Der Lecha Patriot und Northampton Demokrat. (Allentaun, Pa.) 1839-1848, July 15, 1846, Page 2, Image 2

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    Patriot u»K Demokrat.
Allentau«, de« lSten Juli, 184«.
Dewo/raiischk Wlug Tariff, nnd A«i»T«r
Ernennung.
Für Canal Commißioner:
Zmnes M. Power,
von Mereer Sannt y.
Vildniste.
DWs einer andern Spalte wird man ver
nehmen, daß sich im Hause des Herrn Kolb
allhier ein Dagnerreotype-Künfller uiederge
laße» hat. Wir haben einige seiner Probe
stücke besichtigt, »nd können die Versicherung
geben, daß wir niemals genauere und voll
ständigere Bildniße gesehen haben Herr
Uvo» rvird n»r eine kurze Zeit hier bleiben,
und wir rathen daher allen an, die wünschen
ein wahres Bildniß von sich oder ihren Freun
den zu haben, unverzüglich bei ibm anzuru«
sen -indem sich vielleicht nicht so bald wie
der eine solche Gelegenheit öffnet; da er
nicht lauge hier zu bleiben gedenkt ; und weil
er wirklich ei» Meister seiner Kunst ist.
ÄNiÜtarischeS zseldlager.
Ein Mililärisches Feldlager soll bis den
August in Tawamensiirg Tannschip,
Moytaomery Eaunty seinen Anfang nehme»
nnd M qi» Abend des I«'rn schließen.
Daßelbe soll "Camp Waschington" genannt,
,l,id zu Ehren von Gen. Nas h, Col. Boyd,
Maj. White und Lient Smith, wel
der Schlacht von Germantaun tödtlich
verwundet wurden «nd einander in jenem
Taunschip zur Seile begrabeu liegen gehalten
»verde». Man will wißen daß viele Frei»
-iuikige dort einfinde» werden. Was saaen
unsere Lecha Eaunty Freiwilligen daz» ?
Wollen sie sich nicht entschließen ihren Mont
gomery Cannty Bruder. Soldaten einen Be,
such abzustatten ?
, ÄvarmeS Wetter.
Hs wird kaum nöthig sein unsern Leser zu
sagen daß letzte Woche sehr warmes Wetter
bei nns eintraf, indem die größte Zahl dersel
ben es ohnedem bereits erfahren hat. Den
-zcnigen gegen Norden hin wollen wir nur fa-
Aen dag am letzten Freitag der wärmste Tag
bemerken hören, daß ihnen die Hitze nie so
drückend schien. Viele in der Umgegend die
ser Stadt die-in den Fruchtfeldern beschäftigt
ibrr Arbeiten ein ; indem es
ilmen unmöglich schien die Hitze ausstehen zu
können.
Die Pferde Diebe.
Die Diebe welche vorletzte Woche bei Bie
vy's Brücke, in diesem Eauuty, zwei Pferde,
»in Spazier <- Wagen, n. s. w. stahlen, sind
ipäleich durch die stier rristirende wobteinge-
LiUle^Pferde-Gesellschaft verfolgt, nnd schon
««geM>r 2S Meilen von Easton in Neu Jer
sey eingeholt »ud festgenommen worden
Dieselbe sitzen in dem kiesigen Gefängniß »nd
werden ohn« Zweifel ihren verdiente» Lobn
erhalten. Der Name des einen ist Bn ch
m a n, ehedem in Hanover, dieser Caunin,
wohnhaft, »nd ist erst ungefähr ID labre alt.
Sein Gehülfe ist in dieser Nachbarschaft eiu
Fremdling und kann vielleicht etwa 22 Jahre
alt sein.
DerTariff. Die Tarifs-Bill, den
Tariff von 4842 verändernd, ist vorletzte
Woche im Hause der Representanten zn Wa
schington mit 114 gegen ÄZ Stimmen passirt.
Alle Mitglieder vou Peunsylvanien stimmten
gegen Ke nttre Bill, mit Ausnahme des Hrn.
Wilmot, von Bradsord Caniity, wenn wir
nicht irren. WaS der Senat zn dieser Bill
sage» wird, ist »och schwer zu bestimmen.—
77 WkigS stimmten gegen die neue Bill 1
dafür und Z waren abwesend ; und l 13 un
serer Gezner stimmten dafür, 18 dagegen
«nd I« waren abwesend.
Plötzlicher Todesfall.
