darauf karrte ? Ich, dnrch deren Veranstal
tung Du bier bist?"
" Durch Dich bin ich hier ?" rief er er
staunt.
" Ja, durch mich ? Meiu Plan lockte Dich
bieber. In Deiner Schurkerei glaubtest Du
mit eines andern Mannes Weib durchzuge
hen—den Plan batte ich gelegt."
" O Gottstöhnte er, "dann bin ich
wabrlich verloren.
" ES bleibt Dir nichts als der Tod, und
der Tod der schrecklichsten Qual! Jetzt
fürchtest Du zu sterben, aber bundert
Mal wirst D« noch den Tod wünsche »,
eile er kommen wird Dich za erlösen. Höre
Dein Urtkcis:
" Du wirst gcbnnde» in ein kalies, feuch
tes, dnnkles Loch gesteckt, ebne Feuer und
Licht, Dein Bett sind die Gebeine Ermorde
ler, dein Kopfkissen Tedtenschädel. Deine
Nabruug/01l Aas sein, und davon erbälst
D» nur so viel, als bi»re>cht, dir das Leben
zwei Mo rate laug zn fristen. TäglichMvs»-
sen eiljche Tropfen Deines Vintes fließen.
Mi» Stecknadeln und andern scharfen In
strumenten sollst D» gequält werde», bis Du
tausend Mal die Verzweiflung des Todes
ciesublt, und ebe« so oft um den Tod selbst
gebeten bast Z"
Wäkreiid ich sprach, bedeckten Schweiß
trovfen sein verziveiflungsvolles Geficht.—
"Du sprichst nicht i>n Ernst ?" fragte er.
"Du w rst eS seben," sprach ich. Ich
rief meine Gebutfen, und als sie eintraten,
bedeutete ich sie: "vollziebt mein Urtbeil !"
Sie verstanden mich vollkommen ; denn
alles wir u>v r schon abgemach«. Sie bobcn
einen großen Stein am Boden der Höble
auf, und ein fenchtes, dunkles Loch, welches
rtwa 26 Fuß tief hinunter ging, wnrde sicht
bar.
" O, nm Gotteewillen, schone mich, erlas,
sc mir dies !" rief der Zitternde, " fordere
von mir was Dn willst. Ich babe Gold, ich
besitze Reichtbum,-a»ch Du sollst reich sein,
wenn Du mich schonst!"
" Kann Gold mir meine verlorne Ehre
wieder geben ?" zischte ich ihm ins Obr.—
Fort mit ihm 1" rief ich dann meinen Be
. gleiten, zu.
Meine lNefäbrten ließen ibn an Stricken
auf den Boden des Loches binab, während
«r auf das schmerzlichste »m Gnade und
Barmberiiqkeit schrie, uud als er aus den
Todleiigebeinen »nren lag, wurde der Stein
wieder auf die O.'ffnung geleg». Drei Ta>
qe und drei Nächte mnßte er iu dieser Lage,
iobue Speise »nd Trank, zubringen. Dann
wurde der Stein wieder erboben, nnd ich
Warf ihm ein wenig Fleisch z», wen» man
es Fleisch nennen kann, was, wie ich
ibm versoroäun batte, »ichls als Aas war.
O, wie er »m seine Befreiung bat ! Umsonst
nur die Todten schweigen," war unser
Wablsprnch, dem wir »ren anbingen, nnd
den ich in diesem Falle gewiß n.cht zu bre
che» gedachte
So litt mein Verftibrer zwei Monale lang
»nter allen O.uaicn die ich ibm verbeißen II
so vielen nndern als ich noct, erdenken konn
te. und so übtc ich ineine Rache vollkommen.
Nach Ende der beiden Mona»e starb er vor
Schmerz und Hunger.
Ferneres Schicksal der Vande.
