Scranton Wochenblatt. (Scranton, Pa.) 1865-1918, December 13, 1917, Image 2

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    I« Obo,ftse-»o>!>iil.
Rammersdorf, und Wenns guet geht
halt moant: Du. Alter! laß Dir 'woi
G'schicht oft auswachst." —Mit diesen
Lont fragt mi unterwegs: Ba
ter! Was is 'n a Monstreconcert?"
Na, i woaß dös aa net und b'sinn mi
Jfer, die Vögel siecht mer nur in
Miinka und af'n Meer." D' Loni
aber war net af d' Möven «ing'sprengt
und fragt weiter: „Aber, Vater, i
Musik'n spiel'n." I kann 'n Deandl
«oncert. Sie wissen, Herr Staatsan-
Drei, dö am Tisch sitz'n: .'S is b'setzt,
theuren Eintritt zahlt? Mir setz'n
Verlaub! i sitz scho. Da sagt a so a
sungs Flitscherl: „Da is b'setzt, Herr
Nachbar! da san unsere Kinder."
«Wos," sag i! „Eahnere Kinder? di«
soll'n sieh'n, oder no bess'r, die solln's
dürf'n?
Straf'."
an eine Abtheilung des Burghofes, wo
die Jagdhunde Kaiser Joseph 's 11. ihre
Stallungen hatten. Di« Hunde mach-
Pflicht des Rechtsanwalts! Je-
Der Meister befolgte diesen Rath,
»s"uH i z sch
Dieser lächelte und sagte: „Und ich gebe
Ter Meister stand verblüfft und
machte ein sehr saures Gesicht, denn er
ser.
„Gut, Er soll sie haben," erwiderte
den die srei« Wohnung,
Auskunft. Fremder: Wieviel
Einwohner hat denn Ihr Torf?
tun, ist die Sache faul."
Ein zuverlässiger
Wächter. Ein Bankier hat sich in
etwas unsicher ersch«int, nimmt «r sich
«inen Wächter für die Villa. Ei
nes Tages trifft er einen Bauern
i'", erwidert der Bauer, „da g'fchieht
Jhna nix; der is mit alle Dieb' und
Wilderer per Du!"
Ein Schlaumeitr. Kauf
auf den Zug, der schon über ein«
Stunde Verspätung hatte. Zum
zwanzigsten Mal« «twa ging er zu
dem einsam dasitzenden, schläfrigen
„Kommt der Zug noch nicht bald?"
In diesem Augenblick trabt« ein
Hund aus dem Geleise heran, und
! ein frohes Lächeln verklärte die Züge
! »eS Beamten; er ertlärte: „Ja, Herr,
, jetzt ist er bald ran. Hier komm!
I schon der Hund des Lokomotivfüh
rers."
Auch ein Erfolg. Toch
ter des Hauses: »Nun hatten wir
heute so vorzüglich gekocht, trotzdem
hat sich d«r Liulnsnt nicht erklärt?"
Köchin (freudestrahlend): »Ja,
aber sein Bursche!"
S»l ae« L»«lll<i!SbeÄl.
Kirchner in Berlin hatten sich vor dem
dortigen Schössengericht wegen groben
UnsugS zu veraniworten, nachdem sie
welchen sie in lv Mark Aeldstrase^ge-
Vorsitzender (zu Hoffmann) :
„Ist eS richtig, daß Sie und Kirchner
in einer Julinacht den Bäckerlehrlingen
— „Ick
um s Wort bitten?"— Bors.: „Ich er
theile daS Wort.—-^Angetl.
—Vors.: Angeklagter, die Bor»
nur mit dem Vgrsall ckus dem Oranien
platz zu beschäftigen." Angekl. Kirch,
ner: „Da komm ick ja ooch noch hin.
Ach so. komm ick druff. Wiese
komm'n uns zwee Bäckerjungens in den
Weg jeloosen mit'n Korb Schrippen.
