Scranton Wochenblatt. (Scranton, Pa.) 1865-1918, December 13, 1917, Image 3

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    sKZauber des Südens^
Roman von HaoS Dominik.
(S. Fortsetzung.)
Brandt kakonifch. . . „Ja, Reise»
ten Freunde, mit denen man jung
gewesen ist, und Ideale gehadt hat.
In alle Winde zersprengt und zer
scherzte der Wirt.
Gespräch fort... .einen, der llaster
tief in der Arbeit steckje, tieser viel
leicht wie viele anderen, denn es ging
konnte alte Ideale wieder lebendig
werben lassen... Fritz Overhoff!
Wo mag der jetzt stecken... Natürlich
Grube.... Wo sollte er sonst sein...
Da wird er sitzen und hängen bleiben,
bis er eines Tages alt unb grau ge
worben ist, und einsieht, daß seine
Ideen undurchführbar'sind."
laner und unterbrach seinen Gast mit
keinem Worte. Wenn ber Weiße seine
Wirkung tat, wenn schweigsame und
verbissene Leute aufzutauen und un
gefragt ihr Innerstes zu enthüllen be
gannen, so war es allemal ein gutes
Zeichen. Ein Beweis, daß eine kräs»
tige aber wohltätige Kur ihren An
fang genommen hatte.
er in seinen Mevitalionen fort:
.DaS wäre etwas gewesen. Mit
Overhoff, viesem urwüchsigen, kölni
schen Jungen zusammen loszugehen ..
Frei über die Alpen zu laufen und
die alten Zeiten lebendig werden zu
lassen... Ich war auf der Schule mit
ihm zusammen und vor dem Abitur
haben unsere Lehrer gewürfelt, wen
von uns beiven sie durchfallen las
sen sollten. Denn einer sollte durch
fallen und unsere Leistungen waren
ungefähr gleich mangelhaft. Das LoS
ist aus mich gefallen, aber ich trage eS
dem Overhoss nicht nach. Ich habe
eben mein Examen ein halbes Jahr
später gemacht unb ihn dann noch ein
paar mal während der Studienzeit
gesehen... Nett war's immer. —...
Wissen Sie was, Kollege, lassen Sie
uns aus meinen alten Freund Over
hoff anstoßen. Einen besseren Kerl
habe ich nie wieder getroffen."
Die Gläser stießen zusammen und
eigentlich hätte nun demjenigen, dem
der Toast galt, das rechte Ohr klan
gen müssen. Aber der träumte bereits
so kräftig von Goten unb Longbar
den, oon veulschcn Bergknappen 'und
welschen Kardinälen, daß er nichts
davon verspürte.
Nach einem langen und kräftigen
Zug stellte der junge Arzt das Glas
wieder zurück.
Bedenklich musterte er dann die
Karasse, die schon wieder zur Hälfte
geleert war.
„Wir haben ein wenig in bacho ex»
zediert, Kollege... Mir scheint we»
nigstens so und Borsicht dürste wei
terhin am Platze sein. Ich habe keine
Lust, auch nur einen einzigen schönen
Molgen meiner Urlaubszeit durch ein
raput olearium zu verlieren."
Der Wirt lachte. .Einen Oelkopf
brauchen Sie nach dem weißen Terla
ner befürchten. Wir trinken
Passer entlang nach dem Balerien»
Part. ja erst halb elf und wir
Der Hotelbesitzer war, wie bereits
gejagt, nicht nur Wirt, sondern auch
Arzt. Er war außerdem aber noch et
was orittes, was man bei Wirten
häusig sinbet, unb bei Aerzten auch
finden sollte, nämlich ein gediegener
Kenner der Menschen und der mensch
lichen Seele. Wohlbekannt war ihm
dies Gesllhl ber Einsamkeit und Un»
zusriedenheit, welches so manchen rü
stigen unv auch erfolgreichen Mann
um die Wende aus den Zwanzigern
in die Dreißiger befällt. Bekannt war
ihm auch, daß die Medizin für dieses
Lnden nicht ganz leicht zu bereiten
war unv der Verlan« nur als Pal»
„Jhr Wohl, Kollege, und daß alle»
sich zu Ihrem Besten erfüllen möge.
Wüßte ich, daß Sie länger hier
blieben, würde ich sofort eine Gesell
schaft mit beschränkter Haftung grün
den."
