Scranton Wochenblatt. (Scranton, Pa.) 1865-1918, August 01, 1918, Image 6

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    Krieg gegen Brotsemde.
die amerikanische Nation die Füh
rung in einem Kriege übernommen,
den jedenfalls auch der wütendste
Anti-Militarist nur als ein hoch
verdienstliches Werk anerkennen wird,
und der gar nicht weit genug aus
gedehnt werden kann!
Schon hatte der Ruf amerikani
schen Weizenmehls im Auslande sich
zu verschlechtern begonnen. Und gar
ren nicht wenig enttäuscht, wenn sie
aus solchem Mehl so schwer anstand
dige Brotleibe zuwege kriegen konn
hatte Kansas die führende Rolle ge
spielt; es wollte dasselbe auch in der
Gewinnung von insektenfreiem Mehl
ersten Ranges leisten. Es mußte vor
allem mit Bestimmtheit festgestellt
sten Jnseltenkenner, G. A. Dean,
chung über das ganze nordamerikani
sche Festland hin, über den Ozean
und durch europäische Länder ge
war schon längere Zeit vor dem Aus
bruch des Weltkrieges, welcher die
Forschungs-Arbeit nicht mehr beein
trächtigen konnte.
Der Sachverständige spürte in den
Mühlen, auf den Eisenbahnen, in
Getreidespeichern, in ameritani
hundert begleitete. Und er stellte
fest, daß für die Insekten-Schädlinge,
in Gestalt von Motten mehrerer Gat
tungen und ihrer Larven, niemand
anders verantwortlich war, als die
amerikanischen Müller selber. Wenn
die Körner nicht von den Insekten
ren. so wurden sie es auch später
nicht.
Er nahm denn eine Reihe Experi
mente bezüglich der besten Methode
einer massenhaften Tötung dieser
Mühlen-Plagen vor. Und er fand,
ninitciis zeitweise von allc/^/sektcn.
daß, wenn die Mühlen im Sommer
mit ihrem eigenen Heizungs-System
erhitzt.wurden, und Lwar aus 118
Tie Körner Insekten in den Mühlen.—
»ernichtet. Wissenschaftliche Müller.
bis 12S Grad Fahrenheit, jede Art
von Insektenplagen zerstört wurde.
Auch anderen Methoden ließ er
Gerechtigkeit widerfahren. So wurde
eine Mühle zu Wellington, Kanf.,
die eine Kapazität von IMl) Faß
hat, im Sommer mit Blausäure-
Gas ausgeräuchert, das beste, was
man bis dahin kannte. Dies erfor
derte eine Auslage von P 226 und
eine vollständige Betriebssperre für
drei Tage. Eine Weile hielt dieses
Verfahren vor, aber nach wenigen
Monaten wimmelte es wieder von
Insekten, und namentlich die soge
nannten MittelmeerMehlmotten, rich
teten gewaltigen Schaden an! Im
nächsten Sommer wurde dieselbe
Mühle an einem Sonntag vormittag
bis Mitternacht desselben Tages ge
heizt und aus eine Temperatur bis
zu 130 Grad gebracht. Eine sorg
fältige Untersuchung am nächsten
Tage ergab, daß alle Insekten wirk
lich getötet waren, und noch ein
Jahr darnach zeigte es sich, daß die
Mittelmeer-Motte völlig ausgerottet
war.
Dabei hatte kein Teil der Mühle
durch die Hitze gelitten; und obwohl
die Heiz-Anlage eigens verbessert
worden war, kamen die Kosten nicht
höher, als die einer Ausräucherung
mit Blausäure. In anderen Müh
len war der Erfolg durchweg der
gleiche, wenn das Verfahren richtig
In Kansas, Ohio, Illinois, Ne
wärtigen Ländern, hat sich dieses
Verfahren in gleichem Maße erfolg
reich erwiesen, und wahrscheinlich
Millionen Dollars Mehl und Ge
treide der Ver. Staaten durch diese
Insekten zerstört worden.
» «
Weise will Kansas den Nährstoff der
bringen. Daher hat es auch vor noch
nicht langer Zeit an seiner Land
i
Abb. 2. Die Mittelmeer^Mchlmotte
Wirtschaftlichen HochschuU den ersten
besonderen Kurs für Miihlwe
fen eingeführt, der vier Jahre um
schen L. Fitz geleitet, einem wirk
lichen Mühl-Gelehrten, und bezweckt
schulen. Aber sicher ist, daß die
lerhand Kenntnisse von Chemie, Ma
thematik, dem Farmwesen und noch
andern Dingen, welche in dieses Fach
eingreifen. Wahrlich, die Müllerei
ist würdig, als KoKeg-Studiumsfach
aufgenommen zu werden.
„Ein Student kann entweder ei
nen vollen regelrechten Kurs mit der
Absicht durchmachen, schließlich eine
Mühle selber zu betreiben, oder er
Zweig dieses Geschäftes sich als
tet einen anziehenden und vielver
sprechenden Wirkungskreis für junge
Leute, welche überhaupt dazu geeignet
sind." «
Es sei noch hinzugefügt, daß die
Müller von Kansas diese Schule eif
rig mit Rat und Tat unterstützen.
Obwohl die Mustermühle des Kol
-75 Faß Mehl pro Tag hat, ist sie
mit allen den modernsten Vervoll
kommnungen ausgestattet, und hier
unter besonderen Namen verkauft.
Wegen des mannigfaltigen Charak
ters ihrer Arbeit erwartet man
kaum, daß die MiMe jemals einen
Die klugen Schifte.
„Das ist doch nun mal klar, daß
die Seeleute diejenigen Menschen
sind, denen die wunderlichsten und
absonöerlichsten Geschichten passieren.
