Der Lecha Patriot und Northampton Caunty wöchentlicher Anzeiger. (Allentaun, Pa.) 183?-1839, December 05, 1838, Page 1, Image 1

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    Der Lecha M Patriot
und
Rorthampton Caunty wöchentlicher Anzeiger.
AIItNtNUN, Uz», gedruckt und herausgegeben von <N. Adolph Sage, in der Hamilton Straße, einige Tbnren uurcrbalb Hagenbuch's Wirthshaus.
Jahrgang 11.^
Bedingungen.
Diese Zeitung wird jeden Mittwoch auf
einem großen Super-Royal Bogen, mit ganz
neuen Schriften, herausgegeben.
Der Snbscriptions-Preis ist ein Thaler
des Jahrs, wovon die Hälfte im Voraus
zu bezahlen ist.
Kein Snbscribent wird für weniger als 6
Monate angenommen, und keiner kann die
Z.itnng aufgeben, bis alle Rückstände darauf
abbezahlt sind.
Bekanntmachungen, welche ei» Viereck ans
tachen, werde» dreimal für einen Thaler
? »gerückt, «ud für jede fernere Einrncknng
'/' uf und zwanzig CcntS.— Größere nach
Verhältnis?.
Diejenige welche die Zeitung mit der Post
oder dem Postreiter erhalten, »nisirii selbst
dafür bezahlen.
Alle Briefe an den Herausgeber müssen
post frei eingesandt werden, sonst werden sie
nicht aufgenommen.
Nachri ch t.
?Ille diejenigen, welche an die Hinterlas
senschaft des verstorbenen ElyS tähler,
lelztli» von Ober-Mtlford, Canntn,
schuldig sind, es bestelle in Banden, Noten
oder Bnchschnlden, werden von den nntcr
schriebenen Administratoren dieser Hinterlas»
senschaft benachrichtigt zwischen jetzt nnd dem
28sten oder Msten December, nächstens, am
.Hanse des verstorbenen sich einzufinden nnd
Richtigkeit zu machen. Auch werden alle
diejenigen, welche an erjagter Hinterlassen
schaft einige Anforderung Kaden, ersucht
sich zur selbigen Zeit gleichfalls einzufinden
und ihre Anforderungen bescheinigt eiiizn
briiigen.
Job« Eberhard v. 57?1v Milford,
John Brong, v. Salzburg,
Administratoren.
Nov. 21. nq-tim
Zu Verkaufe u
Auf öffentlicher Vcltdu.
Donnerstags, den K. December soll auf öf
fentlicher Vendn verkauft werden durch die
Unterschriebenen Administratoren von der
Hinterlasscnschast des verstorbenen D a »-
i e l I a g e r, in Ziieder-Macungie Tann
schip, s,'echa Lannty, nämlich:
2 Pferde, 2 Kühe, eine Anzahl Schweine ;
desgleichen 3 Pflüge, 3 Eggen, 2 Plantasche
wägen, I.Karre», l einspänniger lagdschlit
ten und sonst noch allerband Banerngeräth
schasten, zu weitlänfiig zn melden.
Die Vendn wird um U> Nbr Morgens ans
crsigtem Platze des Verstorbenen anfange»
und die Bedingungen vorher bekannt gemacht
werden, von
Nov. 21. nq—3m
Ein englischer Schnllchrer.
Einer der im Lesen, Schreiben nnb Rech
nen Unterricht ertbeilen kann, wird sogleich
in Heidelberg Tannschip angenommen, wenn
er sich meldet bei einigen der Unterzeichneten,
Jacob D. Kuhns,
Jacob Peter,
George Ner, Esg.
Heidelberg. Nov. 7. nq—s m.
Ocffentliche Vendn.
Freitags, den Msten November, um IN
Übr Vormittags, soll am Hause deS Unter
zeichnete» i„ Ober-Macungic Tannschip
öffentlich verkauft werden :
Pferde und Pferdegeschirr, Rindvieh,
Schweine, Schaase, 2 Wägen mit Boddy, 5
P>luge, 2 Eggen, 2 Holzschlitteu, I Jaad
sch.itten, 1 Wnitmüble, Stein
brecher-Geschirr, 15.Bienenkörbe nnd Bienen,
nebst ander» Banern - Gerätbschaften, zu
weitläuftig hier anzufiihren.