.G. m. b. H." wiederholt« Dr.
Brandt und versucht« danach «inen
Akkord zu summen, wa» aber dar-m
scheitert«, daß das .M" in keiner
Tonleiter vorkommt.
.Warum wollen Sie eine G. m. b.
H. gründen? Herr, dunkel ist der
Rede Sinn! —"
ratung... Pardon zwecks glücklicher
Berheirotung des Dr. Brandt," erwi
derte der andere trocken. .So etwas
an ihrem Glück vorbeizulausen."
Dr. Brandt winkte mit der Rech
ten beschwörend ab.
die Mütter in Braunschweig. Erin
nern Sie sich des zweiten Teiles vom
„Faust", wo Goethe von den Müttern
Der Wirt schüttelte mißbilligend
das Haupt.
„Sie sind mir noch zu skeptisch und
sarkastisch, Kollege. Sie habt«,
der Medizin hier genommen. Acer
wenn Sie schon den Faust zitieren,..
Bon, dann will ich Ihnen auch meine
siters Helmholtz deckt. Wenn Faust
gend geschlossen und wäre noch heut
ein gutes Kassenstück."
Dr. Brandt trank den Rest seines
Weines aus und auch der Wirt erhob
sich.
.Machen wir jetzt den Spazier
gang, Kollege."
Mild uno lau lag die Luft über
dem Meraner Tal, als die beiden
Herren ins Freie traten imd die brei
hinburch bis aus bas Pflaster. In
erreicht und die klassischen Formen
des Theaters, die dem Borbilde eines
griechisch.» Tempels entlehnt waren,
,Eig-ntlich noch zu früh," brummte
der Wirt. „Erst wenn das elektrische
Licht gelöscht ist, wenn diese Formen
Der Weg führte weiter an die
Passer, die Gisela-Promenade ent
lang. Schäumend und brausend
zwischen den Hohen Quadralmaueln
dahin. Träumerisch blickte Dr. Brandt
aus die strudelnden Wasser, bis sein
> an der einen Seite der
! entlang zieht und spielte um die blü
henden und dustenden exotischen
Pflanzen, die nach der anderen Seite
i hin die Promenade von der höher
gelegenen Stadt trennen. Hier st.'.n
den Palmen und Nhododenvren von
erstaunlichem Wuchs und täuschten
einen Tropenwald vor. Ueber eie
sem warmen und fast schwülen, von
mannigfachen Düften erfüllten Tal
grund aber erhoben sich auf allen
Seiten die schneeigen Kulissen der
Hochalpen. Da winkten sie jetzt
monobestrahlt hinüber. Die Ortler-
Gruppe hier und die Oetztaler Berge
dort drüben. Zum Greifen nahe
und in Wirklichkeit doch viele Meilen
entfernt. Gerade an dieser Stelle
tam der Charalter des Passeier Ta
les und Merans zur vollen Geltung.
Ein warmer Treibhausgarten, ein
Stückchen südlicher, fast tropischer
Erde, eingesprengt und eingeschlos.
sen in die Riesenmauern der Hochal
pen.
Dr. Brandt schritt schweigsam ne
ben seinem Wirte her und ließ das
wundervolle Naturschauspiel ganz
auf sich wirken. Bis dann die Gei
ster des weißen Zerlaner wieder ihr
Spiel zu treiben begannen und er
einen gewaltigen Drang verspürte,
noch in dieser Nacht die schneebe
krönten Höhen zu besteigen.
»Faustus rebivius", lachte sein Be
gleiter. .Ach könnt' ich doch aus
ÄcrgeS Höhen in deinem milden
Lichte gehen. Ich kenne diesen
Drang und diese Sehnsucht. Aber
wählen Sie auch nur die nächste
Schneespitze, den Fkatschberg da im
Südwesten. Sie haben von hier aus
IL Stunden zu marschieren und zu
steigen, bi» Sie den Gipfel erreichen
Die Ziele Ihrer Sehnsucht liegen
ferner, als Sie senken."
Der junge Arzt blieb stehen und
sog noch einmal diese ganze großar
!l?osen umgeben von Eis uno Squee",
flüsterte Dr. Brandt vor sich hin.
Mil fanfler Gewalt mußte sein Be
gleiter ihn über die Brückt unb in
vie schattigen Anlagen bes Balerien
gartens ziehen. Hier herrschie Hulb
vuntel unler dichten Edeltastamen.
