Der Lecha Patriot und Northampton Demokrat. (Allentaun, Pa.) 1839-1848, September 03, 1845, Page 2, Image 2

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    Patriot und Demokrat.
Allrntann, den Sten Seplember, 1845.
Kinderfreund" und "Ein
Freund der Ordnung" erscheinen in der Ȋch
sie» Nummer.
Die Court.
Unsere <?cnrt nahm am letzten Montag all
tier ihren Anfang, aber als wir znr Presse
gehen mußten waren nur noch wenig Ge
schäfte verrichtet. Die Klage: "Die Repub
lik gegen Miß Kelchne r," die auf Ver
dacht arretirt wurde, ihr ueugebornes Kind
ermordet und in einen Garten in Hanover
Taunschip dieser Canntn, begraben zu haben,
war von der Gränd - Jury noch nicht abge
dandelt worden.
Ernennung durch die Armen-
Direktore».
Dr. Charles L. Martin von Al
leinaun, und Dr. H e n r y I. Haber
acker von Ober-Marnngie, sind letzte Woche
durch die Armen-Direktoren von Lecha Caun
ty, zu Aerzten für die Bewohner des Beschäf
ligungs - HauseS ernannt worden.
ES verursacht unS innige Freude, daß die
Direktoren so glücklich in ihrer Auswahl wa
ren, denn beides sind Männer mit deren Er
nennuna jedermann wohl zufrieden sein kann,
indem sie überall wo sie bekannt sind, daß all
gemeine Zutrauen des Publikums genießen.
Die Herren Doktoren L. T r e r l e r und
F. I. Martin wurden ebenfalls von ihren
zahlreich» Freunden den Armen-Direktoren
für jene Stellen anempfohlen. Dieselbe er
suchlei, aber die Direktoren ihre Namen von
der Applikanten - Liste zurück zu nehmen, ehe
sie zu den Ernennungen schritten.
Unglück.
Bekanntlich versammelte sich am letzten
Samstag am Hause von John Eisen-
Kard daS Schulboard für Süd-Wbeithall
Taunschip, Lecha Caunty, um Schnllehrer zu
craminireu und anzunehmen. Als es feine
Geschäfte vollendet hatte, wollten Maj. D.
Mayer, D. I. R k oad s, Esq, Direk
toren, und Herr B e ll i n g ein Lehrer, mit
einander nach Hause fahren. Als sie aber
eine kurze Slrecke gekommen waren, wurde
daS Pferd unbändig, lies davon und der Wa
gen traf einen Baum, wodurch die Fahrende
mit vieler Gewalt heraus geschleudert wur
den. Maj. Mayer und Herr Belling erhiel
ten durch den Fall starke, jedoch, wie man
jetzt glanbr, keine lebensgefährliche Quet
schungen, hingegen kam Herr Rlwads unbe
schädigt davoir. Der Wagen, der ein kost
barer war, ist beinahe gänzlich zertrümmert,
lind daS Pferd soll erst nachdem es beinahe
drei Meilen gerannt war, anfgcfangen wor.
den sein. Daßelbe ist nicht bedeutend be
schädigt.
Die Franklin Fener Versicherungs-
Gesellschaft.
Diese Anstalt, deren Bekanntmachung der
Leser auf der ersten Seite heutiger Zeitung
findet, ist unbestreitbar eine der Besten im
Staate. Sie war von jeher prompt in der
ZluSbczahlung ihrer Verluste, hat ein großes
Eapital sicher iuvestirt, und hat sich schon in
verschiedenen Fällen sehr liberal und wohlthä
tig gezeigt, welche letztere Behauptung durch
nachfolgenden Artikel, ans dem PittSburg
Beobachter verstärkt werde» wird:
"DieFranklin Feuer Ver si
ch e r u n g S a n st a l t. —Unsere Leser wer
den sich noch der besonderen Anzeige erinnern,
iveiche wir in Bezug auf diese Anstalt in einer
sruheren Nummer dieser Zeitung hatten.—
Wir können nur wiederholen, was wir früher
sagten : nämlich daß diese Anstalt die sicherste
Aiiv im Bezahlen die prompteste ist, welche in
diesem Staat eristirt. Ein Beispiel ihrer
Hochherzigkeit mag dies znr Genüge beweisen
Die Anstalt verlor bei dem großen Feuer am
20. April s 50,000. Unter den Abgebrannten
waren die Eigenthümer einer Rollmuhle, de
ren Police am K. April abgelaufen war und
durch eine Nachlässigkeit nicht erneuert wurde.
