Der Lecha Patriot und Northampton Demokrat. (Allentaun, Pa.) 1839-1848, June 01, 1847, Page 2, Image 2

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    Patriot und Demokrat.
Äklrntann, den tsten Juri 1847.
Dewocralische Whig und Tariff Kandidaten.
FürGouvernör:
Wen. James Jrvin,
von Erntre Eaunly.
Für Canal-Comnnßioner :
Joseph W Patton,
von Eumberland Ca»n»y.
Der Patriot bis zur Wahl.
Die heranahende Gouvern!rS-Wabl wird
in diesem Staate von großer Wichtigkeit für
die Bürger desselben sein. Sie haben zu ent
scheiden, ob sie die gegenwärtige, unwürdige
Magistratsperson noch drei Jahre länger ha
ben wollen, uuter derer Regierung dem Vol
ke viele» Mute versprochen wurde—aber au
ssatt dasselbe verabfolge» zu laßen, wurde
dasselbe mit jedem Jahr schwerer und s.l'we
rer tarirt; oder ob sie einen aufrichtjgen,
fähigen »nd ehrlichen Mann ans Ruder se.
Yen wolle», der für das Interesse des Bau
ern, Handwerkers und Kaufmannes, und
nicht für die Blutsauger allein wirken wird.
Um von jetzt an bis zur Wahl, die Wahr
heit wegen allen Candidaten, welche jetzt vor
i>em Volke stehen, und noch ernannt werden
mögen, unter den Bürgern zu verbreiten,
und die Lage unseres Staates bekannt zu
machen, so haben wir beschlossen, von nun
an bis znr Octobrr-Wahl, den "Patriot" an
einzelne Subscridenlen, zu dem geringen
Preiß von
Fünfltndzwa n z i g C e n t s
z» senden. Wo ein Pack von I? Unterschrei
der aesammelt und K 2 25 beigelegt wird, soll
derselbe bis zur Wahl hin befördert werden.
Alle' Bestellungen werden prompt besorgt,
»nd wir hoffen daß unsere Freunde sich br.
ssrcbcn werden uns Name» einjiisenden.
Der Marsch nach der Stadt Merico.
AuS den heutigen Berichten in einer an
dern Spalte wird man srhrn, daß die Armee
unter General Seott bedeutender Verlust er
leidet, dadurch daß viele Vcluntier Rrgimen
-ler, deren Dienstzeit ausgelaufen, nach ibre»
Hrimathrn zurückkehren —Auch muß er noch
die nothwendige Truppenzakl in Jalapa, Pr
rotr und andern bereits eroberten Städten
laßen um dieselbe zu bewachen, welches dem
braven Held eine Armee von kaum vc><Xl
Mann übrig lassen wird, auf die Eity von
Merico vorzurücken Dieses sieht gewiß sehr
schlimm aus, und erzäblt eine traurige Gr
schichte von der großprablerischen Verwal
tung des Krieges ans Seiten der Polk Re
gierung. Ein mehr tadelhaftes Resultat kön
te schwerl.ch erdacht werden Wen die Mer
ikaner irgend etwas von einer Armee zusam
mrnbriugen könnten, und einen kraftvollen
Angriff machen, wurden sich unsere tapfere
Truppen gewiß in einer furchtsamen Lage be
finden. Dies befürchteten wir seit Monaten.!
Der Regierung wurde über und über gesagt,
daß unsere Macht zu schwach sei, »nd daß,
obgleich unsere Truppen tapser sind, sollten
sie doch keiner »nnöihigen Gefahr ausgesetzt
werden.—Geld sollte für keinen Augenblick
mit dem menschlichen Leben in Vergleich ge
ssellt werden. Nein, diese Frage bei Seite,
Humanität sowohl als StaatSkluqheit dic
line eine weit stärkere Macht.—Die Mrri
kaner fochten z» Buena Vista, weil sie vier
Mann zu unserem Eine» zählte», und des
wegen glaubten sie »nS überwältigen zu kön
nen, Der Ausgang war ei» glorreicher Sieg
sür General Taylor—aber wie brdaucrns
werth ist die Blutbad auf beiden Seiten !
Wäre unsere Armee dreimal so stark gewe
sen, hätte Santa Anna niemals gewagt die-
silbe anzugreifen. Die Schwierigkeit des
Gen Scott entsteht auch gerade jetzt aus der
nämlichen Ursache seiner unzulänglichen
Macht—unzulänglich, weil die Zahl zu ge.
ring ist —Eine tapfere Bande Männer ün
teruakm niemals eine solche mißliche Spedi
tion—>» einem fremden Lande, Elima und
sonst alles gegen sich; und wenn wir dabei
noch bedenken daß nnr 6>X)a von ihnen da
sind, mit dem Auftrag eine Eity mit einer
Bevölkerung von üiN.VW einzunehmen, so
mnß ein Jeder das Wagestück leicht voraus,
sehen können —Trotz allen diesem, rühmt sich
die Administration mit der Ar« und Weise in
der sie den Krieg gesnbrt hat. Welche Un.
