Scranton Wochenblatt. (Scranton, Pa.) 1865-1918, March 14, 1918, Image 5

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    Serantov Wochenblatt,
Ared.«. Wagner, Herausgeber
4IV Spruce Straße. Vierter Stock,
ZSHrlich. In ««>> B». Siaann k''
Sech» Monate. " l > (>
Donnerfiaq, 14. März 1918
An? Kol?»
gestellt sind.
zu gehören, mit Freuden zu begrü
ßen.
Man könnte noch viele Beispiele
der obigen Art auszahlen. Es lebe
daS hölzerne Zeitalter und seine oer
gen können; aber es ist immerhin
ols Mehrer des wirtschaftlichen Na
tional Reichtums von grober Be-
DaS Eis wird härter, je grö
ßer die Kälte ist. Man hat in
Norwegen Kanonen aus Eis herge-
NeuerTajchen-yandwSrmer
Für de» grimmigen Winter von
ISI7 auf liliv i>> oie nochsieheade
t!rsmvu»g zwar zu ipät gelommeli;
Wie eine Fach-Zeitschrift mitteilt,
bequem tragbaren Hand-Wärmer her
gestellt unv patentieren lassen weicher
als das beste bezeichnet wird, was
ist. Abgesehen von der Füllung, ve
r<n Zusammensetzung geheim gehal
ten wird, ist es cinsach eine Blech-
Düte von diliem Papier steckend.'
In diese Blechbüchse lommt ein be
sonders präparierter Brennstoff, wel
cher mit jeder Büchse mitgegeben
wird. Aus was dieses Präparat be
steht, wird natürlich nicht verraten.
Eine Untersuchung hat nur ergeben,
daß es eine leichte faserige Suostanz
ist, die einige Aehnlichteit mit Asbest-
Wolle hat, und daß dieselbe mit ei
nem ebenfalls nicht weiter betannten
schwarzen Pulver gemischt ist.
Wenn man die Masse anzündet, so
glimmt sie viele Stunden lang und
macht die Büchse gerade heiß genug,
daß man sie behaglich in der Hand
halten lann, ohne Gefahr, sich zu ver
brennen; auch ist es gänzlich ausge
schlossen, daß die Tasche jemals ver
sengt wird. Wie lange der Brenn
stoff reicht, das hängt selbstverständ
lich zunächst von der benutzten Menge
ab. Im allgemeinen aber lann man
sagen, daß, wenn die Büchse zu drei
Viertel gefüllt ist, sie ungefähr acht
Stunden Dienst leistet, was gewiß
eine anständige Leistung für einen
kleinen Taschen-Apparat ist.
Zu einer eigentlichen Erschöpfung
des Heizstoffes braucht es überhaupt
nicht-zu kommen. Wenn derselbe aus
die Neige zu gehen scheint, so genügt
die Beigabe von einem bischen pulve
risierter gewöhnlicher Holzkohle, um
die ursprüngliche Leistungsfähigkeit
wenigstens für längere Zeit wiederher
zustellen. Holzkohle aber kann man
sich überall bereiten, wo es Holz gibt»
falls man nicht eine kleinere Menge
direkt taufen kann. Der besagte fa
serige Stoff brennt übrigens nicht
selbst, gestattet aber dem Pulver und
der Holzkohle das Hindurchglimmen.
Natürlich ist keinerlei Verbren
nung- oder Verglimmungs - Prozeb
ohne Luft möglich. Um den Zustrom
von Luft zu regulieren, hat die
Büchse unter ihrem Deckel von Pappe
viele Löchlein, welche für diesen Zweck
genügen; dieser Deckel sitzt nur locker
auf.
Das ganze steckt noch in einer Hülle
von Khaki, die nur lose schließt, so
lange das Oeschen brennen soll, aber
eine Ziehschnur enthält, durch deren
Anziehen die Lust-Zufuhr vollständig
gesperrt wird, und das Oefchen-
Glimmfeuer daher sehr rasch er
löscht.
Vom Zahnstocher.
