Der Lecha Patriot und Northampton Caunty wöchentlicher Anzeiger. (Allentaun, Pa.) 183?-1839, December 19, 1838, Page 1, Image 1

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    Rorthampton Caunty wöchentlicher Anzeiger.
AIIeMKUN, HDS. gedruckt und herausgegeben von (H. Adolph Sage, in der Hamilton Straße, einige Thnren nmerhalb Hagenbnch's Wirthshaus.
Jahrgang 11.Z
Bedingungen.
Diese Zeitung wird jeden Mittwoch auf
einem große» Snper-Royal Bogen, mit ganz
bleuen Schriften, herausgegeben.
Der Subscriptious-Prels ist ein Thäler
«oeö Jahrs, wovon die Hälfte im Voraus
zn bezahlen ist.
Än» Gnbscribent wird für weniger als V
Monate angekommen, und keiner kann die
Zeitung aufgeben, bis alle Ruckstände darauf
-abbezahlt sind.
Bekanutmachnngen, welche ein Viereck aus
machen, werden dreimal für einen Tlialer
eingerückt, und für jede fernere Eiuruckuug
fiiuf uud zwanzig Cents. Größere nach
Verhältniß.
Diejenige welche die Zeitung mit der Post
vder dem Postreiter erhalten, müssen selbst
dafür bezahlen.
Alle Briefe an den .Herausgeber müssen
Vostfrei eiugesaudt werden, soiist werden sie
n icht ausgenommen.
Wirthöhaus zu verlehnen.
Unterzeichnete wünscht sein
WÄ!! zn verlehnen. Es
i» Süd-Wheithall, an der
große» Straße vo» Alleuta»» »ach jiuntz's
Fort, nahe bei Nenbard's Mühle, uud eiue
Meile vou Meutauu. Das Haus ist neu
erbaut vo» Steinen, zwei Stock h»ch und ge
ränmig »nd bequem für Wirthschaft einge
richtet, uud hinlänglich mit Siallung und
Scheds versehen. Auf Verlangen können
auch ltl Acker Land dazu erhalten werden.
Das Nähere kau» mau hei dein Eigner er
fahren, der nahe dabei wo Hut.
John Alllldt.
Dec. 12. uq—3»>
Ocffemliche Vendu.
Es soll auf öffentlicher Vendn verkauft wer
den, am I2te» Januar, 183!), in Ober-Sa
oona Taiiiischip, LechaCauiit», 3 Meilen von
Bethlehem, an der Staatsstraße welche von
Alleutann dorthin fuhrt, nnd eiue Meile vo»
Jacob Eorrels Stobr:
Ein Wirthshaus nnd Stolwstand,
nebst 3l» n»d Is»l> Riitbeu Land, wovon
ohngefähr X) Acker Holzland sind; dieses Ei
<ientl?nm kann anch vor obigem Tage durch
Privathandel verkaust werte». Die Ver
besserungen sind: es befinde» sich 3 Brun
neu anf dem Playe, nämlich einen an der
Schener nnd 2 vor dem Hanse, linier dem
ganzcnHanse befindet sich einguteriKeller,vier
ans dein ersten Stock nudS Gruben
c»nf dem zweiten. Eine Schweizer-Schener,
von Steinen, 35 bei >lB Fuß befindet sich
auf de», Platze, deßgleich.'N ein steinerner
Sched und ein guter Wage» - Sil,ap, und
sonst uxh mehrere Neben - Gel'änte. Zwei
Hute Baumgärten, n. s. w. nnd das Land ist
so gut als einiges im Tannschiv. Sollte es
anf obigem Tage nicht verkanft werden, so
soll es anf der Vendu an den höchsten Bie
ter verlehut werden..
'Jacob Schneider.
December 12. »q-4m
Oeffcntliche Vcndn.
Am zweiten Christtage, als den 2t). De
cember, soll an dem Hause des Unterschrie
denen, iu der Stadt Allcutauu, Hamilton-!
Straße, gerade gegen über der Druckerei des
"Lecha Patriots" auf öffcutlicherAeudu ver
kauft werden:
Bureans, Desks, Betten nnd Bettlade»,
Oese» mit Rohr, Stuhle, Tische, und sonst >
noch allerlei Haus- uud Kuchen-Gerät hschas
ten, zu weitläuftig zu melden.
