Der Lecha Patriot und Northampton Demokrat. (Allentaun, Pa.) 1839-1848, April 29, 1846, Page 2, Image 2

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    Patriot und Demokrat.
Allentaun, den 2Ssten April, 184«.
Demokratische Wu'g, Tariff, und Änti - Tor
Ernennung.
Hur Canal Commißioncr:
James M. Power,
von Mercer Eaunty.
ILT'Eine Abänderung.
DaS 2te BataLion des 2t?» R?gim?ntS,
»?r 2t?» Brigade und 7ten Abtheilung P. M.
befehlißt von Lieut. Col. Bastian, soll sich
auf D»?nstags d?u I2»en Mai, am Hans? von
Henry Gore, in Ni?der > Macungi?
-?.aunschip, kecha Caunty, zur Inspektion und
Drill versammeln, und u i ch t, wie es auf
der ersten Seite dieser Zeitung und in »userer
letzten Nummer bekannt gemacht st?ht, in Mil
lecstaun. Auf Anordnung deS Colouels
and MajorS.
Noch Eine. Das 2te Batallion d?s
erst?« R?gimentS soll in der Stadt Allen
taun, und nicht am Hause von Salomon
Griesemert in Süd - Wheithall, wi? früh?r
b?kannt g?macht würd?, gehalten werden.—
Auf Anordnung der Offiziere.
Unsere Gesetzgebung hat sich am letzten
Mittwoch vertagt. Sie bat 459 Akten paf
sirt. Unter diese« befindet sich die Baltimore
und Ohio Wegerecht Bill, und eine Akte eine
Eompagnie Jncorporirend, um eine Riegel
bahn von Philadelphia nach Pittsburg anzu
lege«. Diese jwn Akten müssen unserm
Staat unstreitig sehr nachtkeilig sein. In
der Sache der Lechs Eaunty Bon? wurde
»veiter nichts gethan.
Sprecher de» TenatS.
Spr?ch?r Schrrwood reflgnirte am letzten
Mittwoch je« Steve, indem seine Dienstzeit
als Senator zu Ende ist, und man schritt so
gleich zur Wahl eines Sprechers, «m die
varante Stelle wieder zu füllen. Die Herren
RoH und Big <er waren die Candidaten,
und auf die 28ste Abstimmung wurde Erste
rer erwählt. Herr Bigler war der regel
mäßige Kandidat unserer Gegner.
GastfrvnndlkhLeit im Weste«.
"Mir wurde nicht eiq einziger Ernt für
Pferdefutter »nd Beherbergung für die letzten
»0 Mona»? gerechnet," schreibt ?iu Colpor
teur von Miffcmri. Ich hab? öft?rs durch
Brenge Kälte sehr gelitte«, aber mein Herz
wurde durch das Lesen der Trakt«! »nd mei
ner Bücher immer wieder erwärmt. Dieser
Holportesr reißt? in 10 Monaten 3400 Mei
len, und besuchte 533 Familien, von welchen
R2O tkine Bibeln hatt?».
Ein schw?reö Stück Arbeit.-
Hin Millerit in Massachusetts, der ein Grob
schmidt ist, fand unlängst auf der Toftl in
seiner Wer/stätte folgende Aufträge angeschrie
ben : Einen Reis um ein Erdbebe« zu legen,
das Schloß am Tkore des neu?» Jerusal?m
zu r?parir?n u»d ?iue H?sv? an d?r Keller
lhür des ewigen Ztbgrondes zu flicke«.
Die Tarbill, von der letzte Wocl« in un
serm Blatte Meldung geschah, ist ebenfalls,
wie mau vermuthete, im Senat, nnd zwar
mir mit gering?» Abä»d?ru»g?n paßirt.—
T?rj?nig? Th?il, 10 C?nts Tar auf die Ton
il? Kohl?n I?g?nd,ist in b?sagt?m Körper aus
gestpichen worden.
Mor d —Am ltiten April entstand zwi
schen zwei Kanfleutrn in Cincinnati ein Streit
welcher sich damit endigt?, daß d?r ein»', Na
mens M?rc?r, d?» and?rn. Namens, M'Jn
tyre mil einer Pistole niederschoß. Derselbe
starb oioige Stunden nachher, und Ersterer
ist gefangen genommen worden.
Unter den viele« ausgezeichneten Fremden,
welche ihrer Geschäfte oder des Vergnügens
batber unaufhörlich in der City Waschington
ab- und zuströmen, befand sich in der letzten
Wocl>e auch unser bejahrter und berühmter
Herr Heinrich Schulz, Gründer der Stadt
Hamburg in Süd - Carolina.