Der Zahnstocher, den man in jüng
ster Zeit vielfach aus ästhetischen
Gründen von der Tafel fernhält, fin
det zum ersten Male seine Erwäh
nung in den Briefen des griechischen
Schriftstellers Alkiphrvn, der, um 200
Kalbe gepflügt haben soll. „Nach dem
Mahle", heißt es hier, „reinigte der
eine mit einem Zahnstocher das
teln in den Zähnen hängen blieb; der
andere legte sich sorglos hin und zog
es vor, zu schlafen, anstatt sich um die
alterliche „Tischzucht" öersezen, um
den Zahnstv'cher in der Dichtung dieser
Zeit aufs neue zu entdecken. Im
„Parsifal" findet sich die Stellei „Si
von Martin Mhlius versaßt, auf.
Träger ein vornehmer Mann ist.
der Renaissance schenkt das Kunstge
werbe dem Zahnstocher und dem
dient, ein erhebliches Interesse. Der
berühmte Pommersche Kunstschrank
von Philipp Haihofer, im Berli
ner itunstgeiverbemuseum befindlich,
Allgemeines
Betracht zu ziehen.
Ter britische Hilfskreuzer „Calga
rian" versenkt.
schast wurde zumeist gerettet.
Der britische Dampfer „Ken
mare" von Cork ist, wie Oiieens
rettet.
M^ilis^rung.
gesähr P:!. 000.000 versenkt und
von 1,ULK,821 Tonnen. Bei den
der vom „Äs>»lf" versenktri
Schisse wächst.
Eine Depesche aus Kopenhagen
zia in dem atlantischen, pazisischen
und indischen Ozeau zurückgekehrt
isl. versenkten Schissen. Die Schisse
sind: der amerikanische Schooner
H. Kiiby". 12!» i Tonnen, die
sranzösische Dreimastbarke ..Mare
chal Davoust". 21!>2 Tominen, und
die norwegische Viermaslbarke
„Storebror", 2050 Tomie».
von lliiterseeboole» aigegrisjeli »»d
so schwer beschädigt wurde, daß er
zusammenbrach und sank, nachdem er
Der chilenische Dampfer „Ai.ga
mes", der zuletzt an der Ouaran
tnne von New Aork gesichtet wurde,
wird vermißt. Man fürchtet, daß
das Schiff niit !iö Mann an Bord
gestrandet ist.
Norwegen protcstirrt gegen Kapc
rung der „Düsseldorf".
Norwegen hat bei Großbritan
nien Protest eingelegt gegen die Ka
pcrung des deutschen Dampfers
„Düsseldorf" durch einen britischen
Kreuzer. Im Proteste heißt es, daß
der Dampfer in norwegischen Gewäs
sern gekapert wurde, und verlangt
die Freigabe deS Schiffes sowohl als
vom 23. Februar meldete, daß der
Dampser „Düsseldorf" aus seiner
Fahrt vo» Tramsoe nach Stettin
ment bekannt mächte.
Das Projekt schließt die Einrich
tnng einer Anzahl von großen Re
rüstlliigsgcgenstknde drüben ange
langt waren. Die Lieferungen von
so gut wie allen wesentlichen Mate
tätsverfiigungcn möglichst beschleu
nigt. ,
Die Unterhaltung der Feldzeng
basis wird ungefähr -150 Offiziere
aus nahezu 121.000.000,000 Mark
gewachsen, teilte Gras von Posa»
dowsky-Welnier, friilierer Vizekanz
esseii.
Osieaer Schreibebrief de«
Philipp Sauerampfer.
! ' Alte is, in die
u angenehme Sur
preis einweihe deht. Ich he» denn
mich, bekahs ich he» doch die Nuhs
emnl cn Rohst vo» e Sockling Pig
zu esse. Da hat die Lizzie e sonni
ges Fehs gemacht. Grad als ob
lang aus dem Wasser hole duht, un
dann hat seen Fehntingspell kriegt.
Ich hen schnell en Schatt Whisky ge
da hen ich zu dem Johnny gesagt,
er sollt enial den Mister Wedeswei
ler hole. Nach e Minnit is er wid
gezeigt, awwer der Wedesiveiler hat
gelacht un sagt: „Sell is kein Rin
gelschwänzche, sell is e venieiliertes
von die Welt gemacht Wörde wär.
