Der Lecha Patriot und Northampton Demokrat. (Allentaun, Pa.) 1839-1848, August 09, 1847, Page 2, Image 2

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    Patriot und Demokrat.
Allentaun, den 9ten August, 1347.
Demokratische Whig und Tariff Saudidaten
Für Gouvernör:
Gen. Jmnes Jrvin,
von Centre Eaunty.
Mir Canal-Comnnstioner :
Joseph W Patton,
von Eumberland Caunty.
M'Vw und Watton!
Demokratisckie Whig
Caunty Versammlung.
Die demokratischen Whigs vcm Lecha Caun
ty,—die wahren Tariff>Freunde,—solche die
gegen unsere schlechte National Haushaltung,
—und alle diejenigen die gegen die sich jähr
lich vermehrenden Staats - Taren, welche
dnrch die Nachläßigkeit unserer Staats-Be
amten verursacht werden—und somit Ver
schwendnng vn der Tagesordnung ist—gesin
nt find, werden hierdurch achtungsvoll zu
einer Versammlung eingeladen, welche auf
Samstags den Listen August,
um 10 Uhr Vormittags, am Gasthause von
EliSteckel, (ehemals Gangewers) in
Bild > Whkitkatt Taunschip, Lecha Cauniy,
gehalten werden soll, um sich über die keran
nahende Wahl zu besprechen.—Besonders ge
denkt man sich über geeignete Mittel und We
ge zn berathe«, «ach welchen dem durch Ta
ren niedergedrückten Volk dieses Staats Er
leichterung verschafft werden könnte.-Whigs,
es wird eine starke Beiwohnung erwartet.
George Wetherkold, David Gehman,
Daniel A Guth, Friederich Krauß,
Joseph Moser, Samuel Loras,
Charles Keck, lohu G. Schimpf,
Charles Witmao, William M»>k,
Jesse Grim, ' Jacob Klein,
Ivhu Peter, Edward Kohler,
Delaware, Lecha u»d Susquehanna
Riegelbahn.
Im April 184« ist bekanntlich eine Akte
unsere Gesetzgebung paßirt, welche die Ju
corporirung einer Compagnie anthorisirt, um
eine Riegelbahn von dem Delaware Fluß
bis u.« die Schuylkill Riegelbahn zu erbauen.
Die darin festgesetzten Commißioners sind :
Lecha Ca »nt p —Peter Huber, Ehr-
Pretz, William Edelman, Henry King, Geo.
'probst, Benjamin Ludwig, Peter Mickley,jr.
uud Easpar Kleckner.
Northamptv u.— James M- Por
ter, David D. Wagner, Jacob Abel, Abra
ham Miller, Samuel Zlohe, Peter S. Mich
ler und Jacob Wolle.
Earbo ».—Asa Packer, Stephen Balli
e<, D. Bowman und Thomas Craig.
Schuylkill. Francis W. Hughes,
WiKiam Mvrtimer und Benjamin Heilman.
Es wurde in besagter Akte den Commißi
oners zur Pflicht gemacht, an oder vor dem
Isten letzten November die Bücher, sür das
Subscribiren von Stocks, an bestimmten Or
ten, in Easton, Allentaun »nd Poltsville, zu
öffnen, »nd wenn an besagten Plätzen keine
L 0,0» Stock - Antheile snbscribirt werden
seilten, so könnten die Bücher nachher wieder
um geöffnet werden. Der festgesetzte Preis
eines Antheils ist SSO.
Die Riegelbahn soll, wie schon bekannt, an
»em Delaware Fluß, bei, oder nahe bei Ea
sion beginnen; dann das Lecha Thal her, an
oder nake an besagtem Fluß bis «ach, oder
vake an Allentaun laufen ; dann an oder
nahe an vorhin besagtem Fluß hinaus, bis an
einen Punkt in Carbon Eannty, oberhalb der
Mafferkaft; und dann die beste Route
dln bis an den »leinen Schuylkill Riegelweg,
vler »ach Tamaqua in Schuylkill Eauniy,
ES ist aber a»ch zttgleich i» der Akte fest
gesetzt worden, daß, sollte diese Riegelbahn
nicht innerhalb drei Jahren von dem Datum
derselben, nach der Meinung deS c>en>,i»ien
Gesetzes, begonnen werden, und in 7 Jahre»
vollendet sein, der Freibrief verwirkt sei.