Hoffmann is Ihnen ja nu ooch eener,
loosen lassen tann, sagt zu die beedeii
Jung's „Teech-Affe" un die beeden
Bengels, die ooch nich usf'S Maul je
sallen war'n, sagen: „Maulaffe". Det
dursten sie eigentlich nich. aber ick krieje
eene Idee und sage zu de dceden Jun
gens: „Bengels, sag' ick, wollt Ihr
Eich Beede ccn' Biersinder verdienen,
Angcll. Kirchner: „Noch härter? Wat
um janz jroße Milde." Ter Amts
anwalt beantragt 20 Mark Geldstrafe
gegen jeden Angeklagten. Bors. :
„Wollen Sie Ihren Einspruch nicht
Bi«N>fünder wäre, den sie noch nicht ge
kriegt hätten." Tie Angeklagten wür
digten di« Lthrlinge keines Blickes und
schlichen kleinmüthig von dann«^.
«»cd led»e.
denn —" Pardautz!
„Potzblitz, war ixt'n Krach! al»
ob's je«rdbebt hatl" rief der mit einem
ren? Machen det Sie in die
Mumie Doppelposten stehen, bis Sie
MooS uff Jhr'n Buckel krkjen! Ber
standewuh Mußje?" „Herr Unter»
off'zier, mich ii mein Bette injefallen,
»Na, det iS o»ch der erste Jnfa^l,
«riff, sein Lager aufzusuchen, plötzlich
stolperte und das Licht erlosch,
.Warum lassen Sie denn das Licht
der zurechte jemacht hab', Herr Uni'r
off'zier?" „So'n Luxus, det könnt«
Ihnen passen! Fallen Sie doch vor
zehne, wenn de Stubenlampe brennt,
mit Ihrem Bette «in. Meine Funze
iS mein Privateifenthüm, un damit —
Nanu, sah ick Jeist«r oder 'n Mond
süchtijen? Herr, mucksen Sie nich,
oder ick fahr mit Sie durch's Fenster
kreuz in die Wolken, det Ihre Seele zu
piepsen ushört! Streichbolzen her,
Ihr Murmelthiere! Na, wird's
bald?! Wassermann!" „Herr
Unt'roff'zier!" „TastenSie sich mal
fix nach meinem Tisch, da stehen wel
sieh da, Pechhengst, d«t sind Sie ja!
Marsch, rin in's Nest!" „Herr Un
wachsen auf demselben Dung.
Marsch, in de Klappe!"
cpfer der Wüste.
Wer kennt die Zahl und die Namen
der Unglücklichen, w«lche in den großen
Wüsteneien im Südwesten unseres La
ndes elend verdurstet sind? Auf einem
76 Meilen langen Marsch« durch «in«
dieser schrecklichen Wüst«n hat ein Bun
des - Vermessungscorps jiingst Über
350 Gräber von Opfern des Durstes
ten die Gebeine von einer Familie, die
acht Köpfe zählte. Die Leute halten
sich vor Antritt des gefahrvollen Mar
sches zwar mit Wasser wohl verseh«n,
allein die Unkluqheit begangen, das
selbe in irdenen Krügen mit sich zu
führen. Während des Marsches zer
brachen, in Folge eines Unfalles, die
Gefäße, die unersetzliche Flüssigkeit lief
in den Sand und Bater, Mutter mit
sechs Kindern sanken erschöpft unter «i
-schrecklichsten Tod zu sterben. Die Lei
in dem Fels befindlichen natürlichen
Wasserbehälter «ntsernt, dem Durste
erlegen waren. Um zu diesem Behäl
ca. 20 Fuß emporklimmen, allein der
Mangel an Wasser hatte sie derartig
geschwächt, daß sie dies zu thun außer
Stande waren und in der nächsten
ihren Geist aufgaben.
Den Mittheilungen des so«b«n zu
rücka«iehrten Bermessungscorps zufolg«
ist di« Luft in der Wüste ungemein
trocken, so daß die im Körper enthal
tene Feuchtigkeit überaus schnell ver
dunstet. Ein Mann bedurfte neun
Quart Wasser pro Tag, um da? Ein
treten von Fieberhitze zu verhüten, und
die tägliche Wasserration für jedes
Maulthier betrug nicht weniger als 29
Gallonen. Bei einem Ingenieur zeig
ten sich schon Fiebererscheinungen, nach
dem er nur wenige Stunden ohne Was
ser gewesen war, und ohne Zweifel
wär« er umgekommen, wenn er nicht
bald erfrischt worden wäre. Dieser
Zwischenfall trug sich zu bei 12t) Grad
im Schatten, während die Luft beinah«
ohne die geringste Feuchtigkeit war und
frisches Fleisch nicht in Verwesung
überging, sondern zusammen
schrumpft«.