Col. H e « r. P u r k i t t, der letzte j?n?r
Patrioten, w?lche in Boston d?n The? in'S
Wass?r warf?», ist am letzte» Mittwoch im
Sl. L?b?nSjahre i« genannter Stadt gestor
ben. Ein ungeheures Gefolge begleitete den
Verstorbenen zu Grabe.
Oios-Fabrite n.—ln der Union
bestehen augenblicklich neunzehn Glas Fabri
ken, die «000 Menschen Beschäftigung geben.
Die dazu erforderlichen Materialien werden
mit wenig AuSuahmen, in den Ver. Staaten
gekauft.
P i t t S b » r g, 15. April. -- Mit dem
Dainpfboor Allegheny ginge» am Montag
fm»f und zwanzig 64pfunder Kanonen nebst
l»9 Tonnen Kugeln von hier nach Baion
Rvuge ab. Jede dieser Aauonen wiegt 4j
Tennen.
Das Dampfboot Patriot rann am S»»n
tag vor acht Tage» ungefähr achtzig Meilen
oberhalb de.' Mündung deS Ohio aus den
Grund, und man glaubt, daß eS gänzlich ver
löre« sei. ES ist ohngefähr 12,000 Thaler
werth.
DaS Mississippithal wird bald die ganze
Welt mit Blei versehen. Man schätzt den Ge
sammibetrag, der dieses Jabr aus demselben
am den Markt geschickt werde« wird, auf 70
Mllionen dfnod.
Die S<l«id«SkyEityundManns
fielv Eisenbahn in Ohio ist vol
lendet und bereilS in Operation. Dieselbe
,st 5V Meil?« lang. Pr?is d?r Passag? ven
kannst«!» nach Sandnsky City ?1,?5.
Die Qregon-Notiz.
D?r B?schluß, w?lcher am vorl?yt?n Don
nerstag von d?w S?nat? zu Waschington mit
40 g?g?n 14 Stimmen (jw?i S?»ator?n, di?
H?rr?n Colquit von G?orgi?n und Aule? von
Florida war?n abw?send) passirt würd?, ist
die von Herrn Eritt?nd?n am 14t?n Januar
»org?legte, mit Ausnahme d?s Proviso, und
lautrt folg?nd?rmaß?»:
V?rei»ter Beschluß, daS Ore
gonTerritoriumbetreffend.
Da man durch die Convention, welche am
20st?n Octob?r achtz?hn hund?rt »nd achtz?hn
zwisch?n d?n V?r. Staat?» von Am?rika und
dem Könige des v?r?int?n Königr?ichs von
Großbritiani?» und Jr?land auf?ine Periode
von zehn Jahr?» abg?fchloss?n, und w?lch?
nachh?r durch ?i»e andere von d?ns?lb?» Par
th?j?» am KtcnAugust im Jahr? u»s?rs H?rr»
?i» taus?ud acht bu»d?rt und sirbe» »nd zwan
zig geschloßene Co»o?ntion auf unbostimmte
Z?it ausged?knt und in Kraft ?rkal«?n wur
de, übereingekommen ist, daß jedes Land, wel
ches von irgend einer der Partkeien auf der
nordwestlichen Küste von Amerika, westlich
der F?ls?ngebirge, jetzt gewöhnlich das Ore
gon - Gebiet genannt, gel?g?n, in Anspruch
g?nomm?n w?rd?n möcht?, mit s?in?n Häsen,
Bays und Creeks, sowie der Schiffahrt auf
all?» innerhalb desselb?» li?g?»d?» Flüss?»
