Der Lecha Patriot und Northampton Demokrat. (Allentaun, Pa.) 1839-1848, November 13, 1844, Page 2, Image 2

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    Genenwärtister Znstand der Fami
lie Napoleons.
Wir entnehmen nachstehende, interessante
Einzelnbeiten der gebliebenen Famili
englieder deS Kaisers, einer Französische«
Revue:
Der Tod Joseph Napoleons hat die Vona-
Vamsche Familie, welche noch vor wenig Jah
ren so zaNlreich war, als noch Madame Lä«
titia ; der Cardinal Fesch und der Prinz Lu
cian lebten, von neuem gelichtet.
Gegenwärtig leben nur noch zwei Glieder
der ersten Linie, jener großen Familie, näin
lich der Prinz Louis, Sr>Köniq von Holland
»nd der Prinz HeronemuS, Er - König von
Westphalen, die beide in Florenz, der erstere
nnter dem Namen eines Grafen St. Leo, nnd
Her zweite als Prinz von Montfort webnen.
Der Graf von Le» befindet sich schon seit
langen Jakren in einem Zustand der Läh
miing, was ihn jedoch »iM verhindert, sich
seinem Geschmack für Literatur und besonders
für Poesie zn überlassen. Bekanntlich hat er
eine große Anzahl von Werken herausgege
ben, worunter sein Roman "M ari e, o d e r
Holiinheri n," als ein getreues Ge
mälde der Sitten und Gebräuche des Lan
des, welche« früher er regierte, das benier«
kenswertheste ist.
Seine "h istorisch.e « Dokumen
te H o ll a n d 6" jedoch, worin er über
seine eigene Verwaltung Rechenschaft ablegt,
haben seinen Ruf als König und ehrlici>er
Mann am festesten begründet.
Der Prinz HeronemuS von Monlfort, jün
gerer Bruder des Grafen St. Le», hat ein
gewißcs jugendliches Aussehen bewahrt.
Unter allen regierenden Gliedern der Fami
lie hat er den Lurus und die Formen des Kö
nigthums am längsten beibehalten.
Unter de» Söhne« LucianS, Prinzen von
Cauino, welche in Rom wohne», hat sich der
«Vrinz Carl durch seine literarischen Arbeiten
erste« Ranges im Felde der Naturgeschichte
ausgezeichnet; er vervollständigte die "i ta
lienischk Flora" und gab die ' O r
«itdologie der Ver. Staaten''
Streitigkeiten mit der päbstlichen Polizei.
Einer derselben, Prinz Peter, lebt in Belgi
en.
Der kürzlich in Florenz verstorbene Prinz
Joseph, Graf von Survilliers, war der reich
ste von der Familie ; seine Landbeflyiingen in
Amerika sind ungeheuer. Er hat nur zwei
Hi»der, beides Töchter : die eine heiratbete
ihren Vetter, den Prinzen Carl von Caniiio,
und die andere gleichfalls einen Vetter, den
ältesten Sohn des Grafen St. Leu. Die
Letztere, nnter dem Namen Charlotte, den
Künstlern, deren großmüthige Beschützerin
sie war, sowie den Armen, die sich nie vergeb
lich an ihr Mitleiden wandten, bekannt, starb
t« einem toskanische» Dorfe eines elenden
wie man sagt von einem polnischen
. ermordet. Man bedauerte sie all
<nfS lebhafteste. Da sie selbst Künst-
Unterließ sie Lithographien und
/stiche, nelchk nicht ohne Werth ssud.
Sie üinterließ keine Kireder und das unge
heure Pi rmögen des Prinzen fällt demnach
nnbczweifrlt der Prinzessin Canino allein an
heim.
Von de« beiden Söhnen deS König LoniS
starb der älteste in IBAI in Forli, in den Ar
»cn feiner Mutter, der Königin Hortenlia.
n»lmr »ugeamier "er strengsten Verbote der
östreichischen Polizei in seiner letzte« Krank
heit zn seiner Pflege herbeieilte. Der Prinz
V'MS. welcher von allen, die ihn kannten,
als ein junger Mann betrachtet wurde, wel
cher zu den schönsten Hoffnungen berechtigte,
«ahm an der Revolution Theil, welche in
Hiolge der Ereignisse von 1830 im Kircheit
!staat ausbrach. Sein Bruder wird gegen
wärtig als Gefangener im Schloß Ham fest
gehalten.
Der Prinz HeronemuS von Montfort ha»
drei Kiuder : der älteste Sohn steht i« den
Diensten seines Onkcls, des Königs von
Wlirtemberg; des zweiten, welcher eine wahr
haft auffaliente Aehnlichkeit mit Napoleon
sitzt, wurde kurzlich in den Zeitungen bezüg
lich seines Duells mit Herrn Laroche Pouchin
erwähnt. Die schöne Prinzessin Mathilde ist
seit 184 l mit dem Grasen Demideff verhei
raihet.
