Scranton Wochenblatt. (Scranton, Pa.) 1865-1918, July 27, 1916, Image 2

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    Vom Auslande..
Von dTTTlanösischen
interniert war und wegen Jndiszip
lin ins Gefängnis von Vevey einge
liefert wurde, auS dem er vor drei
Tagen ausriß. Es gelang ihm,
bei Thonex die Grenze zu überfchrei
— In St. Margrethen in
der Schweiz ist ein Naturarzt,
Sticker und Gesundbeter wegen Be
truges in der Höhe von 15,000 Fr.
verhaftet worden, der unter anderm
vorgab, daß vom römischen Kaiser
AugustuS in der Nähe Basels in ei
nem Eewölbc noch acht Millionen
Fronten oergroben seien. Um dieses
G.-ld freizulegen, müßten noch zahl
reiche Messen gelesen werden, die er
sich dann reichlich bezahlen ließ. Zu
diesen Schwindeleien hatte er sich
mich einen mächtigen Torschlüssel
mit einem Kreuz anfertigen lassen,
der jenes geheimnisvolle Gewölbe
seinerzeit aufschließen sollte.
Die englischen Blatte»
verzeichnen eine heitere Episode vom
Be>uch der schweizerischen Medizinal
lommission auS Militärärzten zur
Untersuchung deutscher Kriegsgcsan
gener für den Austausch. Oberst
Sturzenegger erklärte in seiner An
sprache, er sei sest überzeugt, daß in
der guten Luft der Schweiz die deut
schen Austauichgefangenen 2—6
Pkd. pro Woche zunehmen würden.
Der englische Oberst Bray antwortete
darauf unter lautem Lachen der An
wesenden, es sei ganz unmöglich, daß
die deutschen Kriegsgefangenen, die
England verlassen, um nach der
Schweiz zu gehen, im Gewicht noch
zunehmen könnten, benn sie seien in
England förmlich gemästet worden.
Das Ministerium für
Elsaß-Lothringen hat, wie das Kirch
liche Amtsblatt für das Bistum Metz
mitteilt, den Gebrauch der lateinischen
Sprache in den Kirchensiegeln bean
standet, weil die amtliche Geschäfts
sprache der Faoriträte die deutsch,, ist.
Formulare, Vordrucke und Amtsstegel
seien deshalb in deutscher Sprache
zu halten, sowei: es sich nicht um
Gemeinden handelt, für die Ausnah
men zugunsten der französischen Ge
schäftssprache zugelassen sind. In
rein kirchlichen Akten, wie Taufschei
nen und Dispensen, seien lateinische
Siegel zulässig. Das Metzer Ordina
riat hat die Pfarrämter angewiesen,
Siegel in lateinischer oder französi
scher Sprache bei nicht rein kirchlichen
Angelegenheiten in Zukunft nicht zu
Aus Mödling (Nieder
österreich) wird berichtet: Der
Schweinehändler und Hausbesitzer zu
Hanes Johann Schilling war auf
seiner Wiese mit Grasmiihen beschäf
tigt, während seine Frau daS bereits
> dürre Heu zusammenfaßte. Plötzlich
stieg ein schweren Gewitter auf, und
die beiden beeilte» sich, nach Haufe
zu kommen. Der Mann trug, wie
landesüblich, die Sense auf dem
Rücken. Da leuchtete ein greller Blitz
auf und tötete den Mann augenblick
lich. Seine Frau, die mehrere
Schritte hinter ihm ging, war nicht
Brüssel die Paulskirche eiiu Der
che hielt der Generalpräsident des
katholischen Gesellenvereins, Prälat
Msgr. Schweitzer (Köln). Der Feier
wohnten der Generalgouverneur so
ttikum bei. Nach der kirchlichen
Brüssel habe.
Beteiligung von
schädigen. Als Mittel zu diesem
Zweck sind in Aussicht genommen:
Beobachtung des Wirtschaftslebens
unter dem Gesichtspunkt der VereinS
strr Kreis- durch eine zweckentsprechen
de Propaganda. Mitglied del Ver
eins kann jeder Schweizerbürger wer
d«.
Die internationale
Sozialistei.konferenz, welche am 26.