Obige Commißioners haben ihre Pflicht,
so weit wir wißen, erfüllt, und die Bucher
,m letzten October eröffnet, waren aber nicht
glücklich genug den Stock verkaufen zu können
Dirselb« öffneten sie nun vor einigen Wochen
»«»de?, und am vorletzten Montag trat ein
Agem einer Gesellschaft, aus 1Z Herre» von
??ctiyork, Philadelphia und Boston bestehend,
tervor, und subferibirte fnr S.OOI Ttock An
theile, welcher Schrill notl wendig ist, um den
Freibrief erkalten zu könne». Die Gesell,
schafi ha», wie wir berichtet sind, bereits die
52',,0«X) in Reuyork hinterlegt, und soll, wie
wa« sagt, willig sein te» ganze» Stock, zu
«ch^ruehwea.
Die hiesigen Eemmißioners hatten n»n
letzt» W«ch«»»rschiedene Versammlungen, ».
trr Entschluß wurde, wie wir vernehmen,
gefaßt, obiger Gesellschaft, oder Compagnie,
die Erlangung des Freibri,ss zu überlaßen.
nack! Za vrtbeilen, wird nun wahr
scheinlich, wen« sich keine Mißverstäuduiße
vMoestellt hab««, oder noch einstellen »verde,i,
diese für hi'sige Gegend so sehr wichtige Rir>
okiie Zeitverlust begonnen, u. auch
es sich thun läßt vollendet iverdeu.
Gewinn durch eine
bung, und Whig-Beamten.
Die Whig-Partheiist unwidersprechlich die
Reform-Parthei, n»d wo dieselbe
auch immer in diesem Staat ii Gewalt war,
hat sie die öffentliche Schuld vrrmiudert, und
die schweren Taren, welche durch unsere
Gegner durch schlechte Haushaltung uns auf- ;
gelegt wurden, bedeutend reduzirt- Wäh
rend der letzten Wkig-Gtsctzgebung, welche
nu r 71 Tage dauerte, wurden mehr
wichtige Geschäfte verhandelt, als dies bei
einer Gesetzgebung unserer Gegner, nur ein !
Jahr vorher, der Fall war, und welche 10«
Tage in Harrisburg zubrachte. Dies ist ei
ne Thatsache die der arbeitenden Classe die- ,
ses Staats von großer Wichtigkeit sein muß,
welche für eine lange Reihe von Jahren sehr >
schwere Taren zu tragen hatte—verursacht
durch eine nachläßige, schlechte u. verschwen
derische Haushaltung unserer Gegner. Die
Erwäklung des Whig-Canal-Commißtoners
lanies M- Power, war den Tar-Bezahler
von großem Nutze», denn dnrch seine Wach
samkeit sind dem Volk viele Tausende vo»
Tkaler erspart worden—welche ohnedem oh
ne Zweifel in die Taschen vo» Parthei-
Freunden gewa,,dert sein wiirden.
Wir haben also dem Volk gezeigt wa 6
eine Whig-Gesetzgebung »nd Wh>g-Oecono
mie thu» kann. Alles was nvihwendig ist,
um Penttsylvanien ans seiner jetzigen unan
genehmen Lage zu befreien, ist, die Erwäk
lung von Whig-Beamten und einer Whig-
Gesetzgebung- welche bald denselben zu der
Stelle erheben können, die derselbe schon
längst hätte einnehmen sollen. Die lctzte Ge
setzgebung war, wie dies schon vor der Zu
sammenkunft versprochen wnrde, eine öko
nomische und arbeiten de Gesetz
gebung-und kielt nur eine sehr kurze Sitz
ung—eine solche wie es die Umständen des
Staats, »nd das Volk erforderte». Obschon
der Versuch von der Minderheit, oder von
unsern Gegnern, wiederholenilich gemacht
wurde, um die Sitzung zu verlängern, und
somit, wie auch auf andere Weise, im Stau
de zu sein, die Volksgelder bis z» einem gro
ßen Belaus zu verschwenden, »nd dann den
Tadel ans die Wkigs zu legen, so blieben un
sere Freunde ihren Constitueuten dennoch
getreu, und es gelang ihnen alle diese tadel
haste Versuche wieder zurückMosseu.—Und
di? Folge war, daß die Gesetzgebung V» Ta
ge früher aufbrach als die vorherige Lokofo
ko Gesetzgebung, und daß dem Volk dadurch
nicht weniger äIS SW.VVD gespart wurden.