Die Veudu wird um 1 Uhr Nachmittags
anfangen, uud gehörige Ztilswartuug gegeben !
werden vou
Henry Ritter.
Dcc. 5. nq-3i»
Oeffentliche Vendu.
Mittwochs den Wsteu December, als den
zweiten (Zl'ristag, soll an dem .Hanse des ver-!
storbenen Eon r ad 5) art ma n, in Lyn»
Tannschip, öffe»tlich verkauft werten :
Eine Knb, Frucht beim Büschel, Saame»
auf dem Felde, Strob, Hen bei der Tonne,
Windmühle, Strobbauk, Pflüge, Hans-Übr,
Betten ni'.d Bettlade», »nd sonst »och vieler
lei Haus- »ttd Baiier» - Gcrätbschaften zn
weitläuftig zu melde».
Die Vcndn wird Vormittags nm lO Nlw
anfangen nnd gehörige Aufwartung gegeben.
George Hartman, ?
Rebecca Hartman, )
Dec. 12. nq—3m.
Charles Colve,
Schneider in .Hanover Tannfchip,
Dankt seinen Frennten »nd Knuden hier
mit für das ihm bisher geschenkte Zutrauen
in seinem Geschäfte u. bitter um dieForttauer
ihrer Gunst, die er sich dur.l, gute ?lrbei und
Willigkeit zu erbalteu bestrebe» wird.
Drei Schneider-Gesellen,
Die gute und fleißige Arbeiter sind, wer
den von ihm sogleich verlangt. Sie können
Auf sauge Zeit Arbeit uud guieu Lohn erhal
txn, weil« sie sich baldigst n^lden.
Lee. 12. nq—t
vo
«liout 2VO lli. Lmatl
"
tt. .4.
Zu verlehnen.
Der Unterzeichnete ist gesonnen seinWirths
hans zn verlehnen, gelegen in Nord-Wbeit
hall Tannschip, Lecha (Zäunt», nahe bei Sieg
frieds Brücke, nebst Stalluug, Garten nnd
s. w. Besitz kann bis znm nächsten 1. April
gegeben werden.
Daniel Siegfried.
Dec. 12. nq—3m
Nachricht.
Ist hiermit gegeben, daß Administrations-
Briefe anf die Hi»terlasse»schaft des verstor
bene« Peter Seidel, letzthin von Hei
delberg Tauuschip, Lecha Cauuty, dem Un
terzeichneten verwilligt worden sind. Deß
wegen haben alle tie>enigen, weiche noch an
besagte.Hinterlassenschaft Anforderungen zn
machen haben, ihre Rechnungen nuveiziiglich
gehörig bestätigt, dem Unterzeichneten einz»-
händigen—und die noch au dieselbe
schuldig sind, werde» sogleich abbezahle», au
Jacob Peter, Zldm'or.
Dec. 12. uq—gm.
Waisen-Court Verkauf.
In Kraft und zufolge eines Befehls aus
dem Waisen-Gericht von Lecha CaunN): soll
auf öffentlicher Veutn verkanft werden,
Donnerstags den Isten Januar 1839, nm 1t»
Uhr Vormittags, anf dem Platze ' lbst:
Ein gewisser Strich Land,
liegend in Nord-Wbeithall Tannschip, in be
sagtem Caunty:
No. I—stoßend an Land von Joseph K.
Säger, Ehristian Reber, Daniel Steckel nnd
anderer; enthaltend S 9 Acker genaues Maß. —
. Darauf ist errichtet, ein zwei
stöckigtes steiuerues Wohnhaus,
eine große steinerne Schweizer
mit Wagenschop, ein
Spriughaus, ein großes Wagenhaus, und
andere Gebäude. —Eine niefehleiidc Qnelle
befindet sich nahe bei der Thüre ; eine Pum
pe, ein prächtiger junger Baumgarten ; ohn
gefähr vier Acker Wiesenland, durch welches
ein großer Wasserstrom fließt, nebst einem
Acker gutes Holz-land. —Das übrige ist gutes
Kalkstein Bauland.
No. 2—stoßend an Land von George Gan
gewer, Jo!m Bärch und anderer, enthaltend
15 Acker nnd 25, Ruthen vom beste» Holzland.
Dasselbe kann in Stücken oder im ganzen
verkauft werden.