Als am letzten Freitag Fran Leib « rt,
unweit EmaiiS Lecha Can»«V mit Aehren-Lc
ser im Felde begriffe« war, sank dieselbe plötz
lich nnd.er, und nachdem man sie im ein HauS
gebracht hatte, verschied sie in einer kurze»
Zeit. Allgemein wird geglaubt, daß ihr Tod
einzig nnd allein durch die sehr große Hitze,
mit der wir an jenem Tage heimgesucht wur
de», herbeigesiikrt worden sei, olischon sie ein
ziemlich HccheS Alter erreicht hatte.
Das vor ungefähr 2 in dem Jor
dan Fluß ertrunkene Söhnlein des Herr»
Henry Gntb, jun., war bis zum letzten Frei
ing Abend noch nicht wieder gefunden wor
den. Da der Fluß zur Zeit ziemlich /mge
schwollen war, so ist es wahrscheinlich znge
schwenimt worden, «nd wird daker vielleicht
niemals wieder emdeckl werden.
Einer der eisernen Sei,älter der Fulto»,
Neuyork Bank, wurde in der Nacht von vor
letzte» Freitag auf den Samstag erbrochen
und »IM» daraus gestohlen. Der Dieb ist
noch nicht verl'aflet, und es wird au» schwer
sein ihn ausfindig zu machen: indem das
Gestobene Gold ist.
In Lebano» Caiinly baben nicht
weniger als 8 (Kandidaten für das S ch e
r i ss S - A »r t bei der nächsten Wabl ge
meldet. Eine ziemlich schöne Anzahl. Für
Protbonotar zc. haben sich ebenfalls schon 6
Caiididaieu gemeldet.
Bier Erdbeerenblätter, sagt die Neu ?)ork
True Sonne, wenn di-selbe grün gegessen
»verde», seien em unseklbares Mittel gegen
de« Durchfall, Svmmerkrankheir, u. s.w.
Der Flriest.
Das Volk der Vereinigten Staaten frägt
immer noch, was der Krieg mit Merico un
gefähr kosten möchte ? Dies ist so zu sagen,
»Nr eine geringe Sache. Ein Paar Millio
nen Thater —vielleicht ein hundert, und mög-
lich nur fünfzig. Aber eS wird ei» anderer
Kricg von Polk's Administration geführt,
nach dem wirklich gesehen werden sollte.—
Wir meinen den ungerechten Krieg gegen die
großen Interesse» des Landes-den Versuch
die Geschäfte von Tausenden und Zehntau
senden armer, ehrlicher Haudwerker und Ar
beiter durch das ganze Land, so wie nnsern
inländischen Prodiikre» - Markt, z» zerstöre»
—daS Hartgeld aus dem Laude zu treibe«
»nd unsern Geldumlauf in "Schmplästers"
umzuändern. Alles dies soll und wird durch
die Zerstörung dcs Tariffs von 1842 bewirk!
werden. Dieser Krieg wurde i» dem Wabl
kampf von 1844 vorher gesehen oder prophe
zeit, falls Polk als President erwäblt werden
sollte. Aber das Volk in Peniisylvauie»
wurde von den Lieder« der Polk Parlkei hin
tergangen, iniem man dasselbe versicherte,
Polk sei ein so guter wenn nicht besserer Ta
riffnian» als Clay. Kanin aber war Polk
ini Amte so zeigte sich der Klaiieiifnß darin,
! daß er eine Veränderung vorschlug. Ei»
I jeder drr »»» will kau» sehe», daß die Whigs
l damals die Sache gerade darstellte» wie sie
> war nnd geworden ist, denn wirklich ist die
Veränderung des TariffS von 1812 bereits
!im Unterkause des Congresses passirt Wol
! le» diejenigen inin die damals durch ihre
Licders betröge» wurde», feriierbi» ivirder
von ihnc» hiiiiergaiige» werde», oder wolle»
sie ihre eigene Interesse» im Vorzug vou de»
Interesse» ibrer Parthei zu beschütze» suchen?
Wir wolle» sehe».
Die TLlnssS —Unsere Gegner.
Es ist durchaus nicht selten, daß hitzige
! Politiker von unserer Gegen-Parthei, sich da
j hin äußern, als seien die Whigs ihrem Laude
! nicht getreu. Ein solcher Gedanke oder ein
! solcher Rnsdruck, mag er nun erisiiren wo
! oder?bki wem er immer will, oder gemacht
werden von wem er will, verdient die Verach
l liing aller guten Bürger nnd wahrbaflen
! Freunden der Freiheit. Nichlrt man einen
Blick auf den Mericanischen Krieg, so wird
man sich bald überzeugt haben, daß die Wbigs
nicht nur ausdrücken daß sie ihrem Lande
günstig gesinnt si»d, sottdern daß sie es auch
> mit ihren Tliaten beweise» nnd tapfer für ibr
Vaterland fechten. Wer ist Gen. Taylor ?
wer war Maj. Ringgold, Maj. Brown, uud
! andere mebr? Alle waren oder sind Wbigs.