Verschämtheit !-Sie erlaubte den Angriff ei
ner Armee auf General Taylor, zu Buena
Vista, die viermal stärker gewesen war als
seine eigene, und dann unterstand sich diese
mißeradele Administration den unverschäm
ten Versuch z» machen, sich allen R»hm, Lob
>und Ebre wegen dessem Ausgang anzumas
sen? Sir bat gleichfalls General Scott mit
einer Handvoll Soldaten in das Herz von
Merico gesandt, um das Eapilolinm einer
Nation von K.sXM.sXW Seelen anzugreifen,
und bemüht sich Ehre ftir solche« ungewisse
Unternehmen zuzusprechen ! Haben wir doch
nicht eine patriotische Regierung! !
Sin wa n derer.—Der Neuyork "He
r a ll>" sagt Vom I sten Jenner bis zum
>7ien Mai trafen 44,ki7 Zwischcndeckpassa»
e,iere an der Quarantaine-Station ein, wäh
rend davon in dieser Zeit 527 während der
Ueberfahrt starben. A«S der Zahl der Ein
getroffenen sind 7»5 nnt Fieber behaftete in
tas Marine-Hospital ausgenommen worden,
von diesen 65 gestorben. Die Mesammlzahl
der wegen Krankheit in das Hospital Auf
genommenen beltkfsichauf lIIS.
Unsere Soldaten.
Es lh»t uns leid meldt» zu mußrn daß
wir aus den Nru-OrlrauS Zrilungrn rrsehrn,
daß unsere brave Soldaten dir dort von der
Armee in Merico anlangen und bereits an
gelangt sind, sich in einem brdaurungSwür
digru Zustand definden. Diese arme Män
ner sagt man, befänden sich in wirklichem
Mangel, »nd jrdrrman der sie ansirht mnß
sie bedauern. Sie sind krank, und ihre Klei
der befinden sich in dem lumpigsten Zustande,
Briese sind ebenfalls eingegangen, welche
melden, daß dir Truppen in Merico wirklich
viel zu leiden habrn ; indem die Regierung
dieselbe nicht brzaklt, »nd indem sebr schlech
te Lebensmittel »nter sie ausgetheilt wird.—
Kann dann alles dies wahr sein ? Wir be
furchten es ist nur zu wahr, indem es nur
vom Beginne des Krieges bis zur jetzigen
Stunde immer schien, als bekümmere man
sich weit zu wenig um diese brave Soldaten,
die ihre Heimathrn vrrlaßen, in ein feindli
ches Land zogen, und dort sehr tapfer für un
sere National Ehre fochten. Bei dem heiße
sten Wetter bei Vera Cruz waren unsere
Truppen gezwungen ih« Winterkleider, mit
denen sie liier weg zogen zu tragen, indem
die Regierung dieselbe mit keinen andern Ver
sal?, wie dies Pflicht war. Auch unter Tay
lors Armee sollen sich viele Soldaten befin
den, die sich wirklich in Lumpen kleiden müs.
sen. Unverzeihlich! Eontraktoren haben in
manchen Fällen seit dem Beginne des Krie
ges tausende von Thaler verdient, während
welcher Zeit unsere gemeine Soldaten nur
schlecht bezahlt, schlecht gefuttert und schlecht
gekleidet wurden.
Eine Boston Zeitung sagt, daß neulich das
Absterben des N. P. A m e S, wohlbekannt
als der Eigner einer großen Schneid-Waa
ren Manufaktur angezeigt worden sei, aber
dieselbe glaube nicht, daß in einem einzigen
Fall die Ursache beigefügt worden sei. Vor
einem oder zwei Jahren reißt? Herr AmrS
nach Europa, und war damals ein besonders
gesunder Mann. Während er in England
war, gieng er zu einem berühmten Zahnarzt
»nd ließ einen Zahn mit einer neuen Prrpr
ration, welches dainals viel in, Lobe stand,
füllen. Das Stoff das hinein gethan wur
de, war nicht gehörig beschützt, und in kurzer
Zeit kam dasselbe nachher nach und nach he
raus, »nd Herr A. war der Meinung daß er
während des Nachts ein Theil davon ver
schluckte-indem er plötzlich sehr krank wur
de, er einige Monate» sein Bett hüten muß
te, und die Symptome Eist Symptome ge
wesen seien. Er kam nach diesem Lande zu
rück, sah aber niemals mehr eine gesunde
Stunde.
