Der Lecha Patriot und Northampton Demokrat. (Allentaun, Pa.) 1839-1848, June 08, 1847, Page 2, Image 2

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    Patriot «nd Demokrat.
Allentann, den Bten Juni, 1847.
Demokratische Whig und TariffCandidaten.
FürGouvernör:
Wen. James Irvin,
von Seirtre Eaunty.
Fnr Canal-Commlßioner :
Joseph W Patton,
von Cumberlaud Cauuty.
Der Patriot l'is znr Wahl.
Die heranakeude Go»verncr«-Wabl wird
in diesem Staate von großer Wichtigkeit für
oie Bürger trsselben sein. Sie haben zn ent-
ob sie die gegenwärtige, unwürdige
Magistrat«person noch drei Jahre länger ha
ben wollen, unter drrer Regierung dem Vol
ke viele« Gute versprochen wurde —aber an
statt dasselbe verabfolgen zu laße», wurde
dasselbe mit jedem Jahr fchwrrer und schwe
rer tarirt ; odrr ob sie einen aufrichtigen,
fähigen und ehrlichen Mann anS Ruder fe.
Heu wollen, der sür daS Jnrerrsse deS Bau
ern, Handwerkers und Kaufmannes, nnd
nicht für die Bluisaugtr allein wirkrn wird
Um von jetzt an bis zur Wahl, die Wahr
lieit wegen allen Candidaten, welche jetzt vor
dem Volke stellen, uud noch ernannt wrrden
mögen, unter den Bnraern zu vrrbreiten,
und die Lage uuserrs Staates bekannt zu
«lachen, so haben wir brschlossen, von nun
an bis zur Octobcr-Mahl, den "Patriot"«»
«inzrlne Subscridrnlen, zu dem geringen
Preiß von
Fünf und zwanzig Cents
zu senden. Wo ein Pack von 12 Untcrschrei-
ber qesammelt und H 2 25 beigelegt wird, soll
derselbe bis zur Wahl ki» brsördrrt wrrden.
Alle Bestellungen werden prompt brsorgt,
und wir hoffen daß nnsere Freunde sich be-
Istrebe» werdr» u»S Namen einzusenden.
drr am vorletzten Samstag in S.
Wbeitball Taiinschip, Lecha Cauuty, gehal
tenen Wahl, welche von Bürger deS besag
ten Taunschivs gerufen war, um die Gesin
nungen der Einwohner rinzuzirhru, ob frr
»rrhin die "Hreischule" unter dem allgrmei
nen Schulgesetz daselbst sortgehalteu werdrn
soll oder nicht, standrn die Stimmen wie
folgt :
Gegen Schule 124
Für Schnle 2S
DieEr n d t e.
Die neuliche schwere Regen hatte» einen
Heilsamen Einfluß auf die Fruchtfelder »nd
Gartrngewächse. Hier in dieser Gegend sieht
der Waizrn brssrr aus als man vor diesem
rrwaitete—daS Gras hat sich auch seit eini.
gen Tage» um vieles verbessert, und kann
jetzt noch gut werden. Der Roggen fleht
prächtig auS—so gut als wir ikn srit Jabrrn
gesehen haben—so auch der Hasrr. Da«
Wclschkorn u. schen verspre
chend auS »nd haben gute Farbrn.
Die Aeilunge» von anvern Staaten—Vir
ginien, Obio, Indiana, Krnlucky, Michigan,
ir.—erklärrn die Waizrn.Erndte eine glin
stige, und spötteln nber die Idee einer mit
telmäßigen Erndle —bestrafen das Krächzen,
aufgcdracht, wie sie sagen, durch Spekulat».
Ren -Gibt uns gute Witterung bis man an's
erlitten gebt, und alles wird gnt srin—Ja,
besser als wir es viellrich» vrrdirn» habru.
SommerviUc und Easton Riegelweg.
Wie wir vernehmen, wurde kürzlich drr
gauzr Stock der Sommrrville und Easton
Riegrlbahn nntrrschrieben, wovon rin großrr
Tbcil in Neu ?)ork ausgenommen wurde. —
Eine Wahl für Dirrklorru wird am I4ten
dieses Monats gehalten werten. Die Bahn
soll nnverjüglich bis Easton grnwcht
wrrdrn. Ihre Ausdehnung noch diefrr Stadt
wurdr unserem Theil des Landes unschätzba
re Vortheile gewähren.