Nur an einer Stelle siel oas Licht
silbrig aus eine Marmorstalue, welche
vie Gestalt ver unglücklichen Kaise
rin Elisabelh zeigte. Hier nötizte
ber Wirt seinen Gast, aus einer der
schweren bequemen Hvlzbanke Platz
zu nehmen. Ein Ort, wie gemachi
zum Sinnen uno Träumen.
.Nun ist eS Nacht uno alle Brun
nen reden lauter" Der Satz des
Philosophen oon Maria Sils ging
dem jungen Arzte durch den Sinn.
Erinnerungen doppelt lebendig wa
ren.
Bor vier Tagen trst hatte Dr.
wenn er jetzt zuiückdacyte an die al
lertümlichen Päuser der Braun
schweiger Innenstadt, an die weilen
und er dachle daran, wie eS wohl in
zehn oder in zwanzig Jahren sein
würde. Spietle ein wenig mil der
Er wußle, wie solch Auszug über die
Alpen zu wirken pflegl, unb er
glauble auch zu wissen, was für Ge
banken und Stimmungen jetzl in
seinem Nachbar ihr S-piel lneben.
Geraume Zeil hüleie er sich, oie
unterbrechen unb beobachtete nur
stillzusrieoen, wie ber weiße Aschen
kegel an seiner Zigarre lang und im
mer länger wurde. Starter rausch.
ein ausgeschreckler Bogel unterbrach
mit schrillem Rus vie Ruhe. Da
legte er seinem Begleiter oie Hand
aui die Schuller.
hinter den Bergen verschwinvcn. Ich
muß dafür sorgen, daß meine Gaste
unb Patienten vor zwölf Uhr im
Bette liegen. Das schreibt die Kur
ordnung vor uno bas muß gehalten
werden. Ihren Gebanken tonnen
Sie auch zu Haufe noch Audienz ge
ben."
Dies letztere sagte der Wirt gegen
seine bessere Ueberzeugung. Venn
der weiße Terlaner dring! nicht nur
oie Gedanken in Ausruhr unb krem
pelt den ganzen Menschen um. Er
wirkt vielmehr, in genügender Menge
und anderen Diiigen aus Teu
fels lateinischer nüche zu zeigen.
Während Fritz Overhoss immer noch
von Gestallen uno Sagen aus längst
vergangenen Jahrhunderten träumte,
schlief Dr. Brandt bereits ben ticsen
unb sorgenlosen Schlaf ber Gerech
ten.
Noch am Abenb bei Professor En
gelharb hatte Fritz Overhoff rie
sichere Zusage erhalten, baß bie junge
Freunvin seiner Schwester mit ihnen
reisen würde. ES ersüllte ihn mit
nnein Gesühl glücklicher Genugluung,
ohne daß er sich vorüber Rechenschast
gab.
Margot Reichard hatte ihren gro
ßen eleganten Rohrplattenkosser
>chon expediert, ehe sie sich mit den
Geschwistern auf oem Bahnhof traf.
Konnte man Fritz Ooerhoss sür ei
nen Ossizier in Zivil hallen, s-ine
Schwester in ihrem einsachen grauen
Reisekostüm etwa für seine Gattin,
so erschien Margot Reichard >n ihier
sicheren Art unv ihrem praktischen
dunkeljeioenei» Reisedreß wie eine
Dollarprinzessin, die gewohnt ist,
weile Reisen als selbstverständlich
anzusehen.
Keinen Augenblick fühlten sich die
Geschwister durch sie behindert. Zur
rechten Zeit vertiefte sie sich mit siche
rem Taktgesühl in ihre Reiselektüre,
um gleich vorauf mit bereitwilliger
Liebenswürdigkeit sich, in Scherz und
froher Laune mit den Reisegefährten
zu vereinigen.
So gestaltete sich diese Fahrt recht
angenehm. Eine Fahrt, die von
Innsbruck au» in Nebel und Regen
die Alpenhöhe hinaufging, entlang
durch das schroffe Silltal, dessen
Hänge in dichten Nebelschwaden ver
borgen lagen. H?ch und immer hö
her schoben die drei schweren Loko
motiven den Zug, vorbei an Matrei,
Steinach und Gries. Noch einmal
wurde eS Winter und eine Schnee
nerbad suhr.