Wäbrend dem batte man ibn vermißt,
Nachforschungen wurden angestellt »nd man
kam uns auf die Spur. Noch war unsere
Höhle »»entdeckt ; wir saben aber ein, daß
bei viel längerem Anfentbalt dort, wir rn»
deckt nnd eingezogen werden würden, und so
beschloßen wir, uns in einem andern Theil
des Landes eine andere Stätte zu suchen. —
Mein Mann nnd ich zogen bald darauf nach
Mobile und kundschafteten einen andern
Versammlungsort für unsere Bande, in einer
öden Landschaft, etliche Meilen von
Stadt aus. Wenn ich s,,ge unsere Ban
de, so meine ich nur die unter dem Eomman
do meines Mannes, welcher als Eapitän un
ter Murrill stand, der das Oberbanpt der
ganzen Schaar war. Mnrrill selbst batte
sein Hanvtquartier auf einer der. Inseln im
Mißißippi—ich de»kk es war die Insel Nro.
6«
Gleich daranf, in I8?Z, brachte die Gc
sangcnnabnik Murnll'S selbst, großc Bestur.
jung unter uns. Alle Mittel, die wir zu sei
ner Befreiung anwandten, blieben erfolglos;
und obgleich bei seinem Verbör viele falsche
Zeiigen-zu seinen Gunsten schworen, so lief
doch das Zeugniß Anderer gerade dagegen.-
Wenigstens aber waren doch nun die Zeu
genanssagen so widersprechend »nd verwor
ren, daß die Jury ibn nicht deS Mordes im
ersten Grade schuldig finde» konnte, nnd so,
statt zum Tode, wurde er nur zu zehnjähri-
ger veiurtheilte. Trotz je
der Bestechung und Drobung, wurde das
U tbeil vollstreckt. Mnrrill büßte zebn lah
re'lang im Staatsgesängniß, »nd ich babe
seiidcm erfabren, daß er sich jetzt irgendwo,
in Teras anfbält.
Nach MurrillS Verurtbeilung hör»e die
Organisation der Gesammlbande anf. Neue
Häuptlinge erhoben sich, ei» Tbeil der Ban
de trat unter das Commaudv dieses, ei» an- j
' derer wieder unter das jenes. Die Häupt
! linge mordete», raubten und fälschte» jeder
auf feine eigene Hand, doch waren alle noch
als die "Murrill-Bande" bekannt Im Lau
fe der Zeit nahmen die Behörden jedoch so
ernste Schritte gegen uns, daß wir nur mit
der äussersten Bebulsamkeit auftreten konn '
ten, und oft entgingen mein Mann und ich
nur mit größter Notb unserm Schicksale.
So verstrichen etliche acht Jahre des Verbre
chens.
Leser, dies ist die vierte Nach»* in der ich
an meiner Erzählung schreibe, ES ist meine
letzie auf Erde». Von dem Eisengitter mei- >
»es Fensters babe ich den Scheideblick auf
die Sonne geworfen, und den Tag zum letz
te» Male in die Nacht sinken gesehen. O,
welche sonderbare Gesüble kreisen jetzt in
meinem heiße» Kopfe! Entartet wir ich ge
wesen bin und so sebr ich Religion und Bibel
verböbnt habe ein fremdartiges Gefübl
packt mich —eine F u rcht vor dem ZenfeitS !
Schon kommt eS mir vor, als fäbe ich die!
grausigen Schalten meiner Ermordeten sich i
drobend mir naben. O, ist eS, gibt es eine
Ewigkeit wo ich immer und immer leben
m.tß ? Kann es möglich sei«, daß ich fortbe
steben und in mir eine Hölle »ragen muß, die
ewig nie a»S meiner Brust weich» ? Nein,
nein! ich will boffen, daS Geschehene sei
ewig vergeßen ; und doch, 0 Gott ! wie es
mich in diesen letzten Augenblicken beunruh
igt ? —Gott ? Gott—ist ei» Gott ? Ist er—
und wie d a r s ich sein Seyn leugnen—dan
ist auch die Seele unsterblich ; dann
Fort mit den Gedanken !
Ich eile z»m Schluße meiner Erzählung
des Verbrechens.