Das liegende Eigenthum des verstorbene»
GeorgeKoch, letzthin oon Siid-Wheit
hall Tannschip.
Die Bedingungen sollen am Verkaufstage
bekannt .qemacht, uud gehörige Aufwartung
gegeben werten, von
George Koch, ?
John Strans?,s
Dnrch die Eonrt.
Henry W. Kneip, Schreiber.
Dec. 15. nq—3m
Achtung:
Nord-Wbeithaller neue Rei
fel-Comp.tgnie.
W! Ihr habt euch völlig equipirt zu
xAt. t'crsainniel«, Mittwochs de» Aisteu
l December, als am üteu lZhristag,
am Hause des Enos B u lj, iu
I V Nord-Wheithall, um l Übr Nacb
mittags, um eine Revue des Bri
W gade Juspectors zu Yassire».
Auf Befel'l vou
George Schmidt, Capt.
December. 12. nq—3m
Heu wird verlangt.
Der Unterschriebene bezahlt den höchsten
Marktpreis für gutes Timoth y- uud
Schwa m ui-H e u.
A!atthew Selfridge.
Dec. 12. uq-»M.
Soeben in dieser Druckerei, beim Einzeln und
Dutzend, zum Verkauf erkalte»:
Lebensbeschreibung vo««
George Waschington,
n«it »nerkivnrdigen Anecdoten begleitet
(Mit 7 Vildern geziert.)
"Hütet euch vor geheimen Gesellschaften." —Waschington.
Mittwoch/ den l9ten December, 1838.
Reiseabenteuer in Canada.
Ein jlmger Mann, der im vorletz
ten Inli Eanada verließ und an die
großen See» iu die Red - Nivercolouie
im Hudsoiibay-Territorium ging, hat
in cattadische» Zeitimge» folgende trau
rige Erzähluug vou dem Schicksale
zweier seiner Reisegefährten auf dem
Wege von jener Eolonie zu St. Pe
ters bekannt gemacht: "Wir verlie
ßen die Niederlassuug am Ned-River
Ende Februar. Meine Begleiter hie
ssen R. Hayes nnd I. Parys. Wir
beschlösse», uuserii Weg über die Ebe
nen in Schneeschuhen nach St. Perers
fortzusetzen. Die Entfernung auf
dem Wege, de» man im Winter ein
schlagen muss, ist 7SO engl. Meilen.
! 'Wir waren mit einem Metiff. einem
!Halbblnt dieser Eolonie, als Führer,
!»lit Hnnden nnd Karre», imi Misere
Verrathe zn führen, mit Vüffelrocken
! uud wollenen Decken versehen. Wer
nicht im Winter in den grossen Wie-
fenflächen des Nordens üiid Westens
ist, kaun sich keinen Begriffvon
den Beschwerden, Entbehrungen und
Gefahren macheu, die den Reisenden
in jenen oden traurigen Gegenden er
warten. Beständig kalten Winden
ausgesetzt, oft nicht im Stande die
wüsten Nänme die sich bis anfSvengl.
Meilen zwischen den Waldern ansdeh
i nen, in einem Tage zurückzulegen, nnd i
gezwungen in diesen Ebenen
die Nacht zuzubringen, ist man glück-i
lich, wenn man ei»! elendes Dach nn- -
rer Binsenmatten trifft. Aber die gro-!
ste von allen den vielen Beschwerden,
die der Reisende tragen mnss, ist der
Durst. Selbst während er auf dem
Eise dahingeht, wird er gransam da
von geqnälr nnd sucht ihn ninsonst zn
loschen, indem er Schnee isst; sein?
Mund eutzuuder sich mehr nnd mehr;
sein glnhender Durst nächst auffurcht
bare Weife uud eiue Schläfrigkeir
kommt über ihn, die uur Wasser ver
scheuche», kam». Die Witterung in,
Febrnar war für den nördlichen Hin,-
melsstrich der Niederlassung am Red-!
River ungewöhnlich mild; jedoch sag-!
ten nns i'nebre Eingeborene bei nnse-i
rer Abreise die knnfligen Beschwerden
voraus, da der Mar; der gefährlichste
Monar für deu durch die Wieseiilaiide
Reisenden ist. Bald erfuhren »vir die!
