Der Lecha Patriot und Northampton Demokrat. (Allentaun, Pa.) 1839-1848, August 31, 1842, Page 2, Image 2

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    IQ"NachfolgendeS entlehnen wir ans der
"Stimme de» Volks" eine Porter Zeitnng
von Cchnylkill Caunty.
iDeleqaten-Tystein.
Es ist nnvetkennbar, daß das Delegaten«
System, welches die einzige Schutzwehr dcr
demokratischen Sache ist, immer mehr und
mrkr in der Achtung des Volks sinkt und schnell
seinem Untergänge zueilt. Woher kommt die
ses, fragt sich mit Besorgniß mancher Freund
der Volkssache; und leider muß er sich in
demselben Athemzuge die Antwort geben : Es
entsteht aus de» vielfältigen Mißbräuchen,
den Diejenige» mit dem System treiben, wel
che bisher fast allen Nutzen daraus zogen.
Männer, welche durch dieses System erhöben
sind, zeigen dem Volk ihren Dank dadurch,
daß sie Mißbräuche riilführk», durch welche
das System oder die leiter uiederbrecheu muß,
vermittelst welcher sie aufwärts gestiegen sind.
Wir beziehen uns auf die von den Aem
lerhaltern gemachten Anstrengungen, in eige
ner Person sowohl, als durch ihre Frenude,
Tie Srwählung von Delegaten z» stchcrn, wel
che ihnen günstig sind. Hierdurch wird dl?
Absicht des Delegaten-SystemS gänzlich ver
rilelt, und gelinde ansgesprochen, ist dieses
Verfahren iwchsi ungebührlich ; denn ohne
Frage ist die Absicht des Systems, daß die
Bürger eines jeden Tannschips ohne änßcrn
Zwang, »ach ihrem eigenen Gutdünken, De
legaten auswählen, dami' ihre Gcsi»n»ll->
gen durch besagte Delegaten in der Conven-!
lion ausgesprochen werden. Unmöglich kann
dieses aber geschehen, wenn »lteressirte Per
svnen sich in solche Wahl mislicn, die nichts
damit zu schaffen und keine andere Absicht ha
ben, als nur ibr persönliches Interesse zn be
fördern, ohne a»f das Allgemeine Rücksicht
zu nehm.'».
Geduldig uud mit großer Langmuth haben
die rechtlich Gesinnten im Volke dieses Jah
relang getragen, mit Widerwille» und Ab
scheu haben sie es angesehen. Alljährlich, ja
täglich nnd stündlich, vermehrt sich die Zahl
derjenige», welche mit großem Mißvergnügen
dem getriebene» Uiifiige zusieht, wodurch die
Reinheit des Delegaten-Systems geschändet,
nnd die wahre Gesinnung des Volks unter
drückt wird.
Es thut uns recht herzlich leid, daß »vir ge
zwungen sind, das Verfahren von Mitbrüder
unserer eigenen Parthei, ans solche Weise öf
fentlich zu rügen. Allein in Zeiten wie die
gegenwärtigen, wo unsere Parthei auf dem
Gipfel ihrer Macht, dcr größten Gefahr aus
gesetzt ist, getrennt z» werden, da wird es die
heilige Pflicht einer von Beamten nicht gefes
selten unabhängigen Volkszeitnng ungescheut
der Wahrheit das Wort zu rede» und ohne
Mcnschenflircht die unsern Untergang bedro
henden Mißbräuche zn rügen.
"Doch ist's gefährlich, Dies zn sagen,
4l»d bcsscr thut, wer davon schweigt:
Dem, der zu laut die Wahrheit geigt.
Wird leider oft in unsern Tagen
Die Fiddle auf dem Kopfzerschlagen."
DL/-SO« tausend Tkaler »vcqgewvr !
fen!
Die Tarbezahler vo» Pennsylvanien soll
ten die Thatsache bei der herannahenden Wahl
nicht vergeßen, daß die Ertra - Sitzung dcr
Gesetzgebung die Summe von hun
dert tänsend Thaler gekostet hat, und daß die
se Ertra-Sitzung blos deswegen bernseu wur
de, um den Staat in Congreß-Distrikte einzu
theilen. Nachdem die Gesetzgebung eine sol
che Bill passirt hatte, so steckte Gouvernör
Porter dieselbe iu seine Tasche, und weigert
sich, sie zn nntcrzeichnen ! Diese ungeheuere
Summe ist daher für nichts und wider nichts
weggeworfen worden, nnd wird daher bei der
nächsten Sitzung nochmals 2IX) taufend Tha
ler kosten, um dcu Staat wieder auf's Nene
in Distrikte einzutheilen. Dieses zusammen
macht also Kavier hundert tausend Thaler,
welche vo» vo» Bürgern durch Taren zn be
zahlen sind, und welche Summe, so zu sagen,
»aus deren Taschen geraubt werden !