Dadurch verloren die Eigenthümer der Muh
le ihren Anspruch, nichts desto weniger aber
bezahlte die Versicherungsanstalt ihnen die
volle Summe. Dies ist sicherlich ein schla
gender Beweis von Liberalität und Rechtlich
keit der Anstalt und verdient deßhalb volles
Zutrauen."
Herr A. L. Ruhe von dieser Sladt ist
Her Agent dieser Gesellschaft für die hiesige
äimgegend.
Hat sich schuldig erklärt.
Die Klagsache: "Die Republik gegen Je s
'f e r s o n K. H eck in a n," Senator dieses
Distrikts, kam letzte Woche bei der Court zu
Easion vor. Wie man sich erinnern wird,
hatte Herr Heckman eine Klage, welche von
einem Weibsbilde gegen ihn gebracht wurde,
»ind oon keiner saubern Natur war, bei der
letzten Court zu bcsteben. Während der Un
tersuchung der Sache, bat sich einer der Br
onnen der Republik, der die Klagsache gegen
Heckman zu fuhren hatte, ziemlich scharfer
Sprache bedient, wofür ibm derselbe >ns Ge
sicht fpeiete, und wofür nun wieder Klage ge
gen ihn gebracht wurde. In dieser letzten
Klagsache erkannte sich aber Herr Heckman
kür schuldig. Den Ausspruch der Court ba
den wir jedoch nicht in Erfahrung bringen
können.
Gewitterschaden. Man hat
uns berichtet, daß während dem Gewitter am
Vorletzten Samstag Abend die Scheuer des
Hrirn K e e n, in Eriter Tauuschip, unge
fähr vier Meilen von Reading, vom Blitz ge
rossen und zerstört wurde.
Canal»Eommißiouer
Mit Erstaunen kam nnS ein Artikel in dem
Philadelphia "Ledger" zu Gesichte, welcher
von unsern Gegnern desOsteuS au die Staats
Convention zur Ernennung eineS Candidaten
für das Amt eines Canal - EommißionerS,
jener Parthei, gerichtet ist. In demselben
wird Archibald A. Douglaß aIS
eine schickliche Person für jene Stelle anem
pfohlen. AIS Ursache dieses Schritt« wird
angegeben, daß die Loko Fokos eS nicht ziila
ßen dürften, daß die Hauptlinie der öffentli
chen Werken verkauft werden würde, indem
es den Untergang ihrer Parthei zur Folge
habe. Major Douglaß, wird dann
versichert, sei gegen diesen Verkauf, a«d gera
de der Mann der zur jetzigen Zeit erwählt
werden sollte.
Wenn nun unsere hiesige Gegner, die für
den Verkauf der Staatswerke sind, diesen
Umstand gut heißen, und für Herrn Douglaß,
oder irgend einen andern Mann von gleichen
Gesinnungen, der ernannt werden mag, stim
men können, so ist eS uns schon recht, wir
aber können keinesfalls einen Mann unter
stützen der nicht für den Verkauf besagter
Werke ist ; indem wir keinesfalls so thörigt
handeln können, nnS unser eigen Geld aus
den Taschen zu stimmen, um eine Rotte poli
tischer F.iullenzer zu ernähren. Die Tarbe
zahler sollten diese Sache wohl überlegen.
ES möchte vielleicht mancher sagen, die
Sache sei erdichtet; laßt diese aber bei unö
anrufen, und wir wollen dieselbe bald von
der Wahrheit deö Gesagten überzeugen.-
Wir werden vielleicht späterhin wieder auf
diesen Gegenstand zurückkommen.
Natürliche Gaö - Quelle.
Während diesem Sommer, wollte H. S.
