Neilmarhten im Melde. K ' S Ticsdunklc Nacht. Am Himmel ferne vrglitzer» Millionen Sterne Räch harten Kämpfe» rnht das Herr, Nur einer wach», Hand an, Gewehr. Wir triiuinrnd starrt er vor sich hin: Tic.Heimat geht ihm durch den Sinn. Tas Stcrncnhcrr, in seinem Traume ATKTTEETTGSX-X-SXSEX-XSNNSTGSXSTGTTESI^^ ! Uordsee-Weilznacht. Bon Kurt Küchler. K Ein paar Stunden vor der Däm merung des heiligen Abends verließ das Tauchboot den Hafen. Ans Sem dunklen Himmel tropste der Regen, die breit heranrollenden Wogen wuschen über das Deck und bespülten den grauen Turm. Da standen der Kom mandant und der Ingenieur in ihren schwarzledernen, naß glänzenden An zügen und lugten in die dunstige Ferne, und der Ingenieur schlug, in mühsam verhaltenem Drang nach gro ßen Taten, im Takt der knatternden Motore auf das Geländer: tatata tc> ... tatatatata. Kein Dampfer, keine Rauchsäule kam in Sicht. Endlos, ein ungeheu rer Acker mit betrunken tanzenden Aus der runden Luke im Achterdeck tauchte der rote Kopf des Matrosen Jonni Mohr. Jonni Mohr hielt ei nen fettigen Wcrgballen in der Hand, mit dem er soeb-n die Nickelteile der G.isolinmmchinen im Motorraum ge putzt hatte, und schnappte nach Luft wie ein Fisch, den man auss Trockeue geioorsen hat. Mißvergnügt schaute er über die unruhige See und wischte sich mit dem Wergballen ärgerlich das deihend salzige Wasser aus den Au gen, das eine vackbord zerspringende Welle ihm hineingespritzt hatte. Tage, das war das mindeste. Dann adjüs Weihnachten und Weihnachts feier im Hafen, aus dem alten Wohn schiff, wo eine >o gemütliche Mann schasismesse war, wo man einen Tan nenbaum mit silbernen Ketten und weißen Lichtern „eschmückt hatte. Das war ja nun alles Essig. Und Punsch und Grog und braune Kuchen aus der Heimat ... alles Essig! Und ein wunderbares Grammophon hatte man aus der alten Korvette im Hasen. Fein konnte das spielen ... dori dim mi... Und was war nun? Nun knal leten und krachten die Motore, nun troff der Regen, nun psiss der Wind, nun platschte und wühlte die See. Nun lag man unten im Motorraum aus dem Bauch und putzte Maschinen, und an Stelle der Weihnachtskerzen brannten die blassen, gelben Glühlam pen, und Tanncngeruch und Grog duft gab es auch nicht, aber um so reichlicher und Oelgestank. Knurrend stiez Jonni Mohr die schmale Eisenstiege hinunter und >7.achte sich wieder an die Arbeit. Er war ein braver und fleißiger trose, das weiß der Himmel, und sein Unterseeboot lieote er mehr als seine Braut in der Admiralitätsstraße in Hamburg, oder wenigstens beinahe so ~. abee gerade am heiligen Abend? . Und er ließ seinen Zorn an einem Nickelgriff aus, den er schon dreimal geputzt hatte, der sich aber immer aufs neue auf rätselhafte Weise mit schmut ziacm Oel bedeck-e. Heini Pott, der hagere Maat vom Torpedorohr im Borderschiss, der ne benan im Schlasraunt unter seiner Hängematte saß und geduldig an ei nem verdröselten Stück Garn herum abeitete, sah das verärgerte Gesicht Jonni Möhrs und begrisf. Er «am heran, tippte ihn mit seinem langen Zeigefinger auf die Schulter und schrie ihm unter dem Lärm der Mo tore ins Ohr: „Siehst du, Jonni, der Krieg, der hat leinen Sinn für das Sinnige! Da steht nun irgendwo, hinten auf See, Pfingsten, ob du nu Grog trinken willst oder dein- Lina küssen ... du mußt los und dem grinsenden En gelsmann eine aufs Maul hauen! Hab' ich nicht recht?" ginge das wär' noch 'n Weih nachtsfvaß! Wo du recht hast, Heini Pott, da hast du recht!" nicht! schwarze Nacht. Der Matrose auf dem Vordeck zog das Lot