Die Bedingungen solle» am Vcrkanfstage
bekannt gemacht werden nnd gebührende
Aufwartung gegeben werden, von
Conrad Meitzler.
Nov. 21. nq—2u>
A ch tnn g
Die "Zndependet Blaue»" werden sich in
voller Uniform nnd mir saubrem Gewehr ver
sammle», Samstags den 15. December, um
10 Uhr Vormittags, am Hanse von I. P.
Seifert, in Ober Macnngic Taunschip,
um zu paradircu. Auf Befehl vou
S. GrilN, Eapt.
Nov. 21. *-3 m
An Tax-Collectoren.
Diejenigen Tar-Lollectoren, welche ihre
diesjährige Duplikaten noch nicht versettelt
haben, werden hiermit aufgefordert, solches
nnfeblbar an oder vor Montags in der be
vorstehenden Conrtwoche zu thun, indem
schwere Orders ge.,en die (?a»nty-Schatz
kammer vorhanden sind.
John Scherer,
Jacob Derr,
Henn) Leb,
Eommißioners.
Nov. 23. nq—2m
Waschiugtou Garde-Hotel.
! No. 70. Vinc Straße. Pbiladelphia.
! Madam Wilhelminc Vvgel, macht
hiermit ibren Frennden und dem Publikum
im Allgrmeinen ergebenst bekannt, daß sie das
!obe» genannte .Hotel seit dem I. November
übernommen bat, welches früher von Herrn
>I. Lkristmann nnd kürzlich von Herrn V.
Pabstmann gehalten wnrde.
In der Hoffnnng, von ihren Freunden und
de« Bürgern dieser Stadt mit ibren. Besuch
beehrt zu werde», wird sie sich es zur Pflicht
machen, die besten deutschen uud französische»
Weine zu balten, so wie die besten Eignere.
Ihre Zimmer zum Empfang der Reisen
den, so wie permanenter Kostgänger, befin
den sich in der besten Ordnung. Auch wird
der Tisch stets zur Zufriedenheit ihrer geehr
te» Gasie bedient werden. '
werden auch Kostgänger angenom
men, welche ihre Wohnzimmer anderwärts
haben.
Philadelphia, Nov. 28.
Durch Privat- Verkauf.
Eine Votte Grnnd, gelegen in Nicder-Ma
cnngie Tannschip, iZaunty, enthaltend
8 Acker, mehr oder weniger. Darauf befin
det sich ein einstöckigtes Blockbaus, in gntem
Stande, nebst Scheuer nud Stallnn'g für
unterschiedliches Vieh. —Von diesem s!ande
sind 3 Acker Wiesen: eine gnte Quelle befin
det sich anf dem Platze. Ein vortreflicher
Baumgarte» befindet sich auf dem Platze, mit
tragende» Aepfel-nud andern Bänmen.
Desgleichen eine Lotte Gruud, liegend in
Berks Caunty, Langschwamp Taunschip,
gränzend an Land von Nathan Bntz, Peter
Wetzet und andere, enthaltend beinahe 3
Acker; darans befindet sich Kastanienholz
von der ersten Gnte. Kauflustige belieben
sich baldigst zu melde» bei
Philip Romig.
Nov. 29. uq—3m
Ocffentliche Vendn.
Es soll auf öffentlicher Vendn verkauft
werden, Samstags den Bten Lecember, und
Samstags den Isten December, so wie den
zweiten lZhristtag, am 2Ksten December, an
dem Stobr des Unterschriebenen, in Nord-
Wbcitbail Tannschip, Lccha Caunty, rin all
gemeines Assortement von
Stohrg n t e r n,
bestehend a»s Trockenen» Hart- und Oneei's
Waaren, ». s. w. Die Vendn wird jeden
Tag nm II) Uhr Vormittags ib.ren Anfang
nehme». Eredit und gebührende Aufwar
tung soll gegeben werden von
A. nnd E. Kohler.
Nov. 28. nq—4m
Schätzbares Grundeigcuthum
und
Flintenlanf-Fabrick
zu Verkaufen.
