Scranton Wochenblatt. (Scranton, Pa.) 1865-1918, February 15, 1917, Image 2

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    Vom Auslande.
— DaS zwischen den Niirn
berger Vororten Stein und Gebers
dorf gelegene Großkraftwerk Franken
ist kürzlich der Schauplatz eines Un
glücks geworden. Kurz vor 9 Uhr
früh ereignete sich eine Kessel Explo
ston, wodurch die nach der Rednitz-
Seite gelegene Kesselhausmauer voll
ständig zerstört wurde. Von den 12
großen Kesseln wurde einer zerstört,
»in zweiter sehr erheblich und ein
dritter leichter beschädigt. Den Tod
fanden zwei Arbeiter, verletzt wurde
einer; ferner wird ein Arbeiter ver
mißt.
BeiderkiirzlichinLon
don stattgefundenen Versteigerung von
deutschem Besitz in Nigerien bot laut
der „Morning Post" vom 18. Novem
ber Mr. H. A. Stanley für Elder
Dcmpster <k Co. Ltd. Diese Firm
laufte die Gebäude von Gaiser Co.
an der Marina in Lagos zum Preis
von 37,666 Pfund; ferner kaufte sie
die Reparaturwerft der Woermann-
Linie aus der anderen Seite der La
gune in Apapa für 39,666 Pfund.
Die Africa Steam Ship Co. kaufte
die Gebäude der Woerman-Linie in
Lagos für 56,666 Pfund.
Ein Landwirt im Be
zirk Dielsdorf bei Zürich fällte zwei
Tage nach dem Erlaß des zum Schutz
leitung einer Un'er>uchung gegen den
Fehlbaren, in deren Verlauf festge
stellt wurde, das der Bauer Kenntnis
von dem Verbote gehabt hatte. Das
Bezirksgericht Dielsdorf hat den
Mann nunmehr mit einer Buße von
666 Franken belegt; außerdem ist das
Holz von den Behörden beschlagnahmt
EinGutsbesitzer in Ei
garren bei Vudwethen (Ostpreußen)
den Gästen von dem Fleisch dieser
Tiere vorgesetzt, und es stellten sich
nunmehr bei 12 Personen schwere Ge
winnsüchtigen Elemente in der Land
wirtschaft, die, verführt durch die frü
here falsche Preispolitik der Reichsbe
hörden und durch Ueberangebote wil
der Aufkäufer, mit ihren Erzeugnissen
spekulieren.' Sie sind eine Schande
d«S Vaterlandes."
besichtigt?, näherte sich ihr unbemerkt
»on hinien ein 24jähriger Mann und
entriß ihr gewaltsam das lederne
Hundtäschchen mit Geldinhalt. Die
Beraubte rief laut um Hilfe, worauf
einige deS Weges kommenden Herren
dem davoneilenden Räuber in sein
versteck bei Frauenbadanstalt nach
gingen und ihn festhielten, bis die
Polizei kam. Der Bursche setzte sich
den Zivilisten stark zur Wehre, konnte
«der überwältigt werden. Die Klei
deruntersuchung auf dem Posten för
derte einen geladenen Revolver zutage,
seiner ein Rasiermesser, Pfeffer und
—ln der schweizer Presse
war kürzlich zu lesen, daß die Ome
ga - Werke in Biel in den ersten De
tern bertagen die 6,<XX),<XXZste Uhr fer
griff von der Größe von dem Gewicht
dieser Mengen Uhren zu machen, mag
«an sich folgendes vergegenwärtigen:
würde diese ein Länge von 250 Kilo
meter, gleich der Strecke Basel —Mai-
land, erhalten. Da nun aber bei die-
H,666,666 Stück Uhren aber würden
IZB,k>(X) solcher bedecken. Zu einer
einer durchschnittlichen Uhrdicke von
18 Millimeter, eine Höhe von 96,666
Meter gleich der 18sachen Höhe deS
Montblanc, erreiche!?. Da das
Durchschnittsgewicht einer Omega-
Uhr 96 Gramm beträgt, was auf
die füns Millionen Stück 486,666,666
ausmacht, so wären bei einem Nor«
Malladegewicht von 16,666 Kilo
gramm 48 Eisenbahnwagen nötig, um
diese Lost zu befördern.