Wahrheit dieser Voraussagttugeu. >
Vom 4. bis zum 15te» Marz verging!
kaum ein Tag ohne Sturm. Verschie >
deue Male waren »vir gezwmige», acht
Tage länger zn bleiben. Dieser Anf
schilb zehrte unseru Vorrath auf eiue
schreckliche Weise aus. Wir wiisslen
nnsere große Entfernung von jedem
Handelsposten, »vo »vir allein Ruhe
finde» komicen; »vir schlössen, dass es
anf 300 engl. Meile» vo» iiliserm We
ge keine Indianer gebe, da die Büffel
beinahe ganz mangelten, deren nns
auf der Reise vou 500 engl. Meilen
uur IS Stuck aufgestoßen. Uns blieb
nichts Anderes übrig, alsfo schnell als
möglich zn trachten, zur Haudclsuie
deriage der amerikamfchen Pelzwerk-
Gesellschaft am Travers-See nahe an
der Hanptguellc des St. Perersstroms,
zil gelangen. Der Entschluß war leich
ter gefasst als ausgeführt. Beständig
der Kalte bloß gegeben, ohne hinläng
lichen Lebensunterhalt den »vir zudem
gefroren verzehre» mußte», nxire» »vir
so ermattet, daß »vir mit Muhe fort
hiukteu, indem uufere Füße durch die
beeisteu Stricke der Schueeschuhe so
»villid »varen, dass oft das Blnt dnrch
nnsere Moccasins sickerte. In dieser
bedanernsivurdigen Lage überraschte
uus auf der Haide am 17. März ein
Stnrm nnd Schneegestöber aus dem
Westen. Ein unbeschreibliches Mis
gefchick! Wir waren grade fünf Mei
len von einem Walde der anf unserm
Wege lag. Ich war ebeu voru, die
' Hunde dicht binter mir, Hayes 6«
Schritt und Parys mehr als eine engl.
Meile entfernt. Der Morgen war
schön gewesen; der Frührer keine Ge
fahr vermuthend, hatte nns verlassen,
um ein Wild zn verfolgen, und wollte
»ms am Walte wieder treffen, auf
den wir loseilten, als uns der Stnrm
! erreichle, der nns dnrch Pelz-lind Wol
z lenkleider, die sogleich von dem Frost
j steif wurden, na»j machte nnd nns in
5 dichte Schneewolken einhnllte. Gluck
-licherweise bemerkte ich den schnellen
! Wechsel des Windes von Nordwest
i nach Nord nnd änderte meinen Lauf,
indem ich das Holz noch zn erreichen
! hoffte, woranf Hayes, der mir nahe
war, äusserte, wir gingen den unrech
ten Weg nnd wnrden umkommen.
Ich aulworrete: "Nein, ueiu, folge
mir so schnell dn kauft." In diesem
Augenblick sah Ich ihn sich bücken, wahr
schemlich nm seine Schneeschuhe zn
schnallen; ich ging einige Schritte vor
wärts, eine unermeßliche Schneewolke
verbarg ihn meinem Gesteht, und ich
sah ihn nie wieder. Ich war kaum
Zwei engl. Meilen vorwärts geschrit
ten, als ich einen steilen Abhang hin
linterstlirzte, nnd wäre beinahe erstickt,
ehe ich mich ans dein Schnee hervor
graben konnte. Nachdem ich mich
mit einem mci»er Schneeschuhe
alisgescharrt, ging ich in der Schlucht
fort und befand mich bald an der Ecke
eines kleinen Waldes, den ich später
für den erkannte, anfden »vir ain Mor
gen zugegangen nnd wo nns der Fuh-!
rer zn erwarteu versprochen. Der
Wald bot nnr »venig Schul?, da er!
nur aus wenig Eichen anf einem Hü- ?
gel bestand, nnd nach vielen vergebli-!
chen Versuche« hatte ich alle Hoffnung
verloren, wahrend des fortdaueruden
Sturmes, der jeden Angenblick seine
Wuth zil verzehnfachen schien, Feuer!
auzttniacheu. Nachdem ich mir eine!
Hohle in den Schnee gegraben, walzte
ich mich 'bedeckt wie ich war mit Schnee
nnd Eis in Vüffelmantel nnd Klei
dern hinein nnd kroch nnter denScbnec,
wo ich bis zum folgenden Morgen
lag. Meine waren schrecklich.