Diese Handlung des Gouvernörs Porter,
wird von seiner Parlhei für gut gehalten und
tzie Loko Foko Drucker im Staat posaunen es
als recl»t und billig aus. Wird aber das
Volk, die hartgedrückteu Tarbezahler von
Pennsylvanien, seine Znstimung dazu geben,
daß es auf eine solche schändliche Weise mit
Schulden und Taren belastet wird ?
Hätte Porter die Bill mit scincn Einwcil'-
diinqcn au txc Gesetzgebung zuruckgcschickr, als
dieselbe in Sitzung war, uns wofür er hin
länglich Zeit hatte, so wäre wahr»chci«lich ei«
zie andere Distrckt-Bill von derselben pasnrt
worden. Aber er wartete erst, bis dieselbe
sich vertagt hatte, »nd dann läßt er durch sei
nen Staats - Sccretär de» Scheriffs Nach
richt geben, daß sie keine Wahlen für Con
grefiglieder halten sollten weil er die Bill nicht
unterzeichnen werde !—lst das nicht das Volk
schändlich betrogen und zu», Narren gehal
ten ?
Als die Tarbill beide Häuser passirt war,
wodurch die Loko Foko Parthei einen
pelten Tar auf das Volk sattelte, unterzeich
nctc Porter dieselbe augenblicklich. Dieser
Tar wurde auf das Volk gelegt, damit eine
Rotte von Loko Foko Contraktors, die den
Staat auf alle mögliche Weise übervortheilet
hatten, bezahlt werden sollten. Die Trnck-
H>ll, die eine Ausgabe von wenigstens lv»
bansend Thaler verursacht, unterschrieb der
(s'ouvernör, als dieselbe kaum passirt war I
So wird das Volk behandelt?—Weu Taren
gelegt, und Schulde» gemacht werden, so ist
sie Loko Foko Parthei immer bei der Hand,
lind gehen bereitwillig für das Raubsystem
«in.
Wir wünschen, dag das Volk vo» Pennsyl
vanien bei der nächste» Wahl diese Thatsa
chen vor Augen haben, nnd für ehrliche Re-
Vresentantcn stimmen möct>te, die für Spar
samkeit m»d Abschaffung der Taren gehen, u.
der jetzigen Loko Foko Mehrheit in der Ge
setzgebung einen Zügel anlege». Geschiehet
dieses nicht, so wird der Staat und d,e Bür
ger ruinirt, und wir werden immer mit noch
schwerern Taren gedruckt und in größre Noth
und Elend gestürzt. Der Wahlspruch bei der
bevorstehenden Wahl ist:
Loko Fokoism und Taren
gegen
Sparsamkeit, Reform, Einschränkung
nnd den Verkauf der öffentlichen
«Werke?
Bat. Wächter.
Dt« LokosvkoS und die Vank««
Dir Lekofoko Politiker geben immer vor die
Feinde der Banken und des Papiergeldes z»
seilt; »denn aber ihr eigener Vortheil dabei
im Spiel ist, zeigen sie sich jedesmal als die
Freunde der Banken und ciiu s »»eittlösbarr»
P ipiergeldnmlauss. Es ist iibcr uud über be
wiesen worden, daß es die Lokofoko Parthei
war,welche während de» lcztvcrflossenen zehn
Jahre die Anzahl der Banken in unserm Lan
de verdoppelt nnd den Belauf des Papiergel
des mehr als zweifach vermehrt hat; den» i»
allen den Staaten, in welchen die größte Ver
mehrung des Bank-Capitals stattgefunden
hat, war diese Parlhei in Besitz der Regie
rung. Im Gegentheil hat i« Staa
te», in welchen die Whigs die Regierung in
Händen hatte», die Anzahl der Bt.nke» sich
am geringsten vermehrt, und man sieht daher
auch daß i» dc» Whig Staatc» Delaware,
Nr» - Jersey Rhode - Eiland, Massachusetts,
Connecticut und Vermont die Banken am
heutigen Tage ihre Noten mit Gold und Sil
ber einlösen, nnd in viele» derselbe» ist eine
Einsielliing dcr Hartgcld - Zahlung eine fast
»iibckanllle Sache, während in den Staaten,
wo die Lokofokos die Rrgicning dcinahe n»
»ntrrbrochcn in Händen behabt haben, ganze
Schaaren der von ihnen anfgerichtetcn
SchwindclschapS ausgebrochen sind.
