Der Lecha Patriot und Northampton Demokrat. (Allentaun, Pa.) 1839-1848, July 08, 1840, Page 1, Image 1

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Allentaun, Va. gedruckt und herausgegeben von <H. Adolpl, Sage, in der Hamilton Straße, einige Thüren unterhalb Hagenbnch's Wirthshaus.
Jahrgang 13.)
Bedingungen.
Diese Zeitung wird jeden Mittwoch auf
»inem große» Super-Noyal Bogen, mit ganz
Neuen Schriften, herausgegeben.
Der Subscriptions-Preis istein Thaler
des Jalns, in Vorausbezahlung.
Im Fall dies nicht geschickt, so werden ein
Thaler und fünf und zwanzig Lcnts ange
aechnet.
Kein Subscribent wird für weniger als tt
Mouate angenommen, und keiner kann die
Zeitung aufgeben, bis alle Rückstände darauf
abbezahlt sind.
Bekanntmachn»gen, welche ein Viereck
ausmachen, werden dreimal für einen Tbalcr
riiigerückt, und für jede fernere Einrückung
f»nf und zwanzig Cents. Größere nach
Aerl'ältiliß.
Diejenige welche die Zeitung mit der Post
oder dem Postreiter erhallen, müssen sclbst
dafür bezahlen.
, Alle Briefe an den Herausgeber müsse»
postfrei eingesandt werden, sonst werden
sie nicht aufgenommen.
ens der Colnnibns (Ohio) Staalszeitung. j
General Harris»» in (solninbnS. !
General Harrison, ans seinem We
ge nach Colnmbns, ist Freitag Abends
hier angelangt. Um! (> Uhr Morgens!
des darauf folgenden Tages verließ er
die Stadt begleitet von 57brisr Oliver,
Tbrist Clarkson, Obrist Todd und deu
Herreu Davis und Schenk ans Den
ton. Die drei erstgenannten.Herren
waren Adjntanlen lind Kriegskamera-
den des alten Helden bei der Belage
rmig des Forts Meigs, und sammelten
sich heilte mit tansend anderen um ihn,
nm den Sieg der amerikanischen Was
fen zu feiern.
Die Gegenwart des Generals .Har
rison ist sur ims kein seltenes Ereigniss
Er ist oft bei nno und wir keuwü
Alle. Seiue gegemvärtige Srelluug
zu»» Vaterlaude/die Hoffnungen uud
Erivartuugeu, die er i» Aller Herze»
rege macht, nnd mehr als Alles, die
außerordentlichen Mittel, welche die
Frenilde.seines poliiischen Gegners an
ivenden, den Glanben des Volkes an
seine Talente imd an seinen Charakter
zu schwächen, leihen Allem, »ras ihn be
trifft, gerade jetzt das außerordeutlich-!
sre Interesse. Wir hegen deswegen die
Ueberzeugung, daß das. was »vir heute
über General Harrison unsern Lesern
mittheilen, zn»l"we»igsten eben so will
kommen ist, als irgend eine Neuigkeit,
tnic der wir unsere Spalreu ausfüllen
könnten. Besonders wird es sie freu
en, daß der Mail»« des Volks anf wel
chen jetzt das arme nnterdruckle Vater
land hinblickt, noch wie im Mannesal
ter kräftig nnd stark, einer blühenden
Gesundheit sich erfreut.
General.Harrison verließ Cincinna
ti an, Domierstag »nid kam hier
tags »in, 5 Uhr an. Cr war zn Fuß
mid enipfieng die Glnckivinische unse
rer Burger. Abends begab er sich in
das zu diesem Zwecke errichtete Log-
Cabln, »vo noch'mehrcransende von
Patrioten versa«,melr waren, den alten
Helden zn sehen nnd sprechen zn hö
ren. Hier niiterhiclt er sich vertrau
lich mit "der Log Cabin Ingend bis spät
in die Nacht. Am folgende« Morgen,
noch ehe die Sonne sich erhob, war Ge
neral .Harrison schon wieder anf den
Beinen". Nenes Zndriugen des Vol
kes, Händedrücken und Frendenbezcn
gllttge». Die Stunde seiner Abreise
rückt näher. Tausende drängen sich
an ihr,. Alle »vollen ibn sehen—ihn
hören. Jetzt rufen ihn seine Frennde
auf, das Volk anzureden und er, der
nur den Willen des Volkes kennt, cm
schließt sich anch, dieses von dem Por
tale des National Hotels ans zu thuu.