Das Schiff-Fieber.
Wir bedauern zu hörrn, sagt drr Albany
Arg»«, daß die Familie des Herrn Mrad,
vou tuaneSbiirg, Schrnrctady Cauuty, neu
lich sehr grlitirn hat durch dir z,«fällige Ein
fuhrung viefte Seuche in ihr Wohuhause
Wir vrrurhmen daß eine Parlie Emigranten
daS HauS deS Herrn Mrad vorbei paßirten,
wovon eine ältliche Person anscheinlich krank
gewesen war. Ein Glied drr Familie lud
die Parlie ein um bei ihr zu überuachtrn, und
uachdrm sir ein Nachtessen genommen, wur
dr ikr ein Lager in einem angränzenden Aus
sengebäude angewiesen. Am folgenden Tag
ivurde ein Glied von Herrn Mrad's Familir
krank, und dirse Krankbeit wurde von dem
Arzt aIS das Schiff-Fieber erklär», mit wel
chem der Einigraul befallen war. Die Krauk
lieit dehnte sich über andere Glieder der Fa.
Milie aus, und gestern Morgen sollrn drri
derselben gestorben sein, und daS vierte war
so unpäßlich daß an einer Genesung kaum zu
denken war.
Auf diese Art sind drei, «nd vielleicht vier
Gliedrr riner respektadeln Quäker Familie
Opfcr einer Krankkeit gefallen, ivelche in ihr
Han« grbrach» wurde, durch Leute denen die
Hand des Mitleids gereicht wnrde. Wahr
lich, die Wege der Vorsehung find «»erforsch
lich.
r?»Vri der nächsten Gesetzgebung beab
sichtigen die Bürger von Carbon Eannty An
spruch zu machen für eine neue Bank-An
walt, mit einem Capital von 100,000 Thaler.
Der arme Caudidat.
Die Freunde des Gonv. Sckiunk bemühen
sich aufs äusserste ihn als ein "armer Mann"
darzustellen, indem sie seine Armuth mit dem
Reichthum des Gen. Jrvia vergleichen, als
wenn Reichthum eine besondere Sunde wä
re. Alles was Gen. Irvin eignet besteht >
in einer Bauerei und in einem Antheil eini-
ger kleinen Eisenwerken, welches er durch >
ein Leben von Fleiß und Sparsamkeit erwor- j
den hat. Er ererbte kein Vermögen von
wohlhabenden Eltern.—Alles was er eignet
hat er ehrlich und sauer verdient. Aber wie
verhält es sich mit Gonv. Schunk ? War er
je ein hartschaffiger und fleißiger Mann, und
hat er durch den Schweiß seines Angesichts
jemals etwas aufgelegt? Nein.—Von sei
ner Jugend auf hat er sich an der öffentlichen
Krippe gefüttert, und wenn er jetzt ein " ar
mer Mann" ist, so muß er ein verschwende
rischer Hauskälter sein—Laßt uns einmal
sehen welche hübsche Sümmchen dieser " ar
me Mann," während seiner politischen Lauf
bahn, aus der Staats-Easse gezogen hat.
Schunt erhielt aus der StaatS-Schatzkam
mer, für zwei Jahre Gehalt als Schrei
ter in der tandamtSftute, IVO» Thaler
per Zahr K2.V00
Für zwei Jahre al« Gehülftschreiber im
Hause der Representanten s,OOO
Für IS Jahre Haupt.Schreiber im Hause
der Rcxrcsentantcn ZS.VOV
Sech« Jahre Schreiber an dein Board der
Canal Sommißieiicr«, Kikvo per Jahr 9,000
Dier Jahre StaatS-Secreiär und Auftc
her der Allgemeinen Schulen, 2SOO Tha
ler per Zahr 10,000
Dann wieder für fünf läge Dienste al«
Schreiber im Hause der Repräsentanten
tn 1843, an 30 Thaler per Tag >»0
Drei Jahre Beuvernör, an K3OOO p. Zahr 9,000
Zusammen K 70.150
Siedenzig Tausend ein hundert und
fünfzig Thaler!
Und dennoch wird uns wehmüthig gesagt
daß Schunk arm sei! !—Wo ist der hart,
arbeitende Bauer in unserm Lande, der si e
benzig tausend Tbaler, ohne
weitere Auslagen, in die Taschen gesteckt hat,
und nebenbei noch wegen Armuth klag» ?