Wie sehr die .Handlungen derLokosokoS mit
ihre» Vorgebunze» und Erklärungen im Wi
derspruch stehen, davon gaben sie bei der letz
ten Sitzung unserer Grsctzgcbnng wicder ei
nige starke Bcwcise. Es ist bekannt, daß die
Lokofoko Mitglicdcr von Alt Bcrks, Bncks,
Chcstcr und eiulgcn andern Caniities für die
Erneneriing des Freibriefs der Farmers Bank
vo» Bncks Cauuti», stimmten. Obschon sie
Vorgabe» gegen alle Banken zn sein, und sie
forkwähreiid als betrügerische nnd verdorbe
ne Institutionen verschreien, stimmen sie den
noch dafür, wenn eine dieser Institutionen in
ihrer Nachbarschaft aufgerüistet werde», soll.
Viele von ihnen stimmten fnr die Farmers
Bank von Bncks Caiinty, weil dieselbe eine
so gute Bank wäre! Nun lasset uns
sehen was die Lokofokos eine gute Buik Heis
se«. Der letzte Bericht dieser Bank an den
Gcneval-Anditor wnrde am ersten letzten
Mai gemacht, woraus erhellet, daß damals
ihr Zustand solgeuder war: Epecie im Gc
wölhe 4 tausend <»»2 Thaler; Note» in Cir
kulation SO tausend Thaler-odcr drei
zehn Lunlpeiitkaler zu einem Thaler in Hart
geld ! Herr GriffithS, eins dcr Lokofoso Mit
gliedcr vo» Bncks, gab ciiie begeisterte Schil
derung vo» dem gcfniitcn Znstande dieser
Bank—nach welcher dieselbe als ein Musicr
von rincr Lokofoko guten Bank zn betrachten
war, nnd ans dieser Urstlche stimmte» viele
dcr Lokofokos für dieselbe. Pf»i über solche
Heuchclci! VoikSfrclind.
Die National-iZchnld.
Wcnn die »»verschämten »nd hartgesich
tigen Loko Fokos sich getraue» z» sage», daß
die gegeiiwärtigc Administration eine nnge
heure National Schuld geschaffen habe, so
laß die folgende Angabe sprechen wie und
dnrch wen sie ans u»S gebracht »vurde!
In 1«37, Van Burcn fand in
dcr Vcr. Staatcn Schatz
kammer «18,236,000 00
Er verkaufte Ver. Staaten
Bank Stock zu dem Bclauf
von nahe 8,000,000 00
Als er aus dem Amt trat hat
te er Schatzkammer Noten
ausstehen zn dem Belauf
von 5,000,000 00
Er lieg gleich Verwikligungen,
die durch den Lokofoko Con
greg von IBM-40 geinacht
- wurden, unbezahlt, zn dem
Belauf von 24,710,008 00
Privat Ansprüche, unbezahlt,
deren Bezahlung aber er
mächtigt war, ungefähr 4,500,000 00
Ganzcr Bctrag, «0,455,008 00
Addirc hierzu die Regicruu.qs-
Ausgabcn währcnd dcr
Verwaltung vo» Van Bu
re», in runden zahle» 159,000,000 00
es stcllt sich die Sum
me von 210,455,008 00
in baarcm Gcldc »volchc vergeudet oder ver
pfändet »vurde, von 1837 bis'4o; welches in
einem einzigen Jahre mehr ist als während
der 4jäbrigen Verwaltung von John Ouincy
Adams ! Von dicscr nngcheuren Snnimc
warcn noch Sechzig nnd ein? halbe
Milllou unbczahlt als Gcn. Harrison ins
Amt trat welche ihm als ein Vcrmächtniß zu
scincr Administration zurückgcblicbcn waren.
har. Telegraph.
Die ungleiche Last.
Nie wnrde ein so unglcichcr, ungerechter
nnd drückcndcr StaatStär ans das Volk von
Pcnnsylvaiiie» gelcgt, aIS jcucr vo» der letz
ten Loko Foko Gesetzgebung. Jener Tarist
erstlich gerade doppeltso hoch als er vori
ges Jahr war, und zweitens fällt derselbe
»Leblos auf neunzehn Caunties im Staat
—durch das unrichtige und betrügerische As
scßment, welches in den übrigen 35 Caunties
gemacht wurde. Die deutschen CannlieS
namentlich, müsse» die Ausgaben dcr Regie
rung bestreiten »nd zugleich »och mithelfen
den Schüllar zu bezahlen, um die Kinder in
d?n übrigen 32 Caunties zn linterrichten !
Dieser nngercchtc Tar fällt auf folgende
Cannties, deren Bürger die Lasten der übri
gen zu tragen haben, nämlich : Dauphin, Li
banon, Laiicaster, Berks, Cumberland, Lecha,
Northampton, Colnmbla, Northumberland,
Franklin, Union, Centre, Lycoming, Hnnting
don. Ehester, Montgomery, Delaware und
die Stadt und das Caunty Philadelphia.