Wir wünschen, daß Jedermann in
Amerika ihn gehört hätte. Wie wür
den seine Verlänmdcr vor Schäm ent
wichen sein, nn, den, gerechten llnwil
len des beleidigten Volks zn entrinnen.
Wie wnrde sie die Erinnernng an ibre
elenden Lügen gebrandmarkt haben.
Da sie ihn aber nicht gehört haben, so
wollen »vir wenigstens versuchen,ihnen
einen Theil seiner Nede znr Belehrung
nnd Beherzignng wieder Z», gebe«.
Aber natürlich sind es nnr Bi uchslncke.
Weder »vir. noch Ge«cral Harrison,
dachten zwei Minuten vor der Rede
daran, daß er das Volk anreden »volle.
Wir kölme« daher nicht nmernebinen,
den Talenten des Generals von Seile
der Beredsamkeit und des Smls Ge
. uüge zu tbull-wir theilen nnr das Ske
ler—denllmriß seinerGedalike« n»isern
Leser»! mit:
General.Garrison s Zkcde.
General .Harrisoll sagte, er sei sei
nen Mitbürgern von Colnmbns und
Franklin Cöilnm sehr verpflichtet snr
die lhi« z« jeder Zeit eriviefene herzli
che Gastfreundschaft. Schon damals,
als ihm der ehrenvolle 'Befehl über die j
'Nordwestliche Armee" übertragen
wnrde »»cd er sein Hanptgnartier in j
Franklinton anf der andern Seite des
Flusses aufgeschlagen hatte, bewährten
sich ihm die Cimvohner von Franklin
Connty nicht allcii» als gute Bürger, >
sondern anch als Krieger nnd Vater
landsfrennde. Schon'längst stehe
in ihrer Schuld für ihr nnermüdetes!
Wohlwollen, nnd freudig und
erkenne er bei der bemigen Gelegenheit
ihre großmüthige Aufmerksamkeit.
Er sagte, er wolle seineFrenndenicht
dnrch eine 3tede aufhalten, obgleich, wie!
er vernebme, die Anwesenden selbst ei-
nen solchen Wuilfch geänßert haben.!
Es wiliidere ihn nicht, daß in Betreffs
einiger, knrzlich über ihn bekannt ge !
machter Umstände, die öffentliche Neu
gierde erwacht fei, und er sei nicht ab-!
geneigt, den Wünschen sciner Frennde'
durch solche El läuteruiigeu zu eutspre
che«, als seiiier gegenwärtige« Lage
dem Volke gegmüber angemessen seien.
Tief gekränkt' fei er worden, seitdem er
vor dem Volke als Bewerber nm die
höchste von ihm zn verleihende Gnnst —
nm den erhabensten Platz in der Welt
—stehe, indem einige seiner Mitbürger
es fnr nothwendig hielten, ibn zn be
schimpfen, zn verlänmden nnd berab-
Zliwnrdigen. doch sei er nicht sowohl
mli sich felbst beknminert, so tbeneribm
anch sei»! geringer erworbener Nnbm
sei, als «m das Gemeimvtsen. Bei
solchen Beleidigungen könne er sich
noch mit der Geschichte trösten, welche
ja zeige, wie von jeher die Besseren un
ter den Menschen, dic ihr Leben dein
Dienste des Staates weibten, als Op
fer der Verlänmdnng fielen. Tugend
nnd Trene aber feien die Grnndlägen
unseres republikanischen Svstems,' —
>vo diese biiite«a«gesetzt »verde«, da
müsse« anch Misere frtien Institmio
»tn untergehen —nnd darum betrachte
er diese Anzeichen einer verdorbenen
Sittlichkeit mir tiefem Bedanern, de««
sie feie« die Vorläufer eiucr Gefahr