Die Söhne des Königs Mnrat und der
Prinzessin Caroline leben in Amerika, wo sie
ssch durch ihren persönlichen Werth eine ach
rnngsvolle Stellung verschafft haben. Ci
„er derselben, der Obrist Murat befand sich
zur Epoche der Juli Revolution in Frankreich,
doch kehrte er nachdem er sich einige Zeit
in Brußel atifgehalten hatte, »ach den Ver.
Slaaten zurück.
WaS ihre Schwester» anbelangt, so wohnt
tie eine, die Grafin Papoli, m Bologna uud
die andere, die Gräfin Nasponi, in Ravenna.
Die Prinzessin Elise, die älieste von Napo
leons Schwestern und an de« Prinzen Bae
ciochi von Bologna verheiraihet, ist seit zwei
Jahren todt uud haue zwei Kinder : einen
Sohn, der im Jahr, 1837 durch einen Sturz
v»..i Pferde qetödtet wurde und eine Toch
ter, welche gegenwärtig an de« Grafen Ca
merata d'Äncone verehelicht ist.
Die Gräfin Camerata ist durch die Ener
gie und Mannhaftigkeit ihreS Charakters be
merkenSwerth, man hört sie häufig ihr Be
dauern daß sie mir Napoleons
. lut in ihren Adern ein Weib sei. Man
-sag«, daß sie im Jahr 183«, nach der Juli
Revolution in sller Eile heimlich nach Wien
,eiste und die Wachsamkeit der östreichen Po
»izei täuschte, welche von ihren Plänen be>
,ie.chrichti>zt war. Nachdem sie auf allen
iSrrachk« die Mittel einer schnellen Fluch«
verbereitet hatte, drang sie bis zum Herzog
vou Reichstädt in der Absicht vor, ihn «ach
Frankreich zn entführe».
Entweder feklt es dem jungen Prinzen an
Vertrauen zu feinem Führer, oder an Mark,
oder der Fürst Metteruich war frühe genug
von dem Plan der Gräfin Camerata uuter-
lichtet, um dessen AuSfiihruiig zu vereiteln.
-< >enng unsre Heldin wurde mit Gewalt nach
zurückgebracht, in Verzweiflung darü
l er, daß ihr Neffe eine so herrliche, ilsm dar
gebotene Gelegenheit versäumt habe und die
Männer verwünschend, deren Kleinmüthig
k. it sie uicht ttuterstlitzl hatte.
<?sne Knr für kurzsichtige! I
Der Staat Pennsylvanien ist für Polk qe
«nniizen; ?<or der Wahl hatten wir gute
Hoif.iltng, daß selbst Pennsylvanien für Cla»
Zehe» würde, indem sich niemand de» Betrug
und die unehrlichen Mittel vorstellen konnte,
zn welchen unsere Gegner Zuflucht nahmen.
Durch auSwäriige Einmischung» vereinigt mit
mehrerer tausend von Aemterhalter, u. Wa
genladungen von groben BeleidignngenHänd«
bills uud Unwahrheiten wurde dieser Umstand
hervor gerufen.
Unsere Absicht hent ist jedoch diese, unsere
Gesinnungen über die Angelegenheiten dieses
Staates etwas weitläastig auszudrücken.
Soll«? ein Zufall eintreten, den wir bis jetzt
als fast unmöglich betrachteten, Clay besiegt
werden, so werden wir später eine Uebersicht
über unsere National Angelegenheiten, und
die unvermeidlichen Nachwehen, die gewiß
folge», nehmen. Obfchon wir nnter die Zahl
gehören, die für Joseph Markle stimmten, u.
suchten alles zu seiner Erwaklnng beizutra
gen, was in unsern Kräften stand, so betrau
ern wir seine Niederlage dennoch ganz nud
gar nickt; n»d geben dieses als die Ursache:
General Joseph Markle ist ein zu ehrbarer
Held, als daß ihm die Sünden seiner Gegner
und Vorgänger aus den Rücken gesattelt iver
den sollten, welches, wenn er erwählt worden
wäre, die »nanSbieiblichen Folge» gewesen
wären. Mit Schandern blicken wir auf ten
Zustand unseres Staates zurück. Wo hätte
Markle gestanden, mit der Gesetzgebung ge
gen ihn «nd einer Staatsschuld von 4V Mil
lionen Thaler anf dem Rncken, worauf dir
Jntrressen für mehrere Jabien unbezahlt,und
ein Tbeil der Haupt Summe fällig; denn
dieses ist der wahre Zustand Pennjylvaniens.