Diese CauntieS bezahlten unter dem Tar
arfttz von vorigem Jahr in dir Staats-Schatz
kammer die Summe von 510 tausend, 730
Tl'aler, und empfiengen aIS Gcldverwilliqun
gen für Schulzwecke 228 tausend IS« Thaler,
während die anderen 32 CauntieS die Sum
me von 75 tausend 278 Thaler mehr erhiel
te», aIS de» ganzen Belauf des TarcS den sie
in die Schatzkammer bezahlten !
Die Bürger von Pennsylvanien sollten sich
erinnern, daß dieser Tar durch das »euliche
Gesetz verdoppelt wird, und wenn der
selbe durch die nächste Gesetzgebung nicht wi
derrufen wird, oder ehe das neue Asscßmeu«
gemacht wird, so müssen obige 18 Caunties
die ungeheure Summe von »seiner Milli-!
?n nnd »tn m»d zwanzig Tausend, vier Hun>
dert und zwanzig Thaler Staatstar bezah
len ! !!
Die Tarbezahler in diesen Cauiities sollten
diese Räuberei am Tage der Wahl nicht ver
geßen. Wenn sie für Loko Foko Glieder der
Gesetzgebung stimmen, so bleibt dieser drück
ende, ungleiche und ungerechte Tarauf ihnen
—und sind gebunden denselben fnr die übri
gen 32 Caunties z» bezahlen. Wenn sie das
demokratische Whig Ticket stimmen, so wird
dieser schändliche Tar widerrufen.-Wir sa-
gen, wenn wir einen Tar haben müssen, so
laßt denselben in rechtmäßigem Verhältniß
auf j e d e n T he i l des Staats fallen und
nicht blos auf einen besondern Theil. ib.
List über List.
Emgcwisser M«nn, der gewohnt war, vor
Schlafengetie» seine Hosen an der Wand ne
ben dem Bette anfz«hä»gen, machte jeden
Tag die traurige Entdeckung, daß sich wäh
rend der Nacht das darin gewesene Geld ver
mindert habe. Da ausser seiner Ehehälfte
niemand in das Zimmer kam, auch sonst Nie
mand ansser ihnen beide» darin sich befand,
so >»»Hte lein Verdacht natürlich auf dieselbe
fallen. Er stellte sie darüber einige Mal zur
Rede, wurde aber alsdann mit einer solche»
! Last vo» zärtlichen Namen und Ehrentiteln
überbaust und mit öffentlicher Klage bedroht
! daß er froh war z» schweigen oder die Sache
5 mit einem gezwungene» Scherz zu beendige»,
j "indessen dauerte» dir nächtliche» Visite» i«
seiner Hosentasche eben so wohl fort, als sei
ne desfallsige Vermuthunge» uud Uufchulds
z betheuruuge» seines Weibcs. Er sann dcin
j nach alles Ernstes darauf, sie zn entlarven
nnd fein Schntzgeist, wahrfchci«lich ei i ehe
malige Poiizciagent, flüsterte ihm ein un
trügliches Mittel ein. Als er, wie er gewohnt,
die Hosen au die Wand aufhing, legte er in
die Tasche, worin sein Geld war, Kienrnß,
ol'>«<dag die Fra» es bemerkte, »ud legte sich
schlafe». Diese gieng, als sie sich überzeugte,
daß er fest schlafe, nach ihrer ausserordentli
che» Kasse, grübelte still in der Tasche herum,
um wo möglich größere Stücke kerauszufii»-
de,i. Sehr ziifriede» mit dem Resultat ihrer
geheime« Forschungen legte sie sich wieder in
das Bett, wischte sich mit der Hand den
Schweiß ab, den die Geldoperationcn ihr in
der Besorgniß, daß der Mann erwacl»en könn
te, verursacht hatte, und schlief ruhig bis am
Morgen.
Der Ehemann saß bereits ansqerichtet im
Bette und betrachtete »??it unnennbarem Ent
zücken seine reizende Fran, welche ihr Gesicht
so wunderschön gemalt hatte, daß ein Todt
! kranker sich des Lachens nicht hätte erhalten
können. Endlich erwachte sie, rieb sich die
! Augen und sagte zn ihrem Gemahl: "so bist
j Dli schon wach? hast D» wohl geschlafen,
j mein Lieber?" —"Nichtsonderlich erwiederte
dieser, "mir träumte, Dn habest mir diese
Nacht Geld aus der Hosentasche genommen.
