Der Lecha Patriot und Northampton Demokrat. (Allentaun, Pa.) 1839-1848, January 26, 1842, Page 3, Image 3

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    A«r<b»tzarrr «„ftanf in «inctnnnti.
Hrntr vor ach» Tagen, den I lttN lannar,
fand »in großer Volks-Auflauf in Cincinnati
statt, wozu die Veranlassung folgende war.
D»e Court baite bei ihrer fo eben beendigten
Sitzung entschieden, daft die Roten aller so,
genannten unanrorisirten Banken deS EtantS
gesetzwidrig seien und nicht durch da« Gesetz
eingetrieben »Verden könnten. Dieser Um
stand, verbunden «it dew neul'chen Brechen
der Libanon Bank, von deren Roten zu der
Zeit viel in Eincinnati im Umlauf waren ;
und der Entschluß der Metzger, in den öffent
lichen Zeitungen bekannt gemacht, daß sie die
Roten gewisser Banken nicht annehmen »voll
»ten, trug alles dazn bei, dem öffentlichen Ge
fühl eine reitzbare Stimmung zu geben, wel
che sich mit dem Ausbruch endigte, den »vir
nun beschreiben wollen. Um 8 Uhr am Dien
stag Morgen bemerkte man eine große Ver
sammlung von Büßern,größtentbeils Hand
werker, an der Ecke der Maiu- und Dritten-
Straße. Bis 0 Übr hatte sich der Haufe zu
einigen Hundert vermehrt. Ihre Ahsichtwar,
die Roten der Cincinnati Bank (einer An
stalt, die in den letzten Zngen lag) fnr Roten
von einer weniger verdächtigen Institution
ansniwechsel», und angeiischeiiilich entschlos
sen, sich seihst zn rächen, ini Fall die Banksich
weigern ober nnvermögend sein sollte, die ver
langte AiiswechfrltMg zu machen. Zu der
Stunde, da die Bank ausgemacht wurde, wur
de eine Anzeige aufgeheftet, wodurch den,
Piihlikum die Anzeige gemacht wurde, daß in
Folge des Brecheiis von ber 'Mann Erpor
ting Compaiiie B.»»k (welche Tags zuvor ei
ne Ueberfchreibung ihres Vermögens gemacht
hatte) die Bank von Cincinnati ihre Zahlun
gen fnr zwanzig Tage eingestellt habe. Die
ses war schon genug; der Volksbanfe ver
schaffte sich sogleich mit Gewalt Eintritt in
die Bank, und fieng an alles zu zerstören,
«her, Papiere, Schreibpulre und Zäbltische
wnrden alle ans die Straße geworfen, nebst
ganzer Riese vo» gedruckten Banknoten, die
noch nicht «»terzeichnet waren. Der Hanfe
machte sich dann an das Werk der Zerstörung
mir Hebcisen, Schlegel, :c. Wäbrend diesem
Verfahren inachr? der.Scheriff feine Erschei
nung »ud forderre die Burger zum Beistand
auf, aher es wurde ihm keiner geleister, son
der» alle schiene» sich a» den» sumarischen
Verfahren zn ergötzen. Er suchre dann eine
Rede an sie zn hallen, allein er möchte eben
sowohl dem Winde oder der Verzweifelung
gepredigt habe». Das Werkt er Zerstörung
an dem Gewölbe wurde »nn fortgesetzt, wäh
rend eine Abrheilu»gder Aufruhrer den Sche
riff von dem Grunde weg trieb. Um I l
Uhr waren bei dre» oder vier tausend Men
sche» ,I?ge»wärtig. Alle Stobrs i» der Rach
darfchaft wurden geschloßt» »ad alle die ohern
Fenster der benachbarten Häuser wäre» vo»
Zwchauern angefnllt.
lim diese Zeit brach der Mob in die Mia
mi Bank em, die zwei Thnreii oberbalb der
Cincinnati Baak liegt. Hier wurde vou den
Anführern ehenfalls alles zerstört, worauf sie
ihre Hände legen keninen. Der Hausrarh
nnd die Gcrärhschafren wnrden zerbrochen —
die Bücher und Papiere wnrden zerrissen nnd
auf die Straße geworfen—und endlich wurde
das Gewölb erbrochn» und ein bedenteiider
Belauf in Nore» »nd Speele daraus entwen
det, welches jedoch nieder zurück erhalten
»viirde und die Räuber wnrden verhaftet und
na>s dem abgeführt.