Gegen 16 Stnnden brachte ich damit
zn beständig meine Hände nnd Fuße
zn reiben, nm sie vor dem Erfrieren
zil schützen, nnd in derselben Zeit mufz
re ich mich vor dem Schlaf, wozn ich
die grösste Neigung hatte, schützen weil
ich wusste, dass, weun er mich überfiel,
ich verloren wäre. Bei Tagesanbruch
kroch ich hervor nnd fenerre zwei
Schüsse ab. Bald darauf kam der
Führer und benachrichtlgte mich, dass
er, nachdem er beinahe vier Stunden
dnrch die Ebene geirrt dnrch blossen
Zufall ein kleines Gebolz steben engl.
Meilen westlich angetroffen, wo er,
nm sich vor dem Erfrieren zn schützen,
ein grosses Feuer mit dem Material,
womit er dorr wohl versehen gewesen
sei, angemacht. Parys wnrde halb in
Schnee begraben beinahe todt gefun
den ; er lebte noch vier Tage. Alles
Suchen nach Hayes war umsonst, uud
da er nicht die Vorsicht gebraucht, sich
mir Fenermaterial zu versebeu so kan
kein Zweifel nber sein Schicksal Herr
schen. Da wir keine Lebensmittel
ausgenommen ein Stück von dem
Hnnde, den wir zu schlachten gezwnn
gen ivaren, besaßen, so blieb uüs nichts
übrig, als unsern Gefährten Parys iu
einer von unsern Vnffelhäiiten verfer
tigten Hütte zn lassen nnd in die noch
7t) engl. Meilen entfernte Handels
niederlassung zu eilen, um Hülfe zu
holen. Nachdem »vir beinahe einen
Tag an der Stelle unsers Unglücks
verweilt setzten der Führer nnd ich
uusere Reise fort uud erreichte» am
andern Tage als es schon dunkel zn
werden anfing, die Niederlassung. So
gleich wurden Leme nach Parvs nnd
Hayes ausgeschickt. Nach elf Tagen
kehrten sie mit der Leiche von Parys
znrück, den sie todt in dem Gemache
gefunden, welches wir für ihn gebaut.
Alles zeigte au, daß er den zweiten
oder dritten Tag nach unserer Abreise
gestorben war. Er wurde nahe dem
Kaufhause der amerikanischen Pelz
werkcompagnie am Traversee feierlich
begrabe»!. Es ist schmerzlich, sagen
zn müssen, daß die Auffindung des
Leichnams von Hayes nmvahrschein
lich ist, da die Indianer am Travers
see anf ihren Frühlingsjagten umsonst
mehre Tage an dein Platze gefucht, wo
er umgekommen sein muß. Parys
war ein geborener Pole und diente
friiher als Offizier in der polnifchen
Armee. Er war in der letzten Revo-«
liilion in den, Corps des Generals
Noinarino nnd wohnte allen großeil
Schlachten dieses Verzweislnngekamp,
fes bei. Nach dein Fall von War»
schai, verliess er sein nnglückliches Va»
rei land nnd reißte dnrch Deutschland,
Frankreich nnd Großbritannien. Im
Frühling 1835 kam er nach Amerika;
l zur Zeit seines Todes war er 37 Jah
re alt. Hayes »rar ans Glanmire
in Irland, nnd lebte seit seiner An»
knnft in Amerika in Unterranada. Er
Wählte erst AI Jahre."
Gemeinnütziges.
Viehzucht.
Diese kann nicht besser gedeihen, als wenn
man Reinlichkeit nnd Ordnung beobachtet.
Es ist wie bei der Gesundheit der Menschen.
Anch die Kinder, so man sie sanber l>ält, gnt
»nd nicht zu fett nährt, werden stark und
schön. Das Viel» hat die gleiche Ordnimg
nöthig: es will sein Futter zu rechter Zeit';
die Säuberung des Stalles zn rechter Zeit;
die Reinigung nnd Erfrischung der Luft zu
rechter Zeit —Bei der Stallfiitternng bleibt
das Vieb im gesundesten; aber dann» soll
! man es doch bei guter Witterung auf das
. freie Feld fiibreu, wo es gute Luft athme»,
. ittGesellschaft seines gleichen wiedet, und an
genehmes frische,« Gras findet. Vorzüglich
aber auf reines Getränke muß man acht ha-
ben, denn öfters erkranken die Thiere weil
' sie von Würmer» Mncke» »nd kleinenSchnek»
ken vernlireiuigtes Wasser getrunken haben ;
oter wo Staub darin ist, niid in welchem eine
, unreinliche Magd vorher ihr Küchengeräth
oder gar stinkende Wasche gewaschen hat.