.Der Suden sängt gut an," sagte
Fritz Oberhoss ironisch. ,Soviel
schnee habe icy im gebenedeiten West
.Abwarten .... abwarten, verehr
tester Herr Ingenieur," tröstete ihn
Margot Reicharo. „In zwei Stun
den werden Sie anders über cen
Süden denken."
Und dann begann die lange Tal
fahrt von oer Brennerhöhe hinab.
schweren Zug mit aller Kraft in die
Hohe gedrüat hatten, mußten jetzt
bremsen, um die Fahrt zu verlang
samen und dennoch glitt die lange
Schlange schnell und immer schneller
über den Schienenstrang dahin. In
schwindelnder Höhe lenkte der Zug
aus dem Tale eer Eisack m das
Pflerschtal ab.
Bis jetzt hatte Fritz Overhoss In
der Eisack betrachtet, die neben dein
Zuge her zu Tale Uesen.
„Was ist los," wandte er sich letzt
an Margot Reichard. „Sie sind die
Strecke doch schon gefahren, gnädiges
junge Zvame trat neben ihn
an das Fenster und beutete mit der
Hand quer über das Tal.
Fritz Overhoss sah. Er sah wohl
300 Meter tieier eine Bahnstrecke aus
oer Talsohle entlang gehen, dicht ne
ben einem Dorse, das wie aus einer
Spielzeugschachtel aufgebaut zu i-iii
schien.
„Da unten werden wir in zehn
Minuten fahren, Herr Ooerhosf. Der
Abstecher ins Pslerschtal geschieht
nur, um die Tiese zu gewinnen. Aus
geradem Wege tommen wir nicht
len."
Nutzung eines Seitentales eine Höhen
disserenz von rund 400 Metern über
wunden hatte. Schon bog ber Zug
de. der Etsack neben sich, als oer
Ingenieur seiner Meinung lauten
Ausdruck gab.
„Eine Glanzleistung, alle Wet
ter! Ein Meisterstück! Ich hätte
nicht geglaubt, so etwas hier zu fin
den."
„Ein Meisterstück! So nennt eS
mein Bater ebenfalls", sekundierte
ihm Margot Reichard.
Der Ausruf lenkte die Gedanken
des Ingenieurs in andere Bahnen
und er begann sich intensiv mit die
sem Bater zu beschäftigen. Uno tam
zu,vem Schlüsse, eS wäre ihm nicht
angenehm, wenn oer Herr Kom
merz ienrat Reichard irgendwo und
irgendwie unterwegs liegen bliebe,
wenn er sich auf diese Weise noch
längere Zeit ber angenehmen und
uneingeschränkten Gesellschaft von
dessen reizender Tochter erfreuen
könne.
Er sprach sich auch in diesem Sin
ne gegen die junge Dame aus, die
ihn oafur m» ihren großen braunen
Augen lustig anguckte und meinte:
das sei ein frevelhafter Wunsch, den
sie natürlich nicht teile. Gerade in
oer Abwechselung liege ja oer Reiz
tout passe, tout lasse et tout casse.
Da» eben mache das Leben so
angenehm und Gertrud stimmte ihr
lebhaft bei. Und neckte ihn mit
seiner sentimentalen Stimmung, die
chm so gar nicht zu Gesicht stände.
Er habe sich wohl etwas «chwer
mütigteit in der schwarzen Atmosphä
re seines letzlen Betriebes zugelegt
unb nun lachten sie ihn zu zweien
ZUS.
Da tam er zu sich, nannte sich im
Stillen einen „Esel" und wapp
nete sich mit seinem unverwüstlichen
. köstlichem" Humor, der bis jetzt
ihm noch immer über jede verliebie
Laune fortgeholfen hatte.
Aber während vieser Selbstdetrachtun
gen hatte oer Ingenieur es versäumt,
Sie Umgebung außerhalb des ZngeS
zu beobachten.
hoff, da» Merschtal hat unt doch
ein Stück weiter geholfen," sprach
ihn Margot Reicharo an. .Aus dem
Winter sind wir schon hinaus uno
wieder der Landschast zu uno sah,
wie Schnee, Nebel und Regen ver
schwunden waren uno die Pänge in
irischem Grun erglänzten. Uno wäh
rend die Fahrt weiter ging, wah
rend ber Hug ourch «lerzing rvuie
wir« >ai au» oein Januar in oen
gereist.