Die empfangbareii Roten der Bank waren
de» Tag zuvor von de» Assignies weggenom
men worden und smd daher sicher. Wäh
rend dein wurde die Erchanae Bank, von
den» heriichtigre» le-H» Bateö geeigiv», (wel
cher die Leute durch die West Union Bank um
viele Tausende betrogen h«ben soll) von ei
»iem ängstlichen iin-d misimitbigen Hänfen ge
drängt, welche die Einlösung von Otis Ar
nold und Eonv Raschville Cbecks forderten,
die Bates in Nurl.nis gesetzt nnd einzulösen öf
fentlich versprochen h-tte. Diese Forderun
gen wnrden befriedigt dnrch die Auszahlung
von andere» Roren und "theils Speeie. Der
Haufe verlangte mm dir Einlösung der West
Union Roren, wovon sich ei» großer Belauf
im Besitz der Biirger befindet. Dieses wei
gerte er sich aber bostimnn zn thun Der Moh
Heng dann sein Werk an und zerstörte da«» In
nere der Erchange Baick gänzlich, rrieh Bares
fort und hrach in das Gewölhe ein, aber er
hatte einige Minmen zuvor (i'XX) Thaler in
Gold heimlicher Weise daraus genommen nnd
nach der Mayors Amtsstube gebracht. Zu
mächst fiel der Mob «ber die Brokers Office
von Longe? und Comp. her, welche ebenfalls
zerstört wnrte. Alks von Werth war?edoch
«schon einige Stunden zuvor weggeschafft wor
den, indem mau de» Angriff erwartet hatte.
Der Scheriff machte darauf seine Erschei
nung wieder mit ungefähr einem tntzenb von
den Citizen Gnards, indem die ührigen Frei
wiitigen sich weigerte» ansziirncken. Der
Scheriff und die Guards wurden jedoch von
dem Mob so heftig mit Prügeln nnd Steinen
beworfen, baß sie bald genöthigt wäre» den
>Grund zu verlassen. Als die hintern Reihen
de» Kampfplatz verließen nnd hart hedrängt
«varen, drehten sie sich nm u»d feuerten eine
Sslve gegen den Volkshanfrn, wodnrch iwei
oder drei verwundet wurden. Die
ses war die einzige Anstrengung, die von den
Vehörden zur Wiederherstellungder Ordnung
gemacht wurde.—Volksfreund.
Es leide» jetzt keinen Zweifel mehr, baß die
teranifche Santa Fe-Erpedition in mericani
sche Gefangenschaft gerathen ist. Die Mann«
schaft wurde in der Nähe von Santa Fe von
den Mericanern angegriffen ; sie vertheidig
te sicb einige Stunden tapfer, bis alles Pul
ver verschossen war »nd ergab sich daun, un
ter der Beringung, daß Iii»« sie an die Mren
ze von TeraS fuhren, ih >e>» dort die Waffen
wieder gebe» uiAssc nach Hause geben lassen
sollt?, Statt dessen aber wurden die Gefan
gen?» gebunden, rein ausgeplündert und nach
Ckikuakua abgeführt. Herr .«endall, einer
der Herausgeber des.N- O, Picayune, der
den Zug zu seinem Bergungen mitmachte, be
findet sich unter den Gefangenen.
Seitdem das Obige niedergeschrieben war,
empfingen wir den R- O- Picayune, welcher
den Brief sineö Kaufmanns i» Hkihnahua
an den .lkriegsfecreiür von Teras enthält
Der Bittsteller erzählt die Thatsache», wel
che sich auf die Gefangennabme des Porträ
tes der Expedition beziehe» und die er aus
dem Munve des BefekkShaberS desselben,
Odriste» W»i. Gook, erfuhr folAendcrmaßen ;
hend, war in der Rähr von Santa Fr ange-i
kommen und satte das HauvicorpS mit den
Wagen nud dem schweren Geschütze etwa 2W
Meilen »velt jurstckgelaße». Vier oder ftinf
Mann wurden nnn voransgeschickt, um den
Bedö/den den Zweck ihrer ee»d»,ig anzuzei
gen nnd ihnen zu sagen, daß sie mehr als
Freunde wie als Feinbe gekommen seien, daß
st, freundschaftliche Verhältniße mit ihren
nächsten Rachbarn eröffnen, Handelsverbin
dungen anknüpfen und keineswegs Feindse
ligkeiten hervorrufen wollten. Unter den Ab- >
gesandten befand sich Capl. Lewis »nd Herr
i Kendall, emer der Herausgeber bes R. O.
P,ca»,i»e. Diese ergriff man, sobald sie in
Santa Fe ankamen »»d,2 oder 3 von ibnen
warben, auf Befebl des dort kommandiren
den Generals Armijo, auf der Stelle erschos
sen. Letzter rückte soban» mit einem Corps
bewaffneter Einivobner ans, um bie Beslichrr
zu begrüßen ; diese aber hatten inzwischen ei
ne feste Stellung eingenommen und sich zur
Vertheidigung vorbereiter, wenn dieselbe nö
thig weiden sollte. Obrist Cook stand mit
seinen Leuten in einer Schlncht, die nicht mit
Vortheil angegriffen werden konnte und er
wartete den Ausgang seiner.ersten Sendung.