Juni im Haag wegen der Friedens
f»ge zusammentreten sollte, ist auf
den 31. Juli verschoben worden. Nur
die neutralen Länder nehmen daran
teil, weil die sozialistischen Parteien
der Kriegsländer die Beschickung ab
lehnen.
Dr. Arthur Schurig
Hot, wie das „Berliner , Tageblatt"
berichtet, in den 22 Monaten, da er
als Hauptmann im Felde steht, Plut
archs Lebensbeschreibungen ins Deut
sche übersetzt. Der gegenwärtige Rek
tor der Berliner Universität v. Wila
mowitz-Möllndors hat zu dem Wert
Schurigs eine ausführliche Einlei
tung geschrieben.
Zwei Soldaten des
Schützeabataillons 5 in Ölten in der
Schweiz, das zum Grenzwachdienst
eingerückt war, gerieten in einen
kleinen Wortwechsel, in dessen Folge
der eine dem andern aus unbedachte
Weise sein Gewehr mit dem Bajonett
entgegenhielt. Wie das „Oltener
Tagbl." berichtet, glitt dieser auf dem
Boden aus und siel direkt in das
Bajonett. Die Berletzungen waren so
stark, daß er nach wenigen Stunden
starb. Der andere Beteiligte wurde in
Haft genommen.
Ein staatlich subven
tioniertes chemisches Laboratorium
soll jetzt in Totio, Japan, errichtet
werden. Nach verschiedenen Konferen
zen von RegierungSvertretern und
Privaten mit dem Ministerium für
Landwirtschast und Handel »st die
Errichtung eines chemischen Labora
toriums mit einem Kostenaufwande
von 2 Millionen Jen beschlossen wor
den; die Regierung soll ihre Zustim
mung zu einer jährlichen Staatsun
tcrstützung von 250,000 Den für das
neue Institut gegeben haben.
In Zürich gelang eS
nach langer und interessanter Fahn
dung, einen Italiener festzunehmen,
der von den Solothurner Behörden
wegen Einbruchdiebstahles in. Betra
ge von 1700 Fr. steckbrieflich verfolgt
war. Außerdem er we
verhaftet werden.
Die rumänische Presse
verzeichnet mit Genugtuung den Um-
Salz zu fabrizieren, haben glänzende
Resultate ergeben. In den Karpathen
und der befinden sich
dern auch noch eine reichliche Ausfuhr
ermöglichen. Diese bisher vernochliif
sigten oder unbekannten Schätze »ver
ständig gesichert.
Während eines Blu
menfestes, das kürzlich i» Petersburg
staltfand und an dem die ganze rus
sische Hauptstadt teilnahm, erschien
auf dem Corfo plötzlich eine Gruppe,
bestehend o»s füns Automobilen, an
denen große Plakate mit der In
schrift besestigt waren: „Ein Fest
während der Pest." „Wo sind eure
Brüder und Männer?" „Wird
man denn so siegen?" „Dort Ge
schosse, hier Brillianten, dort der Ge
orgSorden für eine Heldentat, hier
eine Prämie für die Schmach."
„Ihr Helden hinter der Front." .usw.
Hinter den Autos fuhr ein Wagen
mit einem Plakat: „Nieder mit den
Corfos, mit den Modeabenden.
Während der Kriegszell dürfen sie
nicht stattfinden." Die Demonstratio
nen, die großen Eindruck machten,
waren von der Gesellschaft zur Be
kämpfung der
In bezug auf die See
schlacht vor dem Skagerack erfährt
man jetzt, doß der frühere Cunard
dampfer „Eampania" als Mutter
schiff für Seeflugzeuge bei der Flotte
Beattys war. Die „Campania" war
es, die den zerschossenen Panzerkreu
zer „Warrior" zehn Stunden lang
schleppte, bis er wegsank. Ein Ka
nonier vom Schlachtkreuzer „Lion",
dem Admiralschaff Beattys, be
schreibt im „Daily Telegraph", wie
gegen 4 Uhr nachmittags die briti
schen Offiziere herausgefunden hät
ten, „daß die Deutschen nicht nur
eine Uebermacht an Geschützen, son
dern mehr als die doppelte Anzahl
Schisse hatten". Das deutsche Feuer
gegen die „Queen Mary" war so,
„als ob ein Wirbelfturm einen Wald
niederlegt" und „jede Granate, die
die Deutschen abfeuerten, schien den
Kreuzer sofort zu treffen, weil man
teine Feuerpause mehr sah". Der
große Schlachtkreuzer versank in
Minuten mit Mann und Maus.