In 1844 saßien mein Mann »nd ich den
Einschluß, unsere Lebensweise zu ändern,
nnd n»s mit dem Geld in unserein Besitz z»'
rnckjnzieben, ebe uns die Diener der Gerech
tigkeit ganz niedergejagt hätten. So rief er
denn seine Bande zusammen und machte der
selben seine» Entschliiß bekannt. Zurerst
murrten die Ränber. denn Bannorris war
ein vortrefflicher .Hauptmann und sie baßten
den Gedanken unter einem andern zn sieben.
Nach einer vollen Erläuterung deS Standes
drr Sachen aber beschloß die Mebrbeit den
gänzlichen Aufbruch der Bande, nnd daß die
Einzelnen, welche das Gewerbe /ortiusrbcn
'iMnMen, es arlf ihre eigene H«nv -tbiiW
möchten. Am Ende fügten sich alle diesem
Beschluß?, eine AuStkeilung wurde gemach»
und die Bande zerstreute sich.
Bannorris und ich zogen darauf nach Neu
Orlrans, wo wir in einem der vorzüglichsicn
HotelS anfsicllten, »nd unter einem falschen
Name» als reiche Fremde galten. Wir wur
den in die beste Gesellschaft eingefübrt, und
man suchle unsern Besuch so eifrig, als wä
ren wir wirklich was wir zu sein vorgaben.
Dies giag eine Zeitlang ganz gut, bis ein
kleiner Vorfall den Stand zn Ende brachle.
Mein Mann hatte zwar Geld genug, konnte
doch der Versuchung zn seinen alten
Slreichen nicht widersieben. Eines Abends
vermißte ein Herr in einer Gesellschaft eine
sebr wertbvolle Übr; der Verlust machte
Ausjeben, und »»glücklicherweise entdeckte ein
Diener die llhr i» einer Seiteirtasche von
Bonnorris Mantel, als er zufällig die Hand
darauf legie um den Manttl wegzubäugeu.
Freilich stellte sich meiu Man» unschuldig
und erklärle, es sei ein Streich des Bedien,
»en ; doch dieser war ein alter, geprüfter
Diener, und obgleich die Sache vertusch»
wurde, kamen »vir doch in Verdacht, verlo.
Ren unser Ansehen »nd wurde» mi» Wider
wille» aufgenoiiimen. Wir bielren es da
ber für daS beste, die Gesellschaft zu verlas,
sen in der wir uns bewegten ; und so zogen
wir aus dem Hotel in einen eutferutere»
Tbeil der Stadt.
Wir zogen in ein Haus, welches ein Weil«
bielt, das sich wenig darum kümmerte, was
ibre Kostgänger trieben, wenn sie nur regel
mäßig bezablien. Die meisten der Emwob
„er des Hauses, als weib
liche, trieden das Nabrungszweig.
Das paßte sich gerade für uns. nnd bald
wurden wir als gnle Spielgenosscn betrach
tet. Nicht lange darauf verliebte sich mein
Mann in eine der Damen, einführte sie nnd
ließ an drei Monate nichts von sich bören
Wäbrend seiner Abiresenbeil fand ich in der
Person eines junge» Mannes eine» Gesell
schafter, nnd fiibile eine stärkere Neiguug zu
ibm wir zu irgend jemand de» ich »och zuvor
gesehen. Wir verließen das Kostbai,s und
bezogen eine Privaiwobnung, wo wir für
uns selbst ltb»en. Wäbrend dem kebrte mein
Mann zurück, »ud börte voller Wuib, daß
und mi» wem ich mich davon gemach» bälte-
Racheschnaubend suchie er unsere Spur.—
Er sabe den jungen Mann auf der Straße,
folgte ibm bis zu unsrer Wobnung, klopfte
an und als mein Liebhaber die Thür cffne
te, schoß er ihn auf der Sielle nieder und
überlieferte sich dann den Gerichten. En»,
fetz» wie ich über diesen Ausgang war, be
schloß ich doch auch meine Rache zn ba
ben. Ich bewaffne», mich m>» einem Revol
vir-Pistol und folgte ibm nach dem Magi
strals Amt, wo er verbört wurde. Sobald
er mich erblickte, flüß»er»e er dem Beamten
,», doch lau» genug daß ich jedes Wort ver
stand : "Dort ist meine Frau »nd Schuld
genoßin ; laste» Sie sie in Verbast nebmen !'