Mittwoch, de» 2listen December, um lg
Übr Vormittags, soll auf dem Platze selbst, in
Heidelberg Taunschip, s,'echa Cauniy, 16 Mei
len nordöstlich von Allentann, l Meile von
Balliets Fnrneß nnd 3j Meilen von der Lecha
Wasserkaft, öffentlich verkauft werd, n:
Zwei Stucke Laud,
gelegen in besagtem Tannschip, an der Stra
ße von Manch Lbnnk nach Ktttztann, enthal
tend 48 Acker nnk 3ti Ruthen, inebr oder we
niger, gränzend an Land von Salomou Heß,
Salomon Walter und Andern.
Die Verbesserungen bestehen ans 2 Block
häuser, 2V bei 2 t Fuß, 2 Ställe, Spring
baus uud andere Nebengebäude—2 Acker siud
Schwamm nnd die Hälfte Holzland. Eben
falls eine von Stein erbaute Fabrik, um Flin
ten- nnd Mnsketenläiife zu machen, 30 bei
75 Fuß, und ei» Wasserbans daran stossend,
lii bei t Fuß. Ebenfalls eiw Schlcif-Schop,
4U bei 18 Suß.
Das Maschinenwesen besteht ans einem
großen übers lächtigen Rade, das ein paar
BlaSbälge treibt, einen znm Bohren, und ei-
fnr einen Tiltbaminer, und einen znm
L»> leisen —so auch eine Drillmaschine, eine
Glatibobrmaschine, eine Schleifmaschine, 2
Drehbänke, eine Maschine nm Mnsketenlän
se zn machen, samt Amböße, Zitbbäuine, 2
Stl'miedeblasbälge, Hämmer, Zangen, »nd
noch andere Gerätbschaften, die bei der Ver
fertigung von Flintenläufen nötig sind.
Die Fabrickist an einem Wasserstrobm ge
legen, der hinlänglich Wasser zur Betreibung
derselben liefert.
Wer das Eigenthum vor dem Verkanftage
,u besehen wünscht, beliebe sich bei Salome»
Walter zu melden, der darns wohnt.
Die Bedingungen sollen am Verkaufstag,
bekannt gemacht nnd gebnhrendcAnfwariuug
gegeben werden von
William Fenstermachcr.
Henrich Stein ler,
Assignies von Philip Heß.
Nov. 2?. 8,»
Soeben in dieser Druckerei,beim Einzeln nnd
Dntzend, zum Verkauf erhalten:
Lebensbeschreibung von
George Wafchington,
init merkwürdigen Anecdote» begleitet.
lMit 7 Bildern geziert.)
"Hiitct eueh vvr q?hcimc» Gesellschaften." —Waschiugton
Mittwoch, den sten December, 1838
Aufgeschobene Artickcl.
Baltimore November 24. 1838.
Urtheil gegen de» Vatermör
der Äisi»hel«n Stewart.
Nachdem der Criminalhof das An
stichen um eme ncne llnlersttchuug,
das inir inner nichls als leerem Ge
schwätz unterstützt ivard, verworfen
halte, wnrde der Schuldige am
dieses Ätoiiars, vor Gericht gefubit,
um seiu Urrbeit zu empfangen. Vor
Fällung desselben hielt der Nichter
Nesbir diese Anrede an den Gefange
nen : "Nach einer Verhandlung von
der uugewöhulicheu Lange von I« Ta
gen (in Deutschland wurde es beißen:
It)Jabren?); nach einer Vertheidig
ung durch geschickte Advocaten, die sich
dnrch Geduld, Thätigkeit und Eiser
auszeichnete, und wahrend welcher
Euch jeder Vortheil, den die Gesetze
gestalten, gewahrt wurde; nach reifli
cher Erlvägling Eurer Sache von der
Jury: seid Jbr des Mordes im zwei
ten Grade schuldig befunden worden,
uud dieses Mordes gegen Eure« leib
lichen Vater. Vatermörder! eine so
schreckliche That, welche zu ihrer Ve
gehulig die gänzliche Vernichtung der
stärksten nnd heiligsten Gefühle erfor
dert, daß »vir die Vegehuug eines sol
chen Verbrechens kaum für möglich
halten können; eine Verworfenheit,
gegen welche die allsgezeichnetsten Ge
setzgeber bei vielen Völker» keine Ge
setze gegeben habeil, da sie es für nn
möglich hielten, daß irgend jemand so
schcindevoller und ttimatnrlicher Bar
barei fähig sei; ein Verbrechen, wel