--Am zweiten Pfingst
seiertag und an den darauf folgen
den Tagen hat es in ganz Holland
des Morgens und des Abends ge
schneit, ein Schauspiel, an das die
ältesten Leute sich um so weniger er
innern, als Pfingsten diesmal aus
Mitte Juni siel.
Die Generaldirektion
der Bodischen Eisenbahnen hat die
Verabreichung alkoholischer Geträn
ks ausgencmmen Schnäpse jeder Art,
auf den Bahnsteigen und in der. Zü
gen wieder gestattet. Das Verbot
des Verkaufs von Schnaps an je
dermann, also auch an das Zivil
publikum, und von alkoholischen Ge
tränken aller Art an die geschlossenen
Militärtransporte bleibt nach wie vor
bestehen.
Das schwedische Rote
Kreuz verlieh die . Goldene Medaive
folgenden Personen, die die schwedi
schen Rote-Kreu,-Delegierten beim
Studium der freiwilligen Kranten
pflege in Deutschland unterstützt hat
ten: Dem Oberverwaltungsrat Küh
ne, den Oberstabsärzten Friedheim
und Schmidt und Professor Kimmel,
sämtlich in Berlin. Die Silberne
Medaille erhielten Stabsarzt F.
Maier, Karlsruhe, und Eger sowie
Eckleberg in Berlin.
In der Nähe des Rhein
salls bei Schasshausen wurde der zirka
dreißigjährige Fuhrmann Ernst Tan
ner aus Bargen, der in Flurlingen
Holz führte, das Opfer eines schwe
ren Unfalles. Als er den Wagen ab
laden wollte, fiel dieser in den Rhein.
Um die Pferde zu retten, schnitt
Tanner die Stränge ab, tonnte aber
nicht verhindern, daß der Wagen von
den Wellen fortgerissen wurde. Um
das Fuhrwerl zu retten, sprang er in
den Rhein, wurde aber von der Strö
mung fortgerissen. Noch am gleichen
Abend konnten seine Leiche und der
Wagen am andern Ufer aus dem
Waffer gezogen werden.
Bei den letzten Kämp
fen in Ostafrika ist der Forfchungs
reifende Kapt. Arthur I. B. Wawell
gefallen. Als Teilnehmer am Boeren
trieg blieb Wawell nach Friedens
schluß in Swasiland und in Betschu-
Arobien zurück und wählte Hodejda
zum Ausgangspunkt seiner Reise
durch daS Damen. In Sanaa wurde
wieder auf sein Rod, woraus die bei
den Velosahrer sich in aller Eile da
vonmachten. Die Brieftasche enthielt
nicht weniger als 2500 Fr. in Pa
piergeld.
Der „Nieuwe Rotte r
domsche Eournnt" meldet aus Lon
don: Die Benzinfrage wird allmäh
lich bedenklich. Das Handelsminifte-
Äutomobilfahren am Abend verlän
gert hat, macht den Mangel noch
schlimmer. Aus Ersuchen des Han
delsministeriums hat die Kommission
für den Benzinvorrat einen Plan
entworfen, um eine Verbesserung im
Benzinverbrauch zu erzielen. Die
Auwmobilisten müssen darauf vorbe
— Vor der dritten Straf
tammer des Berliner Landgerichts
hatten sich dieser Tage die 13jährigen
Schüler Franz Fritsche und Reinhold
Tilgner aus Rosenthal wegen schwe
rer Körperverletzung zu verantwor
ten. Sett längerer Zeit herrschte zwi
schen den Jungens aus Rosenthol
und denen aus Reinickendorf grim
mige Fehde. Fast täglich tam eS zwi
schen den beiden Parteien zu ernsten
Zusammenstößen. Vor kurzem tobte
wieder ein hestiges Gefecht, in dessen
Verlauf die Reinickendorfer zuletzt die
Oberhand gewannen. Zum Unglück
hatte einer von ihnen eine sog. Luft
büchfe mitgebracht und dem Fritsche
gegebe». Als dieser sah, daß einer
seiner Gegner, der Rosenthaler Schü
ler Klinder, Deckung hinter einem
Baume suchte, legte er, nachdem der
Mitangeklagte Tilgner ihm eine Ku
gel gegeben, auf ihn an und drückte
ab. Das Geschoß ging in das rechte
Auge des Klinder und verletzte es so
ausgenommen werden mußte? Das
Gericht hielt eine erhebliche Strafe
für angezeigt und erkannte auf 4
bezw, 3 Monate Gefängnis, empfahl
jedoch beide Angellegte der beding
ten Begnadign»?,
AuS Mülhausen im El
saß wird bnichtet: Im Sundgau
günstig. Der Roggen
gut durchgeblüht, ohne daß die nasse
Witterung viel Schaden anrichten
konnte. Die Landwirte erwarten,
daß es eine gute Ernte gibt, die die
der letzten Jahre weit übertreffen
werde. Auch aus dem Kreise Alt
tirch wird gemeldet, daß dort, ob
wohl viel« der besten Arbeitskräfte
unter den Fahnen stehen, dank der
Mithilfe des Militärs, die Felder be
baut seien wie in Friedenszeiten,
das Futtererträgnis sei von bester
Qualität und hinreichend. Roggen,
Weizen und Gerste stehen ausgezeich
net, und auch die Kartoffelernte ver
spreche reich zu werden.