Es ist ein furchtbarer Tod, in d«r
Wüst« Durstts zu sterben. Zuerst
fühlt das Opfer Schmerz zwischen den
Schultern. Dann wird die Zunge dick
dung, aIS würde dieselbe von Nadel
spiken durchbohrt. In den Augen
stellen sich Schmerzen ein und die ge
ringst« Bewegung ist von solchen be-
gleitet. Bald wird das Opfer von
Tobsucht ergriffen, welch«» erst der Tod
Vle Kern« iler »dtel St. De,!«.
Als Kaiser Joseph der Zweite von
Oesterreich seiner Schwester der Kö
altberühmt« Abtei St. Denis führen.
Seine Schwester und der König beglei
schimmerten, als der Kaiser den Geist
lichen festhielt. „Herr Prior, was für
ein Gewölbe ist eS, da» Sie hier über
gehen?" »DaS ist die Grabstätte der
hinabsteigen," fuhr der fort, „d«r
Anblick des Grabes erschreckt mich
nicht." Der Prior z«igt« den Weg, und
der König, die Königin und der Kaiser
stiegen die Treppen hinab, an der«n
gen im Wege stand. „Was ist das für
«in Sarg?" fragt« Marie Antoinette.
Fünfzehnten, Madame. „WaS."
rief die Königin, „der unseres Groß
vaters?" Damit war daS Jncognito
verrathen, und der Prior und die
Mönche erwiesen den Monarchen ihre
Ehrenbezeugungen. Mari« Antoinette
fragte hierauf, warum der Sarg LouiS
des Fünfzehnten an dieser Stelle bliebe,
anstatt in die bestimmt« Nische gestellt
es," gab der Prior zur Antwort, „daß
der letztverstorbene König an diesem
Platze verbleibt, bis sein Nachfolger die
Stelle einnehmen kommt. Die Lichter,
welche auf diesem Leuchter flackern, ge
ben die Zahl der R«gierungSjahre des
verstorbenen Königs an, und," fügte er
hinzu, „man unterhält sie mit großer
Sorgfalt." Kaum hatte er diefeWorte
vollendet, als einWindstoß eine Eck« de»
Sargtuches emporhob, es heftig gegen
den Leuchter wehte und mehrere Kerzen
auslöschte. Der König schaudert«, die
Königin stieß einen Schrei aus, Joseph
der Zweite erbleichte trotz seiner Philo
sophie. „Zahlen stehen -manchmal in
dachte die Königin, und sie begann leis
tn« ausgewehten Kerzen zu zählen.
„Sechzehn," murmelte sie. „der König,
mein Gemahl, ist der sechzehnte seines
Namens. Wer weiß, was die sechzehn
ausgelöschten Kerzen zu bedeuten ha
ben!" „Gehen wir," sagte der Kai
ser. „Nein," erwidert« Louis der Sec
hzehnte, „wir sind Christen und dürfen
abergläubischen Ueberlieferungen keinen
Glauben beimessen. Ich will diesen
Ort nicht verlassen, ohne auf dem
Grabe meiner Ahnen gebetet zu haben.
Herr Prior," wandte er sich an diesen,
„wollen Sie das Gewölbe wo
Heinrich der Biert« und Ludwig dir
Vierzehnte mich erwarten?" Der Prior
schritt dem König voran, den nur Marie
Antoinette begleitete. Nach Verlauf
einer halben Stunde »schienen Beid«
wieder. Die Rückfahrt nach St. Denis
.pollzog sich in gedrückter Stimmung,
und Joseph der Zweite bereute es, den
Vorschlag zu dem Besuch gemacht zu
haben. „Sechzehn Kerzen verlöscht,"
wiederholte leise die Königin. Sech
zehn Jahre später fiel das Haupt des
unglücklichen Königs Louis des Sech
zehnten auf dem Schaffst, die Königin,
eine« gl«ich«n Schicksals g«wärtig,
schmachtete im Kerker der Conciergerie
und die Hände der Aufrührer gaben die
Asche der französischen Könige denWin-
Mehlziisiihe.
