Der Lecha Patriot und Northampton Demokrat. (Allentaun, Pa.) 1839-1848, August 11, 1841, Page 1, Image 1

Below is the OCR text representation for this newspapers page. It is also available as plain text as well as XML.

    Der Lecha Patriot und Northampton Demokrat.
Allentaun, Na. gedruckt und herausgegeben von «Hntl, Nttd Saqe, in der .Hamilton-Straße, einige Thüren Itttterbalb .Hagenbnch's Wirthshaus.
Jahrgang 14.^
Bedingungen.
Diese Zeitung wird jeden Mittwoch auf
»iuem großen Suver-Royal Bogen, mir ganz
neuen Schriften, heransge>ieben.
Oer Subscripcions-Preis istein Thaler
dez lah» s, in V o r a n s b e z a h l n n g.—
Im dies nicht geschieht, s»'werden ei»
Thaler uud fünf und zwanzig Zettls ange
rechnet.
Kein Sudfcribent wird fär weniger als «i
Monate angenommen, und keiner kann die
Zeitung aufgeben, bis alle Rückstände darauf
abbezahlt sind.
Bekauatmachuiigen, welche ein Viereck
abmachen, werde»dreimal für einen Thaler
eingerückt, und für jede fernere
fünf uad zvauzig CentS. nach
Verhältnis.
Diejenige welche die Zeitung mit der Post
oder de n Postrciter erhalten, müssen silbst
dafür bezahlen.
Vriefe an den Herausgeber müssen
Vostfrei eingesandt iverdeu, sonst werden
sie nicht ausgenommen.
Schcriffs-Cuttdidat.
An die Erwähler von Lecha Eauiily.
Fr-ennde nnd'Mvibnr^er:
Auf das dringende Srsuchen vieler seiner
Freunde, biete ich mich hierdurch als einen
Kandidat für daö
S cd e V i ff s itt t
I'ei der ton>:>endeu an. Seilte ich so
izl.'ckii i» sein erwählt <n werde», so werte ich,
vÄue viel zu versprechtti, die Pstieinen des
A.i'tes mit Irene »nd auf eine unpartbeiische
Weise zu erfüllen suchen.
Ihr ergebener Diener,
" George Wetherbold.
Jnlv'lt, 1!-!-! N - »a—bv
Scbcrjffi.' Ca;^tdai.
An die freien »nd niiabbangigen Er
wahler von Eannw.
t r> e> rger :
Aufgemuntert durch die
schmeichelhafte Uuterstuyu» ~ welche mir vor
drei fahren zn Tbeil wurde, s»hle ich micli
veraälaftt, nochmals als Landid.it für das
S lÄ c r i sf s - Ä '.n t
ausjntreten. Im Kall meiner iZrwäl'lnng
werde ich die'pfichte« deo Amt ii?n und un
Partheiisch veiwalten.
John Groi?.
Allentaun, August, 4, ng-'-bW
-Proklamation.
Sintemal der achtbare I o !> » Bank s,
in den verschiedene» (?o»'-
»eu von tZomon Ploaö voin dritte» Gericl ts-
Bezirk, bestehend ans de» csau»ties Berks,
Rorthampton und Lecha, im Staat Pennst!«
vaiiien, in Kraft seines Amtes Presidentrich
tcr verschiedener Lon ten von Dver nnd <er
miner n allgemeiner Gefängniß-Erledigung
s» besagten Launkies ; und I, F. R u l' e, jiv
rind I o se v h S ki g e r, EsgiiireS, GeluNfs-
Nichter der Moniten von nnd Terminer
und allgemeiner Gefängnis? - Erledignna für
die Richtung von Haupt- nnd andern Zerbre
chen in erfa'ateni Lecha Launtn, ihren Befehl
an mit, gerichtet haben, worin ste eine cso»rt
von Oyer und Termiucr nnd vierteljähriger
SU-nug von Common PleaS anberaumen,
n>eiche gehalten werden soll in der Stadt
A.'lcntaün, für daS Eannty Lecha, anf den
fünften Molltag iin Monat Anglist,
18 11, welches der :>oste Tag des besagten Mo
„als ist, und welche eine Woche dauern wird.
So wird hiermit Nachricht gegebn
o» alle Friedensrichter uud Constabel lliner
dalb des besagten ErnntieS von Lecka, daß
sie dann «nd daselbst stch in eigener Person
«iit ihre« Rolls, Records, Ingnisitione» und
Eraminationen einziifiudcn habe», nm ihren
Pachten vor ersagter Court abzuwarten.