Kürzlich sammelten sich
am Marienplatz und beim Rathaus
torwart in München einige Frauen
an, die auf dem Markte nichts be
kommen hatten und insbesondere
Brotkorten verlangten. Sie wurden
an die Brotkartenoerteilungsstellen in
den Schulhäusern verwiesen. Die
zum Teil erregte Unterhaltung ließ
Neugierige sich ansammeln, die sich
aber gegen Abend auf persönliches
Eingreifen des Polizeipräsidenten
wieder zerstreuten. Mit Einbruch
der Dunkelheit tam weiteres Publi
tum, insbesondere Männer, leider
auch verschiedene Soldaten, in der
Hauptsache jedoch halbwüchsige Bur
schen. Angeblich weil aus benachbar
ten Häusern Wasser herabgegossen
worden war, wurden Steine gegen
das EafH Rathaus geworfen. Die
Menschenansammlung wurde größer,
bis schließlich die Schutzmanuschaft
mit Militär den Platz säuberte.
Ein Teil der jugendlichen Demon
stranten wurde festgenommen und
sieht seiner Bestrafung entgegen.
Es ist allgemein be
kannt, so schreibt die „Frankfurter
Zeitung", daß das Papier sich ganz
gut zur Herstellung von Bindfaden
eignet, aber ein gewisses Mißtrauen
besteht hier doch. Wie unberechtigt
dies ist, bewies kürzlich eine vom nie
derösterreichischen Gewerbeverein ver
anstaltete Ausstellung, wo Seile und
Kurte aus Papiergarn gezeigt wur
den. Ein 20 Millimeter dickes Seil
hatte 48 Stunden im Wasser gelegen
und war dann erst bei einer Bela
stung von über 280 Kilogramm brü
chig geworden. Viel Aufmerksamkeit
erregte «in 50 Millimeter starkes
Schiffstau, das aus 150 Papierfäden
mit Drahteinlage bestand. Je 35
solcher Fäden sind zunächst zu einem
Seil und drei solcher Seile zu einem
Tau gedreht. Neben diesem Riesen
von Schiffsseil gab es aber auch
recht ansehnliche Zwerge wie Stücke,
die als Halfter für Jungvieh over
zumGorbenbindenßerwendung finden.
Auch Treibriemen aus Papiergarn
gibt es, die sich durch Geschmeidigkeit
gutes Halten an der Riemen
— Im Pariser „Journal"
beklagt sich Urbain Gohier über die
zunehmende Unsicherheit in den Stra
ßen. Die allabendlich nach Sonnen
untergang eintretende Dunkelheit, die
einen Schutz gegen die Zeppeline bil
den sollte, habe das ganze lichtscheue
Gesindel, dos in den ersten Kriegs
monoten von der Bildfläche ver
schwunden gewesen war, wieder die
Straßen der Stadt bevölkern lassen.