Wirklich die Mebrzabl der Offiziere »nd man
will auch behaupte» die Mehrheit der Trup
pe» seien Whigs. Sei dem nun wie es
wolle, die Wbigs sind auch ebensowobl ver
bunden für die Freiheit zu fechten als ihre
Gegner, und auch niemand würde daran ge
dacht haben aufzuzeichnen wer oder wer nicht
ein Wkig sei, wenn nicht drr Ansdruck, daß
den Whigs nicht zu tränen sei, schon so oft
gemacht worden sei. Schande demjeuigen
der sich solcher Ausdrücke bedient. Eine Be
! rnbignng der Wl-igs ist jedoch vorhanden,
»nd diese daß diejenige» die solche Worte
äußern, immer zu der niedrigsten Classe von
! Politiker gehören. Ei» belcidigtes Volk wird
diese Thatsachen aber künftighin im Andenken
haben, wenn es im Begriff steht sei», Stim.
Me an dem Stimmkasten abzugeben, und sol
che gemeine Zufluchts-Mittel solcher verdor
benen Politiker mit Verachtung vo» sich sto
ßen.
Ate Inli Unglücke.
I» Neuyork wurde ei» Knabe Namens
Williams bedenkend am Ar,», während den
! Absenern seiner Pistole, verwundet. Er wur
de i» das Hospital gebracht.
Am nämlichen Ort wurden einem andern
Knaben, Namens Zilkin zwei Finger, durch
das Zerspringen feiner Pistole, abgeschlagen.
Die ganze Hand wurde abgenommen.
In der nämlichen Stadt, verwundete sich
ei» anderer ISjäbriger Knabe, Namens Gold,
dermaßen durch das Zerspringen seiner Pisto
le, daß man befürchtet daß Amputation noth
wendig kvrden würde.
Am nämliche» Ort zersprang einenr andern
Knabe», Namens Doiili» dir Pistole, wel
ches einen seiner Finger auf eine solche Weise
zerschmetterte daß cr abgciiommc» werde»
mußte.
Am nämlichen Ort, an der Wberfte,wnrde
das Bein eines Knaben, Namens Wilson,
aermaßen zwischen zwei Dampfböten zer
quetscht, daß es abgenommen worden ist.
Zu Brooklyn zersprang riiie Kanone, und
zerschmetterte das Bein eines dabeistehenden
dermaßen, daß man befürchtet daß Amputa- !
tion nothwendig wcrdcn würde.
Unweit Troy, lud ein Mann eine Kanone !
ziemlich schwer mit Pnlver, »nd füllte dieselbe i
sodann voll Wasser »m eine» laurerrn Knall
bervorzndringe». Als er aber sie anzündeie
zcrsvraug dieselbe, »nd ein Theil davon riß
ihm eine» Arm ab nnd beschädigte ihn nbri- i
gens auf «ine solche Weise, daß cr bald dar»!
auf starb.
In Pciinsylvanieii, wurden
zwe, Mirglieder vteifel Compagnie, Na
mens Rodnry nnd'St'Ape.
he losgehen einer schrecklich
zugerichtet. Hrn. Snyder ist der rechte Arm
am Ellbogen abgenommen worden und m.i»
glaubt daß Rodney seine beide» Augen e»i
büssen werde. ' ..
Versuch zn», Selbst,iivid.
Eine Philadelphiaer Zeitung meldct, daß
vor einigen Tagen ein Mann, N.imcns Mey
ers, von Reading nach jener Sladt kam, um
Beschäftigung zu suche», welche z» finde» es
ihm aber nicht gelang. Da er murbloS und
ohne Geld war, ergad er sich dem Trunk, und
da er in Verzweiflung gerielb, sturtzte er sich
iu die Delaware, wurde aber, als er beinahe
ertrunken war, von einem der Nachtwächter
gerettet. Er wurde nachher vor den Mayor
gebracht, worauf irgend eine menschenfreund
liche Person ihm Beschäftigung anbot, und es
wurde ih», erlaubt sciiics Weges in Friede»
zu gehcn.
Ung! ü ck.—Ein i» Easto» für die Ver.