Diese Schuld wurde dnrch di< Freunde von
Schnitt und durch ihn selbst gemacht, wenn
daher d,e Zeit herbei gekomme» wo Hülfe n
Mittel herbei ge-schafft'werden müssen, um
Geld zu lieben diese Schuld mit Interessen
abzubezahlen, so laßt sie dafür sorgen—wel«
chrs nun in einigen Monaten sein wird—laß«
diejenige welche das Geld geborgt und ver
schwendet auch die Veran»wor«lichkei« ans sich
nehmen, wenn dir Bürger durch Taren in
den Boden gedrückt. Wrhmnthsvoll und mit
Wiederwillen werden manche zugeben müßen,
daß sie sich selbst, ihren Familie« und ihren
b»ste» «,,v dar»
Brodt ans dem Munde gestimmt—sie werden
sehe«, daß eingetroffen ist waS ihnen prophe
zeiht von solchen, die sie als ihre Feinde nnd
Gegner betrachtet. Wir vernekmen schwar
ze Gewitterwolken, ja ein schweres Donner
wetter am politischen Horrizon» dieses Staa
tes, das wir ein Wolkenbruch oder Snnd
fliith über uns hereinbrechen, und sich nicht
mehr abschieben lassen wird. Wenn die
StaatSwerke nicht verkauft wrrden, so müs
sen T a re n ? Taren!! nnd Taren
anfTa r e ii folgen; oder »er Staat in
Schimpf, Schande und Unehre fallen »nd ein
Spott aller Schwesterstaaten wrrden, und
als ein Schandfleck mit Mississippi, aller an- !
dern und mehr ehrbaren Republiken dieser !
Confederation, von ausländischen Mächten
betrachtet. Wir müßen uns weigern unsere j
ekrlichenSchnlden zu zahlen, oder nnsereßür-!
aer beinahe »urrträglichr Taren bezahlen. —
Werden die Werke verkauft, so wird England
dieselbe ohne Zweifel kaufen, weil feine Ca-1
pitalisten einen große» Z heil unserer Staats
stockS eigene».
Wir ersuchen den Leser diese Zeitung anft
ziibewahre«, um zn sehen ob wir richiig gr
urtheilt und ihm die Wahrheit gesagt. Wir
und sehe was sich in Pennsylvanien in den
nächsten zwri Jahren zutragen wird." Ihr
weidet finden, daß blos Selbstinteresse und
Diimbeit der Schleier sri« wird, womit solche
sich tiitschnldigen können, die Loko Fokoismns
»iiterstntzen. Wenn s!ch Symtomen zeigen
von Seiten des Volks, sich der Bezahlung ei
nes TageS für die Jniereßen anf die Staats
schuld zu wiedersetze», wie wird es einstens
werden wenn ihr aufgesordert einen Tar zu
bezahle» um ei» Tbeil der Haupt Summe zu
bezahle«, woraus gegenwärtig Jittcressen
auf Interesse» gerechnet? Ihr werdet bald
suchen euren Standpunkt kennen zu lernen.
Jedermann der jetzt de» betrübten Zustand
des Staals kennt »nd Loko Foko Grundsätze
vertheidigt ist ein »nehi ücher Mensch; und i
solcher der einen «»belehrten nre führt »nd
zum Glauben zu verleite« sucht, daß dieselbe
heilsam und daS beste Interessen deS Volks
befördern, der ist'ein Betrüger!
Schwer fällt eS uns abzulassen indem wir
über diesen Gegenstand sprechen. Dnrch Lü
gen, betrüge«, falsche Vorstellungen und gebil- Z
ligte Plünderung ist dieser Fl,ich auf unsern
Slaat gebracht werden ; »nd was ist nun
der gelindeste Namcn de« ma» solchen beile
ge» sollte die wissentlich die Lasten anf die
Bürger reißen halfen. "Schändliche Betrü
ger," ist ein solcher Titel zn schars ? Was
sagst du hiezu Leser?
Wir glauben, wenn solche einmal von einem !
Funken von Ehrgefühl begeistert, daß sie aus
rufen müssen—"Wir haben gesündigt an un
serm Land, der Freiheit und den unschuldi
gen Bürgern, „nd sind hinfort nicht mehr
werth als Söhne der Freiheit betrachtct zu
werden."
Lese diesen Artikel nochmals nbrr, damit
d» den Inhalt verstehst und genan begreifen >
kannst was damit gesagt, dann leihe die Zei-
liiiig deinem Nachbar, und ersuche denselben !
auch so zu thun—ersuche ihn aber dieselbe dir
wieder zurück zu gebe«, dann bewahre dieselbe
auf, wie obkugesagt nnd vergleiche die Angabe
mit de» Dinge« die sich in unsere« durch Lo
ko FokoismuS grschäildete« Staate zutragen
werde».
Doch gkniig für Heute.—Morgenstern.
Unerhörte Schändlichkeit.