"Das geschiekt nie, so lange ein Verrä
Iber lebt um gegen mich zn zeugen !" rief
ich, »nd mich vordrängend, siboß ich zwei der
Läuse anf seine Brust ab. Mit einem Fluch
und Röcheln stürzte er nieder und verschied
au>ie»blicklich. Ich »vnrdc seal-'i't' rrrbas
tet, und nach einer Untersuchung in diese
Zelle geführt, aus der ich nicht lebend mehr
hrranstreten werde.
Leser, meine Geschichte ist zu Ende, und
ich habe nichts mebr auf dieser Welt zu »hnn,
als meinen schrecklichen Entschluß zum
Selbstmord zu vollsübren. Ich könnte den
Hobn und das Toben des erbitterten Pöbels
»ich» ertragen, »nd ich will ibm entgeben.
In der Flasche vor mir ist das Gift .'-Ich
nehme sie—ich setze sie an meine Lippen—ich
habe getrunken !
Got», Got» ! welche Schmerze» durchzu
cken mich ! ineine Angcn schwelle» aus ib
ren Höble» ! Ich biii am Sterben ! Leser
ewig—lebewohl!
AVichtiq vom Auslande.
l dcm Phil-»dclx.M Tcmorr»t.l
Aiiknnft der "A c a d t a."
Fünf Tage später aus Europa.—
Europäische Bewegungen.—Ruß
land unter Waffen, die Kosacken im
Feld.—Aufruhr iu Madrid, Flucht
der Königin Christine.
Ä 0 st 0 n dcn 2Z. April »m 11 Uhr.
Folgender ist ein Auszug aus den mit dem
Dampfschiffe Acadia soeben eingegangenen,
Nachrichten. Die allgemeine Bewegung
durch ganz Europa ist im Wachsen.
Die Nachrichten in Bezug auf den Auf
stand in der Lombardei werden bestätigt. Der
König von Sardinien hat an der Spitze ei,
ner Armee von 20 000 Mann eine» Einfall
in die Lombardei gemacht, Oestreich den
Krieg erklärt und ist anf Mailand zu mar
schirt. Die Oestreich» sind auf allen Punk
te» geschlagen und aus Palma, BreScia und
Delansean vertrieben.
In allr» italienischen Herzogthümern sind
Volksaiisstände ausgebrochen. I» Venedig!
ist gerade nach einem balben Jahrdunder»!
die Republik wieder aufgebaut; über Vene- i
big webt die Fabue der freien Republik. Mo> j
dcna und Parma sind in vollem Aufstande
In Oesterreich selbst scheint alles in der!
größten Verwirrung zu sein, es ist nicht zu
ermessen, welchen Wechsel jede Slunde brin-!
gen mag. Man glaub», daß General Rad
etzki, wegen Mangels an Vorrälben, es »ich»
wagen wird, sich in Man»iia einschließen zu
lassen. Karl Albert wird in Kurzem an der
Spitze einer Armee von 200,000 Mann
sieben »nd vielleicht sogar die Tbore von
Wien bedrobe». Savoyen hat sich für eine
Republik erklärt.
Die Schweiz bat die strengste Neutralitä»
ausgesprochen, die Obrigkeiten baben jede
Truppenanwerbung auss Strengste niiler«!
sagt.
Auf dem linke» Rheinuser ist die Volksbe
weguug sebr heftig.
I» Sicilie» ist ein Parlament
und die Losreißuug dieser Insel von Neapel
ist vollständig Man glaub», daß der König
von Neapel seinen Rechten auf Sicilien en»>
sagen werde.