Sraaten Armee eiiirollirler Soldat, ist in
letzter Woche daselbst von einen lv Fuß ho
ben Ufer gefalle», n»d bar sich dermaßen be
schädigt, daß er an den Folgen starb. Er
war von Neu Jersey dahin gekommen.
Nom Auslaude.
Das Dampfschiff"Brittania" langte letzte
Woche zn Boston von Liverpool an, und har
IS Tage spätere Neuigkeiten mitgebracht.
Die Korn - Bill hat in der Committee deS
Hauses drr LordS mit 33 Mehrheit trium
phirt. Alle Befiirchrnnge« daß dieselbe nicht
endlich passirt werden könnte, sind verschwun
den.
Für Banmwollk ist Nachfrage—dieselbe ist
aber im Preise gefallen.
Die Aussichten für eine reiche Erndte wa
ren virlsprechend, obsclion das Wetter etwas
trocken und sehr warm war.
Man will nun mir Gewißheit wisse» daß
Sir Robert Peel i» Kurzem resigiriren werde.
Der Krieg zwischen de» Ver. Staaten und
Merico zieht viel Aufmerksamkeit in England
auf sich Unsere Siege am Rio Grande ha
ben jenseits des Atlantische» die Mitleidsge
fühle fnr die Mcricaner zur Verachtung ge
> wechse.t.
j M Guizot's Organ ist immer »och beschäf
! tigt die Notbweutigkeit vo» Seilen Frank
reich'S »nd Euglaiid's anseinander z» setzen,
z sich in »nsern Krieg z» mische», nnd Merico
z» beschützen.
Lecempte der den Versuch machte Louis
Philippe z» ermorden, ist znui Tode verur-
«heilt worden.
Der Pabst vo» Roni ist nicht mehr. Er
starb am Iste» Juni. Cardinal Frauzoui
wird sein Nachfolger werden.
In Paris soll es in dieser lahrSzeit in 16
i lahren nicht mel>r so warm gewesen fei», nnd
viele Personen fielen todt nieder, verursacht
' durch Sonnenstiche.
! Der Waizen ist seit dem I «ten Mai in Liv
erpool vo» 37 Schillinge» z» 52 Schillingen
und 2 PenS im Preise per Piertel gesunken.
Auch ist der Flo»r ein Schilling niedriger.
I» Holland befürchtete man eine» Febl
! schlag der Reg.ze» nnd Grundbeeren Erndten.
?ie 4 Dampfschiffe, wovon wöchentlich
eins nach Amerika abgeben soll, sind im Bau
, begriffen, und man bemüht sich dieselbe sobald
als möglich fertig zn bekommen.
Vvn MntamoraS.
Unterm 24ste» Juni schreibt man von Ma
ramoras folgendes: Diese Siadt ist so zn
sage» gänzlich eine Amerikanische geworden,
nnd muß »ach diesem auch als eine solche be
trachtet werden. Bär - Stuben, Billiard-
Stuben, Gambiers, Eis- »nd Mint - Jnleps
sind keineswegs rar. Zwei Amerikanische
Heitlingen sollen in der Kurze dort ihre Er
scheinung machen. Eine davon ist bereits er-
schienen. Die Stadt ist wohl gefüllt. Zini
merleiite, Backsteinleger, Blechschmiedc und
Schneider arbeiten mir möglichster Schnellig
keit. Kleider- und Provision-Kanf»ia»sla
de» beginne» sehr zahlreich zu werden. Die
Civil-Gesetze von Tamanlipas, in Bezug auf
Leisenzes :c. werden beobachlet. Nahe an
! 2»l1 Deserteurs von der Mericanischen Ar
mee sind in der Statt angelangt, und ihnen
werden bald »och mehr nachfolgen, wie die
Angelangten versichern. Die Hospitäler sind
! so zn läge» leer und die Verwundeten wieder
hergestellt.
Die Mericaner scheinen das Betragen der
Amerikaner z» lieden, und v ele derselbe» be
sprechen die Schieklichkeit eine nördliche Re
publik zu gründen, welche unter die Protee-!
tion drr Vereinigte» Staaten gestellt werden
5 soll. Dieser Sache wird mit vielem Eifer in
der MatamoraS Zeitung beigestimmt, und
man beschuldigt sogar General Arista diesem
Project günstig zn sein.
! -
von der Armee.
Durch das Dampfschiff Neuyork siud Zeit
ungen von Galveston bis zum 24sten Juni
erhalten worden. Keine besonders wichtige
Neuigkeitttt von der Armee sind eingetroffen,
als daß sie ihren Marsch in drr Richtung v?n l
Monterey am IMen Juli anzutreten beab
j sichtigte.