W a ii n e m a ch e r, von Trumbull Caun
ty, Ohio, ehemals von Lynn Taunschip, die
ser Caunty, einen Brunnen graben, und da
daö Land in jener Nachbarschaft sehr eben
und Springen selten sind, so kanu nur in ei
ner ziemlichen Tiefe Waßer erlangt werden
Herr Wannemachcr grub bis zu einer Tiefe
von 24 Fuß, worauf er mit einem 5 Zoll
Bohrer vt) Fuß duich Sandsteine, dann 5
oder 6 Fuß durch Sand, und endlich eine
Strecke in einen harten Felsen, zusammen bis
zu VI Fuß bohrte, wo alSdann der Bohrer
nicht mehr durchdringen konnte. AIS dieser
zurückgezogen wurde, verbreitete sich plötzlich
ei» scharfer Geruch, der von einem sausende,»
Lärm begleitet war. In der Vermuthung,
beide rührten von einem entzündbaren GaS
her, senkte Herr Wanneinacher eine brennen
de Lampe hinab, der augenblicklich eine hefti
ge Erplosion erfolgte, wodurch er auf den
Grundhaufen zurückgeschlcudcrt wurde. Die
Kleider seiner Frau fingen auch zugleich Feu
er und beide wurden bedeutend, jedoch nicht
gefährlich verbrannt. Das Gas brennt im
mer noch in einer glänzenden Flamme fort.
Eine Quart Waßer loscht zwar die Flamme,
aber der geringste Feuer Funken entzündet
das Gas wieder, hunderte von Personen
haben bereits, seit dem I7ten Juli, am wel
chem Tag die Erplosion stattfand, den Ort
besucht, im d alle stimmen mit einander über
ein, daß die Sache wirklich sehenswert!) ist.
t! arter und Parte.
Immer noch sind die Meinungen, in Be
zug auf die Schuld oder Unschulv dieser Per
sonen verschieden. Jedoch scheint immer
mehr und mehr der Glaube Grund zu gewin
nen, daß sie wirklich schuldig waren. Carter
sagte in seinem Brief an das Publikum, daß
Frau Martenus und Jesse Tiger falsches
Zeugniß gegen ihn gegeben hätten ; wo er
doch selbst wußte daß diese kein Zeugniß gegen
ihn gaben. Auch Parke frug einige Tage vor
seiner Hinrichtung seinen Prediger : "ob ein
Mann wenn er auf dem Grunde gewesen sei,
keinen Antheil an dem Mord genommen ha
be, und kein Geständniß mache, in den Him
mel gehen könne?" Worauf ihm derselbe
mit "N ei n" antwortete. Er frug ihn so
dann : "Wenn ein Mann unschuldig ist, und
doch sagen würde daß er schuldig sei, könnte
er dann gerettet werden ?" "N e i n," war
die abermalige Antwort. Nach welchem er
sagte: "Well, ich habe keinen Streich ge
tban." Man will nun hieraus ziemlich all
gemein schließen, daß Carter die Mordthat
begicng; daß aber Parke und andere zugegen
gewesen seien. DaS Gerücht daß einige Ta
ge vor deren Hinrichtung noch eine andere
Person festgesetzt worden ,ei, hat sich nicht be
stätigt.
NZirder ein Mord
Man kann nur selten ein westliches Blatt
eröffnen, in welchem man keine Mord-Anzei
ge findet. Die VinnenneS Gazette berichtet
daß am Abend des Wahltages ein Hr. C r ay
d o n, welcher nabe bei Petersburg, Pike
Cauntv, wohnhaft war, entfuhrt und eine
kleine Strecke von feiner Wohnung durch ei
nen Bösewicht Namens Henry Clark,
erschoßen worden sei. Dieser Clark, welcher
70 alt ist, soll ein desperater Charakter
sein. Seitdem er festgesetzt ist, hat er be
kennt 3 Mordthaten begangen zn haben;
und daß noch eine andere Person sei, die er
liebe« wurde umzubringen—C rayd o n' S
Schwager und dann würde er ruhig und
zufrieden sein. ES wird von einem noch le
benden Manne in Petersburg gesagt, daß er
einen Mann in kaltem Blute ermordet habe
ehe er nach Westen kam, und daß er seiner
Strafe dadurch entgieng, daß er das Messer
mit welchem er die That verübte, einem Da
beistehenden unvermerkt in die Tasche brach
te, lind sodann schwor, daß er ihn sehen habe
die Tbar verrichlen. Ans ClarkS Zeugniß
wurde dieser Mann hingerichtet, trotz dem
daß die allgemeine Mrinüng war, daß Clark
der Mörder sei.
<?i» Pardon.