Desgleichen, werden anch alle dieje
«izen, welche gegen Gefangene in rem Ge
fängniß des Sannties Lecha als Kläger oder
Zeiiqen aufjutreren habe», benachrichtiget,
.daß sie sich alldort und daselbst einzufinden
k,aben, um dieselben zu prvsequiren: wie es
ihnen Recht dünke» mag.
Gegeben unter meiner Hand, in der
Allentaun, diesen 7ten Tag Juli, »u Jahr
lluserS Herrn 1841.
Jonathan D. Meeker, Echeriff.
Juli >4, nq—
N ach r i ch t
wird hiermit gegeben, daß der Unterzeichnete
als Administrator von der Hinterlassenschaft
des verstorbenen lonathanßuck, teyt
hin von Heidelberg Taunfchip, ?echa Caunty,
.Vngestellt werden ist -Alle, weiche noch an
besagte Hinterlassenschaft schuldig sind, wer
den hierdurch aufgefordert l»ei dem Unterzeich
neten in besagtem Taunschip binnen 3 Mona
ten anzurufen um R > chtigkeitzu machen,
und Solche welche noch rechtmäßige Ansprü
che an besagte Hinterlassenschaft haben, belie
ben ihre Rechnungen wohldestätigt einzuhän
digen, damit alles ins Reine gebracht werden
kann.
Jonas Buck, Zldm'or.
Juli 23. ' liq—ttm
N a ch richt.
In der Waifcn Conrt von Lecha Co.
In der Sache der Vertbeilung und Schätzung
tes liegende» der verstorbenen
M arga retha Hnnsi cker, letzthin
von .Heidelberg Taunschip, V-cha Eaunty.
Au die Srben ttud geseymäsiigeii Reprefen
tanlen der ersaa'e» erstorbenen Margaretha
Hiiiisicker: Nachricht wird hiermit ertheilt,
tafi eine Untersuchung gehalten wird, an dem
letzt herigen Wolnthaiise crsaglen verstor
beuen, in s)eidelberg Taunschiv,
t«, am Samstag den 2» ste» .'lugnst nächstens,
nm l<> llbr Ziormittags, zu dem Endzweck
nni eine Pertl eilnng teS liegenden Vermö
nens der ersagten Versterbenen an und nnter
ihre Binder und Rcpresentanten zn mache»,
wenn dasselbe getha» werde» kanu, ohne Vor
urtheil oder das Ganze zu verterbe» ; in an l
deren, Fall dafielbe dem gemäg z» j
stliäl-en. Au welcher Zeit nnd!7r> die Kilver j
nnd Represeiitantenbeiwohnen keui!eii,wt»n >
sie es fnr nöthig erachten.
I. D. Vleeker, Scheriff.
Scherisss-Amte stnbe )
Zlilentaun, Inü ng—4m
"N a ch r i ch t.
Iü 'd'.'r ?s'aifen Court von Vecha Ecv
In der Sache der Vertheilnug !!"d >
deS liegenden Eigenthums der tcrüerbeun.
Eva A Iber t, leinbiu von d» Stadt Äl
lentaun Vecha Caiuuy.
An die Erben m>d gcfctzmäjZigcn Rcprefen-,
t.Tnten der ersagten verstorbenen Eva Alberl:
RachriU't ivird l irriuit ertbiüt, daß eiue llu<
tersuchnng gehalten wird, an dem letuhcrigeu !
le!ol'»I?ause der ersagten verstorbenen, >n Al' >
lentaun, Vectra esanniv, ani Freitag den Wstee, i
August nächstens, nm U> llbr Vormittags, zu
dem Endzweck «m eine'Verth«ilnng des lie-!
genden Verinögvus der ersagte» iierstorbe-,
uen, gn und itnter ihre Lii>aer n»d
seittanten zu ina>l'en) wen» dasselbe geilau
wenden kanu, ohne ?or»rtheil oder das Gan>
ze zu verderben ; in anderem Fall dasselbe
dem Gesetz gemäß zu schätzen. Z» welcher
Zeit und Orr die Kinder nnd Zieprrsentanleii
beiwohnen können, wenn sie eo für nöthig er
achten.