Dies sind einige der heilsamen Folgen von
einer Whig » Gesetzgebung, und Whig-Oeco
nomie; und kennt das durch Taren nieder
! gedrückte Volk von Pennsylvanien seine In
! teressen, so muß es die Reihen unserer Geg
ner mit Einemmal verlaßen, und sich ohne
! Verzug der Whig - Oeconvmie-, Einschrän
j kling- und Reform - Parthei anschließen
Gibt uns einen Wkig-Gouvernör, ei» Wkig
! Eanalboard und riue Whig - Gesetzgebung,
! und die Sonne der Glückseligkeit wird bald
! die durch unsere Gegner über uns gebrach
te« dunkeln Wolken verschicken, die schon zu
. lange über uns sichtbar gewesen sind, und
die uns schon^ längst gedroht haben, wirklich
in das Unglück zu stürzen, und auch dies
j schon zum Theil bezweckt haben. Pennsyl-
vanien sollte uud muß bei der nächsten Wahl
! errettet werden—die Interessen deö Staats
j überhaupt, und des Volks im Einzelne» er
! fordern dies—u thun die Whigs ihre Pflicht,
! aber ihre ganze Pflicht so kann auch
l dies leicht geschehen.—Alle werden hoffent-
I lich sagen : Gerne wollen wir unsere g a u
ze Pflicht thun, und den Staat aus sei
! ner jetzigen betrübten Lage erretten helfen.
! Gen. James Jrvin—seine Nachbarn.
! Herr Adam Gentzel, der, wie uu
! fern Lesern schon bekannt ist, früherbin in
Aarvnsburg, Ceutre Caunty, ein Lokofoko
! Blatt herausgab, aber nnn eine neue Zeitung
I etablirt hat, die Gen. James Jrvin,
! weil er denselben genau keuut und sein Nach
bar ist, das Wort für die nächste Gouver
»örs-Stelle redet—sagt unter anderm folgen
des, während er von der günstigen Aufnah
me seiner Zeitung und der Pflicht der Presse,
im Allgemeinen, spricht:
"In JamesJrvin kennen wir eine»
Mann, dem der Staatsruder Pennsylvani
> ens mit allem Vertraue» überlassen werden
i kann—seine Grundsätze» : eine sparsamere
' Verwaltung i» unseren Staats Angelegen
! heilen—dem Volke den unleidliche» Tarlast
abzunehmen—die Handhabun g unserer
! Staatswerken in andcre Händen abzulra
! gen ; und de» manchen Anderen jetzt als ei-
I »e lctzte Zuflucht angenommenen Principien
eines großen Theils der Ocmokratischen Par
thei, wie auch der Wl'ig Parihei überhaupt,
werden in din Candidaren für Gouvernör
»nd Caiial Commissioner, die an unserer
Mastspitze stehen, getreue u. erprobte Freun
de fiaden.
Weil wir so glaube» reden wir also—mit
solcher Apologie allem treten wir hervor in
die Reihen von Tauseuden, teilen schon lan
ge her, solche» erwünschten Endzweck zum
Ziel geworden ist. Wir fragen »un einen
jede» anfrichtigen Demokrat, ob er irgend
eine Aussicht hat unter dem gegenwärtigen
Stand der Düige, ohne e i n e u W e ch
f e l, unsere mit jedem Jahre höher-werden
de Taxirungen los zu werde» ?—gewiß »ich»
darin, wenn man Blntsiickler Jahrenlang in
der Staatskasse stecke» läßt.
In diesem glücklichen Lande giebt es keine
Hindernisse, das öffentliche Wohl unversehrt
z» erhalte». Das Volk fuhrt die Macht iu
Hände» seine erwählten Beamten sind die
Diener; »nd wenn die Presse, der starke He
bcl zur Beförderung unserer freien Institu
tionell ihre eigene Wachsamkeit beobachtet,
ist nichts zu befürchte»."
Das Dampfschiff
Durch das Dampfschiff Hibernia sind zu
Neuyork 5 Tage spätere Neuigkeiten vo» Eu
ropa angelangt.
Flauer und Waizen sind in Liverpool und
London wieder bedeutend im Preise gesunken.
In Welschkorn und Welschkornmehl wurde
nur wenig gethan—die Preise haben sich um
wenig oder nichts verändert.
Das Wetter für eine reichliche Erndte war
immer noch gut, und man erwartete eine der
besten Erntten seit Jahren.—Uebrigens ent-
Kalte» die Berich« nichts daß den Raum
werth wäre.