Ermordungen von Polizeiagenlen,
Grobschändunzen, räuberische Ueber
fälle, Diebstähle, Einbrüche seien
wieder an der Tagesordnung. Es
sei höchste Zeit, daß die Behörden
sich im höchsten Grabe über die Un
sicherheit zu beunruhigen. Wenn
man bedenke, wie an der Front Tau-
Heft als die Blüte des Volles
Das in London erschei
nendi belgische Blatt „L'Jndepen
dance belge" enthielt kürzlich einen
Artikel, worin in scharfer Weife die
wie es bekanntlich England jetzt tut.
Wie es scheint, gehen.Daily Expreß"
und „Daily News" in der Sache
Aeußerung des BlatteS: „Wir dür»
len und User ins Feld gestellt hat,
Eine Anzahl beson
orten wurden in der im Ehelsea-
Hcspital veranstalteten Frühjahrs
ausstellung der Königlichen Garten-
Die diesmal ausgestellten Orchideen
lulturen hatten einen Wert von rund
einer Mill. Dollars. Besondere Aus
merlsamleit erregte eine unscheinbar
aussehende neugeziichtete Orchidee, de
ren Blätter sich ständig in leise wip
pender Bewegung definden.
Di.e Lausanner Blät
ter erinnern daran, daß der so tra
gisch ums Leben gekommene Lord
Kitchener einen Teil seiner Jugend in
der Schweiz zugebracht hat. Mit sei
nen drei Brüdern war er von 1864 —
67, also im Alter von 14 bis 17 Jah
ren, Zögling des 1864—75 von Reo.
Benntee im Chateau du Grand CloS
in Rennaz (zwischen Villeneuve unk
Aigle) geleiteten, später nach Mon
treux verlegten Knabeninstitutes. Ei
ner seiner ehemaligen Lehrer, John
Merminod, der oft und gern von dem
jungen Kitchener spricht, lebt einund
siebzigjährig in der Nähe von Bern.
In Dresden starb die
ser Tage Geheimrat Lingner, der Lei
ter der Dresdener Internationalen
Hygieneausstellung. Lingner, der sich
durch Odol und andere hygienische
Mittel ein großes Vermögen erwor
ben hat, hat seinerzeit das Schloß
Tarasp im Unterengadin gelaust und
restaurieren lassen. Dieses hat er jetzt
dem König von Sachsen hinterlassen,
und ein weiteres feudales Besitztum,
Schloß Albrechtsberg, der Stadt
Dresden. Beiläufig bemerlt, hat das
am Dresdener Hose sehr angesehene
Geschlecht von Metzsch früher wenig
stens seine Herkunft von den 1504
ausgestorbenen, jahrhundertelang auf
Tarasp seßhaften Vögten von Matsch
Das Fürstentum Liech
tenstein befindet sich in der sonderba
ren Lage, gegenwärtig mit zweierlei
„Uhren" rechnen zu müssen. Da das
Eisenbahn-, Post-, Telephon-, Tele
graphen- und Zollwesen usw. sich in
den Händen der Oesterreicher befindet,
so haben diese für ihre Verwaltungs-
und Betriebszweige die neue Som
merzeit eingeführt. Die Kirchtürme
des Ländchens aber zeigen, gleich wie
Wie berichtet wird, sind die
steinifchen Behörden nicht auch zur
Sommerzeit übergegangen, weil das
Ländchen gegenwärtig in einem be
sonders engen wirtschaftlichen Ver
hältnis mit der Schweiz steht.
Die Generalkomman
dos des 15., 16. und 21. Armee
korps haben gemeinsam eine Verfü
gung erlassen, wonach eine Anzahl
westschweizcrische Blätter wegen ihrer
deutschfeindlichen Haltung vom Post
bezüge ausgeschlossen werden. Das
Verbot betrifft die .Gazette de Lau
sanne", das „Journal de Geneve",
„La Suisse", „Tribune de Geneve",
„Courrier de Geneve", „National
Suisse", La Chaux-de-Fonds, „De
mocrate", Delsberg, und die „Gazetta
Ticinese" in Lugano. Diese Zeitun
gen dürfen fiirderhin weder feilgehal
ten noch in Gasthäusern, Coifseurstu
ben usw. ausgelegt, noch in den
Bahnhöfen ausgerufen werden. Zu
widerhandlungen werden strenge be
straft.