I. D- Meeker, S cheriff.
Scherisss Amt Allentaun, ?
de» 2->. Juli 5 iig-4n,
N a ch r i cd t
ivird hiermit gegeben, daß der Unterzeichnete
als Administrator von der Hinicrlassruschafi
des verstorbenen R e » b o n H o a tz, letzthin
von .Heidelberg Taunschip, Lecha an
gestellt werde» ist. Alle diejenigen, welche
noch rechtmäßige Anfoidernngen an besagte
Hinterlassenschaft haben, werten daher crnst-
Nch ersucht, zwischen nnn und dem isteu Ro»
vember ihre Rechnungen wohlbestätigt an den
Unterzeichneten einznhändigen—und Sota e,
wel«l'e noch anf irgend eine Art schuldig sind,
werden ebenfalls ersucht, binnen besagtem
Zeitpunkt ohne Fehl Richtigkeit zn machen, an
George Hoatz Adm'or,
Inli W, ' nq-N>»
'Milit.irifthc W
Eine Wabl wird gehalten werden am Sam
stag den I4ten August nächstens, zwischen den
Stttnden von l«) llhr AormittagS nnd Ii Ul r
),atln»ittags, am Hause von James lsbr st
ma» in P^illerStan»,»nd am nämlichen Tag
am .Hause von Joseph Huujicker i» Heidel
berg Taunschip, s»r den Endzweck eine» Vieu
teuaut Colouel für das Ivöte Freiwillige Zie
gimcnt zu erwähle».
Cot. Harrifon Miller wird die Wahl ans
' iZhristnian's und Maj. D. Säger die Wahl
! a»S Hnnsickers verwalten
Am nämliche» Tag soll am .Hanse von ?.
Rnpp in Allentann, und am Hanse von W.!
Brnec in Bcaver MeadewS, ein iZolonet für j
das illste Regimeut erwählt werden.
William Frcv Brig. Jnsp.,
der 2ten Brigade 7ten Abtheilung, P. M. i
Juli 28, nq-3n>
Steinkohlen.
Die Unterschriebenen haben empfangen
nnd werden fortfahren zn erhalten einen Vor
rats Egg- und Rlit-Steinkohlc» welche sie au
niedrigen Preißen bei der Bootladmig, der
Tonne oder kleinern Quantität verkaufen
weiden. Sie fahre» auch noch immer fort
Waizen, Roggen, Welschkorn, Hafer,
saamen ».s.w. einzukaufen, wofür sie den
höchsten Marktpreis bezahle».
Säger, und Co.
Aug,ist 4, 184«, ' »q—3m
Eine Kuh verloren.
Dem U-iterschricbencn
"l i» cnt
lief lim 4lei> Juli eine
junge Knh von brauner
mit einem weißen
Rucken. Wer ikm Nachricht giebt soll eine
Belohnung erhalten. «
Stephen Schlosser.
/ Juli 14. »>>,—Lui
"Hütet euch vor geheime» Gesellschaften." —Waschington.
Mittwoch, deu l ltcu August, 1841.
Ocffcntlichcr Verkauf.
Sanistags den !4ten August, 1841,
soll IN Gemaßheit eines Betel ls der Orphans
tZonit von Dauphin (Zaunin, das nachfolgen
de beschriebene Grtt»d-Eigni:lt!»> auf öffent
licher Pi udil verkauft wrrdu , anf dem Platze
selbst, in besagtem Daupln» Einum,.näml.:
No. 1.-Ein Strich ?and,
gelegen in nieder-Parton Talinsttiip, sieben
Meile» von der Stadt H eridburg, tnthal
teiid »82 Acker, 8!Z Ruthlii, genaues Maas ;
giäuzeud an Land von Dauiel Riem, die Er
ben von lohu Wiggins, n>« andere. T'a
rauf ist errnl'tet, eiu zwei-sieckig
steinernes Wohnhans, ei-
Schweitzer Scheuer, znm
von Steiurii erbakit,'.rit Mageusched
uud Welschkornbaus, nebst nideru notbwen
digeu Rebeugebäude» uud einem Viuunen
mit einer Pumpe guten Wasser?; ebenfalls
ein gutes Lekuhaus und ungefädr zivei'Äickcr
Etwa -<(ker von dem obi
gen Strich Land siud geklart uud nnter guten
i>, uieisteiitl'tils Pfosten uud Riegrl
Hens. u ; anch lesi ite» dabei zwei schöne
Vaumgärten mit allerb.ini» Sorteu Obst. —
Das Land wird von strömen
oder Springen woll lewässcrt, ziud ist de»
Aufmerksamkeit ven Bauern 'und andern
Kaustustigen ir. bl werth.