Dic Vereinigten Staaten Brig Lawrence
langte zn Pensacola am Donnerstag dcn 25st
Juni an, sicbe» Tag von Brazos St. Jago
Dieselbe war beschäftigt den Rio Grande
nnd Brazos zu blokircn n»d für 103 Tage
mit der Armee zu cooporirrn. Der Demo
krat berichtet daß am Tage als die Lawrencr
ibrc Station zn Brazos St. Jago verließ,
eiu Stcuermau an Board kam, welcher fagle
daß eine Erpreß a» Ge». Taylors Laqer z»
Malamoras mit einer Friedens-Anerbietunci
angelangt sei. Dic Wahrheit dieser Sache
beruht allein auf der Aussage des Stcuer
maiiiis, indem die Lawrence gleich nachher
abfuhr.
Gen. Pnredes
Gen. ParedeS in seiner Address? an den
Congreß vo» Merico unterm Iste» I»»i be
dauert sehr de» Zustand seines Landes, näm
lich den Umstand, daß gewisse Abtheilungen
sich gegen die Regierung setzen, »ud wünscht
dieselbe durch gelinde Ausdrücke wieder zn
recht zu setzen Er beklagt sich ferner über
die Geldlosiqkeit jener Republik, scheint aber
keine» besonder» Weg z» wisse» diesem Uebrl
abznbelfe». Ueber die Vereinigte» Staate»
drückt er sich ziemlich streng a»s, und meint
die Ze» sei gekommen, wenn jeder Sohn
Merico's zur Vertheidigung seines Landes!
aufstehen sollte. Dies ist was unsere Sol
dalen zu sehe» lieben würden, de»» alle von
der Armee erhaltene Berichte gehen dahin,!
daß die Triixpen etwas »„zufrieden seien,
indem sie nichls zn thun hätten.
Maulsperre k » rir t.—DaS letzte
Boston kiiltjiic»!
liefert die Besoiiderbeite» einer
K»r vo , Maulsperre , ,) wrl
che Dccior Isaac H, cste r, vo» Read
i»g, i», verwichenen Mona, April, a» einem
Knaben von lii Jahre», NanieuS CyruS
Saßama», wohnhaft bei seinem Bruder a»
der Ecke der Walttnß und 8lc» Straß», br
ivirkle, durch die Anwendung einer Auflösung
deS ErliakrS vo» L'u»«,:»!»,>< Sixiiez,,
oder indianischem Ha»f.
DicS ist eine lachst wichtige Erfindnug in
der Arzeneykiiiide, »ud Dr. Hiester hat die
Menschheit dadurch zu ewigem Dank verpflich
tet.
Die Harrisl'iirg ArguS hat sich für de»
"einen Termin" Mrliiidsatz erklärt »nd ver
tbeidigt denselben init vieler Gesch>ck!>>t>keil
WaS werde» Pelk >,»d Schiink l ierz» sigkii 112
Das Unglück eines Kandida
ten fnr ein öffentliches Amt.
Eine Ohio Zeituug erzählt folgende Anec
dote von einem Nenling in der Bewerbung
um ein Amt.—"lch hatte einen Universitäts
freund, welcher nach beendigtem Studium
und überstandener Prüfung sich der Ausü
bung der Arznei Wissenschaft widmete, unter
de» vielversprechendsten Aussichten für die
Zukunft; aber in einer unglückseligen Stun
de kam ihm drr Gedanke ein als Candidat
für die Gesetzgebung aufzutreten.
Es war ei» Mann von sehr gnten Anla
gen nnd guter wissenschaftlicher Bildung.
Durch fleißiges Studium hatte er sich für fei
nen Beruf gehörig vorbereitet, »ud kam des
wegen sebr wenig in Gesellschaft, so daß er
mit der Welt gänzlich »übekaiinr war, und
daher auch »ichr wußte welch' mißliche Sache
eS sei sich i» eine» Wablkamyf als Candidat
eiiiznlassen. Er w»rde erwählr ; aber nach
dem der Kampf vorüber war, figre er zu mir.
"Härle ich gewußt, waS meine Gegner ge
gen mich sage» würden, so wäre ich eher da
von gelaufen, als mich als Candidat anfstcl
len zn lassen."
