Scranton Wochenblatt. (Scranton, Pa.) 1865-1918, August 16, 1917, Image 3

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    MutterMaria
i Roman von E. von Ändert«.
(10. Fortsetzung.)
Maria glaubte, seine Gedanken zu
erraten, sie grübelte darüber, wie sie
ihm helfen tönne. Sie öffnete das
Fenster. Im nahen Stall brummte
«ine Kuh, eine andere antwortete;
sonst war es still, nur ab und zu
drang ein anderer Laut herein, der
-auch wie Stöhnen klang. Maria ach
tete aber nicht darauf.
Plötzlich raschelte es hinter dem
Fenster, es war. als kratze ein klim
mender Fuß an die Außenwand, und
ehe Maria noch zum Ueberlegen Zeit
fand, was es sein könne, erschien
Hanne Brandskats Kopf über dem
Maria sprang zu. Sie packte die
Alte unter den Armen und zog sie
Lber die Brüstung hinweg ins Zim
iner hinein.
Keuchend stand jene da. „Nur pie
Schwelle des einen oder des andern
Stube zu überschreiten, das haben wir
«beschworen. Durchs Fenster dage
gen ist nichts gesagt und nichts ge
schrieben. Mal ist er ja auch zu mir
ins Fenster gchiegen, nun tu ich's
«uch einmal."
Dann ging sie an das Bett und
"setzte sich auf den Rand.
„Franzche. deine Ehefrau kommt zu
dir."
-- Er sah sie groß an, als erkenne er
sie nicht gleich, dann aber wurden die
Bewegungen ruhiger, das Röcheln ließ
Tiach.
„Ja, mei Mannche, vor bald vier
zig Jahren haben wir Hochzeit ge
rnacht. Dann kam die Schuld, die
hattest du."
Er schüttelte den Kopf und deu
tete auf sie.
„O nein, o nein! Aber wir wollen
jetzt nicht rechten, der Junge mag's
entscheiden, wenn er kommt. Ja,
Mannche, über ein Menschenalter ha
ben wir nun in der Ehe gelebt."
Er nickte.
Maria sah es, an das Letztgesagte
Klaubten sie beide. Und jetzt verstand
sie auch, wie er fortfuhr: „Jede Ehe
hat Sonne und Regen, unsere hat
mehr Regen gehabt. Die nassen Jahre
sind für unsere Gegend die schlechte
sten nicht, vielleicht gilt das auch für
«ns Bewohner. Bei uns beiden ist es
In ihrem Gesicht sprach sich Be
jahung aus.
Maria blickte auf seine alten Hän
de, in denen jetzt die seines Weibes
lagen. Die Finger glichen Baumwur
zein und hatten länger, als sie zu
Ihren geschasst.
Dann verwirrten sich seine Sinne.
«Unser Fritzche er kommt mich
holen da steht er ja..." Man
mutzte ihm die Worte von den Lippen
«diesen.
Die Alte glaubte, daß er recht sähe.
«Wenn er dich heimgebracht hat, dann
schick ihn für mich. Wir wußten es
ja, daß er kommen wurde."
Als der erste Hahn gekräht halte,
starb er.
„Ich habe gesehen, wie sein schwe
res Kreuz sich hob, wie es ihn aus
die Arme nahm und hinwegtrug,"
sagte Hanne.
Dann begruben sie ihn auf dem
kleinen Friedhof unweit der Stelle.
tvo die Gräber seiner Dienstherrschaft
lagen. An dem Abend weinte Hanne
so heftig wie eine Witwe, die vor
herrschend Glück in der Ehe empsan
„Jch habe ihn doch am liebsten von
allen Menschen gehabt, noch lieber als
den Jungen. Und nun, bis der wie
derkommt, habe ich leinen mehr."
„Mich, Hanne," sagte Maria, „ver
giß nicht, daß du mich noch hast. Und
geh auch so bald nicht von mir fort.
Du hast sie alle überlebt, du hast noch
keinen vergessen, du zauberst sie im
mer noch mal wieder her, nachher
schwinden sie allmählich ganz."
„Ja, Mariachen, du bist jetzt ein
sam. Du bist immer für den Ernst
gewesen und für das Recht, aber du
hast doch auch hell lachen könn?n.