Kein solcher kann gefunden werden —Und
jetzt fordert dieser "arme Mann" noch
IL?" neu» tausend Thaler mehr, und
nachdem er diese erhalten ha», wird er wahr
scheinlich noch eine Pension fordern. Er
sollte auch eine haben, und solche die für ibn
stimmen, sollten mitleidig genug sein dieselbe
ihm zu geben.
Leiden der Mormonen in Californien.
Der St. Louis Republican pnblizirt aus
den Ealifornien Zeitungen vom ISten Febr,
folgender traurige Bericht vou dem Zustande
einer Partie Mormonen die nach Ealifornicn
Durch die Ankunft des Bootes Franrisca,
wurde uns die tranrige Nachricht von dem
äussersten Leiden einer Partie Emigranten
gebracht, die auf der andern Seite der Cali
fornien Gebirgen gelassen wurden, ungefähr
L 0 in Zahl, wovon 19 nach einem Thale ab
reißten Nnr sieben langten an, die übrigen
starben, nnd.die Ueberlebenden kamen davon
dadurch daß sie die todten Körper aufzehr
ten. Unter den Lebenden befinden sich zwei
junge Mädchen. Zu Aerba Buena wurde
eine Versammlung gehalten um den zurück
gelassenen Leidenden Abhülfe zu verschaffen.
Einige sind bereits mit dieser Absicht dahin
abgegangen, und man hofft daß sie dieselbe
in Zeit erreichen werden. Es scheint daß die
se Parlie einen Weg über die Gebirgen ein
schlug der kaum zu paßiren ist; dadurch ihr
Zugvieh verlor, und endlich selbst so ermüdet
nnd ausmergelte, daß an ein weiteres Fort
kommen nicht mehr zu denken war.
Die Crndte—Der Danville Intelligen.
cer vom ?Bsten Mai sagt:—Seit den nenli
chen Regen sieht die Frucht und das Gras
viel besser aus; viele Weizen- «nd Roggen-
Felder waren aber bereits zu weit zurück,
und werten sich schwerlich mehr erholen kön
nen. Die Aussichten von gnten Waizen-uud
Roggen Felder in dieser Gegend sind denizu-
folge nicht put. Die Bauern haben manche
! Felder umgepflügt und Hafer und Welsch
i korn hineingepflanzt; Grundbeeren werden
, auch mehr als gewöhnlich gepflanzt, wodurch
hoffentlich der Fehlschlag der Winterfrucht
l theilweise ergänzt werden wird.
Der Lancaster Farmer sagt: Bei de,
Durchreise des Landes binnen wenigen Ta
gen, konnten wir nicht Kelsen die versprechen-
den Aussichten zu bewundern, die unserm
! Aiige bei jedem Schritte begegneten. Die
Regen haben Wnnder gethan um den Bau
er» erneuerten Muth einer hinlänglichen
l Erndte einznprägeu. Wir sind durch einige
Bauern versichert worden, daß sie in diesem
Jahr wieder eine volle Erndte erhalten wer
den. Dies ist sehr angenrhm, besonders weü
man die jetzige hohe Preiße» in Envägung
jirht.
Zu Tode gebruht.
Der ?lork "Repnblikan" meldet, daß am
! Montag Abend, den 24sten vorigen MonatS,
j ein etwa einjähriges Kind der W'ltwe Kraft
l in jener Stadt, auf eine Art zu Tode ge
brüht wurde, welche Muttern zur Warnnng
j dienen sollte. Die Mutter war mit der Zu
bereitung des Abendessens beschäftigt, und
hatte eine Kanne, worin sie Kaffee kochte,
auf den Heerd des Ofens nieder gestellt
Das Kind, welches auf oem Boden hernmge
spielt hatte, gieng zu dem Osenheerd hin u
trank eine Quantität des kochenden KaffeeS
ans der Kanne, wodurch es so stark inner
lich verbruht wurde, daß dasselbe, nachdem
es in großer Pein geschmachtet hatte, am
folgenden Morgen verschied.
