Der Lecha Patriot und Northampton Demokrat. (Allentaun, Pa.) 1839-1848, August 06, 1845, Page 2, Image 2

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    Patriot nnd Demokrat.
Mentaun, den llten August, 1345.
Großes <sircnö.
Bis nächste» Freitag wird das berühmte
CircnS der Herren R o ck w e ll »nd Slone
in dieser Sladt eintreffe». DicS soll etwas
Großartiges sei», und wie die Eigner versi
chern, mehr so, als man noch hier gesehen
ha». Unter der Compagnie sollen sich von
den aller besten Reiter und Künstler der jetzi
gen Zeit befinde». Auch gehören 7 Frauen
zimmer, welche die Reitkunst regelmäßig er
lernt, und es wirklich damit weit gebracht ha
ben, dazu; und eine Musikbande zier» daS
Ganze. Der Einlaßprciß ist»»r gering,
nnd Liebhaher solcher Darstellungen würden
ohne Zweifel befriedigt fiihlen, wenn sie sich
hier einfinden, und die Geschicklichkeiten der
selben mit ansehen wollten. Siehe die Be
kaiinntmachung.
Wichtige <Lntscheidu»,i
Wir können uns nicht erinnern vor diesem
je gesehen oder gelesen zu habe», daß ei»
Schneider gerichtlich belangt wurde, für einen
schlechten "F i»" j» mache». Eine derarti
ge Klagsache kam neulich bei der Court zu
Boston vor, und der Richter cnischicd daß
der Schneiver gebunden sei einen guten 'Fit'
zu machen, und im Fall dies nicht geschähe,
so könne der andere Theil demselben die
Kleider, in einer billigen Zeit, wieder zurück
bringe».
Dampfschiff Cambria, langte
heute vor 8 Tagen vo» Liverpool zu Boston,
nach einer Fahrt von 11 Tagen und 9 Stun
den, die Schnellste die jemals über den Oce
<rn gemacht wurde, an. Die Blätter enthal
te» aber nichts, welches »iisere Leser auch
nur im Geringsten intereßiren könnte. Die
«varliaments Neuigkeiten sind sehr mager,
und die Oregon-Frage bildet nicht mehr da
selbst irgend einen Theil des TageS-Ge
sprächs.
Wie das tveld qel»t.
I» dem Jahr 1843 bezahlte» Großbrita
»ie» und Irland, 8 Millionen, 1 Hundert
Tausend, nenn und vierzig Pfund, ei» Schil
ling und vier PenS für Tabak! Eine ziem
lich runde Summe um in Ranch aufzugeben
Wäre derselbe in Pigtail, eine» halben Zoll
dick, gesponnen worden, so häite er 9!>,47V
Meilen weil gereicht, nnd wäre beinahe lan
ge genug gewesen um 5 Mal um die Welt
zu reichen.
Ruhig B l» t, i h r Herren! —
In ColnmbnS, Ohio, prngelicn sich kürzlich
zwei Zeitungsschreiber wegen einem Streit,
den sie in ihre» Blätter» führten, tüchtig
durch. Col. Medary, Herausgeber des
"Staatsman" insultirte den Heransgcber
vom "Journal," Hrn. Follet, aus der Stra
ße und versetzte ihm mehrere derbe Hiebe,
was zu einer Balgerei führte und eine Anzahl
Zuschauer herbeilockte, welche die Helden end
lich auseinander brachten.
Unglück dnrch Feuer.
In der vorletzte» Samstag Nacht bräunte
die Scheuer des Hrn. Abraham Dlehl,
in Bucks Cannty sammt seinem ganzen Vor
rath von He» Frucht, ei» Pferd »nd mehre
ren Wägen nieder. DaS Feuer brach zwi
schen 12 »nd 1 Uhr NachtS aus, und man
weiß nicht auf welche Art es entstand. Das
Gebände war nicht versichert. Der Verlust
des Herrn Diehl, welcher ein fleißiger und
häußlicher Mann ist, ist sehr schmerzhaft.
»c?>Nach einem späten Bericht befinden
sich in den zwei Zuchthäuser dieses Staats,
470 Gefangene. In dem östlichen zu Phila
delphia wurden lektes Jadr 138
eirigrnvmme», einige weniger als in de» nächst
vorhergehende» Jahre». In de» Zuchthäu
ser des Staats Nenyork befinden sich unge
fähr 1600 Gefangene.
Meric o.—Neuigkeiten von Merico bis
zum Ate» Juli sind in Neu-OrleauS erhalten
worden. Die Mericanische Zeitungen haben
nur wenig zn sagen in Bezug auf Teras und
die Vereinigten Staaten, und die Presidenten.