Der "Clarion Register" sagt, daß eine der
Personen welche neulich in leffcrfvn Caunty,
des Mordes der Herren L o n g und S ch n e i>
der, im zweiten Grade überwiesen wurde,
und auf 8 Jahre nach dem Zuchthause verur
theilt war, durch Franz N Schunk begnadigt
worden uud nach feiner Wohnung in besagtem
Cannty zurückgekommen sei. WaS denkt das
Publikum v-n einem solchen Verfahren ?
Joshua L. M a r t i n der Freiwilli,
ge Candidat für Gouvernör in Alabama, ist
>nit ungefähr 4,000 Stimmen Mehrheit »der
seinen regelmäßig ernannten Loko Foko Geg
ner bei der neulichen Wahl erwähl» worden.
Der »«sie Eongreß.
Der SenatDder Vereinigten Staaten be
steht, Florida mit eingeschloßen, aus 54 Mit
glieder, von welchen noch 4 zu ernennen sind.
Von den jetzigen wirklichen Mitglieder des
SenatS sind 24 WhigS und 2« Loko Fokos.
Die 4 die noch zu ernennen sind nämlich
einer von Virginien, einer von Mississippi, ei
ner von Indiana und einer von Teunessie,
werden ohne Zweifel Loko FokoS sein, und
somit wird ein voller Senat auS 24 Whigs
und 30 Loko Fokos bestehen.
Die Mitglieder des HauseS der Repräsen
tanten sind nun alle erwählt mit Ausnahme
von k für Maryland und 4 für Mississippi.—
ES sind auch 4 vacante Stellen, eine in Flo
rida, eine in Massachusetts, eine in Maine
und eine in Neu - Hampschire, so wie zwei
durch Tod erledigte Stellen, eine in Neu-ler
sey uud die andere in Louisiana, zu füllen. —
Wir geben nachfolgend ein Bericht von den
politischen Charakter deS HauseS, so weit die
Glieder gewählt sind, und ein Vergleichniß
dagegen von dem 28sten Congreß.
28. Congreß 2S. Congreß
Staaten W. L. F. W. N. LF.
Louisiana* 0 4 10 2
Illinois Ig 10«
Mißouri 0 5 0 0 5
Vermont 3 1 3 0 1
Maine» 2 4 10 5
Georgien 2 6 4 0 4
Pennsylvanien 12 12 10 2 12
Ohio ' » 12 8 0 13
Süd - Carolina 0 7 0 0 7
Arkansas 0 1 0 0 1
Nenyork 10 24 »4 21
Neu - Jersey* 1 4 3 0 2
Michigan 0 3 0 0 3
Massachusetts 8 1 9 0 0
Delaware 10 10 0
Rhode - Eiland 2 0 2 0 0
Neu - Hampschire 0 3 0 0 3
Virginien 3 12 I 0 14
Connecticut 0 4 4 0 0
Indiana 2 8 2 0 8
Kentucky ü 5 7 0 3
Teunessie st» 50V
Nord - Carolina 4 s s o o
Alabama IL 106
71 139 75. v 127
"Vacante Stellen.
Welches einen Wh'g gewinn von 4 »nd ei
nen Loko Verlust von 12 Mitglieder zeigt.
Unglück.
In einem Schmied Schap in Pottsville
wurden letzte Woche 3 Fäßchen Pxlver zum
Steinbrechen aufbewahrt. Gleich nachher
wnrde eins geöffnet und nicht einmal ein
Deck«! darauf gelegt. Noch am nämlichen
Tag fuhr ein Funken von dem glühenden Ei
sen in dies Fäßchen, wo natürlich eine Erplo
sion erfolgte, und die beiden Schmiede unge
fähr 2 Ruthen auS der Werkstätte hinaus
geschleudert und dermaßen verbrannt wurden,
daß man nur wenig Hoffnung für ihre Wie.
dergenesung hat. Abscheuliche Unvorsichlig
keit!
der verstoßenen Woche wurde ein
Herr M. T o d d, bei der Court für Dau
phin Caunty, auf die Anklage einer Miß
Eliza E a r l y, für Verführung schuldig
gefunden, und auf ein Jahr nach dem Ge
fängniß und zur Bezahlung einer Straße von
SIOO nebst den Prozeßkosten verurtheilt,—
Die Klage kam naturlich unter daS neue
Gesetz und dieS war erst die zweite Klage im
Staat, die unter daßelbe gebracht werden
konnte. Junge Männer haben auf ihrer Huth
zu sein !