Wie der "New-Häven Herald" berichtet,
wurde New-Haven neulich mit Toronto, Ca
nada, in telegraphische Verbindung gesetzt,
und im Augenblick Botschaften zwischen bei
den Städten gewechselt. Die Route fuhrt
über Nen ?)ork, Albany, Rochester, Buffa.
loe, durchkreuzt den Niagara Fluß unterhalb
den Fällen und geht um den See Ontario
herum nach Toronto. Die ganze Enlfernnng
beträgt 900 Meilen ! Das Erperiment ge
lang vollkommen und die Entfernung ward
anscheinend eben so leicht uud schnell über
wunden als enie Strecke von 20 Meilen.
Am 2?sten Mai landeten SZO deutsche E-
Migranten in Baltimore.
Santa Anna's Paß.
Folgendes wird als eine getrrue Abschrist
des Passes, melcher Sania Anna von Prrsi
denk Polk erhielt, bekantgemacht:
Dem Comandanten unseres Geschwaders
im Meerbusen von Meriko knnd undzn wis.
sen, daß er der Durchfahrt des Antonio
Lopez de Santa Anna und seiner Reisege
sellschaft, falls derselbe nach Meriko zuruck
zukehren wünscht, kein Hinderniß in den Weg
legen soll.
James K. Polk.
Mai l 5,181»
Der obige Paß wurde dem Santa Anna
gewährt und auf Befehl des Presidenten Po!k
ihm nach Havanna, wo er zur Zeit als ein
Verbannter von Meriko wohnte, zugesandt.
Durch diesen Paß wurde er in den Stand
gesetzt nach Meriko abzureisen, und dort das
Commando der Armee zu übernehmen. Zur
Zeit als Santa Anna diesen Paß erhielt
waren alle merikanische Häfen mit unsern
Truppen beseht, es wäre ihm daher unmög
lich gewesen zurückzukehren. Nachdem San
ta Äuna in Meriko landete übernahm er so
gleich das Commando der Armee, und durch
seine Anstrengungen wurde eine große Mas
se Mexikaner als Soldaten znsamen getrom
melt ; dieses bewiesen die Schlachten bei
Burne Vista und Cerro Gcrdo, wo Tausende
von unsern braven Soldaten ihr Leben und
ihre Gesundheit aufgeopfert haben. Wer ha«
alles dieses Uebel angestiftet ? Mar es nicht
lamesK. P o l k? Sin jeder vernünf,
tiger Mann wird dieses zugeben ! Und die
Wittwen und Waisen Kinder der gefallenen
Helden in jenen Schlachten werden es im
Gedächtniße hatten während ihrer Lebens
zeit, daßlames K P o l k, der Presi
dent dieser Ver. Staaten, den Tod ihrer Ehe
männer und Väter verursacht hat. durch den
Paß welcher Santa Anna von der Regie,
ruug erhielt.
Können die Freimänner von Penfylvanien
solche Männer nud eine solche Regierung
unterstützen? wollen sie auf Männer hor
chen die eine solche Thatsache vertheidigen ?
Die Wahrheit dieses Passes kann nicht ge
leugnet werden! Es wurde von Polk in
seiner Bolschaft, welche er dem Congresse
übersandte eingestanden. Freimänner be
denket diesen Hochverrath !—s V. W.
PolksPaß^
Folgendes ist eine Abschrift des Passes,
den Herr Polk auf und vor dem 4. März
184», vom Volke der Ver. Staaten erhalten
wird:
Liebe Mitbürgerlhr werdet
hierdurch benachrichtigt, die Durchfahrt
von James K Polk und seiner
Reisegesellschaft nach Tennessee,
keine Hindernisse in den Weg zu legen, indem
es für's Beste gefunden wird, daß er zurück
kehren soll.
Das amerikanische Volk.
Pittsburg, Mai IS.
Schrecklicher Raubmord bei Allegheny
Am letzten Donnerstag Morgen entdeckie
man, daß in der Nähe der Stadt Allegheny
ein Mord und Raub begangen worden. Ei»
Canalbort Capitän erblickte Morgens frühe
ein Taschenbuch und einen MannShnt am
Ufer des ZanalS und brachte diese Gegen
stände nach der Maycrsoffis. Das Taschen,
buch enthielt eine große Anzahl Papiere und
Schuldscheine, das Geld war aber heraus
genommen. Buch und Papiere waren mit
Blut beschmiert, was natürlich zu der Ver
muthung führte, es sei nicht Alles richtig, und
man stellte sofort Nachsnchnngru an. Bc
trächtliche Blntspuren fand man auf dem
Zugpfad in der Nähe des Orts, an dem man
Hut und Taschenbuch gefunden. Man suchte
im Caual, und zog endlich einen Leichnam
heraus, in welchem man unsern alten Be
kannten und Freund, Hrn. Friedrich 8011,
meyer, von Warren, Trumbull Cauuty,
Ohio, früher von Neu-Lisbon, erkannte.