Wahl scheint die Bürger, für jetzt mehr, als
sonst irgend etwas, zn beschäftige».
Gute Jag d.—Herr Lyman Webster,
von Coalhoma Caunty, Miss, setz» deu Her
ausgeber des "Soulhern Schield"in Kc»nl>
niß, daß er mit seinen Hunde» »nd seiner
Flinte vou dem lste» Juni 1844 bis zum
lste» April 1845 nicht weniger als IU6
Bären, wovon emer S7l Pfund ivog, gclödlcl
habe.
Wichtige Entfche i d n n g —Z» !
N<n - O.leans wurde unlängst ein junges
Mädchen besteaft, weil sie in Knaben Kleider
auf der Straße erschien. Der FriedenSrich
ler gab zn daß vcrheirathele Fran
enjlmmer das Recht kälte» Hofen zu tragen,
aber daß dies ledigen durchaus nicht erlaubt
sei.
7 bis 8l)0 Sionr Indianer sind neulich an
den Rötheln gestorben, während sie gegen die
CrowS ausgegangen waren. Der letztere
Stamm lraf in ihrem Rückzüge noch eine
Compagnie von dem Sionr Slam», wovon
sie 7<i tödlelen nnd Ii) gefangen nahmen. —
Ein schwerer Verlust fiir die Sionr.
kL?"Z» Berlin, Canada, wünscht ma»
Nachricht von I a c o b K e ll e r, ob bei
oder ZHdt, zu erhalten. Derselbe soll
vor littgesähr 4 Jahre» ans der Banerei des
Jo.ias Biery, »ngefahr 3 Meilen von Allen
tanu gearbeitet haben. Näheres in dieser
Druckerei.
Vvn Texas.
Die Brig Hope Howes, Capital» Shaw,
langte am l!»ien Juli vo» Galvesto» zu Neu-
Orleans an. Der Anschluß von Teras an
die Ver. Staaten, wurde durch die am 4ten
Inli statt gefundene Volks Convention ratifi
cirt. Eine Ordinanz, eine Willigkeit zeigend
aufgenommen zu werden, wurde angeboten
ii. alle Mitglieder, mit Ausnahme vo» Einem,
stimmte» dafnr ; Fünf Glieder waren abwe
send. Ein Beschluß wurde angenommen,
den President der Ver. Staaten ersuchend, so
gleich Truppe» nach deren Gränzen zu sende».
Es ergibt sich also hieraus daß die Bürger
daselbst »ichts anders als einen Angriff von
Seiten Merico'S erwarten. Die Indianer
an den Gränzen richten Verheerungen an
dnrch Morden und Verbrennen, nnd man be
fürchtete daß ein Delegat »ach der Conven
tion von ihnen ermordet worden sei. Der
Achtb. K. S. Anderson, Vice - President von
jenem Gebiet, ist am 10ten Juli an einem
Fieber gestorben.
Falsche Stoten.
Falsche zehn Thaler Noten ans die Bank
von Middletaiin, Penn., sind neulich in Um
lauf gefetzt worden. ES sind abgeänderte
Noten von der I < Bank, in
Neu - ?)ork, Buchstabe ; Vignette "Unab
hängigkeitS Erklärung"; zur linken Seite,
ein Matrose» Knabe mit einer Flagge ; zur
Rechten, Grobschmiede an dem Feuer und
Blasebalg, Datirt September K, 1843 ;
zahlbar an I. Colt, nnd unterzeichnet Simon
Cameron, Caßirer, und Mercer Brown, Pre
sident. Das Papier ist hell und der Stich
fein, »nd daher geeignet leicht zu täuschen.—
Ma» hüte sich vor denselben.
Eine neue Stecknadeln»«-
fchine ist zu Brattleboro, Vermont, in
Thätigkeit gesetzt worden, die gleich einem
verniii'fligen Menschen arbeitet. Ei» Rei
sender sagt davon, sie schnitt den Drakh ab,
ründete de» Kopf, nahm dann die Nadel in
die Finger, schärfte die Spitze an verschiedenen
Schleifsteinen und warf sie endlich in einen
dazu bereitstehenden Kasten. Alle dies schien
ohne menschliche Hülfe zu geschehe». Alle
dazu nöthige Aufwarlungist den Drath einz»>
legen. Nachdem die Nadeln weiß gekocht
sind, werde» sie in eine andere Maschine ge
schüttet und stecken sich dort auf Papier mit
wunderbarer Regnlärität,
Die Siamese» Zwillinge
übert r o ff e ».—Dr. ParfonS, von Ma
ro», Georgien, schreibt daß vor ungefäbr einer
Woche eine Frau Chance, von Burke Caunty,
in einer Gebnrt vo» drei Kindern cntbniide»
wurde, die alle von gewöhnlicher Größe »nd
wchl gestaltet sind. Zwei davon waren ver
einigt oder vom Schnlterknoche» bis anS
Obertheil der Hüfte zusainmeiigewachsen.—
Die Vereinignng, sagt Dr. P. ist vollkommen.