Mehlzusatz und Mehlersatz ist auch
und Flechten. Im Frühjahr 1812
Jeld! Na, Aujust, wie
Na, wat iS denn mit s« los?
Det erste am srihen Mörsen iS
Jeld! Wenn ick mittags essen kom
me, wieder Jeld; bei's Abendbrot
desselbigte. Nischt weiter wie Jeld,
Jeld. Jcld!
Det versteh' ick aber nich! Wal
macht se denn mit det vill« Jeld?
Weeß nich. Bis jetzt hub ick ihr
noch teens jejeben.
Unerwartet« Ertta
rung. Lehrer: Ja, Kinder, ehrlich
währt am längsten. Ehrlichkeit wird
zuch belohnt. Sie bringt euch Gewis
s«nsruh« ein und ist euch ein Segen
für euer ganzes Leben. Ich freue mich,
daß unter euch ein Junge ist, der ein
Muster von Ehrlichkeit ist. Heinrich
Becker, steh aus!
Heinrich erhebt sich.
Lehrer: Nun, Heinrich, als ich heu
te früh zur Schule kam, siel mir ein
Dollar aus der Tasch«, ohne daß ich
es merlte. und du, als ehrlicher guter
«b»arc «rde»
Der Gebrauch der Erde akS Speise
findet sich am häufigsten in Länder»
münzen des Flusses (2—3 Monate)
gelben Tuff, den sie heimlich auf den
Märkten, taufen. Auf Java verlaust
man den Eingeborenen kleine, viereckige
und röthliche Kugeln aus schwach auf
einem Eisenblech geröstetem Thor..
Neullinier effen^i n ure r Ze^it
Hochland speisen eine mit quarzigem
Sand vermischte, sehr feine Thonerde
ohne Nachtheil. Die Erde wird roh
gegessen oder geschlämmt und in Form
von Gefäßen, Heiligen, Monstranzen
etc. auf den Markt gebracht. Sehr
allgemein verbreitet ist das Erdessen in
Persien. In den Bazaren werden be
sonders zwei Erdarten feilgeboten: «in
feiner weißer, etwas fettig anzufühlen-
Thon und weiß^.
rungSbedürsniß macht es unlhunlich,
den Genuß des Essens sich stets ourch
wirkliche Nahrungsmittel zu verschaf
fen; diese würden Indigestionen her
beiführen, in jenen Gegenden sehr
ernstlicher Natur sind? der Persier
greift also zu den Erden, welche di«
Thätigkeit des Beißens und Schlin
gens verschaffen, daS Gefühl einer ver
meinten Sättigung hervorrufen und
den° Organismus verlassen, ohne die
Blutmischung zu alteriren. Auch in
Skandinavien und Deutschland findet
sich eßbare Erde. So streichen oie Ar»
beiter in den Sandsteingruben deS
Khsshäuserberges auf ihr Brod statt
Butter einen f»!nen Thon (Steinbut
ler) und halten diesen für sättigend
und verdaulich. Auch einig« Thier»
fressen vor Hunger Thon von zerreibli»
chem Speckstein, z. V. Wölfe im nord
östlichen Europa, die Rennthiere und
pfändete der Abt des Klosters Mi»
von Anhalt für L6,V<X» Thaler. Vier»
Im Jahre 1674 nun l'eabsichugt«
das Kloster Michaclstein, das ver
endlich 109 Jahre später, im Jahre
habe.
als das Reichskammergericht mit dem
Deutschen Reiche im Jahre 1806 auf
hörte, feine ganze Gültigkeit. Der
Anhalt-Bernburg B(X>,(XX> Thaler aa
den preußischen FiSkuS, als Besitz
nachfolger von Michaelstein, zu zah
len hätte.
bin entdecke ich, daß ich mein Pcrte»
Schlächter: „O, das hat nicht»
z» sagen, gnädige Frau; nach dem
finden!"
Fraglicher Nutzen. Kn
be: Sieh mal her. Papa, das sind die
Seidtnrauven. die bekanntlich unter
Vater: Was? NützNche" Tiere?
Schau Dir einmal eine Schneiderrech
! nung Deiner Mutter an.