Die St. Louis d. Tribune enthält
nachstehende» Wink, der ebenso anwendbar
für Allenlaun als für St. Louis ist:
Kelle r. —Die Zeit in der dumpfe und
feuchte Keller sowohl unangenehm als unge
sund werden, ist da und Hauseigenlhümer
sind es sowohl sich selbst, als ihren Nachbarn
schuldig, dieselben zu reinigen, z» trockne»,
z» lüfte». Während des Winters werde»
häufig eine Menge Gegenstände und Sub
stanzen in Keller geworfen, die bei dem Her
annahen der warmen Jahreszeit in FäiUniß
übergehen und folglich der Gesundheit nach
theilig sein müssen. Alle diese Sachen soll
te« entfernt werden und wer nicht allen Sin
für Schicklichkeit verloren, wird willig diesen
Andeutungen nachkemcn. Geschieht es nicht,!
so sollten unsere Stadtbehörde» von ihrer
Authorität Gebrauch machen.
El»e Mutter von ihrem Manne und!
Sohl» ermordet.
Zu welchen schrecklichen Ve> brechen die!
Trunkenheit oft führet, davon liefert die fol
gende grausenerregende Geschichte ein trauri
ges Beispiel.
Der Maysvillr, (Kentucky,) "Eaglr"
sagt"Ein Freund, der sich jetzt in Grre
nupsblirg befindet, hat uns folgenden Bericht
über eine der entsetzlichsten Trauerspiele zu
gesandt, wovon man in unserm Lande jemals
Zeuge gewesen ist—die »»gereizte und in kal
tem Blute verübte Ermordung einer Mutter!
durch ihren Mann und ihren eigenen Sohn,
in Greenup Eaunly, in diesem Staate, um
ungefähr den 12lrn April. Das gerichtliche
VerHördes Sohnes, Heinrich Slrpler, vor
der Greennp Eircuit-Co»r», nnter dem Vorsitz I
des Richters Reib, hat am vorigen Mittwoch !
stattgefunden, und er wurde auf sein eigenes !
Eingrständiiiß schuldig besnnden. Er gab
vor dem Unlrrsiichungsgrrich» und zahlreichen
Personen seine Schuld zu, und die Merkzei
chen der seiner Mutter zwischen den Augen
eingedrungenen Schroten während sie in ih
rem Bette schlief, stimmte mit seinem Bekent
niß überein. Er legte die Mündung des
Gewehrs innerhalb einiger Zoll von ihrem
Kops »nd schoß ihr die ganze Ladung in den
selben. Darauf gieng er und machte Lärmen
bei den Nachbarn, indem er aussagte, daß
Spitzbuben das Haus beraubt und seine
Mutter getödtet hätten. Den Vater fand
man scheinbar schlafend, mit seinem Kopfe
auf einem Tisch oder einer Bank ruhend;
das Kopskiße» nebe» dem Leichnam seiner
Frau war ungestört, und scheinbar war es !
ihm unbewußt, daß sie todt war. Die Mut
ter lag in ihrem Bette, ihr Angesicht war
ruhig, obschon mit Blut bedeckt. Sie war
nicht aufgewacht, noch hatte sie mit dem Tode
gerungen, sondern schien ruhig in Todesschlaf
versunken zu sein.
"Der Vater wurde verhastet »nd auf das
Zeugniß seines eigenen Kobnes in das Ge
fängniß einges.tzt, «m sein Verl'ör abzuwar
ten. Einige Tage nach der Gefangensetzn»«,
seines Vaters bekannte der Solu seine eigene
Schuld »nd erklärte den Vater für unschuldig
Bride hatte» kurz vor de», Mord Brannte
wein getrunken, und waren zur Zeit theilwei
se unter de», Einfluß des Dämengoltes
Wir haben seitdem vernommen, daß der Va
ter in Folge eines Mangels im Zeugniß
freigesprochen wurde. Der allgemeine Ein
druck in der Gemeinheit aber ist, daß cr schul
dig sei."
Kentucky sä»eint in diesem Jahre vom
Himmel besonders begünstigt zu werde», I»
alle» Theile» jenes hrrrlilirn Staates stehen
alle Produkte drs Landes so viel versprechend
auf den Feltren, dag man ei er vorz i,ssich
ergiebigen E-nie eittg, ansieht —Von penn
sylvanien laufen die Berich,, über d e ».ich
ste Ernt? günstiger ein als wir erwarteten.
Von unserer Armee.
General Scott's Vorrücken nach der
Stadt Merico. u. s. w.
Dnrch eine Land-Erpreß von N>u - Orle.
ans sind uns wichtigt Neuigkeiten von dem
Kriegsschauplätze zur Haud gekommen, die
bis zum ISltn Mai reichen.