EinS der Kinder lebt, die beiden zusammen
gewachsenen überlebten ihre Geburt nicht
lange und sind zur Aufbewahrung in Spiri
tus gesetzt worden.
sFur den Lecha Patriot 1
(?»n Brief an die kleine,» Knabe«
uud Älkädche».
Schon seit einige» Jahren, machte eS mir
immer die größte Freude, wen» ich mit klei
nen Knaben »nd Mädchen reden uud ihnen
wichtige machen erzählen konnte. Ich habe
auch schon eine manche vergnügte Stunde da
mit zugebracht. Aber ihr wißt eS hat so viele
Knaben und Mädchen, daß man nicht zu al
le» spreche» kann. Ja, denket nur einmal,
wie viele hat es in Lecha Cannty? Wie groß
würde die Anzahl sein, wenn sie alle beisam
men waren; kein HauS würde groß genug
sein sie alle zu halte». Als ich vor einiger
Zeit über diese Sache nachdachte, kam ich auf
den Gedanken, Briefe an die kleinen Knaben
nnd Mädchen zn schreiben. Wenn ihr also
hiernach den "L e ch a Patrio »" ans dem
Postamte holt, so werdet ihr öfters Briefe vom
"Abraham Kinderfreund" darin finden. In
meinen ersten Briefen, werde ich euch von
Christoph C o l » in b u s, G e o r g e
Waschingt 5 n, und vo» den Geschichte»
Amerika'o überhaupt, erzählen. Amerika
wird oftmals die > --»e Welt genannt; weil
ec! erst vor ungefähr3sN Jahre» eindeckt wur
de. Dieser Welltheil besteht, wie ihr wißt,
aus Nord- und Süd - Amerika. Wir woh
nen in - Amerika. Colnmbns welcher
dieses Land entdeckte oder ansgefnnden hat,
ren. Er wnrde frühe in die Schule gewindt
und lernte fleißig Lese», Schreiben, Rechnen,
ii. s. w. Weil aber sein Vater zn arnr war,
»n, ihn lange aus der Schule zu halten, so
milßie er sich nachher selbst weiter in dem
Stadium voranschaffen. In seiner frühesten
Jugend zeigte er schon eine große Neigung
zum Seelebe» Als er l l Jahre alt war
gieng er aufs Wasser. In jener Zeit wuß
ten die Gelehrten »och nichts von Amerika ;
nnr Europa, A sie «, »Afrika waren
ihnen bekannt. Columbiis aber kam auf den
Gedanken, wenn ma» von Europa, auf dem
Wasser, »ach Westen fahren wurde, so könnte
man» ein linbeka»»tes Land antreffen. Er
dachte lange nbcr diese Sache nach, nnd hat
auch mit andern darüber gesprochen, aber sie
haben ihn nur ausgelacht. ColumbuS aber
blieb standhaft in seiner Meiiiiiiig, ». wnnsch
te cine Seereise zu machen, um dicS Land
auszufinde». Dazu mußte er aber ei» Schiff
und viele andere Dinge haben; und weil er
zu arm war, konnte er sich diese nicht selbst
anschaffen, deßwegen machte er Anspruch bei
den Königen von verschiedenen Ländern, aber
diese haben nicht viel ans il>n /horcht. Aber
ColumbuS hat sich auf Göll verlaßen, und
wer sich auf ihn verläßt, der wird doch am
Ende glücklich; so war es auch mit jh;n.
Nachdem seine Hoffnung so oft fehlgeschlagen
i alte, habe» F ervinand und I s a b el
la, König nnd Königen vou Spaui e n ihm
Hülse versprochen. In meinem nächsten
Brief werde i.h euch mehr davon erzählen. —
Unterdessen bedenket Istcns, daß Colnmbus
i» der ischnle fleißig gelernt hat, und 2te»s,
daß er Standhaft blieb. So sollen auch wir
sei», wenn wir elwas gutes nnterilchuen ;
Wir sollen nicht ausgeben, und wenn auch
Lcnre uns auslachen ; denn "Recht muß doch
Recht bleiben," »nd, "wer änhält der ge.
winnl."