In Paris nnd Lyon w.,r überall die Ruhe
wieder bergestellt. der Officiere
der Nationalgarde sind sämmtlich zu Gunsten
den 25 März. Der Königs von
Sardinien bat an das provisorische Gouver- j
nement in Mailand, anf eine Anfforderung
dortbin zu kommen, geanlworte» :
werde »ich» nach Mailand kommen, wenn ich
nicht zuvor die Oestreichs in einer Schlacht
besieg» bade» werde, denn ich will mich eine,»
so tapfern Volke nicht eher zeigen, bis ich
mich eben so brav bewiesen habe."
Der König von Preußen bat nach den dl» !
»igen Auftritten i» Berlin sich an die Spitze!
des driitschk» Bundes gestellt nnd ausge
debnie Reformen in den Verfassungen ver>
sprochen.
Um sich bei den Deutschen populair zu ma
chen, bar er gleichzeitig sich für die Losreiß
uttg Schleswigs und Holsteins ausgesproch
en lind sich bereit erklärt, den Polen zur Er
richlung ciueS eignen Polen-ReichS behülflich
zu sein.
Schlesien und Litthauen sind gleichfalls in
größter Bewegung.
Der Kaiser von'Rnßland hat eine sebr
entschiedene Siellnng angenommen. 5,0.0(10
daß der Kaiser enlschlossen, sei, alle junge
Mannschaft zwischen 18 und 35 Jahre» aus
Polen zu entfernen und ins Innere von
Rußland zu senden.
Die ganze russische Slreilmacht wird in
den sndlichen Provinzen zusammengezogen.
Der Kaiser hat ein donnerndes Manifest
eilassen.
In Baden, Wnrteinberg und Sachse» hat
sich vorläufig das Volk bei den il>m einge
räumlen freien Institutionen berubigt.
Die H auuoverfche Armee rüstet
sich z» einem Marsche nach dem Rbeine,
wabrscheinlich. um das Großberzoglbui»
Lnremburg deutscher Seils zu besetze».—Alle
Versuche, die Regierung zu überwältigen o
der Ausstände zu erregen, sind im Hannover
schen fehl geschlagen.
Belgien u. s)ollaud verhallen sich verhält»
Mmäßig ruhig.
Frankreich.—Der türkische Kaiser bat sich
geweigert, die französische Republik anzuer
kennen. Neue Vorkebrnngen sind geiroffen,
um sich der Person Abd el KaderS zu versich
ern. Die Zabl der in der Februar-Revolu
lion Verwundeten beträgt K!jB, von denen
287 wiederbergesiellt und V 8 gestorben sind.
Zn den Hospitälern befinden sich 246 Mäner
u. 7 Frauen. Im Ganzen sind 14 Frauen
verwundet.
Im Kriegs Ministerium herrscht die größte
Tbäligkeit. Man sag», daß das Gouverne.
ment Befehl ertbeilt bade, eine Armee an
den östlichen Grenzen auszustellen, um die
Bewegungen in der Lombardei u. Deutsch
land zu bewachen.
! Auch in Madrid ist am 7«. März eine
Emeute ausgebrochen. DaS Volk und die
Soldaten fochten mit einander von 7Ubr A
bendS bis 4 Ukr Morgens und von beiden
Seiten fiel eine ansehnliche Zahl. Man sagt,
eine republikanische Bewegung kabe die
Veranlassung dazu gegeben. Ueber viele Per
sonen ist Kriegsgericht gebalte» worden
! Die Königin Christine ist während des
Kampfes entsloben Der Minister Tassivre
ist dabei verwunde». Die Ruhe ist jedoch
wieder bergcstellt. General Narvaez ha» den
SIML'S vwIZVS!
00K1L äXV 8LLI1'!
Howe'ö und Co's. großes Cl'rcus.
bestehend auS 240 Leuten und Pferden !