Geheimrat Hempel,
der berühmte Chemiker der Techni
schen Hochschule in Dresden, ist süns
undsechzigjährig gestorben. Hcinpel
war Ehrendoktor von Leipzig und
Karlsruhe. Dreimal hat er das Rek
torat der Technische» Hochschule be
kleidet.
Neulich abends ist ein
großer Saal, der zu dem in der Rue
Duboys-Melly in Genf gelegenen
Volkshaus gehört, unter der Last des
Schnees eingestürzt. Personen sind
glücklicherweise-nicht zu Schaden ge
stieß ein Zug««b Mailand 8 Uhr 41
Stelle tot auf dein Platze. Unter den
Passagieren gab es einige Verletzte.
Der norwegische Er
nährungkininistcr erklärte in der Ta
uen zu sichern, Werve man Lebens
mittelkarten nach deutschem Muster
einführen müssen, da dieses das aner
kannt beste und wirksamste sei.
Der Mini st er des öf
fentlichen Unterrichts hat ein Projekt
technologischer Institute in Wiatka,
Saratosf Kischinesf, Vekaterinoslaw,
Sinseropol, Worineja und in Sibi
rien in TomSk, Jrkutschk Elahowest
schenak und Wladivostock, ebenso be
treffend Gründung eines Institutes
sian. In Charkow wurde ein polytech
nisches Institut für Frauen eröffnet
mit technischer Abteilung für Maschi-
zig Jahren einen Einbruch bei einem
Metzgermeister im Leipziger Vorort
Schönefeld. Er wurde bei seiner Ar
beit von zwei Hausbewohnern Bäk
ser Karl Berndt, überrascht und ent
floh. Als der Einbrecher von seinen
Verfolgern eingeholt wurde, zog er
Ausde ni O stbahnhof in
Berlin kam kürzlich eine Eilgutsen
dung von fünf Kisten mit Büchern
statt Bücher fünf geräucherte Schin
ken, frisches Rind-, Kalb- und
Schweinefleisch, Büchsen mit allerhand
Mehl, Haferflocken, Tee, Zucker, Hül
— Der letzte Ausweis
einem Geiamtverlust von 2,627,853
gefallenen, vermißten und verwunde
ten Mannschaften seit dem !. Juni
1916. Die Zahl der gefallenen, ver
wundeten und vermißten Offiziere
steigerte sich aus 166,621. Die Flie
den neuerlich gefallenen höheren Of
fizieren befinden sich ein Brigadege
neral, vier Oberstleutnants und vier
resleitung beträchtliche Truppen
kräste vom kaukasischen Kriegsschau
platz abgezogen und diese nach dem
europäischen Kriegsschauplatz diri
giert hat.
Der Banknoten-Jn
spektor der Bank von England, Co
drigton, hatte unlängst in einem Pr»-
zeß sein Urteil als Experte zu geben
und stellte dabei fest, daß die durch
schnittliche Lebensdauer einer Fiins
pfundnote 62 Tage betrage, worauf
sie der Zirkulation entnommen werde.
solche von 36 Tagen, 266 Lstr., 566
1666 Lstr.'-Note°«inVW^'^en^Aus!
kroben durch schmutzige Schatzscheine
entstanden war, wies die „Westmin
ster Gazette" darauf hin, daß eine
wissenschaftliche Untersuchung deS
Laboratoriums der Dale-Universität
ergeben habe, daß das schmutzigste
Papiergeld nicht mehr als 146,666
Mikroben pro Note enthalte, was als
sehr wenig gelte. Die saubersten No
ten hätten jedoch durchweg die größte
Anzahl von Mikroben enthalten! Ein«
Untersuchung des New Aorker Ge
sundheitsamtes ergab überdies, daß
daß solche in keinem Falle zur Ueber
tragung von Krankheiten geführt ha«'
ben.