Noch besser —Ohio Waizen.
Unser alter Frennd Hr. I v s. Schla>
dach, von Meoina Caunty, Ohio, schreibt
uns Folgendes, unterm 26sien Jnli:
"M einrHerren Ich habe in ih
rer Zeitung vom I2ten Juli gesehen, daß ein
Herr M a n a sse S Sch w a r tz, von Al
leniann, diese» Jahr eine Waizen-Aehre ge
zogen hat, die 7 Zoll lang war und 83 Körn
chen hatte.—Und I>ei dem Schluß der Anzei
ge heißt es: Wer kann das bieten? Nu»
wenn diese Aehre nicht in Pennsylvanien ge
boten werden kann, so möchte ich Euch ersu
chen anzuzeigen, daß ich dieses Jahr selbst
eine gezogen habe, die zwar nnr 7 Zoll lang
war—aber ISO vollständige Körnchen hatte.
Ich hatte noch viel Aehren die von IM bis
130 Körnchen hatten. Hätte ich eine Gele
genheit gehabt Ihnen die gemeinte Aehre,
was natürlich in einem Briefnicht geschehen
kann, zuzusenden, so würde ich so gethan ha
ben- Bis in dem Monat Octoder werde ich
Ihnen dieselbe, wenn mich Krankheit oder
Tod nicht davon verhindert, sicherlich selbst
einhändigen. -- Sollte mittlerweile jemand
die Wahrheit von Gesagtem bezweifeln, so
lassen Sie mich dies wissen, ich kann die
Thatsache leicht beweisen.—Wer kann nun
dies bieten?"
"Ferner möchte ich Ihnen melden, daß der
Waizen. im Gesammten, bei nns nur sehr
schlecht ausgefallen ist. In Medina, Su
mit, und Wayne Eannties erhielten die Bau
ern kaum halb so viel als letztes Jahr. Die
zerstörenden Fliegen sind die Ursache hicvoii,
und der welcher uns gewachsen ist, lans' noch
Gefahr uns zu verderben, den» seit ö Tagen
haben wir uiinntcrbrochcnrs Regenwetter ge
habt, »nd noch sind keine Anzeichen für gu
tes, klares, oder Helles Wetter vorhanden.-
Heu bekamen wir ebenfaUS nur eine mit
telmäßige Erndte. Die Sommerfrüchte se
hen aber sehr schön aus, jedoch habe» die
Würmer an dem Wclschkor», Hafer und
Flachs etwas Schaden angerichtet."
Die Getraide Ausfuhr.
Trotz dem daß in den letzten 8 Monaten
sehr große Quantitäten Gctraide »nd Pro
dukten nach Europa verschifft worden sind,
so scheint es doch als sei in unserm Westen
noch ein großer Vorrath Getraiden vorhan
den ; indem dieselbe noch immer so stark in
Neuyork einlaufen, als dies im Anfange, als
wir gewahr wurden, daß wir Ausland mit
Getraiden zu versehen hätten, der Fall war.
Man kann sich vielleicht einen kleinen Begriff
vo» der Ausfuhr machen, wenn wir hie» mel
den, daß in einer Woche allein, und zwar in
der, die sich mit dem Zl steu Juli schloß, fol
gende Quantitäten verschifft wurden :
Nach Großbrittanien wurde» verschifft:
Flauer 104,447 Bärrel; Wclschkor» IttS,-
557 Büschel, Gerste B,IVO do. und Waizen
12«,1K5 do —Nach Frankreich wurden 29,-
SS3 Büschel Waizen verschifft; Nach den
brittischen Nord « Amer>ka»ischen Colonien :
Flauer IM4 Barrel ; Welschkornmehl 37«
Bärrel, und Welschkor» 346 Büschel; Nach
den brittischen West - Indien : Flauer 4uv
Bärrel ; Mehl «43 Bärrel, und Welschkorn
1,27 l Bnschcl; und nach 2t. Domingo :
Flauer 233 Bärrel.
Die Quantität die also in einer Woche
von Neuyork aus verschifft wurde, ist eine
große, und man kann sich kaum denken wo
dieselbe herkommen soll; allein wenn wir
hier melden, daß am Zvsten Juli durch den
Hudson River allein »,W5 Barrel Flau
er ! l li7ö Barrel Welschkornmehl ; 3.546
Busche! Waizen ; u 1U.21Ä Büschel Welsch
koru angelangt sind, so kann man schon schlie
ße», daß der Westen es ist, vo» wo diese Ge
traide, bis zu einem großen Belauf, herkvm
nie».