Die Bcrichlr komme» von Jalapa und sind
durch das Dampfschiff " Fashion" mitge
bracht worden, und sind von »irhr als gr
wöhnlichrr Wichtigkeit.
Die Fashion brachte mit sich Gen. Pattrr
son, und einige andere Offizieren die bei der
Schlacht zu Cerro Gordo verwundrt wlirdr» ;
rbrufalls viele merikanischr Sirgrszrichen von
Eerro Gordo und Vrra Eruz, als Kauonrn,
Grwrhren, Fahncn, u. s, w.
Verschiedrnr Rrgimrntrr Frriwilligrn, dr
rrn Dienstzeit ausgelaufen ist, waren zu Ve
ra Cruz auf ihrer Heimrrisr.
Man rrwartrtr daß Grn. Worth am 17.
Mai die Stadt Puebla rinnrhmen würde, u,
zwar ohne Widerstand. Der Verlust in der
Haupt-Armee, in Folge der Heimkehr,ing
von Voluntiers, und die nothwendige Mann
schaft um Jalapa, Perote uud andere Städ>
»e z» bewachen, wird Gen. Scoli's Armee
beträchtlich vermindern-es wridrn ihm kaum
Kvov übrigbleiben nm damit nach drr Stadt
Merico vorzurücken.
Der schwer verwundrlr Grn. ScliirldS soll
sich stark auf drr Besserung befinden.
Ei» Brief von Jalapa, daiir» den 3 Mai,
meldet, daß der Feind die Stadt Puebla ver
laßen habe,—und daß sich kein Soldat dies
! seits, und nur wenige in rinrr großrn Strrckr
jkusritS zwischen dorl »nd Merico sehr» lies
sen. Bravo vrrlirß Purbla und marschirlr
mit seiner Besatzung nach der Cily ; Eanali
zo steht ebenfalls im Begriff sich mit wrnigrn
uiizufrirdrncn Truppen dahin zu verfügen.-
Wenn die Prirstrr und woklhabrnde Biirgrr
in Mrrico rtwas zu sagrn habrn, so wrrden
sie nicht eingehrii daß dir Eity angegriffen
wird. Santa Anna soll sich noch immer in
den Brrgen aufhallen, und bange sein nach
Hanse zu kehre» Er soll ungefähr 300»
Mann bei sich haben, und wird damit suchen
seinen Weg nach dem Eapitolium z» machen.
! Bei dem Vorrücken in das Jniierr glaubt Ge
neral Scott seine Armee meistenlhrils a»s
! dir Lebensniiktrl» drs Frindrs rrnährrn z»
können. Zu diesem Glauben wurde er ver
leitet durch einige Herren, dir rr gedingt hat
!le das Land zu dnrchrrisrn.
Ein andrrrr Brief von Jalapa, datirt den
ütrn Mai, sagt : Gestern Abend krhrtr rin
> Man» zurück, der von dieser Armee auf eine
! geheime Mission gesandt war, und dir City
Merico an, 2len verließ Er berichtet daß
Soldaten in Mrrico seien, und keinr
dirssrits, ansgrnonien eine Eompagnie Lau»
> cers. Dieser Herr war vier Tagen in drr
! Eity in Gefangenschaft, und kehrie hieher
mit einem Paß vom Kriegs-Miiiister. Er
sagt ferner, daß kein Gefecht dort weder auf
dirfcr Sritr von Merico vorfallr» wrrdr.
Folgrndr Neuigkeiten entlehnen wir aus
einem Briefe, der in Vera Cruz am 8, Mai
geschrirbrn wurdr. Er sagt: Grsteru Mor
gen verließ Gen. Quitma» Jalapa mit alle»
Voluntiers, ausser den ersten Pennsylvoni
schrn, für Purbla. Grurral Scott wird am
Dienstag fnr den nämlichen Ort abmarschi
ren, und nach seiner Ankunft, wru» kriu an
drrrr Brfehl sich rrhrbt, wird rr nach Mrri
co vorrückrn, Santa Anna sagt öffentlich,
daß er suchen wrrdr das Vorrücken unserer
Truppen »ach Puebla z» hindern, allein es
ist allgemein bekannt, daß er damit gedenkt
den Nachziig unserer Truppen anzugreifen
und zu plündern. Es ist ihm bewußt daß
heule hier ein Wagenzng mit ungefähr einer
Million Thaler für Jalapa verlaßen wrrdr,
und hat im Sinne den Versieh z» machen,
es zn rrlriitrn. Grnrral Scott hat abrr
solche vorsichtige Maßrrgrln grtroffe», daß
Santa Anna wohl schwerlich seine Absicht
nicht erreiche» wird.