"frei und offen" steh?» soll? für di? Fahr
z?uge, Bürger »nd U»t?rthan?» b?id?r Mäch
te j?doch ohne Beeinträchtigung irgend eines
Anspruches, welchen die eine oder andere der
Partheien auf irgend einen Theil des besag
te» Landes haben möchte,—und mit der fer
neren Provision im zweiten Artikel der be
m?rkt?n Conv?ntion vom t>t?n August 1?27,
daß jed? d?r Parth?ien di? b?sagt? Conv?ntion
aufhob?» und annullir?« könne,indem sie d?r
and?r?» betkeiligten Parthei die schuldige
Zwölf Monats-Notiz giebt:
Und da ?S nun wü»sch?nSw?rtk g?word?n
ist, daß di? r?spektiv?n Ansprüche der V?r?in
igt?n Staat?« und Großbrit»ani?»S b?stimmt
geordn?t w?rd?n, und daß b?sagt?S T?rrito
rium nicht läng?r m?kr d?r übl?n Folg? ?in?r
g?tr?nnt?n Aiihänglichk?it f?iner am?rikani
sch?n und briltisch?n B?völk?r»ug, sowie d?r
Vrrwirrung und d?s Conflict?s d?r National-
Jurisdiction?», als d?m g?h?gte» Fri?d?» »nd
dem gut?» Ei»v?rstäild»iß? d?r beide» Län
der nachlb?ilig, auSg?s?tzt zu ftin brauch?,—
und deßwegen, daß Schritte zur Aushebung
der besagten Convention vom Kten August
1827 gethan werden mögen, auf die in dem
zweiten Artikel vorgeschriebene Weise,—und
daß die Aufmerksamkeit der Regierung?« b?i
d?r Lä»d?r um so rrnster und unmittelbar
auf di? ?rn?uert?n Bestrebungen zur friedli
ch?« B?il?gung ihrrr Differenzen und Strei
tigkeiten hinsichtlich deS besagten Territori
ums gcl?nkt werden möge,—so
Sei es Beschlossen vom Senate
und Hause der Representanten der Vereinig
ten Staaten von Amerika, im Congreße v?r
samm?lt, daß d?r Pr?sid?«t d?r V?r. Staat?«
autborisirt werden solle, und hierdurch aulho
risirt ist, nack seinem Gutachten dem engli
sche« Gouvernement die Notiz zu geben, wie
eS im angeführten zweiten Artikel zur Auf-
K?bung d?r besagt?« Conv?ntion vom KI?«
August 1827 ftstg?s?tzt ist.
Folg?nd?S war das Resultat d?r Abstim
mung :
I a—di? H?rr?n: Arck?r, Askl?y, Atk?r
ton, Bagby, Barrow, Benton, Berrien, Cal
houn, Eamrron, Chalm?rS, I. M. Clayton,
Corwin, Crit»?nd?n, Davis, Dayto», Dir,
Gr??n, Haywood, Houston, Huntington, Jar
ragan, Johnson von Md.,Johnson von La.,
Lewis, M'Dusfir, Maugum, Mill?r, Moor?«
h?ad, Niles, Pearcr, P?nnypack?r, Phelps,
Rusk, Sevier, Simmons, Spricht, Tur«?y,
Upkam, W?bst?r, Woodbridge—4o.
N e i « die Herr?« : All?«, Atchinso«,
Br??se, Bright, Caß, Thomas Clayton, Dick
ins»«, Evans, Fairfi?ld, Hann?ga«, Jennes,
Semple, Sturgeon und W?stcott—l4.
D?r B?schluß würd? b?ka«n«lich d?m Hans?
zur B?istimmung üb?rg?b?n, ab?r j?n?r Kör
p?r v?rw?igert? dies zu thun. Die Sacke ist
nun einer Eonferenz- Committee übergeben,
bestehend aus drei Mitglied?? von j?d?m Häu
ft. Sollt?« di?s? in ihr?« M?i«ung?n nicht
üb?r?i« komm?«, od?r das Haus ilir? B?ra
tlning?« nicht ann?hm?n, so kann ?s noch ?»-
u? laug»! Z?it dau?rn, bis di? Sach? b??ndigt
wird.
Spä t? r. Die Conferenz Committee
hat die Beschluß? in Substanz, wi? di?s?lb?
im S?nat passirt?n, wi?d?r an j?nen Körper
?inberichtet.
Empfehlenswert h.—Ein eigen
si««ig?s, wid?rspänstig?S Mädch?n in Glas
qow, droh»? häufig, w?n« ihr ?twas wid?r
Will?» g?schah, sich zu ?rträuk?n. Ei»?s Ta
j geS sprang sie bei einer solchen Gelegenheit
! davon, lim ihre Drohung auszuführen. Die
j Mutter folgte ihr in der Ferne. Als daS
! Mädchen aii den Rand deS Wassers kam zö
! Gerte es, die Mutter ab?r nähert? sich ihr und
! gab ihr ?iu?n Stoß, daß si? kopfüber hinein
! stürz«? und?rbärmlick um Hüls? sckr?i. Nack
l b?m sie herausgezogen worden war, kehrte sie
s gebessert nack Hause zurück und drohte nie-
mals mehr, sick das Leben zu nehmen.
Gefährliche Fakr ».-Bei Cin
cinnati wurde dieser Tage ein kleines Holz
bauS mitten auf dem Flusse schwimmend ent
> deckt, auf welchem sich ein Mann mit Frau
und zwei Kindern befand, welcher jämmerlich
um Hülfe rief. DaS HauS stand früher et
wa 17 Meilen von dort, wurde in der Nacht
vom Wasser weggeschwemmt, und erst durch
die schwankende Bewegung ihres Hc.useS war
die Frau erwacht und den Leuten ibre gefäkr
liche Lage kuud geworden. Sie wurden alle
sammt ihrem HänSchen gerettet.