N'o. 9.—Ein Ski ich Bergland,
aelrg-u in !auusck >r und Ca»»-'
ty, euthaileud l 6" RÜtheu; gräu
zeud au deu blaueu Perg und de» obiaeu!
Strich Land, und au Lau» von Wiggins' Er- >
beu. Derselbe ist wol.l mit allen Serien
Holk bewachsen.
3!o. Eiu S tiith Holzland,
gräuzeud a» teu oben z.ileht gcmcl
dcten Suich, an Land ven Wig
gii'6' Etbeu, uud jiichere, enlhatdkiid
8l "Äcker, wolil mit Holz lewact>seu. Die
Hinterlasseuschast des terkoi bene» -P e t e »
H e ek e r t, lehthiu rou burgtem Taunschip
uud «Faulilv. <»>
Die Vendli soll au besagtem Tage um 1«)
llhr Piirmitlags ansaugen, wann Auslvar
tiing gearben >oird und die Bedingungen be
kannt gemacht werte« sollen, von
Daniel Puffenbergcr,
Trnstie für de» Verkauf vo» d?m Grund-
Eigenthum des btfaglcn Verstoibenen.
I«li 14. - ng—.'!»>
Ocftcnt licdcßcli du.
Samstags den Bisten Angnst, um 12 llbr
Mittags sollt n am Hanse der Verstorbene»
Witlsrail S I e i n i n g e r, in Ober-Macnn
gie Taunschip, Lecha iZanutv, solgeude Artikel
aus öffeutlicher Veudu ve,taust werde» :
4 Antheile der Norihanipton Bank, eine
Kuh, Haus Uhr, Eckschrauk, Ofen mit Rohr,
Getier mit Bettladeu, Tische uud Sliihie, eiu
enschrank, ein kupferner Gessel und noch
fonstige Hausgeräthe z» ireiilänftig zu mel
de».
Die Bctinguugen sollen am VerkanfStage
bekannt gemacht werden, von
George S reininger, )
Jacob Steiniligcr, > Er'ors.
Daniel Schlauch )
Anglist 4. nq—lm
letzte Nachricht.
Alle diejenigen welche noch schuldig sind a»
die Hinterlassenschaft der veistorbeiien V a r
baraDeibert, es sei aus welche Art ei>
wolle, werde» hierdurch zum letzten Mal auf
gefordert, zwischen iiuu und den, I4te» Au
gust anzurufen nnd abzubezahlen. Und alle
diejenigen welche »och rechtmäßige Anforder
ungen an besagte Hinterlassenschaft haben,
sind gleichfalls ersucht ihre Rechnungen ein
zuhändigen.
Daniel Peter, 5
Inli 28. 1841. *—Sm
Union Garde !
s Ihr habt rnch zu versammeln Sam-
K stagS den I4ten Angnst um 12 llhr
Mittags, am Hause von Gidion
Gnth, in S'id-Whcirhall Taiin
schip, in voller Uniform, um zu p»ra«
> / diren Pünktliche Vcnvvhniing wird
«ff erwartet.
Auf Befehl deS Lapitänö
B. Eisenhard, O. S.
Zliti 28. 1841. nq-Lin
Ein Ccrtificat.
! Ich bescheinige hiermit, das? ich schon seit
' wchreren Jahren mir dem so sehr bekannten
! Uebel, der Hömerhoite», (den Peils,) behaf
! tet gewesen, nnd nachdem ich alle Mittel an
> gewandt, die mir angcrathe» wurtM uud vie
le Mediziner ohne Erfolg confultirre, so kauf
te ick mir ein Glas von Dr. Fischet's
Tropfen, welche, nachdem ich dieselbe unge
fähr eine Woche, gebrauchte, meine Gesund,
heil wieder gänzlich herstellten —und ich wa>
Gott sei Dank, niemals gesunder.
. Moses Horn.
> Allentaun, I«li 7? nq-2m
Die Bauehspracbe.
Die Auecdoten, ivelche durch die
Bauchsprache lerbeigesuhrt ivorden
siud lind noch herbeigesuhrl iverdeu, sind
so mannlchsalüg daß »vir damit allun
ein Bnch anfüllen tonnten ; eine der
belichigentsten wollen wir jedoch hier
ansnbren, nm eine'ldee von den üliit
teln zn geben, die einem geschickten
Bauchre'duer zu Gebote stehen.
Die beiden G evarter n.