Früher schon dachte ich immer: die
wird mal eine gute Frau. Der läuft
mal keins davon. Aber nun hat sich
ein schwerer Wolkenzug vor deine
Sonne gelegt; ich wünschte, ich sähe
sie dir noch mal Lber den Weg schei
nen. ehe ich auch gerufen werde."
Doch über ein Jahr lag Hanne
Brandskat neben ihrem Manne. Ma
ria ließ über dem Doppelgrab ein
Kreuz aufrichten, das ragte weit dar-
Osten stand, warf es seinen breiten
Schatten daraus.
über die Ferienzeit nicht häufig aus!
dem Hofe zu hören gewesen, es wür
de sich selten sonst ein froher Ton
dort laut gemacht haben. Außer jetzt
bei der Erntearbeit. Da hätte zwar
die Arbeit ging flinler und froher
voran. Aber die zwei, die sorgten für
L-ben.
Werktages. .
Kunz, der Zwölfjährige, ist zu
Ostern nach Tertia gekommen; Mar»
ersten Fibelunterricht. Im April sti
der Langbeine die einstige Wohnstätte,
läßt sich auf das Dach nieder, steht
grübelnd einbeinig da, die Schnäbel
in der befiederten Brust, und dann
beginnt es den Bau von neuem. Die
morgen. Seine Stimme geht schon ins
Tiefere.
Was man sonst auf dem Hofe noch
durch Haus und Wirtschaftsgebäude
geht. Nicht selten im Winter muß sie
sich durch frischen Schnee nach den
Die Life ist in die Stelle der
Marias Nase ist aus dem Gesicht
und knochiger geworden.
Ein junger Kämmerer ous Masu
ren von der Grenze her, halb deutsch,
anders alz tüchtig erschienen. Er ist
mit Weib und Kind in die kleine
Wohnung gezogen, die sein Vorgän-
Maria hat sein Respekt keine Gren-
Wert und Unwert. Sie stellt die Men
schen auf ihren Platz.
Es fällt manch hartes Wort aus
Kopf stößt. Aber wer in Not ist, sucht
Sorge und Not erfülltem Herzen die
Blume Mitleiden gedeiht.
In Godschillen hatte eine geprüfte
Augen des Vaters in die Welt.
Weichheit der Mutter.
sagte Kunz einmal. „Ja, Mutter Ma
ria, wenn ich sie in meine große
kriecht."
chem, was sie tat.
Da zogen Männerschritte ihre Auf
merksamkeit aus sich.
Links des Weges ging Kalhain. Er
> Hut ab. Dann ging er weiter. Sie
blickte seiner schwarzen Silhouette
nach, wie er in seinem Hoftor ver
sein Wal» es tat. Er wurzelte fest.
Ziel. Das war das einzige, was sie
von ibm wußte. Das Geld seiner
Frau hatte ihn sich festigen helfen,
aber es betrug nicht annähernd die
Es ließ ihm immer noch Lücken ge
nug, sich selber zu betätigen. Vielleicht
war es nicht sein eigenstes Selbst,
was sich da in ihm auswuch», aber
wahrscheinlich das Bessere.
Vielleicht war es auch ein stummer
Wettlauf hier und dort.
Da gingen sie hin, er hier, sie da,
wie Todfeind«. Sie sprachen sich nie,
eins lag begraben in des andern
ab. Aber die ihr gestellte Zumutung
hatte sie nachhaltig erschreckt. Es war
ihr nie in den Sinn gekommen, daß
Karlswalder Altar stand. Aber auch
schwarzen Rock blieb er derselbe, ohne
alles Gemachte, nur etwas ernster als
gewöhnlich. Als er mit Maria zurück
sllr ihn geholt hatte. Als er sie sah.
Nicht etwa, daß Berlauken zu Wohl-
Er schloß sie in seine Arme: „Ach,
Mutter Maria, laß das nur gut
Heimnisvoll. „Soll ich' mal sagen,
was die Mädchen reden? „Die will
selbst du es bist." Ja, sie war jetzt
so an. Fräulein Schaper bat schon
' länger darüber gesprochen. Sie würde
es auch Papa mal lagen, drohte sie.
Ich weiß nicht, ob sie es getan hat.
Du riechst auch so abscheulich nach
Ställen. Und eben habe ich mich auch
Park. Was ist denn, Miitter Maria?