Wie aus Holland m it
geteilt wird, nehmen die niederländi
schen Dampfer Hindenburgbilder, aus
die a«S Amerika große Bestellungen
vorliegen, nicht mehr mit, da die Eng
länder die Kisten mit diesen Bildern
beschlagnahmen.
Di« Tollwut ist im
preußischen Regierungsbezirk Hildes
heim (Hannover) in den Kreisen Al
feld, Einbeck, Gronau und Northeim
amtlich festgestellt worden. Ueber
zwanzig Personen wurden bisher von
tollwütigen Hunden gebissen, daneben
auch zahlreiche Pferde und Schweine.
Eine Anzahl erkrankter Hunde konnte
bereits unschädlich gemacht werden.
Einem aus der Schweiz
nach Oesterreich reisenden Diplomaten
sind im Schlafwagen Innsbruck-Wien
Juwelen von sehr bedeutendem Werte
gestohlen worden. Die verschiedenen
Juwelen waren in einem braunleder
nen Täschchen in der Größe einer
Zigarettenschachtel verwahrt. Der
Diplomat hat für die Wiedererlan
gung seines Gutes einen Preis bis
zu 5666 Kronen ausgesetzt, je nach
der Zahl der Luriickerlangten Steine
und Perlen.
Der Kaufmann Her
mann Knape ii> Kalbe a. S. ver
schwieg bei der Bestandsaufnahme am
3. Januar 11,45 Zentner Bohnen
kaffee, die er in ein Versteck schaffte.
Das Schöffengericht verurteilte ihn
deshalb zu 5666 Mark Geldstrafe und
erklärte auch den Kaffee, abzüglich
156 Pfund, dem Staate verfallen.
2766 Marl und erklärte nur 362
Kilogramm für dem Staate verfallen.
In Verona wurde der
Großlaufmann Zorzi, «in Armeelie
ferant, zu zweijähriger Einsperrung
und 2666 Lire Geldstrafe verurteilt,
weil es ihm vermöge seines Einflus
ses bei den zuständigen Stellen ge
lungen war, 26 diensttaugliche Arbei
ter vom Militär freizubekommen. Von
den freigesprochen.
Zur Gold fam melstelle
im Berliner Rathause haben die Erben
des Geh. Medizinalrats Professor Dr.
Rudolf Virchow sieben große Medail
len von reinem Munzgolo im Ge-,
famtgewichte von 1266 Gromm, für
den Schätzungswert von 2866 Mark
abgeliefert. Der Betrag soll wohltäti-
Kulturstaaten verliehen Au
ßer der großen Helmholtz-Medaille
sind solche von Italien, Schweden
usw. darunter. Auch die Erben dls
Historikers Professor Dr. Mommfen
haben dessen Shrenmedaillen der
Goldsammlung überwiesen.
Nach einer Bern er Kor
respondenz geht die Frage der Einfüh
rung eines Stahlhelms in die schwei
zerische Armee der Lösung entgegen.
Die Organe der Armee und die Be
hörden der Militärverwaltung, die sich
mit der Angelegenheit beschäftigen,
haben sich auf ein Modell geeinigt,
und das Militärdepartement wird
schlag unterbreiten. Der Helm, der
nach einem Entwürfe des Kunstmalers
l'Eplattenier angefertigt ist, weist eine
Dicke von n«un Zehntel Millimeter
auf und hat eine vollständig glatte
Oberfläche, so daß die Geschosse mög
lichst daran abgleiten. Ein Visier mit
rechteckigen SehöffnunHen, das im
Ruhezustand auf den hintern Teil des
HelmS umgeklappt wird, schützt Stirn
und Augen vor dem feindlichen Feuer.