ches soivelt ich weiß, im Staate von
Maryland noch nie begangen ist (der
Ehre kann sich Deutschland nicht rnh
men, wo meist alljährlich Venvandten
morde vorkommen). Der Beweis war
so entschieden nnd zeigte so klar den
Vorbedacht womit der Mord vernbt
worden, daß der Ausspruch des Schul
dig nn ersten Grade wurde gerechtfer
tigt gewesen sein nnd erfordert zu wer
den schien, wodurch Ihr Euer Lebe«
deu beleidigten Gesetzen Eures Landes
verwirkt hattet. Doch die Jury, »vahr
scheinlich in Folge von Bedenken ruck
sichtlich der Wirksamkeit des Anzeigen
dem?'ses, möge dieser anch noch so klar
und bündig sein, rettete durch einen,
wie man sagt, frommen Becrng Euer
Leben nnd brachte Euch zum Gefäng
niß im Zuchthause (—darau that die
Jury recht, dem, F o l g e r n n g e n
woraus uud vou wem i.-!mer geben
nie G e w ißheit, ohne welche, zn
mal in einem freien Lande, die Todes
strafe »licht eintreten sollte. —) Die
peinliche Pflicht des Gerichts ist es mm
die Strafe des Gesetzes anszusprechen,
und ich »Vitt Euch fragen ob Ihr noch
irgend em'as vorzubringen habt, war
um dieses Urtheil nicht'gefällt »verde»
sollte?"
Der Gefangene leqte seine Hand an
die Stirn, und eine Thräne—die eiste
die er, so weit man weiß, vergossen
seitdem die Anklage gegen ibn vorge
bracht worden-rann seine Wangen
binab. Er zog dann eine Schrift ans
der Tasche, welche dem Gericht über
reicht nnd als seine Antwort gelesen
wurde:
"Ehe das Gericht das Urtheil spricht,
sei mir erlaubt, vor ihn», vor Gott uud
Menschen zu erkläre», daß ich unschul
dig bin an dem Morde meines Varers.
Mein ganzer Lebenslanf und Cbarac
ter; die Liebe, die ich ihm im Leben
zollte, nnd der Kummer, mit welchem
ich seinen grausamen und vorzeitigen
Tod beklage—entfernen gleichmäßig
den Verdacht und ein Verbrechen, we
gen dessen ich processirt bin, und verbie- j
ten, die Umstände, von welchen ich um
zingelt N'ar, als Bcweis meiner Schuld
anzunehmen. Doch ist es der Wille
einer unerforfchlichen Vorsehung, daß
ich iu diese Lage kommcn sollte, »ind ich
rufejjalle Gegenivärtigen und.das ver
ehrliche Gericht zu Zeugen, daß das
Blut meines Vaters"durch mich nicht
vergossen wnrde und daß ick schuldlos
an der schrecklichen That l'in.
Ich beiige mich, obwohl mit gebro
chenem (Heist, dock im Bewußtsein
meiner Unschuld, unter mein schicks.il,
in der h'isen s)offliuna, daß Gott uud
Zeit meine Unschuld der Welt offen
bar machen werden.
W ilbelm S t e >v a r t."
Diese slnnvort, bemerkte das Ge
richt sei bloß eineßetheiiruug der Un
schuld. uud könne ibm jetzt nicht mehr
Kelsen; er sei durch eine lurn seines
Landes gerichtet und deren Ausspruch
habe ibu' für schuldig erklart. Daun
verurtbeilte ibu das Gericht zur Zucht
bausstrafe bis zun, 30. Augusts 856,
ein Zwanzigstel davon in einsamer Ein
sperrung.
Cin Ausländer.
Der letzte Willen des verstorbenen
Alexander Mil ne, von Neu
orleatis, ist in dem Neuorleans Bulle
tiu publizirt worden. Durch densel
ben (sagt gedachte Zeitnng) ist sein
ganzes ungeheures Vermögen, nach
dem Permachtniße zudem Belaufvou
enva 8 200 OVO abgezogeu ivorden, an
vier Anstalten für hülslöse Waisenkin
der vermacht, nemlich: das Astl von
La Fanerre für veriraifttc Knabe», das
Poydras Astl für verivaiseteMädcheu,
und noch zwei andere, welche späterhin
von der Gesetzgebung incorporirt, uud
zu Milneburg'errichtet werde» sollen.