Hr. Bollmeyer war am letzten Samstag
Abend hier angekommen und gieng sogleich
mit dem Packelboot nach Frerport. Am
Dienstag Morgen kehrte er hierher zurück
und logirte bei Hrn. Wm. Schmidt in Bay
ardstann. Des Mittwoch Abends hatte er
gegen N Uhr Bekannte erwartet, mit denen
er eine Zusammovkunst verabredet, als diese
aber nicht erschienen, gieng er gegen Iv Übr
! ans dem Hause, mit dem Versprechen bald
! zurückzukehren, kam aber diese Nacht nicht
! wieder. Um It) Übr soll er im National Hans
! in Allegheny gesehen worden.sein, und später
! in Gelellschaft von Räftleuten. Nach Papie-
ren mußte e» etwa »23(1 in seinem Besitz ge.
! habt haben.
! Das Aussehen des Leichnams zeugte vom
kaltblütigsten, schrecklichsten Mord. Aus der
! Stirne fand man die Spuren eines Schlags
mit einer Keule. Die Nase war eingrschla
! gen und am linken Arm mehre mit einem
äußerst scharfen Instrumente beigebrachte
! Schnitte, die Arterien getroffen hatten. Sei
ne Füße waren zusammen gebunden und ein
anderer Strick war um seinen HalS ge
schlungen u. fest angezogen. Es scheint er sei
niedergeschlagen »iid beraubt, und dann iis
den Canal geworfen worden. In seinen
Taschen fand man 2» Thaler In Geld und
eine goldene Uhr, die den Räubern entgan
gn.
Der Coroner hielt eine Leichenschau und
die Inry kam zudem Verdikt, daß Hr jßoll
meyer zn seinem Tode gekommen, durch Ge
waltthätigkeit von unbekannten Personen
verübt.
Der Leichnam wurde gestern seiner Familie
nach Warren übersandt.
Da man von Seiten der Polizey die streng
sten Nachforschungen anstellte und in Ersah,
rung gebracht hatte, daß Hr. B. zuletzt bei
gefährlich aussehenden Räftleuten gesehen
worden, die am Donnerstag die Stadt ver«
laßen, so wurden dieselben eine große Streckt
den Alltgkeny hinaus verfolgt, und gestern
Nachmittag wurde ein des Mords verdächti
ges Individuum an Händen nnd Füßen ge
bunden auf einem Canalboot hieher gebracht
ES wäre zn wünschen, wenn die BoUbringrr
dieses schändlichen MordeS nicht rntgirngen.
lArcihft>.
! Die in Buffalo, auf Lager befindliche Gr
»raidemasse wird auf 70ti.»NY bi« BtX).OX)
! Büschel qrjchäyt, uud der Vorrath steigert
sich täglich.
Bon unserer Armee.
Die Neu Orleans Pieayune macht einen
Brief bekannt der zu Walnut Springs, Mai
Ate, datirt ist, worin gemeldet wird, daß Col.
Doniphan'S Macht in einem Engpaß, ge
nannt Sierra Gordon, etwa haldwegS zwi
schen Saltillo und Ekihuahua, von einer
merckanischen Macht von Durango, unter
General Rieze, angegriffen worden sei. Das
Treffen soll die Niederlage von Col. Doni
phan zum Resultat gehabt haben, welcher da
bei einen schweren Verlust erlitten und seine
ganze Artillerie eingebüßt haben soll Ein
Englischer Herr, welcher am Sten Mai zu
Saltillo ankam sagt, daß Colonrl Doniphan
am lstrn April von Ckihualma abgieng und
seinen Marsch über San Jos del Parral
nahm. Saltillo Zeitungen drücken die Mei
nung auS, daß seine Macht sich nur weuige
TagSreisen von jenem Ort befinden müsse.
Das 3te Ohio.Regiment, unter Col. Cur
tis, wurde in der zweiten Woche im Mai zu
Moutery erwartet—es ist auf feiner Heim
reise ; und das Iste Ohio Regiment, welches ,
lange zu Monterey staiionirt war, soll sich
um dieselbe Zeit auf den Heimmarsch bege
ben haben.