Ein aus dem südfran
zösischen Departement Lozere stam
mender, 28jähriger Soldat deS 86.
Infanterieregiments, der seit dem
Ausbruch deS Krieges an der Front
stand, war vor etlichen Tagen, alt er
seiner Pflicht als Horchposten oblag,
von einem tollwütigen Hunde gebis
sen worden. Man verbracht« ihn in't
Pasteur-Jnstitut nach Paris, von wo
er als geheilt entlassen wurde. Dir
Soldat kehrte an die Fronk zurück,
erhielt aber in den nächsten Tagen
Reise dorthin brach nun plötzlich die
Tollwut mit äußerster Heftigkeit aus;
zwei Tage später erlag der Unglückli
che der Krankheit nach schrecklichen
Schmerzen im Spital zu Mendt, der
Hauptstadt des Departements Lozere.
DaS Verbrechen, das
die Besatzung des englischen Damp
fers „King Stephan" in der Ostsee
verübt hatte, gab kurz vor Weihnach-
Frau Direktor Dr. Minden, stiftet«
1666 Mark für diesen Zweck, die nach
den neun Hinterbliebenen Kindern je
ein Sparkassenbuch von 166 Mark
restlichen 166 Mark den Witwen zum
Weihnachtsfest mit je 25 Mark über
-166 Mark, damit jede der Witwen
zum Weihnachtsfest die Summe von
56 Mark erhalten könne.
Nach der Bläitermel
dung ist das jüdisch« Flüchtlings
asyl in Nischnij-Nowgorod neulich
während der Nacht abgebrannt. In
den engen Holzbaracken seien gegen
2666 rumänische Flüchtlinge unterge
bracht gewesen, von denen etwa 156
verbrannt Und etwa 456 verletzt seien.
Beim Sortieren von
Munition entwickelte sich unlängst im
Artillerie-Depot Dresden-Albertstadt
der auf das umliegende Magazinge
lände übergriff. Vorläufig ist die
Ausdehnung des Brandes noch nicht
festgestellt. Bisher ist ein Arbeiter an
in unbedeutendem Maße vergekom
men.
Die deutsche Kolonie
in Bangkok leitete zum Besten der
deutschen Kriegsgefangenen in Sibi
rien eine Sammlung ein. die rund
13,966 Mark erbrachte und alsbald
ihrem Zweck zugeführt wurde. In
gleicher Heimatliebe haben deutsche
LandSleute in Schanghai für ver
schiedene Kriegshilfsfonds trotz aller
Schwierigkeiten, mit düien sie selbst
zu kämpfen haben, wiederum 2766
Mark gespendet.
Der .Corrier« della
Sera" in Mailand meldete unlängst
Die Schäden an den verschiedenen
Punkten der Küste sind groß. Die
Schiffe hatten große Verspätungen.
Die telegraphischen und telephonischen
Verbindungen waren unterbrochen.
—Das Preßbureau des
schweizer Armeestabes teilt mit: .Ein
Artikel des „Dömocrate" vom 12.
Dezember, betitelt ' „Eine Spionage
affäre" befaßt sich mit dem Fall des
in Turin verhasteten Schweizers Si
mon. Es wird.darin zu verstehen ge
geben, daß ein schweizerischer Gene
ralstabsoffizier Nachrichten aus Ita
lien an eine der Zentralmiichte weiter
gegeben habe. Diese Behauptung muß
als absolut unwahr energisch zurück
gewiesen werden.