„Das ist z« gut," bat er gesagt,
„un das duht einiges biete u» das
verzähle."
„Wenn d» das duhst," hat die
Lizzie gesagt, „dann is unsere
! sagt, se sollt »it so suhlisch tahke,
mcr emal e paar annere Fehses
sehn duht.
Wie der WedeSweiler fort war»
sogt die Lizzie, se hatt gegen di»
Kompeni gar »icts eiilzuivciide, s«
Philipp Sauerampfer.
Tunnels.
dieser Art geschossen sein. Die Länge
»es Tunnels soll über 32 Kilomete?
betragen und der Bau wird von der
Es ist erstaunlich, wenn man be
denkt. welche Fortschritte die Technik
geinacht hat und besonders, wie eS
möglich ist, zwei Bohrungen, die
räumlich dreißig Kilometer auseiu»
onderlicgen, mit solcher Genauigkeit
vorzuschreiben, daß sie sich genau im
Zentrum tressen.
Vorbildlich sür diese Arbeit war
der Bau des Sankt Gotthard-Tun
nels. Am 1. Oktober 1V72 begann
der Bau, dessen Ausführung auch
von zwei Seiten her in Angriff ge-
Favre in der fürchterlichsten Ausrc
gung, ob sich die beiden von schwei
zer und italienischer Seite her in daS
Bergmassiv vorgetriebenen Stolle»»
auch in der Mitte treffen würden.
Diese Aufregungen untergruben sei
ne Gesundheit derart, daß er am IS.
der anderen Seite her hörte und als
daniit das Zusamnicntressen zur Ge
wißheit geworden war, aus freudiger
Heutzutage ist man so weit vorge
schritten. daß diese Berechnungen kei
uerlei Sorgen mehr mache», un!»
Weichlingen vorkommen, die verschie
denen Umstänle» zuzuschreiben sind.
Hu diesen gehören in erster Linie
die im Tunnel austretenden Nebel
bildungen und Luftspiegelungen, die
häusig die Visierlinie» verschieben:
dann ergab sich bei den bisherigen
Baute», daß die im Tunnel herr
schende Hitze, die an vereinzelten
Punkten bis zu 60 Grad Celsius
stieg, die Meßplatten ausgedehnt
und die Mesi-Instrumente überhaupt
so beinslußt hatte, daß weitere kleine
Fehler entstanden, deren Summie
rimg dann eine Abweichung von der
berechneten Achse zur Folg, hatte.
Diese Abweichungen sind aber sa
»»bedeutend, daß sie das vtesamt
resultat kaum z» beeiuslusse» vermö
gen, »m so mehr als sie von Heit zu
korrigiert werden können und
sich auch oftmals gegenseitig niishe-
Die Verweiidliiig von Dampfma
lchinen zum Bi hren sind im Tiiiinel
selbst nicht möglich, da der Ranch kei
»erlei Abzug haben wiirde. Man
wandte deshalb bei den srüherei»
Ballten komprimierte Luft, in neue
rer Zeit aber natürliche Elektrizität
an. Man hat auch versucht, zum
Sprengel, statt des gesährlichen Bri
sanzpulvers flüssige Lust zu verwen
den, indessen haben sich diese Ver
suche nicht bewährt, Durch hartes
Gestein betxägt der durchschnittliche
Fortschritt der Bohrungen etwa vier
Meter täglich, durch die lveicheren
Gcsteimnasscn aber natürlich bebe»-
tend mehr.
Altes Gesetz in Kraft.
Daß jemand auf Grund einer mehr
als dreihundertjährigen GefetzeSvor
schrist verurteilt wird, dürste nicht
alle Tage vortommen. Der Fall hat
sich vor nicht langer Zeit in Paus er
eignet und ist für die Freunde eines
künstlerischen Heimatfcksutzes von In
teresse. Im Jahre 1605 wurde unter
Heinrich IV. der Königplatz, heute
Place des Vosges genannt, angelegt.
Eine besondere Bestimmung, die durch
den Willen des Königs Gesetzeskraft
erhielt, sah vor, daß alle Häuser, die
an diesem Platz erbaut würden, eine
Fassadeneinheit bewahren müßten.
Von dieser Bestimmung war ein