Scranton Wochenblatt. (Scranton, Pa.) 1865-1918, September 14, 1916, Image 6

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    Trlebnisse eines Spions.
Ein gelegentlicher Mitarbeiter des
schildert in einer Artikelse
rie seine Erlebnisse in dem Pariser
-gerie" während der Augustlage des
vorletzten Jahres, gerade als die gro
ße Schlacht an der Marne stattfand.
Mann, der elegant gekleidet war und
vor Wut tobte, daß er sich hatte Pak
ten lassen. Er warf sich brutal und
Wett und brachte die Unterhaltung
der andern zum Schweigen. Ein Lei
riihmte, daß er „nicht arbeite". Drei
Insassen der Zelle, ein Bankdiener,
den Lärm von Schritten in den
Gängen des Gefängnisses. Die Ge
fangenen liefen rasch vorbei, einen
dachte, wurde die Zelle für uns nach
und nach eine Art Klub. Als der
oberste Wächter dem Millionär eine
sms bew«
fleck auf einem seiner feinen Ehev
reciuschuhe, die sonderbar mit dem
Mangel eines Hemdlragens kontra
stieret. Nun steht er aus und reibt,
auf einem Beine stehend, den Schuh
so lange an seiner weiten schwarzen
Samthose, bis er hell glänzt. Die
Einer, der doppeltes Schwei» hat.
Zellengenossen müssen auflachen. Nun
fängt er mit dem Millionär zu strei
dich das vielleicht, daß man mich ins
Gefängnis gesetzt hat?"
Höflich erwiderte der Millionär
darauf, daß ihn bloß seine Art, die
Gesicht geschüttet hatte. Sechs Wo-
Mutter zur Last falle, die Nä^in
lassen und daß er ihn, wenn er das
! Gefängnis verlassen sollte, als Put
zer seines Automobils anstellen
werde.
Der türkische Sol<I»t.
folgt: ch S
Es ist nicht leicht, die türkischen
päischer Staaten zu vergleichen. Sie
sind eben ein Typ für sich. Der Türke
ist in der Regel von mittlerer oder
tem Brustumfang. Der türkische Sol
dat vermag Tag für Tag, vom frühen
Morgen bis zum späten Abend zu
bedarf für ihn häufig nur einer
Handvoll Mehls oder eines Bechers
Wasser, um seine Kraft und seinen
Mut aufrecht erhalten. Se
lung eines Kriegsberichterstatters an
geführt. Dieser traf eines Tages auf
einen türkischen Soldaten, d«r einen
ganzen Tag nichts, aber auch gar
nichts genossen hatte. Endlich hatte
ihm ein glücklicher Zufall ein Stück
rohes Fleisch in die Hand gespielt,
und der .Türke hockte nieder, machte
Diese Treue bewahrt der türkische
Soldat bis in den Tod. Krankheit
und Wunden ninimt er ebenso ruhig
lebe» des Soldaten mit sich bringt.
Gefällt es Allah, dann wird er ge
sund, um sofort wieder auf seinen
alten Platz zurückzukehren. Hat es
Allah aber in seinem Rate beschlossen,
ihn aus der Zeitlichkeit abzurufen,
dann stirbt er eben ruhig, auch nicht
das kleinste Wort des Unmuts oder
der Klage wird aus seinem Munde
fliehen. Ein weiterer hervorstechender
Punkt im Charalter des türkischen
Soldaten ist seine Ehrlichkeit. Unehr
liche Leute sind im türkischen Heere
ebenso große Ausnahmen wie unge
horsame; der Soldat, der ungehorsam
oder unehrlich ist, wird von seinen
Kameraden als nicht mehr zu den ih
rigen gerechnet und der allgemeinen
Verachtung preisgegeben.
Di es er Tage sah der
Feldhüter von St. Leonard zwischen
Siders und Sitten in der Schweiz
einen Gemsbock durch bie Reben stol
zieren. Er verjagte das Tier, das
sich ohne große Eile bergwärts zog.
Auf der Terrasse von Lens traf es
mit seiner Gais zusammen. Hierauf
besuchte das Paar felbander den
Scheibenstand des Ortes, ehe es wie
der den heimischen Felsen sich zu-
N
vergütet.
Petersburg, Madrid, Saloniki, Lon
don, Bukarest, Rom, Lissabon, Ko
penhagen, New Aork, Algier, die gan
in der Muschel singt. Jedes dieser
zarte Fäden spinnen, sah Städte fal
len und die Besiegten gefangen. Ich
sah den Zeppelin aue seinem Schup
pen herausgleiten, folgte seiner ge
fährlichen Spur, sah ihn entdeckt, ver
folgt und auf lch
Feuersbrunst bricht aus, eine Fabrik
fliegt in die Luft, ein Zug entgleist,
und da sitze ich wie eine Spinne in-
Fäden, in dem Netz, das die Elektri
zität um die Welt gelegt hat, und
ich habe nur wenige Stunden das
Gefühl, der Zentralnerv Frankreichs
zu sein. Ich habe die Fürsorge und
Verantwortung für
sticke die Stimme des Korre
spondenten, der, so gut unterrichtet,
fähUiche Legenoen und schädliche
Phantasiegebiloe, Und wenn ich
dann beim Morgengrauen nach
besetzten Russisch-Polen.
det, um dem Ansturm der Seinigen
Platz zu schaffen. Und das End«
vom Liebe? Ein Herzknacks, die Ver
achtung meiner früheren Freunde und
das brotlose Elend".
In dem Dorfe Margrei!»
in der Nähe von Bozen, Tirol, hat