Drei Unteroffiziere
der Garnison Varcelonnette (Hoch
des Col d'Alois. Als sie nicht mehr
konnte noch lebend gefunden werden,
seinen Kameraden Dominguez fand
man tot im Schnee; vom dritten, na
— Eine Luftschiff- und
durch ein Flugzeug bei Gelegenheit
eines Ueberlandflugs, den die „New
Jork Times" veranstaltet hat. Am
3. November, 16 Uhr morgens, ist die
Karte dann in New Jork abgestempelt
bracht hat. Die Karte ist am 12. De
stempel versehen worden und am näch
sten Tage in Köln eingetroffen. Ihr
Text meldet, daß sie rund 1666 Mei
len durch die Luft und rund 3666
Meilen unter Wasser zurückgelegt hat.
Am Dezember fand
Wechsel statt: .An S. Exzellenz, den
Herrn Reichskanzler: Exzellenz be
glückwünsche ich zu Ihrer gestrigen
ReichttagSred«. Mit tiefer Bewegung
und großer Genugtuung habe ich sie
gelesen. Exzellenz haben auf Befehl
S. Majetät mit dieser Rede eine tiefe
sittliche Kraftäußerung unseres deut
schen Vaterlandes eingeleitet, die sich
würdig anschließt und sich gründet
auf die Stärke des deutschen Volkes
daheim und im Felde. Wir Soldaten
wissen, daß es für unS gerade in die
sem Augenblick keine höhere und heili
gere Pflicht gibt, als den Sieg mit
äußerster Tatkraft weiter zu verfol
gen und für Kaiser und Vaterland
zu leben und zu sterben. Gez.: von
Hindenburg." .An S. Exzellenz
Herrn Generalfeldmarschall v. Hin
denburg: Exzellenz danke ich aufrich
tig für den mich tief bewegenden
Glückwunsch zu meiner gestrigen Re
de. In den Worten des Mannes, dem
unser kaiserlicher Herr das deutsche
sieghafter Kraft führt, vernehme ich
die Stimme unseres deutschen VolkS
heeres. Seine Taten zu Lande und
zu Wasser haben die Bahn frei ge
macht für den hochherzigen Entschluß,
den S. Majestät der Kaiser mit sei
nen hohen Verbündeten gestern durch
geführt hat. Die todesmutige Pflicht
treue und unerschütterliche Tapferkeit
der Männer, die siir Deutschland
fechten, bürgen uns dafür, daß wir,
wenn es unseren Feinden heute noi^
kämpfen werden. Gez.: von Beth
mann-Hollweg. ' ,
Dorritt Weixler, die
berühmte deutsche Kino-Schauspie
lerin, deren severe Erkrankung
kürzlich gemeldet wurde, ist seither
sijchrollen.
Die Firma A. Trüb ck
Cie. in Aarau, Graphische Werkstät
ten, hat durch den bekannten Militär
maler I. C. Kaufmann ein großes
Original von General Wille herstellen
lassen. Der Verlag schreibt: .Unsere
früher in mehrfachen Auflagen erschie
nenen Reiterporträts der Generäle
Dusour und Herzog gaben damaligen
Käufern Anlaß zu dem Wunsche, auch
das Bild des Generals Wille in glei
cher Ausführung und Vollendung als
Pendant zu besitzen. Dieser Umstand,
und auch das Fehlen eines lebens
wahren und porträtähnlichen Bildes
haben uns zur Veröffentlichung be
wogen."
Rektor und Professv
renkollegium der Tierärztlichen Hoch
schule in Hannover haben beschlossen,
dem Generalfeldmarschall von Hinden
burg die Würde eines Doktors der
Veterinärmedizin ehrenhalber zu ver
leihen. In der Begründung dieses
Vorhabens wurde die Absicht betont,
dem Helden des deutschen Volkes und
Ehrenbürger der Stadt Hannover oie
besonderen Gefühle des Dankes zu
bekunden, den sich der Feldmarschall
durch feine Anerkennung und Förde
rund der tierärztlichen Berufsarbeit
erworben hat. Generalfeldmarschall
von Hindenburg hat die ihm zugedach
te Ehrung freundlichst entgegengenom
men.