Wir vernahmen schon frnher, daß die in
Oekonomie Beaver Zanntn, Pennsylvanien
wohnende tenlschen bei der letzten Wabl, in
Folge eines DrohbrieftS, gar nicht gestimmt
hälien. Die Oekonomisten stehen bckannt
lich unter der Leitung d?S Herrn Rapp und
sind »itisteuS Whigs. Wir sagten zur Zeit
Nichts über jenen Vorfall, we,l wir zweifel
ten, ob es so verworfne Subjekte unter
irgend einer P.irtbei geben könne die z» sol
chen Schandmitteln zur Erreichung polnischer
Zwecke greifen wurden. Jeder Zweifel ist
nuS iudcssen benommen. Herr Bäcker au<>
Oekonomie, der vielen Deutschen als ei»
ehrenvoller Mann betaim» ist, war gestern in
Gehalte von Gouvernören
Der höchste Gehalt, den ein Gonvernöe in
den Vereinigten Staate» bezieht, ist
i« Loiussinä. Der Geringste ist in Rhode
Island, wo er nur SIW betragt.
unserer OGce nnd sägte uns, daß die!
Oekonomisten wirklich durchj
jenen Drohbriefvom Stim
men abgehalten worden wä
ren. E» würde eine Joe Smith
Affaire werden, hieß es in
diesem Briefe und die Drohungen
waren so schrecklicher Art, dag die ganze
Colonie beschloß nicht zu stimmen.
Herr Bäcker sagte uns ferner, daß sie, die
Oekonomisten, als Deutsche unter feindselig
gesinnten Amerikanern, schon manche trauri
ge Erfahrungen wegen ihrer Politik hätten
machen müssen. Hier sind Deutsche, durch
schändliche Drobnngen vom Stimme« abge
halten worden, aber diese Deutschen sind
WbigS ! ! sonst wäre« gewiß alle deutsches
Blätter längst »all gewesen, von dieser nnel
hörten Schandthat. Der Brief war an die
Herren R a pp, Väcke » nnd Schrei«
b e r addrefsirt, derselbe befindet sich in den
Händen der Anthoritäte» zu Beaver. Wir
hoffen die Urheber dieses Attentates, werden
der Strafe, die solchen Mordbrennern zu
kömmt, nicht entgehen-Deutsche Republ.
Wir lesen im Demokratischen Wbig der in
Baltimore herauskommt, folgendes über die
Gonvernörs Wahl in Maryland:
Wir haben den Banern und Landslenten
allcin zu danke», daß unsere Constitution und
unsere Gesetze nicht in die Hände des Loko
Fokoismus gefallen sind. Sie verhinderten
durch ihr treues AnHallen an Whiggrundsä
tze, daß unserm Staate nicht ein Gouveruöe
durch Männer aufgedrungen wurde die gar
kein Interesse an unsern Stimmkasteu haben
konnten. Hunderte von falschen Stimmen
wurden in Pennsylvau.en und andern Staa
te» aufgekauft und hierher transportirt.—
Durch alle Ungänge der Stadt, auf Rail
Roads, TnriipikeS, und zu Wasser strömte
eine Masse Gesindels jeder Gattung, gentil
und gemein herziq »m die Verschwörung gegen
die Souverainilät des Volkes Marylands
auszuführen. Männer die in der Nähe der
Stadt wohnten oder arbeiteten, mußten erst
iir der Stadt stimmen und eilten dann nach
den nächsten Potts in drn <k»un»,-s, „n, znn,
zweiten oder drittenmal ihre Stimmen abzu
geben. In Blue Ball. GovauStaun, und
ReiSterStaun wurden diese Unterschleife mit
erschreckender Dreistigkeit betrieben - Ans den
Wegen zwischen Baltimore und den oben ge
nannten Plätzen waren Wagen, Karren und
sonstige Fuhrwerke den ganzen tag geschäftig,
nm gesetzlose Stimmgeber von dem einen
Ort nach dem andern zu schaffen Die gan
ze Mannschaft eines hrlländischen Dreima
sters, 17 Mann, lauter Holländer, und Un
terthanen eines fremdes Staates mußten
stimmen. I« Baltimore Caunly waren alle
Richter Lokos, die Erpreß dazu gewählt wa
ren die schändlichen Umtriebe der Lokos zu
fördern. Bürgerscheine Verstorbener wur
den oft 7 mal gebraucht. Ei» Loko Foko
Anführer im Suden unserer Stadt hatte
sogar einen ganzen Waschkasten voll solcher
Biirgerscheine, die mehr Stimmen an diesem
einzigen Wahltage lieferten, als ihre frühere
Eigener vielleicht in ihrem ganzen Leben ab
gegeben hatten. Gewissenlose Schurken gi»,
gen von Ward zu Ward und gaben ihre
! Stimmen ab wo sie n»r konnten, so kam es
> daß die LokoFoko Partbei ein? an
unsern Polls »der die WhigS bekäme».—
Aber das war noch nicht alles was sich dir
Lokos an jenem Tage zn Schulden komme»
ließen. Die Hefe unserer Stadt, der Aus
schuß der Menschheit, Diebe, Räuber und
Mörder wurden gemiethet, nm die PellS mit
Kniitel« Messern uud andern Mordinstru
meiiten bewaffnet zu umstehen, welche die
rechtlichen Stimmgeber zurückdrängten, sie
beschimpften und mißhandelte«. DaS ist die
Loko Foko Demokratie der heutigen Tage.—
Durch schändliche Betrügerei wollen sie uns
nm daS Recht bringen, Misere oberste Magi
stratSperson im Staate zu wählen, aberDank
der Unverdorbenhe« unseres Landvolkes,
ihre Chikanen halfen ihnen nichts.