Das auf dl-'sc Art für die Erziehuug
hülfloser Waise«fi»der iu Neu-Qrle
ans gesicherte Vermögen wird auf bei
nahe eine Million Tlxiler geschätzt,
wovon ein großer Theil liegendes Ei
genthiim ist, welches im Lauf der Zeit
sich im Werth verdoppeln wird. Hr.
Milue ivar ein Schottlander geboren
zil Fechambers unweit Gordon Ca
stle. Er starb in dem hohen Alter von
97 lahren, von denen er mehr als 5V
Jahre in Neuorleans verlebte. Seiner
Geburtsstadt Fochambers bat er ein
Capital von 8 100,000 zur Errichtung
von Freischnlen vermacht. Er hat auch
seiuen Verwandten zahlreiche Ver
mächtnisse, von 8l00bisz» 86000,
hinterlassen, so wie er auch drei Die
ner, welche ihn seinen alten Tagen
trenlich gepflegt haben, freigebig be
dacht hat."
Glnck des Schlachtviehes.
Die Engländer haben vor eiuiger
Zeit eine neue Methode erfunden und
iu Attweudung gebracht, wie sie Käl
ber, Schafe, K»he und Ochsen todte»?,
ohne d e n s e l b e n S ch m e r z
z n m a chen und obne den bis jetzt
nöthigen blutigen Apparat. Sie bedie
nen sich des Salpe terg a s e s.
Diese neue Metbode hat überdies? deu
Vortheil, daß das Fleisch länger frisch
bleibt, und der Geschmack desselben
angenehmer ist. Die meisten Flei
scher in London haben diese Verfah
rlingsart eingeführt. Mögen andere
nicht lange zögern, derselben nachzufol
gen.
Die zweite michlerne Prüfung des
Volkes, voll der M. Vau Buren so
viel l)älr, l)at auch auf den Globe iu
Waschillgton eingewirkt.
Der Globe hat als Motto Senator
Buchanans Trinkspruch angenommen,
der so lauter. "Ein unabhängiges
Schatzamt, dessen Beamte dem Volke
verantwortlich sind." Dazn sagen wir
gleichfalls von ganzem Herzen Amen.
Dieses ist im völligen Einklänge mit
den Beschlüssen der Couversanven
Convention zn Syracuse im Staate
New-))ork, welche vorschlug, daß die
Cousilttttioil dabin verbessert würde
daß man der Erecutive die Anstellung
Und Kontrolle des Eekretairs der
Schatzkammer nähme, und sie dem
Congresse gäbe. Ein solches "unab
hängiges Schatzamt" wollen wir ver
treten. Laß das Schatzamt von der
Evecutive getrennt, und laß die Beam
ten dem Volke verantwortlich gemacht
»vnden, durch ihre Repräsentanten,
und gleichfalls durch diese angestellt
werden. Aber wir gehen noch weiter.
Wir motten noch die Executive Be
günstigung nnd Macht mehr einschran
ken. Wir >nöcl)ten, daß das Volk sei
ne eigenen Postmeister erwählte, in je
der Stadt nnd in jedem sDne wo wel
che sind. Dadurch üben wir bloß ein
Recht ailü, nxis dem Volke ursprüng
lich gehört.
Wir Holsen daß man bald einen An
fang machen wird, welcher zu dieser
große« Reform von ' Trennung" von
diesen beiden gros:en Interessen des
Landes fnhrt, nämlich, daß sie ans der
Hand der Eremtwe in die s>inde des
Volkes »hergehen. Nach unserer Mei
nung könnte nichts in der Welt auf
eine machtigere und kräftigere Art das
Fortbestehen der Union sichern als die
se Veränderung. Die Masse des Vol
kes hoffen wir wird zu Gunsten dieser
Veränderung sein, dahingegen werden
die Beamten und Aemter'hofenden sich,
wie sich von selbst versteht, dagegen er
klären.
Gin Steu-Bersev Held.
Capilän Nathaniel Fitz Randolph, von
Woodbridge, war einer der tapfersten und
unerschrockensten Menschen. Zweimal wur
de ihm die Stelle eines Colouel's in der re
gulären Armee angetragen; aber er zog daS
Kommando über seine eigenen ansrrwählten
Freiwilligen, irgend einem andern Dienste
vor, und verrichtete mit ihnen die rerwegen
sten und herzhaftesten Thaten.