"Laibe und Fische."
Ein Prediger in Schottland begehrte neu
lich von seinen Gemeinde > Glieder, daß sie
einander nicht Lügner heißen sollten—
wenn aber dieser oder jener eine Unwahr
heit sagen würde, so sollte man an dessen statt
nur Pfeife n -Einige Zeit nachher hatte
dieser nämliche Pfarrer Predigt, wobei er sich
das Gleichniß von den "Laiben »nd Fischen"
zum Grunde gelegt hatte. Es gieng ihm wie
es scheint damit ein wenig Bergauf, oder es
mangelte ihm grade an Einfällen, als er mit
Einmal mit folgendem AnSdruck herausstol
pene:
"Ihr müßt jene Laibe nicht mit den unse
rer Tage vergleichen,—denn sie waren viel
größer—ja so groß wie die Berge in Schott
land."
Die letzte Worte hatte» noch kaum seine
Lipp'» verlaßt«, als ein sehr Heller Pfiff
durch die Kirche kiuschallle.
"Was ist das," sagte er—"we» heißt mich
ein Lügner ?"
"Es ist Willy M'Donald, der Bäcker."
"Well, Willy, was für Einwendungen
hast d» gegen das was ich gesagt habe ?"
"Keine Meister, ich wollte nur wissen was
für Backöfen sie hatten, um diese Laibe darin
z» backen."
Ei» langer AÜolsehkvrnstciissel.
Auf dem Lande des Hrn Elias Deng
l e r, in dem guten alten demokratischen
Whig Taunschip, Heidelberg, steht jetzt ein
Welschkornstengel, der bereits 10 Fuß und
g Zoll lang ist, »nd 4 Kolben hat. Dersel
be ist immer noch am wachsen. Wenn man
bedenkt daß Heidelberg Taunschip meisten
theils grobe» Sand (Gravel) Boden hat, so
kann dieser Stengel nicht anders als eine
wahre Seltenheit angesehen werden.—Wer
denselben bieten kann der lasse sich hören.
Wir finden in dem " Louisville Courier"
einen Bericht, von einer Thatsache, daß ein
Freiwilliger, durch das Kriegs-Departeinent,
für Vergütung seine«! PserdeS, welches er in
einem Gefecht in Merico verloren, angesoro
che» habe. Derselbe wurde aber benachrich
tiget daß die Negiernnq keine derartige Ver.
luste ersetzen wurde. Ob dies Gesetz ist oder
nicht, können wir nicht sagen-erlaubt aber
das Gesetz keinen solchen Ersatzes» wäre e«
durchaus nicht z» bewundern, wenn niemand,
besonders zn Pferd, als Freiwilliger, nach
Mcrico ziehen würde.
i UH?-Unlrr die Caunties welct>e vor dem
' Isten Angufl ihren Anteil des SlaatStares
adbezah'.ien, gehört auch klein ?e<l>a.
In Pittsburg machten vor einigen Aben
den einige junge Männer und Knaben in
den Straßen etwas Lärm, worauf einer der
Wache Namens Kelly, herbeikam u»d ihnen
rieth sich besser z» betragen. Sin Gefecht war
die Folge, während welchen, Kelly, einem
jungen Mann, Namens Benj. Wilson, der
maßen anf den Kops schlug, daß er riue kur
ze Zeit nachher starb.
Statistiks von Neu-Aork.—
Die Anzahl der Straßen, Zugänge und
Plätze, welche die Stadt Neu-Aork durch
schneiden, ist 375 ? der «anken, S 3; Ver
sichernngs-Gesellschaften.l«); Zeitschristen,
50; Zeitungen, 93; Schulen, 110; Mor
alische, Wohlthätige und Literarische Vereine,
11« ; Consnln, 41 ; und Kirchen, 2?7.
Die Neuigkeiten mit der Hibernia haben
wieder ziemlich strenge auf die Getraide-
Spekttlatoren unserer See-Städten gewirkt.
In Neuyork fiel der Flauer sogleich, nach
der Ankunft des Schiffes, 5,g Cents am Bär
rel, nnd in Philadelphia und Baltimore im
nämlichen Verhältniß.