Da sich Capt. Lewis in Begleitung ei
nes Reffen des lßonvei nörs,;der sehr gnt eng
lisch spricht iittb bar den Obriste» Cook, »ichr
zv feiier» »nd sich keine Unaiinehmllchkeiten
yi verursachen. Er versicherte ihn, es sei
durchaus nicht rälhlich, sich in ein Gefecht
einznlafit», da der Gonvernör sie freundlich
aiifnehmc!» werde und daß er bereits Artikel
aufgefetzt babe, die uiitcrzcichüet werden soll
te», die zu einem Waffenstillstände und viel
leicht zu einem Freinidschafrsvertragr fuh
ren könnten. Er fügte noch Hinz», daß die
mericaiiifche Macht sehr bcbeutciid sei »nd,
daß'dir Teraner in einer Stunde vou 4!>W
wohlbewaffiirteii uud discivlinirteu Soldaten
Umringt werden wiirden, daß aber der Gon
vernör besser gegen sie handeln werde, als sie >
erwarten durften.
Diese Vorstellungen »i«d Versicherungen
ihres eigenen Dollmeischers, iinterstutzt durch
> die bes Reffen des Gouvernörs, übten einen !
nnglncklichen Eiüslnß auf die Gemnrher der
! Teraner ans. Sie liehen Vorschlägen zu ei
ner Capitttlaiion ibr Ohr, nach der sie sich
verpstichlercn, die Waffe» »iedrrziilege», nnd
sogleich nach Tcr.is znruckinkebreii. Ihre
Personen sollten nicht mißhandelt und der
Gonvernör sollte sie gegen die AnShriiche der
Volkswuth fchnl.vn, sie nach der Grenze von
> Teras zurückgeleiten nnd, nachdem ihuen dort
ihre Waffen znrückgegehen feien, sie nach ih
rer Heimath zielen lassen.
Diese Artikel wurden mit den bei solchen
Gelegenheiten »blichen Förmlichkeiten ausge
wechselt und die Teraner waren unvorsichtig
genug, ibre Waffen auszuliefern. Hierauf
ergriff man sie, band sie und plünderte sie
auö. Die Uniformen wurde» ihnen ansge
zogeii uuv selbst Hüte, Schuhe und Strümp
fe ließ man ihnen nicht. In dieser Lage be
fahl man ihnen, unter starker Bewachung den
Marsch nach der 20(10 Meilen entfernten
Hauptstadt Merico auzutreien, nm sich dorr
vor den Behörden zu veranrworte». Hier (in
Cl'ihnahna) kamen sie vor etwa 10 Tagen
au, »nd waren vor Erniiidiing, Hunger nnd
Durst faf aufgerieben. Sie empfinge» bier
fo gute Behandlung, wie es nnter solchen Um
ständen möglich war. Obgleich ihnen alle
persönliche Freiheit genommc» war, so wnr
den ihre Bednrsnisse doch befriedigt nnd dnrch
eine freiwillige Subfcription von Fremden
nnd eingebornen brachte man balb so viel zu
sammen, daß »»an ibnc» leichte, aber passen
de Kleidung anschaffte. Hieraufsctzten sie ih
ren traurigen Marsch fort.
Was ibr Schicksal sein wird, ist keineswe
ges gewiß. Santa Aua ist jetzt ui»ii»schrättk
ter Dictator nnd von seinem Willen hängt
Alles ab ; doch ist sebr zn befürchten, daß der
Befebl, sie zu erschießen, eintreffen wird, ehe
sie Merico erreichen. Allein seine Launen
sind zuweilen höchst sonderbar nnd überafch
eud, und es könnte fein, daß er etwas An
deres, als den Tod, »der sie verbängte.
Räch ben neuesten Rachrichleu vo» der Haupt
stadt ist er in» Begriff l2,0«>0 Mann zu einem
andern Einfalle nach Teras aiisjiirnstcn.
ist hier die Rachricdt eingetroffen, daß
ber Hanprrheil der Erpedition, unter Gene
ral McLeod, sich ebenfalls ergeben hat " ?c.
Hiernach wären also die großen Pläne, die
die Teraner a»f diese Erpeditio» gebaut hat
te», zertrümmert. Dem Schreiber dieses zil- j
tert die Hand, wenn er an das Schicksal der
«iiglttcklichen Gefangenen denkt. Er schwan
ke te selbst 11 Monate in mericauischer Kriegs
gefangenschaft.—Weltbürger.