Ein andrrrs Schrribrn a»S Vrra Cruz v
Btrn Mai sagt : Wir ich vernehme, wurde
Santa Anna an einem Ort genannt Oriza
ba, ungefähr W oder 711 Meilen von hier,vor
einigen Tagen gesehen. Mit dem vrrhaben
dem Abzöge unseres WagenzugeS, mit riurm
großen Belaus Grldes, ist er brkann», uud bat
sich entschlossen densilbe» irgendwo am We
ge mit ungefähr 30l!v Truppe» anzugreise» ;
falls ihm dies gelingen sollte, will er versu
che» Vera Cruz wieder zu erobern, alle öf
fentliche Waarenhäuser zerstören, und die A>
merikaner der Barmherzigkeit des merikani
schen Volkes überlaßen. Andere Berichte
melden hingegen, daß sein Augenmerk nach
Tampico gcrichtet sei.
Hier wollen wir nrch folgrndrr Auszug ri
nrS Briefes folgen der an die Neu
Orleans Picayune von Jalapa »nterm Ilten
Mai geschrixben wurde :
Gebildete Spanier hier, melden, daß die
Verhältnisse in der City Merico mit jcdem
Tage schlimmer und schlimmrr wrrdrn—al
lrS ist Anarchie und Verwirrung.—ES kann
wohl nicht anders sein—Vertrauen ist verlo
ren, Geld ist nllr fort, Hoffnung verschwun
den, und in ihrer Slellcn herrscht Armulh
und Verzweiflung.
General Worth wird wahrscheinlich die
reiche und bevölkerte Stadt Puebla am näch
sten Freitag rinnrhmrn. Kein Widerstand
wird da rrlvartrt; Grneral Scott wird bin
nrn riniqrn Tagrn auch für jenen Ort ab
ziehen. Sein weilcres Vorrücken hängt von
Umständen ab.
H nie Vormittag, Mai 8, sagt ein anderer
Schnibrr von Vera Cruz, ist ri» Tbril des
große» Wagenzuges nach Santa Fe, acht
Meilen von dieser City, ahgegaugen, wo sich
der Zug organisireu wird iind dann weiter
vorrücken. Es wird eine der schönsten Ca
ravanen bilden die jem-ils gesehen wurde,
und erstreckt sich über « Meilen.
Von der Stadt Mexico.
Aus Berichten von Merico, die bis zum
28sten Avril reichen, hebrn wir noch folgen
de aus,' woraus man ersehen wird, daß drr
Krieg scinrm Ende noch nicht sehr nahe ist,
sondern ehr lang wir von andern blutigen
Lcharnietzel» hören wrrden:
S inia Anna b. findrt sich zu Orizaba, all
wo er beschäftigt ist Truppen zusamen
juzichen. Er wendet jeden »löglichtn Fleiß
an um seine Verlusten wieder gutzumachen,
und steht zweifelsohne zu dieser Zeit an der
Spitze einer bedeutenden Armer. Er stellt
Permitö an Guerilla Banden (Mörder »nd
Plünderer) a»S, die durchs Land ziehen, und
alleS zernichten waS ihnen in dir Hände fällt.
D. Miguel Orbe, der Priester in Huau
chinango, wirbt eine Eompagnie GuerillaS
ausfolgende Bedingungen :
Huauchinango, den LZsten April, 1847.
Derjenige, welcher dies unterschreibt, ver
j pflichtet sich zu den fünf nachstehenden Ar
! tikeln :
!. Z» sterben in der Vertheidigung »nd
Rächung unserer Mutter GotteS zu Guada
, lnpe, und der katholischen, apostolischen,
! römischen Religion, zu welcher er sich bekent.
2. Die Integrität und Unabhängigkeit der
Nation zu vertheidigen.
3 Bis auf den Tod die Anglo Amerika
ner, ihre Begleiter, Vertheidiger oder Alliir
ten, wer sie auch immer sein mögen, z» ver
folgen.
4 Der persönlichen Parthei, «elchr sir
auch frin mag, die ihr Vaterland vernichtet
hat, dieselbe zu verab
scheuen,
! S Alle gesetzmässige Authorität, von wel
! cher Art sie auch sei, in allen
nicht gegen die vorstehenden Artikel streiten,
zu rrsprciiren. - R
Diese 5 Artikel sollen die GrünblWP ih
rer Guerilla sein, und Fix soll den Namen er
halten : Die Insurgenten von Gudalupana,
(Unterzeichnet) Miguel Orbe..