Die Cholera In Constantinopel
sind Briefe auS Persse» angelangt, die in
! wahrhaft beunruhigender Weise von dem ver
heerenden Fortschritte der Cholera im Innern
von Asien sprechen. A»S Kabul kommend,
war die Seuche bereits biS in die Nähe von
Tekeron vorgedrungen. Gebe der Himmel,
daß sich daS Ungestüm in seinem Laufe min
der unaufhaltbar zeige, aIS eS vor fünfzehn
s Jakren der Fall war, wo erst die Wellen deS
atlantische» MeeceS ihm Schranke» zn setze»
- vermochte».
Unsere Lebenszeit ist kurz und grht schnell
vorüber! daS sagt dir die Erfahrung Wen
> de sie gut an .' daS sagt dir die Vernunft.
Die "tkaledonia."
Dieses Dampfschiff langte am Montag letz
ter Woche mit lk Tagen späteren Neuigkeiten
zu Boston von Liverpool an. Dieselbe reichen
nun von Liverpool bis zum 4ten «nd von Lon
don bis jum 3t?n April.
Der Baumwollen Markt war durchaus
nicht lebhaft.
Nur sehr wenig wird wegen den Oregon-
Angelegenheiten gesagt. Die Aufsätzen in
den Zeitungen haben eine weit mildere Spra
che angenommen, und die Herausgeber drü
cken sich schmeichelnd in Bezug auf die Vor
theile eines freien Handels und die Wert
losigkeit des Oregon GebielS auS.
Ladungen von Welschkorn laufen täglich in
Britiifche Häfen ei», und von großen O»anti>
täten wurde bereits der Zoll, »ach der Schatz
kammer-Order, nachgelassen. Laden für den
ausschließlichen Verkauf desselben im Kleinen
sind viele in den Städten eröffnet worden,
nnd die amerikanische Art und Weise zum
Gebrauch desselben wird allqemein angenom
men. Die Gttraide-Prrise überhaupt sind
aber nicht gestiegen.
Die Geschäfte habe» keineswegs die L?b
haftiqkeit die gewünscht wird, und unter den
günstigen Umständen scheint wenig Hoffnung
zu sein, dag das neue Tariff» Gesetz bis zn
Ende des Monats Mai auf den Statute-
Bücher gesehen werden kann.
Die Ungewißheit wegen dem Vereinigten
Staaten Tariff, verhindert Güter hervor zu
gehen, und wird vieles dazu beitragen die
Zölle in diesen, Jahr in den Ver. Staaten zu
verringern, so daß Kriegsbefürchtniige» bei
nahe so schlimm als Krieg selbst angesehen
werde» können.
Die Auswanderung von Deutschland nach
den Vereinigten Staaten, würde in diesem
Jahr sehr groß geworden sein, wäre es «ich«
sür die Oregon-Frage gewesen. Wenigstens
so sagen die Berichte von dorther.
Nichts von Wichtigkeit aus Frankreich.—
In Spanien aber soll der Ausbruch eines
Bürger-Kriegs wieder seinem Beginne nahe
sein.
Zwischen den Britten und Sikhs fanden
neulich wieder zwei Gefechte statt, welche sich
zu Gunsten der Ersteren endigten. Die Brit
ten verloren ungefähr SVW Mann an G?>
tödtetcn und Verwundeten, worunter sich eine
bedeutende Anzahl Offiziere befanden, »nd die
Sikhs verloren wie man schätzt von Iv bis
12,00« Mann.
Geschichte der (Gefangenschaft auf
St. Helena.
Unter diesem Titel werden gegenwärtig in
Paris und dem "Courier des Etats UniS" in
N. Aork die Memoiren Napoleons von Gen.
Montkollen veröffentlicht, welche letzterem
vom Kaiser selbst diklirt und unter der Be
dingung anvertraut wurden, daß sie erst fünf
und zwanzig Jahre nach dem Tod deS er
lauchte» Gefangenem pnblizirt werde» dnrf
fen. Unter den zahlreichen Dokumenten wel
che sie enthalten, befinden sich zwei von ganz
besonderem Interesse. Das eine enthält den
ausführlichen Angriffsplan auf England und
was der Kaiser mit Groß Brittanien zu thu»
beabsichtigte, wenn ihm die Eroberung gelang.
Napoleon legt darin einen ConstitlitiönSeiit
wurf nieder, den er aus seiner Erfahrung
»nd langem Nachdenken für seinen Sohn, den
so früh verstorbenen Herzog von Reichstatt,
aiisgearbkitet hatte, im Fall dieser jemals zur
Regierung gelangen sollte. Der General
war beauftragt, dieses politische Testament,
des durch Mißgeschick gemachten Vaters, auf
welche Weise es auch geschehen könne, den«
Sohn zuzustellen. DaS zweite Dokument
enthält ein schmerzliches Bekenntniß auS dem
Munde deS Kaiserlichen Martyrs.