für die öffentliche Freiheit. Ein Theil
der polirifchen Presse welche die gtgcn
wärtigc Verwaltung imterstützt, und
ge »risse Anhängen des Hrn. Van Bu
ren seines Mitbewerbers nm das wich
tige Amt, z« welchem ihn einige seiner
Zuhörer zu erheben wünschten, hätten
viele Verlämildnngen gege« ib« erfun
den nnd verbreitet, er »volle aber bei
diefer Gelegenheit nnr von einer jener
zahlreiche« 'Verdrehungen rede»», wel
che die Spalten der Zeitungen füllen
nnd feine»! Charakter nnd fein Betra
gen in einem fo gänzlich falschen Licht
darstellen. .Hier spielte er anf das
! Mahrchen von feiner sogenannten 'ver
trauten Committce" a«. "Man er
! zählt sich," sagte Gcneral Harrison,
! "daß ich nicht mir eine Committee pon
Gewissensräthcn habe, sonder», daß
mich dieselben anch in ein, mit eisernen
Stangen verwahrtes Käsig brachten
imd mich daril, gefange« halte«. "
- (We«n ma>l hier in fein glänzendes,
ansdrncksvolles Ange—in das so viel
versprechende, daraus, berversirahleude
Licht—iveiill man das Lächeln sah, wel
ches sein ganzes Wesen einnähn,, so
daß seine Wohlwollen nnd Festigkeit
athmenden Züge davon gan; verborgen
wurden; weuü man sich endlich noch
erinnerte daß »na« de« Sob« des alte«
Gouvernörs Harrison, einer der Un
terzeichner der Unabhängigkeit Erklä
rung, de« Zögling des alte« "Mad An
rbolw," den Helden von Tippecanoe,
den Vertheidiger von Fort Meigs, de«
Besieger Procror's Höne, so war der
Gedanke an William Henn) Harnson
"Hütet euch vor geheimen Gesellschaften." —Washington.
Mittwoch, den Äm Zuly, 1840.
in einem Käfig imwiderstehlich lächei-
lich! Als sich das Gelachter gelegt hat
te, fuhr der General fort): "Mitbür
ger! ich habe keine Com«,iu e, »veder
eine verkrame, »loch eine aw> ie. Es
ist »vahr, daß mir mei« Freund, Ma
jor Gwynn, anf mein Ersuchen half,
einige der zahlreiche« schriftlich a« »«ich
gemachte« Anfrage« zn beamworten ;
es war jedoch nnr solche, welche Jeder
erwiedern konnte. Es gibt kam« eine,
die öffentliche Meil-nng' beschäftigende
Fräge, »vorüber ich nicht meine Gesin
j nu»ig bei öffentlichen Reden, in bekannt
-gemachte« Briese« nnd durch officielle
j Aktenstücke ansgefprochen hätte. In
den meiste« a« mich gerichteten Brie-!
fen wnnschkc inan meine schon langst
im Plibliknn» bekannten Ansichten über
! Abolition, Ver. Staaten nlid
Wandere Gegenstände zn erfahren, nnd
es mnßce daher die p.'sseiidsi', i>nd für
! gutgesinnte Personen die genügendste
j Annvorr, ein Hinweifen anf iene Do
kniileiite sein worin man meine Ge
daiikcn schon ansgedrückr finden konnte.
Solche Briefe zn bealinvorten, nber-
ließ ich meinem trenerprobten Frcnn
!de, dem Major Givpnn, wo aber bc
! sondere Anfmerkfamkeit erfeiderl »vnr
de, that ich es selbst. Wer den Ma
! jor Gwynn keimt der iveiß auch, daß
nicht die Abfaynng eines politi
schen Schreibens «berlragiii würde.