Bist du bös auf mich?"
„Ja, Margot, heimlich darfst du
nicht hier sein. Sag's nur deinem Ba
der!"
letzte das Mädchen. Das versetzte fast
schnippisch: „Ich werde schon sowieso
nicht mehr viel kommen, ich soll ja in
eine Pension, hat Vater gesagt. Ich
soll was lernen, und dann bin ich
Dann wurde es einen Augenblick
still, und dann platzte Kunz los:
„Eine Dame, na, werde meinetwegen
eine, nur zu, nur immer zu. Weißt
du wohl, daß du vorm Jahr noch
weintest, als dir ein Maikäfer fort
geflogen war und ich hinterher muß
te auf den Baum, auf dem er saß,
und ihn dir wiederholen? Und das
Loch, das ich mir gerissen hatte
diese selbe Hose war's weiß! du
das wohl noch? Und so was will nun
eine Dame werden! Na, geh' du mir
nur."
„Ja, Kunz, du gehst ja auch und
wirst ein Student."
plötzlich hatte sie das Gesicht an seine
es Zeit. Willst du nicht was anderes
werden? Der Landwirt, der sonst
nichts besitzt, geht heute einen schweren
Ganz. Du hast einen guten Kopf.
Berlauken wird sich vielleicht nicht
zu gering verkaufen lassen, und dir
steht die Welt offen."
auch hin und her redeten, er blieb da
bei. Nur die Scholle. Darauf wolle
er sich vorbereiten, darauf lernen. Der
Da wußte sie, daß sie nicht umsonst
gelebt hatte.
Als er zur Unw?rsität abgereist
fühl der Verlassenheit. In der Kreis
sion getan worden. Das Lachen der
beiden wurde fürs erste nicht mehr in
Berlauken gehört.
dem Mund, in den stieren Augen
glühte ein wildes Feuer. Zu Füßen
des Bettes stand das arme Weib, das
jahrzehntelang an dem Laster des
Gatten schwer getragen hatte. Die
Kinder, groß und klein, hockten um
her, wie eine verscheuchte Hühnerschmr.
Maria traf allerlei Beiordnungen.
Knechts sollten Frau und Kinder von
diesem schrecklichen Wächterposien ab
lösen, dann flößte sie dem Kranken
da- Branntweinquantum ein, das
Doktor Hundertmal! nicht nur gestat
tet, sondern sogar verordnet hatte,
und beobachtete, wie die Wirkung des
selben langsam einsetzte.
Sie überrechnete dabei, wie lange es
her sei, seit sie bei diesen Leuten ein
und aus gehe. Immer, wenn Not
Jahr ärger geworden, hatte immer
denselben Ausgangspunkt gehabt.
Sie erinnerte sich auch daran, wie
sauer ihr solche Gänge anfangs ge
worden waren. Das war nun längst
Aber heute wirkte das Miterlebte doch
Am Wege rechts und links standen
die Ebereschen im roten Beerenschmuck,
zu beiden Seiten breiteten sich Stop
pelfelder. Auch der Wald zeigte es
deutlich, daß das Jahr sank.
Unter einem der hohen Bäume, mit
Maria sich nieder. Sie fühlte sich er
müdet. Die Rast würde ihr guttun.
Herbstete es auch in ihr?
Nein, das durfte noch lange nicht
sein.
Gegenteil, straffe Jahre stan
derjchre. Das kostete Geldopfer. Als
Ganzes gesehen, stand es ja auch mit
der Wirtschaft nich! übel, wenn ep im
einzelnen auch der Mängel und Nöte
genug gab.
Kunz, der fein- theoretischen Stu
dien beendigt hatte, diente einjährig.
wachsen, und die Uniform stand sei
nem frischen Gesicht gut. Er war
nicht über mittelgroß; in den Schul
sie mi! seinem Aussehen zufrieden.
Das Gesicht war schmal, es lag ihm
ein gesunder Frohmut um die Lip
pen, aber die Augen blickten treu
herzig wie einst. Das Haupthaar
dunkelte immer mehr nach und wellte
sich Lber der Stirn; auf der Lippe
stand ein kleiner, Heller Bart. Man
sah es ihm an, daß er mit starken
Sie waren am Ostersonntag zur
Kirche gefahren. Im Gestühl ihnen
gegenllber saß Margot neben ihrem
man hatte sich noch "nicht gesehen.