Ein Bauchredner kam einst anf einer
Reise in einem Dorf Wirrhshause an,
dessen Umel stnbe von Menschen wim
melle. Uiachdem es sich der Frein de,
welcher ein sehr 'Ansehen
besaß bequem gemachl hatte, ließ er sich
um mehreru Personen in ein Gesprach
ein nnd enlivickelre dabei viel Ersah
riing, Lander-lind Völkerkunde. T ies
erlegte den 6,'eidz>veier Manner, wel
che Alles verachteten lind anseiudeten
>oas nicht ans ihrer Dorffeno gewach
sen >var.
Dereine, ein dickbäuchiger Blaurock,
nvw der Müller Marmi, der sich seil
lahren durch eoppekcö lind drei
saches Tohl ziini reichen ?)>ann gesteh
len l'atle. Der andere, sein Gevauer
Steffen, ein^tolbkopsnlll lange»
langte noch wennzer. Er >oar der be
rruglichste lln nnd
sei» Stall ein ewiger Schauplatz aller
mögliche» Pserdeg:lnechen. Er brenn
re aber, beizre, mälle, seilte, prugelle sei
ne armen alte» Gaule so lange, bis er
sie als jnnge, mntblge Nesse vel kansen
»nd nnersährnen beulen die Aug >i da
mit ausn'ischeu koiime.
7 Außerdem besäße» die Hcrreu Ge
vattern eiueu ganz unelteagiicyeu
Dünkel, nnd suchten sich besendels an
Fremde»! zn reiben, welches sie denn
auch au dem Reisenden durch allerlei
Spöttereien ve» suchte». Dieser schwieg
jedoch endlich mn Verachtung erknn
digte sich llideß iusgeniem nach den
Verhallnissen beider Grobiane.
!l«ach Verlalis einiger Stuildcn hatte
sich der größte Theil der Gäste emfe»»t;
imr eiilige nebst de» beiden Gevattern
ivare» noch anwesend.
Martin, der verschiedene Gläser über
deu Durst gelruuke» hatte, neigte
schlummernd sei» Ha»pt, »nd Stesse»
schwaukle zwischen Schlafen nnd Wa
chen. Es herrschte mnge Minute»
lang eine tiefe Stille. Der Fremde
ging mit laugsamen Schritten die S lü
de auf uud ab.
Mit eiuemmal erschallte eine, mit
Steffens Sprachtou, gauz ähnliche
Stimme, "Hei r Gevatter!" rief sie
"warum so schläfrig?—Dn hast heute
gewiß tüchtig die T o h l gehandelt!"
Steffen e» schrack, als er sich selbst re
den horte, nnd doch den Mund nicht
aufthat.
Anch Martin fuhr ans dem Schlafe
empor, nnd fragte bastig : "Was sag
test dn ?" kein Wort!" sprach
der Noßhandler. ' Ei, so langne doch
nicl't!" versetzte der Andere.
"Ich verstand deinen plumpen Spaß
recht wohl ; denn ich schlief nicht so
fest als du glaubtest."
Steffen schwur, er habe keinen Mncks
gethan; der Schwarze luüstte sein
Spiel haben. So stritten sie eine Weile
mit schweren Znngen, mid nickcenidan»
wieder. "Gevatter Steffen !" rief jetzt
eine Stimme in Martins Mundart;
".Hast du beute wieder viel alte Pferde
juttg gemacht ?" Beide winde» plötz
lich mttutcr nnd starrten cinander an.
"Dn Mehlwnrm! Du Mühlefel!"
—schimpfte der Noßhandler —"was
'foppst du mich 'DurränmstPfer-
rief Martin. 'lch
nvohl im Dnsel von deinen atteu Kra-
I cken spreche; aber, bet meiner Treu ich
war's nicht !—Das Gezänk ward
erustbaft. Steffen biest den Müller
ein Mebldieb ; dieser gab eknen Betrü
ger znrück. Der Raßkamm rächte
stch durch eine Ohrfeige; Martin
blieb sie nicht schuldig.
Sie fielen einander in die Haare, balg
ten steh ncider auf deu Flmboden und
ivalkten stch, znr größten Belustigung
aller Zlmveseuden unter dem Tische.
Niemand regte H.M noch Fuß den
Mo. 24.