Ich weiß wokl daß Niemand viel G»>eS
von mir sagen kann ; aber ich glaubte auch
nicht, daß Jemand etwas BöseS gegen mich
sagen könne; aber die Zeitnngen zogen so
schrecklich gegen mich zn Felde, »nd machten
eine» solche» Schurken aus mir, daß ich durch
aus nicht glaube» konnte, daß ich ei» solcher
Bursche sei, als welche» sie mich darstellten ;
endlich stiegen selbst Zweifel iu mir auf ob Ich
wirklich ich seie ; diese Zweifel gelang es mir
n«r dadurch zu hebe», daß ich meinen Hnnd
rief uud dieser mich noch erkannte.
Gesetzlicher?katk.
Bekannllich eristirt ein Gebrauch in unfern
criminellen Courteu, daß wenn jemand we
gen einem Vergeben vor die Court gebracht
wild und keine» Lawyer bat, die Court oder
der Richter ihm einru anwcißt. Es traf sich
nun unlängst zn, daß ein Mann in einem der
Neu England Staalen dcs Diebstahls ange
klagt vor die Court gebracht wurde, welcher
auch keine» Lawyer hatte. Der Richter sagte
zu einen, nicht sehr berühmleu Mitglied des
Bärs : "Herr ziehe dich mir dem Ge
fangene» zurück, spreche mit ibni uud gebe
ihm solch?« Rath der zum beste» seiner luic
ressen sein mag. Der Lawyer uud der Ge
fangene begaben sich mit einander hinweg,
nnd in nngesäbr 15 Minute» kam der Law
yer wieder in die Court zurück, aber allein.
"Wo ist der Gefangene?" frug der Ricbrer.
"Er ist fort Eure Ehrwürden," sagte der hoff
«uugsoolle Rathgeber "Sie haben mich be
auftragt ihm de» besten Rath für feine lure
rrsseu gebe» ; und als er mir bekannte daß
er schuldiq sei, so hielt ich es für das Beste
ihm de» Rath zu geben davon zu laufen,
welches er sogleich auch that."
Sonderbarer Zufall durch Vlitz.
Eiue Rochester Zeituug berichlet, daß ueu<
lich während einem Gewitterstiirni der Blitz
einen Ochsen in Pcnfield traf iind seine Hör
ner abschlug. In der nämlichen Nachbar
schaft schlug der Blitz in ei» Ha»s, beschädigte
eiu Kiiid, verursachte eine Flinte loszugehen
»nd setzte das Hans in Brand. Das Feuer
wurde jedoch bald wieder gelöscht, ohne daß
es großen Schaden that.
Caper-Briese Man alanbt in
Waschington daß der President nächstens dem
Congreß empfehle» werde Caper-Briese auS
lUgebe». Die Ursacht daz» soll ei» Brief un
seres ConsnlS zn Rio laneiro sei», den er
an daS StaatS - Devartemeiit schrieb, worin
er sc.gt, daß sich einige Buckauier sCapers
»irrer mericanischer Flagge i» der Nähe jenes
Hafens herumtreiben und kürzlich ei» engli
sches Schiff überfielen
Es ist allgemein bei manchen Menschen zn
saaeii, sie können Gorr nicht dienen, weil sie
»iisäbig dazu wären Warum diene» sie
aber dem Teufel und ihre» fleischlichen Lüst
en, sraat ei» frommer Schreiber ? »nd ant
wor'et die Frage wie folgt: "Auch dazu sind
sie »i'fäbia, aber sie üben sich bis sie vollkom
men werden."
In Baltimore wurde am 4ten Juli ein
Herr Carter durch einen Mann Namens
Eiimniings erstochen. Carter starb beinahe
augenblicklich und drr Mörder ist enifioben.
Die Entfernung von Jndeprndenre« nach
Santa Feist nach Grrga 775 Meilen ; eine
Strecke von beinahe SM Meilen geht über
Prairrn.
Inneildliches Oepartement.
sFür den Lecha Patriot j
Pries No. lk.
An die kleinen Kuaben nnd
Mädchen.
Diesmal habe ich Euch ziemlich viel zu er
zählen, meine Lieben ; also wird mein Brief
etwas länger werden, wie gewöhnlich.
Vom 4tcn Juli—Besuch nach
Reading.
Der 4te Jnli ist für uns alle ein wichtiger
Tag. Er ist wichtig, weil a» diesem Tage
etwas großes geschehen ist ; nämlich, die Un
terzeichnung der Unabbängigkeilö-Erkläruuq
von den Miedern des Congresses der 13 Fl
omen in Nord Amerika, wodurch dieses
Land frei von England erklärt, nnd nach ei
nem schweren Kampf von 7 Jahren, das frei
ste und glücklichste auf Eiden wurde und noch
ist. Zu», Andenken an diese große Begeben
heit, wird dieser Tag in allen Theilen unse
res Landes (be anders in den Stätte») auf
eine zweckmäßige ?lrt gefeiert, Weil aber
hier auf der "Wartburg" wo ich bin, keine
Anstalten zu einer 4re» Juli-Feier gelrossen
wire», so kam ich auf de» Gedanken nach
Reading zu gehen, »in der Feier dorr beizu
wohnen, und auch den folgende» Sonntag zu
bleiben. Und weil ich nun wieder zuruckge
kelirl din, will ich Euch in der Kurze miitheiirn
was ict> dort Merkwürdiges gesebe» »iid ge
hör» babe.