EinelAugusta Zeitung versichert daß neu
lich eine Kuh vo» Mercer, Maine, durch je
ne Stadt getrieben worden sei, die sür «1'25
verkauft wnrde.—Sie ist lii Jahre alt, aber
im letzten Juni sollen 4(1 Pfund und 10 Un
zen Butter von ihrer Milch, von 14 Tagen
geflossen worden sein.
Scheuer, das Eigenthum des
Hrn. D a n n e r, in Allen Tsp , Northamp
ton Cauuty, zwei Meilen von Bath, wurde
am vorletzten Sonntage beim Gewitter vom
Blitz getroffen, nnd brannte ganz darnieder.
Das Gebäude war voller Frucht und Heu.
Die bst ahl —Am 27sten Juli wnrde
ein braunes Pferd, sechs Jahre alt, ans dem
Stalle von Samuel Atkiuson, Esq , in Ober
Mak-field Taunschip, Bucks Eaunty, gestoh
len. Eine Belohnung von »4<l ist auf den
Dieb und die Erhaltung des Pferdes gebo
ten.
Tearney, der Mörder zn
Easton, soll anf Freitags den lsten October
daselbst hingerichtet werden.
UD"Die Aiigust Staats - Interessen sind
letzte Woche zn Philadelphia anf eine promp
te Weise bezahlt worden.
Von unserer Armee.
Näheres über das Treffen zu Huajut«
la—Wichtig.
Wir haben letzte Woche das Znsammen
stossen der Mannschaft nnter Eol, De Rus
sy- IÄO an der Zahl, welche ausgesandt wor
den war, um unsere Gefangenen, die u-tter
einer Escorte von der Stadt Menko nach
Tampico gesandt, aber durch Gen. Garay,
zu Guautla, nach Merikauischer Mode ange
halten wurden, zurückzubringen,—mit der ei
ner Mexikanischen Macht »ur kurz berichtet,
und geben nun »och folgende später eingelau
fene Besoirderheiie» i» Bezug darauf.
Col. De Russy hatte nnr eine Kanone, ein
6 Pfänder bei sich, und setzte seinen Marsch
ohne Widerstand für 4 Tage, nach der Rich
tung von Guautla fort, uud als er nnr noch
etwa 7 Meilen von seinem Bestimmungs«
Ort war, begegnete ihm ei» Indianer, wel
cher ihn versicherte daß Garay eine starke
Macht zusammen gezogen habe, um ihn zn
empfangen; indem er von seinem Vorrücken
gekört habe.—Der Indianer sagte ihm fer
ner, daß die Merikaner sich auf beide» Sei
ten des Flusses versteckt hätten, »m ihn auf
allen Seiten zu überfallen.—Col. De Russy
sandte sogleich seinen Adjutanten, um die
Vorgarde a»zukalten, welche unter dem Be
fehl von Eapt Boyd war. Als der Adju
tant Capt. Boyd erreichte, kielt er eben an
um seine Pferde an dem Flug trinken zu las.
sen.—Als dies so geschak, erhielt er ein tödt>
licheS Feuer von einem versteckten Feind auf
der ander» Seite des Flusses, hierdurch
wurden ihre 'Pferde (sogenannte Mustangs)
die nicht hinlänglich zum Reite» gebrochen
waren, uiilenkbar, und einige warfen ikre
Reiter und ti derselben, worunter dasjenige
des Capt Boyd war, setzten sogleich über de»
Fluß hinüber —Alles war Coiisußlon, und
Capt. Boyd wurde iu dem Kluß durch den
Kopf geschossen, und starb sobald er das jen
seitige Ufer erreicht kaue—drei der ander»
Soldaten, deren Pferde über den Fluß setz
ten, wiirde» ebenfalls darin durch die feind
lichen Kugel» getödict—Die zwei andern
waren glücklich geniig wieder über den ffluß
herüber zu komm, »nd sich der Haupt-Macht
anzuschließen. -s
Als die auf dieser Seite versteckten Meri
kaner das Feuer» der Musketen vernahmen,
öffneten dieselbe auch ein Feuer auf die
Haupt - Macht, wo alsdaun unsere Kanone
durch Capt Weis loSgefeuert wurde,-unse
re tapfere kleine Bande hatte für eine ganze
Stunde sich mit dem Feind hier zu schlagen,
als die Mexikaner sich endlich zuruck zogen.
