Scranton Wochenblatt. (Scranton, Pa.) 1865-1918, September 02, 1915, Image 6

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    Der Filegemlgritt sul Hisrlsnibe.
' Die Deutschen haben niemals
Fliegerangriffe auf französische oder
englische Städte gemacht, außer es
wären Festungen gewesen. Ihre
Feinde jedoch haben wiederholt völ
lig wehrlose, friedliche deutsche
Städte, sogar Dörfer im Schwarz
walde bombardiert. Wer erinnert
sich nicht der wiederholten Angriffe
aus Freiburg im Breisgau, eine un
befestigte Stadt ohne jede militäri
sche Bedeutung? Bei dem letzten
Angriffe auf Freiburg wurden zwölf
freien Platze vor einer Kirche spiel
ten. Dann erfolgte der Angriff auf
Ludwigshafen - Mannheim, wobei
getötet wurden. Der Vorwand war
hier, daß die französischen Flieger
Die beiden bayerischen Generale
v. Kneußl und von Bothmer sind als
Führer größerer Verbände bei den
Kämpfen in Galizi-n des öfteren ge
nannt worden.
zösischcn Fliegern am 21. Juni auf
die badische Residenzstadt Karlsru
l)e. Dort b.'sinden sich weder Lust-
schloß, in welchem die verwitwete
Dame, Tochter des Kaiser Wilhelms
1., wohnte. Ihre die Kö
nerschast bewohnt war. Welchen
Zweck hat es überhaupt, ein solches
Schloß anzugreifen, da ja das Ge
rischen Wert besitzt. Wir wollen
die Ermordung der schwedischen Kö
nigin im Auge hatten. Jedenfalls
sielen die meisten Bomben in un
mittelbarer Nähe des Residenzschlos
ses nieder, und eine durchschlug das
Dach des Schlosses und zerstört«
, die Räume über dem Schlafzimmer
Karlsruhe nieder. Noch niemals hat
der Feind solche Massen von Ge
schossen gegen eine deutsche Stadt
geworfen. Hätte ein solcher Mas
senangriff Metz oder Straßburg
gegolten, so würde man keine Ver
prägt den Charakter einer friedli
chen Wohnstadt trägt, wie es Karls
ruhe ist. Freilich in Metz und in
Abwehrkanonen zu rechnen gehabt.
In Karlsruhe aber wurde keine Ge
fahr vermutet. Nur zwei Flieger
„lZbschon Zeit und Ort streng
scher französischer Fttegerzug in
weg? schnell ausgeführt. Es war
fast 6 Uhr, als das erste Flugzeug
Karlsruhe erreichte; erst die erste
Bombe rief den Alarm hervor. Wie
die Flugzeuge in langsamer ab«r
sicherer Folge nacheinander die Stadt
erreichten, schwebten sie aus dem
grauen Morgenhimmel nieder, bis
sie durch den noch über dem Grunde
hängenden Nebel die zugewiesenen
Ziele unterscheiden konnten, das
Schloß auf dem Hügel (?) mit
seinem Waldvorhang, den Palast
station usw. Dann war die Hölle
in Karlsruhe losgelassen. Fast eine
Stunde lang regnete es Bomben.
Keine auf Hospitäler und Privat
häuser gezielte Brandbomben, son
dern große 4- und özöllige
Dy-.la mitgeschosse gegen die
Regierungsgebäude und Militär-
Etabl'sfements. Das Krachen der
platzenden Bomben war fast unun
terbrochen. Die Truppen wurden
alarmiert. Umsonst. Kein Geschütz
konnte schnell genug in Stellung ge
hin- und herbeweglichen Flugzeuge
sicher zu richten. Jedes Flugzeug,
das seine todbringende Ladung von
die Prozession bombenwerfender
Maschinen nie «nden. Wir flogen
schneller zurück als hin. Die Ab
wehrkanonen pfefferten auf uns an
Lelilpostbriek eines Lxpeuälers sn
leii-e« Fresnil.
so ein Hochqemißl
der sich englische Panzerschiffe, die
gen:
letzten Atemzuge kämpfen zu wollen,
stellen aber gleichzeitig fest daß die
Gasbomben der Deutschen den engli
schen Soldaten das Atmen schwer
niachen.
An Englands Entschluß, den Krieg
bis zum Ende zu fuhren, darf nicht
gezweifelt werden: England wird bis
zum letzten französischen
Soldaten lämpfen.
IM
- —»-^..
Damit es paßt?
lautet:
Die Napoleonische Arme«
kannte als Auszeichnungen Ehrensä
bel und -Karabiner, mit denen dop-