Ein englischer Parla
mentarier, so erzäylt ein Londoner
Blatt, ging mit einem neutralen.
Freund durch die Straßen, eifrig be
müht, ihm bei jeder Gelegenheit die
glänzende Lage Englands und vor
allem den opferfreudigen. Patriotis
mus der englischen Bürger an prakti
schen Beispielen nachzuweisen. So ka
men die beiden zu einer Straßenecke
und sahen, wie ein Mann eilig in
ein Postamt stürzte, um es dann nach
kurzer Zeit ebenso eilig wieder zu
verlassen. .He, mein Lieber," rief der
Parlamentarier aus, „Sie waren ge
chen?" .Sie irren sich," erwiderte der
Gefragte schlagfertig, „ich habe nur
meine Füllfeder aus einem der Post
tintenfässer frisch gefüllt."
Sachgemäße Erkund i-
Betreffenden (Verlust des Augenlich
tes usw.) hatte. Es handelte sich ein
fach um einen kleinen Acetylenentwick
richtet worden. Ueber Nacht muß et
was Gas ausgetreten sein, das dann
am Morgen irgendwie entzündet wur
de. Der betreffende Angestellte, der
herzkrank ist, wurde durch den Schrek
ken augenblicklich so stark erschüttert,
daß seine Ueberführung in das Spi
tal erfolgte. Er hat sich jedoch seither
wieder gut erholt. Vom Verlust des
Augenlichtes ist keine Spur. Er ar
beitete am 'ibernächsken Tage bereits
wieder in dem Geschäfte.
Nach einer von den
.Burschenschaftlichen Blättern" veröf
fentlichten Zusammenstellung beträgt
die Zahl der bisher auf dem Felde
der Ehre gefallenen Mitglieder der
Deutschen Burschenschaft 1292. Die
meisten Toten, 57, beklagt die Erlan
ger Bubenruthia, 43 die Marburg»
Arminia, je 41 die Erlanger Germa-
Burfchenschaften verloren bisher Alle
-16. Primitlavia 13. Saraoia Auf
sich die Verluste der Deutschen Bur
schenschaft wie folgt: Berlin 169,
Bonn 61, Breslau 36, Erlangen 116,
Freiburg 81, Gießen 55, Güttingen
112, Greifswald 24. Halle 48. Hei-
Kelberg 86, Jena 169, Kiel 17, Kö
nigsberg 47-, Leipzig 65, Marburg
164, München 76, Münster 9. Ro
stock 15, Straßburg 33, Tübingen
82, Würzburg 43.
Eine Buttervirkäufe
rin in Landtberg, die einen sehr
schwunghaften Handel betrieb, hatte
zu einem sehr eigenartigen Mittel ge
griffen, um, trotz der scharfen Ueber
wachung ihre Butter unbemerkt wei
ter zu befördern. Als bei einer Revi
sion Gendarmen in
Auch hier hat sich die Polizei des
Kalles angenommen.
Berlin.« r Nachrichten
zufolge ist Josepb v. Laufs, bisher
Offizier vom Platz in Namur, nach
Berlin versetzt worden. Der Dichter
ist mit der Bearbeitung der kriegs
historischen Ereignisse der Garderegi
menter beauftragt worden.
Eine russisch - japani»
sche Bank in Tokio zu gründen hat
die japanische Regierung beschlossen.
Als Anreger dieser Gründung gilt
der Sekretär der russischen Handels
kammer, Privatdozent P. I. Schmidt.
Außerdem hat Japan 26 Millionen
Jen zur Förderung russisch - japani
scher Handelsbeziehungen angewiesen.
Nach einer Meldung
aus Amsterdam brach Feuer in der
Telephonzentrale im Haag aus. die
vollständig niederbrannte. Das Tele
graphenamt, das sich in dein gleichen
Gebäude besindet, ist durch das Lösch
wasser vollständig überschwemmt wor
den und außer Betrieb. Haag ist also
vorläufig von jedem Fenisprech- und
Telegraphenverkehr abgeschnitten.