Einst war er mit seinen Lenten von einer
weit überlegene» Kriegsmacht der Engländer
»mrmgt. "Tod oder Sieg," war ihr ge«
inkilisamer Dcukspruch. Auf beiden Seiten
wurde der Kampf mit großem Blutvergießen
fortgesetzt, bis er buchstäblich allein dastand,
im Blute seiner Gefährten wadend, welche
kaufenweise todt und verwundet »in ihn her
umlagen. In diesem Zustande ergriffner
eine Flinte, und da er große Muskelkraft be
saß, so vertheidigte er sich selbst, und schlug
seine Feinde mit dem Kolben rechts und link»
zu Boden, bis dem brittischen Commandan
ten der Kampf im höchsten Grade verleidet
war und derselbe bat, daß er doch um Gottes
Wille» abstehen und die Hinopferuiig men
schlicher Leben ersparen möchte, da er denn
doch noch zuletzt, todt oder lebendig in ihre
Hände fallen müßte. Kaltblütig antwortete
er, "er sei noch nicht gefangen," nnd stellte
sich abermals zur Vertheidigung in Positur.
Der Brittische Offizier ernenerte seine Bit
ten, indem er ihm sagte, er sei der tapferste
Mann, den er jemals gesehen, und es wäre
Schade, wenn ein so schätzbares Lebenlin ei
nem so ungleichen Kampfe verloren gehen
sollte ; wobei er ihm zugleich die gütigste Be
handlung versprach. Als er endlich mit
Wunden bedeckt, nnd von Ermüdung und
Blutverlust schwach und erschöpft, »nd nicht
länger im Stande war, seine VertheidigungS
waffe zu erhebe», so ergab er sich nur mit
Widerstreben unter dem Versprechen, daß er
gut behandelt und bei der ersten Gelegenheit
a»sgeta»scht werde» sollte; dieses Verspre
chen wurde treulich gehalten, und er sah sich
bald wieder auf freiem Fuße, um zur Ver
theidigung der Freiheit die Waffen zu führen.
Seine Tapferkeit, Unerschrockenheit und rie
senmäßige Stärke, machten ihn zum Schrek
ken der Engländer, wo man uur feinen Na
men kannte; aber die Tories nnd die Londo
ner Handelsleute wäre» seine erbitterst?»
Feinde. Ei» ganzes Geschwader wagte ihn,
selbst wenn er allein war, bei Tageszeit nicht
anzufallen.
Als er einstmals aiifStaaten-JSland aufs
Recogiioszirrn ausgegaiigeu war, lockte ihn
ein s>aufe» Tories eines Abends unvermerkt
in ei» Hans, »nd nach Ableguug seiner Waf
fen, stürzten sie anf ihn lös, matten ihn
znm Gefangenen, wo er zn seinem nicht ge
ringe» Kummer und Kränkung beinahe ein
Jahr bleiben musite, ehe er ansgrtanscht
wurde.
Au der Spitze seiner Freiwilligen stieß er
ein andcrmal ans eine iZompagnie Hesse» ;
einer derselben, welcher von de» Uebrigen ei»
wknig getrennt war, legte bedachtsam an,
und verwundete Capitän R. in den Arm.
Er s>,h (da dir Compagnie» sehr nahe bei
sammen waren Z deutlich, von wannen die
Kugel herkam, und indem er bedachtsam auf
den Kerl losging, als ob er ihm etwas sage»
wollte, griff er ihm unter seinen gesnnden
Arm, und führte ihn als Gefangenen davon,
während daß seine gaffenden Kammeraden
vor Verwnuderuiig wie angemauert da stan
den. Der Eapitan fand endlich seinen Tod
durch eine Flintcnkugel in einem Treffen bei
Elisabetktown, nnd er wurde zu Woodbridge
mit de» kriegerischen Ekre»brzrug»»gcn beer
digt.
Folgender Briefwechsel fand statt zwischen
einem Mnkie Schulmeister, in Mississippi,
und seiner Mutter in Maine :
"Den ISten Mai, ,838.
"Lieber Soh n —Komm zu Hause.
Wer bald dies, bald jenes treibt, wird nicht
reich. Deine dich liebende Mutter bis in den
Tod." "Den 4te» luly, I»«.
"Liebe Mutter Ich will nicht.
Kommt hierher. Eine sitzende Hennc wird
nie fett. Euer gehorsamer Sohn."
Mo. 40.