ES nimmt 40 Fahrzeuge, um die Kunstrei.
ter, Musiker ?c. zu fiihrcu—Dasselbe wird
am nächsten Mittwoch, den 3ten Mai, zu
Allentaun ausgestellt werden -Die Vorstel
lung wird alles übertreffen, was noch je
mals hier grseben wurde. Der Zug wird er
öffnet durch drei splendide Trinmph-Wägen,
die mit aller Pracht der neuern Kunst und
mit beispiellosen Unkosten erbant wurden.-»
Der Goldwage» wird von 20 Jsabellpferden
gezogen. Komm» und seht also das CircuS-
Traurig.—AlS am letzte» Freitag Herr
LewlsK » » tz, von Salzburg Tsp., die
ser idauiily, auf seinem Heimwege aus dieser
Stadt in einem kranken Zustande war, wur
de er so unwohl daß er nur mit knapper!
Noth seine Wobnung erreiche» konnte, wo
er vom Schlaqfliiß niedersank und gleich da
! rauf feinen Geist aufgab.-Er war 47 Jahre!
alt und kinterließ eine Wittwe und einiges
unmündige Kinder seinen unerwarteten Tod
zu betrauern.
Betrüb t.—Als am 27sten April Herr!
! G i d e 0 n G r i m, in Colebrookdale Tsp.,
Berks Eauitty, die Geiiiststangen an einem
neuen Gebäude im Bestriff war wegzuräu
men, fieil rin Stück Baubolz ganz plötzlich
von oben auf ibn berab und beschädig»? ihn
dermaßen welches seinem Leiden beinahe Au
genblicklich ein Ende »nachte. Er war im
sttsten Jahre, »nd als sebr beliebter Bürger
bekannt. Er hinterließ eine Wittwe und
metirere Kinder sein schmerzliches Schicksal >
zu beweinen.
»L?» Sin Freund aus Ohio schreib» uns
unierm 24sten April, daß die Sladt Me
dina in jenem Staate, am 2lsten sehr durch
Feuer gelitten habe. Der dritte Tbeil der
Stadt liegt in Asche, nnd der Verlust schätzt
na» an 60.000 Tbaler.—Der Wimer war
vor» sebr streng, und die Fruch»felder sollen
ein schlechtes Anseben baben, und nur eine
leichte Ern»e versprechen.
Pvttsville, April S 7.
Schmerzliches Angln
Mittwoch in der vorigen Woche verunglückte
ein Mann NamrnS Georg Schäffer,
in einer Koblenmine bei St. Slair, dadnrch
das ein großer Stein auf ib» berab rollte,
wabrscheinlich wäbrend er denselben z» un
tergraben suchte, und ibn auf der Stelle
»ödtcle. Er war allein i» der Mine »ud
als man des Nachmitkags sur ibn Nachsuch
uiig »bal, wuibe er von dem Steine bedeckt
und lud» gefunden. Schäffer bal eine Familie
in dieser S»ad» wobne», und soll ein nüch
terner, fleißiger nnd beliebter Mann gewesen
sein—(Presse.
Aencr.—Am letzten Samstag de» 22sten
April, brannte das Wobnbaus des Herrn
Nriuricl» Äromer, in West Braunschivrig
Taunschip, Schnvlkill Cann»v, dis auf den
Grund nieder. Man vermutbetdaS es durch
eine Locomotive in Brand gesetzt wurde, in
sich Nieinand in demselben befand, außer
die Frau des Herrn Kremer, welche krank zu
Bctte lag und mit knapper Noth gerettet
wurde. Sämmtliche Hausgerä»hschaften
und alle Kleider der Familie nebst die seines
Sohnes Edward, wurden ein Raub der
Flammen. Herr Krämer schätzt seinen Ver
lust zu 1,000 Tbaler.—(S. d. Volks.
Verkeiratbet:
Am letzten Sonntag, durch den Ehrw.
Herrn DubS, Herr H e n r y R » b e, mi»
Miß MaryMiller, beide von Allen,
taun.
Am 10. Apcil, durch den Ebrw. I. Jäger,
Hr. Josepb Mkel, mit Miß Josephine'Nieß,
beide von Obermilfcrd.
Vorletzten Donnerstag, durch denselben,
Hr. Robert Uost, mit Miß Elarissa, Tochter
deS Jacob Geisinger, von Salzburg.