Der Prediger Ehrenström langte
am löten September in Buffalo an, um bei
seiner ihm von Deutschland vorangegangenen
lutherischen Gemeinde, die sich iu der Nähe
von Tonawanda niedergelassen hat, daS!
Predig» - Amt anzutreten. Wie bekannt,
wurde Pastor Ebrenström wegen Verwerfung
der in Preußen allgemein eingeführte« Union
durch die preußische Regierung verfolgt, und
zur Lchaude deS aufgeklärten neiinzekien
Jahrhunderts auf der Reise nach Amerika in
Hamburg gefangen genominen, unter Mensd'
armerie - Begleitung nach Berlin, »nd von
da nach Magdebiirg auf die Festung gcschlrpt,
nm ihn wegen seiner gegen die Union gehalte
nen Predigten zn bestrafen. Die Frende
seiner Gemeinde, so wie die der hiesigen Lu
theraner, war groß. Mit kindlicher Liebe
wurde er empfangen, und am Abend desselben
Tages brachte ihm der Musik- und Gesang'
chor der lutherischen Gemeinde ein herzliches
Willkommen, bestehend in einigen gut ausge
führten Choral-Gesängen. Er stattete dem
Chore feine« Dank ad, »nd redete darauf die
versammelte Menschen-Masse, ungesähr «NO
an der Zahl, in kräftigen und liebevollen Wo
rten an, die seine Freude, in dem neuen Vaier
lande mit solcher Liebe empfangen zn werde»
ausdrückten, pries sich und Alle glücklich, in
einem Lande gesegneter Freiheit zn leben, wo
man deS Despoten Ruthe nicht kenne, und
Jeder ungestört seinem Gölte dienen könne,
nnd schloß dann m>» einem Gebete um Erhal
tung der Kirche, der Landes Freiheit, »nd der
Einigkeit unter dessen Bewohner.--Freimut, l
Ein glücklicher Bleigräber in Dubnqe (de
ren eS nebenbei gesagt nur wenige giebt) ist
beim Einsenken e.nes Schachtes auf ei. e
Hölle gestoßen von ItXX» Fuß Länge, >5 bis
4» Fuß Breite und >2 bis :k> Fuß Höhe, dle
eine» iiiierm Blichen Reichthum von Bleierz
enthält. Der Glanz schimmert beim Emire- !
ten mit einem Licht in tausend Funken znriick.
Sachverständige schätzen den Fund auf »
Millionen Pfniid. Der Name deö Finders
ist Booth. -
Die Anzahl der spolitischen Flüchtlinge in
Fr inkreich bet.ng am l. Januar >844 »och
14.2«z Prionen, von den 48<X) von der
französijchen Negieruiig mit 2,ISUMt>
«»trrliiiyr werde». Die Mehrzabl derselben
5.»d Polen, Spanier nnd Italiener, n»r sie
ben davon Deutsche. Im Ganzen hat Frank
reich seit 1.-«I s»r N« polilischc» Ftiichiliiigc
an Unterstntziiiigkii l» Mill Arks, verausgab!
!Dle Post Office Reform
! Die Wichtigkeit, nein die dringende Noth
wendigkeit einer vollständigen Postreform,
durch den nächsten Congreß, sagt der N. ?1
Republicsn, wird jede» Tag einleuchtender.
Da» Department befindet sich gegenwärtig
in einem solchen Zustand, daß seine Ausgabe
die Einnahme in dem, am I. Juni endende»
Jahre »m eine Million Thaler »verstieg.—
Diese traurige Lage wurde theilweise durch
die Geschäflsheininungen und die dadurch
veranlaßte Verminderung der Corrcspondenz
hauvtsächlich aber durch die Privat Erpreß
vosten, welche Briefe auf den gangbarsten
Straßen ZV Prozent niedriger als die Ver.