Kindelftciliid.
Altg'ist de» Nie», 181.',.
(AuS dem "Geist der Zeit.")
Aran Kandel s (Hardincu
Predigten.
Das "Bäby" musz getauft werde».
Frau Kaudels Ansichten nber die
Verdienste der Pathrn.
Nau, John, wie soll das Bäby getai»ft
werden? Das liebe Dingelchen ist drei Mo
nate all und hat noch keinen Namen. So,
das ist di ch wieder! Morgen davon schwä
tzen ? Nein, n a u woll'n wir davon schwä
tze». Ilm Tag kann ich zn keinem Worl mit
dir kommen aber hier kannst du mir nicht
durchgehen. D» wolltest du könntest? Pfny,
John, das ist schändlich geschwätzt und nicht
wie man eine Fra» behandeln sollte, noch
dazu so eine, wie ich iinmer zu dagewesen
bin. Es ist nicht oft daß ich zn dir schwätze ;
aber ich glaube schier, daß dn es niemals
gleichst, wenn ich daS Maul aufthue. Ich
hätte eben sowohl stumm gebore» werden
mögen.
DaS Bäby, denke ich, muß eine» Pätter
haben, und na», John, wen sollen wir krie
gen ? Wer, denkst du, daß am me nschsten
fnr es thun kann?— Nein, John, nein—ich
bin kein eigensnchligeS Weib, daS bloß auf
Vortheil ans ist-ganz und gar nicht—aber
ich habe daS Gefühl einer Mutter ; nnd was
ist der Juhs von einem Pätter, wenn er dem
Kinde nichts als seinen Namen geben kann.
Man ließe ein Kmd just so gut gar nicht tau
fen. Und na», John, we » sollen wir krie
ge» ? WaS sagst dn? Einig Epper? Was!
schämst du dich nicht, John, so zn schwätze» ?
Wie denkst du, daß eö dir gehe» kann, wenn
du die Sachen so ebenvicl anfiiiminst? Ich
kann nicht wiße», wo d» solche Grundsätze
aufpickst! Ich laße es mir angelegen fein,
und conziddre wer unter unfern Bekannten
am menschten für daS arme liebe Würmchen
thun kann, nnd dn sagst mir: "Ein ig Ep
per !" John, du bist ein wahrer Heide!
Da ist Wagstaff. Der h?ier! gewiß sei»
! Lebtag nicht, nnd er gleicht die Bäbies so arg.
! Er hat plenty Geld, Joh», und ich denke wir
können ih» kriege». Bäbies, das weiß ich,
BäbieS, sind seine schwache Seite. Was
! wäre es eine schöne Sache, wenn wir »iiser
l liebes Kindchen in seinem Testamente bedacht
j fänden? Was d» nicht? Na» John,
! wahr eS scheint dn gibst nicht mehr »m
> Kind als wäre eS eines Fremden. Dn
kannst ihn »ich» leiden ? So? Wer eine
> Familie zu versehen hat, muß nicht darauf
! sehen, ob ihm Jemand, der ihm nützen kann,
iinleidlich vorkommt. Ich gleiche ihn selbst
nicht arg aber ich bin cine Mutter und
gleiche mein Bäby ! WaS ? D» willst Wag
staff nicht und nau ist's ferlig ? !—Ha, John,
du bist nicht wie Epper sonst; du bist nicht
fitt für diese Welt—nein, bist du nicht!
Was denkst dn von» alten PuckSbci? Ich
kann sein Weib nicht ausstehen; aber daS
hat nichts damit zn thnn. Ich weiß, was ich
schuldig bin für mein Bäby zu lbu»; ich
wünschte nur, andere Leute wußten eS auch.
WaS sagst dn? Pucksbeiist ein schlechter
Kerl ? Ja —daS ist dich —alsfort Leute» eine»
schlechte» Namen mache». Wir müßen nicht
immer glaube» waS die Welt sagt; eS schickt
sich nicht für n»S aIS Christe». Ich weiß
! nur, daß er weder Kind noch sonst Eppes hat,
l nnd beseitS dem ist er reich »nd steht in gro
j Bem Anselm, so daß Pucksbei »an, fahre
doch nicht so über den Mann los. Du soll
! »est dich schämen, John ; d» kannst von Nie
> mand gut sprechen. Wo denkst du daß du
mal hinkommen wirst?
Was sagst du denn zum SchnigginS?—
! Nau, du brauchst dich nicht so herum zu wäl
j ze» und die kalte Luft in das Bett zn laßen,
i Was hast dn gegen den Schniggins ? Wie ?