Aber Uli» entdeckte Col De Russy eme starke
Macht LanzerS hinter sich, und ehe es ihm
möglich war hatte ihm der Feind einige sei
ner Pack Maulthiere weggekommen-womit
er sodann Reisaus nahm.
Als das 'Aefecht vornber war, fand unsere
kleine Bande, znm Erstaunen Aller, daß nur
noch zwei Ladungen Ammunition fnr die Ka
none in ihrem Besitz sei. Anch war die Am
mnnitio» fnr die kleinere Gewehre bedeutend
zusamengeschmolze». Unter diese» Unistän
den beschloß man nach Santayoca zurückzu
fallen, welcher Marsch sogleich angetreten
wurde.
Als sie nahe nach Tantayoca kamen, allwo
sie die vorhergehende s,'achr incampirt bat.
teil, und alles ruhig war, fanden sie dieselbe
wohl mit feindlichen Truppen gefnllet. Un
fere Macht, so klein sie war, marschirte schein
bar unerschrocken ans den Feind los, bis auf
ungefähr in einer Entfernung von zwei ku»
dert Aärds. Hier war eS wo Capt. Weis
feine'lrtztk Kugel in die Kanone lud, welche
auch 3 oder 4 Merikaner nieder, und noch
eine schöne Oi ffnuug in eine Kirche schlug.
Hierauf befahl Col. De Russy einen Schnell
marsch, und unsere kleine Bande rann somit
auf die große Zahl Merikaner los, die fodan
anch glücklicher Weise ihre Fersen wieder, und
zwar zum zweiten Mal, zeigten—doch nicht
ehe sie einige Schusse zurnckgeihan hatten,
die aber «>e«and beschädigten Unsere Tr»p>
pen «ahme« sodann Besitz von der Stadt -
Es wurde nun sogleich ein Detatchment für
Ammunition in der Stadt umher gesandt,
welchem es anch gelang S Schüsse für die
Ka»one, die damals als von großem Werth
angesehen werden konnten, zu erhalten.
Als sie incampirt hatten, konnte unsere
Mannschaft starke Mächte auf die Stadt vor
rücken sehen, (man denke sich nur hier daS
Gefühl dieser tapfern Bande) um unseren
Truppen den Rückzug zu bestreiten, aber un
sere Mannschaft und Pferde waren so rrmü«
l det, daß beschlossen wurde, ein wenig zn ru
hen Als eS nun Nacht zu werden anfing,
sandte Gen. Garay eine Nachricht an E.,1.
De Russy sich zu ergeben. Der Eol. erlaub
te aber den Ueberbringer nicht in sein Lager
,u kommen, und begegnete ihnen ausserhalb.
Der Aid händigte dem Colonel den Brief —
derselbe sagte ihm, daß es zu dunkel sei, nin
denselben zu lesen, er könne ihm aber viel
leicht sagen was darin sei. Der Aid sagte
es sei ein Befehl sich zu ergeben. Der Eol.
gab ihm denselben mit der Antwort zurück:
" Gehe und sage dem Gen. Garay, daß mir
noch niemals Ergebung» - Gedanken in den
Sinn gekommen sind."
Col. De Russy befahl nun Lager - Fener
anzuzünden, und allen Pferden die Sättel
abzunehmen, und alles zu thiin was den An
schein habe, als habe man sich entschlossen
, die ganze Nacht da zn bleiben. Hierin wa>
! ren die Merikaner aber betrogen, indem der
j Zol um 2 Uhr seinen Marsch antrat, nnd
bei Tages-Anbruch war er schon 10 Meilen
! nach Tampico hin vorgerückt.
Um IN Uhr waren aber die Lanzers ihnen
schon wieder auf den, Rücken, die auf sie feu
erten. Aber das Umdrehen der Kanone, die
eine große Anzahl verwundet haben soll,
j brachte dieselbe in eine respektable Entfer
nung—doch folgten sie ihnen 2 Tage... Als
Col. Russy bis auf >5 Meilen »ach Punecn
kam, sandte er für Hülfe nach Tampico-n»d
liest Col. Gates, unserm Befehlshaber da
selbst seine Lage verkünden, nämlich daß sich
ein starker Feind auf feinem Rücken befän
de, daß es ihm an Ammunition fehle um dem
F> ind ein Gefecht bestehen zn können, und
daß seine noch übrige Mannschaft ganz abge-
mattet nnd seine Pferde beinahe hingerichtet
seien. Eol. Gates sandte ihm sogleich IVO
! Mann, und noch zwei Kanonen, ivelche mit
> Col. De Russy zu Pniieca glücklich zusamen
> stießen. Letztere halten aber alle ihre Am
munition verbrancht, so daß kaum mehr eine
einziqe Ladung bei ihnen anzutreffen war -
Die ganze Mannschaft ist seitdem wieder in
Tampico eingezogen.