?Im Samstag (lien. Juli) gieng ich mor
gens in das SchtttHaus der Lulb.rischen Ge
meinde, wo die Schiller der Son
tags Schule versiiu in der Absicht
eiw.i 2 )l»eil>u i» daS La?w/aii dic "Hainp,
ton Spliuge" zu gehen, und dxn Tatort
zn feiern. Jndrm es aber aiis^^»
regnen, so wurde diese Feier bis MvMags
aufgeschoben.
Zwischen » und 10 Ukr ging ich in die
Resormirte Kirche, wo die Mässigkeits-Letme
sich versammelten, um eine Bibel zu empfan
gen, welche die Damen von Reading ihmn
zun, Geschenk gemacht haben. Die Da«»n
waren auch besorgt dieses Blich recht ge
schmackvoll zu machen. Der Druck, das
Papier, und der Einband desselben sind
j schön. Der Ehrw. Hr. Schock war von de»
Damen bestimmt die Bibel zu überreichere,
wobei er eine passende Rede hielt. Es war
eine große Anzahl MässigkeitS-Söhne gegen
wältig, so wie auch viele Zuschauer und
Freunde der Mässigkeiis-Sache. Die Ver
sammln,>g in der Kirche wrlrde mit Gesang
»nd Gebel eröffnet, und mit Gesang und dein
Segens-Attssprnch geschlossen. Hernach for
z mirte» sich die Massigkeit«.Söbne wieder i»
Z eine Prozession, nnd in Begleitung zweier
> Musikbauden gitngen sie nach dem Eiland.
! nahe bei der große» Brücke, wo Vorkebrun»
gen getroffen waren, den Tag zn feiern
Nachdem sie hier angelangt narr», hielt der
Ehrw. Herr Grosch riiie zweckmäßige Rede
a» die versammelte Menge, worauf sich 25V
MässigkeitS Söhne an 2 wohlgefnllte Tafeln
niedersetzten. Herr Grosch hielt ein Tisch
gebet wobei sie alle aufstanden. Hernach
klingelte» die Teller, Messern und Gabeln
recht barmottisch durcheinander. AIS sie »och
i am T sche fasse» verließ ich das Eiland, in
- der Absicht de» Rest tcö TageS bei der Sonn
tags - Scblile, die in der Englischen Lutheri
schen Kirche gehalten wird zu bleiben.
Abends hielt ein gelehrter Arzt von Phila
delphia eine Rede, nnien in drr Reformisten
Kirche DicS war die beste "Temperance
I Rede" die ich je gehört habe. Er thnt nicht
wie mailchc Redner über diese Sache, die
j alles mir Schimpftet?» »nd lächerliche» An
ekdote» crzwittgrn wollen, sonder» er han«
delie vcriittiiflig, »nd zeigte de» Zuhörern
deutlich, laß der tägliche oder gewölwlche
Gebrauch des starke» Getränkes sehr schäd
! lich auf die verschiedene» Tbeile deS meusch- .
lichen Körpers wirkt, «ud erklärte auch wie '
! es kommt, daß drr Einfluß desselben so schäd-
lich nnd sogar tödtlich ist.
z Sonntags war ich in der Lntherischcn
j Sonntags-Lchule. Diese Schule wird Vor
, mittags und Nachmittags, jedes Mal eine
! Stuttde gehalten. Die Eiiiri.l tuugen in die
! ser Slbnle e.efielen mir im Allgemeine» g»t;
allein die Sitze in derselben sind nicht so be
gne»> eingerichtet, wie ich diese schon in Städ
! re» gesehen habe. Es scheint mir auch als
j wäre die edle Deursche Sprache zu virl ver
! nachlässiger »> dieser Schlile. Nach meiner
Alisichl könnlr» »nd solllc» hier auch Deursche
Classe» ftiii, wic dics i» ?lork, Lancaster «nd
Allentanu der Fall ist. Es waren a» diesem
Tage zwischen 4 »iid 5 hiiiidert Schüler «nd
»»gefäbr ti» Lebrrr gegenwärtig. Dirs'isi
die größte lntiierische Sonntags - Schule in
Amerika. Herr Keller, Gebülfs - Prrdiqer
! des Herr» Dr. Miller, hat die Aufsicht über
dieselbe. Ee schien mir auch sebr geeignet zu
I sein, diese wichtige Stelle z» fiillen. In der
Schule bäl» er gute Ordnn» ~ »nd dringtauf
streizge Befolq»ng feiner Brfeble Dabei
liebe» die Schüler ih», weil sie wisse» daß er
ihr Frruiid ist, und sprechen auch mit der
größte» Hochachtung von ihm. Wenn Herr
Keller einen der Schüler auf der Straße
oder sonstwo begegnet, so reicht er ihm die
Hand »nd spricht freundlich mit ibm.