Zhre und Kunzes Augen glitten
während Gesang und Predigt einige
Male zueinander hin. Sowie sie sich
trafen, trennten sich die Blicke ebenso
schnell wieder. Dann begegnete man
sich nach dem Gottesdienst vor der
Kirchtllr. Aber Margot war jetzt
ohne ihren Vater, der hatte den Kü
blieben. Sie hing sich an Marias
Arm, nachdem sie Kunz nur flüchtig
begrüßt hatte. Man sprach nicht
viel miteinander. Dann stieg Maria,
von Kunz gefolgt, rasch auf den Wa
gen. Erst schwiegen sie beide, dann
weg hinauslenkte: „Jetzt ist sie nicht
mehr so hübsch, mir gefiel sie jeden
falls sonst besser. Aber paß mal
auf, nun verdreht jeder ihr den
Kopf."
Jedoch Maria entgegnete: „Nein,
Kunz, sollst sehen, das sind April
schauer, laß es nur erst mal richtig
Frühling bei ihr werden."
Als sie den Nachmittag beim Kaf
fee saßen, erschien Margot. Aber sie
stand nicht wie sonst mitten in der
Wohnstube, sie klopfte an. Dann,
nachdem man sich nochmals ordent
lich begrüßt hatte, saß sie vor Kaffee
und Raderluchen. Aber es schmeckte
dem Gebäck. Auch die Unterhaltung
floß schwerfällig. Sie sprachen von
der Konfirmation, von der Dauer
der Ferien, und daß sie nun noch ein
Jahr hin müsse in ihr Institut.
Kirche, wenn sein Blick dem ihren
begegnete, blickte sie kühl geradeaus.
Es drückte sie sichtlich etwas, das
sie sagen wollte, schließlich beim Hin
ausgehen kam sie damit heraus:
„Du mußt eS nicht übelnehmen, Mut
ter Maria, aber Vater will nicht,
jetzt nicht." Ihr Blick glitt zu Kunz
fort, das die Life zu Ehren des
hatte.
Berlin beendet »nv war nunmehr
als erwachsene junge Dame nach
Godschillen zurückgekehrt.
mehr an, wenn Maria in der Wohn
stube saß, sondern sie trat frischweg
bei ihr ein oder snchte nach ihr, bis
sie sie irgendwo in der Wirtschaft
fand. Sie wußte, daß sie immer
Heren Jahren, ob sie auch mal stö
rend kam oder n-cht. Und Maria
empfand es mit stiller Genugtuung,
sichere, Halbe wieder von ihr wich,
daß die alte Margot den künstlichen
Firnis wieder durchbrach, bis er all
erschien sie Maria plötzlich so hübsch
und reizvoll, daß sie den Blick gar
nicht von ihr wenden mochte. Jede
Bewegung der zierlichen Gestalt war
Leben und Anmut. Uich sie, die
Schweigsame, Vielbeschäftigte, wurde
nicht müde, dem Geplauder der fri
schen Lippen zu lauschen. Da»
sprang vom Hundertsten ins Tau
sendste und klang wie das Sprudeln
des Waldbacks. Tabei kam sie im
ün.S immer voll von Gedanken um
seinen Forst. Und plötzlich wieder
war Kunz der Gegenstand der Un-
Maria gab kurzen Bescheid. «Du
bist langweilig, Mutter Maria!" rief
das Mädchen einmal.
Die wenigen Photographien, die
»on ihm existierten, hatte Maria vor
sich auf dem Schreibtisch stehen. DaS
Bildchen aus jen?r Zeit, da sie ihn
zuerst in ihre Obhut genommen hat
te, ein paar folgende als Schüler nnd
als erwachsener Mensch. Auf dem
letzten war er in seiner Einjährigen
uniform.
Wenn Margot im Wohnzimmer
war, saß sie meist am Schreibtisch
und sah, während sie sprach, auf diese
Photographien.
Eines Tages war eine derselben
verschwunden, die in Uniform.
Maria bemerlte das Fehlen wohl,
aber sie forschte nicht danach.
