Scranton Wochenblatt. (Scranton, Pa.) 1865-1918, November 23, 1916, Image 8

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A dem nächsten Bedarf daß die Accidenz»
> Abtheilung des „Scranton Wochenblatt"
eine der besten in der Stadl ist.
Die Siegesfeier.
Ein« französische Kriegsgeschichte v»n
Hermann Wagner.
Vor der Gemischtwarenhandlung
des Krämers Morel in Bumsville,
einer kleinen Stadt im Süden Frank
reichs, stand der Fuhrknecht Jaques,
der mit seinem Wagen Waren aus der
nahen Departement-Hauptstadt ge
bracht hatte und überlegte, auf welche
Weise es ihm gelingen könnte, umsonst
zu einem Glase Schnaps zu kommen.
Schwerfälligen Schrittes trat er in
den Laden und bestellte: »Vater Mo
rel, einen Bitteren!"
„Hier," sagte der Krämer. „Wißt
Ihr nichts Neues?"
„Wie denn nicht," erwiderte Jogues
mit gut gemachtem Erstaunen, „oder
sollte es euch noch unbekannt sein?"
„Was?" fragte dumm der Krämer
und behielt den Mund offen.
Jaques stürzte den Schnaps hinun
ter und sagte dann: „Mit diesem
Bitteren ist die Neuigkeit, die ich euch
gebe, schlecht bezahlt! Hört! Die
Franzosen haben bei Verdun einen
glänzenden Sieg errungen. Die feind
liche Front ist durchbrochen. Die
Deutschen haben ungeheure Verluste.
Sie ziehen sich in wilder Flucht aus
Metz zurück!"
Der Krämer war rot, dann blaß,
dann wieder rot geworden.
Er keuchte: „Wie?!"
„Es ist so," nickte gleichmütig Ja
ques, „ich habe es aus der
Und damit verließ er schleppenden
Schrittes den Laden.
Gleich darauf erschien die Frau des
Notars im Laden, um für zwanzig
Sous Preßhefe zu kaufen.
In seiner Aufregung wog ihr der
Krämer für zwei Sous zuviel ab.
„Madame," keuchte er, „wissen Sie
schon?"
„Was?"
„Das Neueste! Das Neueste, aus
der Stadt!"
„Nein," sagte reserviert Madame
und hob hochmütig die spitzige Nase.
Der Krämer quoll gleichsam über,
wie ein Topf, der kocht.
Hastig sprudelte er hervor: „Ein un
geheurer Sieg der Franzosen, Ma
dame! Bei Verdun! Drei deutsche
Armeen total geschlagen! Die ganze
feindliche Front ist in Auflösung be
griffen! Die Deutschen jagen in wil
der Flucht nach Metz!"
Madame ließ vor Schreck die Hefe
fallen.
„Was sagt Ihr da, Morel?"
Der Krämer legte beteuernd die
Hand aufs Herz.
„Es ist so, Madame, so wahr ich
Morel heiße! Ein vorüberjagendes
Automobil, in dem Amtspersonen sa
ßen, brachte die Nachricht aus der
Stadt!"
„Wie? Wirklich?"
„Wirklich!" schwor der Krämer.
Madame machte mit einer schnellen
Wendung Kehrt, ließ die Hefe auf der
Erde liegen und schrie: „Oh, ich eile,
das meinem Mann zu sagen!"
Und schon jagte ihre spitzige Nase
um die Ecke.
Dem Notar fiel, als er seiner Frau
ansichtig wurde, vor Schreck der Klem
mer von der Nase.
„Innozenz," schrie sie, indem sie ihre
mageren Arme ausbreitete, „komm, laß
dich umarmen!"
Der Notar machte eine Geste der
Abwehr.
„Amelie, warum?"
„Ein Sieg," jauchzte Amelie, „ein
ungeheuerer, noch nie dagewesener
Sieg! Die deutsche Armee ist bei
Verdun vollständig geschlagen! Aber
tausende gefangen! Der Rest hat sich
nach Metz hinein gerettet, von den Un
seren verfolgt!"
Der Notar glaubte zu träumen.
„Bist du verrückt, Amelie?"
Madame ließ sich aufatmend auf
das Sopha niedergleiten und trocknete
mit dem Taschentuch ihre Stirn.
„Verrückt?" sagte sie empört. „Frage
den Präsekten, ob er verrückt ist!"