Diese kleine Bande hat wirklich Wunder
gethan, und es ist nnr z» bewundern, daß sie
nicht gefangen genommen worden ist, indem
die Merikanische Stärke nicht weniger als
135«) Man» gewesen sein sog. Der Verlust
beider Partkeien ist, wie wir denselben letzte
Woche angegeben haben. Nämlich, anf nn»
serer Seite, 3l) Getödtcte nnd Verwundete,
und auf der feindlichen Seite 151 Todte.
Von Vera Cruz lind Merico.
Die Reu-Orleans Pieayime will wisse»
daß Gen. Pierce am IT'ten Vera Cruz nicht
vei lassen habe. Ist dem so, so bat kein Ge
fecht bei der National Brücke, wie dies be
richtet war. stattgefunden.
Der Gouvernör von Vera örnz hat Nach
richt erhalten, daß sobald Pierce abmarschirt
sei, die Merieaner Vera Crnz anzugreifen
im Sinne hätten. Der Gouvernör hat sich
für den Angriff vorbereitet.
Zu Vera Cruz will man mit Gewißheit
wissen daß Friedens Commißioners ernannt
worden sind, und daß Santa Anna zu Gun
sten von Frieden sei—daß er aber nur warte
bis eine große Mehrheit deS Volks sich eben
falls für Frieden erklärt habe, ehe er mit
seiner Farbe herauskomme.
Gen. Scott war am Ilten Juli noch zu
Puebla.
Landwtrtksctiaftlielies.
Gurken (Encumbern) zu ziehen.
Ein sachverständiger Bauer ließ neulich in
einer westlichen Zeitung, in Bezug auf das
Ziehen von Gurken folgendes bekanntma
chen : "Ich möchte hier gerne dem Publikum
einige Wahrheiten knnd thun, von denen ich
selbst Augenzeuge war, und welche >wertk
sind daß sie dasselbe weiß. Ich selbst werde
den Versuch nochmals machen, obschon kein
Grund da ist dieselbe zn bezweifeln. Im letz
ten Frühjahr waren ich »nd mein Nachbar
mit dem Pflanzen von Gurken, an einem und
demselben Tag, beschäftigt. Ich wollte die
Neinige nach der gewöhnlichen Weise pflan
zen nämlich eine kleine Quantität Mist mit
der Erde zu vermischen, uns daM die Hügel
einige Zoll »der diWWäch/Ked'Erde rinpor
zu mein Nckchbar dies sah,
sagte er z,«M: "laß einmal zeigen
Gurken zieht." ich niemals in
de'rZiehuug derselben gnteS Glück hatte, so
willigte ich sogleich ein. Er fing die Arbeit,
damit au,?Vaß er Ocffuungen in die Erde
grub, in der gewöhnlichen Entfernung von
einander. Dieselbe waren groß genug um
etwa ein Peck zu halt«'. .Er brachte sodann l
einige Quart «rocke« gelöschte Asche in
Löcher, hierauf brachte er eine Quantität
Grund darauf, und auf denselben nun legt«
er dir Körnchen und deckte dieselbe wie gt
wöhnlich zu. Die Körnchen lagen nicht un
ter ver Fläche der festen Erde. Ich war wil
lig das Erperiment probirt z» sehen ; aber
ich erwartete nichts als einen Verlust deS
Samens, der Arbeit, und des Grundes für
die lahrszeit. Hierin ward ich aber zu mei
ner Freude getäuscht,—trotz dem daß der
Sommer ein ungewöhnlich trcckener war, u.
lie Gartengewächse beinahe alle verdorre
ten, so sah ich doch in meinem Garten die
schönsten treibenden Gurken Stöcke—diesel
be brachten auch sehr viele Gurken hervor,
und trugen für einen ungewöhnlichen langen
Zeitraum. Ich werde es nochmals prob.ren,
und anstatt daß ihr Eure Asche wegwirft,
würdet Ihr wohl thun ebenfalls einen solchen
versuch zu machen, lhr ohne Zweifel
reichlich belohnt werde« wird."