! D» würdest ihn um alle Welt nicht fragen
dir einen Gefallen zu thun ? Well, es ist doch
noch gut, daß das Bäby Epper bat der für es
sorgt. Ich will ih» fragen. Ichfoll nicht?
Ich w i 11, das kann ichdir sagen. Schnig
gins ist ein vornehmer Mann und beseits
dem gilt sein Wort viel in Harrisburg, und
da hat's bei der Regierung noch allerlei fette
Brocken, wenn eins nur den rechten Weg
weiß sie zu kriegen. Es ist kein Juhs, John,
daß du dich so ungebehrdig anstellst net ä
Bit. Ich will nicht haben, daß das Bäby so
dcrnebe» kommt wie seine Bruder »nd Schwe
stern. Was ich bei "derneben kommen"
ineine ? O dn weißt recht gut was ich meine.
Was hat eins von ihren Pättern anders ge
krigt als vielleicht ein halbpeint Kopschen,
ei» Messer »nd Gabel, einen Löffel —einmal
eins ei» altes schäbiges Gauiiiel, baß second«
händig gekauft war, ich könnte schier gar zn
dem Platz schwören wo. Und dann letztes
Mal, da war deinem »reißen Freund Hartlei
seine Frau was hat sie unserer Carleine
für ei» Pathriigeschenk gcmacht ? Wei, eine
lumpige Lähskappe, die ich mich schämte anru
kuken. Was? Es war das beste was sie
gebe» konnte? Dann hatte sie kein Recht
das Kind über die Taufe zu hebe». Leute,
! die rechts besseres geben können, habe» gar
keine Biisneß die V'.'raiitwortlichkeit von
Taiifzeugen über sich z» nehmen. Sie soll
! teil ihre Pflicht besser kennen.
> Well, John, dn kannst nichts gegen den
alte» Billy Goldina» hinwende» ?—Ja, du
thust? Du niei! hat man je so'» 'Mail»
! gesehen! Was hast d» gegen ihn? Er ist
' ein Wucherer und ei» Kilicker? So Well
i Joh», d» bist zu schmärt für diese Welt
zD» hast erstaunlich hohe NoschenS. Wei,
! ist der Man» nicht so reich wie die Bank ?
. Und wenn er ein Wucherer ist, ist das nicht
so viel besser fnr die, welche nach ihm koiiien ?
lch bin schür, es ist gut, daß es noch Leute
! in der Welt hat, die Geld saven, wie viele
dumme Teufel es giebt die es wegwerfen.—
! Aber du bist der kurioseste Mensch! Ich
glaube wahrhastig, du hältst Geld fiir euie
' Sünde, statt fnr den größten Segen; denn
! ich kann nicht eine» von »nscrer Bekannt
! schaft, der reich ist, nennen und ich bin
schnr, wir kennen nicht viel so vornehme Leu
te—ohne daß d» eppes gegen ihn eiilzuwcn
.den hast. 810 ß das L»mpe»volk gleichst d»
-Leute die kein Elspcnns eigne». Ha, Jolm,
ol schon dn mein Mann bist, so muß ich doch
! sagen, daß du ein Kerl bist der mme NoscheiiS
bat, Joh». Ich hoffe nur, daß keiiis von
den armen Kindern seinen Vater nacharten
werde!
Und ich thät gleichen zu wisse», was gegen
Bill» Goldmann einzuivenden ist ? Das cin
l ;ige was ich gegen ih» weiß, ist sein Name,
l Das muß ich gestehen, ich gleiche den Na-
men Billy nicht; eS ist ein gemeiner Name,
er klingt nicht schenticl—gar nicht respektabel.
Aber wenn er mal fori ist und hat für das
Kind gethan was recht ist, so könnte man ja
den Namen Billy zu William umschäpen.—
Ich habe gehört daß das oft der Fall ist. —
Wie? Nein, John, dn mußt nicht feller
Weg schwätzen. Ich bin ke i n mines Weib
gewiß nicht; ganz das Gegentheil. Aber
ich liebe meine Kinder, wie es Eltern zu
kömmt, und ich muß sagen, ich wollte nur.
daß Jeder so thäte.
Ich bilde mir ein, wenn man die Wahr
hell wüßte, würdest du deinen Schmokpfeifen
Freund, deinen Saufbruder Pretlyman als
Pättcr für dein Kind gleiche» ? Du hast
»ichts dagegen? Ich Hab's doch gedacht!