Laut den letzten Nachrichten war man zu
Monterey und Saltillo sehr neugierig von
General Scotts Bewegungen zn höre«.
Von Mexico.
Nen-OrleanS Zeitungen vom 2Ksten brin
gen uns späte und interessante Berichte von
Merico. Dieselbe lauten noch immer krie
gerisch, und wollen nichts von Frieden wis
sen.
Die N Orleans Delta enthalt Ansinge
aus merikanischen Zeitungen vom Bten Mai
Sie dringen alle anf Thätigkeit und athmen
Krieg. Die Regierung ernannte eine Com
mittee nm Beiträge für die Kosten des Kne
geS zu sammeln—einige tausend Namen be
finden sich auf einer Liste, worauf von I2j
Eents zn Slvvy unterschrieben stehen.
Don Manuel Montano wurde durch die
Regierung zuin Oberhaupte der Guerillas
von Tuläncingo u. LianoS de Apam ernant
Eine merikanische Zeitung vom Bten sagt,
daß zufolge eines Briefes von Orizaba vom
4>en, General Scott zu Jalapa krank sei,
und nicht weiter gegen Pncbla vorrücken wür
de, bis die Commißionrrs von den Vereinig
ten Staaten, welche Friedens Vorschläge bei
sich haben, in dem Haupt Quartier augekom
men sind—daß er bis dann auch Verstärkun
gen erhallen haben würde; nnd daß ohne
die zwei Wagenladungen Proviant, welche
die GuerilleroS den Amerikanern weggenom-
men, sie ebenfalls noch SNOMO in Gold er-
I beulet hätten. Derselbe Brief sagt daß die
! Macht unter Santa Anna sich schnell ver
mehre, und daß er nur für das von ihm ver
langte Geld warte um seine Operationen zu
beginnen.
! Ein Brief von Durango, datirt deu ZVstrn
l April, sagt': "Die Uänkics ( Doniphan'S Re
! giment) sind auf dem Rückmarsch nach Chi
-5 huahua, weil sie die Nachricht erhiellen, daß
die Neu-Mcrikaner mit den barbarischen Na
! bajoe Indianer, an deren Spitze die Pfaffen
! stehen, ein entschiedenes Gemetzel auf alle
Amerikaner in jenem Ort begonnen haben.
Gen. Bravo hat ein Dekret ergehen las
sen, worin jede Person angewiesen wird die
zwei oder mehre Pferde in Besitz hat, eins
davon dem Eoinmissar sogleich zn überlie
fern. —In einem andern Dekret beordert er
alle Bürger, von 15 bis 6V lahren, sich mit
Gewehr in Bereitschaft zu stellen.
General Santa Anna erhielt Verstärknn
j gen zn Orizaba ; Canalizo befindet sich noch
i immer z» Chalchiconiiila mit 13,0011 Caval
lcristen und MV Dragoner ans Vera Cruz,
,in«er Eolonel Crnobio; nnd Guerilla Ban
den werden schnell formirt.
! General Gnzman führt die Aufsicht über
! FortificationS-Werkrn nahe dem Capitolium.
Der Bischof von Oajaca hat der Regie-
rnng <20,000 für KrieqS-Unkosten zugeschickt.
> Einige Kirchen haben ihre Gerälhe ebenfalls
! aufgegeben, damit es in Geld umgeschmolze»
! werden möchte. Amerikanische KaufmannS
! Güter dürfen unter einer Strafe von K>iNo
I nicht mehr eingeführt werden—weder darf
man den Amerikaner Proviant, Pferde noch
Rmdvieh mehr verkaufen.
Die Generäle Lenins und Jturbide sind
mir Tode abgegangen.
Der Staat Jalisco soll 15,WN Mann für
den Krieg liefern. Der Etaat Guanajnnw
hat 8,000 für die National Garde »nd Gue
rillas versprochen.
Zufolge eines nenlichen Befehls von der
Regierung, müßen sich die Truppen im Osten
nnd Süden an Santa Zinna als der einzige
Befehlshaber berichten.
Die Freiheit der Presse wurde iu Merico
eingestellt, soweit als eS politische Discußio
nen und militärische Angelegenheiten anbe
trifft, während die City sich in einem Bcla
! gerungS-Znstande befindet.