Er ist ein Mann, der alles, was er ist,
nur sich selbst verdankt, ein Soldar
nnd Gentleman,-aber N'ed.r Politi
ker, noch Gelehrter. Ach bat ibn um
diesen Dienst, weil ich in ihu, als mei
nem freund, Vertraue» -md das
Geschäft leicht nnd einfach war. Ich
bin gewolmr, meine Briefe selbst zu em
pfangen, zu lesen und zu beantworte»;
solche, die vo» besonderer Wichtigkeit
sind, beantworte ich anch selbst, die min
der bedeutenden übergebe ich meinem
Freunde mit einer Anmerkung, wo die
gesuchte Ankunft zu finden ist, z. B
' Verweisen Sie den Schreiber auf die
Rede in Vincemies," oder "die Ant
wort ist iu dem Briefe an .Hrn. Den
ny enthalten " u. s. w. Als ich nun den
bekannten Brief von Osivego empfan
gen nnd gelesen hatte, versah ich ibn
mit der nöthigen Aumerknng und nber
gab ibn, wie in der Negel alle solche
Briefe, de». Major Gu'ynn, welches
damals Vorsitzer einer Committee der
Bürger von Eiiicinnati oder Hamilton
Eounry gewesen, und nach Abfassnng
der Antwort dieselbe seinen College!:
von der Counm oder Stadt Commit
tee znr Uuterzeichnilngvorgelegt zu ha-!
ben scheint. Von allem diesem wußte
ich nichts, anch harce die Committee als
solche mit meineii Briefen nichts zn
schaffen, nnd doch wurdeu diese Her
reu durch ein kleines Mißverständnis?
nnd durch viele Verdrehungen zu mei
ne« Gewissensralhen erhoben, welche
mich, wie man sagte, in einem Aasig
verschlossen hielten, damit ich keine an
mich gericbtere Frage direkt beaiuwor- -
ten konnte." General Harnson be
merkte ferner noch, daß "er, hatte er
wirklich die Dienste eines Freundes znr
Fnhrnng seines Briefwechsels ange
sproche», die Beispiele hochgestellter
Manner anführen könnte, im, diese
Maßregel zn rechtfertigen. Man hat
te von General Washington gesagt,
daß viele von ihm nnterzcichneten Pa
piere von andern geschrieben wurden,
nnd es sei dieß, wie er glaube, niemals
widersprochen worden, nnd General
Breckenridge, im letzten Kriege Adju
tant des Generals Jackson, habe sich
selbst als den Versager eines großen
Theils von Gen. Jacksons Correspon
dcnz genannt,—er habe aber von sol
cher Hülfe in keiner größern Ansdeh
nttiig nnd in keinem andern Sinn ge
! macht, als daß er, wie er so eben aus
einander setzte, den Major Gwynn cr-
suchte, solche, welche Fragen an mich
! richteten, aus die öffentlichen Quellen
zu verweise», woraus sie Auskunft
konnten. Und er wolle hier
! noch hinzusetzen, daß er in seinem gan-!
' zen öffentlichen Leben, m Civil und Mi
litärdiensten, alle nnler seinem Namen
erschienen Briefe, Berichte, Reden oder
Befehle auch sslbst geschrieben habe.
Alle an ihn einlanfenden Briefe aber
zn öffnen, zn lefen nnd zn beantworten,
fei pbisifch nnmöglich, wenn er auch
gar nichts anderes lhnn wollte; nnd
nm seinen Zuhörern einen Begriffpon
diefer Arbeit zu geben führe er nnr an,
daß ein anlpesender .Herr diese« Mor
ge« vor sciner Abreife vo», Cincinnati
geseben habe, wie er von den, Postamt
dafelbst l(> Briese in Empfang nah»«
—die Hälfte dieser Zahl liege gewöhn
lich ans den, Postamt z,mächst bei sei
nem Wolmplatz, also 24 Briefe täglich.
Er frage mm. es ob eine» Mau » giebt
der selbst »»ter Hiiitaiisctzimg seiner
andern Geschäfte, einer solchen tägli
chen Correspondcnz die erforderliche
Ailfmcrkfamkeit widme» kömie? Cs
fei wahr, daß ibn, vieles zukomme, was!
seiue Beachtuug uicht verdiene, da cs
von Leuten eingesandt »verde, welche
nur bezwecke», ibm irgend eine Aeuße
l lmg zu entlocken, welche dann zn sei
nem nnd der mit ihm ide«lificirte« Sa
che Nachtheil ausgebeutet »verde» könw
re—es bleibe aber immer noch genng
zn thnil übrig, was schon der Önelle
halber, von der es komme, achtungsvol
le Ueberleguug erfordere, nnd die dar
auf Bezug habenden Gegenstände er
fordern mehr Zeil nnd Arbeit, als ih
nen ein einzelner Mann widme« köw!
ne.