Nämlich das Eingeständniß von drei Selbst
mordversuchen, die er in den verzweifelndsten
Momenten, als das Unglück seine große See
le zu zermalme» schien, gemacht hatte.—Je
denfalls sind diese Memoiren von hohen hi
storischer Wichtigkeit, denn sie erläutern meh
re Perioden in der Geschichte dieses unstrei
tig großen Mannes, welche bisher theilweise
zweifelhaft oder in persönlicher Beziehung
gänzlich dunkel geblieben sind.
Mer > c o.—Capitän Beard vom Schoo
ner "Galena," welcher am Freitag nach einer
siebentägigen Fahrt von Havanna in Balti
more eintraf, brachte die Nachricht mit, daß
General Santa Anna von Merieo aus die
Order zu seiner unmittelbaren Rückkehrer-
Halten habe. Spätere Datas, welche bis
zum l0te» April reichen und von dorther ein
gelaufen sind, melden nichts von diesem Be
richte.
Ein Schreiben aus Neu « Orleans vom
Ilten April enthält folgende Nachricht:
Die Barke "Naudain" ist soeben von Vera
Cruz angelangt, von wo sie am 3te« April
abgegangen war. Der Capitän des Fahr
zeuges sagte mir, er habe kurz vor seiner Ab
fahrt Ken amerikanischen Consnl gesprochen,
und von demselben erfahren, daß am Nach
mittag eine Revolution in der Stadt ausbre
che» würde,--daß die republikanische Parthei
»nd Freund« Santa Anna's sich vereinigen
wollten, um die gegenwärtige Regierung über
den Haufe» zu werfen,—und daß man San
ta Anna stündlich erwarte.—P. Dem.
Tera S—Nach der Austin "New Era"
wurden in beiden Zweigen der Gesetzgebung
am I8te« März mehrere Beschluß? vorgelegt,
wonach eine Commiltee von 5 Gliedern er
nannt werden soll, welche zu untersuchen bat,
ob es zweckmäßig sei, dem Gouvernement der
Ver. Staaten die öffentlichen Landereie» von
Teras gegen ei» billiges Aeguivalent abzu
treten, um Mittel zur Bezahlung der öffent
lichen Schulden zu erhalten. Dieselbe Com
miltee hat zugleich die Zweckmäßigkeit der Be
stimmung und Classificirung der Schulden in
Betracht zu nehmen, und ein Board zur Ver
ih?iluug und Anordnung derselben zu ernen
nen.—ib.
Naturselttuhei t,—Vergangenen
Montag vor 8 Tagen wurde in Nieder - Na
zarerh Taunschip, Norlkampton Caunty, ein
Fullen geboren, dessen Kopf in der Höhe 12:
? Zoll maß und in der Breite Ivj. In der
Länge war eS nur 13 Zoll Inwendig war
> dasselbe ganz hohl, und enthielt zwischen 13
»nd 14 O. Wasser. Die Mähre ist gesund.
Die Bildung dieses Fülle» war sonst »atnr
lich. Man kann es bei Hr John Lawall be
sehe».—Cor.
BerwnhrnngSanstalt für arme Kin
der in Paris.