Keine Vitt gefunden.
Bekanntlich fuhr vor einigen Wochen einer
der Treiber der Readinger Postkutschen-Linie
zu Easton über einen kleinen Knaben, wo
durch derselbe getödtet wurde. Der Treiber
wurde sogleich verhaftet und in das Gefäng
niß gebracht, später aber wieder auf Burg
schaft für seine Erscheinung bei der Court aus
gclaßen. Letzte Woche kam nun die Sache
vor die Court für Norrbampton Caunty, und
der Ausgang ist, daß die Gränd - Jury keine
True Bill gegen ihn fand.
Versuchter Jllord.
Am vorletzten Montag versetzte ein Jrlän
der, Namens Childs, in Philadelphia, seiner
Frau mehrere Schnitte mit einem Rasiermes
ser in den Hals, mit der Absicht sie zu ermor
den, wo er sodann, als durch ihr Hnlferufen
die Nachbarn herbeieilten, ReisauS nahm,
und man seitdem nichts mehr von ihm gehört
hat. Die Frau befindet sich auf der Besser
ung. Die Ursache soll sein, daß seine Frau
sich weiqerte mit ihm zu leben, aus Furcht er
möchte sie vergiften.
Anti?kenterS.
Gouv. Wrigkt vom Staat Neuyork, hat
Delaware Caunty, worin der Unter Scheriff
Steele, während er seine offiziellen Pflich
ten erfüllte, ermordet wurde, als in einem
Zustande einer Insurrection erklärt. Eine
solche Proklamation hätte schon längst ihre
Erscheinung machen sollen, und wird diesem
Unwesen aiich nun bald Schranken setzen.
(Yänrbling.
In Baltimore wurde vor einigen Tagen ein
junger Mann vom Lande, der soeben seine
Erbschaft von S 12,000 gezogen hatte, in ein
Gämbling-Hans gelockt, betrunken gemacht,
und ihm die ganze Summe abgewonnen, oder
besser, wurde darum bestohlen. Ist es mög
lich daß keine Gesetze vorhanden sind, die sol
che Diebereien bestrafen.
Schwerer R e g e n. Ein am vor
letzten Samstag gefallenen schwerer Regen
soll den Schippach, Towamensin und Wißa
liickon Flüßen, in Montgomery Caunty ent
lang, dadurch daß diese Ströme zu einer un>
glaublichen Höhe ai'geschwollen wurden, sehr
viel Schaden an Brucken, Fensen, Ländereien
u. s. w. angerichtet haben.
Der Niagara Fall mißt an der
westlichen Seite IK4 Fuß Höhe, dieß in Ver
bindung mit 75 Fuß Fall vom Anfang der
Flußschnellen frnpi«»,) macht 239 Fuß. —
Zu diesem müssen noch 15l Fuß Fall bis zu
seinem Einfluß in den Ontario See gerech
ner werden, wonach dieser See in der kurzen
Entfernung von 34 Meilen 400 Fuß tief,»-
aIS der Erie See liegt.
Texas und Mexico.
Zuletzt doch Krieg Wichtige Trup
pen Bewegung Ansuch an den
Gouvernör von Louisiana für Sol
daten—Das Verlangen erfüllt.
Diese Woche lauten die Neuigkeiten in Be
zug auf Merico wirklich mehr kriegerisch als
je. Zwar ist noch keine Kriegs - Erklärung
eingetroffen, doch sind wir berechtigt zu be
haupten, daß eine solche nach gehöriger Form
folgen wird, aber dennoch sind die Feindselig
keiten ausgebrochen und der Krieg hat so zu
sagen, wahrlich bereits seinen Anfang genom
men. Unser, Offiziren scheinen sich aber für
die schlimmsten Folgen vorbereitet zu haben
nnd noch vorzubereiten, wie sich aus nachfol
gendem ergibt :
Am Ikten August traf zu Neu - Orleans
die Nachricht ein, daß 10,000 Mericanische
Truppen innerhalb einer Reife von 8 Tagen
von Gen. Taylors Quartiers, in Teras,
auf ihrem Marsche nach jenem Punkt begrif
fen seien. Gen Gain e 6, Commandör
der südlichen Militärischen Division der Ver.
Staaten, machte sogleich ein Ansuchen an
Gouv. Moutonvon Louisiana, für 1000
oder mehr Mann für National Dienste. Der
Gouvernör ließ sogleich eine Order an Gen.