Am Reujahrsahende wollte Hr. D. Wat
kins mit seiner Frau und seinem Kinde, ei
nem 4jähvigen Mädchen, das Bowerv Am
pbitheater in Reiinork und da das
Gedränge an der Eingaugsthure an der Bo
wery zu.groß war, so begaben sie sich z» ei
nem a«t<rn Eingange in der Chrystiestraße.
Der Ä.i<g ,u den Sitzen der Zuschauer fubrt
von dort durch denjenigen Tbeil des Gebäu
des, der als Menagerie wilder Tbiere benutzt
wird und unter den letzter» befindet sich ein
junger Leopard, der nicht im Käfig gehalten
wird, sondern lediglich an einer 8 bis 10 Fuß'
langen Kette liegt, weil man ihn f»r zahm
und unschädlich hielt und nicht glaubte, daß
er irgend Jemand ein Leid zufügen wurde.
Als indeß Hr. WatkinS und feine Familie
vorbeigingen, die keine Gefahr abneten nnd
deßhalb auch keine Vorsichtsmaßregeln beo
bachteten—machte der Leopard plötzlich einen
Sprung und hatte iin Augenblicke den Kopf
des Kindes, welches von feiner Mutter auf
dem Arme getragen wurde, in feinem Rachen.
Die Frau fiel augenblicklich ohnmächtig z»
Boden und ließ ihr Kind in den Klauen des
Unthiers. Das Geschrei des Vaters brachte
bald einen Tbierwärter znr Stelle, der dem
Tbiererinige hastige Schläge miteinem Knüp
pel aufdeu Kopf versetzte, worauf er das Kind
wieder losließ, das indeß mehrere heftige
Wnnden am Kopfe erkalten, ein Auge ver
loren und noch mehre»e Verletzungen davon
getragen hat. Es wurde sogleich ein Wund
arzt herbeigerufen und es ist noch nicht gewiß,
ob das arme Kind am Leben bleiben wird.
Die Rachläßigkeit der Menageriebesitzer ver
dient den schärfsten Tadel.
Ein gesunder Or t.—ln Shirlev,!
Massachusetts, starben voriges Jahr, aus ei
ner Bevölkerung von ein Tausend, nur 7 Per-1
srnc».
Die Ntntirr d.» . ' !d>.
Die Mutter, die H e e u b a der enropäi
schen Crösusse (Rothschild) lebt noch. Sie
muß beinahe ein Jahrhundert alt fei», ist a»er
»och so rüstig, daß sie fast jeden Abend das
Theater besuchen kann. Da fitzt sie denn,
fleißig aufhorchend, in der Prosceiiinms-Loge,
mit einem Fächer in der Hand, nm der Lam
penblendnng zu wehren, auf dem Kopf ein
althebräisches, mit Blnmen besetzten Blon
denbäiibchen, kein Haar ist sichtbar, angethan
mit blindseidenem Gewanbe, die kostbarsten
Spitzen um den Hals niid Buseu. Ihre Un
terlippe hängt tief heral'. Unter ihre» Söh.
neu gleicht A m schel ihr am meist, »? Vo»
diesen, wie von ihren Töchtern, den Franc»
Sichel »nd W o r m s, wird sie über Al
les geehrt, nnd von ihrer nächste», z» ihrer
Pflege bestimmten Umgebung, im wahren
Sinne deS Worts auf den Händen getragen.
Sie wohnt nemlich noch immer in der Inden
gasse zu Frankfurt, iu denselben Stuben, wel
che sie iiine hatte, als sie, noch aiis.inglich ei
ne unbemittelte Krämersfran, ihre Söhne
zur Welt brachte. Diese alten, diimpse» Stu
be», in der feuchteste» und ungesundesten
Straße der Stadl, bat sie ihr Lelvulang nicht
verlassen »vollen. "Hier habe ich," erklärte
sie, "meine Söhne ri ich uud mächtig werden
sehen, nnd ich »vi» jetzt, indem ich mich,» mei
nem Alter nicht nberbebe, ibnrn ihr Glnck las
se»,das gewiß vo» ihnen weichen wurde,wem»
ich aus Stolz meine niedrige Hiiire verließe."
Run kann aber bei der enge» Straße bis zu
ibrer Wohnung kein Wage» gelange»; ih
res Sohnes Egn'vage fährt also nnr biS jnm
Eingang der Gasse, nnd die Matrone wird
Aheuds, wen» sie vom Theater heim kehrt,
a»S derselbe» »ach Hanfe getragen.