Ich ging vor einigeuTagen durch die Straße
St. Lazare und benutzte die Gelegenheit, um
die vielbesprochene, vor kurzem erst neu ein
gerichtete "Creche" sKrippe, ChristuSwiege j
zu besehen. In der That ein schöne« Monu
ment der Humanität. Die'Creche" ist eine
Kleinkinder-BewahrungSanstalt für Wiegen
kinder. In einer Reihe von geräumigen und
luftigen Sälen stehe» gegen zweihundert klei
ne Betten und Wiegen, wo die Kinder, von
Venen keinS über zwei Jahre alt ist, warm ge> >
bettet und trefflich gefuttenlwerden, wo Al-1
les reinlich, gesund und heiter ist, und wo sie
gegen all die Unfälle und Heiden geschützt sind,
welche den armen VolkSklassen bereits die An
fänge des Lebens verkümmern, und die Ent
wickelung der Kraft ersticken, die sie später bei
der Arbeit, zu der sie heranwachsen, nöthiger,
als jeder andere brauchen. Die breche' in
der Straße St. Lazare nimmt nur Kinder
von armen Frauen auf, die außer ihrer Woh
nung arbeiten müssen und sich durchjgute« Le
benswandel auszeichnen. Die Wärterinnen
sind streng überwacht, aber gut bezahlt und
verköstigt. Meist werden Mütter, deren
Sänglinge in der Anstalt selbst sich befinden,
zur Bedienung verwendet, und man kann sich
das Glück einer solchen armen Frau denken,
welche gestern noch nicht wußte, wie sie f»r
sich und ihr Kind einen Schnitt Brod erar
beiten wird, und heute sammt diesem beher
bergt, genährt wird, und obendrein noch 22
Sons per Tag "Wiegengeld" erhält. Merk
würdige Beobachtungen kann der Psicholog in
der Mitte einer solchen Menge kleiner Ge
schöpfe machen, die noch vom Thiere mehr ha»
ben als vom Menschen, und bei denen sich
doch schon kleine und entscheidende Charak
terzüge, Sympathien und Abneigungen kund
geben. Man zeigte mir unter andern zwei
kleine Wesen, die Maria und Gerard getauft
sind, die unzertrennlich mit einander spielen,
Alles was man ihn,« g ebt mit einander thei
len, und ihre kleinen Gedanken sogar einan
der mitjntheilen verstehen, ohne noch einWort
sprechen zu können. Indem ich die Säle die
ser menschenfreundlichen Anstalt durchlief,
dachte ich an unseren gemeinsamen Freund,
den trefflichen Joseph Werthrimer in Wien,
! der unermüdlich im Dienst der Menschheit,
so außerordentliche Verdienste um die Be
j gründuug derKleinkinderwakranstalte» in je
! ner Stadt sich erworben. Wäre eS doch in
' diesem Augenblicke au meiner Seite- dachte
' ich und bevor wenige Monate vergehen,
wurde meine Baterstadt, das gutherzige, sür
! Alles Menschliche rasch eindämmte
mit ähnlichen Anstallen gesegnet sei».-Grenz
! boie.
Unsere National - Negiernng.
Ei» Blick auf das Thun und Streben nn
! serer National - Regierung wird jeden aufge
klärten redlichen Politiker zuderUeberzeugung!
. bringen, daß man für die Zukunft nicht viel
Gutes von ihr erwarten kann, vorausgesetzt,
daß sie mächtig qenng ist ihre despotischen Plä>!
ne auszuführen und das zu erlangen was sie
zu haben wünscht. Wen» unsere Armee und!
Marine vermehrt, die Unter - Schatzkammer!
! wiederbelebt und der Schutz - Tariff wider-!
rufen wird, wie weit wird der President die-!
ser Union noch von einem Despoten sein ?
oder welcher Unterschied wird noch sein zwi« j
schen den Arbeitern der Vereinigten Staaten
und den durch Despotismus hartgedrückren!
arbeitenden Klassen Enropa'S ? ! !--Ma» >
' gebe dem Presidenten unbeschränkte Gewalt j
über das Geld und Schwelt der Nation, so
. wird er sich stark genug fühlen zu thun was
e r will. Möge der President Whig oder Lo-!
ko Foko sein,lwürde man schwerlich einen tref-.
fen, der stark genug wäre den Versuchungen !
zu widerstehen, denn nicht jeder Persident ist!
ein "Waschington."
Man wird vielleicht glauben, daß wir diese
Behauptung nur darum machen, weil der jctz>
ige President ein Loko Foko ist—dem ist aber j
nicht so ; wir sprechen blos nnfere Meinung
frei aus über diese Sachen und würde» dies
auch thun wenn ein Whig President wäre.—
Aber wir sind überzeugt daß ein solcher nie
derartige Vorschläge machen oder ein Whig»!
Congreß sie billigen würde. Wir sind aber
! jetzt eben so überzeugt, daß Hr. Polk und sein
! Cabinet eifrig bemüht sind alle dir obener
wähnten Herrlichkeiten zu haben, und wir
wünschen dem Volke hinlängliche Gedult,
wenn sie ihren Zweck erreichen.—Beob.
Vernrtheilungen. Heinrich
Schmitt, ein herumstreichenderScheerenschlei-
fer, der bei der letzten Berks Cannty Court
! verhört wurde, wegen gewaltsamen Einbruch
in das Haus der Frau Maicks ». Diebstahls
von Bitt l>s ze., bekam auf K Jahre volle Be
schäftigung, für Kost und Logis im östlichen
Zuchthaus?.
! John Braß, welcher zur nämlichen Zeit we
j gen Ermordung eines Negers, Namens John
Taylor, verhört wurde, wurde zu 4jäkriger
einsamer Gefangenschaft im östlichen Zucht
! Hanse verurtdeilt. Beide befinden sich bereit
in ihre» neuen Quartiere».-ib.
Californir ».—Der Strom der Ein
wanderung, sagt die St. LouiS "Reveille"
vom S, des Monats, scheint sich mehr und!
mehr gegen «Kalifornien zu ergießen die
"Vnllex «»e, 'Ore
gon, für dieses Jahr wenigstens, scheint viel
von seinerAnziehungSkraft verloren zu haben.
