Wem nie durch Tiebe Neid geschah! (3. Fortsetzung.) sichtsloser Härte strnsen darfst?" Wen behandle ich schlecht? Ich wüß te keinen. Diese sechzigtausend Ma'k Er überreichte Armin den Wech sel, kein Wort des Dankes kam über seine Lippen. Im Gegenteil, Borschub zu leisten. Sechzigtausend Mark! Wieviel Gutes hätte man damit stiften können! Wie so man dacht." ftn."' „Gerti," rief Armin aus dein Fenster, .hast du eine Biertelstunde für mich übrig? Ich muß dir etwas Arm um ihren Nacken. „Hast du es schon gehört, Trude? Ich habe mich verlobt." „Kein Wort, Armin! Aber so plötzlich? Weiß Papa es schon?" Er nickte. „Meine Wahl isi nicht tru'd. Ihr klares Auge ruhte ernst sinnend auf dem männlich schönen Gesicht des Bruders, dessen ge> bruch erlitten. Um so mehr sorgte 'sie sich um sein« Zukunft. Wenn ihn nur nicht wieder solch ei» falsches, oberflächliches und kokettes Geschöpf beachtet haben, Trubel, es ist Edith „Edith Wernicke! Laß dir gra uen guten Geschmack bewiesen. Ediih ist nicht nur ein hübsches, reizendes Mädchen, sie besitzt auch Gemüt, und Die letzten Worte hatte sie zö> volles Glück spenden, wenn innerlich alles zerbrochen ist? Ich bleibe bei Hi^cher. deckung. Ihr lockiges Haar glänzt! wie Gold. Sie stieß, geschickt ihr Staunen so unwiderstehlich, daß sie den Mann Der feine Dust, der ihre Person Julie hatte sich aus Widerstand stehen. lockend entgegen. Und doch trat Armin jetzt, anstatt ihrer einladenden Bewegung zum Nie dersitzen zu folgen, einen Schritt zu rück, lreuzte die Hände auf dem Nul len und sah gelassen in das verführe risch schöne Gesicht. Wie im Traum war er Julie bis hierher gefolgt, er war wie betäubt gewesen, unfähig zu denken, zu über legen. Aber beim ersten Ton, den Julie sprach, verflog der Zauber, der seine Sinne umgarnt, kam eine kühle Ruhe Gesicht zu sehen. .Ich zürne Ihnen wirklich nicht mehr, gnädige Frau," sagt« er mit kühler Freundlichkeit, „das ist alles längst überwunden. Ich bin jetzt so gar der Ansicht, daß wir gar nicht zusammengehören. Sie lieben berau schende Vergnügungen, ein auf Aeu ßerlichkeiten zugeschnittenes Leben, wogegen mein Ideal der stille Frie den einer Häuslichkeit ist. In einem den." .Ein so ödes Dasein würde auch Ihnen auf die Dauer unerträglich werden. Armin." entgegnete Julie, die sich rasch von ihrer ersten Be stürzung erholte und durchaus nichts verloren gab. „Und wenn Sie zeit weise ein völliges Zurückziehen von aller Geselligkeit wünschen, warum sollte eine Frau, die Sie liebt, nicht darauf eingehen?" lie, Sie ganz gewiß nicht." „Haben Sie eine so schlechte Mei den, Sie mit Bitten um Versöhnung zu bestürmen. Ich habe damals un glaublich gelitten, und jede Liedko recht wohl. .Ja, ja. ich bin tief in Ihrer Schuld, ich weiß es," hauchte sie, „ich stehen!" Mutter all die Annehmlichkeiken schas- ge. Mein Mann wurde von einer lächerlichen Eifersucht beherrscht, am liebsten hätte er mich in einem Nonnen gewande gesehen. Ich durfte Wäsche, ich fand immer wieder die Kraft, auszuharren. Wie froh bin ich jetzt darüber, und wie freue ich mich mei nes Reichtums. Wollen Sie mir ei- Sie erkannte, daß er die Wahrheit Lippen. b h A wenn nicht der Damm neuer, gehei ligter Pflichten gewesen wäre! Julie schien wie betäubt. Mit ei- Jhnen alles denkbar Gute. Das ist selben. 