In einem Biief von Santa Anna selliss,
den er am Z2sten April zu Orizaba schrieb?
heiß» es:
" Es scheint daß der Feind im Sinne hat
nach dem Eapi»olium zu marschiren ; aber
ich ergreife hier Maßregeln um eine ange
messene Macht zusammenzubringen, in Zu
satz zu derjenigen,welche sich gegenwärtig un
ter dem Befehl von Gen. D. Antonio Leo»
befindet, und ich versichere, daß, mit Unter
stützung von den Nachbar-Staaten, oder der
Regierung selbst, ich im Stande fem werde,
den hintern Theil der Armee des Heindes zu
quälen, und somit rinr Vernichtung derselben
brwirkstrlligen. Ich l abe bereits Befehle an
Gen. Eaunlizo ergehen lassen, und angewie
sen mit seinen EavaUrriste» die Festung von
Perote zu beschützen, und Gen, Gaona, daß
cr dieselbe in den besten Vertheidigungs-Zu
stand bringe, bis ich ihn unterstützen kann
Weiter verlaugt Santa Anna duß seine
Regierung sich ins Mittel lege, und scharfe
und wirksame Maßregeln anwendet damit
ein Jeder seine Pflicht erfüllt, welche ihm die
Gesetze auflegen. Wenn dies nicht geschieh»,
sagt er, wird ihre Nailonalirä» verloren ge
hen ; und will durchaus nichts Friede»
wissen.
Jeder Marsch des General Scott wird in
den »lerikanische» Zeitungen brkaingemach»,
» die Eigenthümer der Hacieudas verklagt,
die ihm Lebenmiitel verkaufen.
Spater von Vera Crnz.
Eine Ankunft zu Neu Orleans bringt ein
Tag spätere Neuigktiten von Vera Cruz. 7
Compagnien des dritten Illinois Regiments
sind in Ne» Orleans mit dieser Ankunft an
gelangt. Von dem weiteren Vorrücken der
Armee wird nichts gemeldet. Zur Zeit als die
ses Boot Vera Cruz verließ, wurde eine klei
ne Partie amerikanische Dragoner z» Santa
! Fr, 14 Meilru von Vera Eruz, von einer
5 Bande mexikanischer Räuber oder Guerillas
überfallen. Es waren I I Dragoner in der
> Partie, und alle waren im Schlaf ausser die
! Schildwache, Die Merikaner fielen über ib»
> her ; sein Gewehr versagte Feuer, weshalb
er den Alarm »ich» gebe» koiiule. Er wur
de ermordet. Die Guerillas griffe» sodann
die übrigen an, »öd»e»en » »nd verwunderen
4—nur einer entkam unbeschädigt.
Die Meinung daß Santa Ana Vera Eruz
angreifen werde, ist gänzlich verschwunden.
Eine abscheuliche Helle.
Die Neu?)ork "Erpreß" liefert nachfol
gende schauderregeiide Beschreibung rineS
Or»es in der Stadl Neu ?)ork, bekannt als
dir alten "Brauerei-Gebäude
In der Begleitung eines Polizeibeamien
sagt der Schrriber statinen wir kurzlich
den alten Brauergebäudru in der Anthony
Straße rineu Besuch ab. Nachdem wir durch
riue Alley, "Mörder Alley" genau»», unge»
fähr rin hundert F»ß wei» gegangen waren,
befanden wir uns in einem großen, in Stu
be» getheilten Gebäude, i» welchem nicht we
niger als Uli Familien wohnen, wovon Viele
mit den unangenehmsten Krankheiten brbaf
ke» sind. Eine elendere Anzahl Menschen,
sagt der Schreiber, sahe ich nie zuvor. Da j
unser Besuch spät des Abends war, waren
die meiste» Bewohner zu Hause. J>, einer
Stube sah man einen Mann mit seiner Frau
und drei Hindern im festen Schlaf in einem
Haufen Hobelspäne liegen. DaS ganzrHauS
geräihsch.ift bestand aus einem Bordkasten, i
einer hölzernen Schnssel, welche voll Mehl
war, uud ein u, blechernen Trinkgeschirr, !
während auf dem kalten Kamin mekre abge
nagte Knochen herumlagen. In einer andern
Siiibe sahen wir eine Wribsperson in einem
viehisch betrunkenen Zustande, ihr kleines
Kind lag in schmutzigen Lumpen gehüllt, in
einem Bette von warmer Asche im Kamin
In einer andrrrn Stnbe fochten eine Anzahl
Neger gleich Hyänen miteinander. In ei>
neu, andcr» wieder lag ein alter Mann in
wabnsini'g'm Toben unter dem Einfluß von
geistigen Getränke».
Als wir solchergestalt durch das HauS
giengen und im Vorbeigehen in die finstere
Stuben der Armuth und Lüderlichkeir blick
ten, wurden wir gewaltsam an Dayion's Be
schreibung der Hölle erinnert. Die Mehr
zahl der weiblichen Bewohner sind Wittwen,
nnd wir wurden berichtet, daß die Rente,
welche sie beznhlen, sich z» zwei bis sechs
Schillinge dir Woche beträgt Unser Beglei
trr machtr uns ans drn dazu grbörigen Hof
hinter dem Hausr aufmerksam,wo innerhalb
den letzte» zwei Jahren mehr aIS 20 Perso- !
ne» todt gefunden wurden, deren Geschichte
ein Geheimniß blieb Auch wurde unS ge- i
sagt, daß man sich nicht erinnerr, rin cinzi- !
ges Leichenbegängniß sei» vielen Jahrrn von i
dieser Behausung abgehen e.rsrhen zn haben. !