Der in Philadelphia gegrüikete Gewerbe-
Verein, dessen A»sietl»ng in McKean Co,
Pa. erfreut sich des schönste» Gedeihens »nd
zählt bereiis mehr als 2(ü> Mitglieder, an
welche sich »och täglich neue linschließcn. In
mehrere» Stätten der lluioif haben sich zu
diesem Zwecke Zweig-Vereine gebildet. Mit
glieder solcher Rebenvereine, welche sich erst
in diesem oder dem folgende» Monat bilden,
können ihren Anfnahmeschei» l'is zum lste»
Feh- »ar >842 um den Preis vo» 100 Thaler
empfange»; die Ander» hahe» bis zum l.
lannar ihre Bezahlung zu entrichten, wenn
sie fnr diese Summe aufgenommen zu »Ver
den wünschen. Vom 1. lannar his I. April
ist der Anfiiahinepreis I 'ti> Thaler nnd von
da an 2<)<» Thaler. Wittwen und ledige Fran
riizimmer dezahlen die Hälfte. Beinahe alle
in Philadelphia wohnenden Mitglieder haben
ihr Geld bereits der Kasse nberliefert nnd da
durch ibre Liebe zur Sache thätig bewiesen.
Vikle, die auch noch nicht Mitglieder des Ver
eins sind, auch deren Verhältniße es nicht ge
statten, solche zu werden, «rkennen es nun
klar uud deutlich, wie schädlich nnd thöricht es
ist, wenn Jeder seinen Vortheil auf Kosten
des Andern erringen muß ; sie begreifen, daß,
wenn mehrere Gewerl'e sich z > einer Gesell
schaft vereinigen, deren Basis Ackerbau uud
Viebzucht, und in welcher jedes Mitglied ein
gleiches Einkommen genießt, Jeder mit weni
ger Anstrengung nnd Zeitaufwand, ale in der
gegcnwäriigcn Lage der Dinge, sich die noth
wendige« Bednrfniße unv was zum Vergnü
gen uud zur Bequemlichkeit gehört, crwelbe«
kaun.
Das der Mesellshaft gehörige Land, auf
welchem bereits mehrere Mitglieder wohnen,
besteht ans mehr als 37,0«»» Acker», vo» wel
chen »ber 300 geklart nnd dir ander» mit dem
vortrefflichsten Holze bewachsen sind. Es liegt
in dem sich tief in dem Staat Nenvork aus
tebnenden Genesee-Tbale, welches seiner
Fruchtbarkeit wegen allgeniein-geschätzt wird,
und in welchem die durch ihre» Mehihaiidcl
bekannte Stadt Rochester liegt.
Am 10. wurde im Saale des Cauuly Ge
richts in Philadelphia eine große Versamm
lung gehalten, um einen Versuch zu machen,
die Abschaffung der Todesstrafe im Lauf der
gegenwärtigen Sitzung der GefelMbung zn
bewirken. Herr ThomaS P. Cope fnbrte den
Vorsitz und es »mirdcn einige vorzügliche Re
den gebalren und geeignete Beschlusse gefaßt.
In diese» und der vorausgeschickten Einlei
tung werden die Grnude gegen das Bestehen
der Todesstrafe kurz a»fgcf>ihrt. Es wird
darin aufdaS allmählige Hoiischreiicn der (Zi
vilisation Vezug genommen, welches sich be
sonders darin zeigt, daß man die barbarischen
Strafen alter Gesetzbücher mildert und Stra
fen an deren Stelle setzt, die mit menschliilnn
Gefühle» in Einklang stehen. Die Versamm
lung erklärt außerdem, daß ei» großer und
höchst respektabler Theil der Staatsbürger
von der Ueberzeugung durchdrungen sei:
"Daß kein Menschliches Gericht dar! Recht
"habe, die Todesstrafe in irgend einem Falle
"auszusprechen, daß diese Strafe unter allen
"Umständen nicht im Stande ist, Verbrecher
"zu verhindern, daß sie Gefühle einer über
kriegenden Mehrheit deS Volks beleidigt,
"daß sie nnchristlich in der Anwendung, bar
barisch in ihrem Zwecke, abscheulich iu der
"Ausführung und mcbr geeignet ist. Verdre
hen zu befördern und berbeizufubren, als
"zu vermindern, zu bestrafen oder zu verhin
"dern."
Dieser Schritt von der Versammlnng und
der von Hrn. Rnan bereits gemachter Vor
schlagin der Gesetzgebung, »votnrch einsames
Gefängniß für Lebenszeit, nrli't barler Ar
beit an die Stelle der Todesstrafe, gefetzt
wird und der Gouvernör zugleich ermächtigt
wird, die bereits ausgesprochen, aber noch
iinvollzogcnen Todesstrafen in lebenslängli
ches einsames Gestingniß unter barter Arbeit
zu verwandeln, werden vbue Zweifel den er
wünschten Erfolg haben. Schnellpost.