Staaten Post besorgen, bervorgrrnfen. Die
se Unternekmunqrn dehnen sich um so schneller
anS, aIS die Regierung sich beniühte, sie zu
unterdrücken und in Folge dessen nur die
Thatsache bekräftigte, daß sie keine gesetzliche
Gewalt hat, Privalposte» zu verbieten. Un
glücklicherweise wurde dadurch der letzte
Damm niedergerissen, welcher den morali
scher« Tbeil der Gesellschaft verhinderte,
sich derselben zu bedienen und jedermann
macht nun von dieser bei weitem wohlfeileren
Gelegenheit, bei Versendung seiner Briefe
Gebrauch. Es ist keine Möglichkeit für das
Post Department, sich unter solchen Umstän
! den hallen und seine Auslagen decken zn
können, außer es verringert das Porto der«
maßen, um jede Eoncurrriiz von Privatuntrr
nebmungPi der Art niederzudrücken. Zu
diesem Zweck aber ist es unumgänglich noth
! wendig, das gegenwärtige Prinzip, daß sich
! das Department selbst ernähren müsse, aufzu
! geben und den jetzt wohl gefüllten Schatz zu
Hülfe zu rufen.
Durch Vernachläßignng und ungeschickte
Leitung ist die ganze Anstall» ,n Grundsätzen
so wie in der Äuoführnng, Jahre zurück. —
Längst schon hätte das Porto erniedrigt »nd
mit den Warenpreisen, Reinen und der
gleichen auf gleicher Stufe gehalten werden
sollen. Welcher Fabrikant oder Kaufmann
I könnte Geschäfte machen, wen« er darauf
! bestände für seine Leinwand ?7j Cents per
Aard zu fordern, weil das »> IBIK der Preis
j gewesen sei ? Er wurde gewiß nur wenig
! verkaufen ; nnd derselbe Fall ist mit dem
Post Department.
Die Verbindungsmittel baben sich unend
lich verbessert, die Reisekosten find auf den
! zehnten Theil herabgekommen und die Preise
aller Gegenstände sind erniedrigt ; dennoch
aber kostet ein Brief, den man nach Boston
oder anderSwobin versei»det, noch eben so
! viel Porto als er vor 5« Jahren kostete. —
Eine Reform ist durchaus nothwendig oder
! das Department wird eine jährliche Bürde
des Föderal Schatzes.
Landswirtl, schaftliches.
T h i e r 112 Ii t k e r u n g—Nachsteherden
dem Genessie Farmer entnommener Artikel
! verdient die aufmerksame Berücksichtigung
i eines jeden L.indwirthS :
j Wer ver zehn Jahren gesagt hätte, daß
die Thiersütiernug wissruisitafilich betriebe»
werde» könnte, würde ausgelacht worden
sein. Aber druuoch ist etwas an der Sache,
nm guleS Schweine, und Rindfleisch zu er
zeugen. Man weiß schon lange, daß gewiss.'
j Futtcrarten das Niel, ,»ekr»iästr» als ande
re. Die Untersuchung der genauern Bestand-
theile desselben baben zn d. m Resultate der
uitteiistehcudcn Tabelle geführt:
llX) Psiind Bildung Bildung
eutl alien: von Fleiftl,. von Fett.
Erbsen 2.9 51 j
Bohnen ZI 32
! Hafer IN! «q
Gerste 14 tiB
l Heu 8 tiB
> Rüb.'ii l 9
Kartoffeln 2 24j
j Carrotken 2
j Runkelrüben > ! 8i
! Welschkorn I2Z 77
Aus dieser Tabelle geht die große Verschie
! denl-eit der Fuiterarten, um Fleisch oder Fe.t
zu erzeugen, bervor. Z B. Halen Erbsen
das am meisten Fleisch bildende Prinzip nnd
. Korn ist die Frucht, welche am meiste» Fett
! hervorbringt. Es enthält » Procent Oel.
I Dir Untersuchung des Chemisten stimmt
! hier mit der Erfabrnng des Baueis überein,
denn jeder w. >ß, daß zwar Vieh durch Hafer,
i Gerste u. dgl. wäclst ; durch Korn jedoch
viel schneller gemästet wird. Durch Kochen
wird daS Funer noch nabrkaster; beabffch
tigt man WachStbnin, so gebe man weniger
Korn und Kartoffeln, und zur Mästung mehr
Korn.
Das Hauptergebiiiß dieser chkMischenNach'
forschnng bestebt aber in der Thatsache, daß
die Früchte, welche am reichhalligsten in Oel,
zur Mästung am beste» geeignet sind, wie die
Schweinefittternng an Nnssen nnd Bucheln
zeigt. Es steh« deshalb in der Gewalt des
B-nerS durch das Ziehe» solcher Fruchte, die
Mästung seines Viehes schneller als durch die
alte Merbode zi b. wirken. Die Sonnenblu
me enthält am meiste» Oel, man sagt 4(1
Prozent. Durch das Verni.schrn «nd Mab
len einer kleine» Quantität derselben mit
andern, Futter, wird die Mästung ungemein
befördert.