Darüber kann es bei vernünftigen
Menschen gar keinen Zweifel geben.
Und wie ich noch auf See fuhr, da
merkte ich. daß nicht nur den Schif
fern, sondern auch den Schiffen selbst
solche eigenartige Begebenheiten vor
kommen. Und da habe ich denn
auch gemerkt, daß ein Schiff nie
mals ein totes, indifferentes Werk
zeug zur Bekämpfung der Elemente
ist. Nein! Ein Schiff hat Ver
stand. Manchmal mehr, als die, d>.e
auf ihm sind. Das hat schon dem
alten Noah seine Dreimastarche be
wiesen. Da hatte ich z. B. auf der
Weser mal ein Erlebnis, das gerade
zu unheimlich ist. Als wir noch in
der Außenweser noch Krabben und
Plattfischen suchten, laufte ich mir
für hundert Taler (der Taler war
damals noch nicht eingezogen) ein
kleines Fahrzeug von Willem Krei
bohm. Willem war ein sonderbarer
diesem Tier unterschied. Nun, nut
Willem seinem Fahrzeug fuhr ich «Ni
erst durch die Geeste fahren. Und am
rechten Geesteufer, gerade hinter der
Brücke, liegt die Kneipe von Mutter
Lütjens. Da gibt es kein Wasser, in
dem nicht mindestens 2V Prozent Al
kohol sind. Und ihr Konkurrent von
der Geeftstraße, Gerd Kleibarks, be
einen ganz gemeinen Trick anwende,
um ihre Gäste zu fesseln; sie spüle
die Gläser nich mal mit Wasser, son
dern mit Sprit aus! Na, und je
des Mal, wenn ich mit Willem sei
nem früheren Fahrzeug an dieser
rechts. Dann war es, als ob eine
Geisterhand das Steuer herumrisse.
Nun, und das Fahrzeug gab wahr
haftig nach. Es legte mit einem
stiege,?
Er hieß Emil Susewind. Ich bitte
pol haben sie damals nicht gefunden.
Sämtliche Mitglieder der Expedition
hatten seinerzeit behauptet, er sei
Tages passierte etwas entsetzliches.
Das Wetter war herrlich. Leider zu
schön für uns. Es wehte kein Lüft-
Schiff in Schlangenlinien hin und
her schleudert. Es legte sich zur
Seite. Tief. ganz tief. Mit einem
dir unfern Schreck wohl denken.
Hupp! Auf einmal schießt es nach
vorne. Klacks, da liegt es wieder
sehen uns däi>ei ganz mißtrauisch an.
Der Alte allein schien von all dem
nichts zu bemerken. Er macht: einen
fürchterlichen Krach und behauptete,
die ganze Mannschaft sei besoffen!
Und auf einmal richtete sich unsere
Ich sage dir, Heinrich, unser
Schiff lief da in einem Tempo durch
das Wasser, Laß selbst unser alter'
Zimmermann sein Testament machen
wollte. Wie ein Pfeil schnitt das
Luder durch die Wassermenge. Und
schließlich merkte auch der Alte, daß
wir Recht hatten. Wir suchten nun
alle die Ursache zu und
durch Zufall fanden wir uns alle im
Raum 111 wieder. In diesem Raum
lag die Kognakladung. Und da fan
den wir denn, daß ein Faß Kognak
feine Geschichte abends am runden
Tisch bei Mutter Lütjens zu wieder
holen. Und da fand das kein Mensch
ber eine Ladung Holz nach Hammer
fest. Und da oben war das Wasser
so kalt, daß sich das gute Schiff ei
des erzählte darauf, er hätte mal
einen Kapitän gehabt, der tatsächlich
gelogen hatte. Das fände man doch
zuletzt ausgesehen habe wie ein: chine
sische Dschunke.
Emil Susewind still zuge
hört. Als Peter erzahlt hatte, sagte
die Tjalk los. Ich reiß im Au
hilft nichts. Ich laß das Segel Her-
Wunder. Als meine Kuff noch etwa
zwei Faden von der Tjalk ist, legte
sie sich auf einmal mit einem graziö-
Fähigkeiteii 'überzeugt. Tie wußten
ja nicht, daß mein Schiff verhext
war: Na, ich kann mich kurz fassen:
zwei und nun kommt Nummer drei!
Was ich euch jetzt erzähle, ist
aber wahrhaftig die reine Wahrheit.
und verabscheue nichts mehr alz eine
Unwahrheit. Also es war im Win
ter. Antje war schon meine liebe
Als Antwerpen »och zum Teutsch,-» Reich gehörte Tic Anttrierpm.
Naä cincr Albrecht KürcrS auZ dem Jahr 12.0.
Winter zogen wir beide Schiffe auf
den Helgen. Wir wollten den Win
ter an Land zubringen und die
Schiffe konnten gleich nachgesehen
werden. Als die kleinen Raparatu
ren beendet waren, überließen wir die
Schiffe dem Winterschlaf. Im Früh
ling holten wir sie wieder hervor.
allerliebstes, kleines Schiff. Unser
kleine holländische Tjalk!"
wieder zu Mutter Lütjens käme.
Aber er sagte:
„Nee, nee! Weißt du, morgen früh
Seltsames Bauin-Kängur«.
Das australische Känguru mit sei
nen auffallend kurzen Vorderbeinen,
seinem massiven Schweif und seinen
großen Sprüngen ist bekannt genug
geworden; wenig weiß man aber au
ßerhalb Australiens von einem klei
nen Vetter dieses Tieres, welcher
Baum-Känguru genannt wird.
Ein lebendes Exemplar, das kurz
vor dem Kriege nach New Uorl ge
bracht wurde, ist wahrscheinlich das