Ja ; ich wußte wo es am Ende heraus kom
men würde. Er ist ei» Lump ist er, u«d
ei» Kerl der die halbe Nacht draußen herum
lodelt, und es ist kein Juhs daß du es verleg
nes» ! Ein Lump und ein Süffer, und daS ist
der Kerl den du zum Pätter für dein eigen
Fleisch nnd Blut machen willst. Auf mein
John, es ist genug einen anfstehen und
sich anziehen zn machen der Weg wie du
schwätzest.
Well, ich kann dir nur sagen, wenn du
weder Wagstaff, noch PnckSbei, noch Schnig
gins, noch Goldman »och sonst Epper der
respektabel ist willst, daS Kind nber die Tau
fe zu hebe», so soll eS gar nicht getauft wer
de». Denn for Prettyman oder einig solch
Lnmpeiipack ne! niemals! Ich bin schnr,
es hat eine Sett Lente, deren Armuth wie
eine ansteckende Krankheit ist, und Prettyman
ist gerade einer davon. Nau, John, ich will
mein Kind nichl durch deine Spießkameraden
verloren gehe» laße», das kann ich dir sagen.
Nein ! wenn ich nicht meinen Weg ha
ben kann, soll daS Kind gar nicht getauft
! werden. Was sagst du ? Es muß einen
! Name» haben ? Es ist gar kein m » ß bei
Sache—gar nicht ! ?>ein ; es soll keinen
! Namen haben, und dann magst du sehen,
was die Lente darüber sage» werden. Ich
will es Nummer Sechs nennen ja, das lhut'S
lhut'S so gut wie eppes sonst. Nummer
! Sechs, außer ich kriege einen Pätter wie ich
ihn gleiche. Nummer Sechs. John! Ha,
Ha ! Ich denke daS muß dich schaniroth ma
! chen, wenn'S Eppes kann. Nummer Sechs
! John—ein viel schönerer Name als dein Mi-
ster Prettyman einen geben könnte; ja, Nnm
mer Sechs! WaS sagst dn? Einig eppes,
nur nicht Nummer Sieben? O John, Herr-
jeh, wenn je ein armeS gepl—
(ln diesem Angenblick—schreibt Hr. Kan
! dkl—fing daS Bäby zu kreischen an, nnd mir
Z den glückliche» Zufall zn Nutze machend, schlief
5 ich ein.)
Philadelphia Juli 28.
Mordthat. I» der FrcitagSnacht
um 1 l Uhr wurde i» der Biirn'S Court bei
der 7ten Straße nnterhalb der SHippen von
einem gewisse» Jacob Shaw, auch "Tittker
Jake" genannt, ein kaltblütiger Mord began
gen, woj» die Veranlaßung folgende war :
Shaw bewohnte i» der bemerkten Court
eine Kellerstnbe, worin er znweile» Vagabun
den nnd Herumstreicher» daS Nachtgnartier
verwilligte. Valbert, ein 3Sjähric>cr Man»,
zur Klaße dieser Geschöpfe gehörig, erschien
a» dem bezeichneten Abende »iit einem Weibs
bilde, welches er für seine Fran ausgab, in
der Kellerstube, und verlangte Herberge, die
gewöhnliche Bezahlung von Cents anbie.
tcnd. Der Hospes verweigerte ihnen aber
das Nachtlager, nnd Beide entfernten sich.—
Nach einer halben Stunde kehrten sie wieder
zurück, und fetzten sich auf die Kellerthnre,
welche bereits gefchloßen war. Da Halbert
mit seiner Geliebten ein Lied anzustimmen
begann, so wurde Shaw aufgebracht, —er
kam heraus, und befahl ihnen, sich zn entfer
nen. ES entstand ein Wortwechsel, auf wel
chen Shaw abtrat, mit einem schwere» Holz
schägel sich versah, augenblicklich wieder er
schien) den Halbert von der Thür wegriß, so
daß er auf daS Pävemeiit hinfiel, und ihm
sodann eine» gewaltigen Schlag auf die Stir
ne versetzte, welcher deu Schädel und das
Nasenbein zerschmetterte. Halbert war todt,
ohne ei» Wort oder Wehklage» von sich gege
ben zu haben. Shaw zog sich in den Keller
zurück, während daS Weibsbild: "Mörder!"
zu schreie» anfing, nnd dadurch den Watsch
man» herbeizog. Derselbe setzle seine Rassel
in Bewegung, und es eilten bald noch mehre
re Glieder der Nachipolizei he»bei. Man
verhaftete den Verbrecher und brachte ihn
vor Aldermann Hoffner, von welchem er dem
Gefängniße überantwortet wurde.—Dem.