Die Priester in San Luis Potosi haben am
! 28sten April eine Addresse an ihre getreuen
! Zuhörer erlassen, worin sie das Volk anft'e»
j tzen sich der Armee anzuschließen. Sie ha
ben 7000 Musketen in besagtem Ort, und
50 Gestncke Artillerie, nnd die nölkige Am
munition. General Minon oder Urrea wird
den Befehl der Operationen erhalten, die
dort erwartet weiden. Eine große Menge
Guerilleros erwartet mau hier in einem Mo
nat, neben diesen befinden sich allbier gegen
wärtig 4500 Mann. Die Staaten Zacate
ras, Guadalajara, Durango und andere,
werden K.OOO Mann ausbringen nm San
Luis zu vertheidigen, falls ein Angriff von
amerikanischer Seite gemacht wird.
Ul"Ein Brief von Durango, dalirt den
2Ksten April, meldet positiv, daß Erl. Doni
pban's Macht wieder nach Ehihuahua mar«
schirt sei, anstatt nach Durango. Folglich
kann der Bericht von seiner Niederlage nicht
richtig sein.
Spater und wichtig von Merico.
Das Palmetto Boot, von Vera Eru>,
langte zu Neu Orleans an, nnd brachte die
folgende Nachrichten bis zum 2?sten Mai mit
sich:
General Worth hat am Isten die Stadt
Piiebla, nach einem scharfen Scharmützel
mit einer Partie LäncerS, eingenommen ; 4
Mexikaner wurden dabei gelövlet, aber kein
Amerikaner.
Santa Anua befand sich in der Stadt znr
nämlichen Zeit, verließ dieselbe aber eiligst
für das Sapitolium. ES wurde berichtet,
daß General Valencia zwischen Puebla «nd
dem Sapitolium an der Spitze von I4,t)y<»
Mann steh», um das Vorrücken «mftrer Ar
mee z« hindern.
Santa Anna soll eine beträchtliche Zahl
Truppen bei sich gehabt haben al« er dnrch
Puebla marschirle, die von 1500 bi< IV,SO<»
geschätzt werden.
Eine Partie Guerillas, 15 an Zahl, sind
dicht bei Vera Cruz zu Gefangenen gemacht
worden.
Die Merikaner sollen einen Wagenzug ge«
nommen haben.
Es wurde rbensc ll< berichtet, daß Santa
Anna 26 Meilen von Pucbla Halt machte,
aber es wurde allgemein geglaubt, daß sich
feine Hauptmacht von 12.0V0 Mann zu Rio
Frio befand, allwo er sich für ein andere«
Treffen an diesem natürlichen starken Punkt
dazu vorbereitete. Die Aussichten für ein
andere« Trrffen werden al« gewiß betrachtet.
Gerüchte melden, daß General Worth San
ta Anna jenseits Purbla verfolgte.
In dem Trrffen mir den Guerilla«, nahe
bei Vera Cruz, wurden drei der Plünderer
gttödiet, einee verwundet nnd neun zu Gr«
i fangenen gemacht. Eme große Zahl Pfer«
de, Musketen, Pistolen und Awunition wur«
de» desgleichen von ibnen genommen.
Die Stadt Manlala hat sich dem Eapi
tain der KriegSfchaluppe Germantaun über
gebe». wurde aber nachher wieder durch SOO
Merikaner zurückerobert.
Das Schooner Fraternity, zu Mantala,
wurde von 30 bewaffneten Mann bestiegen,
von feiner Ladung geplündert nnd sodann in
! Brand gefetzt.
j Das 2>e Pennfylvanische Regiment befin,
! det sich zn Jalapa ; ihre Gesundheit war gut.
Vierzig merikanische Guerillas sinv an dem
Rio Grand gefangen genommen worden
! sie waren wahrscheinlich von der Bande Ca-
nales. und suchten seine blutige Befehle au<»
zufuhren.
Die Heimreise von Voluntirr« au« Vera
i Cruz übersteigen die Ankünfte 4 zu >. Da«
> Vomito hat seine Erscheinung noch nicht in
gedachter Stadt gemacht, obgleich da« Wet«
ter beinahe unerträglich war.
Eine philosophische Wahrheit.