Hr. Harrison sagte, er habe Haupt
sachlich desivegen auf den Uinstand i»
Betreff der Cömmirree angespielt, :ve'l
in nencstee Zeit seine politischen Geg
ner denselben so sehr zn einem Gegen
stand ihres Tadels gemacht haben, ob
gleich es nur eine der vielen falschen
Darstellungen sei, welche die Partei
presse so überraschend schnell über sein
Leben, seine Grundsätze und seine Mei
nungen hervorbringe. Erforderte es
die Nothwendigkeit öder erlaubte es der
Allstand, so konnte er sich viele Stim
den lang darnber aussprechen er wolle
hier aber mir den "Nichinond Enqni
rer" aiisubren nnd sei» Erstamien über
die Art aussprechen, womit dieses Blatt
seinen Name» und Charakter behand
le, da dies; als ein Beispiel dienen kön
ne, wie sehr sich die Presse für Partei-
Zwecke herabwürdige. Dieses Blatt,
welches ihn frnher in der Eigenschaft
'bines Civil- nnd Militärbcamten mir
Lob überhäufte, —dessen Herausgeber
einst Niemand als ibn für die verant
wortliche Stelle eines Kricgsfekretärs
geeignet hielt,—gebe sich jetzt dazu her,
die grttndloseste» Verlännidnngen ge
gen ihn zu verbreiten, nnd versiiche sei
ne Landsleute zu überreden, er sei eine
Memme und ein Föderalist. Nu»
berührte er die Beweise, ans welche
Herr Nitchie, der Herausgeber des
Virginia Engnirer die Anklage, er sei
ein Föderalist von der schwarzen Ko
karde, zu begrnnden suche, nemlich, die
Bemerkuugeu des .Herrn Naudolph
im Senate der Ver. Staaten. Er
sagte, der Angriff des .Hrn. Randoph
sei in dein Augenblick, da er ihn mach
te, erwiederte und entkräftet worden.
Er hielt diesem geistreichen und merk
würdigen Mann eine große Lobrede
nnd sägte, wer Hrn. Nändolph kenne,
der »visse auch, daß er weder in einer
Debatte, noch sonst irgendwo seinen
Grundsatz aufgab, wenn ihm nicht be
wiesen wurde, daß er im Irrthum war.
Die Thatsache, daß er nichts mehr er
wiederte, nachdem seine Anklage beant
wortet war, beweißt Jedem, der seinen
Charakter kennt, daß er überzeugt war,
geirrt zu haben. Hierauf setzte 'Gener
al Harrison auseinander, worauf Hrn.
Randolph's Beschuldigung, welche in
einem Augenblick von Aufregung vor
gebracht wurde, gegründet war. Der
altere .Hr. Adams'habe sich nemlich ge
weigert, gegen Frankreich solche Mäß
regeln zu ergreifen, als seine Partei
wünschte, nnd damit in diesen, Fall we
nigstens gezeigt, daß er mehr Amerika
ner als Partei mann sei. Diese poli
tische Maßregel des Hrn. Adams habe
> er nun gebilligt und sich auch in diesem
Sinne ausgesprochen. Hr. Nandolph
erinnerte sich dieses' Ausdrucks, vergaß
aber wahrscheinlich Äer-
lB.
anlassung desselben, und so wnrde der
nemliche Umstand, welcher seine An
bänglichkeit an die repnblikanische Par
tei reu 18(10 beurkundete, viele Jahre
iiachber aus seinem Zusammenhange
herausgenommen nnd benützr, ihn als
eine» Föderalisten binzustellen. Gen.
Harrison äußerte sich auch noch sehr
ernstlich nber die Ungerechtigkeit, «vl
che man seinem Charakter'in seinem
Gebnrcsstaate znfügcn wollte, in wel
chem er gehofft hätte, daß Ehre, Wahr
heit nnd Tilgend stets sicher wohnen
würden, wenn ibnen anch sonst überall
Gewair angetban wnrde.