Lewis, den Commandör der ersten Divi
sion der Louisiana Militz, für die verlangte
Macht ergehen, und bei dieser Zeit wird Gen.
GaineS mit diesen Truppen auf seinem
Marsche nach gemeldeten Ort begriffen sein,
um diejenigen des Gen. Taylorzu verstär
ken. Alle Artillerie Compagnien von Neu-
OrleanS haben freiwillig ihre Dienste ange
boten, welche angenommen wurden, und die
Jnfantrie Compagnien halten für den nämli
chen Zweck Versammlungen berufen, und dor
tige Zeitungen versichern, daß die Frage kei
nesfalls daselbst sei: "Wem wird es erlaubt
werden zu Hause zu bleiben ?" sondern, "Wer
darf sich einrollen laßen, um gegen den Feind
ins Feld zu ziehen ?"
Sollte es wirklich zwischen den Vereinigten
Staaten und Merico zu einem Treffen kom
men. so ist 's z» n»»nschrn, dag keine Florida
Indianer - Kriegsgeschichle daraus entstehen,
sondern sogleich hinlängliche Truppen, und
erfahrne uud geschickte Offiziere dahin gesandt
werden möchten, auf daß die Sache auf Ein
mal zu einem Schluß gebrach» werden könnte.
Wir sind aber immer noch der Meinung daß
Merico es nicht wagen kann mit einer förm
lichen Kriegs - Erklärung, feiner Schwäche
und dem schlechten Zustande seiner Soldaten
wegen, gegen die Vereinigten Staaten her
auszukommen ; und indem es nach den letzten
Berichten noch nicht im Stande war Geld für
diesen Zweck auszutreiben. Wahrscheinlich
gedenkt Merico für jetzt nur die Vereinigten
Staaten Truppen aus Teras zurück zu trei
ben, und wieder Besitz von jenem Territorium
zu nehmen, vielleicht mit dem Gedanken, daß
die Sache sich dann damit enden würde.
Hierin wird es sich aber betrogen sehen, be
sonders wenn eS aufdas Verfahren des Gen
Gaines Rücksicht nimmt.
Spätere Berichte melden daß die Mexika
nische Regierung Anspruch an Aucatan für
Truppen gemacht habe, daß aber die erhalte
ne Antwort gewesen sei, daß im Fill ihr eige
nes Land von den Vereinigten Staaten an
gegriffen werden würde, genug Truppen auf
getrieben werten könnten um den Feind zu
rück zu treiben ; daß aber keine Truppen auf
getrieben werden sollen, um Merico in einem
Krieg mit den Vereinigten Staaten zu unter
stützen. Die 515,000,000 Thaler welche
Merico verlangt um gegen uns inS Feld zie
hen zu können, waren nach den letzten Be
richten noch nicht erhalten worden.
Geldprägen. Folgender Belauf
von Geld wurde während dem Monat Juli
in der Münze und Ziveigmünzen geprägt:
In ganzen Adlern, »55, VW 00
In halben Adlern, 131,000 00
In Viertels Adlern, 5,737 50
In halben Thälern, 71,000 00
In Viertels Thalern, 15,000 00
In DeimS, 129,000 00
In halben DeimS, 48.000 0«)
In Cents . 3,343 V 7
Im Ganzen: Gold 5191,737 50—Silber
52V4,00k». Anzahl Stucke :in Gold 34,015,
in Silber 2,472,000, Kupfer 334.W7. Gau
zer Werth der Prägung im Jnli »459,081 17.
Ein Heldenfreße r.— Ein engli.
scher Matrose kam vor kurzem in ein Ge
wächshaus und sah die schönsten Zwiebeln in
Töpfen. Matresen ist nichts lieber als rohe
Zwiebeln, und unser Tar setzte sich also und
aß in aller Gemüthlichkeit zwei, drei fünfvon
den Zwiebeln. Der Gärtner kam und sah
mit Schrecken, welche Verheerungen der Tar
unter seinen Tulpenzwiebeln angerichtet hat
te. Gott im Himmel! rief er aus, den gro
ßen Alerander ! und den Herzog von Marl
borough ! und den Herzog von Wellington !
—ich bin ein ruiuirter Mann ! der Kerl hat
just für 100 Guineen Helden gefreßeu.