! Ich sah Dich so deutlich." "Willst Du sclnvei
, ge» ? Grobian ! Zänker! Dummkopf?c."
rief ihm die Erzürnte zn, "verfolgst D» dein
»»schttldiges Weib schon wieder mit Deinem
! ver ten Argwohn ? jetzt ist meine Geduld
aus; ich werde mich sogleich ankleiden lind
! zum Richter gehen "Da thust Du ganz
recht, meine brave Frau ! erwiederte der Ehe
mann im spottenden Tone—"Du ersparst mir
dadurch eiueu Gaug. Nur muß ich Dir ra
the», daß Du vorher eine andere Schminke
' aufträgst; den» Deine jetzige verunstaltet Dich
! gar sehr. Betrachte Dich einmal im Spie
gel !" Dieses sagend, reichte er ihr eine» sol
! che» hin. Mit Entsetzen erblickte die Ueberli-
I stete ihr furchtbares Negcrgesicht, nnd gestand
> endlich, nach langem vergeblichen Zögern, ans
i Furcht vor den Folge»,—ihre Verirrung in
! die verhälignißvollr Hosentasche.
-Küht>er E i n b r n ch.—Am vorletz
ten Mittwoch Nachts wurde ein kühner Ver
such gemacht, das Wirthshaus des Hrn. Pe>
j ter Jvory, sen. an dcr Harmonystraße, 4
Meilen von Pittsbnrg, zn berauben. Drei
Männer kamen mit Knüttel» und einer Art
bewaffnet an das Haus. Sie befestigten zu
erst die Thüre eines Blockhauses, was mit
dem Wirthshaus i» Verdiudnng steht, um
dessen Bewohner von etwaiger Hülfe abzu
halten, stiegen dann durch ein Fenster der
Schenkstnde, befestigen gleichfalls die Thür,
i die nach dem obern Stockwerk führte, nnd
schlugen mit der Art die Thüre zum Schlaf-
gemach des Hrn. Jvory ein. Frau Jvory
erwachte zuerst durch den Lärm und fnchle
ihren Mann zn wecken, allein eine der Räu
! ber hielt ihr die Hand auf den Mund und
l versetzte ihr einen Schlag mit seinem Knnt
tel. Sie faßte den Knüttel Und wand ihn
fast aus den Händen des Schurken, als ibr
Gatte erwachte uud ans dem Bett sprang.—
Einer der ander» Räuber schlug auf ihn doch
rief sei» Geschrei "Mörder" seinen Sohn
herbei, der im zweiten Stock schlief. Er fand
die Thüre verschlossen, brach sie aber mit Ge
walt auf, erhielt jedoch gleichfalls einen
Schlag über die Hand von dem dritten Räu
ber, welcher als Schildwache an jener Thü
re gestanden. Der jnnge Jvory schrie nun
eiiieni Jungen im obern Stockwerk zn die
Büchse herbcijiibringen, worauf es die Räu
ber für gut fanden sich eiligst ans dem Stau
be zu mächen. Der junge Jvory verfolgte
! sie mit einer Flinte eine gute Strecke, schoß
auch nach ihnen, aber wahrscheinlich okne
! Erfolg. Man hat bis jetzt nicht crmittlen
können wer die Schurken sind. Hr- Jvory
erhielt einige bedeutende Verletzungen, die
jedoch sein Leben nicht gefährden. Die Rän
der haben nichts mit fortgenommen, ib.
Taxe n.
Der Perry Freeman macht folgende Be
merkungen über die Akte welche am Schluß
unserer Gesetzgebung passirt wurde.
"Das letzte Posseuspiel der Gesetzgebung
ist vorüber; aber das Volk muß theuer da>
für bezahlen. Der Geldmarkt ist zerstört,
nnd der Arbeiter ist außer Beschäftigung ;
aber dieTarenfind m ehr alsver
doppelt! Und zn welchem Zweck sind die
se Taren gehoben ? sind sie zur Bezahlung
der Interessen auf die Staatsschuld auzü
wenden ! Nein ! Nein !! Z»r Unterhalrnn.i
der Staatsräilbrr werden sie gesammelt, und
die Schuld der Republik bleib, »»bezahlt.—
Dieser zusätzliche Tar belänft sich z» etwa
zwölf h«i»drr»tansend Tka.
ler des Jahrsi, die jetzt von den bedruckten
Tarbezahler gesammelt werden müssen um
öffentliche Beamte zu unterhalten.
finden in
eine Osficielle-
Nachricht des Staatssecretärs an alle Sche
riffs der Republik, wovon wir schon vorige
Woche sagten, worin er sagt dag die Scheriffs
in ihren Proklamationen keine Wahlen für
Congreßmänner zu bestimmen brausen, weil
der Gouvernör die Distrikt-Bill nicht unter
zeichnen will. Woher der Staatssekretär die
Gewalt erkalten hat dieses z» thun, wissen
»vir nicht—wahrscheinlich ist es eine neue Re
gel, die in dieser erfindungsreichen Zeit von
unserm Lokofoko Gouvernör benutzt wird um
die Gesetze zn nntrrdtücken. Tin Gesetz wel
ches in der Gesetzgebung von 183!) passirte,
verordnet daß in 1840 eine Wahl für Eon
greßmänner gehalten werden sollte nnd alle
zwei Jahre nachher. Dieses Gesetz ist »och
nicht widerrufen nnd wie Porter ein Recht hat
durch feinen Sekretär gegen dasselbe zu prok
lamiren, bleibt noch ei» Räthsel. Keiner un
serer Leser wird sich erinnern können daß der
Executive dieses Staats frech gegen die Ge
setze wirkte. Eine solche That paßt besser für
eine» europäische» Usurpator wie für den
Gouvernör der großen Republik Pennsylva
nien. Liberale Bcob.