„Den Präsekten?"
„Ja, der soeben vor wenigen Mi
nuten mit seinem Automobil durch un
seren Ort gesaust ist und mir die
Nachricht persönlich mitgeteilt hat!"
Der Notar sprang aus und riß
Mund, Augen und Obren auf.
„Und das ist wahr?"
stase.
Der Notar glühte wie ein Ofen.
„Bei Gott." rief er, nach der Türe
stürzend, aus, „da» muß ich sogleich
Und fort war er.
Der Notar drehte wild die Kurbel
am Telephon, fluchte und stamvfte vor
Ungeduld mit seinen kurzen Beinen.
Endlich hatte er den Anschluß.
„Hier Notar Faguinet! Ist dort
der „Bote aus Bumsville?"
.Ja," antwortete der „Bote."
„Reißen Sie die Ohren auf, hören
Gk und schreiben Eie nieder! Der
präfekt war soeben bei mir! In sei
nem Automobil war er eigens zu mir
zekommen, um mir eine höchst wich
tige Nachricht zu überbringen! Diese
Nachrichtet lautet: Bei Verdun ist eine
ungeheure deutsche Heeresmacht von
den Franzosen vollständig vernichtet
worden! Die Zahl der Toten und der
Gefangenen läßt sich zur Zeit noch
nicht übersehen, doch spricht man von
Hundertfünfzigtausend! Der Rest der
Deutschen rettete sich nach Metz! Die
Unseren folgten und haben mit der
Einschließung der Festung schon be
gönnen! . . . Haben Sie geschrieben?"
.Wie lam es hohl, wie entgei
stert vom „Boten."
Der Notar rieb sich vor Aufregung
seine Glatze.
„Was ich Ihnen sage, ist richtig!
Ich, der Notar, verbürge mich für die
Wahrheit! . . . Haben Sie also ge
schrieben?"
„Bote."
„Was werden Sie tun?"
„Sofort Extrablätter drucken!"
„Tun Sie das! Aber schnell! Und
veranlassen Sie, daß alle Glorien ge
läutet werden! . . . Schluß!"
Und der Notar sank erschöpft in
einen Stuhl.
Eine Stunde später begannen die
zwei Glocken der Kirche zu läuten.
Die Einwohner von Bumsville
gen, um festzustellen, was es gebe.
Sie sahen, wie zahlreiche Jungen
die Straßen hinauf und hinab liefen,
Blätter in ihren Händen schwingend
und rufend: „Extrablatt! Großer
Sieg der Franzosen! Zwei Sous!"
Und alles rannte ihnen entgegen
und bemächtigte sich der Blätter, die
folgende Meldung enthielten:
Entscheidender Sieg über
die Deutschen bei Verdun!
Mehr als SOO.OOO Deut
schen gefangen und ver
nichtet! Metz von unseren
Truppen zerniert!
Wie uns soeben amtlich durch die
Präfeltur mitgeteilt wird, sind fünf
Armeen der Deutschen bei Verdun voll
ständig aufgerieben worden. Ihre
Verluste waren in ihrer Größe bisher
noch nicht festzustellen, doch werden sie
auf weit mehr als ZOOMS Mann ge
schätzt. Eine riesige Anzahl von Ge
schützen und Maschinengewehren und
unübersehbare Mengen von Munition
und Proviant sielen in unsere Hände.
Klägliche Reste der deutschen Armee
haben sich in wilder Flucht nach Metz
zurückgezogen. Die Einschließung die
ser Festung durch die Franzosen ist
nahezu vollendet, ihre Beschießung hat
Man riß sich die Blätter gegenseitig
auS der Hand, schrie, sang, Pfiff,
johlte, weinte, lachte, umarmte ein
ander kurz, ein ungeheuer Taumel
bemächtigte sich der Bevölkerung von
Bumsville. die in geschlossenen Reihen
vor da» Bürgermeisteramt zog.
Dort machte man Halt, entblößte
die Köpfe und sang die Marseillaise.
Bis endlich der Bürgermeister auf
dem Balkon seines Hauses
und an die Menge eine zündende An
sprache hielt, die von tosenden Zu
rufen immer wieder unterbrochen
wurde. . ..
Der Enthusiasmus hielt genau
einen Tag und eine Nacht an, nicht
länger.