Am vorletzten Dienstag, durch den Ebrw.
Hrn. Roller, Hr. Daniel Brobst, mit Miß
Wilbelminc Jsenmoyer, beide von dieser
Stadt.
Am 21. April durch den Ehrw. Hrn.
Wenzel, Hr. I a c o b W a l t e r, von Nie.
der Nazareib, mit M i ß A. George,
von Hannover Tsp.
Am I6ten April, durch denselben,
Herr Samuel Wagner, mit Miß
Eva Walter beide von ForkS Tsp.
Am 2«. März, durch den Ebrw. T- Lich
tenstein, der Ebrw Mar Stern, Predi
ger an der lernsalem'S Kirche in Salzburg,
Lecha Caunty, mit Miß MariaM. Ben
d e r, von Neu?)ork.
Am ti. April, durch den Ebrw Henry A
Schulz. Dr. Benjamin W i l b e l m,
mit Miß Frederica S. Paulus,
beide von der Stadt Beihlebem.
Zur nämlichen Zeit durch denselben, Herr
EdwardO Wei n l a n d, mit Miß
Louisa C I e w r 11, alle von der Stadt
Bethlehem
Durch den Ebrw. I. W- Reicher» am B»en
April, Hr W>ll i a m R. Schort, mit
Miß Rosanna Schlotte r, alle von
Easton.
Starb.
Am letzten Freitag, in Süd Wbeitball, an
einem kurz?« Krankenlager, eine Tochter des
Herrn Daniel Ludwig, i» der Blüthe ihrer
lahren.
Am I4»en April in Ober Macnngie Taun
sctnp, Lecha Eauuiy, nach einer langwierigen
Magenkrankbei»; Hannak Elmire. Tochter
des Herrn Jacob Schwartz, im Altrr von 13
Jabren, « Monaten und 2S Tagen.
Am Lten April, in Maratany : Elisabeib,
Tochter von Friede»ich und Sarah Hill, im
Aller von 14 Jahren, 2 Monaten und 4
Tagen. Bei der Beerdigung biel» der Ebrw.
Herr Roller eine «röstende Red« über loh.
IK, ö : "wo gehest du bin."
100,000 Schindeln.
Die Unterschriebenen haben IvHvOü SuS
qnchanna SS Zoll Joint-Schindeln empfan
gen, welch» sie «ohlseil absetze« werden.
Isqcr und TZulcr.
N'edcr>Macunzie, M»> 1. nq3m
M «Arktpr eise.
Artickel: Allent. Easton.
Flauer . . Bärrel OS so »6 ZK
Weizen . . Busche, 130 »Zw
NiU.-- ! i ?! »z;
Hafer ... _ 40 «7
Buchwr.ze" . - tX) 50
Flachssaamen ! z -,7 z zs,
Kleesaamen . zz z
Timothysaamen 3 o, 50
Grundbeeren 45 "45
Salz ... 45 45,
Butter . . Pfund I« itt
Unschlitt . . ' ,0 , g
Wachs . . .. 2.', I L 5
Schmalz .... It) 8
Schinkenfleisch 8 - ,0
Seitenstücke . j « ! 8
Werken-Garn 8 S
Sier . . . Dutz. 10 II
Roggen-Whisky Gal. 33 S 0
Aepfel-Whisky 32 S 0
Leiuöhl . . 62 83
Hickory-Holz. Klafter 4 Sti S Ol»
Eichen-Holz . j 3SV 8 .V»
Steinkohlen . ! Tonne 200 40l
GipS ... SOO 400
Neuer Schuhstohr
in?lllcntaun.
W i ll i a m M a st
Zeig» hiermit seinen Freunden u. einem ge
ehrten Publikum an, daß er einen Schuhstobr
in der Hamilton Straße, der Stadt Allen- .
lann eröffnet hat, in dem Eckhause vormalS
Jacob Reuhard's, dicht bei Lighrcaps und
BieryS Fruchtsiohr, allwo er jederzeit alle
Arien Stieseln und Schüben von allen mög
lichen Musier» und Qualitäten für Hcrren,
Dame», Knaben, Mädchen und Kinder auf
Hand halten nnd auch aus die kürzeste Be
stellung verfertigen wird.