Wenn die Schafe auf nassen Feldern wei
den, mit deu Fußeu also feucht stehen, nnd
die Sonne ihnen von oben anf den Scheitel
brennt, so bekommen sie den Sturm im Kopf
waS man die Drehkrankheit nennt. Das
Schaaf hält den Kopf nach einer Seite ge
krümmt, drebet sich im Kreis hernin, nnd
stirbt dann plötzlich.
billige Landleiite, nm ihr Vieh gesund zu
erhalten, geben ihm selbst öfters anfdie Wei
de nach; "sie räuchern d>e Ställe mit Essig
uud Wachholderbeeren; mischen öfters Salz
unter das Fntter nnd Essig nnter das Ge
tränke.
Wenn das Vieh zn Zeiten nicht fressen
will, so weicht man das Futter iu Weinessig
ein, nnd bestreut es mit Sali; dies erregt
bald wieder großen Appetit beim Rindvieh.—
Wider Geschwulst uud Geschwüre dient ein
Umschlag mit einem Brei ans Leinsaamen in
Milch gekocht.—Gegen böse Euter diene»
Lilienblätter in Baiimöl geweicht.
Die Tröge muß man oft mit Salzwasser
auswaschen. Täglich sollte man das Rind
vieh anch mit einem nassen Strohwisch abrei
ben, und den Staub und deu Uurath vo» de«
Fiiße» waschen. Diese Ordnung und Rein
lichkeit hilft sehr znm Gedeihen.
Nlv de Znueirv.—Seit einiger Zeit
batte ei» gewisser Jo.ie Zlntenio, wobnbaft in
terMegend »al'e beiPianca
i« der Comarca Flores, den unwissenden Be«
wehuer» dieses Distnkls erzäblt, tast in der
Nähe sich ei» bezaubertes Aöuigreicl' befände,
und ihn propbezeit, tast jevt der Augenblick
nahe sei, wo dasselbe eutzaulert werde« köne.
Im ?>ovember 1837 reisele der neue Prophet
naci, dem Urwald» von lol'amiin und sandte
von hier ans seine» Apostel JoaoPcrreira zu»
nick. Dieftr langte ?iustugs Mai 1838 iu
Petra Bouita au, rief sich selbst zum König«
ans und versprach iu einer Proklamation al«
len seinen Gläubigern, daß er das nnbekante
Reich nächstens entzanbern würde, daß dann
ter König Don Sebastian tgefalle» vor
Jahrhunderten in einer Schlacht gegen die
Mauren) und sein unzählbares Kriegsbeer
erscheinen, die Mulatten so weiß wie der
Mond bleiche», alle seiue Anhänger aber im
höchsten Ml»ck, in Unsterblichkeit und Reich
thümern schwimmen wurden; daß aber, nm
die Eutzauberuug des Reicl'es zn vollzieben,
es »ötbig sei, vielen Menschen —den HalS
abzusil'ucideu, nnd zwar Männcrn, Weiber»
und Kindern, deren Leiber aber alle in Kur
zem wieder aufersiebeu sollten. Es fehlte
auch nicht an Leuten, die diesen Verheißungen
glaubten, nnd es sammelte sich eine kleine Ge
meinde um ihn. Er verheirathete jeden
Man» mit zwei bis vier Weiber», sich selbst
versorgte er aber mit siebe» derselben. Dann
begauu er die Qpfer zu vollende», und es
fielen 42 Personen unter seinem Messer.
Zlber der König Joao Pereira hatte nicht
Zeit, alle seine Opfer zn vollbringen, denn er
wnrde von dem Bruder des obengenannte»
Propheten getödtet, der sich zum König des
bezauberten Reiches ausrief. So standen
tie Verhältnisse, als der Eommissar de Silva
von den verübten Grausamkeiten benachrich
tigt wnrde. Dieser eilte mit einer Abthei
lung Natioualgardeu nach dem blutigen
Schauplav, griff die Bezauberten sogleich an,
und nahm sie, obwohl nicht ohne viele Todte
anf beiden Seiten, gefangen.
Mo. 42.