Nächstdem sind noch folgende Ziegeln;i'.
!.) DaS Vieh warm nnd rnhig zu lxilten.
> 2 1 DaS Futter durch Koche« und Gähren
leicht verdaulich zu machen.
! 3 1 DaS Futter durch ölic»? Substanzen
in gehöriger Proportion zu
vermischen; den» zu »ic>. Oel mach, da?
Fleisch zu weich —ib.
GroßrrDi r b st a b I —Am vorletz
ten Freitag Morgcn wurde ei» großer Dieb
stahl au dem Tith Hof - Wirth« hanS, in der
Callowbillstraße, Philadelphia, verübt. Ein
Herr, de? daselbst logirie, gieiig ,» das Tpei
sezimnirr in» z» frühstücke», niid bieng seinen
Ueberrock in einem andern Zimmer an den
Nagel. Bei seiner Rückkehr fand er daß
ihm fein im Reck befindliches Taschenbuch
mit 4M Thaler in Geld nnd !»V0 Thaler in
CheckS enllvrutr« worden war.
VerSt. Senator von Ver»
in o n ». Die Gesetzgebung vom Staat Fer
ment, wählte den Achtbare» S. S PWWS
tWb'g.) iviedei nm als Ver S»aa»e»M«.,-
lor, snr enieit Zeitraum von t»
l 4ien Marz an.
Die Stranßenjag d.—Den Dampn
dürste es nicht nninteressant sein zu
auf welche Weife man die schönen
federn erhält, mit den«n sie sich so gern/
schmücken. Die gunstigste Zci». den Strauß)
zu jagen, ist die, in welcher er seine Eier
Bekanntlich stellt sich das Weibchen, nachdem«
eS die Eie, tn dem heißen Wüsteirfande verj»
borgen hat, in einiger Entfernung von jewrr
Stelle hin, Ivo es «»beweglich, stier »nf das
Nest blickend, stehen bkidi, bis daS
chen, das der Hunger in die Wüstes treibt,
Muckksmmt u»d es ablöset. Da fnttit das
Weidchen seinerseits Nahrung in der Muste,
während das Männchen Wache hält.
bald nnn ein Bednii» merkt, wo flch e»n>sol«
cheS Nest befindet, bauet er sich zuerst in Her
Nähe eine kleine Mauer von Steine» at»f,
hinter welcher er sich »eedirgt nnd ged»ti»'g
wartet, das Rohr >rines Gewehrs auf dieser
Brustlekne aufgelegt, bis das Männchen vo«
dem Weibchen sich trennt nnd in der Ferne
verschwunden ist. Glaubt er, der Knall
seines SchußeS k»nne von dem Bogel nicht
mehr gehört werden, so entschließt er sich los
zudrücken, eilt dann zu dem Vogel, der »nter
seince Kugel gefallen ist, richtet ihn wieder
auf, giebt ihm dieselbe Stellung, welche er
früher hatte, verstopft daS hervorquellende
Vlnt, verwischt jede Spur deßelben ans den»
Sande »nd begiebt sich wieder aufdie Lauer.
! Nach einer odee nach zwei Stunden kommt
daS Männchen zurnck und obue Argwohn
! heran. Der Jäger fchiefit mit sicherer Hand
! und bemächligt sich alSdan» zufrieden seiner
Beute. Bisweilen mdeß macht der Schuß,
! welcher des Weibchen töotct, oder irgend ein
! anderer Umstand daS Männchen stutzig ; es
entfliebt im Gallopp seiner hohen Beine, die
denen des Kameels gleichen, bewegt heftig
die Flügel und wirft hinter sich große Steine,
von denen mehr als einer der Jäger trifft
und verletzt, welcher dem Vogel nacheilt. Die
wunderbare Schnelligkeit des Vogels ermü
det meist die Kraft deS Menschen; wenn
dieser aber aiiStauert »nd ihn erreicht, so
beginnt sogleich ei» erbitterter uud schreckli
cher Kampf zwischen beide» Der Zorn des
! Straußes ist wahrhaft fnrchtbae ; er breitet
seine Flügel ihrer ganzen Auedehniing nach
anS, schüttelt dieselben i« ungestümer Wuth,
j s.barrt fortwährend mit seinen unermüdlichen
Füßen in dem Sande und sucht durch Geschrei
durch eine Wolke feiueu StaubeS, in dir er
sich hüllt, seinen Gegner zn betäuben nnd zu
blenden. Der Ausgang deS Kampfes ist fnr
ihn fast immer verderblich, nicht selten aber
bezahl« der Jäger auch seinen Sieg mit dem
Verluste eines Auges. Vierzehn bis zwanzig
Tage nach Beendigung der Legezeit füllen sich
die Bezare von Bagdad und DamaSk mir
Beduine«, die dort ibre Beute vk.kaufe«.—
Dann kehre i sie znriick zu ihren Stämmen,
beladen mit verschiedenen Gegenständen der
Toilette oder mit Lebensmitteln, die sie gegen
ihre Stranßenfedrrn eintauschlen: dann
auch wähle» ste sich eine Frau, und nnier
fallen Zrlten finde« große Festlichkeiten statt.