Die vereinigte 2. und
3. Strafkammer des Reichsgerichtes
in Leipzig hat den Gemeinoerat Wil
helm Schwab, aus Stuttgart, wegen
versuchten Landesverrats, begangen
durch Verteilung eines Flugblattes zi»
Gunsten Liebknechts zu zwei Jahren
Zuchthaus und 6 Jahren Ehrverlust
verurteilt. Die Mitangeklagten Hug»
Rödel und Gottlieb Blumberger wur
den freigesprochen.
Da ein Gutachten deS
Sachverständiger Dr. Jörger, Direktor
der Irrenanstalt WaldhauS bei Chur.
aus Grund langer Beobachtung die
Hann Bäbier feststellte, beschloß das
glarnische Kriminalgericht Einstellung
des Prozeßverfahrens und dauernde
Verbringung Bäblers in eine Irren
anstalt.
die Forderung, diese Gartenanlagen
zur Geslügelzucht zu verwenden. Die
Bewohner der umliegenden Häuser
sollten das Recht haben, die Anlagen
mit Drahtgittern zu umgeben und
dort Hühner, Enten und Gänse zu
halten.
Der königlich sächsische
Oberst Victor v. Diebitsch, der stell
vertretende Kommandeur des Zittauer
Landwehrbezirks, feierte in seltener
körperlicher und geistiger Frische sei
nen 80. Geburtstag. Der unverwüst
liche Niedersachse ist durch seine Pub
likationen über Hannover, vornehm
lich durch feine vielgerühmte Arbeit
„Die königlich hannoversche Armee
auf ihrem legten Waffengange" be
sonders in militärischen Kreisen de»
Die Landwirtschaftli
che Hochschule in Hohenheim bei
Stuttgart, die auch während des Krie-
Äusland, besucht ist, wird mit Schluß ,
des Wintersemesters ihren Leiter ver
lieren: Professor Dr. v. Kirchner, zu
gleich Vorstand des Botanischen In
stituts, einer der angesehensten deut
schen Botaniker, tritt um die angege- «
btne Zeit in den Ruhestand. Er zieht,
dann nach München, um dort weitern
wissenschaftlichen Studien zu leben.
In der zweiten Hälfte
des Dezember 1916 sind auf dem
sich auf 333 Jahre beziffert (die älteste
war nahezu 92, die jüngste 79 Jahre
alt). Zurzeit befinden sich in der ge
nannten Berggemeinde noch zwei
Greife, die ebenfallt das 96. Lebens
jahr schon überschritten haben, und
eine größere Zahl von achtzigjährigen,
zum Teil noch rüstiger und arbeits
fähiger Gemeindegenossen. '
Die Berwaltung de«
Warschauer Philharmonischen Orche
auf, ein gemeinsames Preisausschrei
ben zur Abfassung einer polnischen
Nationalhymne zu erlassen und stif
tete dazu die ersten 166 Rubel. In
daß der denkwürdige 5. November
1916 daS Land ohne eigentliche
Volkshymne angetroffen habe, denn
nicht zweckentsprechend.
Von den Rasfi nerien
der Steana Romana und der deut
schen. Erdöl-Aktiengesellschaft in Ru
iiber liegen auch jetzt noch keine Nach
richten vor. Nach der .Vossischen Zei
tung" wird in wenigen Wochen eine
Möglichkeit erschließe. Ein großer
deutscher Farben-Konzern sei bereits
seit Jahren erstrebt, ein wichtiges
Produkt auf künstlichem Wege zu er
zeugen. Anscheinend soll dabei das Er
döl Verwendung finden; indessen ist
es bis zur Ausführung solcher tech
nischer Neuerungen wohl noch ein wei
ter Weg.