Der California - Enthusiasmus scheint dnrch
alle Klassen zu gehen nnd auch entferntere
Theile deS Landes zu erreichen. Durch St.
LouiS passirte am 4. dieses MonatS eine von
Pknnsylvanic» kommende, ganz trefflich equi
pirte Compagnie, um sich nach Jntexendence
zu begeben. Wir küren, daß von verschiede
nen Punkten von Illinois, Indiana und Ken
tucky kleinere Abtheilungen sich aufgemacht
haben. Die Emigration verspricht eine äu
ßerst bedeutende zu werden.-Dem.
LandwirthschastlicheS.
Anweisung zum Anpflanzen
von Bäum e n. Die Bäume sollten,
wenn sie umpflanzt werde», »ugefähr 4 Zoll
tiefer gesetzt werde», aIS sie vor dem Umpflan
ze» standen. I» einem trocknen, reichen Bo
den wird eS genngen, ein Loch zu graben, wel
ches, nach dem angegebenen Maaßstabe, die
gehörige Tiefe hat, den Baum einzusetzen »nd
daS Loch mit Erde z» füllen. I» einem kal
ten oder Lehmboden sollten die Bäume uiige
täbr 2 Zoll köher gesetzt und 2 Zoll oberhalb'
der Oberfläche mit Erde »mqel'en werd»».-^
Wenn d?r Grund s?hr naß ist, so s?tzt man
d?n Baum unmittelbar auf die Oberfläckie
d?s Erdbod?ns und umgi?bt ihn aufrintHöhe
von vi?r Zoll über dir Strllt. bis wo ?r fr«,
her in der Erd? stand, mit Erd?, hinr?ich?nd
d>? Wurzrln zu bedecken. Eine Mischung von
verfaulten Dnugers und Erde l?>n Drittel
D»ng?r) sollte tnchtiq verarbeitet, und die
Wurzeln der Bäume vor dem Umpflanzen in
diese Masse getaucht werden. Das Loch, in
welches der Baum gesetzt wird, sollte groß ge
nug sei», die Wurzeln in ihrer natürlichen La«
ge aufzunehm?,,. Man sollt? di? Bäum? we«
d?r zu ti?f, so daß die Wurzeln in dir kältere
Erde kommen, noch flach pflanzen, damit die
Wurzeln nicht dem Verdörrrn durch di? Son«
n?nstraklen aus gesetzt sind. In kaltem
Grunde würde es anwendbar sein das für die
Aufnahme des z» pflanzend?» Baum?S b?sti>N«
t? Loch ?twa I j Fuß tief zn machen, und das«
> selb? mit der ?rwäbn»?n Mischung von Erde
und Dünger so weit auszufüllen,'als e« zum
Pflanz?» d?S Baumes nach obiger Anweisung
erforderlich ist.
Obstbäume sollt?» wäkr?udd?S?rst?nSom«
merS nach d?r Umpflanzung wöchrntlich ?in«
mal g?höria b?kackt werden, ausgenomm?»
! b?i nassem W?tt?r. Während d?s?rst?n Win
terS lege man Z—4 Fuß vom Stamme Stroh
! um die Bäume, jedoch so, daß dasselbe den
i Stamm nicht beriihre. Im Februar oder
5 März sollt? man all? Zw?ig? am iiutern Thei
le deS Stammes entfernen ; ist der Baum
klein, so sollte man nicht weiter als ungefähr
l Fuß vom Grunde die Auswüchse abschnei
den. DaS Beschneiden der Bäume muß in
jedem nachfolaende» Jahre wiederholt wer
den, bis der Stamm die erforderliche Größe
erreicht hat.
Jugendliches Departement.
Brief No. 6.
All die kleinen Knabe» nnd
Mädchen.
Nach dem die Pilgrimnie sich in Plymoutk
niedergelassen hatten, mußten sie noch vieles
Unanaenehme erdulde» ; den» eS war mitten
im kalte» stürmische» Winter. Ihre Lebens
mittel waren beinahe aufgezehrt, »nd dabei
war auch dies? Gegend von d?n wild?n In«
dianer bewohnt. Die Gefahr vor d?u Jndi«
ancrn wurde aber noch großer gewesen sein,
wenn die Leute dort hingegangen wären, wo
sie anfangs hin wollten. Ihre Absicht war
nämlich, sich nahe am Hudson Fl»s niederzu
lassen ; aber der Capitän von dem Schiff
worauf sie über See kameii, hat sie irre ge
leitet, so daß sie in einer andern Gegend län«
dtte». Und eben hier hatte vorher eine
schlimme Krankheit gewüthet, wodurch viele
Indianer mit dem Tode hinweggeraffr wur
de». I» der Gegend am Hudson waren sehr
viele Indianer, also war eS gut daß sie nicht
dorthin gekommen sind. Vielleicht waren
diese Leute zuerst unqeduldig, und glaubten es
sei ein Unglück für sie, weil der Capitän nicht
an den Platz fuhr, wo sie hin wollten. So
geht es auch oft mit uuS, meine Lieben ; Wie
oft gehen Sachen nicht wie wir wünschen ?