Nach der Nachmittags Schule ging ich in
die große lutberische Kirche, die mit
Meiischkn angefüllt war. Dr. Miller hielt
eine gelehrle, und dennoch allgemein verständ
liche Predigt, in ttiitfcher Sprache, über die
Vorzüge, ». s. w , die wir hier »> Amrrkia
genießen. Drr Predigt wnrde mit großer
Anfiiierksanikeit zitgebört Nachmittags wur
de eine kurze Englische Rede au die Schüler
i» dee SonutagS-Schule geballe», wobei die
«chiiler sebr stille »nd andächtig waren, da
mit sie alles bore» konnten, waS zu ihnen
gesprochen wurde.
Abends war ich in der Reformisten Küche,
i wo Herr Bücher predigte. In dieser Kr
! meinte ist auch eine blühende Sonntags-
Schiile ; allein diesmal hatte ich keine Zeit
dieselbe z» besuchen.
Montags war dann eigentlich die rechte
iind erfreuliche 4te Juli Feier für mich.—
Frühe am Morgen war drr Himmel heiter,
die Lust durch de» Rege» gereinigt und die
beiße Sonne».Strahle» mabnten uns daran,
daß wir nicht weit vom 4ten Juli feien. —
Die Schüler kamen frühe ins Schulbaus
Be nibe eine jede Classe batte einen Kleinen,
mit Immer,irnn und Blume» gezierten Fat,-
uen (Bau,,er). Am Schnlhause wurde eine
Prozession formirt ; da»» gienge» die Schü
ler mit ihre» Lehrer 3 uud 2 durch die Stadt
hinaus, »ach der obengenannt- n Springe.—
Auf beiden Seite» der Straße standen viele
a» den Tküren, »,id fabe» freundlich auf die
große Prozession "drr Kleinenund ein
mancher Vaier und eine manche Mutter bat
vielleicht im Stillen gewünscht nrch einmal
j»»g zu sei», u»d sich mit diese« Kinder» zu
freue». Um N Ulw kamen wir an der Sprin
ge an. In deren Nähe war ein kühler
Schatten »nd grüner Wasen. Für die Leh
rer und Schüler wäre» auch Sitze errichtet.
Nachdem der Hunqer uud Durst der Schüler
mit Kuchen n»d Lemvnade befriedigt war,
wurde ei» schönes Lied gesungen, und Doktor
Miller bar de» Allmächtige» in einem herrli
che» Geber »in Segen vo» Oben. Hernach
wurde die Unabbäugigkeiis-Ei klär»»g Verl»»
se» uud die Kinder entlasse,>, bis Mittag, w»
ibueii wieder Speise und Lemonade gereich»
wurde. Durch de» Tag machten sich dio
Kinder viele Freude und Vergnügungen, mi»
Spille», Singe», » s. w. Abends »>» halt»
nach I! Übr kamen wir glücklich und zufrieden
zurück ins SchnlbanS, wo die Feier des Ta
geS mit einem schöne» Abschiedsiiede bcschlof« -
se» wurde.
Dr. Miller war vom Aufaug bis zum En« >
de bei der Feierlichkeit, uuh freuete sich mit
de» Kinder». ES hat mir sebr gut gefallen. )
als ich fabe daß der alte Dokror, obgleich er
57 Jabre all ist, noch so viel für die "Klei-,
nen" fulilt uud für die Lämmer seiner Heer«
de sorqt. Dafür liebe» sie ihn a»ch, gehe»
gern i» seine Kirche, geborchrn seine» Lehren,
und werde» auch dereinst Thräne» der Lieb»
a» se nein Grabe vergießen, u»d dasselbe mit
Blumen bestreuen. »
Abraham Kiiiderfreund.
Wartburg, I»li U, 184«.