Friede» zwischen ihnen herznstellen;
denn Bride waren verhaßt nnd ma»
gönnte jedem die Puffe, die er von dem
wandern erbielt. (?o barten ste unge
stört NNiße, stch nach Gefallen zn bear«
! l eiten. Dieses Vergnügen genossen sie
Wiimiteu nnd gingen dann mit Beu
len nnd Branscheu »ach s>iuse, ließen
stch auch sobald nicht wieder sehen, mn
die freundschaftlichen Geschenke nicht
öffentlich zu zeigen, die sie sich gegensei
tig mitgetheilt halten.
Ein Z) a nki e AF mi r a 1.-Ein
Knabe von New-Hampschire Namens ..
I homas F. Wüliaiiis, Sohn eines frü
heren Geistlichen in dem Städtchen
! und nunmehriger Graf von
!, jinzechoss, ist znm Atmit'al in der rus
sischen irui.'.u l ernaunl worden. Er
!>var in seiner frühen Jugend Schrei
! ber in einem an der Meredith
'Glucke; da er ein von Natnr großmü
kluges, kilbnes und geistvolles Temper
aii'etit hatte, machte er sich, sobald sei
l ne Vcbr;eir beendigt war, auf den Weg
nach Poi tland, um cincn Venvandten
)U besilcheu, auch einmal eiu Echiff zn
! sebeu und wenn möglich, sich auch einen
vlal) anf demselben zu verschaffen. Es
ibm zuletzt; doch nach ein oder.'-
zwei <5 eereisen wurde er in St. Peters
burg gefährlich krank, uud nach skincr
!Wodeibtrstellung gelang es ihm, mit
am.likantschen Consuls, als
privilegiiter Seemann anf einem rus
uschen kanfmannsschiffe angestellt Zn
>velden. Nach einer sehr einträglichen
M'ise wurden sie auf ibrer Heimreise
l'on eunem ränberischeu Eors.ire» über
fallen, doch durch die Bravheit von
! Williams wurde» die Piralen glücklich
abgebalten u»d das Echiff gelangte
. ivöblbeb.ilte» den rt seiner Brsiim
>n»»,g. —Der Kaiser Zllerander borte
von diesen Tbaten nnd war so über
Williams Bravbeit und gutes Beneh
me» erfreut, daß er ihn zn einem Be
suche l» seinen Palast einlud ; das Re
sultate von diesem Zusammenkomnkß
war, daß er als in der
russischen Marine ernannt wurde.
Von dieser E telle siieg er bis zu seinem
gegenwärtigen Range. Vor wenigen
Hainen b'irathete er eine schöne rus
sische Dame.
Ein Kerl streckte seinen Kopf neu
lich «» das Fenster eines Schneider
scbaps und frug, "wie viel Uhr ist et
dei euerem Biegelbrett ?" worauf der
Slbneider ibm mit deinselben tinex
Hieb anf den Kops gab nnd sagte, „et
bat soeben eins geschlagen."
zu jvnem jungen Mann.
Wir meinen jenen jnngen Man»
in suncm Tuch, mit Niiffelö und der
mit Quasten gezierter Kappe, mit
um seiuc Qhren bam
melnd uud ein mit Clfendeiu ssekopftes
C iockchen nm her schwingend. Vor
einigen Augenl'lickeu sah man ihn ani
EUenktisch wie er sein Glas Brandy
und Waster verschlang. Bald wirst
Du mit einer spanischen Cegarre
in» Biaul in einem glazenden Fahrzeu
ge mit einem schnell trottenden Pferd
durch die E traßen treiben sehen.
Hollo! junger Mann, Tu drst auf
der"bolun Elraße des Verderbens?
Bald wirst Du über den steilen Ab
grund in ewige Echande hinnurer trei«
den ! Dalle die Zugcl eiu—stelle Dein
Fahrzeug auf—werfe Deine CGarre
ireg—lege Dein feines Tnch ab —mei-
de das Glas, schaffe Dir einiges Hand
werks oder Bauerngeschirr an—nabre
Gewohnheit von Fleiß nnd ?ugenö
—strebe ein cbrlicher und nützlicher
Mann zu werden. Durch so;u tbun,'
magst Du einen besteckten Rnf nieder
gut liiacheii, und ein nützliches uud ge« i
ächteres Mitglied der menschlichen Ge- '
sellschaft werden.
Ein Mädchen in Neu Aork »rollte
>a»f einen Ball geben und »i x.
Gedankenlosigkeit lbres V.'ttr.
feln an, stall der Tanzsl i.de.
entdeckte ibren Irrthum nicht eber, ms
ste ihrem Tänzer auf die
trat und mchlig würd?.