W>r wurden nir grgl.inb» habrn, daß sich ein
solcher Ort wie Anthouystraße Brauer,,, in
dirser Stab» bsfi,de, hätten wir uns nicht !
selbst daren überzeigt.
Q i e Feder.
Unsere vorletzte Nummer enthält einen
klrinrn Arlikrl nbrr rinrn Bogrn Papirr;
als Nachtragwollrn wir hrutr einige Betrach
tungen übrr dir Frdrr —wir mrinrn hirr die
Schrribfeder folgen lassen, weil nnr anS drr
innigrn Vrrrinignng bridrr, drr Einfluß drS
odrr drS Andrrn rntstrhrn kann. WaS ist
rin Bogrn Papirr ? Ein RichtS, rin todlrs,
ans Lumpen odrr Stroh grformtrS Ding, daS
nnr dann rrst sein Lrdrn vrrbiritrndrS Da«
srin rrhält, wrnn rS von drn, brsrrlrndrn
Geiste (drr Dinte ?) der Feder durchdrungen
ist. Die Feder hat verschiedrnr Eigrnschaf
ten ; dir merkwürdigste und ihr ganz eigen
thümliche, ist die, daß sir sich —zwar nicht wir
drr Magnrt nach dem Nordpol doch strtS
genau nach drn intrllrciurllrn Kräftrn drS
Schrribrrs richtrt. Darum ist str auch, nach
Vrrhältuiß drr MristrSanlagrn drssrn, drr sie
aIS Werkzeug, gleichsam als eine An Com
paß, zum Alisfluß srinrr Jdrrn grbrauch»,
bald scharfbald stumpf, bald spitzig bald flach,
bald gut, bald schlrcht. Ihr Einfluß ist bri
writrm größrr nnd umfassrndrr als drr drr
Zunge, von wrlchrr Apcstrl sagt: sir sri rin
kleinrS Glird »nd richtr doch großr Dingr an.
Die Gewalt der Zunge ist blos örtlich, die der
Feder umfaß» die ganze Wrlt. Unrrmüdet
(waHene) in ihren Bewrgungrn, ist sir die
erste britragrnde Ursache, wodurch die Gei
stesprodiikte des Weisen, wie deS Thoren,
drS Klugen, wir deS Dummkopfs, nach allen
Grgrndrn drr Erdr befördert und verbreitet
wrr»r». GuleS »nd BöfrS rntflirßt dirsrm
»nbedriitrndri, Jnstrnmrnt, drn, Gänsrkirl,
drn man füglich mit rinrr Pandorabüchfr
vfrglrichrn könntr. Wrlch rin hrrrlichrS
Wrrkzrug wird dir Frdrr in drr Hand drS
Frommen, mit ihrer Hülfe be
j die Welt mit Kenntnissen n»d ver>
lifcikr» die Segnungen der Religion unter
Mr Völker der Erde. In drr Hano drS Tho«
rrn nnd SpöilrrS wird sir daS frrchr Jnstru
mrnt, womit rr dicsrlbr Rrligion daS Hri
ligihnm jrdrS rdlrn HrrzrnS-zu vrrhöhnrn
und mit scinrm Grifer zu brsudrln sucht. In
drr Hand drS wahrrn Patrioirn wird sir die
kühne Prr»hridigrrin glrichrr Rrchtr nnd gc«
rechter Handhabung der Grsetzr, hingrgrn in
drc Hand deS gründsatzlosen PolitikrrS die
Schäudrrin drr Wahrkeit und daS Mittel znr
Erreichung deS schmutzigsten SrlbstiittrresseS.
Von rinigrn, drm Auschrin nach unbrden
»rndrn Federstrichen, hängt oft daS Wohl
und Wehe ganzer Natioueu ab. AIS im An
fang deS 7jährigen Krieges, Caiharina die
Zwei»r, Kaisrrin von Rußland, rbrn im Br
griff war die Kriegserklärung grgrn Prrußrn
zu untcrschreibr», stach sir rinr Flirgr in die
Haud ; unwillig warf sie dir Frdrr wrg, sie
»utrrseichnete nicht, und für drei Jahre fl<'g
kein russisches Blnt. Ein Fcderzu.z veranlaßt
die Absendung mächtigrr Krirgsflottrn, wrl
chr Tod und Vrrderben in die fcrnstrn Wrlt
grgrndrn bringrn ; Ländrr werden verwüstet
und daS Blut von Tausenden ström» in mör
derische» Schlachte» Ei» Federzng und
der Donner des Grschützes verhallt und die
blutgedungle» Fluren blühe» unter den Seg
nungen des Friedens wiever auf.