Die »euliche Ettra - Sitzung der Gesetzge
bung von Pennsylvanien hat den Staat »»»-
gefähr und zwanzig tausend Thaler
gekostet, welche Sitzung blos deswegen ge
halten wurde, um den Staat in Congreß-Di
strikte einzutheilen. Nachdem die Gesetzge
bung endlich diese Arbeit verrichtet hatte, lind
eine Distriktßill passirt», steckt der Gouver
nör dieselbe in seine Tasche, und weigert sich
dieselbe zn »nterzeichnkn !!! —Also wird die
Summe von zwei und zwanzig tausend
Thaler weggeworfen, blos weil jene Bill nicht
mit der seinige» des Veto-Gonvernörs über
einstimmt. Die Tarbill, welche diese Lo?oso
ko Gesetzgebung passirte, durch welche vier
Millionen Thaler ans dem Volke
geschraubt werden, um die Staatsräuber zu
bezahlen, ist sogleich von Poner unterzeichnet
worden ! ?!—Und die Truck-Bill, durch wel
che bei 100,000 Thaler ans der Schatzkam
mer genommen werden, ist vom Gouvernör
in z w e i M i » n t e n nach der Passirnng
iinterzrichnet worden. In Sachen, wo das
Volk nnd die Schatzkammer berankt werde»,
handelt die Loko Foko - Parthei sehr prompt,
nicht aber, wo das Volk einiges Interesse da
bei hat!! Wird das Volk dieser Versah
rnngsart wohl noch länger geduldig znsehe»?
Vat. Wächter.
Die Blinde.
Der Letzte Courier'erzählt fol
gende Begebenheit, die wir wörtlich mitthei
le» :
"Wir wann nicht wenig erstaunt, als wir
jüngstens, zwei ganz blinde junge Leute, ih
ren Weg »»begleitet nach dem Thurm der
Unabhäiigigkeits Halle nehmen sahe». Wir
fühlten beängstiget, sie möchten die drohend-
Gefahr der Locöluät nicht kennen, und näh
erten uns ihnen mit der freundlichen Be
nr-rknng unsrer Besorgnisse. Hierauf sagte
einer derselben, mit der anständigsten Höflich
keit, daß er zuvor schon einmal den Weg ge
macht, und jene Glocke berührt hätte, die am
4ten liily, I77tt die glorreiche Unterzeichung
der Unabhängigkeits Erklärung verkündigte,
nnd das« er nun beabsichtige seinem Freiinv
gleiche Befriedigung zu verschaffen."
Wir erachten dieses als eine» solchen Char
akterzng von Nationalität, der wenn er die
Brnst eines jede» Amerikaner beseelte, unsre
freie Institutionen so lange als die Zeit, hal
ten werden.
Solltenarme Lcnten i ch t ht i
rathen dürfen ?—M oelsh e i m,
(Baden,) den Isten Juny 1842. (Privat
Correspondenz.) Die Landstände unseres
Großi>erzogthnm6 haben ein Gesetz angenom
men, wonach Leuten, die nicht soviel Vermö
gen besitzen, »in eine Familie ernähre» zu
können, das Heirathen verboten werden
kann. In einzelne» Fällen möchte dieses
Gesetz gut sein, allein es ist gegen die Be
stimmung einer geregelten, gesellschaftlichen
Ordnung, nnd hauptsächlich ein grober Ver
stoß gegen die Freiheit und Wurde des Men
schen. Der gnte Arme, der ohne Vermö
gen seine Familie oft besser ernährt, als vie
le Reiche, die ihr Vermögen vergeuden, wird
dadurch auf die Bah» des Lasters und der
Unzucht geworfen, indem ein solches Ge
setz die wilden Ehen befördert. —Wieder ci»
Schritt näher zur deutfclsen Freiheit !—Zur
El're unserer Rheiiiheßischen Abgeordneten
muß ich sagen, daß sie das wa
ren ; aber die Zwiebel und Strnmpfmänne.-
stimmen dafür. sN. A- Staats;.