Die Readinger Zeitungen enthalt?« eine
Benachrichtigung, welche von den Herren P.
F. Nagle, Abraham Krrper und Thomas M.
O'Brien unterzeichnet ist, wonach ein Gesuch
an die nächste Gesetzgebung eingereicht werden
soll, um eine SavingS Bank, unter dem Na
men "Tbe Reading Savings Bank," mit ei
nem Capital von fünfzig tausend Thaler, je
doch mit allgemeinen Bank und Wechsel Pri
vilegirn, mit Ausnahme des AuSgebenS von
Bills oder Noten, incorporiren zii laßen.
Zu Lowell, Massachusetts, ist letzte Woche
eine Pulvcrmühle aufgeflogen, wobei 2 Fa
milien - Väter, Namens Brown und Boyn
ton ihre Leben einbüßten. Es befanden sich
50 Fäßer Pulver zu derselben Zeit in der
M»b!e. Für 23 Jabren wurden ausgedehn
te Geschäfte im nämlichen Gebäude, ohne das
geringste Unglück, betrieben.
Latwerg e.—ln GreenSdurg, Penn.,
starben neulich ein farbiges Mädchen und ein
weißer junger Mann, welche Aepfel.Latwerge
gegessen, deren Säure das Bleiweis der Gla
sur der irdenen Häfen, worin sie enthalten,
aufgelöst hatte und dadurch vergiftet worden
war.
Die Ernte in Illinois soll be
sonders gnnstig auffallen sein. Ein Herr,
der den Staat dnrchreiiele, sagl daß die Wai
zen und Welschkornernle noch nie so schäftbar
gewesen.
Han » » » r, Aug. »7.
Verübter Vorfa ll.—K< ist heu
te unsere traurige Pflicht de« u»erwarteteu
und plötzlichen Tod, des Hrn. Georg«
Beard. Hoch Eonstabel der Borough han«
nover, anzeigen zu müssen. Vorige« Sam
stag Morgen gieng Herr Beard i» der Absicht
von Haust, um zu pflügen. Gleich deim Ab»
fahren, wurden die Pferde wild, und qiengfn
durch; sie rannen bi« auf das öffenrliche
Viereck, und sodann in die Friedrich Straße,
wo sie bei dem Hause des Herrn George
Thron, in eine Alley drehten, und hier war
es, wo Herr Beard vvm Pferde geworfen
wnrde, und mit dem Kopf auf einem Stein
fiel. Obgleich er eine kleine Wunde oberhalb
dem Singe erhalten, so glaubte man dennoch
nicht, nachdem er sich wieder in etwa» von
dem Schrecken erholt hatte, daß er weitere
Verletzungen bekommen, und er selbst war
dieser Meinung, indem er wieder zurnck lisch
seiner Wohnung gieng. Zu Hause angelangt,
spürte er jedoch ein starkes Unwohlsein,
legre sich zu Bette, worauf man für ärztlichen
Beistand schickte. Allein alle BemükunqVu
waren fruchtlos, und nach einem heftige»
Erbrechen, schloß er die Augen; er spra«
nicht mehr, »nd nach einigen Stunden, gab eM
seinen Geist auf. Der Verstorbene war i«
seinem 47sten Lebensjahre, und hinterlieM
eine durch diesen plötzlichen und erschütternden
Todesfall tief gebeugte Wittwe, und sieben
Kinder, welche ihren Vater und Versorger
noch lange beweinen werden. Die Worte de»
Dichters:
"Es kann vor Nach» leicht anders werden,
"Als es am frühen Morgen war
haben sich bei diesem Tranerfall abermals
auf eine Weife bewährt, die höchst ergreifend
für jedes fühlende Herz war, und einem Je
den unvergeßlich bleiben muß —Gazelte.
<?ine Entführung.