Da er sein Geschäft praktisch versteh» und
keine ansser von der besten und dauerhafte
sten Arbeit, welche die genaueste Probe >be
stebt, aus seiner Hand gehen lassen wird, und
äusserst billige Preise "eine Empfeblunq sein
können, so boff» er eines TbeilS der öffenlli
che» Kuiidschaf« sich erfreue» zu dürfen, wo,
für er Hcis da»kbar sein wird.
N. B.—Er ha» sich so emgerichle» damit
er alle bei ihm bestell« Arbei» nach Verlan
gen verfertigen kann, und übrigens jeder
Kunde nach Geschmack befriedigen wird.—
Rufet bei ihm an.
Alleutaun, Mai I. ng!Zm
Ober- nnd Unter Saucen
Gegenseitige Feuer - Verstcherungs-
Gese«sU)uff.
Diese schon längst bestebende und deS voll
kommenen Zutrauens würdige Gesellschaft,
welche Sicherbeit den Vorzug über alle an
dere derartige Gesellschaften verdient, indem
die Grundlage derselben solchergestalt gestellt
ist, daß Allen, welche Eigenthum von ikr
versichern laßen, bei verhältnißmäßig niede
rer Einbezahlung völlige Sicherbeit vorkan»
den ist, fährt noch immer fort, in Gemäßheit
ibreS Freib/iefs, Geschäfte zu thun.-Wegen
weitern Genauigkeiten und Eigemkums-Ver,
sicherung beliebe man sich an irgend einen
der nachbenamlen Agenten zu wenden.
Charles Eckert, Mentaiin,
Andrew K- Wittman, O. Saucen,
Philip Person, do.
David Schall, Trerlerstann,
I. I. Breinig, Brcinigsvillc,
James A. Rice, Bethlehem,
John Beitel, Nazarech,
Samuel Weaver, Weaversville,
Jacob Schnitzer, Hecktown,
Jacob A Riegel, Lower Saucon,
Jos. Himmelwright. Milford,
Benjamin Niegel, Dnrham,
Lewis Ott, Springfield.
April 24. ng.l.n
Eiu Teppichweber Gesell.
Der Unterschriebene in Waschiugkon Tsp ,
Lechs Caunty, wünfcht rin Teppichweber
Gefell, der sein Handwerk gn» versteb», so
gleich in Dienst zu nebmen—falls sich keiner
baldigst melde», so ist er willens ein Lebrjun«
ge, zwischen 16 und 13 Jahren, zur Erler
nung des obigen Geschäfts anzunebmen, der«
! selbe muß aber ein guicr Sharak»er besitzen
! und fleißig sein.
Renkn Pete» .
Mai 1. .
Banlotteil und Häuser
Der Unterschriebene bat einige
und ein, Auswahl Bau-
I»>I!M?Lot»en in d,r Siad» Allentaun qe-
Berkauf, worunter e»n
ige zu GeschüftSplätzen geignet sind.
Hm. H. Llumer.
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Folgendes ist eine Liste der Brief, welch? I
in letzter Woche in dem Allentaun Postamt M
liegen geblieben sind W
Elisa Buh, F. Boblm, Israel B«on»r, >
i Daniel Slause, G. Snstarv, Ioh« >
! Lydia Dutt, Elisabeth Dn'y, Sa?« Fatz»
ingrr, Maria Hartz, JameS Hurl»»N, Jacob
Keller, TbomaS Re-vkard, H««ry Rr«i»ard, M
William L»t, S. Ruther, Amauda Rut>», I
R. B. Ritter, Fbarle» Seip, Andrew Shrl- D
den, Henry Steine, Josepl» Sic«r, E. Sftlf- W ferstein,
ferstein, NicholaS Saeger, HKaL. D
! Nathan Siegfried, Mary Weaver, G. I
! nee.
> L?. R. Mlvhard. P. M. I
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