Nene <sauntieS.
Bittschriften fnr vier neue Caunties sind
bereits in unserer Gesetzgebung eingereicht
worden : Für eins, Carbon genannt zu wer
den, aus Northampton. , Sin anderes aus
Huntingdon und Bedford, welches Blair hei
ßen soll. Ein anderes, Carroll genannt zu
werden, aus Waschington und Westmoreland,
unv ein 4leS aus Beaver, Butler u. Äliercer.
Heuschrecke r.—Auf einem Kleefelde
des Hrn. Daniel Loos, iu Bern Tannschip,
B.rks Cauuty, sahe man am Sten Dieses, ei
ne große Menge Heuschrecker, von allen Grö
ßen, und unterschiedlichen Farben, munter
'umher hüpfen.
Das Gesetz in Bezug ber Aiiskesimg und!
Ziehung von Jurors, ettthält folgende Verfu-!
gungen:
Abschnitt 58. Der Scheriffund wenigstens
! zwei der Commisstvners vo» jedem Cauiity!
joUe» wenigstens vreisig Tage vor den» erste» j
Terniin der Court in jedem Jahr sich orrsam
mel», nnd vo» ben Tarbaren Bnrgern des
Caniities eine hinlängliche Anzahl von n n ch
rer n e li, ve rst a n dig e ii n. vorsich
tigen Personen ausleseu, uui als Jurors
für das lakr zu dienen. Sie inussen einen
Eid ablegen, diese Auswalil zu niachen ob«c
Partheilicbkeit, Gunst, Liebe, Haß, Vieid,Miß
falle». —Ab. «7.
Ab. 8». Der Scheriff »ud Commissioners
lollen jedes labr sol>be Anzal'l Personen aue
lesen und bereu Raine» i» das (I»ru) Rad
rhttn, so daß am Ende des Jahrs, so »abe es
>ei» kau», mir Rame» genug im Rav blei
ben um ciiie Jury ausjumachen, uud iiictir
mehr.
Ab. 131. Wen» ei» vorgeladener Inry
liianii n>>t!t eitcheiiit, mag die Conrt ihm eine
Silase rwu »>chr »her snach Belieben »
auslege» ; kau» aber bei ber nächsten folgen
den Conrr solche Strafe wieder abnehme»,
wenn giire Ursache für solche Abwesenheit vor
gebracbt »oirb.
Ab. 135 Der Rame eines jcden Jurors
ber rersaumt beiziiwohnc» wenn er vorgela
den »l'irb, es sei den» daß er gestorben ober !
weggezogen ist, soll sofort wieder ins Rav ge-!
lha» »verde».
Vor einigen Wochen fuhren zwei Englän
der auf bei» Dampfschiffe von Coblenz nach
Cöln Beide plagte, ungeachtet sie ,ine
- Rheinreise machten, die Langeweile. AIS »iit
rel dagegen schlug Einer von diesen Englän
dern »„ Spiel vor,das ihm soeben eingefal-!
Ie» fei. Sie setzen sich, fordern Zucker ; tbei-
len daS ihnen dargehrachte Stuck in zwei
<1 heile »nd legen Jeder eins vor sich, und ei
i»e Gninee zur Gesellschafterin dabei. Wes-
sei» Stnck nun zuerst von einer Fliege besucht
> wurde, der batte daS Goldstuck ge»vo»»e». —
! Dieser Zeitvertreib »onibe laiige Zeit fortge
setz», de»» die Fliegen ließen sic,'gerade nicht
sehr bitten, z» erscheine». Daß dir übrigen
Reisenden benzlich lachte», bedarf wohl kei
ner Aiibeiirnng. Die dagegen saßen mit ei
! »er sebr ernsthaften Miene—ihre Blicke auf
den Zucker gerichtet—uud scheuten sich, förm-
lich Athen» z» hole», da dadurch leicht eine
der heranziehenden Gliickse»tschc»beriniie»
verscheucht »verde» konnte. So etwas tbnt
auch nur ein Eugläuder, und wir wolle» nicht
boffe», baß dieses Spiel bei uus 'Aufnahme
findet, benn sonst w»>d dir Zahl der als ver
boten z» bezeichnete» Spiele »in eines ver
mehrt. —Schnellpost.
Dor rvlic Aluchcr.