«Gilten Sie jetzt oem Süden ad,
oer Hug >n weitem Bogen ourch oas
Pajse>eriat schwentti uno in Aieran
hielt.
»Alle Achtung!" sagte Fritz Over
uns bieten wirb."
»Bejier Fritz, philosophieren tannst
Du später," unterbrach ihn seine
Schwester. .Jetzt besinne Dich oitie
aus Deine Pflichten als Reisemar
schall."
T>ie Mahnung hals. Der Inge
nieur war, sich ,n die Pose des
paler familtas. Er hals leinen Da
zu einem oer Automobile, die da aus
oem großen Platze vor oem Bahn
hofe sianoen.
Als aoer oer Chauffeur zu wissen
.oünichle, wohin vie jjayrl nun gin
ge, ba mußte er doch erst ben Heilet
Rale ziehen, aus oem er sich nütz
liche Wime oon Profeffor Engelharo
notiert Halle.
.Tiroler Hof," jagte er kurz, und
dann rollle der Wagen oon sannen,
um in wenigen Minuten vor oem ge
wünjchlen Hielt zu hallen.
während vie Damen es sich auf
ihren Zimmern bequem machten, be
schloß jjritz Ooerhoff. freihänvig aus
auszugehen. Ihn
locht ja eine Eifenbahnsahri oon acht
«tunoen höllisch wenig an. Aus sei
ner früheren Praxis war er andere
Zahnen gewöhnt. Und das bißchen
war in füns Minulen ge
äugend abgespült. Schade um jede
die weiter im Zimmer verlo
ren wurde. Fritz Overhoss verfocht
oen Standpunkt, oaß man Hotelzim
mer während der offiziellen Schlaf
siunden vollkommen genügend kennen
So suhr er mit dem Fahrstuhl
schleunigst wieder nach unien, und
als er den Lift oerließ, stand er Dr.
Brandt gegenüber, ber mit eben dem
selben Apparate gerade die Fahrt
»ach oben antreten wollte.
Einen Augenblick standen sie beide
still und schauten sich an. Dann gab's
hüben und drüben einen Ruck.
.Ist's denn möglich," rief der
Doktor und legte dem Ingenieur bei
de Hände auf die Schultern. .Fritz
Overhoff!"
.Ist noch immer mein Name!" rief
oieser lebhaft erfreut. .Georg
Brandt! Also hier treffen sich
zwei alte köllnische Jungen nach lah
ren mal wieder!"
schehen, als Dich hier zu findend So
.Ich sah Euch aus dem Auto stei
zen. Du bist verheiratet?"
„Gott bewahre! Meine Schwester
reist mit mir."
.E« waren doch aber zwei Da
men!"
.Ach so, ja die ander« ~,
Trübes Freunoin
sen'—"
,Na, Du bist jedenfalls glücklich zu
preisen als Beschützer zweier holder
Feen ," scherzte ?er Arzt.
.So gut trisst's nicht jeder "
Overhoss lachte.
.Gerade welterschütternd ist daS
Gluck noch nicht, alter Freund. DaS
soll's hossentlich erst mal werden,
wenn wir hier uns in Luft und Son
ne baden. Und willst Du mit
dabei sein, sollte es mich herzlich steu
oervienlen Ruhe pflegen?'
»Nicht um alles in der Welt. Das
überlasse ich oorläusig meinen Da»
net..."
Dr. Brandt lachte herzlich.
»Und Du willst selbstverständlich
imvonieren. Deiner Schwester natür
lich . Also laß Dich von einem Alt»
eingesessenen unterrichten..."
Jetzt dlickte Fritz Ooerhosf seine»
Freund fragend an.
.Was heitzi das? Wohnst Du dau
ernd in Meran?"
.Nein, mein Lieber. Aber ich bin
schon funs Tage hier. Daher mone
Ortskenntnis. Also Du sprachst, wie
es ja von einem Ingenieur uns einge»
sagie der Ingenieur und oerbeugie
sich. »Fahre sott >n Deiner Ertlä»
rung. Die HavSdurgerstratze habe ich
begriffen."
.Äljo wäre nun rechlwinklig dazu
men bis in die Unendlichkeil."
Fritz Overhoss stuoierle einen
Plan, oer in oer Nähe des Fahrstuh-
System merken und lestlegen."
Der, Dollar zuckte mit den Achseln.
»Das ist Geschmackssache. Am Ru
(FoN 5 folgt.)