Generai Harrison spielte noch anf
verschiedene andere grobe Eachentstel
lungen und gänzliche Umvahrheiren an,
welche absichtlich nnd schamlos von der
Parteipresse verbreitct werde«. -'Es
scheint beinahe nnglanblich, meine Mit
bürger," sagte er, 'aber es ist dennoch
wahr, daß ans einer langen Nede, wel
che mehrere Spalten einer Zeitnng an
füllt, ans verschiedenen Stellen 'zwei
knrtze Sätze ausgehoben, von ihrem
Zusammenhang getrennt znsammegc
setzt, ihnen mein Namen beigefügt, und
so im Lande als ein authentisches Do
kument verbreitet wurden."
Er beklagt diesen Zustand der öffent
lichen Meinung welcher ein derarti
ges Parteiverfahren dulden könne und
erwartet znr Ehre seines Vaterlandes
nnd znm Besten der Freiheit, daß der
lei Mißbrancbe bald durch die Macj)t
einer reinen nnd gesunden öffemlichcn
Meiuuug abgeschafft werde« wurden.
"Ja, meine Mitbürger l" fuhr Ge
neral .Harrison fort, "ich wurde erst
kürzlich in jenem Hause dort (auf daS
Staaten - Haus hinweisend) große»
Verbrechen gegen mein Vaterland be
schuldigt, welche, wenn ich sie begangen
hatte, mich das Leben kosten könnte»,.
Es wnrden Anklage», gegen mich erho
ben, welche mir auch jetzt «och dic
strengste« Strafen der Kriegsgcsetze zu
ziehe« würden, trenn man mich über
weisen könnte,—denn ich war innne?
der Meinung, ein Offizier könnL der
Verantwortlichkeit fnr fei« Unpassendes
Benehme« nicht entqemn, auch wenn
er ans seine Anstellung verzichte. Die»
ie Be>chnldiaungen wnrden jedoch nict?
von meinen Waffenbrüdern, den An»
gcnzeugen meiner Thaten, den große«,
guten und braven Männern erhoben
welche a« meiner Seite oder uiiter mei
nem Befehl fochten. Dieseerzäk
len die Sache anders. Aber ihr dem»
liches, einstimmiges und bestimmtes
Zengliiß, das des Gouvernörs Shells
des ehrwürdigen .Helden von King's
Mountain, des tapfer», Perm und vie
ler jener edlen und großttinthige« Män
ner, welche alle die mit der Schlaf
an der Thames verbundene« Bewe
gungen sahen nnd kannten nnd daran
Theil nahmen, das Zeugniß aller un
parteiische« lind ehrenwerchen Män
ner, die gleichlautende« Berichte der
Geschichte und die Autorität der öffent
liche« Meinung »verde», alle auf die
Seite geschoben, gegenüber der rück
sichtslcien Behauptungen solcher, wel
che damals entweder noch nicht einmal
geboren oder noch auf den Armen ihc
rer Aminen gewiegt wurden! Gene
ral Harriso« gestand, daß ihm diese
Lästerungen „«angenchm seien, denn
sei« guter Näme sei sein kostbarster
Schatz und er »volle ihn nicht durch sol
che Verlaumder verstümmeln lasse«.
Wollte« sie ihn seines Eigeuthnms be
rauben, deu Besitztitel auf sein Land
gut entkräften, so könnte er diesem Be
streben rnhig znsehen, ja selbst zn ihrem
Erfolg rnhig lächeln. Aber ungeach
tet seines vollkommene« Zutrauens iu
die Gerechtigkeit seines Vaterlandes
nnd in das Urtheil der unparteiische»
Nachwelt, mu„e er doch bekennen, das
ihn diese unbarinherziaen Angriffe ans
seinen militärischen Charakter miange
nehn, berühren. Diese Polink seiner
Gegner nöthige ihn, sieb gegennber sei
nem Vaterlande als im Anklagestand
befindlich zu betrachte« ; er sei jedoch
nicht abgeneigt, sich einer gewissenhaf.
teu Untersuchung zu unterwerfen; denn
> »venu das amerikanische Volk sein Rich-