Niemand kann ein Geschäft mit Vortheil
oder Profit brtreibrn, außer rS gewährt ihm
Vergnügen. Niemand kann streute an sei
nem ErwerbSzwrig haben, außer er wirft
hinreichente Einkünfte ah, »m sein Leben zu
fristen. ES muß Nahrung, Kleidung Hei«
math »nd Decke, die zum LcbenSuntrrhalt
nölhig ist, sicher». So wird es zum Beispiel
dem Drucker alle N.ühe und Sorge lricht,
wenn er viele und richtige Bezahle? hat; e«
wird ihm möglich seinen Gönner mehr nach
Geschmack in dienen, wenn dieselbe anch da«
Ihrige thun. Dem Drucker ist r« unmöglich
! z» schreiben, wenn er Uebel gelaui t ist. und
nichts ist so ärgerlich als ein leeeer Geltleu
tel Der Bauer, wenn er gnle Preise für
seine Produkte erhält, arbeitet mit mehr
Mulh uud singt »nd rfeifet hinter tem Pflng.
i Drr Handwerker gibt sich n ehr Muhe fnr
! einen gnten Kunden zu arbeiten, oIS für ei
nen, wo er nicht weiß ob er etwas oder nicht«
erhält. Der Arbeiter ist feines Lohns werth.
Umsonst ist der Tod, Lust »nd Lieb z» einem
! Ding, macht alle Mnhe und Arbeit gering.
lM»rg.
Auswärtige Todesfalle.
Oberstlieutenant Sir Waller Scott, der
älteste und letzt überlebende Sohn des gros
! sen Novellisten, starb nenli>t, am Itap der gu«
len Hoffnung, anf fciiier Rückreise ron Ma
dras, alt 4K Jahre. Die Baronle ist jetzt er»
> loschen, allein daS Abbolsford E'grnlbum
gehtauf Walter Scott Lockhart über, »in
Cornet im ltit. Lanzen Regimen», der einzige
! Sohn des Herausgebers von
Review," »nd einziger Enkel des Virfossers
von "Weoerley." Dir Zeiinngeu melden
auch den Tod des Herzogs von Argyle, im
7osten Lebensjahre ; und Sir Davidge
j G o u l d, senior Admiral von der rothe»
! Flagge, ter letzte von den.'Capitainen, welche
die Linie von Kriegsschiffen in der Schlacht
am Nil commandirte ; er war KV Jahre alt.
Der Tod deS Lord Coivlry. rin jüngrrrr
Bruder deS Hrrzog« von Wellington, wrl
er in Paris starb, wird ebenfalls angezeigt.
' >
V o «I A »stände.
Da« Schiff Rainbow, welche« Liverpool
am Bleu Mai verließ, langte am lsten Juni
in Neu '.York au, und drachle un« folgende
l Nenigkettru:
! Die Ankunft von Frucht und Flauer war
eingeschränkt. Waizrn war 40 CentS per
! Büschel gestiegen. Wrstlicher Flaurr brach
le 44 Schillinge. Philadelphia und Balti
more Bräute 42 bis 43. Welschkorn war
von einer bis zwei Schillinge höher gestie
gen, aber d-r Abgang war schwach. Ände
re Frucht stieg in Verhältniß.
London, Mai 7. Waizrn war fünf
Schillinge daS Viertrl gestiegen ; Wrlfchtorn
drri Schillinge, und Flauer zwri Schillinge
da« Barrel.
Eine amerikanische Firma in Manchester,
soll in ein hundert lausend Pfund fallirt ha
ben.
Irland —Die HnngerSnoth soll stark
am zunebmen sein 256 Begräbnisse fanden
in einer Woche anf Vater Maltbew'« Eeme
try statt—Writrr wird nicht« von Wichtig
keit gemeldet.
Spätere Berichte vom Auslande.
Das Dampfhort Hibernia langte am letz
ten Freitag in Boston an, «nd brachte folgen
de Neuigkeiten:
Amerikanischer Flauer verkaufte i» Liver
pool an 49 und S 0 Schillinge ; Welschkor«
an KZ bis «K Schillinge da« Viertel ; Wai
zen von >3 bi« 14 Schillinge.
Die Hibernia brachte Specie
mit sich.
Eine Barcelona Zeitung vom Sten Mai
meldet, daß daS merikanische Kaperschiff U«
nico. von Vera Cruz, mit rinrm Geschütz und
5.1 Mann, in dem Asiikanischrn Grwäffrr,
daS Amrrikanische Schiff Carmrlita von ISO
Tonnen wegnahm und mit der Mannschaft
nach Barcelonien brachte. Es war mit Kaf»
frr für Trirste beladen.