D-Rep.
Gefährlichkeit eiserner Dampfschiffe.
! Ei» mei k'viirdigrr Unfall ha? sich unlängst
mit dem holländischen Dampfboot 'Elberfeld'
anf seiner Fahrt von Rokkerdam nach London
zugetragen, der aufS Neue ernsthafte Betrach
ittngen über die eigentliche Ursache deS rätk«
selhasien Verschwinde,is des großen Dampf
schiffes "President," dessen sich unsere Leser
unzweifelhaft erinnern werden, hervorruft,
und sehr l ekerzigenSwerthe Warnungen gieb
die wir beim Ban unserer Schiffe wohl beim»
tzen können. Erwähntes Dampfschiff "El«!
berfeld" segelte am 22sten Februar dieses
Jahr bei leichtem, wechselnden Winde von
Biielle, AIS man der englischen Knste sich
näherte, fiel einem Passagier, Namens
B ii s ch, die seit ihrer Abfahrt von Brielle
sehr veränderte Bewegung im Schiff auf,
! indem eS viel mehr z trerte als früher; kaum
hatte er dies bemerk', aIS seine geheimen
Befürchtungen sich n«r zn schnell aIS gegrün
det bewiesen. Er drang in den Eapirain
Siranach, ein Boot in Bereitschaft zn halten,
weil er der ftsten Ueberzeugung fei, daS eiser
ne Schiff würde kaum so lange halten, nm
sich retten zu können. Kurz nach dieser Un
terredung trat aber ein Umstand ein, der
alle weitern Entschlüsse abschnitt; denn >0
Minute« vor» Übr borst daS Schiff gerade
iu der Mitte auseinander. Busch stürzte
an« der Cajnte, uud fi l rücklings mit noch
zwei Andern in das zur Abfahrt bereit gemach,
«e Boot; er ergriff daS Steuer, und brachte
das Boot in den Wind gegen das Schiff, um
v»n der Mannschaft so viel als möglich ,n
retten. Das Wrack gewährte in diesem Au
genblicke einen schrecklichen, aber dennoch
große Ehrfurchl erregenden Anblick Der
durch dir Zus'mmendrückung gesprungene
Kessel waif zischend und sprudelnd Massen
von Dampf und beißen» Wasser empor, nnd
das Schiffsankplötzlicl, mit einem fnrchtbaren
Knall. Bis auf drei uiigliicklich» ?e»te wnr«
den Alle gerettet. Wie ein Traum begab
sich Alles. In dkr Zeit von fnnf Mnnteu
war dir ganze Catasteophe vollendet. Wohl
ist eS erlaubt, bei dieser Gelegenheit au dtn
geheimnisvollen Untergang des ' Presidenten'
zn erinnern, bei dem Niemand übrig blied,
i? it das Ereigiiiß erzählen z» können. Auch
jeurS Stl'iff war von Esen. Jedenfalls
rechtfertig» nch der dringende Wunsch, den
Ban von Eisernen Schiffen einer sorgfältige,
ren Voruntersuchung zu untrrworfk». in w>«
fern nämlich dieses spröde Metall inVergleich
mit dem biegsamen, febnigen Holze fähig ist
in großen Schiffen der ungeheuern Belastung
in der Mitte vo» Maschinen, Wasser unt
Kohlen zu widerstehen.—Ballimorr Demo?
Ein alter Predige r —Das "Uti
ea Baptist Register" sagt daß der Ehrw. Hr
BenjaminHoveyam letzten Sonn>
rag iin abgewichenen September Mona» ir
der Baptisten Kirche, Breite Straße, in je,
ner Stadt, des Nachmittags predigte. Dei
ehrwürdige alte Herr bat bereits sein r i r
Kundert u ii dzehntes Lebensjahi
! erreicht.
Eine alte Frau in dieser Stadt, sagt da<
Troy "Budget," welche »ii Jahre alt ist
> war vor einigen Tagen bei der Geburt eine«
Ur-llr-Enketin im Stande zu sagen : "stebi
auf Tochter, und gehe zn deiner Tochter
Tochter hat eine Tochter es lebten nämlicl
fünf auf einander folgende Gescijlechter vor
derselben Familie-aUe weiblichen Geschlecht«
Trov snr immer !