Wie viel Gluck auch schon durch Meineid
! gemacht worden sein mag, so glaube ich doch,
baß noch Riemaiid sein Glnck durch gewöh»-
li.t'es Fluche» gemacht hat. ES ist oft der
Fall, das Manschen für Fluchen bezahle»
müssen, aher sehr selten ereignet es sich, baH
! sie dafür bezablr werbe». Rückt irgend Ei
ner im Dienste vor, weil er ein bekannter
I Polterer ist ? Oder bat Einer eine Wurde
bekommen, weil er im Fluchen erfahren ist ?
A'iemals. Gemci» muß der Charakter sei»,
de» eine solche Ungebiihrlichkrir nicht ernie
brigt; nicht z» entschuldigen muß daher die
Atts.ibung dtssclhc» sei», da eS »veder Ver
nunft noch Leidenschaft unterstützt. Der
Säufer bat f?ine Gläfer ; der Spötter seine
Rache ; der Elwgeizige Befördernnge» ; ber
GeizbalS lein Geld, absr der gemenie Fluch
er bat nichtS. Er ist der größte Narr, ver
kauft feine «eele umsonst, und plagt sich im
Dienste deS Tenfeis gratis.
Fluchen kann gar nicht entschuldigt werde» ;
es ist »icht die »atiirliche Ausgeburt der See
le, nicht in daS Gewellt »nfres .Körpers ver
pflochten, »och auf irgend eine Art mit u»se
re-r Constitution verbünde». Den», wie sich
Tilloifon ausdrückt: „Obgleich manche Men
sche» Eibe heraussprudeln, als ob sie natürlich
wären, so ist doch nie ein Mensch mit einer
Reigiing »nm Kluchen geboren worden. A>
ber es ist eine Gewohnheit, eine niedrige
schmutzige Gcwhuhcit, vou niedern schmutzi
gen Geistern aufgefangen, die keine» Sinn
fnr Ehre, kein Scl'amgkfM habe», sonder»
gezwungen sind, mit einem Flickwerk von Un
sinn ibreu Mangel an gesundem Verstände
zu ersetzen. Dalvr kaun der Dummheit die
ser (Gewohnheit, allein die Dummheit Derer,
! welche sie angenommen haben, gleich sein." —
Chr. Apl.
Die Rie gelbahn zwischen Philadel
phia und Pottsville wurde vor acht Tagen
durch eine freie Hin- nnd Herfahrt von eili
z che» tausend Passagiere», einen, glänzenden
Ball in Pottsville, »nb der nach Philadelphia
Bringiiiig eines Zugs von 50 Kohienkarren
mit etwa 150 Tonnen Kohle», feierlich eröff
! »et. Die Drucker von Pottsville nnd Or
! wiqsbiirg, welche die Lustfahrt mitmachten,
scheinen aber nicht viel Vergnügen dabei ge
nösse« zn Hahr», indem sie darüber grnmmclii.
?l » g e k o in »n e » e P a ssa g i e r e,—
Während dem Jahre 1841 kamen im Hafen j
von Reunork 57,334 Paffaaiere an ; vo» die
sen waren 4,041 Cajiitcii Passagiere.
Ein fetter Io b.—Der Staar-Drn
cker von Neunork, Tlnirloiv Weed, zn Alba
nv, erhielt »vähreud dem letzten Jahre die ge
ringe Summe von fünf nnd sechzig Tausend
Thalern.
Speci e.—Das Havre Packetfchick Al
ban», welches am vorletzten Samstag von
Rriiyork segelte, »ahm sechs und neunzig Tau
send Thaler hartes Geld mir.
Banken im Staat Reuyork. —lu seiner
Botschaft sagt Gouv. Seward von Reuvork,
daß 19 der Bailkaustaltru unter dem allge
meinen Bankgesetz und 5 Säfty Fund An- !
stallen geschlossen wurden.
Henry Cla y. Es scheint allgemein !
verstanden zu sein, daß dieser Herr gegen die
Widerrufung deS Bankerott-Gesttzes stimme» '
wird.
Am letzten Montag wurde eine Versamm
lung zu gunste» deS Ercheguer >plauS »i,Phi
ladclphia gehalten. Der Aufruf war von
über 1000 Bürger unterzeichnet.
Bon UVaseKlin^to»
Am Schluß unserer Leitung »,!'» Iten »vir
noch die !Il'achrich», baß die Schankamm»rno<
trii-Bill im Senat paßiri s.i. Da aber die«
selbe verändert wurde, so ninß sie nochmals
»ach dein Hause zurückgeschickt werden.
Vvn K»arri^bnrg.
A. V. Parsons, Lsg. wurde durch David
R. Porter z»m Staats-Srcrrtär ernannt, an
die Stelle dcs F. R. Schnnk. Der neue
Serrriär ernaniite E. W. jMter zn seinem
Depntirten. Calvin Blythe ist an dir Stell»
dcs Richter Parsons ernannt worden.