Rhode Island. Die Suffrage
Parthei, will an der Wahl für Delegaten
zur Convention für Veränderung der Eons»
tuiion aus folgende» Gründen keine Antheil
nehme» :
1. Weil die Constitution nicht dem ganzen
Volke zur Genebmigung oder Verwerfung
vorgelegt werden soll, sonder» blos denjeni
gen, welche unter derselben nach ihrer An
nahme zum Summen berechtigt.
2. Weil durch die Bill
so ungleich ist, daß die Städte, welche wenig
mehr als ein Drittheile der Delegaten wäh
len können.
3. Weil die Bill einen großen Theil der
ärmer» und arbeitenden Classe von Stim
me» abhält.
4. Weil sie auch de» natnralisirten Bür
gern des Stimmrecht nicht gestaltet.
5. Weil die 20 Tage Frist vom Kriegs
recht an nicht hinreichend ist, um der Suffra
ge Partkei gehörige Zeit zur Organisation,
zur Erwählung ihrer Constitution ». Ausein
andersetzung ihrer Ansprüche vor das Volk
gewährt.
Im Staat herrscht große Aufregung we
gen der Verhaftung eine« gewisse» Thomas
hoskins, eines Bürgers von Neu Hampshire,
welcher einen Brief des Gouv. Dorr an den
Hcransgeber des Woousoket Herald über
brachte, worin derselbe Erstere die Snffrage
P.,rthnaufforderte an den kommenden Wah
len keinen Antheil zu nehmen.
Eine alte Fran hat in der Nahe von Ken
sington, Maß, ihren Wohnort in einem
Walde aufgeschlagen, um das von Miller
propbezeihte Ende der Wett daselbst abzu
warten Als man sie fand, halte sie in l>
Tagen keine Lebensmittel zn sich genommen,
um sich für das großeEreigniß würdig vorzn
bereüen.
F » r ch t b a r e s F e u e r. In der
Nacht vom letzten Dienstag ans Mittwoch et«
wa um 2 Uhr ertönte in unserer unmittelba
ren Näherer schreckliche Ruf "Feuer" und
in demselben Momente uns auch die
ganze Nachbarsclmst hell erleuchtet das
große RauchhauS, am Eanal, einige hundert
Schritte von unserer Wohnung, stand in lich
te» Flammen. Man kann sich fast deinen
Begriff machen, wie hell die ganze Gegend
durch dieses Feuer erleuchtet war. Ans vie
le hundert Schritte weit konnte man wie am
Tag die kleinste Schrift lesen. 80, VON Pfund
Speck, welche darin aufgehängt waren, ga
ben dem Fener diese Stärke. Die benach
barten Hänser des Hrn. Gottl. Fischer und
I. N. Straub waren in Gefahr, wnrden
aber durch beständiges Benetzen der Dächer
gerettet. Das Rauchhaus selbst brannte bis
auf den Grund nieder.—Pinsb. F. Freund.
Lobenswert h.—Ans einer Harris
bürg Zeitung (the Signal) ersehen wir, dag
Hr. Nicely, nahe bei Hummelstaun, in
Dauphin Cauiily, in diesem Jahre zwei
hundert Büschel Weizen ausgedroschen
hat wovon er Einhundert an die Armen ver
qab und die ander» Einhundert nach det
Mühle sandte, mit dcr Verordnung daß der
Müller die Frucht an Solche die in gemäß-
Mtcn Vermögensumständen sind, an fünziq
Cents das Bsfchel verfanfen sollte. Hr. N.
-hat dieses aus remem Dankgesühl gegen sei
nen Schöpser, für die reichliche Erndte mit
cer er gesegnet war, nnv nm den Mangel
derjenigen zu erleichtern deren Mittel nicht
hinreichend, sind sich die nöthigen Lebensbe
dürfnisse anzuschaffen. Es ist zn hoffen »aß
dieses edle Beispiel noch mehre bewegen möch
le von ihrem Uebcrflnß an die Armen zn ge
ben, damit anch sie Ursache haben mögen sich
der siesegneten Gaben einer gütigen Vorseh
ung z« erfreuen.
Wie der "Hannover Herald" vom letzte«
Samstag sagt, so ereignete sich am Zysten
Jnli etwa eine Meile vo» Hampstcad, in
Carroll Cannty,folgcnder »aurige Vorfall.
Mehrere Leute waren in dcr Schcner dcS
Hrn. R. Richard bcfchäftigt Frucht mit
dcr Maschine z» drcschen, da ter Riemen
zerriß, und eiu ,2jähriger Sohn des Hrn.
Richard,welcher nahe dabei stand, denselben
anfaßte, »nd in die Maschine hinein gezogen
wurde, wodurch ihm ci» Arm gänzlich vem
Leibe weggerissen, und der andere zerbrochen
ward. Der Knabe war nach de» letzten Be
richten noch am Lcbcn, allein nur wenig
Hoffnung z» seiner Genesung vorhanden.