ein. „Zwanzig Meter!" schrie er zum Turm hinauf. „Guter Grund!" «Geh'n wir also runter", sagte der Kommandant zum wachhabenden Os sizier, der neben ihm stand. „Feiern wir mal Weihnachten auf dem Mee resgrund. Los!" Bengbengbeng ... bengbeng ... Die Signalglocke sck>rillte. Bewegung kam in die Männer un ten im Schiff. Jeder wußte, was er zu tun hatte. Jeder einzelne war wie das Teil einer mächtigen, sinnvoll arbeitenden Maschine. Jonni Mohr bediente einen Ballasttank. Jetzt wa ren seine Sinne ganz bei der Arbeit. Kein fremder Gedanke beunruhigte wehr sein Hirn, keine unerfiMare Sehnsucht spielte um seinen Magen, während der Kommandant oben im Turm in die Hebel der Tiefensteue rung griff, die SWHldeckel sich vor die Turmfenster schoben, die wenigen Verkehrsluken geschlossen wurden, die Gasounmotoren der Ueberwassersee fakrt ihr Prasseln einstellten und die Elektromotoren der Unterwasserfahrt mit Hellem Geknatter ansprangen, rauschte und gurgelte das Meerwasser ' in die Ballasttanks und gehorsam wie ! ein vollendet geschultes Pferd glitt das schlanke Tauchboot in die dunkle Tiefe. Die Wellen spülten schaumig über das Deck, klatschten um den Turm und dann schloß hch das Meer bare Auge in die See. Meter unter der Oberfläche des Mee .es, sanft hingevettet zwischen zwei innige Melodie ... daS war das Brausen des Me-res hoch über ihnen. .Weihnachten!'' zuckte eZ plötzilly durch Jonni Möhrs Seele, und eine Weihnachten stai.d in den großen, dunklen Augen Heini Potts... Weih nachten glänzte in den stillen Augen Gefahren des Meeres und des Krie ges «ntgegengesührt halten, hockten am was?" Er lachte fröhlich. Jonni Mohr nickte lebhast: AUW Gott ... Jonni Möhrs Augen wur- Eine Blutwelle schoß ihm in die Stirn. Zur rechten Zeit war er auf getaucht, Entschlossen grisf er in die lust, »All« Torpedos klar!" Der Eifrigste, Glühendste war Jonni Mohr. Die stille Nacht war vorbei... EZ donnerte wieder oer Krieg. Der Mellmacbtsdgum In Snmiüs. sie noch so sehr dagegen eifern. Auch dcc lichtstrahlende Weihnachtsbaum wurde einst scheel angesehen vo,i den Zauber umspann sie schließlich doch und nun freuen sie sich, wie wir, de ren Wiege auf deutschem Boden ge standen, herzlich seines Glanzes und würzigen Dustes. ein großes englisches Blatt, „um es für schmücken, ren. Der Weihnachtsbaum ist jedes Opfers wert." Wertschätzung des Symbols der deur- Liii krlegerllcderAeldngcdlsbi-stucb Was hat Weihnachten, das Fest Gang zur Christmesse ncch heut« so Brauch, Ueberall in den Bergen knallen die Flinten und wecken tau sendfachen Widerhall ip der heiligen Stille, die sonst über diese Nacht gebreitet ist. Im rcten Fackelschein wandern lange Reihe» hernieder von den Bergen durch Wälder und Schluchten: die Fackellichter huschen Phantastisch über die weilen Schnee ! durch das Tal hallt, dem Betreten des gefiircht/ten Platzes und in die Brunnen oder auch in die ' Obstbäume hinein. An der Deutsch- banater Militärgrenze gilt derjenige, Tie Stall,oachc mit der Äeihnachtsli.l« j vor der Tür abfeuert, als Glllckbrin» > geri er wird ins Zimmer geführt, auf den Boden gesetzt und mit Getreide be« schüttet. ,! Zur Erklärung dieses merkwürdi« . gen kriegerischen Brauches am Fest ! des Friedens kann die Tatsache dic ! nen, daß das Schieben meistens wah» der Umzüge geschieht. Sowohl dies das in Süddeutschland sehr bezeichnend „Schreckläulen" heißt, als ! Lärmgeräten sind uralte heidnische Bräuche, die überall auf der Erde vorkommen. Der heivinsche Glaube
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