Loasers nnd schöne Mädchen lieben beide
die Glaser; erstere die Whiökt y und letztere
die Spiegel-Gläser.
Nerl)Liratl,tr:
Vor einiger Zeit dnrch den Ebrw. Herr»
Dubs, Hr. Charles Maner vc» R. When.
hall, mit Miß Hannah Dcil» von S. Wbeu»
hall.
Durch densesbk». Hr. Moses Keck, mit Miß
Tilli. Dubs, beide von Salzbnrg.
Am letzten Sonntag Abend, durch den
Ehrm. Hrn. Jäger, Hr. Joseph unn ei
»' a.l, er, mit Miß Matil d a Gi N t iN
ge r, beide von dieser Stadt.
Marktpreise!
Artickel. per Allent. Easton
Flauer . . . «ärrel M 1»
Weizen . . . Büschel 115 125
Noggen ... «i 5 5,7
Welschkcr» . . ! k>i) 56
— »7 34
Buchweizen . . ÜU 8»
Flachssaamen . l 75 ,40
Kleefaainen . . U7ö! 4 l?
Timothysaaincn. L 5(1 3 v(»
Griindbirnen . 25 4ö
Salz . . . <is ! 7b
Butter . . . Pfund IU N
Unschlitt ... tt «
Wachs ... 2» 2»
Schmalz ... ti l 2
SclnNkeufleisch . 08 »
Seitenstücke . . 05 i 7
Werken Garn . 10 12
Eier .... Dutz. 1« N
Roggen Wl'iskv. Gal. 24 25
Aepfel Whisky . 3» 25
Leinöhl . . . ! s«i I «0
s?ickorn Holz. . Klafter 450 4SO
Eichen Holz . . j 350 37S
Steinkohle» . . Tonne 425 4SO
Gips 550 «SO
Die Philadelphier Marktpreise sind
seit letzter Woche wenig, oder nichts, verän
dert worden.
Wöchentliche Brie fitste.
Folgende Briefe sind diese Woche im Al«
lcntauuer Postamt liegen geblieben :
(<korge Andrea/ Henry Miller
Job» Adam Ha»nah Miller,
Win. Bnrkhalter Henry Nunnemacher,
John Biewer Samncl Probst
:)l'euben Brigl,t David Roß
.'ltain Egge Stephan R»th
John Frey Abraham Stettler
'l>erer Gouble Jacob Seipel
George Henrich Charles Savitz
Daniel Helfrill, Sch>vartz
Joseph Hnffert Sterner
Ely Kcrschnrr Mar,) Snarle
Jonathan K»auß lokn Snarle
Jacob Kessler John Schilfert, Ober
'.'»idrew Klotz . Milford.
Conrad Kerschner David Tombler 2
Ranc» Leibenguth losiah White
David Lanry John Aost '
Schiff-Briefe.
Philip Kvll, Christian Peterman.
A. L. Nuh?, Postmeister.
lannar 2(».
Hollo Scharfschützen.
Auf Dienstags den B»en Februar, soll am
Haufe des Unterzrichiiclrn in Lynn Taunschip
Lecha Caunrn,
Eni ferrcr Ochs, welcher ungefähr 500
Pfund wiegt,
und 2 Schweine, mit Kugel» und Schrot ans«
»verde», wozu alle Schützen in der
Häbe nnd Ferne eingeladen sind, um ihr
zu probiren.
Jacob Arobst.
Januar 2«, nq—3m
Gesellschasts-Äusiösung.
Die bisher unter der Firina von I. Dvr«
I» e n und Co. bestandene Handels - Gesell
schaft ist am I7ten dieses MonatS mit beider
seitiger Einwilligung aufgelößt worden. Alle
diejenige» daher welche »och in den Stobrbn»
chern schuldig sind, werde» hierdurch aufge
fordert ohne Zeilverlust anzurufen und abzu
bezahlen damit die Angelegenheiten der obi
gen Firma in Richtigkeit gebracht »Verden
können. ,
Jahn Dornm,
(slias Mertz.
Januar 2<i. 18 »2. nq-3in
Kaikl Kalt i'Kalk!
Ist zn haben bis den 28sten Januar, bei
dein Unterschriebenen, in S»d-Wheithall,
ehemals Blu« rS Platz, fär 8 CentS das
Büschel.
Henry Glllh, jr.
Januar na—i,n
Wird verlangt.
Em Mitller der ledigen Standes »st.
»nd einen gute» Charakter anfzuweisen dar,
wird kou »»ächstem Frühjahr a>« bei dem Un
ters/.ic>ebr»cn in Ober . Milford Taun>ch,p
Caunty verlangt.
Daniel V^lter.
Januar 12, uq-4«