Die Entfuhrung eines hübschen jungen und
reichen Mädchens durch ihren Liebhaber, ei«l
nen Dampfboor Clerk, erregte vorgestern de-I
deutendes Aufsehen im unreren Theil« vorn
Cincinatti, Ohio. Die Bekanntschaft >zwi«l
schen den Liebenden dauerte schon einige Iad«I
re und der Varer der jungen Dame hielt Peru
jungen Mann seir dem ersten HrirarkSllnrrai»
beständig mit Vertröstungen hin. Herr
der Clerk, kam vor einigen Tagen von Sri
LouiS an, und überredete seine Geliebte, der!
faden Ausreden des Alten müde, mit tkr»
nach dem amerikanischen Grrrna Grechr V
Aberdeen, MaySville gegenüber, zu
fen, um sich die seligen Hymens Fesseln
gen zu laßen. Dem allen Herrn wurde d«rc»
eine Nichte, die-sonderbarerweise, selbst r»o»
wenig Monaten auf dieselbe Weise ihrnin
Herrn und Gatten, gegen den Willen ihHre»
Eltern, angeschmiedet wurde der Eniflidl
rungsplan verrathen. Dieser eilte schnu»H
stracks nach dem Zimmer seiner Tochter un»
bekam gerade noch den Saum ihr»S Gewan«
des zu Gesicht, als sie auS der entgegengesetzV
ten Thüre in die Arme ihres Geliebten unl»
den bereitstehenden Wagen eilte.
Während der podagraische, gichtische griesl
gramiche alte Herr Papa einen Wagen i>W
aller Eile znr Verfolgung anspannen lieM
hatte daS liebende Paar, von den Fittiche»
der Liebe und ein paar kräftigen Roßen ge«
erreicht und ein stär kereö Band als Eisen unW
Stahl verband sie, als der verfolgende VateM
ankam. Sie waren Mann u. Weib.—E. IW
Zakne. /
Wir finden in einem englischen WeähseW
blatt die Holzkohle, als ein besonderes ErlvaW
tiingSmirrel fnr die Zähne und eine
Medizin für übelriechenden Athem anempf»!»
"Em Stück Holzkohle, zwei oder dreimrcW
während der Woche, in den Mund
und langsam verkant, hat den sicheren Ers»lM
die Zähne wie den Atkem zu reinigen. «M
Wirkung ist eine chemische. Die Kohle wrrW
gegen die auS dem kranken Magen komyrVrW
! den sauren Dünste oder scheidet die zwistcheW
den Zähnen und dem Zahnfleisch angesestel
faulen Theile der genossenen Speisen auH. I
Jedermann weiß, daß Holzkohle eine a«ll
verwesende Eigenschaft har, und zum Eii»?<>
cken von animalischen, wie vegetadilischenDZW
genständen benutzr wird, um sie gegen F«u>
niß zu schützen. Nach demselben PriiHtM
dient es die Zähne zu erhalten uud de» ZllheW
zu reinigen. H
> Im Verschlucken der Kohle liegt keine GW
fahr, im Gegentheil trägt eine kleine OuantW
rär dazu bei. dem inneren System einen
funden Tone zu geben, besonders wenn d«W
Körper uurer der Einwirknnq von BeschweW
den leidet, welche der heißen Jahreszeit eigeW
sind." ES versteht sich aber von selbst, daW
Uebertreibung bei der Benutzung dieses MiM
tels ebenso nachtheilige Folgen haben kaniW
als dessen vernünftiger Gebrauch wohlthätW
Ertrunken. Am letzten Sonntag
! Morgen fiel ein etwa iSjähriger KnabW
Sohn der Wittwe Bödmet, beim sogenannteW
kleinen Damme, einige Meilen
Reading, von einem Canal - Boote in
Schuylkill und ertrank fast augenblicklich.-W
Er war die einzige Stütze feiner Mutter weW
che von seinem Verdienste lebte, indem feiW
Vater vor etwa zwei Jahren das Unglück hatW
sein Leben auf der Eisenbahn zu verlieren.-W
Beob.
C a n ä l e. Vor dem Krieg von
waren nur zwei Canäle in den Ver. Staates
nämlich der Middleser Canal in
setts, welcher 27 Meilen lang war, und
1801 vellende« wurde, und der Sanree
in Sud-Carolina, von 22 Meilen
Seit der Zeit wurden 4,000 Meilen
gebaut, deren Kosten 100 Millionen ThalM
«bersteigen.
(Eingesandt.)
Herren Drucker.—Belieben
Hrn. Daniel Beißel von S.
hall, als Candidat für
Caunty-Commißioner
bei der herannahenden Wahl
Sollte Herr Beißel als Candidat
und erwählt werden, so fühlen wir
daß er ein sparsamer Beamter sein
Nebendem besiyr er die nöthige
für besagtes Amt.
Ciinqe S»d-Wl'c-ich.illcr, I