<sin merkwürdiger Vorfall.
Dir Tribune sagt, ein Jrländer
der beim Zubereite» der Pfosten für den in.ig
»etischen Telegraph bcsck.iftiiit w.ir, die durch
die Stadt aufgestellt werten solle» und jetzt
a» der Jersey Seile deS Floßes zubereitet
werden, starb am Dienstage unrer höclist
merkwürdige» Umstände». Man ersuchte
ih» etwas Trinkivaßer z» holen, woraiss er
eiuen Eimer nahm und nach einer Richtung
ging, gerade dem Brunne» gegenüber s wel
chen er schon oft besucht batle, > Tie Ander»
riefen ihm zu daß er sich irre, worauf er um
drehte, seinen Eimer mit Waßer füllte uud
dann znrnckkehrte erst ini gewöhnlichen
Schritt, dann »ach und nach stärker, bis er
an seinen Lameraden in vollem Laufe vorbei
raunte, welcher immer schneller und schneller
wurde, bis er alle ineuschlichen Kräfte zu
übersteigen schien. Einer der Mäuer schwang
sich auf ein Pferd »nd folgte im schnellste»
Kallopp, ohne den AuSreißer einzuholen.—
Als dieser beinahe eine Meile gelanfcn war,
fiel er plötzlich, und als ib» der Reiter über,
holte war er mausetod, denn Eimer noch fest
i» der Hand ballend.—Beob.
<sin sehanderliafteS
Eine Pariser Zeiinng erzählt, dag ein Fran
zose Na»ie»S Tbierru, beflißen war in Neu
Seeland ein unabhängiges Königreich jii bil
den n»d da er die Zustimmung der Europäi
schen Mächte nicht erlangen konnte, verließ er
sich auf die Untrrst»tz»»g einiger Stämme
der Eingcbornen. Um die Seelättdcr für sei
nen Zweck zu vereinigen, hatte ihnen Tbirrrn
große Dinge versprochen. Dies Volk glaiib
te eine Zeitlang an feme Versvrechuirge»,
wurde aber zuletzt mudc n>e>l dieselben sich
tttcht verwirklichten, und beschloß sich den
Herrscher vom Halse ,zu schaffen. Dicscr
.'lkt wurde mit einer gräulichen Feierlichkeit
auögcsulirt. Die -zroizcu uud unicrgevltne-
ten Häuptlinge hielten einen Rath ; ein glän
zendes Fest wurde angerichtet »nd als Alle
sich um einen Tisch gesetzt oder gelagert hat«
ten, wurde als ein Ehrengericht der Körper
Thirrry'S aufgetragen, gekocht und z«gerich
tet nach den in jenen Eolonien unter dem
Volke üblichen Gebräuchen. Diese schauder
hafte Begebenheit ist durch mehrere Briefe
bestätigt und durch die getreue Erzählung
verschiedener Reisenden, die sie aus dem
Munde der Kannibale» selbst erfahren hatten,
welche dem tragischen Feste beiwohnten.—ib.
Schlafwandler.
Einem etwa ll) Jalire alten Sohn des I.
Glancy JvneS, Esq. von Readinq, ist in vor
letzter Samstag Nacht ein ernstlicher Unfall
zugestoßen. Der Kleine stand nämlich im
Schlafe auf und wandelte zum Fenster deS
zweiten Stockwerkes hinaus und fiel etwa IS
Fuß auf das Pävement herab. Es ist zum
Verwundern daß er nicht auf der Stelle sei
nen Tod fand; er soll jedoch nur seinen
Kinnladen zersplittert haben.—Adler.
Der Herausgeber der "Hanover Gazette"
in dem er in einer Addreße am Ende des
i vierzigsten Jahrgangs zu seinen Leser rede»,
während welcher Zeit er die Aufsicht über die
i "Gazette" führte, sagt: daß unter einer
j großen Anzahl, (mehr als I IW) Subscriben
ten blos noch 13 übrige, die diese Zeitung
während dem ganzen Zeitraum nahmen, und
! noch immer gute Abnehmer. Der Herr segne
! die glorreichen dreizehn. Er hat also
von diesen dreizehn, die obne Zweifel richtige
Bezabler, fünf h « ndert und zwan
zig Thaler erhalten.—Morgenst.
! 27ste» Juli ist der Stohr des Hrn.
Samuel M » ss e l m a n, in Milford'>
Taunjchip, Bncks Cannly, erbrochen und»,
le Waare» daraus gestohlen worden. M"'
Belohnung für die Verhaftung der Diebe«»
festgesetzt. Einer derselben ist seitdem V»
! haftet worden. , .