Am anderen Morgen nämlich ließ
der „Bote von Bumsville" ein zweites
Extrablatt verbreiten, das folgenden
Inhalt hatte:
„Wir sind, wie wir leider feststellen
müssen, gestern daS Opfer einer (wir
wissen nicht ob böswilligen oder nur
leichtfertigen) Mystifikation geworden.
Der von uns gemeldete Sieg der Fran
zosen über die Deutschen bei Verdun
bestätigt sich nämlich nicht. Wir ho
ben die nötigen Schritte unternommen,
um die Urheber dieser falschen Nach
richt ihrer verdienten Bestrafung zu
zuführen."
Am gleichen Tage trat der Notar
mit seiner Gattin eine längere Reise
Poesie.
Warum lieben so wenige Menschen
die Poesie, während für Musik fast je
der Sterbliche empfänglich ist? Das
kommt daher: Eine schöne Melodie
schmeichelt sich ins Gehör und durch
das Ohr ins Herz, bereitet daher auch
demjenigen Freude, der kei»e höhere
musikalische Bildung besitzt. Dagegen
kann man ein sinnreiches, stimmungs
fassen und genießen, wenn man ein
zartbesaitetes Gemüt sein Eigen nennt
und denken gelernt hat. DaS Den
ken Ist aber nun just die allerschwächste
Seite der meisten Menschen wenig
sten» der Kunst gegenüber. Daher
bleibt die Poesie mit ihren Stim
chen und Klangschönheiten einer der
einsten, herrlichsten Genüss« so
vielen Menschen unbekannt.
Schwere Aufgabe.
Eine Schüliruyralitn-Grschichll au»
Iriciicu-ycitl».
üb« die ihm anvertraute Gruppe
schweifen ltißt.
Außer sich vor Zorn reitet der Ba
bloßstellt! Solche Leute sind gerade
im Ernstfalle die allerfeigsten Kerle,
die sich hier großtun wollen!" Der
„unerhört" und sprengt dann auf den
armen Unteroffizier los. „Mensch,
sind Sie des Teufels oder haben Sie
stark gefrühstückt?" schreit er den
dienst.
„Danke Ihnen!" sagt der Oberst
möglichst leutselig. „Sie erlauben
wohl, daß ich etwas zusehe?"
Ohne die Erlaubnis abzuwarten,
Da fällt ihm ein Unteroffizier auf,
der sich ängstlich hinter der Brustwehr
verborgen hält. Nachdem er ihm eine
Weile erstaunt zugesehen, winkt er den
Kompagniechef heran. „Ach bitte, Herr
Hauptmann v. Biwitz, kommen Sie
doch einmal her!"
Der Hauptmann gibt seinem Gaule
die Sporen und reitet eiligst im Ga
lopp heran. „Sehen Sie doch 'mal,
lieber Herr v. Biwitz," fährt der Oberst
fort, „da liegt ein Unteroffizier im
Schützengraben, der sich vor Angst
gar nicht einmal traut, den Kopf über
die Brustwehr zu erheben!"
„Das ist ja ganz Unerhört, Unter
offizier Müller," brüllt der Haupt
mann den Entsetzten an. „Vorhin
sind Sie aufgefallen und jetzt schon
wieder! Wissen Sie denn nicht, daß
Sie nach dem Reglement des öfteren
einen Blick über Ihre Gruppe und nach
der Richtung des Feindes werfen müs
sen?"
„Zu Befehl, Herr Hauptmann!"
„Na also, warum tun Sie denn
dos nicht? . . . Wenn Sie jetzt noch
sich das!" '
Der kluge Dackti.
Am Stammtisch „Zum Löwen" er
zählte jüngst der Herr Förster: „Mein
Dackel ist doch wirklich ein schlaues
Hunderl. Hören Sie nur. Neulich
mußte ich in die Stadt aufs Bezirks
kommando, ich nahm meinen „Männe"
mit. Da erzählt mir gelegentlich der
Feldwebel, man wolle jetzt bei den ein
zwecke eignen. Ich hatte bald meine
Geschäfte in der Stadt erledigt und
trabte heim. Mein Männe, der aus
Laune wieder da war. Da er ja fünf
Jahre alt ist, brauchte er nicht zu be
fürchten, au den Versuchen teilnehmen
zu müssen. Die „Angst vor dem Mi
litärdienst" hatte ihn so kopfhängerisch
«macht.
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