Fallen des ?vassers m den Nord- und Osi
Seen und den, Mit,läudiscl>en Meere,—
Schweden Nnd Italien ha» man schon seit lan
ger Zeit beobachtet, daß die See sinkt und
folglich das feste Land sich mehrt. Diese?
! Vorgang geht zwar nnr langsam, aber regrl
niässig und wie es scheint ohne alle Unterbre
! chuug von Statten. Nach den Beobachtii«'
gen H, NiccoliniS, eines Neapolitanischen Ge
ologisten, ist das Meer auf der West - Seite
Italiens vom Jabre 182-'! bis 1828 hnndert
und zwölf Millimetres gesunken. Dieselbe
Beobachtung wurdc in Schweden gemacht»
ohne jedoch dnrch gcnane Messung bestimmt
worden zu sein.
UnionCannt y.—Die demrkratischek
harrison Delegaten von diesem Caiinly ba«
be» folgcndcn Wablzcttcl gcbildct: Für Co»«
greß, William L. Harris ; Für Senator, Ner
Middleswarth; Für Assembly,Jobn A, Van
valzah; Für Commissioner, Salomen En
gel ; Fnr Register tind Recorder, Michael H.
Wcber; Für Auditor, S. H. Laid,
Es ftcut uns zu ersehe», daß die Demokra
tie vo» Umon ihren alten geirene» Diener
«nd Verfechter der guten Sache, Ner Mid
dleswarth, Eig-, als ihren Senater ernannt
hat. Eine Mehrheit solcher Glieder in der
Gesetzgebung, wie Hr. Middleswarth, würde
den Sraat bald aus seiner Verlegenbeit rei
ßen, in die er von einer Rotte grundsatzloset
Gesetzgeber gebracht wurde.
Armes, enteh r t e s PeI,I, sy l«
vanien!—Wir sind von einer glanbwnr»
dtgen Quelle berichtet, daß gegenwärtig in
der Schatzkammer dieses Staats keine Sil
Thaler in gutem Gelte oder guten Relicfno
ten sich befindet!— Der gan ze Vorrath besteht
iü Erie, Berks Caunty, Mayomensing, To»
wanda und anderen gebrochenen Reliefbank
noten. Noch keinen Cent znr Bezablnng dct
Jntcrcffcn, welche am lstcn August fällig wa
ren, ist vorhanden, und keine Aussicht zin
Abbezahln».; derselbe» zeigt sich, obgleich die
Bürger dnrch Taren teinabe darnieder ge
drückt sind; Pennsylvanien, edelinütbig, wöbl
kabend nnd ehrlich, steht jetzt entehrt und als
wortbrüchig vor dcr Welt!.' Alles dieses
baben wir dcr verschwenderischen Loko Foko
Administration deck Lavid R. Porter und sei
ner Bande von Raubvögel zu verdanken ! !
Vat. Wächter.
Rarität? n.—Eine deutsche Zeitung,
im westlichen Pennsylvanien, enthält eine An
zeige vom Verkaufe einer O.uack Medizin un
ter dem Titcl: "Familicn abführende Pil
len." Wir erwarten daß der Editor näch
stens erkläre, ob dnrch diese Pillen die Fami
lien ins Grab oder nach Teras abgeführt
werden ; oder, was vielleicht ftin könnte, ob
sie dcr Vater cinnchmen muß wenn die Fa
milie eines AbführungS-Mittelö bedarf ?
Eine andere deutsche Zeitung in unserer
Nachbarschaft enthält die Anzeige von einer
Qnack-Metizin, genannt "Moffats LenS-Ar
zenei," Mit vielen Empfehlungen begleitet.—
Wahrscheinlich soll dies Lehnö-Arinci keissen
nnd da würde man sich gar nicht wundern
wen» der Anikcl bei dieser Zeit rasenden Ab
gang findet. ib.
Der Buck-Eye Grobschmied hielt kürzlich
in Pittsbnrg eine Temperenz Rede, worin
durch einen Mob unterbrochen wurde. Die
Polizei mischte sich ins Spiel und die Anfüh.
rer wurden verhaftet.
Major Wm. Raybold, nahe bei Delaware
City, hat einen Contrakt gemacht dicfeS Jahr
IU,ZOO Körbevoll Pfirschen nach Renyork zn
liefern, zn «2 5«) den Korb, wa« «NM»be
trägt. Gute Geschäfte, bei dieser Gcldraren
Zeit.
Dcr Editor vom Susquehanna Register
sagt, wenn er vierzig Weiber hätte und neun
nnd treissig davon wegliefen, wollte er doch
Keiue davon publizircn sondern gern mit E<-
ner zufrieden sein.