» » »
Kunz schrieb ihr jede Woche, alles,
was ihn betraf, teilte ex ihr auf daS
genaueste mit: seine Fortschritte, sei»
Leben. Dann fragte er nach Verlau
ten nach den Leuten, nach Acker
bau und Viehzucht und ging auf al
les ein, was Maria ihm in ihrem
letzten Brief über den Gang der
Wirtschaft mitgeteilt hatte.
Ganz beiläufig fragte er auch nach
Margot. Aber darauf erhielt er sel
ten oder nur kurze Antwort.
Wieder ein Jahr später hatte Kunz
seine praktischen Studien aus die
ehemalige Zimmernannsche Besitzung
Wernicken verlegt. Dort saß nun eil»
reicher Hamburger, der eine Muster
wirtschaft führte und als landwirt
schaftliche Leuchte galt.
Er wurde gut herangenommen,
feine Zeit war besetzt, aber an einem
Juli-Sonnabend war er doch zu ei
nem Besuch nach Berlauken gekom
men.
Nun am Sonntag abend fuhr Ma
ria ihn durch den Wald etwa drei
viertelwegs zurück. Das letzte Stück
würde er dann zv Fuß gehen mlls-
t
gefahren sein; der Weg war Maria
unbekannt, oft war er auch schlecht,
tiefräderiger Waldweg. Pferd und
Wagen hatten Mühe, vorwärts zu
kommen.
Es war alles Kalhains Terrain.
Jetzt kamen sie au einen Bach, der
floß tief eingebettet qn einer Taa
nenlisiere hin. Und nun flachte da»
Bett sich ab, das Gehölz lichtete sich,
und Maria, die schon fürchtete, die
Richtung verloren zu haben, meinte
die Gegend zu erkennen.
War's nicht damals in jener Nacht
Da war es zwar ein rauschender
Gießbach gewesen, dies Wässerchen,
das zwischen Vergißmeinnicht und
Krauseminze dahinfloß.
Aber da war kein Besinnen mehr
nötig, dort rechts lag die Jagdhütte,
112 verwittert und bemoost zwar, aber
unverkennbar dieselbe.
Und hier stieg der Weg ziemlich
jäh, die Wagenfurchen waren fuß
tief.
Das Pferd blieb stehen.
«Laß uns aussteigen," sagte Ma
ria; da zog Braune, als wolle
er feiner Ehre nichts nachgeben, noch
mal die Riemen ächzten, das
Rasch hatten die zwei ihre Sitze ver
lassen, linksseitig bog sich ein Rad.
der Wagen senkt: sich, das Psero
zitterte von der Anstrengung.
Maria hatte vorläufig nur das
Empfinden, wie wunderbar es doch
sei, daß ihr gerade an dieser Stelle
ein Malheur passieren müsse.
Kunz gelang es, den Wagen auf
zurichten, bann untersuchte er den
Schaden. Er wußte, daß Maria
immer Handwerkszeug für etwaige
Unfälle beim Fahren mit sich führe.
Möglicherweise reichte das für den
Unfall aus. Während er nachsah
und bastelte, rief sie plötzlich jemand
an.
Die Stimme hätte er in der gan
zen Welt erkannt. Er ließ Hammer
und Feile sinken und blickte auf.
Da sah er Margot im weißen
Kleide und ohne Hut von der Hütte
aus, die er noch gar nicht mal be
merkt hatte, auf c>en Wagen zueilen.
„Mutter Marin, was habt ihr
denn gemacht?" Sie reichte auch
Kunz die Hand, sie maßen sich mit
raschem, fragendem Blick. Ueber ein
Jahr lag zwischen diesem Sehen und
dem letzten.
„Den schlechten Weg seid ihr ge
kommen? Euer armes Pferd!" Sie
klopfte dessen nassen Hals. „Wir
sind den gefahren, dort rechts, das
eeii Wildstand.v Aber ich soll hier
bleiben, weil ich das Schwatzen nicht
lassen kann, sagte er. Ich sitze in
der Hütte auf Vaters Klappstuhl und
langweile mich. Schön, daß ihr ge
„Wir können uns nicht aushalten,
Margot, wenn der Wagen wieder in
Ordnung ist, muß ich zurück, und
Kunz geht zu Fuß weiter."
„Ja. der ist ja nun wohl in Wer
(Fortsetzung solgt.)
Wertspiel.,— Dieses schö
?on cer Reise mitgebracht!
—.So? Hatte der nicht immer ein
oiäes Fell?