Ueber die Tätigkeit der
deutschen Feldpost wird berichtet: Je
de Division hat täglich einen durch
schnittlichen Posteingang von unge
fähr 230 vollgefüllten Postsäcken. In
den bisherigen 22 Kriegsmonaten
wurden alles in allem über 4 Milli
arden Postsendungen erledigt, also
ungefähr 35 Mal so viel als im
ganzen Feldzuge 1870—71. Die
heutige Feldpost hat in einer einzigen
Krieges 1870—71 in 35 Wochen.
Frage der für den Krieg geeigneten
Barttracht besonders aktuell. Nach
der Meinung eines Sachverständigen
in der „Daily Mail" empfiehlt es sich
nicht, die persönliche Freiheit der
Bartlosigkeit fordert. Andererseits
--Der Direktor der eng -
lischen Marconigesellschast hat laut
Meldung einer Mailänder Zeitung
eine neue Erfindung Marconis be
kannt gegeben. Sie dien« der Si
cherheit des Schiffsverkehrs und be
stehe aus einem Apparat allereinsoch
ster Konstruktion, der jeden Schiffs
zusammenstoß wegen Nebels oder
Dunkelheit in Zukunft verhindere.
stehe außer Zweifel, daß die Erfin
dung sofort von allen Ländern akzep
tiert werde.
Während König Vit
tor Emanuel 11. Caoour und Gari
baldi in Mailand schon seit gerau
mer Zeit Denkmäler besitzen, fehlt
bis jetzt ein solches zu Ehren Mozzi
nis. Nunmehr hat der leitende Aus
schuß der italienischen Nationalliga
beschlossen, Mazzini als einem der
Hauptförderer des Risorgimento eben-
Der gegenwärtige Zeitpunkt dürft«
der Verwirklichung der Idee nicht un
günstig sein.
Wie sehr die franz^Bu
zu Herzen genommen hat, geht au»
einer Notiz des „Cri de Paris" her
vor. Unter den Empfangsscheinen,
den Ueberbringer für einen Nagel, der
in die Türe des Saales Nr. 2 in der
Abteilung A eingeschlagen werden
Kiässe".^"
Im Anzeigenteil deb
Sie selbst in dieser Zeit die die Ge-
Sonne durch ungeeignete Wäsche von
Ihrem Körper abhalten? Wenn Sie
von der Sommerzeit wirklich einen
mißt sie heute 2,30 Meter eine
passende Gefährtin für den Riesen
Teddy Bobs, mit dem sie wirtlich
auch versprochen ist. Nach dem Krie
ge soll die Heirat stattfinden. DaS
Riesenfräulein ist, wie berichtet wird,
mit zehn Jahren das stattliche Maß
Schuhnummer beträgt allerdings 52.
Das Fräulein, das in »er Tracht
seiner heimischen Insel auftritt, ist
disch, Deutsch und Englisch. In lctz-
Prozent zurückbehalten und der fran
zösischen Staatstasse zugeführt. Die
französische Regierung sucht diese
willkürliche Maßregel durch einen
Hinweis darauf zu rechtfertigen, daß
in Deutschland die Geldanweisungen
an kriegs- und zivilgefangene Fran
werden und nicht zu dem fü/ die
Empfänger derartiger Geldsendungen
vorteilhafteren niedrigeren Kurse, den
die deutsche Mark gegenwärtig in
folge der Verminderung der deutschen
Ausfuhr im neutralen Auslande be
sitzt. Dieser Standpuntt der zu
ständigen Behörden ist rechtlich an sich
unanfechtbar. Im Interesse der bei
derseitigen Kriegs- und Zivilgefonge
nen wird jedoch beabsichtigt, mit der
französischen, Regierung unter Hin
tansetzung des grundsätzlichen Stand.
Punktes ein erträgliches Abkommen
über die beiderseitige Behandlung von
Geldsendungen an Gefangene zu ver
einbaren. Das Abkommen wird rück
wirkende Kraft besitzen, so daß die
jetzt zurückgehaltenen Beträge nach
träglich auch an die kriegs- und zivil
gefangenen Deutschen in Frankreich,
zur Auszahlung gelangen werden.
Für die Angehörigen besteht demnach
kei»e Befürchtung, daß die jetzt zu
rückgehaltenen 20 Prozent dem Emp
fänger endgültig verloren sein könn
ten.