5. Kapitel. Die Sonne meinte es gut an Ediths Berlobungstag, eS herrschte sommerliche Wärme »nd der Himmel schen »einen Finger stecken würde. Auf dem Tische stand eine Vase mit zarten, aufblühenden Rosen, die Ar- Blicke wiederholt die duftenden Blü ten. Ach, wärt er selbst doch erst hier, sie konnte ihre Ungeduld kaum noch bezwingen. Der Vater gewahrte ihre Unruhe und lächelte still in sich hinein. Sie war eine glückliche Braut i jeder ihrer Gedanken galt ihrem Verlobten, sie liebte tiefer, inniger als er, aber der alte Herr wollte sich darüber keine Sorgen machen. Wer konnte wohl in Ediths Nähe leben, ohne sie von gan zem Herzen liebzugewinnen? Sie schenkte Kaffee ein und ver sorgte den alten Herrn mit Kuchen. Aber daS geschah heute fast mecha nisch. In ihrem kleinen, traulichen Salon stand ein Gabentisch mit so vielen herrlichen Geschenken, wie man ihr noch nie zuvor beschert hatte. Der Papa hatte sich selbst überboten. Gold und Perlen, drei entzückende Braut toiletten und viele, viele süße wert volle Kleinigkeiten hatte er für sein Töchterchen mit seinem Verständnis „Welches Kleid ziehe ich heute an, .Das gestickte rosa es gelöst werden, eine Verlobung ist noch keine Hochzeit. Geben Sie nicht zu, daß Ihre Tochter das Opfer eng herziger, grausamer Berechnung wird, handeln Sie, ehe es zu spät ist." Die Unterschrift fehlte. .Der blasse Neid," murmelte Wer nicke. »Es könnte fehlen, daß ich meine süße, lleine Motte beunruhige. So was gibt's nicht, Herr Anony mus." Seine Mundwinkel waren ver- Pier in kleine Fetzen zerriß und^sie Edith hatte den Vorgang nicht be achtet. Sie ging um ihre gesetzten Stunde, bat aber/ ehe er seine Braut begrüßte, Herrn Wernicke nen Augenblick, heut' ist alles vor das Gewünschte herbeibrnchte. Als die Gläser gefüllt waren, sagte Ar .Auf euer Glück, Armin, hütet es kleinen Sttdt bleibt* so leicht nichts .Vielleicht! Aber es hat nichts wei „Um so besser, litbir Bater... Alles umsonst. Als ein Sechzigjäh riger. der großen Reichtum za Jetzt ist ter." zen, Armin, und zolle dir aufrichti gen Dank dafür. Ediths Charakter bildet einen krassen Gegensatz zu dem unrechter Stelle großen Schade» an richten. Ich halte es für richtiger, wenn du Edith von dieser Episode nichts erzählst. Nun ist es aber höchste Zeit, daß du zu deiner Braut gehst, Gartens. Natürlich fehlte es auch Wen! " -vuseiiuadel vn, l.ohem .Ich bin nicht abergläubisch," lä -chette Edith, .und ein Glück, dessen Bestand von solchen ZusäUigtnlen wirklich eine geheimnisvolle Wechsel beziehung zwischen unserm Tun und den des Schicksals besieht, zückt, daß er sie zu seinem sorgsam gehütete» Heiligtum, seiner Münz sammlung, sühne. In vreiten Glas- Tausende repräsentierten, auss beste geordnet. Die erlesensten Stücke nahm er heraus und zeigte sie der jungen nicke freute sich dieser Kenntniss». „Sie müssen viel Zeit auf diese Studien verwendet Ger- Uebliches, blasses Gesicht. (Fortsetzung folgt.) Man muß sich zu Hel sen wissen. Frau Z.: Bei dem Festessen im Adler soll es ja unge-
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