Wie oft fällt eiwaS vor, wovon wir überzeugt
fühlen, eS müße zu unserm Schaden dienen?
Und am Ende erfahre» wir daß es gut war,
daß »»ser Wunsch nicht erfüllt wurde. Den
Spruch, Römer 8. 25, habt Ihr vermuthlich
in der Schule auswendig gelernt. An Krank
heiten die durch die ungünstige Witterung und
ungesunde Nahrung herbeigeführt wurden,
starben jedoch während des ersten Winters
4g in der Colonie. Im März Itt2l wurden
die Colonisten von Samoset und Massasoit,
zwei Häuptlinge oder Könige un»er den In
dianer», besucht. Bei dieser Gelegenheit
wurde» FreuutslliastS Bündniße gemacht, die
viele Jahre durch, getreu beobachtet wurden.
Andere Häuptlinge wurden genöthigt sich dem
König von England zn unterwerfen Es
war aber einer, der wollte sich nicht ergeben ;
und zum Zeichen seiner Aussorderung, saudte
er dem Gouvcrnör einen Bündel Pfeilen in
einer Haut von einer Rasselschlange einge
wickelt. Dieser ließ sich aber nicht schrecken,
sondern nahm die Pfeilen heraus und stopfte
die Schlangenkant voll Pulver und Blei lind
sandte sie dem Häuptling zurück Diese Ant
wort machte ihn ganz rükig. Zu Anfangt
hatten die Leute zu Plymoutk ihr Land, und
ikr Vermögen überhaupt, in Gemeinschaft,
einer hatte so viel Antheile wie der andere.
Weil aber dadurch der Fleiß nicht befördert
wttrde, so erhielt im Frühling 1K23 ein jeder
sein eigenes Stück Land. Im Jahr 1V24
wurden die ersten HauSthirre in die Colon««
gebracht. Geschichtsschreiber versichern nns,
daß diese Leute öfters ganze Tage und Wvch«
enlang kein Brod hatten, und allein von »Il
ten Waldniißen und Schellfisch?« l?bt?>.—
Im zweite» Sommer nach ihrer Ankunft
wurde die Coloui? mit ?i»?r allgrmeinen Hnn
gerSnolh bedroht, weil es während zwei Mo«
nat?» »ich» geregnet hatte. In der großen
Hitze schien ihre Aussaat ganz verloren zu
sein Die Indianer fteueteu sich schon, wie
sie die durch HungerSuoth geschwächten Leu
ten so leicht umbringen könnten. In dieser
dnntkln Zeit wurde ein allgemeiner Fast- oder
Bet - Tag bestimm» und streng beobachtet.—
An diesem Tage war Vormittags noch Helles
und heißes Weiter, aber gegen Abend zogen
sich Wolken zusammen am Firmamen« ünd
bald folgte ein erquickender Regen. Alles
wurde wieder erfrischt; und die frommen,
demüthigen Anbeter erfreuten sich einer rei
chen Erndte. Für diesen Segen feierten sie
dem Allmächtigen dann ein Dankfest, und von
diesem Danksest scheint die Sitte unter uns,
jährlich Erudteseste und Erndtrpredigen zu
halten, ihren Ursprung zu haben.
Die Colonie zu Plymoutk war während
vieler Jahre ausgezeichnet durch den recht
schaffenen Wandel ikrer Glieder, wie auch
durch die reine Lehre, Liebe und Eintracht, die
bei ihnen gefunden wurde; So daß sie den«
noch, obschon sie so viele Schwierigkeiten zu
bekämpfen hatten, von denen wir in unsern
Tagen nichts wissen, vielleicht ruhiger und
zufriedener legten. Denn Reichthümer, Ge«
sundheit, und all? irdisch? Güt?r sind nicht
hinlänglich M?nsch?n glucklich zu machen,
wenn Haß, Zank »nd Streit unter ihnen
herrscht. Ich hoffe Ikr meine lieben Knaben
»nd Mädchen werdet au« Erfahrung wissen
wie gut eS ist, immer in L>lbe und Einigkeit
zu leben, und in dieser tzvffnuug schließ» ich
meinen Brief.
Abraham Kinderfreund.
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