! In Nord-Carolina wurden neulich 3
ler, während sie in der Mittagsstunde
einem Baum saßen, dnrch einen BlitzstralW
getödtet. Thomas Overstrret, all 18, RM
chard Cole, alt >4 und Heury Wade, alt IIW
Der Eigenthümer des Rennpferdes Pey/
tona fordert Fafhio» in einer öffentlichen
Bekanntmachung heraus, nm für eine Wette
' von 810,00(1 über die Rennbahn von Long-
Island zu laufen.
Staats-Jntercssen sind letzte Ärs
che an der Bank von Pennsylvanicn, zu Phi
ladelphia, bezahlt worden. )
-
Verlieiratl»et:
A»> Listen Juli, durch deu Ei'rw. Herr«
Levi» Reichel, Herr George Knau ß,»
mit Miß A n n a b e ll a Beitel, beide»
von Nazarcth.
Am vorletzten Dienstag durch den Ebrw.l
Herr» Diibs, Herr Ale ra »der K » a » ß,1
! mir Miß Christiana B r o b st, beide!
! von Sud - Wheitball.
Starb.
Ani vorletzten Sonntag in Lowhill Tann»
schip, Lecha Caiinty, Hr. David K u n yl
scn , in einem Alter von 81 lahren, ti MoD
naten ni.d i) Tage». Er hinterläßt 70 EnkeW
»nd 54 Ur-Enkel.
Am 2!>ste» Juli in dieser Stadt, HerV
Daniel W o o d r i n g, in einem Allel
von 47 Jahren, !> Monaten und 2 Tageis.-D
Am darauffolgenden 3l sten Inli wurden tvW
sen Ueberreste znr Ruhe gebracht, bei
Gelegenheit der Ebrw. Herr DnbbS
paßende Rede kielt. V D
Am letzten Freitag in Süd-Is>heithall, .All
Sal omon Koch, in einem Alter voinuiD
gesähr SZ Jabren.
Commisuoncrs Amtsstubrl
A ll g u st 4, 184«
Dieses ist zu bescheinigen, daß das BaiM
von Philip Pearsou und Jacob Correll, fiM
den Nutzrn von Lecha Cannly, fnr die gelrriD
Erfüllung der Pflichten als Eollector vor» TM
Sancona, wclcles Band als vcrloren
breitet wurde, seitdem in de>" SchreibpxilW
des Schreibers dieser Amtsstube gefiinveW
wnrde uuter ander» Papieren, wo der v»iM
herige Schreiber dieser Amtsstube es »achlW
Biger Weise bin gethan hat. H
Wir bescheinigen hiermit weiter, daß
Returii des Qiiolas von besagtem TaunschiW
irrigerweise an den Caunty-Schatzmeister bW
richtet wurde, unregelmäßig im besagten DW
plikate von dem vormaligen Schreiber
zählt wurde —besagtes Duplikate hat m<W
seitdem in unserer Amtsstube berichtigt, k>W
cmrch daß Zusätze dcnis.lbc» für Cannly mW
Staats Endzwecke beigefügt worden, und
ganze Duplikate von besagtem Tannschip
>B4! seitdein durch de» CvUectorfur
Jahr abbezahlt wurde. M
Zum Zeugniß setzen wir unsere
ten ten Tcg und Jahr wie
hierzu. ' -
Daniel Stabler, W
Pctcr Neulich,
Charles Foücr, W
C o 111 IN i ß i o II e r
Ich bescheinige daß die vorhergehende
gäbe richtig ist so weit als mir bekannt
W. H. Bllinier,>
Schatzmeister von L'cha
Allentaiin, Angnst 18 IZ.
N a ch r i ch t.
Das Board der Sch'U-Direktoren für
Alleiitauii Distrikt, hat beschloßen die
denen Schule» tu besagtem Distrikt
lsteu September nächstens, wieder zu
nen, »nd dieselbe bis ten lste» März
cffc» zu halten. Daher wird
bcn daß daßclbe Vorschläge von fähigen
rer— l Mannlichen »nd 4 Weiblichen—
che die Anfsicl t über 8 Schule» führen sollW
auiiehnie» wird. Alle Applikaute»
besagte Schulen sind ersucht einer
liiiig des Boards, auf Samstags den
nächsten August beizuwohnen, ,im einer
aniiiia.'ion, wie es von dem Gesetz von
bestimmt ist, zu untergehen. AusßcfehlW
Board.
-.''l '», l ti Scclct.l»