Einer andern sehr merkwürdigrn Eigrn
j Frdrr wollrn wir noch rrwäknr»,
wril Virlr, grwiß aiich manche unserer Eollr
gen, ihre» wohlthätige» Einfluß schon rm»
! pfuiidrn habrn. Es ist dirs rinr gewisse
magische Kraft, die in der Feder steck» und
! die, wenn man zur Auffassung einer hell,rrn
Jdrr, an ikrrm Schafte kau», in das Gehirn
! überfließ», wodurch die erstaunlichsten Wir
kungen hrrvorgebrach» werden. Unsere Leser
lachen, allein die Sache ist sehr ernsthaft.
Wir wollen rs durch rin Beispiel rrläulrrn
! und uns jetzl einmal in Gedanken in daS
"Sanclum" eines arme» Zeitungsschreibers
5 versetzen : Dort sitzt er, wie ein kluger Ge
neral hinter eiuri» Bollwerk von Wechsel;«-
! »»ngen verschanzt, in denen er gierig wie rin
Hiyfisch nach Rand hrrnmstöbrrt, um rinrn
! "Edilorial Attikrl" hrrauszufischrn oder zu
sam»,enzuflcken : allem ihr Inhalt ist ihm
! »ichk pairioiisch, nich» erhaben genug; rS soll
! elwaS srin womi» rr "Ausirhrn" rrrrgen kan,
elwaS noch nir Grsaglrs nbrr drn Krirg mit
Meriko oder irgend rinrn andrrn «vichiigrn
Grgrustand ; allein er kan» nich» dami» zu
rech» kommen. Wir rin Schiffbruchiqrr
schwimm» rr auf drm Mrrrr sriner zerstrru
»ei, Grdankrn ; rr und lies« und lirSt
n. denkt, »nd je mehr rr drukt, jr vrrwirr»rr
wird'S in seinem Eapitolinm. Srin Pairi
o»ismns brennt wie rin dürrer Holzstoß, in
dessen Lobe ihm nur noch in consuse» Ideen
das Paradore feines Un rrnrhmrns vor drn
umnebelten Blicken herinnranzt, —jetzt fährt
er auf einmal, in halber Bewußilostgkrit, mit
der Feder in'S Maul er fängt an zu
kauen, und—oh, Wunder !jr längrr er kaut
desto lichter wird's in einem Eerebrnm Ge
danke reiht sich an Gedanke, und in turzrr
Zeit schrribt rr nun rinrn Artikrl, drr, wrnn
rr sich auch nicht gewaschen hat, doch virllricht
nichts taugt!—Nrutralist.
Brustwassrrsuch »—DaS Flusching
Journal rrzähl», daß sich rinr Frau in jener
Sladk selbst von der Brustwassrrsuch» mi» der
Wurzrl von Gariru Petersilie grkril» habr.
Einigr wenige dieser Wurzeln gereiniget,
wurden in rinrn Onar» Wasser grkoch», bis
rs z» rinem Pein» ringrgangen war. Sir
»ahm währrnd des TageS wiederholt eine
kleine Porlion davon mit elwaS Gin ver
misch», und alle Symtome verschwanden.
Nach einigen Dosen ließ sie dr» Gin wrg,
»nd nahm trn Dreoc»ohne Brimischung,in,
wcnach bald vcllständigr Hrilung rin»rat.
DaS Journal steh» f»r die Wahrheit dieser
Angabe.
Zwei Narren —Am K»en Srp»rm
brr lebien JahreS in der Nach» stnrztrn sich
zwei Liebende, deren Verheirathung die bei
derseilige» Eltern nich» zugeben wollten, un
weit der Mainkiir br, Offrnbach in drn
Main, nachdrm sir sich zuvor noch auf drm
Brrger Nachmarklr brim Tanzr vrrgnügt
hatten. An, andrrn Morgrn fand man an
drr Elrllr, wo sir drn Tod such»rn, rinr an
gerauchir C'garrr und ein Schreiben, worin
sie ihrrn Einschluß kund gabrn. Auch in drr
Wohnung drS Burschen soll ein Schreiben
gleichen JnhaliS gesunden worden sein, wo
raus hervorgeht, daß sie ihr Ende schon vor
her beschlossen hallen. Am 7»en AbendS
fand man beide Leichnamr, fest umschlungen,
nicht weit von drr Sirllr, wo sir sich in die
Flulhrn stürz'rn.